-
Die Erfindung betrifft ein Heizmodul zur induktiven Erwärmung eines Fluids gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Energiespeicherung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
-
Der zunehmende Einsatz regenerativer Energien, wie zum Beispiel Solarenergie oder Windenergie, stellt insbesondere aufgrund der schwankenden Verfügbarkeit dieser Energiequellen das Energiesystem vor große Herausforderungen. Es wird versucht, den zeitlich stark schwankenden Energiebedarf und die stark schwankende Verfügbarkeit regenerativer Energiequellen durch intelligente Vernetzung auszugleichen. Die intelligente Vernetzung zur Steuerung von Stromerzeugern und elektrischen Verbrauchern in einem möglichst großen geografischen Bereich, zum Beispiel Europa, kann zur Sicherstellung der Energieversorgung beitragen. Jedoch bleiben - insbesondere mit zunehmendem Anteil der regenerativen Energiequellen - Energiespeicher unerlässlich. Pumpspeicher sind bewährt, stehen jedoch nicht an beliebigen Orten und auch nicht im beliebigen Umfange zur Verfügung. Es sind somit zusätzliche Speicherkapazitäten erforderlich. Speicheranlagen auf Basis der Batterietechnik bilden grundsätzlich eine Alternative, da inzwischen bereits Anlagen bis 40 MWh realisiert wurden und größere Kapazitäten geplant sind. Batteriesysteme sind jedoch kostenträchtig und umweltbelastend, insbesondere wegen der erforderlichen Rohstoffgewinnung. Nach ihrer Laufzeit bilden Batterien in der Regel giftigen Sondermüll, der Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium und Blei umfasst. Zudem besteht eine gewisse Betriebsgefahr, da Explosionen, Undichtigkeiten und ungewollte chemische Reaktionen schwerlich völlig auszuschließen sind.
-
Für eine weitere alternative Form der Energiespeicherung wird ein thermoelektrischer Ansatz verfolgt, bei dem überschüssige elektrische Energie mittels Induktion in Wärmeenergie umgewandelt und in einem Wärmespeicher gespeichert wird. Eine nach diesem Prinzip arbeitende Vorrichtung zur Energiespeicherung der eingangs genannten Art sowie ein hierfür geeignetes Heizmodul sind aus der
EP 28330290 B1 bekannt. Dort ist eine Energiespeichervorrichtung offenbart, welche mindestens ein Ankoppelelement umfasst, das mittels einer Transformatorschaltung induktiv erwärmt wird. Ein fluider Wärmeüberträger, zum Beispiel Luft, wird unmittelbar in oder an dem Ankoppelelement erhitzt und gibt die aufgenommene Wärme an ein Wärmespeichermedium, zum Beispiel Steine, ab. Das Wärmespeichermedium befindet sich in einem wärmeisolierten Speicher, der eine mittelfristige Speicherung des Wärmeinhalts erlaubt. Das Wärmespeichermedium kann zum Beispiel auf eine Temperatur von 1000°C und mehr gebracht werden.
-
In einem Entnahmekreislauf wird über den gleichen oder einen anderen fluiden Wärmeüberträger die Wärme aus dem Speicher entnommen und einem Verbraucher, zum Beispiel einer Wärme-Kraft-Kopplung in Form einer Dampfturbine, zugeführt, wenn an einem Verbraucher oder in einem angeschlossenen Stromnetz ein entsprechender Energiebedarf festgestellt wird.
-
Zu Zwecken der Wärmeeinspeisung offenbart die
EP 2833092 B1 , deren Offenbarungsgehalt im vollen Umfange einbezogen wird, in einer Variante ein außerhalb des Speichers angeordnetes Heizmodul sowie eine Vorrichtung zur Energiespeicherung der eingangs genannten Art. Bei dem bekannten Heizmodul wird ein elektromagnetisches Wechselfeld in einer Primärspule erzeugt wird und ein Ankoppelelement als Sekundärwicklung um einen magnetischen Kern geführt ist. Das Ankoppelelement, zum Beispiel in Form eines metallischen Rohres, ist gleichzeitig Teil des Kreislaufes für den fluiden Wärmeüberträger und stellt das Wärmeübertragungsvolumen zur Erwärmung des fluiden Wärmeüberträgers zur Verfügung. Die Erwärmung erfolgt unmittelbar durch den Kontakt des fluiden Wärmeüberträgers mit den Wänden des Ankoppelelements.
-
Der hier betroffenen Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Heizungsmodul der eingangs genannten Art sowie eine Vorrichtung zur Energiespeicherung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Wirkungsgrad aufweisen.
-
Bei einem Heizmodul der eingangs genannten Art wird das technische Problem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
-
Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Somit wird zur Erwärmung eines fluiden Wärmeüberträgers, der z.B. zur Erhitzung eines Wärmespeichermediums vorgesehen ist, ein Heizmodul eingesetzt, welches Wechselfeld-Erzeugungsmittel zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wechselfeldes, ein Ankoppelelement zur induktiven Ankopplung an das elektromagnetische Wechselfeld und ein Wärmetransfervolumen zur Erwärmung des fluiden Wärmeüberträgers umfasst. Erfindungsgemäß weist das Heizmodul mindestens ein Wärmetransfer-Element auf, welches mit dem Ankoppelelement elektrisch in Reihe geschaltet und innerhalb des Wärmetransfervolumens angeordnet ist. Somit wird das mindestens eine Wärmetransfer-Element mittels des ohmschen Widerstands eines über das Ankoppelelement gelieferten elektrischen Stromes erhitzt. Im Wärmetransfervolumen fließt der fluide Wärmeüberträger um das mindestens eine Wärmetransfer-Element herum und wird auf diese Weise erhitzt. Damit kann eine sehr effektive Erwärmung des Wärmeüberträgers mit einem hohen Wirkungsgrad erreicht werden.
-
Das Wärmetransfervolumen kann an ein Fluidleitungssystem, z.B. mit Fluidleitungselementen eines Fluidkreislaufs, angeschlossen werden und umgibt das mindestens eine Wärmetransfer-Element, vorzugsweise mit seitlichen Wandungen, welche sich zwischen einer Einlassöffnung und einer Auslassöffnung für den fluiden Wärmeüberträger erstrecken. Einlassöffnung und Auslassöffnung können senkrecht zur Hauptfließrichtung des Wärmeüberträgers im Querschnitt kleiner sein als das Wärmetransfervolumen oder aber auch eine gleiche oder größere Querschnittsfläche aufweisen. In Hauptfließrichtung gesehen wird der Beginn des Wärmeübertragungsvolumens durch den Querschnitt definiert, an dem der Wärmeüberträger erstmals auf das Wärmetransfer-Element oder mindestens eines der Wärmetransfer-Elemente treffen kann. Das Ende des Wärmeübertragungsvolumens ist dann entsprechend durch den Querschnitt definiert, an dem der Wärmeüberträger erstmalig das Wärmetransfer-Element oder mindestens eines der Wärmetransfer-Elemente nicht mehr berühren kann.
-
Das erfindungsgemäße Heizmodul kann so ausgebildet werden, dass die Wechselfeld-Erzeugungsmittel und mindestens ein die Wechselfeld-Erzeugungsmittel zumindest zum Teil umlaufender Teil des Ankoppelelements außerhalb des Wärmetransfervolumens angeordnet sind. Es ist somit eine räumliche Trennung zwischen zumindest einem Teil des Ankoppelelements und dem mindestens einen Wärmetransfer-Element gegeben. Das Ankoppelelement ist zumindest nicht in seiner vollen Erstreckung dem fluiden Wärmeüberträger ausgesetzt und kann auf relativ niedrigen Temperaturen betrieben werden, womit der spezifische Widerstand entsprechend gering gehalten werden kann.
-
Es ist vorteilhaft, wenn die Oberfläche des mindestens einen Wärmetransfer-Elements im Verhältnis zum Wärmetransfervolumen groß ist. Daher wird vorgeschlagen, dass in einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Heizmoduls das Wärmetransfer-Element oder die Wärmetransfer-Elemente derart dimensioniert ist (sind), dass das Verhältnis aller für den Kontakt mit dem Fluid vorgesehenen Flächen des Wärmetransfer-Elementes oder der Wärmetransfer-Elemente zu dem Wärmetransfervolumen mindestens 100 m2/m3, vorzugsweise mindestens 150 m2/m3 beträgt.
-
Auf diese Weise kann bei hoher Leistungsübertragung ein großer Wirkungsgrad der Wärmeübertragung auf geringem Raum erreicht werden. Diese hocheffiziente Art der Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie kann besonders vorteilhaft zur Speicherung von Energie genutzt werden, z.B. von Energie aus regenerativen Energiequellen, wie z.B. Solaranlagen oder Windkraft.
-
Das erfindungsgemäße Heizmodul kann so ausgebildet sein, dass die Wechselfeld-Erzeugungsmittel eine das elektromagnetische Wechselfeld erzeugende Primärwicklung und einen zugehörigen Spulenkern aufweisen und das Ankoppelelement um zumindest einen Teil des magnetischen Spulenkerns geführt ist. In diesem Fall bildet das Ankoppelelement eine Sekundärwicklung, die beispielsweise aus einer einzigen Windung oder Teilwindung bestehen kann.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Heizmoduls ist das Ankoppelelement bandförmig, weist also im Vergleich zu seiner Dicke eine große Breite auf. Beispielsweise könnte das Ankoppelelement eine Breite von 1000 mm und eine Dicke von 5 bis 10 mm aufweisen und aus einem elektrisch leitfähigen Metall, z.B. Kupfer bestehen. In der Breitenrichtung kann das Ankoppelelement, wie auch die Wärmetransferelemente, in voneinander getrennte Segmente unterteilt sein, um Problemen der thermischen Längenausdehnung zu begegnen.
-
Das erfindungsgemäße Heizmodul kann so ausgebildet sein, dass mindestens zwei Wärmetransfer-Elemente vorgesehen sind. Dabei können mindestens zwei der Wärmetransfer-Elemente elektrisch miteinander in Reihe geschaltet sein. In einer vorteilhaften Ausführungsform sind mindestens 10, weiter vorteilhaft mindestens 15, 20, 25, 40, 50, 100 oder 150 Wärmetransfer-Elemente in dem Wärmetransfervolumen angeordnet.
-
Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn das erfindungsgemäße Heizmodul so ausgebildet ist, dass das mindesten eine Wärmetransfer-Element plattenförmig oder schalenförmig ist. Demnach weist ein Wärmetransfer-Element Flachseiten auf, die senkrecht zu seiner Dickenrichtung um mindestens eine Größenordnung größer dimensioniert sind als die Dicke. Bei einem plattenförmigen Wärmetransfer-Element sind die Flachseiten eben, während bei einem schalenförmigen Wärmetransfer-Element die Flachseiten einfach oder mehrfach gekrümmt sein können.
-
Das mindestens eine Wärmetransfer-Element kann auch Lochungen aufweisen und/oder auf seinen Flachseiten anderweitig, zum Beispiel durch Rippen oder Dellen, strukturiert sein, um die Wärme transferierende Oberfläche weiter zu vergrößern. Andere Formen der Wärmetransfer-Elemente, wie z.B. Rohre, sind ebenfalls denkbar. Im Falle von Rohren kann das Fluid alternativ zum Umfließen der Außenseiten durch die Rohre fließen. Die Rohre können z.B. an ihren Umfängen in Axialrichtung unmittelbar, oder mittelbar durch Zwischenstücke, aneinander fixiert sein, z.B. durch Schweißen. Dabei kann eine Mehrzahl zusammengeschweißter Rohre beispielsweise jeweils eine wandartige Struktur bilden, wobei der Strom senkrecht zur Axialrichtung der Rohre über die Umfänge der Rohre fließt. Die wandartigen Strukturen können wiederum in Reihe geschaltet und derart angeordnet werden, dass benachbarte Wandstrukturen gegensinnig vom Strom durchlaufen werden.
-
Es kann vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Heizmodul so auszubilden, dass mindestens zwei der Wärmetransfer-Elemente mit ihren Flachseiten einander zugewandt angeordnet sind. Auf diese Weise werden zwischen den Wärmetransfer-Elementen Spalten gebildet, durch die der Wärmeüberträger fließen kann. Die Spaltdicken und somit die Abstände zwischen benachbarten Wärmetransfer-Elementen senkrecht zu den Flachseiten können vorzugsweise höchstens 30 mm, höchstens 25 mm, höchsten 20 mm, höchstens 15 mm oder höchstens 10 mm betragen. Die Spaltdicken können auch je nach Anforderung andere Werte aufweisen. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die mit ihren Flachseiten einander zugewandten Wärmetransfer-Elemente parallel zueinander ausgerichtet sind. Hierdurch können gleichmäßige Spaltdicken erreicht werden.
-
Mit den dargestellten Strukturen lassen sich sehr hohe Wirkungsgrade erreichen. Die Nutzung der elektromagnetischen Induktion im erfindungsgemäßen Heizmodul zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Umwandlung von Strom zu Wärme nahezu verlustlos erreicht werden kann. Dies wird zum einen ermöglicht durch den hohen ohmschen Widerstand in den in Reihe geschalteten Wärmetransfer-Elementen. Bei einer Anordnung der Wärmetransfer-Elemente, bei der die Stromrichtung zueinander benachbarter Wärmetransfer-Elemente gegensinnig ist, z.B. mäanderartig, heben sich die induzierten magnetischen Felder weitgehend auf und der induktive Widerstand ist vernachlässigbar gering. Zusammen ergibt sich bei einer der Realität nahe kommenden Annahme eines gegen unendlich gehenden ohmschen Widerstand und gegen Null gehenden induktiven Widerstand ein Leistungsfaktor von 1. Bei sinusförmigem Strom durch das Wechselfeld-Erzeugungsmittel bedeutet dies auch in der Realität einen Wirkfaktor (Verhältnis der Wirkleistung zur Scheinleistung) von cos Φ ≈ 1, womit ein hoher elektrischer Wirkungsgrad von etwa 99% einhergeht.
-
Die so eingesetzte induktive Technik ermöglicht damit, insbesondere zusammen mit der erreichbaren hohen Dichte an Wärmetransfer-Elementen, hohe Leistungsdichten und Leistungsübertragungen im Heizmodul, wobei hierfür als Wärmeüberträger auch Luft in großen Mengen eingesetzt werden kann. Für bislang aus dem Stand der Technik bekannte Varianten, z.B. eine Widerstandsbeheizung von Fluiden mittels in Rohren angebrachten Heizwendeln, sind vergleichbar hohe Leistungsdichten nicht als realisierbar betrachtet worden. Das Verhältnis aller für den Kontakt mit dem Fluid vorgesehenen Flächen zum umgebenden Wärmetransfervolumen beträgt gemäß den aus dem Stand der Technik bekannten Varianten in der Regel bis 10 m2/m3.
-
Gase, wie z.B. Luft, als Wärmeüberträger erhöhen die Betriebssicherheit, da sie ungiftig, umweltfreundlich und auch anderweitig unproblematisch eingesetzt werden können. Zudem sind mit Gasen hohe Speichertemperaturen von bis zu 1.000°C möglich, was sich wiederum positiv auf den Wirkungsgrad eines Kraftwerkes auswirkt, welches die so gespeicherte Wärme als Quelle nutzen kann.
-
Bei einer Vorrichtung zur Energiespeicherung, umfassend ein Wärmespeichermedium und mindestens einen Kreislauf für einen fluiden Wärmeüberträger, wobei der mindestens eine Kreislauf des Wärmeüberträgers derart gestaltet ist, dass zur Wärmeeinspeisung in das Wärmespeichermedium und/oder zur Wärmeentnahme aus dem Wärmespeichermedium der Wärmeüberträger das Wärmespeichermedium umströmt und/oder durchströmt, wird vorgeschlagen, ein zur Aufheizung des Wärmeüberträgers dienendes Heizmodul gemäß einer der oben dargestellten erfindungsgemäßen Ausgestaltungen einzusetzen. Wegen der hohen Effektivität des Heizmoduls kann gegenüber dem Stand der Technik eine deutliche Erhöhung des Wirkungsgrades der Vorrichtung zur Energiespeicherung erreicht werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so ausgebildet sein, dass das Wärmespeichermedium einen Feststoff aufweist. Der Feststoff kann zum Beispiel mineralische Stoffe umfassen, insbesondere Steine, die sich durch eine hohe Wärmekapazität auszeichnen. In vorteilhafter Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet sein, dass zur Wärmeeinspeisung in das Wärmespeichermedium und/oder zur Wärmeentnahme aus dem Wärmespeichermedium der Wärmeüberträger das Wärmespeichermedium unmittelbar kontaktiert. Auch hierdurch kann der Wirkungsgrad der Vorrichtung deutlich erhöht werden.
-
Im Folgenden werden beispielhafte erfindungsgemäße Ausführungsformen des Heizmoduls sowie der Vorrichtung zur Energiespeicherung anhand von Figuren dargestellt.
-
Es zeigt schematisch
- 1: den prinzipiellen Aufbau eines Heizmoduls und
- 2: eine Vorrichtung zur Energiespeicherung mit drei Heizmodulen, einem Wärmespeicher und einer Wärme-Kraft-Kopplung.
-
1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Heizmoduls 1 in Form einer Transformatorschaltung mit einer in einem Transformatorraum 22 angeordneten Spule 2 als Primärwicklung, einem Magnetkern 3 und einem als Sekundärwicklung dienenden Ankoppelelement 4, welches bandförmig ist und mit einer Vielzahl von als Wärmetransfer-Elemente dienende Heizplatten 5 elektrisch in Reihe geschaltet ist. 1 zeigt der besseren Übersicht halber eine relativ geringe Anzahl von Heizplatten 5, deren Anzahl in tatsächlichen Anlagen vorzugsweise größer ist, z.B. 40 bis 150. Die elektrische Kontaktierung der Heizplatten 5 untereinander ist in der Figur schematisch durch Halbkreise dargestellt. Tatsächlich können die Heizplatten 5 auch auf diese Weise einstückig miteinander verbunden sein, so dass sich ein einziger mäanderförmig verlaufender Körper ergibt, der die Heizplatten 5 bildet.
-
Das Ankoppelelement 4 ist an Übergangsstellen 18 an den äußersten Heizplatten 5 elektrisch kontaktiert. Die Heizplatten 5 haben eine auf die Darstellung in 5 bezogene, senkrecht zur Bildebene gemessene Tiefe von z.B. 1 m oder 1,5 m. Das bandförmige Ankoppelelement 4 kann vorzugsweise in dieselbe Richtung gemessen dieselbe oder eine ähnliche Tiefe oder Bandbreite aufweisen. Die Heizplatten 5 und/oder das Ankoppelelement 4 können senkrecht zur Bildebene gesehen auch in Segmente von z.B. 200 mm oder 250 mm Breite unterteilt sein, um Problemen im Zusammenhang mit der thermischen Längenänderung entgegen zu wirken. Der vom Ankoppelelement 4 um die Spule 2 und den Magnetkern 3 geschlagene Halbkreis kann z.B. einen Durchmesser von etwa 1 m aufweisen.
-
Die Heizplatten 5 sind innerhalb eines Wärmetransfervolumens 19 angeordnet, welches in der Bildebene einen Querschnitt von z.B. 1 m2 aufweist und von Seitenwänden 20 sowie einer Abgrenzungswand 21 umgeben ist. Die Abgrenzungswand 21 dient zur räumlichen Abgrenzung gegenüber dem Transformatorraum 22 und ist - wie die Seitenwände 20 auch - thermisch isolierend. Das Wärmetransfervolumen 19 kann an Fluidleitungselemente 6 eines Fluidkreislaufs 13 angeschlossen werden. Hinsichtlich des Fluidkreislaufs 13 und des Fluidleitungselements 6 wird auf die Beschreibung zu 2 verwiesen. Der Bereich der Übergangsstellen 18 ist - anders als in 1 zur besseren Übersicht dargestellt - vorzugsweise ebenfalls weitgehend thermisch isolierend und einen Stoffaustausch verhindernd oder zumindest erschwerend ausgebildet, z.B. durch ein Isolationsmaterial. Die Heizplatten 5 können - wie auch in anderen als der hier beschriebenen konkreten Ausführungsform des Heizmoduls 1 - stehend oder hängend angeordnet werden.
-
Mithilfe der Spule 2 und dem Magnetkern 3 wird über ein elektromagnetisches Wechselfeld im Ankoppelelement 4 ein Heizstrom erzeugt, der aufgrund des in den Heizplatten 5 gegebenen hohen ohmschen Widerstandes diese erhitzt. Die Heizplatten 5 dienen wiederum zur Erwärmung eines hier nicht dargestellten fluiden Wärmeüberträgers, der an den Heizplatten 5 entlang vorzugsweise senkrecht zur Zeichnungsebene fließt. Es ist denkbar, auch den Transformatorraum 22 von einem Fluid durchfließen zu lassen, um das Ankoppelelement 4 zu kühlen, z.B. mittels eines hier nicht dargestellten gesonderten Fluidkreislaufs. Dabei kann es sich auch um den noch kühlen fluiden Wärmeüberträger handeln, der dadurch bereits erwärmt werden kann. Der Transformatorenraum 22 weist vorzugsweise thermisch isolierende Wände 23 auf.
-
Die Heizplatten 5 sind derart dimensioniert und im Wärmetransfervolumen 19 so angeordnet, dass das Verhältnis der Gesamtfläche der für das Aufheizen des Fluids vorgesehenen Flachseiten der Heizplatten 5 zu dem die Heizplatten 5 aufnehmenden Wärmetransfervolumen 19 mindestens 100 m2/m3, vorzugsweise mindestens 150 m2/m3 beträgt. Auf diese Weise ist es möglich, das aufzuheizende Fluid, vorzugsweise Luft, auf 1000 °C oder mehr zu erwärmen.
-
Die vorgenannten beispielhaften Abmessungen wurden beispielhaft angegeben und können vorteilhaft im Zusammenhang mit einer Vorrichtung zur Energiespeicherung sein, die in 2 näher dargestellt wird. Aber auch in diesem Zusammenhang sind andere Abmessungen selbstverständlich möglich. Tatsächlich kann das erfindungsgemäße Heizmodul auch für andere Zwecke genutzt werden, um Fluide zu erwärmen. Dann können je nach Temperatur- oder Leistungsanforderung gänzlich andere Abmessungen sinnvoll sein. Auch müssen die Wärmetransfer-Elemente nicht als Heizplatte 5 ausgebildet sein. Andere Formen, wie z.B. Rohre, sind in der Beschreibungseinleitung dargestellt.
-
2 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur Energiespeicherung mit drei in Hinblick auf den Fluidfluss in Reihe angeordneten Heizmodulen 1, einem Wärmespeicher 7 und einer Wärme-Kraft-Kopplung 8. Die Heizmodule 1 sind hier nur symbolhaft dargestellt und können dem in 1 dargestellten Heizmodul 1 entsprechen.
-
Im wärmeisolierten Wärmespeicher 7 ist ein Wärmespeichermedium 9, zum Beispiel Steine in einer Schüttung, angeordnet. Das Wärmespeichermedium 9 soll mithilfe des wärmeübertragenden Fluids, vorzugsweise Luft, auf eine maximale Temperatur, zum Beispiel 1000 °C, erhitzt werden. Das Fluid selbst wird mithilfe der Heizmodule 1 auf eine entsprechende Temperatur gebracht. Die Heizmodule 1 werden über Stromleitungen 25 mit elektrischer Leistung aus einen Stromnetz oder einer bestimmten Energiequelle, zum Beispiel einem oder mehreren Windrädern 24, versorgt. Insbesondere kann hierfür elektrische Leistung vorgesehen werden, die im Stromnetz gerade nicht gebraucht, also überschüssig, ist.
-
Zum Beladen des Wärmespeichers 7 wird das Fluid in einem ersten Kreislauf 13 mittels eines ersten Ventilators 10 durch Fluidleitungselemente 6 hindurch über die Wärmetransfervolumina 19 (siehe 1) der Heizmodule 1 und den Wärmespeicher 7 geführt. Die Fluidleitungselemente 6 gehen jeweils über mindestens einen hier nicht dargestellten Eingang und Ausgang in das Wärmetransfervolumen 19 des angeschlossenen Heizmoduls 1 über. Das Fluid wird in den Heizmodulen 1 letztendlich auf eine Heiztemperatur, zum Beispiel 1000 °C, gebracht und kontaktiert anschließend im Wärmespeicher 7 das Wärmespeichermedium 9, vorzugsweise unmittelbar. Dies erfolgte so lange, bis das Wärmespeichermedium über die gesamte Höhe der Mediumschüttung seine maximale Temperatur erreicht hat.
-
Zum Entladen des Wärmespeichers 7 wird das Fluid mittels eines zweiten Ventilators 11 in einem zweiten Kreislauf 12 über den Wärmespeicher 7 und einen Wärmetauscher 14 geführt. Der Wärmetauscher 14 gehört zu der Wärme-Kraft-Kopplung 8, durch die mittels einer Turbine 15 elektrischer Strom erzeugt wird, der dem Stromnetz oder einem unmittelbaren Verbraucher (hier nicht dargestellt) zur Verfügung gestellt wird.
-
Im zweiten Kreislauf 12 wird das Fluid im Wärmespeicher 7 durch den unmittelbaren Kontakt mit dem Wärmespeichermedium 9 auf die Maximaltemperatur, zum Beispiel 1000 °C, gebracht. Im Wärmetauscher 14 wird ein in einem Leitungssystem 16 befindliches Betriebsfluid, z.B. Luft, für die Wärme-Kraft-Kopplung 8 erhitzt. In 2 ist beispielhaft als Wärme-Kraft-Kopplung 8 ein Gasturbinenkraftwerk gezeigt. Alternativ kann auch z.B. ein Dampfturbinenkraftwerk oder eine Kombination aus Gasturbinenkraftwerk und Dampfturbinenkraftwerk zur Energieerzeugung genutzt werden. Das in 2 gezeigte Gasturbinenkraftwerk verdichtet mittels eines Verdichters 17 das Betriebsfluid, z.B. aus der Umgebung stammende Luft, und führt es mittels der Rohrleitung 16 über den Wärmetauscher 14 zur Turbine 15, wo das abgekühlte Betriebsfluid dann der Umgebung zugeführt oder zur weiteren Nutzung verwendet wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Heizmodul
- 2
- Spule
- 3
- Magnetkern
- 4
- Ankoppelelement
- 5
- Heizplatte
- 6
- Fluidleitungselement
- 7
- Wärmespeicher
- 8
- Wärme-Kraft-Kopplung
- 9
- Wärmespeichermedium
- 10
- erster Ventilator
- 11
- zweiter Ventilator
- 12
- zweiter Kreislauf
- 13
- erster Kreislauf
- 14
- Wärmetauscher
- 15
- Turbine
- 16
- Rohrleitung
- 17
- Verdichter
- 18
- Übergangsstelle
- 19
- Wärmetransfervolumen
- 20
- Seitenwand
- 21
- Abgrenzungswand
- 22
- Transformatorraum
- 23
- Wand
- 24
- Windrad
- 25
- Stromleitungen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 28330290 B1 [0003]
- EP 2833092 B1 [0005]