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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Anordnung in einem Innendeckenbereich eines Wagenkastens eines Wagens eines Schienenfahrzeugs, ein Schienenfahrzeug aufweisend zumindest eine solche Befestigungsvorrichtung sowie ein Befestigungsprofil als Bestandteil der Befestigungsvorrichtung.
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Aus der älteren deutschen Patentanmeldung
DE102009031599A1 ist ein Geräteträger bzw. Innendeckencontainer für ein Schienenfahrzeug bekannt, welcher im Bereich der Mitte der Querachse des Schienenfahrzeugs und zwischen dem Dach des Wagenkastens des Fahrzeugs und der Innendeckenverkleidung des Fahrgastraums angeordnet ist, und damit den Bauraum zwischen Fahrzeugdach und Innendecken vorteilhaft nutzt. Ein Container besteht dabei aus einer Mehrzahl von U-förmigen Rahmen sowie Seiten- und Stirnwänden. Befestigt wird der Innendeckencontainer an zwei im Dachbereich längs verlaufenden C-Schienen. Nach oben, d.h. zum Dach des Wagenkastens ist der Container offen bzw. durch einen Kabelkanal oder eine Blechverkleidung abgeschlossen. Nach unten, d.h. zum Fahrgastbereich, ist der Container hingegen durch eine Wartungsklappe abgeschlossen, während er seitlich an parallel geführten Klimakanälen angrenzt. Allgemein dienen Container im Dachbereich der Aufnahme von elektrischen und elektronischen Geräten, die der Steuerung und Überwachung von Komponenten des Schienenfahrzeugs dienen oder Funktionen, die dem Komfort der Fahrgäste oder der Informationsweitergabe an diese dienen, verwirklichen. In gleicher Weise können jedoch auch mechanische und pneumatische Geräte in diesem Bereich des Schienenfahrzeugs angeordnet werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Anordnung und Befestigung von Geräten im Dachbereich des Innenraums eines Schienenfahrzeugs flexibler und kostengünstiger als den vorstehenden Einsatz von Innendeckencontainern zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Befestigungsvorrichtung zur Anordnung in einem Innendeckenbereich eines Wagenkastens eines Wagens eines Schienenfahrzeugs zumindest ein Befestigungsprofil mit einer Mehrzahl Schnittstellen auf.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung wendet sich von der Verwendung von einleitend beschriebenen gesonderten Geräteträgern bzw. geschlossenen Innendeckencontainern ab, welche sowohl bei der Herstellung als auch beim Einbau im Schienenfahrzeug vergleichsweise hohe Kosten verursachen. Anstelle dieser Geräteträger, welche unabhängig von ebenfalls im Dachbereich verlaufenden Klimakanälen angeordnet und wie diese am Dach des Wagenkastens befestigt werden, sieht die Erfindung ein oder mehrere Befestigungsprofile vor, deren Schnittstellen einer Befestigung von Geräten und gegebenenfalls anderen Vorrichtungen dienen. Vorteilhaft wird hierdurch die Anzahl für den Einbau von Geräten im Dachbereich eines Wagenkastens erforderlicher mechanischer Teile verringert, während gleichzeitig eine hohe Flexibilität erzielt wird. Insbesondere eine Nach- und Umrüstung von Geräten, welches aufgrund der vergleichsweise langen Einsatzzeit von Schienenfahrzeugen von beispielsweise bis zu 30 Jahren erforderlich ist, wird durch diese Flexibilität vorteilhaft vereinfacht.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung dient zumindest eine der Mehrzahl Schnittstellen des zumindest einen Befestigungsprofils einer Befestigung von Halterungen, Trennwänden und/oder Querverbindern, wobei die Halterungen beispielsweise einer Befestigung von Geräten, insbesondere von elektrischen, elektronischen, mechanischen und/oder pneumatischen Geräten, dienen können.
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Ergänzend oder alternativ dient zumindest eine der Mehrzahl Schnittstellen des zumindest einen Befestigungsprofils einer Befestigung des Befestigungsprofils selbst im Innendeckenbereich des Wagenkastens.
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Ergänzend oder alternativ dient zumindest eine der Schnittstellen einer Befestigung zumindest eines Elements einer Innendeckenverkleidung des Wagens und/oder einer Befestigung zumindest eines Funktionselements. Ein solches Funktionselement kann dabei insbesondere ein Klimakanal, eine Haltestange und/oder eine Anzeigevorrichtung sein.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung verwirklicht das zumindest eine Befestigungsprofil zumindest Teile eines Funktionselements, wobei das Funktionselement beispielsweise ein Klimakanal zur Versorgung des Innenraums des Wagens mit Kalt- und/oder Warmluft sein kann. Insbesondere durch den Klimakanal strömende Kaltluft kann dabei vorteilhaft zur Kühlung von Geräten beitragen. Da Geräte in einem räumlich stark begrenzten Dachbereich angeordnet sind, in dem es potenziell zu Temperaturüberhöhungen kommen kann, wird hierdurch eine effiziente Kühlung von elektrischen und elektronischen Bauteilen ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung wird das zumindest eine Befestigungsprofil mittels des Prozesses des Strangpressens hergestellt. Dieses Herstellungsverfahren ermöglicht vorteilhaft eine einfache und auf die jeweilige Verwendung gerichtete Ausprägung der Schnittstellen.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist das zumindest eine Befestigungsprofil parallel zu einer Längsachse des Wagens des Schienenfahrzeugs im Innendeckenbereich angeordnet. Vorzugsweise erstreckt sich das Befestigungsprofil dabei über einen wesentlichen Teil der Länge des Innendeckenbereichs des Wagenkastens eines Wagens. Dies erlaubt vorteilhaft eine flexible und lokal variable Anordnung von Geräten und weiteren Vorrichtungen auf beispielsweise nahezu der gesamten Länge des Innendeckenbereichs. Hierdurch können beispielsweise die Positionen von Haltestangen, Trennwänden und Zwischentüren verändert werden, was insbesondere bei einer Umgestaltung des Fahrgastbereiches im Laufe der vergleichsweise langen Betriebszeit eines Schienenfahrzeugs vorteilhaft ist. Für die Erstreckung über vorzugsweise einen wesentlichen Teil der Länge des Innendeckenbereichs ist es nicht erforderlich, dass diese Länge durch ein einziges Befestigungsprofil verwirklicht wird. In gleicher Weise kann diese Länge durch Teillängen von mehreren, aneinandergefügten bzw. aneinandergrenzenden Befestigungsprofilen verwirklicht sein.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bilden zwei parallel zueinander angeordnete Befestigungsprofile ein Befestigungsmodul.
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Derartige Module können beispielsweise verschiedene Längen aufweisen und entsprechend der verfügbaren Länge im Innendeckenbereich des Wagenkastens angeordnet werden. Dabei kann sich ein Modul über eine gesamte verfügbare Länge erstrecken, alternativ können jedoch auch mehrere Module einer jeweils bestimmten Länge aneinander gereiht zu einer gewünschten bzw. im Innendeckenbereich des Wagenkastens verfügbaren Länge kombiniert werden. Die Module dienen dabei beispielsweise einer Anordnung und Befestigung von Geräten in dem von den parallel angeordneten Befestigungsprofilen definierten Raum, können aber auch eine Teillänge des Innendeckenbereichs abdecken, in der keine Geräte angeordnet sind.
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Insbesondere in Modulen, in denen keine Geräte angeordnet sind, können Querverbinder angeordnet werden. Diese dienen beispielsweise einer mechanischen Verbindung der zwei einander gegenüberliegend angeordneten Befestigungsprofile und insbesondere einer Einstellung eines erforderlichen bestimmten Abstands der Befestigungsprofile voneinander, dienen. In Modulen, in denen Geräte angeordnet sind, kann der erforderliche bestimmte Abstand beispielsweise durch die befestigten Geräte sichergestellt werden, sodass in diesen gegebenenfalls keine zusätzlichen Querverbinder angeordnet werden müssen. Querverbinder können jedoch auch in solchen Modulen eingesetzt werden, beispielsweise um für eine einfache Montage von Geräten einen bestimmten Abstand der Befestigungsprofile voneinander zu gewährleisten.
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Ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug weist zumindest einen Wagen auf, in dessen Wagenkasten im Innendeckenbereich zumindest eine vorstehend beschriebene Befestigungsvorrichtung angeordnet ist.
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Ein erfindungsgemäßes Befestigungsprofil zur Anordnung in einem Innendeckenbereich eines Wagenkastens eines Wagens eines Schienenfahrzeugs weist zumindest eine Mehrzahl Schnittstellen auf.
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Generell kann die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung entsprechend dem in der älteren deutschen Patentanmeldung
DE 10 2009 031 599 A1 beschriebenen Geräteträger bzw. Gerätecontainer eingesetzt werden und verwirklicht in gleicher Weise darin beschriebene Vorteile gegenüber einer Aufstellung von speziellen Schränken oder Truhen für Geräte im Innenraum eines Wagenkastens eines Schienenfahrzeugs.
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Bei dem Schienenfahrzeug kann es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung um ein Schienenfahrzeug beliebiger Art, insbesondere in Form eines Nah- oder Fernverkehrszuges oder einer Straßenbahn für den Personentransport handeln. Dabei kann das Schienenfahrzeug aus einem oder mehreren miteinander verkuppelten Wagen mit einem jeweiligen Wagenkasten bestehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 Ansichten eines Schienenfahrzeugs,
- 2 eine Teillänge eines erfindungsgemäßen Befestigungsprofils, in perspektivischer Ansicht,
- 3 ein erstes Modul, in perspektivischer Ansicht,
- 4 ein Befestigungsprofil, in Schnittdarstellung,
- 5 ein alternatives Befestigungsprofil, in Schnittdarstellung,
- 6 eine Zusammenfügung eines Befestigungsprofils und eines Klimakanals, in perspektivischer Ansicht,
- 7 ein alternatives Befestigungsprofil mit integriertem Teil eines Klimakanals, in Schnittdarstellung,
- 8 ein alternatives Befestigungsprofil mit integriertem Klimakanal, in Schnittdarstellung,
- 9 das Befestigungsprofil der 8, in perspektivischer Ansicht,
- 10 ein zweites Modul, in perspektivischer Ansicht,
- 11 ein drittes Modul, in perspektivischer Ansicht,
- 12 ein Teilabschnitt eines Moduls mit befestigten Querverbindern, in perspektivischer Ansicht,
- 13 ein Teilabschnitt eines Moduls mit befestigter Trennwand, in perspektivischer Ansicht,
- 14 eine Befestigung von Haltern an einem Befestigungsprofil, in perspektivischer Ansicht,
- 15 eine Befestigung von Befestigungsprofilen an einem Wagenkastendach, in Schnittdarstellung,
- 16 eine Anordnung von Gegenständen an den Befestigungsprofilen der 15, in Schnittdarstellung, und
- 17 eine Anordnung weiterer Gegenstände an den Befestigungsprofilen der 15, in Schnittdarstellung
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in den Figuren für gleiche bzw. gleich oder nahezu gleich wirkende Komponenten dieselben Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt zwei schematische Ansichten eines beispielhaften Schienenfahrzeugs 1 zur Darstellung einer möglichen Anordnung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung. Hierbei zeigt das obere Bild eine Schnittdarstellung eines Schienenfahrzeugs in einer Seitenansicht, während das untere Bild eine Schnittdarstellung unterhalb des Wagendaches des Schienenfahrzeugs in einer Draufsicht zeigt. Das beispielhaft dargestellte Schienenfahrzeug 1 ist als ein Triebzug für den Personentransport mit einer Mehrzahl Wagen ausgestaltet, wobei lediglich ein erster Wagen in Form eines Endwagens 2 sowie ein an den ersten Wagen angekuppelter zweiter Wagen in Form eines Mittelwagens 3 dargestellt sind. Die beiden Wagen verfügen jeweils über einen Wagenkasten 4, der sich über Drehgestelle 5 in Form von Trieb- oder Laufdrehgestellen auf nicht dargestellten Schienen abstützt. Der Wagenkasten 4 des dargestellten Endwagens 2 ist beispielhaft in mehrere räumliche Bereiche unterteilt. Diese Bereiche sind zum einen ein Führerraum 6 im vorderen Bereich des Wagenkastens 2, zum anderen ein an den Führerraum 6 angrenzender Fahrgastraum 7, in dem Sitzmöglichkeiten für Fahrgäste vorgesehen sind. Der mit dem Endwagen 2 verkuppelte Mittelwagen 3 weist hingegen ausschließlich einen Fahrgastraum 7 auf. Der jeweilige Fahrgastraum 7 der beiden Wagen 2, 3 kann von den Fahrgästen über in Seitenwänden des jeweiligen Wagenkastens 4 angeordnete, nicht dargestellte Türen betreten und verlassen werden. Weiterhin können Fahrgäste über einen Wagenübergang 8 in den jeweils benachbarten Wagen 2, 3 gelangen. Derartige Wagenübergänge 8 werden in der Regel durch Wellen- oder Faltenbälge vor Umwelteinflüssen geschützt.
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Ein weiterer Bereich des vom jeweiligen Wagenkasten
4 definierten Innenraums ist der Innendeckenbereich
9. Dieser Bereich ist in der Höhe durch das Dach bzw. die Dachkonstruktion des Wagenkastens
4 sowie eine Innendeckenverkleidung
10 des Fahrgastraums
7 begrenzt. In der Länge ist der Innendeckenbereich
9 durch die Vorder- und Rückwand des Wagenkastens
4 begrenzt, kann jedoch auch durch im Wagenkasten angeordnete Wände, wie beispielsweise eine Trennwand zwischen Führerraum
6 und Fahrgastraum
7 im Endwagen
2, begrenzt sein. Im Innendeckenbereich
9 bzw. im von diesem gebildeten Raum sind entsprechend der eingangs genannten älteren deutschen Patentanmeldung
DE102009031599A1 beispielsweise Klimakanäle für die Versorgung des Fahrgastraums mit Kalt- und Warmluft angeordnet, welche in der
1 jedoch nicht gesondert dargestellt sind.
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Im Unterschied zu den ebenfalls im Innendeckenbereich angeordneten Geräteträgern bzw. Innendeckencontainern für die Unterbringung von Geräten, wie sie in der älteren deutschen Patentanmeldung
DE102009031599A1 offenbart sind, sind gemäß der vorliegenden Erfindung Befestigungsprofile
11, nachfolgend als Multifunktionsprofile bezeichnet, im Innendeckenbereich
9 vorgesehen. In dem Beispiel der
1 sind zwei voneinander beabstandete und parallel zur Längsachse L des Schienenfahrzeugs
1 verlaufende Multifunktionsprofile
11 vorgesehen, die sich vorzugsweise über die gesamte bzw. nahezu gesamte Länge des Fahrgastraumes
7 des jeweiligen Wagens
2,
3 bzw. über die im Dachbereich oberhalb des Fahrgastraumes
7 verfügbare Länge erstrecken.
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Eine derart große, vorzugsweise die gesamte Länge des Innendeckenbereichs oberhalb des Innenraumes des Wagenkastens umfassende Länge des Multifunktionsprofils 11 ermöglicht vorteilhaft eine hohe Flexibilität bei der Befestigung von Geräten und sonstigen, nachfolgend näher beschriebenen Gegenständen an diesen Profilen. Gleichzeitig kann diese vergleichsweise große Länge zu einer vorteilhaften Erhöhung der Steifigkeit des Wagenkastenrohbaus beitragen. Insbesondere Öffnungen in Seitenwänden des Wagenkastens, welche beispielsweise für Fenster und Türen vorgesehen werden, verringern die Steifigkeit der Wagenkastenkonstruktion. Diese Schwächung der Steifigkeit kann durch die zusätzliche Versteifung des Daches mittels der mit dem Dach fest verbundenen Multifunktionsprofile zumindest teilweise ausgeglichen werden.
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Die Multifunktionsprofile 11 müssen dabei in der Länge nicht einteilig ausgeführt sein, sondern können aus mehreren, auch unterschiedliche Längen aufweisenden Teillängen des Multifunktionsprofils zusammengesetzt sein. In dem Beispiel der 1 sind in den beiden Wagen 2, 3 jeweils drei Teillängen 11a, 11b, 11c vorgesehen. Vorzugsweise fügen sich diese Teillängen unterbrechungsfrei oder nahezu unterbrechungsfrei aneinander, um eine größtmögliche Flexibilität zu erreichen. Die Verwendung von Teillängen ermöglicht zudem vorteilhaft, Module bestehend aus Multifunktionsprofilen, Trägern und Geräten, außerhalb des Wagenkastens vorzumontieren und anschließend die fertig vormontierten Module im Innendeckenbereich zu befestigen. Abhängig von einer Anordnung beispielsweise einer Klimaanlage im Innendeckenbereich können die Multifunktionsprofile in einem Teilbereich der Länge des Innendeckenbereichs, in dem Komponenten der Klimaanlage angeordnet sind, unterbrochen sein.
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Die Multifunktionsprofile 11 können alternativ zu der Darstellung in 1, in der sie symmetrisch zur Mitte der Querachse Q des Wagenkastens 4 angeordnet sind, auch asymmetrisch, also versetzt zu einer Seite angeordnet sein. Eine symmetrische Anordnung ist dabei insbesondere von Vorteil, wenn der Gang zwischen den Sitzmöglichkeiten für die Fahrgäste auch mittig angeordnet ist, während eine asymmetrische Anordnung bei einer ebenfalls asymmetrischen Anordnung der Sitzmöglichkeiten gewählt werden kann. In beiden Fällen erlaubt eine Anordnung direkt oberhalb des Gangs einen erleichterten Zugang zu montierten Geräten durch Wartungspersonal.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Teillänge eines beispielhaften Multifunktionsprofils 11. Dieses beispielhafte Profil weist eine Vielzahl von Ausprägungen und Schnittstellen für unterschiedliche Funktionen auf, die nachfolgend insbesondere zu den 4 und 5 noch näher erläutert werden. Solche Profile können in bekannter Weise als so genannte Strangpressprofile, beispielsweise aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen hergestellt werden. Diese Herstellungsart ermöglicht vorteilhaft eine individuelle und den jeweiligen Erfordernissen angepasste Gestaltung der verschiedenen, vorstehend beschriebenen Ausprägungen und Schnittstellen. Vorteilhaft ist die Verwendung von Strangpressprofilen aus einem Aluminium-Material, wenn auch der Wagenkastenrohbau insbesondere im Dachbereich aus dem gleichen Material gefertigt ist. Aufgrund des gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials können in diesem Fall ungewünschte Spannungen zwischen den miteinander verbundenen Komponenten vorteilhaft vermieden werden. Auch besteht generell die Möglichkeit, sofern das Dach des Wagenkastens aus Strangpressprofilen hergestellt wird, die Multifunktionsprofile als Teile des Dachprofils auszuprägen. In diesem Fall ist vorteilhaft keine gesonderte Befestigung der Multifunktionsprofile am Dach des Wagenkastens erforderlich, jedoch wird hierdurch die Flexibilität des Aufbaus reduziert, da sich die Profile für das Dach des Wagenkastens in der Regel über die gesamte Länge des Wagenkastens ausdehnen. Zudem wäre in diesem Fall eine nachfolgend beschriebene Vormontage von Modulen außerhalb des Wagenkastens nicht möglich.
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Das in 2 dargestellte beispielhafte Multifunktionsprofil 11 weist drei in Längsrichtung verlaufende Profile 12 in Form bekannter C-förmiger Schienen auf, die auf der einem parallel laufenden Multifunktionsprofil 11 zugewandten Seite ausgeprägt sind. Diese C-Schienen erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Multifunktionsprofils 11 und ermöglichen damit vorteilhaft eine flexible, örtlich nahezu frei wählbare Befestigung von Geräten und weiteren Gegenständen, wie es nachfolgend zu 3 näher beschrieben wird.
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3 zeigt in einer perspektivischen Draufsicht ein beispielhaftes Modul 13 mit zwischen zwei parallel zueinander angeordneten Multifunktionsprofilen 11 einer jeweiligen Teillänge montierten Geräten 14. Ein solches Modul 13 kann, wie vorstehend zu 1 erwähnt, außerhalb des Wagenkastens vormontiert und schließlich im Innendeckenbereich des Wagenkastens befestigt und angeschlossen werden. Die beispielhaft dargestellten Geräte 14 können, wie einleitend beschrieben, elektrische und elektronische Geräte sein, die der Steuerung und Überwachung von Komponenten des Schienenfahrzeugs dienen oder Funktionen, die dem Komfort der Fahrgäste oder der Informationsweitergabe an diese dienen, verwirklichen. Solche Geräte 14 sind beispielsweise in bekannten 19-Zoll-Einschubgehäusen untergebracht oder auf Trägerplatten montiert, welche direkt oder über Halterungen an den C-Schienen 12 der Multifunktionsprofile 11 befestigt sind.
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Wie in 3 beispielhaft dargestellt, können die Geräte 14 dabei auch in einem bestimmten Winkel zur Horizontalen bzw. Vertikalen eingebaut werden, soweit die verfügbare Einbauhöhe im Innendeckenbereich des Wagenkastens dies erlaubt. Ein solcher, zur Horizontalen bzw. Vertikalen geneigter Einbau ermöglicht beispielsweise einen einfacheren Zugriff auf die Geräte bzw. deren elektrischen und elektronischen Komponenten durch Wartungspersonal, welcher nach erfolgtem Einbau des Moduls im Innendeckenbereich des Wagenkastens in der Regel nur noch von der Unterseite möglich ist.
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Neben Geräten
14 ist im perspektivisch vorderen Bereich des Moduls
13 noch eine Trennwand
15 an den C-Schienen
12 der Multifunktionsprofile
11 befestigt. Eine solche Trennwand
15 kann in gleicher Weise wie die beschriebenen Geräte
14 örtlich flexibel angeordnet werden und dient einer Abgrenzung bestimmter Bereiche bzw. Räume im Innendeckenbereich, beispielsweise aus Gründen des Brandschutzes oder der elektromagnetischen Abschirmung. Insbesondere wird eine jeweilige Trennwand
15 an beiden Enden einer aus mehreren aneinander gefügten Modulen bestehenden Einheit angeordnet, beispielsweise im Bereich der Vorder- und Rückwand eines Wagenkastens. Die dargestellte Trennwand
15 weist im oberen Bereich eine Einbuchtung auf, welche beispielsweise mit einem über dem Raum für die Geräte geführten Kabelkanal abschließt. Ein solcher Kabelkanal kann beispielsweise entsprechend dem in der älteren deutschen Patentanmeldung
DE102009031599A1 offenbarten Kabelkanal zur Führung von Kabeln und Leitung für Geräte oder andere Funktionen ausgestaltet und ebenfalls im Innendeckenbereich angeordnet sein. Eine detailliertere Darstellung der Trennwand
15 sowie deren Befestigung an Multifunktionsprofilen
11 sind ergänzend in
13 angegeben.
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Weiterhin sind in dem Modul 13 der 3 beispielhaft mehrere, nachfolgend als Querverbinder 16 bezeichnete Abstandshalter zwischen den Multifunktionsprofilen 11 angeordnet und an deren C-Schienen 12 befestigt. Derartige Querverbinder 16 dienen beispielsweise der Einstellung eines erwünschten oder erforderlichen Abstands zwischen den beiden Multifunktionsprofilen 11 auf der Länge des Moduls 13. Hierfür kann ein Querverbinder 16 beispielsweise als ein Rohr mit einem Innengewinde ausgestaltet sein, bei welchem die gewünschte Länge mittels Sechskantmuttern eingestellt wird. Eine detailliertere Darstellung von zwischen zwei Multifunktionsprofilen 11 angeordneten Querverbindern 16 kann auch der 12 entnommen werden. Auch kann mittels der Querverbinder 16 die Stabilität des Moduls 13 erhöht werden, um insbesondere für den Fall, dass nur wenige Geräte 14 auf einer Teillänge der Multifunktionsprofile 11 montiert werden, eine mögliche Verwindung des Moduls 13 zu verringern. Die an den Multifunktionsprofilen 11 befestigen Geräte 14 bzw. deren Gehäuse tragen dabei ebenfalls zu einer Erhöhung der Stabilität eines Moduls 13 bei.
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4 und 5 zeigen Schnittdarstellungen von zwei beispielhaften Multifunktionsprofilen 11. Die dargestellten Profile können mittels des vorstehend genannten Prozesses des Strangpressens hergestellt werden. Die Multifunktionsprofile 11 der 4 und 5 weisen eine unterschiedliche Anzahl bereits beschriebener C-Schienen 12 für die Montage von Geräten 14, Trennwänden 15 und Querverbindern 16 auf, wobei das Multifunktionsprofil 11 der 4 beispielhaft drei und das Multifunktionsprofil 11 der 5 beispielhaft zwei dieser C-Schienen 12 aufweist. Durch die verringerte Anzahl C-Schienen 12 und eine dadurch ermöglichte höher liegende Befestigung von Innenverkleidungselementen im Gangbereich des Wagens eignet sich das Multifunktionsprofil 11 der 5 insbesondere für den Einsatz in Doppelstockwagen, während das Multifunktionsprofil 11 der 4 insbesondere für den Einsatz in einstöckigen Wagen eines Schienenfahrzeugs geeignet ist. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäßen Multifunktionsprofile sowohl in einstöckigen als auch in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen eingesetzt werden können.
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Neben den genannten C-Schienen 12 weisen die Multifunktionsprofile 11 im oberen, dem Dach des Wagenkastens zugewandten Bereich jeweils einen in horizontaler Richtung ausgeprägten ersten Steg 17 auf, der einer Befestigung des Multifunktionsprofils 11 an der Wagendecke des Wagenkastens, insbesondere an einer an der Wagendecke befestigten C-Schiene, dient, wie es beispielhaft auch in den nachfolgend beschriebenen 15 bis 17 dargestellt ist. Der erste Steg 17 kann dabei mehrere, auf die Länge bzw. Teillänge des Multifunktionsprofils 11 verteilte und in bestimmtem Abstand zueinander angeordnete Löcher bzw. Bohrungen für Befestigungsmittel zur Befestigung des Multifunktionsprofils 11 an der dachseitigen C-Schiene aufweisen. Weiterhin kann das Multifunktionsprofil 11 im oberen Bereich jeweils einen in vertikaler Richtung ausgeprägten zweiten Steg 18 aufweisen, dessen oberes Ende mit einer Dichtung zur Abdichtung des durch die Multifunktionsprofile definierten Raums gegenüber der Wagendecke sowie den weiteren Räumen des Innendeckenbereiches des Wagenkastens versehen werden kann. Die Länge des zweiten Stegs 18 ist dabei derart gewählt, dass eine entsprechende Abdichtung nach Befestigung des Multifunktionsprofils 11 bzw. des Moduls 13 an der Wagendecke erzielt wird.
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Im unteren, dem Fahrgastraum zugewandten Bereich weisen die Multifunktionsprofile 11 einen ebenfalls in horizontaler Richtung ausgeprägten dritten Steg 19 auf, an dessen Unterseite ein weiteres Befestigungsprofil in Form einer weiteren C-Schiene 20 vorgesehen ist. Diese C-Schiene 20 dient dabei beispielsweise der Befestigung eines Elements der Innendeckenverkleidung, beispielsweise in Form eines Deckels, dessen Entfernen einen Zugang zu in einem Modul verbauten Geräten ermöglicht. Der genannte dritte Steg 19 kann in diesem Zusammenhang wiederum der Anbringung einer Dichtung dienen, welche eine Abdichtung des durch die Multifunktionsprofile 11 geschaffenen Raums für Geräte gegenüber dem Fahrgastraum sicherstellt. Dies ist insbesondere bei einem beispielsweise lokal begrenzt in einem Gerät existierenden Brand von Bedeutung, um zu verhindern, dass von diesem Brand ausgehender Rauch in den Fahrgastraum gelangen kann. Ein weiterer, beispielhaft dargestellter Steg unterhalb des dritten Stegs 19 und in einem Winkel zu diesem ausgeprägt kann eine rein optische Funktion übernehmen, beispielsweise als Designelement zur teilweisen Überdeckung des genannten Elements der Innendeckenverkleidung, welches an der C-Schiene 20 befestigt ist.
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Ebenfalls im unteren Bereich, auf der dem Raum zwischen den Multifunktionsprofilen 11 abgewandten Seite, sind beispielhaft weitere Befestigungsprofile vorgesehen. So kann ein weiterer, in horizontaler Richtung ausgeprägter vierter Steg 21 dazu dienen, einen darüber liegenden Klimakanal zu stützen und diesen an dem Multifunktionsprofil 11 zu befestigen. Hierzu können, ähnlich dem ersten Steg 17 verteilte und in bestimmtem Abstand zueinander angeordnete Löcher bzw. Bohrungen für Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben oder Nieten, zur Befestigung des Klimakanals vorgesehen werden. Ein unterhalb des vierten Stegs 21 angeordnetes weiteres, wiederum in Form einer C-Schiene ausgeprägtes Befestigungsprofil 22, dient beispielsweise der Befestigung eines weiteren Elements der Innendeckenverkleidung des Fahrgastraums. Schließlich kann ein beispielhaftes weiteres, ebenfalls als eine C-Schiene ausgeprägtes Befestigungsprofil 23, der Befestigung von Haltestangen oder anderen Elementen der Innenausstattung des Fahrgastraums, wie es bezüglich der 16 und 17 näher beschrieben ist, dienen.
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6 zeigt in einer perspektivischen Draufsicht das Zusammenfügen eines Multifunktionsprofils 11, wie es in 5 dargestellt ist, mit einem Klimakanal 24. In der Darstellung 6 ist der Klimakanal 24 in seiner Endposition zur Befestigung an dem Multifunktionsprofil 11 gezeigt. Alternativ kann diese Position jedoch noch nicht die Endposition darstellen, beispielsweise wenn diese derart definiert ist, dass die in der Darstellung linke Seitenwand des Klimakanals 24 mit dem Multifunktionsprofil 11 in Berührung sein muss. Wie vorstehend beschrieben, dient der in horizontaler Richtung ausgeprägte vierte Steg 21 des Multifunktionsprofils 11 dazu, den darüber liegenden Klimakanal 24 zu stützen und diesen beispielsweise mittels Schrauben oder Nieten an dem Multifunktionsprofil 11 zu befestigen. Auf der gegenüberliegenden Seite, d.h. auf der Seite der dargestellten rechten Seitenwand des Klimakanals 24, wird dieser zusätzlich beispielsweise über Halterungen 25 an der Decke des Wagenkastens befestigt.
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Der Klimakanal 24 ist beispielsweise wie dargestellt als ein kastenförmiges Gehäuse mit rechteckigem Querschnitt ausgestaltet, welches aus Blech oder einem Aluminium-Material hergestellt wird. Auch eine Herstellung mittels Strangpressens ist wiederum möglich. An der Unterseite des Klimakanals 24 sind beispielhaft Lüftungsöffnungen 26 vorgesehen, durch die Warm- bzw. Kaltluft in den Fahrgastraum strömen kann. Der dargestellte Klimakanal ist zudem an der Innenseite des Gehäuses mit Ausnahme des Bereichs der Lüftungsöffnungen 26 mit einem Isoliermaterial 27 ausgekleidet, um eine Wärme- bzw. Kälteleitung nach außerhalb des Klimakanals 24 zu verringern.
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7 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform des Multifunktionsprofils 11, welches ergänzend Teile eines Klimakanals integriert. Im Vergleich zu dem Multifunktionsprofil 11 der vorstehend beschriebenen 4 weist das Multifunktionsprofil 11 der 7 einen verlängerten in horizontaler Richtung ausgeprägten vierten Steg 21 auf. An der Unterseite dieses vierten Stegs 21 ist ein geschlossenes Profil 28 als ein erster Teil des Klimakanals ausgeprägt, welcher an der Unterseite wiederum Lüftungsöffnungen 26 aufweist. Dieser erste Teil des Klimakanals dient beispielsweise der Zufuhr von Kaltluft in den Fahrgastraum. An der Oberseite des vierten Stegs 21 hingegen kann mittels C-förmiger Schienen 29 ein zweiter Teil des Klimakanals, beispielsweise für die Zufuhr von Warmluft in den Fahrgastraum, befestigt werden. Dieser zweite Teil des Klimakanals ist dabei als ein gesondertes Bauteil, beispielsweise ähnlich dem in 6 gezeigten Klimakanal 24 verwirklicht. Ein weiterer Unterschied des Multifunktionsprofils 11 der 7 zu denen der 4 und 5 besteht darin, dass auch an der Oberseite des dritten Stegs 19 eine C-Schiene 12 zur Befestigung von Geräten etc. vorgesehen ist. Außerdem sind an der Unterseite des dritten Stegs 19 zwei Stege 30 ausgeprägt, die einer Befestigung eines Elements der Innenverkleidung, insbesondere eines Deckels, dienen können.
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8 und 9 zeigen eine weitere mögliche Ausführungsform des Multifunktionsprofils 11, welches ergänzend einen Klimakanal 24 vollständig integriert. 8 zeigt dabei eine Schnittdarstellung, während 9 eine perspektivische Ansicht des Multifunktionsprofils 11 zeigt. Im Unterschied zu der in 6 gezeigten Kombination aus separat gefertigten Multifunktionsprofil 11 und Klimakanal 24 kann das Gehäuse 32 eines Klimakanals 24 auch direkt als Teil des Strangpressprofils ausgeprägt werden. In dem Beispiel der 8 weist der in horizontaler Richtung ausgeprägte vierte Steg 21 dabei über einen bestimmten Bereich, beispielsweise zwischen dem C-Profil 23 und einem fünften Steg 31, Lüftungsöffnungen 26 für die Kalt- bzw. Warmluft-Zufuhr auf. Dieser Bereich kann alternativ auch nicht als Teil des Multifunktionsprofils 11 ausgeprägt sein, sondern für die Aufnahme beispielsweise eines vorgefertigten Lochblechs, das an dem Profil befestigt wird, vorbereitet sein. Der fünfte Steg 31 ist an der Unterseite des vierten Stegs 21 in vertikaler Richtung ausgeprägt und dient beispielsweise einer Befestigung von Elementen der Innendeckenverkleidung. Auf der in der Darstellung der 8 linken oberen Seite des Gehäuses 32 des Klimakanals 24 ist ein weiteres Befestigungsprofil in Form einer C-Schiene 33 ausgeprägt, welche einer Befestigung des Multifunktionsprofils 11 beispielsweise an der Decke des Wagenkastens oder daran befestigten Halterungen dient. Ein weiterer Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Multifunktionsprofilen besteht in der Gestaltung bzw. Ausprägung des ersten 17 und zweiten Stegs 18 des Multifunktionsprofils 11. Dabei ist der zweite Steg 18 als ein T-förmiges Profil ausgestaltet, welches mittels beispielsweise Nutensteinen an den C-Schienen der Wagenkastendecke befestigt wird, wie es in 14 näher dargestellt ist. Der erste Steg 17 hingegen wird an dessen oberen Ende mit einer Dichtung versehen, welche das Multifunktionsprofil 11 gegenüber dem Dach des Wagenkastens abdichtet.
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10 zeigt ein dem Modul der 3 ähnliches Modul 13 bestehend aus zwei parallel und in einem Abstand zueinander angeordneten Multifunktionsprofilen 11, in deren Zwischenraum beispielhaft mehrere Geräte 14, eine Trennwand 15 sowie ein Querverbinder 16 angeordnet und an C-Schienen der Multifunktionsprofile 11 befestigt sind. In dem Beispiel der 10 sind die Multifunktionsprofile 11 jedoch entsprechend dem vorstehend beschriebenen Multifunktionsprofil 11 der 8 und 9 ausgestaltet. Ähnlich dem Beispiel der 6 können die Gehäuseseiten der Klimakanäle 24, an denen keine Lüftungsöffnungen vorgesehen sind, mit einem Isoliermaterial 27 aus einem geeigneten Material zur Verringerung der Wärme- bzw. Kälteleitung nach Außerhalb der Klimakanäle 24 versehen werden. Dies führt vorteilhaft zu einer Steigerung der Effizienz der Kühl- bzw. Warmluftversorgung des Fahrgastraums. Im Unterschied zum Beispiel der 6 ist das Isoliermaterial an der Außenseite des Gehäuses angebracht, da sich eine Anbringung an der Innenseite des Gehäuses des Klimakanals, speziell wenn es als ein integraler Bestandteil des Multifunktionsprofils ausgeprägt wurde, aufwändiger gestaltet.
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11 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine weitere mögliche Ausgestaltung eines Moduls 13. Dieses Modul unterscheidet sich von dem in 10 gezeigten Modulen dahingehend, dass keine Geräte in dem Raum zwischen den beiden Multifunktionsprofilen 11 angeordnet sind. Es kann damit als eine Art Basis-Modul betrachtet werden. Beispielhaft weist dieses Modul auch eine geringere Länge als das Modul der 10 auf. Dies dient jedoch allein der Darstellung möglicher unterschiedlicher Längen der Module, wie es bereits einleitend zu 1 beschrieben wurde. Um auch für dieses Modul 13 einen erforderlichen Abstand zwischen den Multifunktionsprofilen 11 sowie eine bestimmte Stabilität im unteren Bereich des Moduls zu gewährleisten, sind beispielhaft zwei Querverbinder 16 an den unteren C-Schienen 12 befestigt. Solche Querverbinder 16 können frei bzw. nach Bedarf in Längsrichtung innerhalb der C-Schienen verschoben oder auch durch weitere, an weiter oben liegenden C-Profilen befestigten Querverbindern ergänzt werden. Entsprechend dem Modul der 10 sind die Außenseiten des Gehäuses der Klimakanäle mit einem Isoliermaterial 27 versehen. Ergänzend ist in diesem Fall zudem auf der dem Raum zwischen den Multifunktionsprofilen 11 zugewandten Seite ein Isoliermaterial 27 vorgesehen. Die Befestigung des Isoliermaterials 27 erfolgt dabei beispielsweise an den beiden oberen C-Schienen 12 des Multifunktionsprofils 11, sodass es bei Bedarf, beispielsweise wenn zu einem späteren Zeitpunkt Geräte in dem Modul angeordnet werden sollen, in einfacher Weise wieder entfernt werden kann.
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12 zeigt, basierend auf einer Abwandlung des Multifunktionsprofils 11 der 7 ohne integrierten ersten Teil eines Klimakanals, in perspektivischer Ansicht einen Teilabschnitt eines Moduls. Dabei werden beispielhafte Möglichkeiten der Befestigung von Querverbindern 16 an C-Schienen 12 der Multifunktionsprofile 11 gezeigt. Ergänzend ist an C-Schienen 12 des dritten Stegs 19 der Multifunktionsprofile 11 ein weiterer Querverbinder dargestellt, welcher gleichzeitig die Funktion einer so genannten Schattenfuge, insbesondere für eine Abdichtung eines Spalts zwischen zwei Elementen der Innendeckenverkleidung, beispielsweise zwei Deckeln, erfüllt.
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13 zeigt, basierend auf dem Multifunktionsprofil 11 der 5, in perspektivischer Ansicht wiederum einen Teilabschnitt eines Moduls mit einer zwischen den beiden Multifunktionsprofilen 11 angeordneten und an C-Schienen 12 befestigten Trennwand 15. Die Befestigung erfolgt dabei über in die C-Schienen 12 eingeführte so genannte Nutensteine, Gleitmuttern oder Klemmplatten, die jeweils eine Bohrung mit Gewinde aufweisen. In diese Bohrungen werden Schrauben zur Befestigung von an der Trennwand 15 befestigten Winkelblechen gedreht. Der gezeigte Teilabschnitt eines Moduls weist als Besonderheit noch einen im Bereich hinter der Trennwand 15 liegenden Ausschnitt 34 in den Multifunktionsprofilen 11 auf. Derartige Ausschnitte können vorgesehen werden, um beispielsweise Leitungen, insbesondere pneumatische Leitungen, oder Kabel mit elektrischen Leitungen für die Versorgung oder den Anschluss von Geräten durch diese hindurchzuführen. Wie bereits zu 3 erläutert, weist die beispielhaft dargestellte Trennwand 15 im oberen Bereich eine Einbuchtung aus, welche beispielsweise mit einem über dem Modul geführten Kabelkanal abschließt, von dem ebenfalls Leitungen oder Kabel zu Geräten geführt werden können.
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14 zeigt in einer detaillierteren perspektivischen Ansicht beispielhaft die Befestigung eines Geräts 14 an einem Multifunktionsprofil 11, wobei das Multifunktionsprofil beispielhaft entsprechend dem in 8 und 9 gezeigten Multifunktionsprofil 11 mit integriertem Klimakanal 24 ausgestaltet ist. Die Befestigung des Multifunktionsprofils 11 an der Decke des Wagenkastens erfolgt über so genannte Nutensteine 35. Ein solcher Nutenstein 35 ist beispielsweise derart geformt, dass er mit einer am Dach des Wagenkastens befestigten C-Schiene kompatibel ist, in diese entsprechend eingeführt und mittels Klemmschrauben an dieser ortsfest fixiert werden kann. Der beispielhaft dargestellte Nutenstein 35 weist an seiner Unterseite eine Nut wiederum in Form einer C-Schiene auf, die mit der T-förmigen Ausprägung des zweiten Stegs 18 des Multifunktionsprofils 11 kompatibel ist. Über eine seitlich im Nutenstein 35 vorgesehene Schraube, beispielsweise in Form einer Klemmschraube bzw. Feststellschraube, kann dieser wiederum ortsfest an dem zweiten Steg 18 fixiert werden.
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In der 14 ist ein Gerät 14, beispielhaft in Form eines Gehäuses dargestellt, über Halterungen 36 an C-Schienen 12 eines Multifunktionsprofils 11 befestigt. Für die Befestigung sind Schrauben 37 mit einem mit der C-Schiene 12 kompatiblen Kopf in die C-Schiene 12 eingeführt und in der C-Schiene an die für die Montage des Gerätes vorgesehene Position geführt. Solche insbesondere mit C-Schienen bzw. Montageschienen kompatiblen Schrauben sind beispielsweise unter der Bezeichnung Hammerkopfschrauben, Hakenkopfschrauben oder auch Zahnschrauben bekannt. In der Halterung vorgesehene Löcher werden dann über die aus der C-Schiene 12 herausragenden Schraubenenden mit Gewinde geführt und die Halterung schließlich mittels bekannter Muttern befestigt, wodurch dann auch der Schraubenkopf in der C-Schiene 12 ortsfest fixiert wird. Alternativ können in gleicher Weise wiederum Nutensteine, Gleitmuttern oder Klemmplatten in der C-Schiene 12 angeordnet werden, in deren Innengewinde Schrauben bekannter Ausprägung gedreht werden.
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Wie in der 14 beispielhaft dargestellt, kann eine Halterung 36 dabei an einem oder mehreren C-Schienen 12 befestigt werden, wobei durch die flexible Anordnung der Schraubenköpfe längs der C-Schienen 12 auch bestimmte Winkel der Halterung relativ zur Horizontalen bzw. Vertikalen verwirklicht werden können. Neben einer Halterung 36 ist ebenfalls die Befestigung eines Querverbinders 16 in dem perspektivisch hinteren linken Bereich der 14 gezeigt. Wie vorstehend beschrieben, ist ein solcher Querverbinder 16 beispielsweise als ein Rohr mit einem Innengewinde verwirklicht, in das eine aus dem Profil 14 heraus ragende Schraube gedreht wird, wobei die gewünschte Länge des Abstands zwischen dem Rohr und dem Profil mittels einer Sechskantmutter eingestellt werden kann. Im vorderen Bereich der 14 ist ferner eine weitere Vorrichtung 38 in Schnittdarstellung zur Verdeutlichung der Durchführung von Schrauben 37 durch Öffnungen in der Vorrichtung 38 gezeigt, wie sie in gleicher Weise für Halterungen 36 zur Anwendung kommen. Diese Vorrichtung 38 ist beispielhaft als eine U-förmige Halterung ausgestaltet, welche entsprechend der beschriebenen Funktion des Querverbinders 16 einen bestimmten Abstand zwischen zwei parallel geführten Multifunktionsprofilen 11, in dessen Zwischenraum Geräte 14 angeordnet werden, gewährleisten sowie der Erhöhung der Stabilität der Struktur eines Moduls dienen kann. Alternativ kann diese Vorrichtung 38 auch beispielsweise Teil einer vorstehend beschriebenen Trennwand sein. Generell ist eine Befestigung von Geräten auch an nur einem Multifunktionsprofil 11 möglich. So können beispielsweise vergleichsweise kleine Geräte, Sicherungskästen, Anschlussklemmen oder Leitungsverteiler an nur einem Multifunktionsprofil 11 befestigt werden. Eine vorstehend in den Figuren dargestellte und beschriebene Befestigung an beiden, einander gegenüberliegenden Multifunktionsprofilen ist somit nicht zwingend erforderlich.
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In der 14 ist ferner beispielhaft dargestellt, dass auf dem ersten Steg 17 des Multifunktionsprofils 11 eine Dichtung 39 zur Abdichtung des Moduls gegenüber dem Dach des Wagenkastens angeordnet ist. Auch ist in dem Beispiel der 14 in der Nut zwischen dem T-förmigen zweiten Steg 18 und dem ersten Steg 17 ebenfalls Isoliermaterial 27 vorgesehen, welches wie das Isoliermaterial 27 an der Oberseite und rechten Außenseite des Klimakanals 10 eine Wärme- bzw. Kälteleitung nach außerhalb des Klimakanals 10 verringert. Die Unterseite des Klimakanals 24 als integraler Bestandteil des dargestellten Multifunktionsprofils 11 weist wiederum Lüftungsöffnungen 26 auf, durch die Warm- bzw. Kaltluft in den Fahrgastraum strömt.
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15 zeigt in einer Schnittdarstellung die Anordnung von zwei Multifunktionsprofilen 11 an der Decke des Wagenkastens 4 eines Schienenfahrzeugs. Das beispielhaft dargestellte Multifunktionsprofil 11 entspricht dabei dem in 4 gezeigten Multifunktionsprofil. Für die Befestigung der Multifunktionsprofile 11 an der Decke des Wagenkastens 4 sind an der Innenseite der Decke zwei parallel laufende Befestigungsprofile, beispielsweise in Form von C-Schienen 40, vorgesehen. An diesen C-Schienen 40 werden die in horizontaler Richtung ausgeprägten ersten Stege 17 der Multifunktionsprofile 11 befestigt. Hierfür weisen die ersten Stege 17 auf die Länge bzw. Teillänge des Multifunktionsprofils 11 verteilte und in bestimmtem Abstand zueinander angeordnete Löcher bzw. Bohrungen auf. Wie vorstehend beschrieben, werden in die dachseitigen C-Schienen 40 bekannte Nutensteine, Gleitmuttern oder Klemmplatten eingeführt, in deren Innengewinde durch die Löcher des ersten Stegs 17 des Multifunktionsprofils 11 geführte Schrauben gedreht werden. Alternativ können vorstehend ebenfalls genannte Schrauben mit gegenüber dem Profil der C-Schienen 40 kompatiblen Schraubenköpfen eingeführt werden, die durch Löcher des ersten Stegs 17 geführt und mittels kompatibler Muttern befestigt werden. Nach Befestigung der Multifunktionsprofile 11 können in dem Raum zwischen beispielsweise Geräte eingebaut und an den vorgesehenen Stegen Klimakanäle sowie Elemente der Innendeckenverkleidung befestigt werden. Wie vorstehend beschrieben, werden vorzugsweise jedoch bereits außerhalb des Wagenkastens vormontierte Module über die Multifunktionsprofile 11 in der beschriebenen Weise an der Decke des Wagenkastens befestigt. Auch kann im dargestellten oberen Bereich zwischen den Multifunktionsprofilen 11 ein nicht dargestellter Kabelkanal angeordnet werden, der beispielsweise ebenfalls an den C-Schienen 40 befestigt wird, bevor die vormontierten Module befestigt werden.
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16 zeigt, basierend auf der 15, in einer Schnittdarstellung die schematische Anordnung eines Geräts 14 sowie weiterer, nachfolgend beschriebener Gegenstände an verschiedenen Schnittstellen, seien es Stege oder C-Schienen, der Multifunktionsprofile 11. Das beispielhafte Gerät 14 ist in dem Raum zwischen den beiden Multifunktionsprofilen 11 angeordnet und an den C-Schienen 12 befestigt. Seitlich neben dem Gerät 14, auf der dem Raum zwischen den Multifunktionsprofilen 11 jeweils abgewandten Seite, sind Klimakanäle 24 angeordnet, die an dem jeweiligen vierten Steg 21 der Multifunktionsprofile befestigt sind. Unterhalb dieser Klimakanäle 24 sind Elemente der Innendeckenverkleidung 10 mit C-Schienen 22 der Multifunktionsprofile 11 befestigt. Ein weiteres Element der Innendeckenverkleidung 10, beispielsweise in Form eines Deckels für den Zugang zu dem darüber liegenden Raum, ist zudem unterhalb des Geräts 14 angeordnet und an C-Schienen 20 der Multifunktionsprofile 11 befestigt. Ferner ist beispielhaft ein weiteres Gerät 41 unterhalb des Geräts 14 bzw. Deckels 10 angeordnet und an den C-Schienen 23 der Multifunktionsprofile 11 befestigt. Dieses weitere Gerät 41 kann beispielsweise als eine Anzeige oder ein Bildschirm für eine optische Informationsausgabe an Fahrgäste in dem Wagen des Schienenfahrzeugs ausgestaltet sein.
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17 zeigt schließlich, basierend auf 15 und 16, eine weitere mögliche Nutzung speziell der Schnittstelle des Multifunktionsprofils 11 in Form der C-Schiene 23. Beispielhaft sind in diesem Fall Haltestangen 42 an den C-Schienen 23 befestigt. Diese Haltestangen 42 können Fahrgästen in bekannter Weise dazu dienen, sich festzuhalten, jedoch alternativ auch für eine Befestigung von Trennwänden 43 sowie Zwischentüren 44 verwendet werden. Derartige Trennwände 43 und Zwischentüren 44 sind beispielsweise in Glas ausgeführt und dienen einer Unterteilung des Fahrgastraums. Durch die vorstehend beschriebene Anordnung der Multifunktionsprofile 11 über die vollständige oder nahezu vollständige Länge des Fahrgastraums wird, entsprechend der beschriebenen Montage von Geräten, eine sehr flexible Anordnung solcher Elemente zur Raumaufteilung ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009031599 A1 [0002, 0018, 0023, 0024, 0032]