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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung für ein Rechenzentrum, ein Rechenzentrum mit einer derartigen Anordnung, ein Rechenzentrum mit mehreren derartigen Anordnungen und Verfahren zum Betrieb einer derartigen Anordnung oder zum Betrieb derartiger Rechenzentren. Die Anordnung ist vornehmlich für die Innenaufstellung, insbesondere in einem Gebäude, gedacht.
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In Rechenzentren ist Computerhardware, wie z. B. Server, in größerer Stückzahl angeordnet, sodass für den Betrieb von Rechenzentren große Mengen an elektrischer Energie erforderlich sind. Neben der elektrischen Energie, die von dem IT-Komponenten benötigt wird, wird ein wesentlicher Teil dieser Energie von den Kühleinrichtungen, wie z. B. CRAC (Computer Room Air Conditioning) -Einheiten, verbraucht. Aus diversen Gründen ist dies häufig nicht ausreichend energieeffizient.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Rechenzentrum bereitzustellen, das noch energieeffizienter als bisher ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß einem ersten Aspekt gelöst durch eine Anordnung für ein Rechenzentrum, umfassend eine Einhausung und eine darin angeordnete erste Rackreihe, für oder mit IT-Komponenten, insbesondere Server, wobei sich in der Einhausung vor der ersten Rackreihe ein Gang befindet, und die Einlagerung von IT-Komponenten in die Rackreihe oder die Auslagerung von IT-Komponenten aus der Rackreihe vom Gang her erfolgen kann, und wobei die Anordnung über ein Mittel zum Kühlen der IT-Komponenten verfügt. Die Einhausung separiert den Kaltraumbereich, in diesem Fall die Umgebung, vom Warmraumbereich (Warmgang), der sich innerhalb der Einhausung befindet.
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Weiterhin wird diese Aufgabe gemäß einem zweiten Aspekt gelöst durch ein Rechenzentrum mit einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird diese Aufgabe gelöst durch ein Rechenzentrum mit mehreren Anordnungen nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei die Anordnungen horizontal nebeneinander und/ oder horizontal hintereinander und/ oder vertikal übereinander angeordnet sind.
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Gemäß einem vierten Aspekt wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19 oder zum Betrieb eines Rechenzentrums nach Anspruch 20 oder 21, wobei eine IT-Komponente, insbesondere ein Server, in die Einhausung verbracht wird, Parameter einer Temperaturregelung an eine maximale Temperaturzulässigkeit der IT-Komponente(n) in der Anordnung angepasst werden, und die Temperaturregelung der Anordnung mit den angepassten Parametern betrieben wird.
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Schließlich wird diese Aufgabe gemäß einem fünften Aspekt gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19 oder zum Betrieb eines Rechenzentrums nach Anspruch 20 oder 21, wobei eine IT-Komponente, insbesondere ein Server, aus der Einhausung entnommen wird, Parameter einer Temperaturregelung an eine maximale Temperaturzulässigkeit der verbleibenden IT-Komponenten in der Anordnung angepasst werden, und die Temperaturregelung der Anordnung mit den angepassten Parametern betrieben wird.
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Bei der Anordnung gemäß dem ersten Aspekt kann die Einhausung als Warmgangeinhausung gestaltet sein. Es ist aber auch eine Kaltgangeinhausung möglich. Innen im eingehausten Gang ist dann die kalte Zuluft und außen im Raum/Umgebung ist die warme Abluft.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform befindet sich gegenüber der ersten Rackreihe eine zweite Rackreihe für oder mit IT-Komponenten, insbesondere Server, zwischen denen der Gang verläuft. Der Gang wird dann links und rechts durch die Rackreihen, oben beispielsweise durch eine Klimatisierung, insbesondere Cooltop-Klimatisierung, unten vom Boden, vorne beispielsweise von einem Kommissionierungsterminal und hinten durch eine Wand eingehaust. So kann beispielsweise ein gehauster Warmgang entstehen.
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Vorteilhafterweise umfasst das Mittel zum Kühlen der IT-Komponenten mindestens einen Ventilator, der oberhalb der Rackreihe, insbesondere über dem Gang, angeordnet ist, um erwärmte Luft aus der Einhausung abzuführen.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Mittel zum Kühlen mindestens ein Register, um die warme abzuführende Luft abzukühlen, insbesondere wobei es sich bei dem Register um ein Direktverdampferregister oder um ein wassergekühltes Register handelt.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung befinden sich in der ersten Rackreihe und/oder zweite Rackreihe thermoelektrische Generatoren, die mittels des Temperaturunterschieds zwischen warmer IT-Komponente und Kühlmedium elektrischen Strom erzeugen können.
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Vorteilhafterweise befinden sich die thermoelektrischen Generatoren auf wärmeabgebenden IT-Komponenten, insbesondere auf Prozessoren und/oder auf Netzteilen.
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Vorteilhafterweise umfasst die Anordnung eine Batterie (Akku), die von den thermoelektrischen Generatoren gespeist werden kann.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Anordnung eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zur Versorgung der IT-Komponenten umfasst und die Batterie in die unterbrechungsfreie Stromversorgung eingebunden ist.
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Zweckmäßigerweise wird/werden der mindestens eine Ventilator und/oder eine Beleuchtung der Anordnung und/oder eine Robotik in der Anordnung von der Batterie mit elektrischer Energie versorgt.
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Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Anordnung ein Kommissionierungssystem zum vollautomatischen Einlagern und Auslagern von IT-Komponenten, insbesondere Servern, in die Rackreihe(n), insbesondere wobei das Kommissionierungssystem einen Roboter beinhaltet, der sich über vorzugsweise die gesamte Rackreihenlänge bewegen kann.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Anordnung ein Terminal, mittels dessen die Übergabe von IT-Komponenten, wie z. B. Servern, an das Kommissionierungssystem erfolgen kann, vorzugsweise wobei das Terminal an einer Stirnseite der Einhausung angeordnet ist, vorzugsweise wobei das Terminal als IT-Komponenten-Eingabefach gestaltet ist und besonders bevorzugt als Klimaschleuse zwischen der Einhausung und deren Umgebung wirkt.
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Vorteilhafterweise verfügt die Anordnung über ein IT-Komponenten-Verwaltungssystem und auch über Mittel, um IT-Komponenten, wie z. B. Server, die eingelagert oder ausgelagert werden, automatisch in das IT-Komponenten-Verwaltungssystem einzubuchen bzw. auszubuchen, wobei bevorzugt Betriebsdaten der IT-Komponenten im IT-Komponenten-Verwaltungssystem hinterlegt werden.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass das Terminal über Mittel verfügt, um IT-Komponenten im Terminal zu identifizieren, damit sie im IT-Komponenten-Verwaltungssystem eingebucht oder ausgebucht werden können, insbesondere wobei die Identifizierung mittels eines Barcodescanners erfolgen kann.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das IT-Komponenten-Verwaltungssystem so gestaltet ist, dass für jede IT-Komponente, die sich in der Anordnung befindet, eine maximale Temperaturzulässigkeit der IT-Komponente gespeichert ist, wobei es sich bevorzugt um eine maximale Zulufttemperatur oder eine maximale Rücklufttemperatur handelt, unter der die IT-Komponente in der Einhausung betreibbar ist.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Anordnung eine Temperaturregelung, die so ausgestaltet ist, dass eine Warmgangtemperatur so eingestellt wird, dass sie sich an der maximalen Temperaturzulässigkeit der IT-Komponente(n) orientiert.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass die Anordnung so gestaltet ist, dass bei jeder Einlagerung oder Auslagerung einer IT-Komponente Parameter der Temperaturregelung angepasst werden, insbesondere unter Berücksichtigung der maximalen Temperaturzulässigkeit der sich in der Anordnung befindlichen IT-Komponenten, wie z. B. Server.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Temperaturreglung so gestaltet ist, dass sich eine Rücklufttemperatur im Gang von mindestens 30°C, bevorzugt von mindestens 32°C, besonders bevorzugt von mindestens 35°C und ganz besonders bevorzugt von mindestens 39°C einstellt. In der Zukunft können die Temperaturen, die zu hoch wären, um für menschliche Mitarbeiter eine zulässige Umgebungstemperatur darzustellen, sogar noch höher sein.
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Schließlich kann vorgesehen sein, dass die Anordnung eine biometrische Anwendererkennung beinhaltet, die bevorzugt als Handvenenscanner ausgeführt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch das Vorsehen einer Einhausung das IT-Equipment mit höheren Zuluft-und Ablufttemperaturen arbeiten kann, ohne dass Mitarbeiter den damit verbundenen höheren Temperaturen ausgesetzt werden müssen. Die „Thermal Guidelines for Data Processing Environments“ von ASHRAE zeigen auf, dass IT-Equipments mit immer höheren Zuluft- und Abluft (Rückluft)-Temperaturen arbeiten können. Heutzutage zählen Zulufttemperaturen zu den IT-Komponenten von 25°C und AbluftTemperaturen von ca. 39°C als Standard-Temperaturen in einem Rechenzentrum. In „Thermal Guidelines for Data Processing Environments“ Fourth Edition von ASHRAE (2015) geben die Komponentenhersteller für ihre neuen Produkte immer höhere mögliche Zuluft-Temperaturen an. Je höher die Zuluft-Temperatur ist, desto effizienter wird eine Klimatisierung eines Rechenzentrums. Ist eine Zuluft-Temperatur möglich, die jederzeit höher als die Außentemperatur (Umgebung) ist, kann auf eine mechanische Kälteerzeugung verzichtet werden. Die Wärmeabfuhr von den IT-Komponenten kann dann komplett über direkte oder indirekte freie Kühlung realisiert werden. Das führt zu einem immensen Einsparpotential im Bereich der Klimatisierung und somit werden Carpex- und Opex-Kosten deutlich gesenkt.
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Höhere Temperaturen als 39°C im Warmbereich eines Rechenzentrums sind für Mitarbeiter sehr extreme Arbeitsbedingungen. Damit die Mitarbeiter nicht diesen Bedingungen (im Warmgang) ausgesetzt sind, kann gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mindestens ein Roboter bzw. Robotersystem zur Automatisierung und Kommissionierung eingesetzt werden.
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Zudem können die höheren Temperaturen gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um unter Verwendung von thermoelektrischen Generatoren aus der Abwärme elektrischen Strom zu erzeugen. Beispielsweise können die thermoelektrischen Generatoren genutzt werden, um kleine, dezentrale USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung)-Anlagen zu betreiben und so auf zentrale USV-Anlagen zu verzichten. Die thermoelektrischen Generatoren können auch ausreichend Strom erzeugen, um beispielsweise Ventilatoren der Klimatisierung zu betreiben.
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Durch gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Register, vorzugsweise Wärmeübertrager-Register, kann der effiziente Betrieb der Anordnung bzw. des Rechenzentrums -insbesondere bei zu erwartenden immer höher werdenden Temperaturen im Rechenzentrumsumfeld- noch verbessert werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und aus der nachfogenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der schematischen Zeichnungen. Dabei zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf eine Anordnung gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Anordnung von 1;
- 3 eine gegenüber der in der 2 gezeigten Anordnung erweiterte Anordnung in perspektivischer Ansicht;
- 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in 1 nebst Luftströmung;
- 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V-V in 1; und
- 6 eine Schnittansicht ähnlich wie 4, aber von einer Ausführungsfrom mit einer Kaltgangeinhausung.
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Die 1 und 2 zeigen eine Anordnung 10 für ein Rechenzentrum (nicht gezeigt) gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Anordnung in Modulbauweise (siehe Module 28 in den 1 bis 3) ausgeführt ist (s. a. 3). Die Anordnung 10 umfasst eine Einhausung 12, eine darin angeordnete erste Rackreihe 14, die in diesem Beispiel drei nebeneinander angeordnete Racks 16 umfasst, aber in anderen Beispielen auch eine abweichende Anzahl und auch nur ein Rack umfassen kann, einen Gang 18 sowie eine zweite Rackreihe 20 gegenüber der ersten Rackreihe 14, zwischen denen der Gang 18 verläuft. Die Einhausung 12 ist als eine Warmgangeinhausung gestaltet. Mit anderen Worten ist der Gang 18 ein Warmgang, in den warme Luft strömt. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Einhausung 12 als eine Kaltgangeinhasung gestaltet ist. Der Gang 18 ist dann ein Katlgang, in den kalte Luft strömt. Genauer gesagt ist dann innen im eingehausten Gang die kalte Zuluft und außen im Rauen / in der Umgebung die warem Abluft.
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Wie sich aus den 1 bis 5 ergibt, sind oberhalb des Warmgangs 18 drei Ventilatoren 22, in diesem Beispiel zudem Radialventilatoren, in Längsrichtung des Gangs 18 hintereinander als Mittel zum Kühlen von Servern 17 (von denen nur wenige (s. 4) gekennzeichnet sind) in den Racks 16 vorhanden. Genauer gesagt ist zwischen jedem Paar von gegenüberliegenden Racks 16 ein jeweiliger Ventilator 22 oberhalb der Racks angeordnet. Die Ventilatoren 22 sind in diesem Beispiel einzeln regelbar (je nach Wärmeabgabe im jeweiligen Segment). Sie saugen (warme) Luft aus dem Gang (Wärmegang) 18 nach oben ab. Um die warme abzuführende Luft abzukühlen, ist den Ventilatoren 22 ein Register 24 vorgeschaltet. Bei dem Register 24 kann es sich beispielsweise um ein Direktverdampferregister oder um ein wassergekühltes Register handeln.
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Wie sich aus der 4 (siehe insbesondere die Strömungspfeile dort) ergibt, strömt somit kühle Luft von außen in die Einhausung 12 über die Server 17 oder andere IT-Komponenten in den Racks 16 und nimmt die Wärme dieser Komponenten auf. Von den IT-Komponenten strömt die warme Luft in den innenliegenden Gang (Warmgang) 18. Die Ventilatoren 22 saugen die warme Luft aus dem Gang (Warmgang) 18 über das Register 24 an. In dem Register 24 wird die Wärme der Luft an ein Medium, das das Register 24 durchströmt, übertragen. Das Register kann beispielsweise klassisch mit Kaltwasser durchströmt werden. Jedoch sind auch beispielsweise Glykolgemische möglich, um das erwärmte Glykolwassergemisch direkt zu außenstehenden Rückkühlwerken (nicht gezeigt) zu leiten, oder aber kann das Register 24 mit Kältemittel durchströmt werden und so ein Kältemittelkreislauf installiert werden, bei dem das Register 24 als Verdampfer genutzt wird.
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Auf beispielsweise der CPU der IT-Komponenten oder anderen sehr warmen Komponenten sind in diesem Ausführungsbeispiel (siehe 4) Thermoelemente 26 (von denen nur einige gekennzeichnet sind) installiert. Diese nutzen die hohe Temperaturdifferenz der IT-Komponenten etc. zur kühlen Luft, um einen Teil der Abwärme der Komponenten in elektrische Energie umzuwandeln. Mittels dieser erzeugten elektrischen Energie können beispielsweise dezentrale kleine USV-Anlagen (unterbrechungsfreie Stromversorgung, vereinfacht beispielsweise kleine Batterien)-Anlagen der einzelnen IT-Komponenten versorgt werden. Die USV-Anlagen sind beispielsweise einzeln jeder IT-Komponente zugeordnet und somit kann auf eine zentrale USV-Anlage verzichtet werden. Eine andere Möglichkeit wäre beispielsweise mittels der durch die Thermoelemente 26 erzeugten elektrischen Energie die Ventilatoren 22 zur Klimatisierung der Anordnung zu versorgen.
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Wie sich ebenfalls aus der 4 ergibt, sind die Ventilatoren 22 so gestaltet und angeordnet, dass die abgekühlte Luft seitlich in den Kaltraum 30 gestoßen bzw. geleitet wird. Dies hat den Vorteil, dass in dem gesamten Raum, in dem eine oder mehrere Anordnungen 10 stehen, die Temperatur der Zuluft eine gewünschte Temperatur (z.B. 25°C) aufweist und sich die Mitarbeiter nur in dem Raum mit der gemäßigten Lufttemperatur aufhalten.
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Im Übrigen ist in diesem Beispiel dem Register 24 ein Luftfilter (Umluftfilter) 32 vorgeschaltet.
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Je nach gewünschten Zu- und Rückluft (Abluft)temperaturen (Kaltraum- und Warmgangtemperatur) kann das Register 24 an ein Kaltwassernetz mit indirekter freier Kühlung und Kaltwassersatz angeschlossen werden. Alternativ kann das Register 24 gleich mit Kältemittel durchströmt werden und als Verdampfer dienen (hier wäre beispielsweise auch eine indirekte freie Kühlung oder DX-Betrieb möglich). Wenn es die Zulufttemperaturen zulassen, dann könnte hier auch komplett auf die mechanische Kälte verzichtet werden (kein Kaltwassersatz oder DX-System) und das Wasser könnte einfach über ein Rückkühlwerk die Wärme an die Umgebung abgeben.
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Je nach gewählter Zu- und Rückluft (Abluft)temperatur und den Mediumtemperaturen im Register 24 können über die Anordnung unterschiedliche Leistungen abgefahren werden.
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Zum Beispiel können bei einer Zulufttemperatur von 20°C, einer Rückluft (Abluft)temperatur von 35°C und bei einer Wassertemperatur von 15°C/21°C, das durch das Register 24 strömt, 15 kW pro Rack 16 abgefahren werden. Dies sind noch sehr zurückhaltende Werte. Bei höheren Zuluft- und Rückluft (Abluft)temperaturen kann auch mehr Leistung abgefahren werden.
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Wie sich beispielsweise aus der 3 ergibt, kann in einer besonderen Ausführungsform die bauliche Länge der Anordnung 10 frei und flexibel gewählt werden und nach der ersten Ausbaustufe weiter erweitert werden. Die in der 3 gezeigte Aordnung 10 weist zwei in diesem Fall identische Module 28 auf.
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Es hat sich gezeigt, dass eine sinnvolle Skalierungsgröße drei Racks 16 beispielsweise mit jeweils einer Breite von 800 mm auf jeder Seite des Gangs (Warmgangs) 18 ist. Bei einem Register 24 mit einer Länge von bspw. 2400 mm und einer Breite von bspw. 1200 mm ergeben sich die besten Skallierungsfaktoren mit jeweils drei Racks auf jeder Seite.
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Da anstatt der Racks 16 auch beliebig vorgefertigte Regale, wie z.B. Stahlgerüstregale, für die Aufnahme gut geeignet sind und die Register auch genau auf die jeweiligen Längen angepasst werden können, kann die Skallierung auch komplett frei gewählt werden.
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So entsteht ein intelligentes, flexibles und nachhaltiges High-Tech-Rechenzentrums-Komplettsystem, das nahezu in allen Räumlichkeiten eingesetzt werden kann und auf effektive Weise die immer höher erlaubten Zulufttemperaturen für die IT-Komponenten ausnutzt und so die energetische Effizienz deutlich steigert.
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Die Anordnung kann auch zusätzlich mit folgenden Standardausrüstungen bestückt sein:
- - Brandmelder,
- - Gaslöschung,
- - Energiemanagement.
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Höhere Temperaturen als 39°C im warmen Bereich eines Rechenzentrums sind für Mitarbeiter sehr extreme Arbeitsbedingungen. Bei der Anordnung gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Warmbereich als Gang (Warmgang) 18 komplett eingehaust. Die Bestückung der Racks 16 (Regale bzw. (Stahl-)Konstruktionen zur Aufnahme von IT-Komponenten, insbesondere Servern) erfolgt gemäß einer besonderen Ausführungsform im Gang (Warmgang) 18 durch ein Robotersystem.
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Ein Robotersystem dient als ein Kommissionierungssystem und weist einen Greifroboter 34 (siehe 2-4) auf, der sich auf Laufschienen (nicht gezeigt) mit einem Schrittmotor (nicht gezeigt) über die gesamte Länge einer oder mehrerer Rackreihen bewegen kann. Durch den Schrittmotor erfolgt eine exakte Positionierung. Zwischen den oberen und unteren Längsschienen ist eine vertikale Querschiene (nicht gezeigt) geführt, über die der Greifroboter 34 die Position jeder IT-Komponente, egal auf welcher Seite und in welcher Höhenposition, in einem jeweiligen Rack erreichen kann.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform werden die IT-Komponenten über ein Plug & Play-System mit Strom und Daten versorgt. Dieses Plug & Play-System ermöglicht es, dass der Greifroboter 34 die IT-Komponenten problemlos herausziehen und wechseln kann. Diese Aktivitäten kann der Greifroboter vollkommen autonom durchführen. Zur Kommissionierung gibt es an der Frontseite ein Kommissionierungs-Terminal 36, bei dem Mitarbeiter neue IT-Komponenten (Hardware) aufgeben können oder die genutzten IT-Komponenten entnehmen können. Dabei steht der Mitarbeiter immer im Bereich des Kaltraumes 30. Der Greifroboter 34 ist für die hohen Temperaturen im Gang (Warmgang) 18 ausgelegt und kann einwandfrei in dieser warmen Umgebung (bis über ca. 60°C) arbeiten.
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Ein Verfahren zum Betrieb einer Anordnung, beispielsweise einer Anordnung 10 gemäß den 1, 2, 4 und 5 beziehungsweise einer Anordnung 10 gemäß den 1, 3, 4 und 5 beziehungsweise eines Rechenzentrums mit einer entsprechenden Anordnung, kann gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wie folgt aussehen:
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Eine IT-Komponente, wie beispielsweise ein Server (beispielsweise Server 17), wird in die Einhausung (wie beispielsweise Einhausung 12) verbracht, Parameter einer Temperaturregelung werden an eine maximale Temperaturzulässigkeit (zulässige Temperatur) der IT-Komponente(n) in der Anordnung angepasst und eine Temperaturregelung (nicht gezeigt) der Anordnung wird mit den angepassten Parametern betrieben.
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Ein Verfahren zum Betrieb einer Anordnung, wie z. B. einer in den 1 bis 5 gezeigten Anordnung, oder eines Rechenzentrums, beispielsweise mit einer derartigen Anordnung, gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst:
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Eine IT-Komponente, insbesondere ein Server, wie z. B. ein Server 17, wird aus der Einhausung, wie z. B. der Einhausung 12, entnommen, Parameter einer Temperaturregelung (nicht gezeigt) werden an eine maximale Temperaturzulässigkeit (zulässige Temperatur) der verbleibenden IT-Komponenten in der Anordnung angepasst, und die Temperaturregelung der Anordnung wird mit den angepassten Parametern betrieben.
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Zumindestens in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine Anordnung angeforderte oder eingegebene IT-Komponente, wie z. B. Server, innerhalb weniger Sekunden in den Entnahmebereich bringen und können diese dann dort in ergonomischer Höhe ausgelagert werden. Nicht der Mensch geht zur Ware, sondern die Ware kommt zum Menschen. Die Zugriffszeiten werden entscheidend verkürzt und die Kommissionierungsleistung erheblich gesteigert. Durch beispielsweise ein Barcodescanning im IT-Komponenten-Eingabefach kann ein optimales Data Center Infrastructure Management realisiert werden.
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Das ergonomische Einladen beispielsweise der Serversysteme in eine Server-Handling-Unit (SHU) zur Rechenzentrum-Automaisierung minimiert die körperliche Belastung der Mitarbeiter.
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Die Anordnung ist aufgrund einer möglichen Standardisierung eine schnell integrierbare, überall einsetzbare Lösung. Ob in Bestandsimmobilien mit einem Kernnutzungskonzept für Rechenzentren wie Cloud Data Center, Colocation oder Housing, zweckentfremdete Immobilien aus der Industrieproduktion oder Edge Data Center- Konzepte.
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Zumindestens in einer besonderen Ausführungsform spart eine derartige Anordnung auf einer Fläche von ca. 1000 qm IT-Whitespace ca. 30 % an Fläche gegenüber herkömmlichen Rechenzentren mit klassischem Warmgang/Kaltgang-Prinzip und nutzt die vorhandenen Flächen optimal aus. Entsprechend der Raumhöhe ist das System der Anordnung nicht nur in der Horizontalen sondern auch in der Vertikalen skalierbar.
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Mittels der Anordnung werden IT-Komponenten, insbesondere Server- Komponenten ohne Raumverlust höhenoptimiert eingelagert. Somit entsteht auf kleinster Grundfläche ein Maximum an Lagerkapazität. Das spart Kosten und hilft, die Fläche bebauten Raumes ökonomischer zu benutzen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in den beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anordnung
- 12
- Einhausung
- 14
- erste Rackreihe
- 16
- Racks
- 17
- Server
- 18
- Gang
- 20
- zweite Rackreihe
- 22
- Ventilatoren (Umluftventilatoren)
- 24
- Register
- 26
- Thermoelemente
- 28
- Module
- 30
- Kaltraum
- 32
- Luftfilter
- 34
- Greifroboter
- 36
- Kommissionierungs-Terminal