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Die Erfindung betrifft eine Nabe für eine Welle-Nabe-Verbindung, eine Welle-Nabe-Verbindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Nabe und ein Verfahren zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung. Eine Nabe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist beispielsweise aus
DE 44 23 107 B4 bekannt.
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Eine Nabe ist ein Maschinenelement, das ein Bestandteil einer Welle-Nabe-Verbindung ist. Eine Nabe wird üblicherweise auf eine Welle, eine Achse oder einen Zapfen montiert und hat generell die Funktion Kräfte und Momente auf oder von einem Bauteil, wie beispielsweise einem Laufrad, einem Zahnrad, einer Seilrolle, einer Nocke oder ähnlicher Bauteile zu übertragen. Im Wesentlichen weist eine Nabe eine Durchgangsbohrung auf, die je nach Anwendungsfall ein Lager oder ein Mitnehmerelement, wie beispielsweise eine Passfeder, einen Keil, eine Schrumpfscheibe, ein Spannelement oder andere Mitnehmerelemente, umfassen kann. Derartige Naben können durch mechanische Bearbeitung aus dem Vollen hergestellt werden. Dies hat den Nachteil, dass erhöhte Material- und Fertigungskosten durch den Materialabtrag bei der mechanischen Bearbeitung sowie den erhöhten Zeitaufwand resultieren. Des Weiteren können Naben durch ein Blechpaket bestehend aus einzelnen Stanzblechen gebildet sein. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Naben der vorstehend genannten Art bekannt.
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Die aus der eingangs genannten
DE 44 23 107 B4 bekannte Nabe ist ein Bestandteil einer Nocke und ist im Wesentlichen aus einer Vielzahl axial aufeinanderfolgender ausgestanzter Flachmateriallagen zusammengesetzt. Die Nocke weist dabei eine axiale Ausnehmung zur Aufnahme einer Welle auf. Die einzelnen Flachmaterialien sind durch eine Schweißverbindung außerhalb der Nockenlauffläche miteinander verbunden. Die Nocke weist des Weiteren einen an der Ausnehmung radial erweiterten Bereich zur Aufnahme eines Mitnehmers auf. Die bekannte Nabe (Nocke) überträgt daher Kräfte und Momente durch eine Formschlussverbindung mit der Welle. Nachteilig ist hier ein erhöhter mechanischer Fertigungsaufwand durch ein zusätzlich erforderliches Mitnehmerelement, wodurch erhöhte Herstellungskosten der Welle-Nabe-Verbindung resultieren.
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Ferner ist aus
US 4 630 498 A eine Nabe bekannt, die ein Zahnrad und eine Nocke mit einem verzahnten Bereich einer Welle, insbesondere einer Nockenwelle verbindet. Das Zahnrad und die Nocke sind aus einzelnen beschichteten Flachmateriallagen zusammengesetzt und weisen jeweils eine zentrale Durchgangsöffnung zur Aufnahme der Welle auf. Zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung werden das Zahnrad und die Nocke auf einen konisch zulaufenden Bereich der Welle gepresst, wobei der Bereich eine Verzahnung aufweist. Durch das Aufpressen schneidet die Verzahnung teilweise in die Durchgangsöffnung des Zahnrads und der Nocke ein. Das Zahnrad und die Nocke werden daher durch eine kraftschlüssige und eine formschlüssige Verbindung mit der Welle verbunden.
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Nachteilig ist hier der erhöhte mechanische Bearbeitungsaufwand zur Herstellung eines konischen, verzahnten Bereichs der Welle und somit erhöhte Herstellungskosten der Welle-Nabe-Verbindung. Ferner besteht das Risiko, dass sich die einzelnen Flachmateriallagen beim Aufpressen des Zahnrads und der Nocke auffächern. Ein weiterer Nachteil ist der erforderliche hohe Kraftaufwand beim Aufpressen des Zahnrads und der Nocke auf den konisch zulaufenden, verzahnten Bereich der Welle zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung der Bauteile mit dem verzahnten Bereich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Nabe für eine Welle-Nabe-Verbindung anzugeben, die ein Fügen mit geringem Kraftaufwand auf eine Welle ermöglicht und ein Auffächern der Nabe durch den Fügeprozess vermeidet. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde, eine Welle-Nabe-Verbindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Nabe und ein Verfahren zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Nabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich der Welle-Nabe-Verbindung und der Verfahren wird die vorstehend genannte Aufgabe jeweils durch den Gegenstand des Anspruchs 12 (Welle-Nabe-Verbindung), des Anspruchs 16 (Verfahren zur Herstellung der Nabe) und des Anspruchs 22 (Verfahren zur Herstellung der Welle-Nabe-Verbindung) gelöst.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Nabe für eine Welle-Nabe-Verbindung anzugeben, die durch wenigstens ein Blechpaket gebildet ist, das wenigstens ein erstes Blech und wenigstens ein zweites Blech umfasst, wobei das erste Blech und das zweite Blech miteinander verbunden oder verbindbar sind. Das erste Blech und das zweite Blech weisen jeweils eine Durchgangsöffnung auf, wobei die Durchgangsöffnung des ersten Blechs und die Durchgangsöffnung des zweiten Blechs koaxial zueinander angeordnet sind. Das erste Blech umfasst einen Umformbereich, der an die Durchgangsöffnung des ersten Blechs angrenzt und zur Bildung einer Fase in Richtung wenigstens eines zweiten Blechs verformt oder verformbar ist.
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Die Erfindung hat verschiedene Vorteile. Die Bildung der Nabe durch ein Blechpaket hat den Vorteil, dass die Nabe durch einen Stanzprozess mit integriertem Paketierschritt einfach und schnell hergestellt werden kann. Dieses Herstellungsverfahren wird auch als Stanzpaketierung bezeichnet. Durch den Einsatz der Stanzpaketierung werden Zeitaufwand und Materialaufwand reduziert und somit Herstellungskosten der Nabe eingespart. Durch das Ausstanzen und die Paketierung der einzelnen Bleche wird eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauteilformen der Nabe ermöglicht. Auch ist die Nabe kostengünstig und mit minimalem Umrüstaufwand der Produktionsanlage durch weitere Bleche einfach erweiterbar.
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Des Weiteren ist vorteilhaft, dass eine positionsgenaue Vormontage des Blechpakets der Nabe durch eingestanzte Montagehilfen, wie beispielsweise Stanznasen, möglich ist und somit ein Richtaufwand der einzelnen Bleche bei der Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung verringert wird. Mit anderen Worten verbindet die Montagehilfe die einzelnen Bleche des Blechpakets, bspw. durch ein Ineinanderstecken der Stanznasen, miteinander.
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Die einzelnen Bleche des Blechpakets können ebenso durch Stanznoppen miteinander verbunden sein. Ferner können die einzelnen Bleche durch Verschrauben, Schweißen oder einen Backlack-Verbund miteinander verbunden sein. Beim Backlack-Verbund weisen die einzelnen Bleche eine Backlack-Beschichtung auf, wobei die beschichteten Bleche des Blechpakets durch Erhitzen und/oder Lösemittel zu einem Backlack-Blechpaket miteinander verbacken bzw. verbunden sind. Ferner ist eine Kombination der vorstehend genannten Verbindungsarten bzw. Verbindungselemente denkbar.
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Durch die Ausführung eines verformbaren ersten Blechs in Richtung eines zweiten Blechs wird eine Bildung einer Fase bei einem Fügeschritt, insbesondere beim Aufpressen, der Nabe auf eine Welle ermöglicht. Dies hat den Vorteil, dass auf das erste Blech und das zweite Blech eine vergleichsweise geringe Kraft einwirkt und so ein Auffächern des Blechpakets vermieden wird. Des Weiteren wirkt das erste Blech bei dem Fügeschritt zusätzlich als Zentrierhilfe und vereinfacht den Fügeschritt weiter. Außerdem wird durch die Fasenbildung des ersten Blechs die erforderliche Fügekraft verringert und somit der Kraftaufwand zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung reduziert.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Umformbereich wenigstens einen Steg auf, der sich nach innen erstreckt. Dies hat den Vorteil, dass der Steg als Zentrierhilfe der Nabe bei dem Fügeschritt mit einer Welle zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung wirkt. Ferner wirkt der Steg als Positionierhilfe durch beispielsweise ein Eingreifen in eine komplementäre Nut in der Welle und die dadurch gebildete Formschlussverbindung. Dies ermöglicht eine einfache und positionsgenaue Montage der Nabe auf eine Welle. Ferner kann der Umformbereich mehrere Stege aufweisen. Die Stege können dabei durch ein Schlitzen des Umfangbereichs ausgebildet sein. Der Umfangbereich 15 weist dabei zwischen den Stegen jeweils eine Materialfreistellung, insbesondere einen Spalt auf. Hierbei können die Stege rechteckig ausgebildet sein. Des Weiteren können die Stege vom Umformbereich ausgehend in Richtung eines freien Endes der Stege verjüngt ausgebildet sein. Hierbei weist der Umformbereich zwischen den Stegen dreieckförmige Materialfreistellung auf. Die Stege sind hierbei ebenso dreieckförmig, insbesondere spitz zulaufend ausgebildet. Die Stege bilden nach einem Umformen eine Fase, die eine relativ geschlossene Fläche bilden kann. Der Umformbereich kann zwischen den Stegen auch Materialfreistellungen anderer nicht genannter Formen aufweisen. Der Umformbereich kann in einer weiteren Variante stegfrei ausgebildet sein. Um eine Rissbildung während dem Umformen des Umformbereichs zu verhindern, kann die Fase auf mehrere erste Bleche des Blechpakets aufgeteilt sein. Mit anderen Worten ist die Fase durch einzelne Fasen der mehreren ersten Bleche gebildet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das zweite Blech wenigstens eine Nut aufweisen, die an die Durchgangsöffnung des zweiten Blechs angrenzt und zur Durchgangsöffnung offen ist. Der Steg des ersten Blechs kann in die Nut des zweiten Blechs eingreifen, wodurch das zweite Blech mit dem ersten Blech drehfest verbunden wird. Dies ermöglicht eine Winkelausrichtung des zweiten Blechs zum ersten Blech. Somit werden verschiedene drehfeste Winkelpositionen des zweiten Blechs ermöglicht. Generell kann der Steg des ersten Blechs auch breiter als die Nut des zweiten Blechs ausgebildet sein. Das zweite Blech kann in einer weiteren Variante auch nutfrei ausgebildet sein. Hierbei ist der Steg des ersten Blechs oder der stegfreie Umformbereich des ersten Blechs nach einer Umformung mit dem zweiten Blech kraftschlüssig verbunden.
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Jeweils eine Nut des zweiten Blechs ist zum Steg des ersten Blechs komplementär ausgebildet. Eine komplementäre Ausbildung der Nut zum Steg des ersten Blechs ermöglicht vorteilhaftweise nach einer Verformung der Stege in Richtung des zweiten Blechs eine formschlüssige Verbindung des ersten Blechs mit dem zweiten Blech der Nabe. Ferner wird dadurch eine spielfreie und drehfeste Verbindung des ersten Blechs mit dem zweiten Blech ermöglicht.
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Im Wesentlichen kann der Umformbereich mehrere Stege und das zweite Blech mehrere Nuten aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass durch mehrere Stege eine genauere Zentrierung der Nabe bei einem Fügeschritt mit einer Welle ermöglicht wird. Des Weiteren ermöglichen mehrere Stege durch eine Verformung in Richtung des zweiten Blechs, insbesondere durch ein Eingreifen der Stege in die komplementären Nuten, eine höhere Stabilität der Verdrehsicherung des zweiten Blechs. Mit anderen Worten wird das zweite Blech mit dem ersten Blech durch das Eingreifen mehrerer verformter Stege in die Nuten drehfester miteinander verbunden. Wenn die Nuten und Stege jeweils diametral gegenüberliegend angeordnet sind, ist zudem die Zentrierfunktion der Stege verbessert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind der Steg des Umformbereichs und die Nut des zweiten Blechs jeweils positionsgenau fluchtend zueinander angeordnet. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine Verformung des Stegs in Richtung des zweiten Bleches und somit ein Eingreifen des Stegs in die Nut, sodass eine formschlüssige Verbindung entsteht. Eine schnelle Verformung der Stege und eine einfache drehfeste Verbindung des ersten Blechs mit dem zweiten Blech wird somit ermöglicht.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind mehrere zweite Bleche vorgesehen, von denen ein zweites Blech direkt an dem ersten Blech anliegt. Bei Naben mit einer hohen Anzahl an Blechen, insbesondere dicken Naben, sind mehrere zweite Bleche vorteilhaft, da bei einem Fügeschritt mit einer Welle ein Auffächern des Blechpaketes der Nabe vermieden wird und die Nabe mit geringem Kraftaufwand auf die Welle fügbar ist.
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Vorzugsweise weist der Steg des Umformbereichs ein freies Ende auf, wobei ein Abstand von dem freien Ende zu einer Längsachse der Nabe kleiner ist als ein Abstand von einem Nutboden der Nut des zweiten Blechs zu der Längsachse der Nabe. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine Verformung der Stege in Richtung des zweiten Blechs und somit ein Eingreifen der Stege in die Nuten des zweiten Blechs.
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Weiter vorzugsweise weist das Blechpaket wenigstens ein drittes Blech auf, wobei ein Durchmesser der Durchgangsöffnung so angepasst ist, dass das dritte Blech mit einer Welle kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbindbar ist. Dies hat den Vorteil, dass durch einen Fügeschritt die Nabe mit der Welle eine stabile drehfeste Verbindung bildet. Das erste, zweite und dritte Blech können miteinander zusätzlich durch Stanznasen verbunden sein. Die Verbindung durch Stanznasen ermöglicht eine Erhöhung der Stabilität des Blechpakets der Nabe. Diese können zusätzlich eine Positionierhilfe für die Bleche bilden. Dies hat den weiteren Vorteil, dass eine einfache Winkelausrichtung des ersten, zweiten und dritten Blechs des Blechpakets ermöglicht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Umformbereich derart verformt oder verformbar, dass der Steg in die Nut des zweiten Blechs eingreift. Das erste Blech ist mit dem zweiten Blech drehfest und/oder formschlüssig verbunden oder verbindbar. Dies hat den Vorteil, dass das erste Blech mit dem zweiten Blech drehfest verbunden werden kann und eine Verdrehsicherung des zweiten Blechs ermöglicht wird. Ferner kann das zweite Blech auch nutfrei ausgebildet sein. Bei dieser Variante ist das erste Blech mit dem zweiten Blech kraftschlüssig verbunden.
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Konkret ist der Umformbereich derart verformt oder verformbar, dass der Steg eine Fase bildet, die mit der Welle kraftschlüssig verbindbar ist. Durch die gebildete Fase wird dabei kein Drehmoment auf die Welle oder von der Welle übertragen. Die Übertragung des Drehmoments von der Welle auf die Nabe oder von der Nabe auf die Welle erfolgt durch die dritten Bleche. Die Bildung der Fase hat den Vorteil, dass die Nabe bei einem Fügeschritt mit der Welle einfach und schnell auf die Welle gepresst werden kann. Ferner wird ein Auffächern und somit eine Beschädigung der Nabe beim Fügeschritt vermieden.
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Ein nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft eine Welle-Nabe-Verbindung mit einer Welle und einer zuvor beschriebenen Nabe, wobei sich die Welle durch eine Durchgangsöffnung eines ersten Blechs erstreckt und mit einem Steg des ersten Blechs drehfest verbunden ist. Durch einen Fügeschritt der Nabe auf die Welle werden vorteilhafterweise die Stege derart verformt, dass die Stege des ersten Blechs in Nuten eines zweiten Blechs eingreifen. Dadurch wird eine drehfeste Verbindung des ersten Blechs mit dem zweiten Blech hergestellt. Ferner bilden die Stege durch den Fügeschritt eine Fase, die ein Aufpressen auf die Welle erleichtern, sodass Montagekosten eingespart werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Welle-Nabe-Verbindung ist ein freies Ende des Stegs mit der Welle kraftschlüssig verbunden und der Steg mit einer Nut wenigstens eines zweiten Blechs formschlüssig verbunden. Durch die formschlüssige Verbindung des ersten Blechs mit dem zweiten Blech ist das zweite Blech indirekt durch die Kraftschlussverbindung des ersten Blechs mit der Welle verbunden. Vorteilhafterweise ist das zweite Blech durch den Formschluss des Stegs des ersten Blechs mit der Nut in einer erforderlichen Winkelposition drehfest ausgerichtet. Das zweite Blech kann auch nutfrei ausgebildet sein, wobei bei dieser Variante das erste Blech mit dem zweiten Blech kraftschlüssig verbunden ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein Durchmesser einer Durchgangsöffnung des wenigstens einen zweiten Blechs größer ausgebildet als ein Außendurchmesser der Welle. Dies hat den Vorteil, dass das erste Blech in Richtung des zweiten Blechs verformt und somit eine Fase gebildet werden kann. Ferner wirken keine Fügekräfte auf das zweite Blech, wodurch ein Auffächern des Blechpakets zusätzlich vermieden wird.
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Die Welle erstreckt sich durch die Durchgangsöffnung des ersten Blechs, durch die Durchgangsöffnung des zweiten Blechs und durch die Durchgangsöffnung wenigstens eines dritten Blechs und ist mit dem dritten Blech kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden. Vorteilhafterweise wird dadurch eine drehfeste Verbindung des dritten Blechs mit der Welle hergestellt, wodurch die Stabilität der Verbindung der Nabe mit der Welle erhöht wird. Aufgrund der Fasenbildung des ersten Blechs durch einen Fügeschritt entsteht eine Federwirkung des ersten Blechs in Richtung des dritten Blechs. Das zweite Blech wird dadurch an das dritte Blech gepresst. Somit bildet das Blechpaket eine kompakte Nabe, die drehfest mit der Welle verbunden ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Nabe wird ein erstes Blech, wenigstens ein zweites Blech und wenigstens ein drittes Blech mit jeweils einer Durchgangsöffnung durch wenigstens einen Stanzschritt aus einem Grundblech gestanzt. Das erste Blech, das zweite Blech und das dritte Blech werden durch wenigstens einen Paketierschritt zu einem Blechpaket aneinander geschichtet, sodass die Durchgangsöffnung des ersten Blechs, die Durchgangsöffnung des zweiten Blechs und die Durchgangsöffnung des dritten Blechs koaxial zueinander angeordnet sind. Ein Umformbereich des ersten Blechs, der an die Durchgangsöffnung des zweiten Blechs angrenzt, wird zur Bildung einer Fase in Richtung des wenigstens einen zweiten Blechs verformt. Die Herstellung des Blechpakets durch Stanzen und Paketieren hat den Vorteil, dass diese einzelnen Prozessschritte einfach zu einem einzelnen Fertigungsprozess zusammengefasst werden können. Dieser Fertigungsprozess wird auch als Stanzpaketierung bezeichnet und findet in der Serienproduktion von wiederkehrenden Stanzbauteilen Anwendung, die aneinander geschichtet werden. Diese Art der Herstellung ermöglicht eine kostengünstige Produktion der Nabe. Weiter vorteilhaft ist, dass durch den Paketierschritt eine positionsgenaue Vormontage des Blechpakets ermöglicht wird. Durch die Verformung des ersten Blechs in Richtung des zweiten Blechs wird das zweite Blech vorteilhafterweise drehfest mit dem ersten Blech verbunden. Das zweite Blech erfährt durch das erste Blech eine Winkelausrichtung, wodurch der Richtaufwand verringert wird.
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Bei einer bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Durchgangsöffnung des ersten Blechs derart ausgestanzt, sodass wenigstens ein Steg im Umformbereich ausgebildet wird.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird eine Durchgangsöffnung des zweiten Blechs derart ausgestanzt, dass wenigstens eine Nut an dem zweiten Blech ausgebildet wird.
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Vorzugsweise werden das erste Blech und das zweite Blech derart paketiert, dass der Steg des Umformbereichs und die Nut des zweiten Blechs jeweils positionsgenau fluchtend zueinander angeordnet werden. Vor dem Paketieren des kann durch wenigstens einen Stanzschritt wenigstens eine Stanznase in das erste Blech, das zweite Blech und das dritte Blech eingestanzt werden. Dies ermöglicht vorteilhafterweise durch ein Paketieren der Bleche eine Erhöhung der Stabilität des Blechpakets der Nabe. Der Paketierschritt kann in den Stanzprozess mit integriert sein oder als separater Fertigungsschritt nach dem Stanzprozess durchgeführt werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird durch wenigstens einen Umformschritt der Umformbereich derart verformt, dass der Steg in die Nut des zweiten Blechs eingreift, sodass das erste Blech mit dem zweiten Blech drehfest und/oder formschlüssig verbunden wird. Das zweite Blech kann hierbei auch nutfrei ausgebildet sein, wobei der Steg des ersten Blechs mit dem zweiten Blech kraftschlüssig verbunden wird. Bei dem wenigstens einen Umformschritt wird der Umformbereich des ersten Blechs derart verformt, dass durch den Steg eine Fase gebildet wird. Die Fase kann dabei durch ein Umformwerkzeug hergestellt werden. Der Umformschritt kann dabei in den Stanzprozess, insbesondere als abschließender Fertigungsschritt, integriert sein oder als separater Fertigungsschritt nach dem Stanzprozess durchgeführt werden.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung mit einer Welle und einer Nabe wird die Welle mit der Nabe durch wenigstens einen Fügeschritt drehfest verbunden.
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Vorzugsweise wird bei dem wenigstens einen Fügeschritt ein Umformbereich eines ersten Blechs derart verformt, dass durch einen Steg des Umformbereichs eine Fase gebildet wird und durch den Steg die Welle mit der Nabe kraftschlüssig verbunden wird.
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Ferner wird bei dem wenigstens einen Fügeschritt wenigstens ein drittes Blech der Nabe mit der Welle kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden.
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Zu den Vorteilen des Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Nabe für eine Welle-Nabe-Verbindung wird auf die im Zusammenhang mit der Nabe erläuterten Vorteile verwiesen. Ferner wird zu den Vorteilen des Verfahrens zur Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung auf die im Zusammenhang mit der Welle-Nabe-Verbindung erläuterten Vorteile verwiesen. Darüber hinaus können die Verfahren alternativ oder zusätzlich einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor in Bezug auf die Nabe und die Welle-Nabe-Verbindung genannte Merkmale aufweisen.
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Die Erfindung wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellten Ausführungsformen stellen Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Nabe und die erfindungsgemäße Welle-Nabe-Verbindung ausgestaltet sein können.
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In diesen zeigen
- 1 eine Längsschnittansicht durch ein Blechpaket einer Nabe nach einem bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Teilansicht eines ersten Blechs des Blechpakets der Nabe nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- 3 eine Teilansicht eines zweiten Blechs des Blechpakets der Nabe nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Längsschnittansicht durch eine Welle-Nabe-Verbindung nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel mit einer Nabe nach 1;
- 5 eine Längsschnittansicht durch ein Blechpaket einer Nabe nach einem weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
- 6 eine Längsschnittansicht durch ein Blechpaket nach einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren einer Nabe nach 5, und
- 7 eine Vorderansicht eines Blechpakets nach 7.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet. Des Weiteren werden den Bezugszeichen von gleichen und gleichwirkenden Teilen bei einer erforderlichen Unterscheidung der Teile eine alphabetische Abstufung (a, b, c...) beigefügt.
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In der Längsschnittansicht gemäß 1 ist eine Nabe 10 gezeigt, die aus einem Blechpaket 11 gebildet ist. Das Blechpaket 11 umfasst ein erstes Blech 12, zwei zweite Bleche 13 und vier dritte Bleche 14. Das Blechpaket 11 kann auch durch mehrere erste Bleche 12, ein oder mehrere zweite Bleche 13 und ein oder mehrere dritte Bleche 14 gebildet sein.
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Das erste Blech 12, die zweiten Bleche 13 und die dritten Bleche 14 weisen dabei jeweils eine Durchgangsöffnung 22, 23, 24 auf. Die Durchgangsöffnung 22 des ersten Blechs 12, die Durchgangsöffnungen 23 der zweiten Bleche 13 und die Durchgangsöffnungen 24 der dritten Bleche 14 sind koaxial zueinander angeordnet. Das zweite Blech 13a liegt dabei direkt am ersten Blech 12 an. Das weitere zweite Blech 13b ist direkt an dem zweiten Blech 13b anliegend angeordnet. Die dritten Bleche 14 sind ebenso aneinander anliegend angeordnet, wobei ein drittes Blech 14a direkt an dem zweiten Blech 13b anliegt. Das erste Blech 12, die zweiten Bleche 13 und die dritten Bleche 14 bilden ein kompaktes Blechpaket 11. Die Bleche 12, 13, 14 können aus unterschiedlichen und/oder identischen Materialien gebildet sein. Weiter können die Bleche 12, 13, 14 eine unterschiedliche und/oder eine identische Blechstärke aufweisen.
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Das erste Blech 12 weist einen Umformbereich 15 auf, der an die Durchgangsöffnung 22 des ersten Blechs 12 angrenzt. Auf den Umformbereich 15 wird später näher eingegangen. Die Durchgangsöffnung 22 des ersten Blechs 12 weist dabei einen Durchmesser auf. Ein Durchmesser der Durchgangsöffnung 23a des zweiten Blechs 12a ist dabei größer ausgebildet als der Durchmesser der Durchgangsöffnung 22 des ersten Blechs 12. Die Durchgangsöffnungen 23 der zweiten Bleche 13 weisen einen unterschiedlichen Durchmesser auf. Der Durchmesser der Durchgangsöffnung 23a des zweiten Blechs 13a ist dabei größer als der Durchmesser der Durchgangsöffnung 23b des weiteren zweiten Blechs 13b. Des Weiteren ist der Durchmesser der Durchgangsöffnung 23b des weiteren zweiten Blechs 13b größer als ein Durchmesser der Durchgangsöffnungen 24 der dritten Bleche 14. Die Durchgangsöffnungen 24 der dritten Bleche 14 weisen einen identischen Durchmesser auf.
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Nach dem ersten Blech 12 ist daher ein zweites Blech 13 angeordnet, wobei die Durchgangsöffnung 23 einen größeren Durchmesser aufweist als das zugehörige erste Blech 12. Gemäß 1 weist das Blechpaket 11, wie vorstehend beschrieben, eine Anordnung der Bleche 12, 13 auf, bei denen die Durchmesser der Durchgangsöffnungen 22, 23 in Richtung der Längsachse 27 des Blechpakets 11 abgestuft in radialer Richtung zur Längsachse 27 ausgebildet sind.
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In 2 ist eine Teilansicht des ersten Blechs 12 der Nabe 10 gezeigt. Das erste Blech 12 weist dabei einen Umformbereich 15 auf. Der Umformbereich 15 umfasst mehrere Stege 17, insbesondere zehn Stege 17, wobei fünf Stege 17 in der Teilansicht am Umformbereich 15 angeordnet sind. Die Stege 17 erstrecken sich dabei nach innen. Der Umformbereich 15 kann auch eine andere Anzahl an Stegen 17 aufweisen. Die Stege 17 können gleichmäßig verteilt am Umformbereich 15 des ersten Blechs 12 angeordnet sein. Die Stege 17 können rechteckig ausgebildet sein. Die Stege 17 können dabei durch ein Schlitzen des Umfangbereichs 15 ausgebildet sein. Der Umfangbereich 15 weist zwischen den Stegen 17 jeweils einen Spalt, insbesondere eine Materialfreistellung auf. Die Stege 17 weisen ein freies Ende 19 auf. Des Weiteren können die Stege 17 vom Umformbereich 15 ausgehend in Richtung des freien Endes 19 der Stege 17 verjüngt ausgebildet sein. Hierbei weist der Umformbereich 15 zwischen den Stegen 17 dreieckförmige Materialfreistellung auf. Die Stege 17 können auch andere nicht dargestellte Formen aufweisen. Beispielsweise weisen die Stege 17 unterschiedliche Längen auf.
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In der Teilansicht gemäß 3 ist ein zweites Blech 13 gezeigt, das mehrere Nuten 18 umfasst. Insbesondere weist das zweite Blech 13 zehn Nuten 18 auf, wobei fünf Nuten 18 in der Teilansicht an der Durchgangsöffnung 23 angeordnet sind. Die Nuten 18 grenzen dabei an die Durchgangsöffnung 23 des zweiten Blechs 13 an und sind zur Durchgangsöffnung 23 hin offen. Das zweite Blech 13 kann auch eine andere Anzahl an Nuten 18 aufweisen, wobei die Anzahl der Nuten 18 identisch zur Anzahl der Stege 17 des ersten Blechs 12 ist. Dabei weist jeweils eine Nut 18 eine komplementäre Form zu jeweils einem Steg 17 auf.
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Die Nuten 18 umfassen jeweils einen Nutboden 20 und zwei Nutwände. Des Weiteren können die Nutenböden 20 einen identischen radialen Abstand zur Mitte des zweiten Blechs 13 aufweisen. Durch den radialen Abstand der Nutenböden 20 zur Mitte des zweiten Blechs 13 ist jeweils eine Nuttiefe der Nuten 18 definierbar. Die Nutenböden 20 können auch unterschiedliche radiale Abstände zur Mitte des zweiten Blechs 13 und somit die Nuten 18 unterschiedliche Nuttiefen umfassen. Generell ist das zweite Blech 13 nicht auf die vorstehend genannte Ausführung eingeschränkt. Das zweite Blech 13 kann auch nutfrei ausgebildet sein. Mit anderen Worten weisen die zweiten Bleche 13 keine Nuten 18 auf, die an die Durchgangsöffnung der zweiten Bleche 13 angrenzen und zur Durchgangsöffnung hin offen sind.
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Die Nabe 10, wie in 1 gezeigt ist, wird durch einen Stanzprozess mit integriertem Paketierschritt hergestellt. Dieser Stanzprozess wird auch als Stanzpaketierung bezeichnet und in der nachfolgenden Beschreibung auch als solche genannt. Bei der Herstellung der Nabe 10 durch eine Stanzpaketierung werden das erste Blech 12, die zweiten Bleche 13 und die dritten Bleche 14 durch wenigstens einen Stanzschritt aus einem Grundblech, insbesondere einem Blechband, gestanzt. Dabei werden die Stege 17 des Umformbereichs 15 des ersten Blechs 12 und die Nuten 18 der zweiten Bleche 13 durch den Stanzschritt ausgebildet. Bei dem Stanzschritt können Montagehilfen eingestanzt werden. Die Montagehilfen können durch Stanznasen gebildet sein. Durch wenigstens einen Paketierschritt werden die Bleche 12, 13, 14 zu einem Blechpaket 11 aneinander geschichtet. Die Durchgangsöffnung 22 des ersten Blechs 12, die Durchgangsöffnungen 23 der zweiten Bleche 13 und die Durchgangsöffnungen 24 der dritten Bleche 14 werden dabei koaxial zueinander angeordnet. Beispielsweise werden bei dem Paketierschritt die Bleche 12, 13, 14 derart aneinander geschichtet, sodass die Montagehilfen, insbesondere die Stanznasen, ineinandergesteckt werden. Durch das Ineinanderstecken der Stanznasen können die Bleche 12, 13, 14 miteinander verbunden werden. Ferner werden das erste Blech 12 und die zweiten Bleche 13 derart paketiert, dass die Stege 17 des Umformbereichs 15 des ersten Blechs 12 und die Nuten 18 der zweiten Bleche 14 jeweils positionsgenau fluchtend zueinander angeordnet sind. Die Stege 17 können somit bei einer Verformung in die Nuten 18 eingreifen und eine formschlüssige drehfeste Verbindung bilden.
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Wie in 4 gezeigt ist, wird durch einen Fügeschritt der Nabe 10 gemäß 1 mit einer Welle 21 eine Welle-Nabe-Verbindung 26 hergestellt. Dabei weist das freie Ende 19 jeweils eines Stegs 17 des ersten Blechs 12 einen Abstand zu einer Längsachse 27 der Nabe 10 auf, der kleiner ist als ein Radius der Welle 21. Der jeweilige Durchmesser der Durchgangsöffnungen 23 der zweiten Bleche 13 ist größer ausgebildet als ein Außendurchmesser der Welle 21.
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Durch den Fügeschritt, insbesondere durch ein Aufpressen der Nabe 10 auf die Welle 21, wird die Nabe 10 mit der Welle 21 drehfest verbunden. Das erste Blech 12 wird dabei derart verformt, dass die Stege 17 des ersten Blechs 12 in die Nuten 18 der zweiten Bleche 13 eingreifen. Die Nuten 18 der zweiten Bleche 13 sind zu den Stegen 17 des ersten Blechs 12 positionsgenau fluchtend angeordnet. Die zweiten Bleche 13 sind somit drehfest mit dem ersten Blech 12 verbunden. Die Verbindung der zweiten Bleche 13 mit dem ersten Blech 12 ist dabei durch einen Formschluss der Stege 17 mit den Nuten 18 gebildet. Bei einer nutfreien Ausbildung der zweiten Bleche 13 werden die Stege 17 des ersten Blechs 12 durch den Fügeschritt derart verformt, dass die Stege 17 der Durchgangsöffnung 23 des jeweiligen zweiten Blechs 13 eine kraftschlüssige Verbindung bilden.
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Das erste Blech 12 und die zweiten Bleche 13 übertragen kein Drehmoment. Die Übertragung des Drehmoments von der Welle 21 auf die Nabe 10 oder von der Nabe 10 auf die Welle 21 erfolgt durch die dritten Bleche 14.
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Des Weiteren stehen die zweiten Bleche 13 nicht in direktem Kontakt mit der Welle 21. Die Verbindung der zweiten Bleche 13 mit der Welle 21 erfolgt indirekt über die Stege 17 des ersten Blechs 12. Die Stege 17 des ersten Blechs 12 sind mit der Welle 21 kraftschlüssig und somit drehfest verbunden. Durch die Verformung der Stege 17 beim Aufpressen der Nabe 10 auf die Welle 21 in Richtung der zweiten Bleche 13 bilden die Stege 17 eine Fase 16. Durch die Fase 16 wird der Fügeschritt, insbesondere das Aufpressen, der Nabe 10 auf die Welle 21 vereinfacht. Die Fase 16 kann beim Fügeschritt als Zentrierhilfe wirken, wodurch ein Richtaufwand der Nabe 10 bei und vor dem Fügeschritt reduziert wird.
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Durch das verformbare erste Blech 12 und die zweiten Bleche 13, die nicht in direktem Kontakt mit der Welle 21 stehen, wird eine erforderliche Fügekraft des Fügeschritts verringert. Ein Auffächern des Blechpakets 11 der Nabe 10 kann somit vermieden werden. Durch die Verformung der Stege 17 des ersten Blechs 12 können die Stege 17 eine Federwirkung aufweisen. Beispielsweise wird die Federwirkung des ersten Blechs 12 durch die Verwendung eines Materials mit federnden Eigenschaften verstärkt. Durch die Federwirkung der Stege 17 werden die zweiten Bleche 13 durch das erste Blech 12 an die dritten Bleche 14 gepresst. Ein Anpressdruck der kraftschlüssigen Verbindung der Bleche 12, 13, 14 zueinander kann somit verstärkt werden. Des Weiteren können die verformten Stege 17 eine Verkeilung der Nabe 10 an der Welle 21 bilden. Die kraftschlüssige Verbindung der Nabe 10 mit der Welle 21 kann somit zusätzlich verstärkt werden. Ferner werden durch den Fügeschritt die dritten Bleche 14 ebenso kraftschlüssig mit der Welle 21 verbunden. Beispielsweise können die dritten Bleche 14 auch formschlüssig und/oder stoffschlüssig durch den Fügeschritt mit der Welle 21 verbunden werden.
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Durch die drehfeste Verbindung der Nabe 10 mit der Welle 21 kann die Nabe 10 beispielsweise Kräfte und Momente übertragen. Dies kann bei einer Anwendung der Nabe 10 in einer nicht dargestellten Nocke der Fall sein. Des Weiteren sind auch Anwendungen, beispielsweise als Sensorring, der Nabe 10 denkbar, bei denen keine Kräfte und Momente übertragen werden.
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In der Längsschnittansicht gemäß 5 ist eine Nabe 10 nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel gezeigt. Die Nabe 10 umfasst dabei zwei erste Bleche 12, zwei zweite Bleche 13 und sechs dritte Bleche 14, die zu einem Blechpaket 11 aneinander geschichtet sind. Die ersten Bleche 12, die zweiten Bleche 13 und die dritten Bleche 14 weisen ebenso, wie bei der Nabe 10 gemäß 1 ersichtlich ist, jeweils eine Durchgangsöffnung 22, 23, 24 auf. Die Durchgangsöffnungen 22, 23, 24 sind jeweils koaxial zueinander angeordnet. Das Blechpaket 11 ist dabei derart geschichtet, dass ein erstes Blech 12a ein erstes Ende des Blechpakets 11 bildet. Ein zweites Blech 13a ist dabei direkt anliegend an das erste Blech 12a angeordnet. Des Weiteren ist ein weiteres erstes Blech 12b direkt anliegend an dem zweiten Blech 13a dem ersten Blech 12a gegenüberliegend angeordnet. Das zweite Blech 13a ist somit zwischen dem ersten Blech 12a und dem weiteren ersten Blech 12b liegend angeordnet.
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Ein weiteres zweites Blech 13b ist direkt anliegend an das weitere erste Blech 12b dem zweiten Blech 13a gegenüberliegend angeordnet. Das weitere erste Blech 12b ist somit zwischen dem zweiten Blech 13a und dem weiteren zweiten Blech 13b liegend angeordnet. Ferner liegt ein drittes Blech 14a direkt an dem weiteren zweiten Blech 13b an. An das dritte Blech 14a anliegend sind weitere dritte Bleche 14 ebenso aneinander anliegend angeordnet, wobei ein sechstes drittes Blech 14b ein zweites Ende des Blechpakets 11 bildet. Das zweite Ende des Blechpakets 11 ist dabei dem ersten Ende des Blechpakets 11 gegenüberliegend angeordnet. Das Blechpaket 11 ist somit derart geschichtet, dass vom ersten Ende ausgehend auf das erste Blech 12a, das zweite Blech 13a, das weitere erste Blech 12b, das weitere zweite Blech 13b und sechs dritte Bleche 14 in genannter Reihenfolge folgen.
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Die ersten Bleche 12 entsprechen dem ersten Blech 12 gemäß 2, das vorstehend beschrieben ist. Die zweiten Bleche 13 entsprechen dabei dem zweiten Blech 13 gemäß 3, das ebenso vorstehend beschrieben ist. Die zweiten Bleche 13 können dabei Nuten 18, wie in 3 beschrieben, aufweisen oder nutfrei ausgebildet sein.
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Die ersten Bleche 12 umfassen dabei jeweils einen Umformbereich 15 mit mehreren Stegen 17, die jeweils ein freies Ende 19 aufweisen. Die zweiten Bleche 13 weisen jeweils mehrere Nuten 18 auf, von denen jeweils eine Nut 18 einen Nutboden 20 und zwei Nutwände umfasst. Die Stege 17a des ersten Blechs 12a und die Nuten 18a des zweiten Blechs 13a sind dabei jeweils positionsgenau fluchtend zueinander angeordnet. Ferner sind die Stege 17b des weiteren ersten Blechs 12b und die Nuten 18b des weiteren zweiten Blechs 13b ebenso jeweils positionsgenau fluchtend zueinander angeordnet.
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Dabei ist ein Abstand eines freien Endes 19a eines Stegs 17a des ersten Blechs 12a zu einer Längsachse 27 der Nabe 10 kleiner als ein Abstand eines Nutbodens 20a des anliegenden zweiten Blechs 13a zur Längsachse 27. Das freie Ende 19a des Stegs 17a überragt daher den Nutboden 20a der Nut 18a in Richtung der Längsachse 27 der Nabe 10. Durch einen Umformschritt kann somit der Steg 17a in die Nut 18a eingreifen, wodurch eine formschlüssige Verbindung des ersten Blechs 12a mit dem zweiten Blech 13a hergestellt wird. Auf den Umformschritt wird später näher eingegangen.
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Die Längsachse 27 erstreckt sich jeweils durch eine Mitte der koaxial angeordneten Durchgangsöffnungen 22, 23, 24 des ersten Blechs 12, der zweiten Bleche 13 und der dritten Bleche 14 und ist durch eine Verbindung der Mitten gebildet.
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Ferner ist der Abstand des Nutbodens 20a des zweiten Blechs 13a zur Längsachse 27 größer als ein Abstand eines freien Endes 19b eines Stegs 17b des anliegenden weiteren ersten Blechs 12b zur Längsachse 27. Das freie Ende 19b des Stegs 17b überragt auch hier den Nutboden 20a der Nut 18a des zweiten Blechs 13a in Richtung der Längsachse 27, wobei der Abstand des freien Endes 19b zur Längsachse 27 kleiner ist als der Abstand des freien Endes 19a des Stegs 17a des ersten Blechs 12a zur Längsachse 27. Der Steg 17b des weiteren ersten Blechs 12b erstreckt sich daher weiter in Richtung der Längsachse 27 als der Steg 17a des ersten Blechs 12a.
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Das Blechpaket 11 weist ein weiteres zweites Blech 13b auf, dass direkt anliegend an das weitere erste Blech 12b geschichtet ist. Dabei ist ein Abstand eines Nutbodens 20b des weiteren zweiten Blechs 13b zur Längsachse 27 größer als der Abstand des freien Endes 19b des Stegs 17b des weiteren ersten Blechs 12b zur Längsachse 27. Das freie Ende 19b des Stegs 17b überragt daher den Nutboden 20b der Nut 18b in Richtung der Längsachse 27 der Nabe 10. Auch hier kann somit durch einen Umformschritt der Steg 17b in die Nut 18b eingreifen, wodurch eine formschlüssige Verbindung des weiteren ersten Blechs 12b mit dem weiteren zweiten Blech 13b hergestellt wird. Bei einer nutfreien Ausbildung der zweiten Bleche 13 können die Stege 17 des ersten Blechs 12 durch einen Umformschritt derart verformt werden, dass die Stege 17 mit der Durchgangsöffnung 23 des jeweiligen zweiten Blechs 13 eine kraftschlüssige Verbindung bilden.
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Nach den ersten Blechen 12 ist daher jeweils ein zweites Blech 13 angeordnet. Das jeweilige zweite Blech 13 weist dabei eine größere Durchgangsöffnung 23 auf als das zugehörige erste Blech 12. Mit anderen Worten weist das jeweilige zweite Blech 13 einen größeren Innendurchmesser als das zugehörige erste Blech 12 auf.
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Gemäß 5 weist das Blechpaket 11, wie vorstehend beschrieben, eine Anordnung der Bleche 12, 13 auf, bei denen die Innendurchmesser der Durchgangsöffnungen 22, 23 in Richtung der Längsachse 27 des Blechpakets 11 abgestuft in radialer Richtung zur Längsachse 27 ausgebildet sind.
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Der Abstand eines Nutbodens 20a des zweiten Blechs 13a zur Längsachse 27 ist wiederum größer als der Abstand eines Nutbodens 20b des weiteren zweiten Blechs 13b zur Längsachse 27. Somit liegt der Nutboden 20b näher an der Längsachse 27 als der Nutboden 20a. Des Weiteren ist dabei der Abstand des Nutbodens 20b des zweiten Blechs 13b zur Längsachse 27 größer als ein Radius eines Durchmessers der Durchgangsöffnung 24 der dritten Bleche 14. Die Durchmesser der Durchgangsöffnungen 24 der dritten Bleche 14 sind identisch ausgebildet. Der Abstand des freien Endes 19a des Stegs 17a des ersten Blechs 12a zur Längsachse 27 und der Abstand des freien Endes 19b des Stegs 17b des weiteren ersten Blechs 12b zur Längsachse 27 können abhängig von der Blechdicke und dem Material variieren. Ebenso können der Abstand des Nutbodens 20a des zweiten Blechs 13a zur Längsachse 27 und der Abstand des Nutbodens 20b des zweiten Blechs 13b zur Längsachse 27 abhängig von der Blechdicke und dem Material variieren.
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Weitere Eigenschaften der Nabe 10 gemäß 5 betreffend die Anzahl, das Material und die Blechstärke der Bleche 12, 13, 14 sowie die Übertragung von Kräften und Momenten entsprechen den Eigenschaften der Nabe 10 gemäß 1, die vorstehend beschrieben sind. Ferner entspricht die Herstellung der Nabe 10 gemäß 5 dem vorstehend beschriebenen Fertigungsprozess der Stanzpaketierung der Nabe 10 gemäß 1.
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6 zeigt eine Längsschnittansicht der Nabe 10 gemäß 5 und einen Umformschritt durch ein Umformwerkzeug 25. Im Wesentlichen werden die ersten Bleche 12 durch das Umformwerkzeug 25 in Richtung des zweiten Endes des Blechpakets 11 derart verformt, dass die Stege 17 der Umformbereiche 15 jeweils eines ersten Blechs 12 in die Nuten 18 jeweils eines anliegenden zweiten Blechs 13 eingreifen. Das jeweilige zweite Blech 13 wird somit mit dem jeweilig eingreifenden ersten Blech 12 drehfest und/oder formschlüssig verbunden.
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Der Umformschritt gemäß 6 zur Verformung der Stege 17 der ersten Bleche 12 kann als abschließender Fertigungsschritt in den Stanzprozess integriert sein. Die verformten Stege 17 der ersten Bleche 12 bilden jeweils eine Fase 16. Die Fase 16a des ersten Blechs 12a und die Fase 16b des weiteren ersten Blechs 12b bilden dabei eine verlängerte Fase 16. Die Fase 16 kann einen Fügeschritt auf eine nicht dargestellte Welle, insbesondere das Aufpressen, der Nabe 10 auf die Welle vereinfachen. Die Fase 16 kann beim Fügeschritt als Zentrierhilfe wirken, wodurch ein Richtaufwand der Nabe 10 bei und vor dem Fügeschritt reduziert wird. Weitere Funktionen und Eigenschaften der verformten Stege 17 zu der Fase 16 entsprechen der Beschreibung der Welle-Nabe-Verbindung gemäß 4.
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Gemäß 7 ist eine Vorderansicht des Blechpakets 11 nach 5 mit einer Fase 16a, 16b gezeigt. Hierbei sind die Bleche 12a, 12b des Blechpakets 11 radial verdreht zueinander angeordnet. Die Stege 17a des ersten Blechs 12a überdecken dabei Zwischenräume zwischen den Stegen 17b des weiteren ersten Blechs 12b. Die Stege 17a des ersten Blechs 12a sind dabei breiter als die Materialfreistellungen zwischen den Stegen 17b des weiteren ersten Blechs 12b ausgebildet. Die Stege 17a können auch komplementär zu den Materialfreistellungen oder schmäler als die Materialfreistellungen zwischen den Stegen 17b ausgebildet sein. Die Fase 16a des ersten Blechs 12a kann hierbei in die Materialfreistellungen zwischen den Stegen 17b des weiteren ersten Blechs 12b eingreifen. Das erste Blech 12a kann somit formschlüssig mit dem weiteren ersten Blech 12b verbunden sein.
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In den 1 bis 7 erfolgt die Übertragung von Drehmomenten von der Nabe 10 auf die Welle 21 oder von der Welle 21 auf die Nabe 10 ausschließlich durch das dritte Blech 14 oder durch weitere nicht dargestellte Übertragungselemente bzw. Übertragungsbleche. Durch das erste Blech 12 und das zweite Blech 13 werden keine Drehmomente übertragen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Nabe
- 11
- Blechpaket
- 12
- erstes Blech
- 13
- zweites Blech
- 14
- drittes Blech
- 15
- Umformbereich
- 16
- Fase
- 17
- Steg
- 18
- Nut
- 19
- freies Ende
- 20
- Nutboden
- 21
- Welle
- 22
- Durchgangsöffnung des ersten Blechs
- 23
- Durchgangsöffnung des zweiten Blechs
- 24
- Durchgangsöffnung des dritten Blechs
- 25
- Umformwerkzeug
- 26
- Welle-Nabe-Verbindung
- 27
- Längsachse der Nabe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4423107 B4 [0001, 0003]
- US 4630498 A [0004]