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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Faltkarton mit mehreren voneinander separierten Transportnestern im Innenhohlraum des Faltkartons.
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Zum Warentransport, insbesondere zum Versand von Waren mit Paketdiensten oder ähnlichen Dienstleistern ist es bekannt, Faltkartons oder Faltboxen zu verwenden. Im zusammengefalteten Zustand sind derartige Faltkartons oder Faltboxen mehr oder weniger ebene Körper. Diese ebenen Körper können platzsparend aufeinander zu Paketen aufgestapelt, anschließend umreift und an ihren Einsatzort geliefert werden. Erst zum Güterversand müssen die Faltkartons aufgefaltet und befüllt werden. Die Faltkartons oder Faltboxen nehmen ihr raumzehrendes Volumen also erst dann ein, wenn sie mit der zu transportierenden Ware auch befüllt werden.
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Beim Warenversand, insbesondere beim Versand von mit Flüssigkeiten gefüllten Glasflaschen ist es erforderlich, die zu versendenden Glasflaschen allseitig insbesondere gegen Stoßbelastungen zu schützen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Faltkarton mit besonders stabilen Transportnestern zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in erfinderischer Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
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Der erfindungsmäßige Faltkarton besteht aus einem einstückigen Zuschnitt. Dieser Zuschnitt ist wiederum in einen Kartonboden, am Kartonboden schwenkbar gelagerte Seitenlaschen als Kartonseitenwände und einen an mindestens einer Seitenlasche schwenkbar angelenkten Kartondeckel aufgeteilt. In seiner aufgefalteten Ruhestellung ist der Zuschnitt entweder vollständig in eine Ebene aufgefaltet oder der Kartonboden und der Kartondeckel und die Seitenlaschen ruhen zumindest teilweise aufeinander. Zum Aufstellen des Faltkartons wird der Karton zunächst in eine Zwischenstellung verbracht. In dieser Zwischenstellung sind die Seitenlaschen gegenüber dem Kartonboden um 90 Grad verschwenkt. Auch der an mindestens einer Seitenlasche schwenkbar gelagerte Kartondeckel ist gegenüber dieser Seitenlasche wiederum um 90 Grad verschwenkt. Es entsteht somit ein im Wesentlichen quaderförmiger Innenhohlraum des Faltkartons. Weiterhin sind mindestens zwei benachbarte Teilabschnitte sowohl des Kartonbodens als auch des Kartondeckels nach Art von Flügeln eines Scharniergelenks gegeneinander verschwenkbar. Diese Verschwenkbarkeit dient zum Verschwenken sowohl eines Flügels des Kartonbodens als auch eines Flügels des Kartondeckels in eine Endstellung. Die scharnierartig zusammenwirkenden als Scharnierflügel ausgebildeten Teilabschnitte sowohl des Kartonbodens als auch des Kartondeckels bilden ihrerseits jeweils eine seitliche Begrenzungswand eines so gebildeten Transportnestes.
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Da sowohl die Außenhaut des Faltkartons als auch die ein Gefache bildenden Transportnester einstückig faltbar zusammenhängen, ist der Faltkarton zum einen einfach und bedienungssicher aufstellbar. Zum anderen weist das aus den Transportnestern zusammengesetzte Gefache eine hohe Eigenstabilität auf.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist jedes Transportnest in seiner Montageendstellung, also in der Endstellung des Faltkartons mindestens eine seitliche Begrenzungswand auf, welche mit ihrer Außenseite an der Außenseite der seitlichen Begrenzungswand eines benachbarten Transportnestes anliegt. Auf diese Weise ist eine doppelwandige Trennung zwischen den einzelnen Transportnestern realisiert, welche besonders stoßsicher ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind auch die Verschlusselemente in den einstückigen Zuschnitt des Faltkartons integriert. Hierfür sind am Kartonboden schwenkbar gelagerte Schließflügel vorgesehen, welche in vorteilhafter Ausgestaltung Schließzungen tragen. Diese Schließzungen können in komplementär ausgestaltete Aufnahmeschlitze im Kartondeckel eingreifen. Es können auch mehrere Schließzungen bzw. mehrere Aufnahmeschlitze vorgesehen sein.
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Zudem sind noch in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung Stabilisierungslaschen vorgesehen, welche den Faltkarton weiter stabilisieren.
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Anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung mit weiteren Vorteilen beschrieben. Es zeigen:
- 1 einen vollständig aufgefalteten Zuschnitt des erfindungsmäßigen Faltkartons,
- 2 den erfindungsmäßigen Faltkarton in einer ersten Montagestellung,
- 3 den erfindungsmäßigen Faltkarton in der Zwischenstellung, jedoch mit vom quaderförmigen Innenhohlraum fortgeklappten Kartondeckel,
- 4 den erfindungsmäßigen Faltkarton bei bzw. nach dem Verschwenken der Teilabschnitte des Kartonbodens und des Kartondeckels in die Endstellung,
- 5 eine Ansicht der Vorderseite des Faltkartons in seiner Endstellung,
- 6 eine Ansicht auf die Rückseite des Faltkartons in seiner Endstellung und
- 7 einen Zuschnitt des Faltkartons mit fest verbundenen Stabilisierungslaschen einerseits und Seitenlaschen andererseits.
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Der einstückige Zuschnitt 1 des erfindungsmäßigen Faltkartons ist in der Darstellung der 1 vollständig in eine Ebene aufgeklappt. In der 1 sind zunächst der Kartonboden 2, der Kartondeckel 3 sowie im Ausführungsbeispiel drei den Kartondeckel 3 und den Kartonboden 2 verbindende Seitenlaschen 4 erkennbar. In Längsrichtung 5 gesehen schließen sich an die Kartonbodenquerkante 6 die Seitenlaschen 4 an. Die Seitenlaschen 4 sind mit ihren der Kartonbodenquerkante 6 in Längsrichtung 5 abgewandten Seitenkanten an der Kartondeckelquerkante 7 schwenkbar fixiert. In der zur Längsrichtung 5 rechtwinklig verlaufenden Querrichtung 8 weist der Kartonboden 2 auf beiden Seiten jeweils zwei benachbarte Bodenteilabschnitte 9 auf. Die Bodenteilabschnitte 9 sind sowohl am Bodengrundkörper 10 als auch aneinander jeweils mittels einer in Längsrichtung 5 verlaufenden Bodenschwenkkante 11 verbunden. Schließlich ist an einer in Querrichtung 8 verlaufenden Bodenschwenkkante 11 noch auf der dem Kartondeckel 3 in Längsrichtung 5 abgewandten Seite des Kartonbodens 2 eine optionale Verschlussklappe 12 schwenkbar fixiert.
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Betrachtet man den Kartondeckel 3, so weist auch dieser in Längsrichtung 5 verlaufende Deckelschwenkkanten 13 auf. Die Deckelschwenkkanten 13 unterteilen den Kartondeckel 3 in einen Deckelgrundkörper 14 und jeweils zwei in Querrichtung 8 nebeneinander am Deckelgrundkörper 14 fixierte Deckelteilabschnitte 15. Schließlich sind an die randseitigen Bodenteilabschnitte 9 noch Stabilisierungslaschen 16 angeformt.
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Zum Aufstellen des Faltkartons werden zunächst die Stabilisierungslaschen 16 um ihre sowohl zur Längsrichtung 5 als auch zur Querrichtung 8 schräg verlaufenden Laschenschrägkanten 17 verschwenkt, wie dies in 2 erkennbar ist. Dabei stehen Stabilisierungsohren 18 aus den Stabilisierungslaschen 16 hinaus.
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Zum Aufstellen des Faltkartons werden zunächst die äußeren Bodenteilabschnitte 9 um die in Längsrichtung 5 verlaufenden Bodenschwenkkanten 11 in Querrichtung 8 um 90 Grad aufeinander zu und zugleich vom Kartonboden 2 weg nach oben geklappt. Zugleich werden auch die Seitenlaschen 4 um ihre in Querrichtung 8 verlaufenden Kartonbodenquerkanten 6 in gleicher Weise nach oben geklappt. Zur Vollendung der Zwischenstellung, in welcher der Faltkarton einen im Wesentlichen quaderförmigen Innenhohlraum aufweist, wird der in 3 noch senkrecht nach oben abstehende Kartondeckel 3 um seine Kartondeckelquerkanten 7 in der Darstellung der 3 nach vorne geklappt.
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Um den zunächst quaderförmigen Innenhohlraum bezogen auf das Ausführungsbeispiel in drei Transportnester aufzuteilen, werden die vom Kartonboden 2 in Querrichtung 8 abstehenden Bereiche gemäß der Darstellung in 4 in Querrichtung 8 aufeinander zugeschwenkt. In Folge dieser Schwenkbewegung verschwenkt der in 3 gegenüber dem Bodengrundkörper 10 unverschwenkte Bodenteilabschnitt 9 um 90 Grad gegenüber dem Bodengrundkörper 10. Zugleich verschwenkt der in der Darstellung der 3 bereits um 90 Grad verschwenkte Bodenteilabschnitt 9 ein weiteres Mal, so dass ein Bodenteilabschnitt 9 vom Bodengrundkörper 10 senkrecht absteht und ein weiterer Bodenteilabschnitt 9 planparallel zum Bodengrundkörper 10 verläuft. Zugleich verschwenken die beiden jeweils benachbarten Deckelteilabschnitte 15 um ihre gemeinsame Deckelschwenkkante 13 um 180 Grad zueinander und liegen so mit ihren Außenseiten aufeinander auf. Aus der Darstellung der 4 und der 5 ist erkennbar, dass auf diese Weise ein Faltkarton mit jeweils drei Transportnestern entsteht, wobei die Transportnester jeweils durch eine von den Deckelteilabschnitten 15 gebildete Doppelwandung voneinander getrennt sind.
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Die Darstellung der 4 zeigt auch die Verriegelung des Faltkartons. Die äußeren Bodenteilabschnitte 9 bilden nämlich Schließflügel 19 mit angeformten Schließzungen 20 des Faltkartons. Die Schließzungen 20 greifen zum Verschließen in komplementär zu den Schließzungen 20 ausgebildete Aufnahmeschlitze 21 ein und hintergreifen mit ihren Schließzungenrändern die Ränder der Aufnahmeschlitze 21 formschlüssig. Die Aufnahmeschlitze 21 sind erkennbar zwischen dem Deckelgrundkörper 14 und dem daran angrenzenden Deckelteilabschnitt 15 im Bereich der Deckelschwenkkante 13 angeordnet.
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5 zeigt den vollständig in seine Endstellung verschwenkten Faltkarton mit in den Aufnahmeschlitzen 21 vollständig einliegenden Schließzungen 20. Auch aus der Anschauung der 5 ist wiederum erkennbar, dass die aneinander angrenzenden Deckelteilabschnitte 15 jeweils eine Doppeltrennwand bilden, welche zwischen zwei benachbarten Transportnestern angeordnet ist. In die Transportnester werden beispielsweise Flaschen oder ähnliche lange und zylindrische Frachten eingeführt. Schlussendlich wird der Faltkarton mit der Verschlussklappe 12 nach dem Einlegen der Flaschen verschlossen.
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6 zeigt den Faltkarton aus der rückwärtigen Ansicht mit teilweise geöffneter Verschlussklappe 12. Besonders gut erkennbar in 6 sind die Stabilisierungslaschen 16, welche auf den Seitenlaschen 4 aufliegen und analog zu den Trennwänden der Transportnester eine doppelte Außenwand des Faltkartons im Eckbereich bilden.
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7 zeigt eine gegenüber der Darstellung der 1 modifizierte Ausführungsform des Zuschnitts 1 des Faltkartons. Dort sind die Seitenlaschen 4 und die Stabilisierungslaschen 16 bereits fest miteinander verbunden, beispielsweise verklebt. Im zusammengefalteten Ausgangszustand ruht bei dieser Ausführungsform des Zuschnitts 1 der Kartondeckel 3 auf dem Kartonboden 2. Ansonsten ist der Zuschnitt 1 identisch aufgebaut wie der in 1 gezeigte Grundzuschnitt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zuschnitt
- 2
- Kartonboden
- 3
- Kartondeckel
- 4
- Seitenlasche
- 5
- Längsrichtung
- 6
- Kartonbodenquerkante
- 7
- Kartondeckelquerkante
- 8
- Querrichtung
- 9
- Bodenteilabschnitt
- 10
- Bodengrundkörper
- 11
- Bodenschwenkkante
- 12
- Verschlussklappe
- 13
- Deckelschwenkkante
- 14
- Deckelgrundkörper
- 15
- Deckelteilabschnitt
- 16
- Stabilisierungslasche
- 17
- Laschenschrägkante
- 18
- Stabilisierungsohr
- 19
- Schließflügel
- 20
- Schließzunge
- 21
- Aufnahmeschlitz