DE102018004063A1

DE102018004063A1 - Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes

Info

Publication number: DE102018004063A1
Application number: DE102018004063.2A
Authority: DE
Inventors: Torsten Schadt; Gudrun Schönherr
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2018-05-18
Filing date: 2018-05-18
Publication date: 2018-10-18

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers (2) eines Fahrzeuges (1) anhand erfasster Signale zumindest einer in ein Lenkrad (4) integrierten Erfassungseinheit (5). Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die zumindest eine Erfassungseinheit (5) als Drucksensor ausgebildet ist und anhand der bei einem Fahrbetrieb des Fahrzeuges (1) auf gerader Fahrstrecke erfassten Signale eine Greifkraft des Fahrers (2) in Bezug auf das Lenkrad (4) ermittelt und in Abhängigkeit einer Intensität der ermittelten Greifkraft ein Warnhinweis an den Fahrer (2) ausgegeben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers eines Fahrzeuges anhand erfasster Signale zumindest einer in ein Lenkrad integrierten Erfassungseinheit.
Aus der WO 2006/076903 A1 ist eine Lenkradbaugruppe für ein Kraftfahrzeug mit einem drehbar gelagerten Lenkrad, einem Lenkradkranz zum Betätigen des Lenkrades, zumindest einer am Lenkrad angeordneten Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von Fahrinformationen des Kraftfahrzeuges und zumindest einer am Lenkrad angeordneten Erfassungseinrichtung zum Ermitteln eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers des Kraftfahrzeuges bekannt. Dabei dient die Erfassungseinrichtung zum Ansteuern der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von dem ermittelten Aufmerksamkeitszustand des Fahrers, wobei die Anzeigeeinrichtung am Lenkradkranz angeordnet ist. Zudem beschreibt die WO 2006/076903 A1 ein Verfahren zum Ansteuern der Anzeigeeinrichtung unter Verwendung der Lenkradbaugruppe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers eines Fahrzeuges anhand erfasster Signale zumindest einer in ein Lenkrad integrierten Erfassungseinheit sieht erfindungsgemäß vor, dass die zumindest eine Erfassungseinheit als Drucksensor ausgebildet ist und anhand der bei einem Fahrbetrieb des Fahrzeuges auf gerader Fahrstrecke erfassten Signale eine Greifkraft des Fahrers in Bezug auf das Lenkrad ermittelt und in Abhängigkeit einer Intensität der ermittelten Greifkraft ein Warnhinweis an den Fahrer ausgegeben wird.
Durch Anwendung des Verfahrens ist es möglich, eine Fahrsicherheit und die Konzentration des Fahrers durch Ausgabe des Warnhinweises zu fördern.
Insbesondere kann anhand der ermittelten Intensität der Greifkraft, also der auf das Lenkrad ausgeübten Druckkraft durch eine Hand des Fahrers ein Stressniveau und/oder ein Verspannen des Fahrers abgeleitet werden.
Wird der Warnhinweis ausgegeben, da die ermittelte Greifkraft einen vorgegebenen Wert überschreitet, so wird der Fahrer darauf hingewiesen, seine Gedanken loszulassen und sich auf den Fahrbetrieb des Fahrzeuges zu konzentrieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:

1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Innenraumes eines Fahrzeuges mit einem Fahrer auf einem Fahrzeugsitz.

Die einzige Figur zeigt eine perspektivische Ansicht eines Innenraumes eines Fahrzeuges 1 mit einem Fahrer 2 auf einem Fahrzeugsitz 3, insbesondere einem Fahrersitz.
Im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 ist es häufig so, dass sich der Fahrer 2 verspannt, beispielsweise weil er sich über etwas ärgert, z. B. über den Verkehr oder ein Erlebnis, und/oder weil er Befürchtungen wegen eines bevorstehenden Termins hegt.
Der Fahrer 2 hält ein Lenkrad 4 des Fahrzeuges 1 fest in seinen Händen, wobei anhand einer Greifkraft ein Stressniveau, eine Körperspannung und eine Muskelverspannung des Fahrers 2 abgeleitet werden können. Die aufgebrachte Greifkraft kann dazu verwendet werden, sich seiner Körperspannung bewusst zu werden und diese zu optimieren, um Muskelverspannungen zu verhindern oder abzubauen.
Um die Greifkraft des Fahrers 2 in Bezug auf das Lenkrad 4 zu ermitteln, ist zumindest eine Erfassungseinheit 5, insbesondere in Form eines Drucksensors, in das Lenkrad 4 integriert. Insbesondere ist die zumindest eine Erfassungseinheit 5 an einer Position in das Lenkrad 4, d. h. seinen Lenkradkranz, integriert, an welcher das Lenkrad 4 insbesondere im Fahrbetrieb bei Geradeausfahrt üblicherweise gehalten wird.
Mittels eines in einer Steuereinheit hinterlegten Algorithmus werden Anteile einer Fahrt des Fahrzeuges 1 erkannt, welche aufgrund einer Fahrstrecke verhältnismäßig wenig anspruchsvoll sind und keine intensiven Kurven aufweisen. Hierzu wird beispielsweise ein Lenkwinkel des Fahrzeuges 1 fortlaufend erfasst und berücksichtigt.
Auf den vergleichsweise wenig anspruchsvollen Anteilen der Fahrstrecke, z. B. auf einer geraden Autobahnstecke, wird die Greifkraft des Fahrers 2, mit welcher er das Lenkrad 4 festhält, erfasst. Beispielsweise wird die im Moment wirkende Greifkraft, eine über einen gesamten Fahrbetrieb oder die über eine vorgegebene Zeitdauer von z. B. 30 Minuten wirkende Greifkraft des Fahrers 2 ermittelt.
Zudem wird eine Intensität der Greifkraft bestimmt, wobei die Intensität, also die Greifintensität in Bezug auf eine Skale von 1 bis 10 ermittelt wird. Denkbar ist auch, die Intensität der Greifkraft farblich einzuteilen, wobei eine leichte Intensität mit Grün, eine mittlere Intensität mit Gelb und eine intensive Intensität mit Rot steht.
Dem Fahrer 2 des Fahrzeuges 1 wird die entsprechend ermittelte und eingeteilte Intensität seiner Greifkraft auf einer Anzeigeeinheit 6, insbesondere einer Instrumententafel 7, als Rückmeldung für den Fahrer 2 angezeigt. Durch die Anzeige wird eine Wahrnehmung und ein Bewusstsein für die Intensität eines Greifens in Bezug auf das Lenkrad 4 geschult. Im Rahmen eines so bezeichneten Feedback-Trainings ist die Anzeige der Intensität der Greifkraft zur Kontrolle einer individuellen Muskelverspannung und als Training zur Stressreduktion und Optimierung im Umgang mit körperlichen Reaktionen auf Stress und Anspannung sowie als Warnung vor Konzentrationsverlust vorgesehen.
Weiterhin ist vorgesehen, dass in Abhängigkeit der ermittelten Intensität der Greifkraft ein Warnhinweis an den Fahrer 2 des Fahrzeuges 1 ausgegeben wird. Insbesondere wird der Warnhinweis ausgegeben, wenn die Intensität einen vorgegebenen Wert überschreitet. Wird der vorgegebene Wert überschritten, kann geschlussfolgert werden, dass der Fahrer 2 gedanklich zu sehr beschäftigt ist, dadurch in Bezug auf ein Verkehrsgeschehen abgelenkt und unkonzentriert ist, weswegen der Warnhinweis ausgegeben wird. Durch die Ausgabe des Warnhinweises wird der Fahrer 2 des Fahrzeuges 1 darauf hingewiesen, seine Gedanken loszulassen und sich auf die Fahrt zu konzentrieren.
Der Warnhinweis wird vorzugsweise haptisch ausgegeben, wobei die Ausgabe zusätzlich optisch und/oder akustisch erfolgen kann.
Insbesondere wird der Warnhinweis durch Vibration im Fahrzeugsitz 3, durch Vibration des Lenkrades 4 und/oder durch Vibration eines Fahrpedales ausgegeben, wobei es an einer Fußsohle des Fahrers 2 vibriert.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Fahrer
3: Fahrzeugsitz
4: Lenkrad
5: Erfassungseinheit
6: Anzeigeeinheit
7: Instrumententafel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2006/076903 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Ermittlung eines Aufmerksamkeitszustandes eines Fahrers (2) eines Fahrzeuges (1) anhand erfasster Signale zumindest einer in ein Lenkrad (4) integrierten Erfassungseinheit (5), dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Erfassungseinheit (5) als Drucksensor ausgebildet ist und anhand der bei einem Fahrbetrieb des Fahrzeuges (1) auf gerader Fahrstrecke erfassten Signale eine Greifkraft des Fahrers (2) in Bezug auf das Lenkrad (4) ermittelt und in Abhängigkeit einer Intensität der ermittelten Greifkraft ein Warnhinweis an den Fahrer (2) ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifkraft für eine vorgegebene Zeitdauer ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Warnhinweis mittels Vibration im Fahrzeugsitz (3), am Lenkrad (4) und/oder am Fahrpedal ausgegeben wird.