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Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 sowie ein Cabriolet-Verdeck mit einer derartigen Verschlussvorrichtung.
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Eine Verschlussvorrichtung der einleitend genannten Art ist aus der Praxis bekannt und dient zur Festlegung eines Cabriolet-Verdecks, insbesondere eines Frontspriegels bzw. einer vorderen Dachschale eines Cabriolet-Verdecks an einem vorderen Windlauf eines Cabriolet-Fahrzeugs. Die bekannte Verschlussvorrichtung umfasst einen verdeckfesten Bestätigungsabschnitt, der an der Unterseite des Frontspriegels angeordnet ist, und einen windlauffesten Eingriffsabschnitt. An dem verdeckfesten Betätigungsabschnitt ist ein Riegelhaken angeordnet, der mittels eines Antriebsmotors zwischen einer Freigabestellung und einer Sperrstellung verstellbar ist. Der Riegelhaken ist an einem Verschlussträger des Verschlussabschnitts gelagert und hintergreift in einer Schließstellung des Verdecks einen Riegelzapfen, der an dem windlauffesten Eingriffsabschnitt ausgebildet ist. Um das Verdeck beim Verstellen in die Schließstellung positionsgenau an den vorderen Windlauf heranzuführen, weist der Verschlussabschnitt der bekannten Verschlussvorrichtung zudem einen an dem Verschlussträger angeordneten Zentrierzapfen auf. Dieser wird beim Heranführen des Frontspriegels an den Windlauf in eine Zentrierausnehmung des Eingriffsabschnitts eingeführt.
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Die Zentrierzapfen bisher bekannter Verschlussvorrichtungen sind beispielsweise rotationssymmetrisch ausgebildet und über eine Niet oder Schraube, deren Achse in der Hauptachse des Zentrierzapfens liegt, an das Trägerblech angebunden. Mit einem derartigen Zentrierzapfen können aber nicht die Anforderungen an die Zentrierung in den verschiedenen Richtungen erfüllt werden.
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Alternativ ist es bekannt, Zentrierzapfen direkt nach einem Spritzgießverfahren an ein Trägerblech eines Verschlussabschnitts einer Verschlussvorrichtung anzubinden. Um das Trägerblech aufnehmen zu können, ist ein vergleichsweise großes Spritzgießwerkzeug erforderlich, das mit aufwändigen Abdichteinrichtungen für das dann ein Einlegeteil darstellende Trägerblech versehen ist. Schon geringfügige Änderungen der Abmessungen bzw. der Kontur des Zentrierzapfens bei einer Neuauslegung eines Verdecks bedingen ein neues, entsprechend aufwändiges Spritzgießwerkzeug.
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Des Weiteren sind aus der Praxis Verschlussvorrichtungen bekannt, die eine Motoreinheit mit einem Antriebsmotor aufweisen, der über zwei Antriebsstangen mit bezogen auf eine Verdecklängsmittelebene beidseits angeordneten Verriegelungseinheiten gekoppelt ist. Die Antriebsstangen bestehen aus einem Rundrohr, in das an beiden Enden Kugelpfannen eingeschraubt sind, die jeweils mit einem Kugelkopf der Verriegelungseinheit bzw. der Motoreinheit in Eingriff stehen. Bei einer Modifizierung der Verschlussvorrichtung, bei welcher der Abstand zwischen der Motoreinheit und den Verriegelungseinheiten geändert wird, muss auch die Länge der Antriebsstangen geändert werden. Es ist daher auf Seiten eines Verdeckherstellers erforderlich, eine große Anzahl an unterschiedlich langen Rundrohren vorzuhalten, um flexibel auf die gestellten Anforderungen reagieren zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß der einleitend genannten Gattung ausgebildete Verschlussvorrichtung zu schaffen, die im Vergleich zum Stand der Technik in einfacher Weise modifiziert werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Verschlussvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird also eine Verschlussvorrichtung zur Festlegung eines Cabriolet-Verdecks an einem vorderen Windlauf eines Cabriolet-Fahrzeugs vorgeschlagen, umfassend einen verdeckfesten Befestigungsabschnitt und einen windlauffesten Eingriffsabschnitt, wobei der Verschlussabschnitt einen Verschlussträger, einen verstellbaren Riegelhaken und einen Zentrierzapfen aufweist, der an dem Verschlussträger angeordnet ist. Der Zentrierzapfen übergreift eine Zentrierlasche des Verschlussträgers, so dass die Zentrierlasche einen Kern des Zentrierzapfens bildet. Zudem ist der Zentrierzapfen über eine Fixiereinrichtung an der Zentrierlasche befestigt.
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Bei der Verschlussvorrichtung nach der Erfindung stellt damit der Zentrierzapfen ein separates Bauteil dar, dessen Querschnitt und dessen Abmessungen in Abhängigkeit von den gestellten Anforderungen frei wählbar sind und der sich durch die als Kern auffassbare Zentrierlasche eine hohe Crashfestigkeit hat. Bei einer Änderung der Abmessungen des Zentrierzapfens infolge einer Modifizierung der Verschlussvorrichtung oder des Verdecks muss nur der Zentrierzapfen selbst ausgetauscht werden. Dieser kann bei einer Ausbildung als Kunststoffspritzgießteil in einem kleinen Spritzgießwerkzeug gefertigt werden, bei dem keine Abstimmung von Dichtflächen für ein Einlegeteil, wie den Verschlussträger, notwendig ist. Der Verschlussträger, an dem der Zentrierzapfen über die Zentrierlasche befestigt ist, kann für verschiedene Fahrzeugtypen gleich sein. Damit reduzieren sich auf Seiten eines Verdeckherstellers auch die Herstellungskosten aufgrund der Verwendung von Gleichteilen für verschiedene Verschlussvorrichtungen und verschiedene Verdecktypen.
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Bei einer speziellen Ausführungsform der Verschlussvorrichtung nach der Erfindung durchgreift die Fixiereinrichtung, die beispielsweise als Schraube oder Niet ausgebildet ist, den Zentrierzapfen und die Zentrierlasche quer zur Zapfenhauptachse. Bei der Montage wird der Zentrierzapfen in Achsrichtung auf die Zentrierlasche aufgeschoben und quer zur Achsrichtung durch die Fixiereinrichtung an der Zentrierlasche fixiert.
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Die Geometrie des Zentrierzapfens kann beispielsweise so ausgelegt sein, dass dieser einen Basisbereich, in dem er über die Fixiereinrichtung an der Zentrierlasche fixiert ist, und einen spitz zulaufenden Endbereich mit mindestens einer Schräge aufweist, die mit einer korrespondierenden Einlauffläche einer Zentrierausnehmung des fahrzeugfesten Eingriffsabschnitts zusammenwirkt. Der Endbereich definiert durch die Ausbildung der Schrägen das Einlaufverhalten des Zentrierzapfens in die Zentrierausnehmung.
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Bei einer speziellen Ausführungsform der Verschlussvorrichtung nach der Erfindung hat der Zentrierzapfen Schrägen mit unterschiedlichen Anstellwinkeln. Beispielsweise hat der Zentrierzapfen eine bezogen auf die Fahrzeugausrichtung bugseitig angeordnete Bugschräge und eine bezogen auf die Fahrzeugausrichtung heckseitig angeordnete Heckschräge, deren Anstellwinkel gegenüber der Zapfenhauptachse unterschiedlich sind und die jeweils mit einer korrespondierenden Einlauffläche der Zentrierausnehmung zusammenwirken.
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Des Weiteren kann der Zentrierzapfen in seinem Endbereich zwei Seitenschrägen aufweisen, deren Anstellwinkel gegenüber der Zapfenhauptachse zumindest annähernd gleich sind. Zudem können sich die Anstellwinkel der Seitenschrägen von den Anstellwinkeln der Bugschräge und der Heckschräge unterscheiden.
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Die Erfindung hat auch eine Antriebsstange für eine Verschlussvorrichtung zur Festlegung eines Cabriolet-Verdecks an einem vorderen Windlauf eines Cabriolet-Fahrzeugs, umfassend die Merkmale des Anspruchs 9, sowie eine Verschlussvorrichtung mit einer derartigen Antriebsstange zum Gegenstand.
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Die Antriebsstange, über die eine Motoreinheit mit einer Verriegelungseinheit koppelbar ist, die einen Verschlusshaken umfasst, weist erfindungsgemäß ein Rundrohr auf, in dessen beiden offenen Enden jeweils eine Kugelpfanne fixiert ist, die einen Schaft und einen Aufnahmeabschnitt aufweist, der mit einem Kugelkopf bzw. Kugelzapfen der Verriegelungseinheit oder der Motoreinheit in Eingriff bringbar ist, wobei die Schäfte der Kugelpfannen jeweils eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Profilierung aufweisen, an der eine jeweilige Verpresszone des Rundrohrs verpresst ist, und die Kugelpfannen bezüglich einer jeweiligen Stirnfläche des Rundrohrs anschlagfrei an dem Rundrohr fixiert sind. Die Kugelpfannen liegen also nicht an den Stirnseiten des Rundrohrs an.
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Bei der Montage der Antriebsstangen, das heißt beim Zusammensetzen der Antriebsstangen aus dem Rundrohr und den Kugelpfannen ist es damit möglich, die Kugelpfannen mit der notwendigen Einschubtiefe in den Endbereichen des Rundrohrs anzuordnen und so in dieser Position mittels eines Verpresswerkzeugs an dem Rundrohr zu befestigen. Die gewünschte Länge der Antriebsstange ist zweckmäßigerweise mittels des Verpresswerkzeugs einstellbar. Es müssen damit nur Rundrohre in einigen wenigen Längen, beispielsweise in Längen von 160 mm, 190 mm und 210 mm vorgehalten werden, um durch entsprechende Anordnung der Kugelpfannen in den Rundrohren eine Vielzahl an verschiedenen Antriebsstangenlängen realisieren zu können, und dies durch Vorhalten von nur wenigen Bauteilen. Eine Längentoleranz ist durch Wahl des entsprechenden Verpresswerkzeugs reduzierbar.
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Die Profilierung der Kugelpfannen, an der das Rundrohr verpresst ist, kann ein Gewinde umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Profilierung der Kugelpfannen mindestens eine Ringnut umfassen, in welche das Rundrohr eingepresst ist. Denkbar ist es auch, dass die Profilierung der Kugelpfannen mindestens eine Ringrippe umfasst, an der das Rundrohr verpresst ist.
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Die Verpresszonen des Rundrohrs sind vorzugsweise jeweils durch eine in Achsrichtung wellenförmige Verpressung gebildet.
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Des Weiteren hat die Erfindung ein Cabriolet-Fahrzeug zum Gegenstand, das mit einer Verschlussvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art versehen ist.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine stark schematische Seitenansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einem Verdeck;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Frontverschlusses des Verdecks;
- 3 eine Frontansicht einer Verriegelungseinheit des Frontverschlusses in Sperrstellung;
- 4 eine 3 entsprechende Ansicht einer Verriegelungseinheit, jedoch in deren Freigabestellung;
- 5 eine Draufsicht auf die Verriegelungseinheit nach 3;
- 6 eine Seitenansicht der Verriegelungseinheit nach 3;
- 7 einen Längsschnitt durch die Verriegelungseinheit nach 3 entlang der Linie VII-VII in 5;
- 8 einen 7 entsprechenden Längsschnitt der Verriegelungseinheit, jedoch in deren Freigabestellung;
- 9 einen zweiten Längsschnitt durch die Verriegelungseinheit entlang der Linie IX-IX in 6;
- 10 eine 9 entsprechende Ansicht der Verriegelungseinheit, jedoch in deren Freigabestellung;
- 11 eine perspektivische Ansicht eines verdeckseitigen Abschnitts der Verriegelungseinheit nach 3;
- 12 eine 11 entsprechende Ansicht des verdeckseitigen Abschnitts nach 11, jedoch ohne Zentrierzapfen;
- 13 einen Querschnitt durch die Verriegelungseinheit nach 3 entlang der Linie XIII-XIII in 3; und
- 14 drei verschiedene Ausführungsformen einer Antriebsstange der Verriegelungseinrichtung, jeweils in einer Seitenansicht und in einem Längsschnitt.
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In 1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug 10 dargestellt, welches ein als Klappdach bzw. RHT ausgebildetes, verstellbares Verdeck 12 umfasst, das zwischen einer in 1 dargestellten, einen Fahrzeuginnenraum 14 überspannenden Schließstellung und einer nicht näher dargestellten, den Fahrzeuginnenraum 14 nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist, in der es von einem heckseitigen Verdeckablageraum 16 des Fahrzeugs 10 aufgenommen ist.
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Das Verdeck 12 umfasst drei starre Dachschalen, nämlich eine vordere bzw. bugseitige Dachschale 20, eine mittlere Dachschale 22 und eine Heckscheibenschale 24, welche eine Heckscheibe 26 des Verdecks 12 aufnimmt.
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Zum Verstellen zwischen der Schließstellung und der Ablagestellung umfasst das Verdeck 12 ein Verdeckgestänge 28, das bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist und beidseits jeweils an einem heckseitigen, fahrzeugfesten Hauptlager 30 schwenkbar gelagert ist. Zur Sicherung der Schließstellung umfasst das Verdeck 12 einen in den 2 bis 14 näher dargestellten Verdeckverschluss 32, über den die vordere Dachschale 20 an einem vorderen Windlauf 34 des Fahrzeugs 10 festlegbar ist, der einen oberen, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Schenkel eines Rahmens einer Windschutzscheibe 36 bildet.
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Der eine Verschlussvorrichtung bildende Verdeckverschluss 32 umfasst einen als Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotor 38, der einer Motoreinheit zugeordnet ist, die an der Unterseite der vorderen Dachschale 20 befestigt ist, und der zwei Schieber 40 gegensinnig antreibt. Die beiden Schieber 40 sind jeweils über eine Antriebsstange 42 mit einer Verriegelungseinheit 44 verbunden, welche in den 2 bis 13 anhand der bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs 10 links angeordneten Verriegelungseinheit 44 detailliert dargestellt ist. Die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs 10 rechts angeordnete Verriegelungseinheit ist spiegelsymmetrisch hierzu ausgebildet und ergibt sich daher in analoger Weise.
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Wie den 3 bis 13 zu entnehmen ist, umfassen die beidseits angeordneten Verriegelungseinheiten 44 jeweils einen an der Dachschale 20 befestigten, verdeckfesten Betätigungsabschnitt 46, sowie einen an dem Windlauf 34 ausgebildeten, ein fahrzeugfestes Riegelgegenlager bildenden Eingriffsabschnitt 48.
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Der verdeckfeste Betätigungsabschnitt 46 umfasst einen als Trägerblech ausgebildeten Verschlussträger 50, welcher an der Unterseite der Dachschale 20 befestigt ist und an dem ein Antriebshebel 52, der mit der Antriebsstange 42 verbunden ist, schwenkbar gelagert ist. Der Antriebshebel 52 ist über eine Antriebswelle 54, die einen sternförmigen bzw. torxartigen Profilabschnitt hat, drehfest mit einem Verstellhebel 56 verbunden. Die Achse der Antriebswelle 54 fällt mit der Schwenkachse des Antriebshebels 52 zusammen. Der Verstellhebel 56 ist im weitesten Sinne L-förmig ausgebildet und weist einen Anschlagschenkel 58 und einen Wirkschenkel 60 auf, der gegenüber dem Anschlagschenkel 58 mit einem Winkel von etwa 90° angestellt ist. Der Anschlagschenkel 58 begrenzt durch Zusammenwirken mit einem einen ersten Anschlag bildenden Anschlagblech 62 und einem von dem Verschlussträger 50 gebildeten zweiten Anschlag 64, der einer in 10 dargestellte Freigabestellung zugeordnet ist, den Schwenkwinkel des Verstellhebels 56. In einer Sperrstellung liegt der Anschlagschenkel 58 des Verstellhebels 56 an dem Anschlagblech 62 an (vgl. 9).
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Der Wirkschenkel 60 des Verstellhebels 56 hat an seiner der Antriebswelle 54 abgewandten Stirnseite eine Nockenkontur bzw. -fläche 66, welche mit einer Verstellrolle 68 zusammenwirkt, die an einem Fortsatz 90 eines Steuerlenkers 70 einer Viergelenkanordnung 72 drehbar gelagert ist. Der Steuerlenker 70 ist über einen Gelenkpunkt 74 schwenkbar an dem Verschlussträger 50 gelagert und an seinem dem Gelenkpunkt 74 abgewandten Ende über einen Gelenkpunkt 76 mit einem Riegelhaken 78 verbunden. Der Riegelhaken 78, der einen Lagerabschnitt 80 und einen Greifabschnitt 82 hat, ist zudem über einen weiteren Gelenkpunkt 84 mit einem weiteren Steuerlenker 86 verbunden, der über einen Gelenkpunkt 88 ebenfalls an das Verschlussträger 50 angelenkt ist. Damit bilden der Verschlussträger 50, die beiden Steuerlenker 70 und 86 und der Riegelhaken 78 die Viergelenkanordnung 72. Der Riegelhaken 78 sichert in seiner Sperrstellung das Verdeck 12 bzw. die Dachschale 20 an dem vorderen Windlauf 34, und zwar dadurch, dass er einen Riegelzapfen 92 hintergreift, der in einer Riegelausnehmung 94 des Riegelgegenlagers 48 angeordnet ist. Um den Riegelhaken 78 in seine Freigabestellung vorzuspannen, ist im Bereich des Gelenkpunkts 74 eine Öffnungsfeder 96 angeordnet, welche auf den Steuerlenker 70 wirkt und diesen weg von dem Verschlussträger 50 drückt.
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Um die Freigabestellung und die Sperrstellung des Riegelhakens 78 zu definieren, weist die Nockenfläche 66 des Verstellhebels 56 eine erste Rast 98 und eine zweite Rast 100 auf. In der ersten Rast 98 liegt die Verstellrolle 68 in der Freigabestellung des Riegelhakens 78 auf (vgl. 10). In der zweiten Rast 100 liegt die Verstellrolle 68 in der Sperrstellung des Riegelhakens 78 (vgl. 9). Bei einer Betätigung des Verstellhebels 56 durch Betätigung des Antriebsmotors 38 und des hiermit gekoppelten Antriebshebels 52 ausgehend von der in 9 dargestellten Sperrstellung rollt die Verstellrolle 68 über eine Kurvenfläche 102 ab, bis sie in der in 10 dargestellten Freigabestellung in der ersten Rast 98 der Nockenkontur 66 des Verstellhebels 56 zum liegen kommt. Durch die Öffnungsfeder 96 wird die Verstellrolle 68 hierbei stets gegen die Nockenfläche 66 gedrückt. Die Endstellungen des Verstellhebels 56 sind, wie bereits oben beschrieben, durch das Anschlagblech 62 und den Anschlag 64 definiert, welche mit dem Anschlagschenkel 58 des Verstellhebels 56 zusammenwirken.
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Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, liegt die durch die Antriebswelle 54 definierte Schwenkachse des Verstellhebels 56 seitlich neben der Verstellrolle 68. Dies ennöglicht es, die Bauhöhe der Verriegelungseinheit 44 niedrig zu halten. Der Verstellhebel 56 wälzt sich bei seiner Betätigung nach Art eines Stirnrades an der Verstellrolle 68 ab, das je nach Endstellung des Verstellhebels 56 entweder in der Rast 98 oder in der Rast 100 zu liegen kommt. Durch die Ausbildung des Verstellhebels 56 als L-förmiger Lenker ist es möglich, die Antriebswelle 54 in eine vertikale Längsebene des Verdecks zu legen, die seitlich neben einer vertikalen Längsebene des Verdecks liegt, in der die Verstellrolle 68 angeordnet ist.
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Wie insbesondere den 3, 4 und 11 bis 13 zu entnehmen ist, umfasst die Verriegelungseinheit 44 einen Zentrierzapfen 104, der ein separat hergestelltes Kunststoffspritzgießteil ist und an einer Zentrierlasche 106 befestigt ist, die eine um etwa 90° nach unten abgekantete Lasche des Verschlussträgers 50 des verdeckfesten Betätigungsabschnitts 56 darstellt. Die Zentrierlasche 106 hat einen Basisbereich 108 mit parallelen Rändern, an den sich ein keilförmiger Endbereich 110 anschließt, welcher in einer Spitze 112 endet. In dem Basisbereich 108 ist eine Fixierbohrung bzw. Fixierausnehmung 114 ausgebildet, mittels der der Zentrierzapfen 104 an der Zentrierlasche 106 fixiert ist. Hierzu durchgreift eine eine Fixiereinrichtung darstellende Schraube 116 die Fixierausnehmung 114.
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Der Zentrierzapfen 104, welcher auf die Zentrierlasche 106 aufgesteckt ist, hat einen Basisbereich 118, in dem er mittels der Schraube 116 an der Zentrierlasche 106 befestigt ist. An der dem Verschlussträger 50 abgewandten Stirnseite ist der Zentrierzapfen 104 im weitesten Sinne nach Art einer umgekehrten Pyramide ausgebildet, wobei eine vordere Bugschräge 120 und eine hintere Heckschräge 122 ausgebildet sind. Die hintere Heckschräge 122 hat hierbei gegenüber der Zentrierlasche 106 einen größeren Anstellwinkel als die vordere Bugschräge 120. Zudem hat der Zentrierzapfen 104 Seitenschrägen 124 und 126, die gegenüber einer vertikalen Mittelebene des Zentrierzapfens 106 im Wesentlichen gleiche Anstellwinkel haben. Die Schrägen 120, 122, 124 und 126 wirken jeweils mit einer korrespondierenden Einlauffläche zusammen, die in einer Zentrierausnehmung 128 ausgebildet ist, welche an dem Eingriffsabschnitt 48 ausgeformt ist. Die Zentrierausnehmung 128 hat also vier Einlaufflächen für den Zentrierzapfen 104.
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Der Zentrierzapfen 104 stellt ein separates Bauteil dar, dessen äußere Form unabhängig von dem sonstigen Aufbau der Verriegelungseinheit 44 an im jeweiligen Anwendungsfall gestellte Anforderungen angepasst werden kann. Dies bedeutet, dass bei gleichem Verschlussträger 50 unterschiedlich ausgeformte Riegelzapfen 104 durch Verschrauben an der Zentrierlasche 106 für verschiedene Fahrzeug- und Verdecktypen eingesetzt werden können. Der Riegelzapfen 104 ist quer zu seiner Hauptachse an der Riegellasche 106 verschraubt. Dadurch, dass die Zentrierlasche 106 den Kern des Zentrierzapfens 104 bildet, ist auch eine hohe Crashfestigkeit gegeben.
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Wie bereits oben erwähnt, erfolgt die Kopplung zwischen dem Antriebsmotor 40 und den beidseits angeordneten Verriegelungseinheiten 44 jeweils über eine Antriebsstange 42. Die Antriebsstangen 42 umfassen, wie in 14a dargestellt, jeweils ein Rundrohr 130 aus Metall, in welches an beiden offenen Stirnseiten jeweils eine Kugelpfanne 132 eingesetzt ist, welche mit einem Kugelzapfen 134 des jeweiligen Antriebshebels 52 einerseits bzw. einem Kugelzapfen des jeweiligen Schiebers 40 andererseits in Eingriff steht, der von dem Antriebsmotor 38 angetrieben ist.
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Die Kugelpfannen 132 weisen jeweils einen Schaft 136 auf, der in das Rundrohr 130 eingeschoben ist und am Umfang eine Profilierung 140 aufweist, die aus einem Gewinde oder dergleichen gebildet ist. Im Bereich der Profilierung 140 ist das Rundrohr 130 mit dem Schaft 136 der jeweiligen Kugelpfanne 132 durch Ausbildung einer Verpresszone 138 verpresst, so dass die Kugelpfannen 132 verliersicher in dem Rundrohr 130 aufgenommen sind. Die Kugelpfannen 132 stützen sich hierbei nicht über einen Ringbund oder einen Absatz an der Stirnseite des Rundrohrs 130 ab.
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Wie 14b zu entnehmen ist, kann die Antriebsstange 42 bei einem größer gewählten Abstand zwischen der jeweiligen Verriegelungseinheit 44 und dem Antriebsmotor 38 in einfacher Weise dadurch länger ausgelegt werden, dass die Einschubtiefe der Kugelpfannen 132 in das Rundrohr 130 geringer ist. So ergibt sich eine längere Ausführung der Antriebsstange 42. Wiederum erfolgt die ausziehsichere Verbindung zwischen den Kugelpfannen 132 und dem Rundrohr 130 durch eine Herstellung einer Verpresszone 138 in einem jeweiligen Endbereich des Rundrohrs 130, die in gewellter Weise in Eingriff steht mit dem jeweiligen Gewinde 140 der jeweiligen Kugelpfanne 132.
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In 14c ist eine alternative Ausführungsform einer Antriebsstange 42' dargestellt, die weitgehend der Antriebsstange nach den 14a und 14b entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, dass sie Kugelpfannen 132' aufweist, welche über einen jeweiligen Schaft 136' in ein Rundrohr 130' eingeschoben sind, der zwei Ringnuten 142 aufweist, über welche das Rundrohr 130' durch Ausbildung einer Verpresszone 138' verliersicher mit den Kugelpfannen 132' verbunden ist. Wie auch bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen stützen sich die Kugelpfannen 132' nicht an den Stirnseiten des Rundrohrs 130' ab. Die Kraftübertragung zwischen den Kugelpfannen 132' und dem Rundrohr 130' erfolgt allein durch die Verpresszonen 138', die in die Ringnuten 142 der Schäfte 136' eingreifen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Cabriolet-Fahrzeug
- 12
- Verdeck
- 14
- Fahrzeuginnenraum
- 16
- Verdeckablageraum
- 20
- Dachschale
- 22
- Dachschale
- 24
- Heckscheibenschale
- 26
- Heckscheibe
- 28
- Verdeckgestänge
- 30
- Hauptlager
- 32
- Verdeckverschluss
- 34
- Windlauf
- 36
- Windschutzscheibe
- 38
- Antriebsmotor
- 40
- Schieber
- 42
- Antriebsstange
- 44
- Verriegelungseinheit
- 46
- Betätigungsabschnitt
- 48
- Eingriffsabschnitt
- 50
- Verschlussträger
- 52
- Antriebshebel
- 54
- Antriebswelle
- 56
- Verstellhebel
- 58
- Anschlagschenkel
- 60
- Wirkschenkel
- 62
- Anschlagblech
- 64
- Anschlag
- 66
- Nockenfläche
- 68
- Verstellrolle
- 70
- Steuerlenker
- 72
- Viergelenkanordnung
- 74
- Gelenkpunkt
- 76
- Gelenkpunkt
- 78
- Riegelhaken
- 80
- Lagerabschnitt
- 82
- Greifabschnitt
- 84
- Gelenkpunkt
- 86
- Steuerlenker
- 88
- Gelenkpunkt
- 90
- Fortsatz
- 92
- Riegelzapfen
- 94
- Riegelausnehmung
- 96
- Öffnungsfeder
- 98
- Rast
- 100
- Rast
- 102
- Kurvenfläche
- 104
- Zentrierzapfen
- 106
- Zentrierlasche
- 108
- Basisbereich
- 110
- Endbereich
- 112
- Spitze
- 114
- Fixierausnehmung
- 116
- Schraube
- 118
- Basisbereich
- 120
- Schräge
- 122
- Schräge
- 124
- Schräge
- 126
- Schräge
- 128
- Zentrierausnehmung
- 130, 130'
- Rundrohr
- 132, 132'
- Kugelpfanne
- 134
- Kugelzapfen
- 136, 136'
- Schaft
- 138, 138'
- Verpresszone
- 140
- Gewinde
- 142
- Ringnut