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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messanordnung einer Überwachungseinrichtung sowie ein Verfahren zur Erkennung eines Falt- und/oder Klebezustandes eines Faltkartons nach einem Einschlagvorgang von Faltlaschen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 9.
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Unter den zahlreichen Möglichkeiten, Artikel und verarbeitete Produkte wie etwa Flüssigkeitsbehälter o. dgl. mit Umverpackungen auszustatten, bilden Faltkartons eine sehr einfache und kostengünstige Variante. Hierbei werden die zu verpackenden Artikel oder Produkte auf einen mit vorgegebenen Falzlinien und -kanten ausgestatteten Kartonbogen positioniert, bevor im Zusammenhang mit einem Fördervorgang zunächst dessen Seitenflächen und die Deckfläche um die auf der Bodenfläche des Kartonbogens stehenden Produkte oder Artikel gefaltet werden. Solche Kartonverpackung von Artikeln und Produkten werden häufig auch als „Wraparound“-Gebinde bzw. als „Wraparound“-Umverpackungen bezeichnet.
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Um dem Karton die gewünschte mechanische Stabilität für eine folgende Handhabung, für den Transport und/oder die Stapelung mehrerer solcher Kartons zu verleihen, ist es üblich, nicht nur die stirnseitigen Öffnungen des Kartons mittels geeigneter Handhabungseinrichtungen wie etwa an Rollenketten geführten oder an rotierend angetriebenen Wellen geführten Faltfingern zu verschließen. Darüber hinaus ist es üblich, überlappende Faltlaschen mit den darunter liegenden Kartonflächen zu verkleben bzw. zu verleimen, um das ungewollte Auseinanderfalten des Kartons zu verhindern. Diese Klebe- oder Leimverbindungen sind für die Aufrechterhaltung der Stabilität des Kartons unverzichtbar, so dass die Güte der jeweiligen Klebe- bzw. Leimverbindungen der gefalteten Kartonlaschen an darunter liegenden Kartonflächen ein wichtiges Qualitätskriterium bei der Herstellung der Kartonumverpackungen darstellt.
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Dennoch wird in vielen Verpackungslinien das Vorhandensein einer stabilen Klebeverbindung bzw. der Faltzustand von Kartonlaschen bei derartigen Wraparound-Kartons standardmäßig nicht überwacht, so dass nicht auf automatisierte Weise erkannt werden kann, ob alle Umverpackungen korrekt verschlossen sind und damit als einwandfrei gelten können. Um diesen potentiellen Problemen abzuhelfen, wurde bereits mit nachgerüsteten optischen Sensoren experimentiert, deren Strahlengang parallel zu einer von einer gefalteten und verklebten Faltlasche beaufschlagten Seitenfläche knapp an den Gebinden vorbei verläuft, wodurch eine offene Faltlasche - auch als Industrielasche bezeichnet - erkannt werden kann, da der Strahlengang durch die nicht ordnungsgemäß auf der Kartonseitenfläche aufliegenden Faltlasche unterbrochen wird. Allerdings funktioniert diese Sensorvariante nur bei komplett offenen Laschen und idealen Gebinden. Falls die Gebindeposition am Auslauf nicht ganz korrekt ist, die Lasche nur auf einer Seite etwas absteht oder falls das Gebinde nicht exakt parallele Seitenflächen aufweist, sondern in sich leicht in Parallelogrammform verschoben ist, ist mit solchen Sensoren keine sichere Erkennung von nicht verklebten Faltlaschen an Kartonverpackungen mehr möglich.
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Angesichts der Nachteile der bereits versuchsweise praktizierten Sensorlösungen kann ein vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung darin gesehen werden, dem Nutzer und Anwender ein einfaches und möglichst zuverlässig arbeitendes Messverfahren sowie eine entsprechende Messanordnung an die Hand zu geben, die es ihm durch zuverlässige Erkennung von unzureichend fixierten äußeren Klebeverbindungen von gefalteten und verklebten Kartonlaschen ermöglichen, die angestrebte Verpackungsqualität von Kartongebinden und -umverpackungen jederzeit aufrechtzuerhalten.
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Dieses Ziel der Erfindung wird durch eine Messanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 9 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die jeweiligen abhängigen Ansprüche beschrieben.
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So wird zur Erreichung des genannten Ziels eine Messanordnung einer Überwachungseinrichtung zur Überwachung, Sensierung und/oder Erkennung eines Falt- und/oder Klebezustandes eines Faltkartons nach einem Einschlagvorgang von Faltlaschen mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese Faltlaschen, deren Falt- und/oder Klebezustand erfasst und beurteilt werden soll, wurden bzw. sind im Zusammenhang mit einem Transportvorgang des Faltkartons entlang von Knickkanten gefaltet und über angrenzende Seitenwandabschnitte angelegt und/oder dort verklebt bzw. verleimt, etwa durch sog. Nassverleimung. Die erfindungsgemäße Messanordnung ist sinnvollerweise einer Transporteinrichtung zugeordnet, die für einen kontinuierlichen Transport einer Vielzahl derartiger Faltkartons sorgen kann. Die Messanordnung ist zudem vorzugsweise einer Falt- und/oder Klebestation zum Falten und/oder Verkleben der Faltlaschen an den jeweiligen Kartonseitenwänden nachgeordnet, da sie im Anschluss an den bereits erfolgten Falt- und Klebevorgang den Zustand und die Qualität der jeweiligen Verbindungen der Faltlaschen mit den darunter liegenden Kartonflächen erfassen soll. Außerdem ist die Messanordnung als Teil der Überwachungseinrichtung entlang einer Transportstrecke für die Faltkartons positioniert, so dass die Faltkartons an der Messanordnung vorbeibefördert werden. Die Messanordnung ist zur Erfassung eines Abstandes zumindest einer gefalteten und an der Seitenwand des Faltkartons angelegten und/oder dort angeklebten Faltlasche von einem ortsfest und in definiertem Abstand zu den auf der Transportstrecke vorbeibeförderten Faltkartons montierten Sensor der Überwachungseinrichtung ausgestattet. Zudem ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Sensor ein den gemessenen Abstand repräsentierendes und/oder ein mit dem gemessenen Abstand im Zusammenhang stehendes elektrisches Ausgangssignal generiert.
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Es sei an dieser Stelle betont, dass die Messanordnung dafür geeignet und ausgestattet ist, zumindest eine solche Klebe- oder Leimverbindung einer Faltlasche an einer Kartonseitenfläche hinsichtlich ihrer Halte-, Haftungs- und/oder Positionierungseigenschaften und damit hinsichtlich ihrer Stabilität in Bezug auf die gesamte Kartonverpackung zu überprüfen. Wahlweise können jedoch mittels der Messanordnung mehrere solcher Verbindungen nacheinander oder es können mittels mehrerer Messanordnungen gleichzeitig oder zeitversetzt mehrere Klebe- oder Leimverbindung einer Kartonverpackung überprüft werden. Da sich hierdurch das Messprinzip nicht ändert, werden die Besonderheiten und erfinderischen Aspekte der Messanordnung nachfolgend in erster Linie anhand einer einzelnen Falt- und Klebeverbindung einer Faltlasche an einer Seitenfläche einer Kartonverpackung beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Messanordnung soll grundsätzlich nicht erfassen, ob ein Strahlengang eines optischen Sensors durch eine nicht ordnungsgemäß anliegende und/oder verklebte Faltlasche des zu überprüfenden Kartons unterbrochen ist, sondern es soll vielmehr der Abstand der jeweils zu überprüfenden Faltlasche bzw. ein Abstand deren Rückseite von einem feststehend montierten Sensor bzw. von einem Sensor erfasst werden, dessen Abstand zu einer Seitenfläche, an der die Faltlasche flächig anliegen soll, bekannt ist. Durch Erfassung dieses Abstandes kann auf einfache und zuverlässige Weise während des Vorbeitransportes der Kartons am Sensor der Messanordnung erkannt werden, ob ein vorgegebener Abstand unterschritten ist, was einer nachgeschalteten Auswerteeinheit einen deutlichen Hinweis auf ein nicht ordnungsgemäßes Anliegen der jeweils den Sensor passierenden Faltlasche an ihrer darunter liegenden Seitenfläche und damit auf eine nicht ordnungsgemäß gebildete Verklebung bzw. Verleimung liefert.
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Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen Messanordnung vorgesehen sein, dass der Strahlengang des wenigstens einen Sensors bzw. die Strahlengänge von zwei oder mehr Sensoren in etwa senkrecht zur Oberfläche der jeweils sensierten Seitenwand des Faltkartons orientiert ist/sind. Da in erster Linie die Abstände der überwachten Faltlaschen der an der Messanordnung vorbeibeförderten Faltkartons vom Sensor bzw. von den feststehend montierten Sensoren und nicht eine Unterbrechung des Strahlenganges der Sensoren erfasst werden sollen, ist es sinnvoll, den wenigstens einen Sensor bzw. die mehreren Sensoren derart zu positionieren, dass sie in etwa senkrecht zu den Oberflächen der Kartonseitenwände bzw. dass ihre Strahlengänge in etwa senkrecht zu den Oberflächen der Kartonseitenwände orientiert sind, da auf diese Weise eine sehr präzise Distanzmessung möglich ist, welche die gewünschten Aussagen über das ordnungsgemäße Anliegen und Anhaften der jeweils überwachten Faltlasche liefern kann.
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Als weitere Option kann bei der erfindungsgemäßen Messanordnung vorgesehen sein, dass die Überwachungseinrichtung mindestens zwei nebeneinander oder übereinander angeordnete Sensoren umfasst, die an wenigstens zwei benachbarten Positionen des auf der Transportstrecke vorbeibeförderten Faltkartons eine jeweilige Entfernung der Sensoren zur umgelegten Faltlasche sowie zur unmittelbar daran angrenzenden Seitenwand des Faltkartons, die nicht von der umgelegten Faltlasche abgedeckt ist, erfassen. So wird eine besonders präzise Messung durch einen Vergleich der gemessenen Abstände mindestens zweier nebeneinander oder übereinander liegender Sensoren ermöglicht, wenn einer der Sensoren den Abstand zu einem Abschnitt der Kartonseitenwand erfasst, der nicht von der Faltlasche überdeckt ist, während der daneben oder darunter oder darüber liegende Sensor den Abstand zur Oberseite der auf der Kartonseitenwand aufliegenden Faltlasche erfasst. Bei Kenntnis der exakten Kartonstärke kann auf diese Weise sehr zuverlässig das ordnungsgemäße Anhaften der Faltlasche erkannt werden, da der Messunterschied bei den gemessenen Distanzen in etwa der Kartonstärke entsprechen muss, soll eine ordnungsgemäß anliegende und an der Kartonseitenwand anhaftende Faltlasche erkannt werden. Der besondere Vorteil einer solchen Messanordnung besteht darin, dass nur der relative Unterschied zwischen den beiden Messwerten berücksichtigt und beachtet werden muss, während Absolutwerte, die ggf. mit Positions- und/oder Konturschwankungen der aufeinander folgend transportierten Kartons und damit mit unvermeidlichen Maß- und Positionstoleranzen zusammenhängen, weitgehend unberücksichtigt bleiben können. Je nach gewählter Konfiguration der Messanordnung interessiert vielmehr im Wesentlichen der errechnete Unterschied zwischen den von den beiden Sensoren an unterschiedlichen Stellen des durch den Faltkarton gebildeten „Wraparound“-Gebindes gemessenen Abständen zu den jeweiligen Sensoren.
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Wahlweise kann gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Messanordnung vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei nebeneinander oder übereinander angeordneten Sensoren der Überwachungseinrichtung ungefähr parallele Strahlengänge sowie ungefähr gleiche Abstände zu den vorbeibeförderten Faltkartons aufweisen. Auf diese Weise sind die zuvor beschriebenen exakten Messungen der relativen Abstände bzw. des Unterschiedes der gemessenen Abstände der Stellen des Kartons an der Faltlasche sowie an der daneben liegenden Seitenwand des Kartons ermöglicht, ohne dass die Absolutwerte der Abstände vom Karton zu den Sensoren berücksichtigt werden müssen.
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Bei der erfindungsgemäßen Messanordnung können die Sensoren der Überwachungseinrichtung insbesondere durch optische Abstandssensoren oder auch durch Ultraschallsensoren gebildet sein. Zum Einsatz kommen vorzugsweise einfach aufgebaute und sehr kostengünstig einzusetzende Analogsensoren, die elektrische Ausgangssignale liefern, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den jeweils gemessenen Abständen vom Sensor zu einem zu überwachenden Objekt - hier dem Karton bzw. dessen Oberfläche - und den Signalwerten liefern können. Derartige Sensoren sind dem Fachmann bekannt und sind in großer Auswahl am Markt verfügbar. Sofern optische Sensoren verwendet werden, können sie etwa durch Reflexionsmessungen eines Laserstrahls auf dem zu messenden Objekt - hier dem Faltkarton - den Abstand zu diesem Objekt erfassen. Auch bei Ultraschallsensoren ist eine zuverlässige Abstandsmessung durch Erfassung von reflektierten Anteilen eines ausgesandten Ultraschallsignals möglich.
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Außerdem kann bei einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Messanordnung vorgesehen sein, dass die von dem wenigstens einen Sensor der Überwachungseinrichtung gelieferten Ausgangssignale zur Generierung eines Fehlersignals weiterverarbeitet werden, wenn die gemessenen Abstände zwischen der umgelegten Faltlasche und dem Sensor außerhalb eines vorgebbaren Bereiches liegen. Dies gilt sowohl beim Einsatz nur eines Sensors, der Abstandswerte zwischen der Oberseite der jeweils zu überwachenden Faltlasche und der Sensorposition liefern soll, die innerhalb eines bestimmten Wertebereichs liegen sollen, um eine am Karton anliegende Faltlasche als einwandfrei zu erkennen. Sofern der vorgegebene Abstand unterschritten ist, deutet dies auf eine abstehende und damit nicht ordnungsgemäß anhaftende Faltlasche hin, so dass ein geeignetes Fehlersignal generiert werden kann.
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Dies gilt jedoch gleichermaßen für den Einsatz von mindestens zwei nebeneinander oder auch übereinander positionierten Sensoren, deren jeweils erfasste Abstandswerte verglichen werden, wobei der Unterschiedswert innerhalb eines bestimmten Wertebereichs liegen soll, um eine am Karton anliegende Faltlasche als einwandfrei zu erkennen. Sofern die vorgegebene Differenz zwischen den beiden Sensorwerten überschritten wird, deutet dies auf einen zu großen Abstand der Faltlasche von der darunter liegenden Kartonseitenwand und damit auf eine abstehende und nicht ordnungsgemäß anhaftende Faltlasche hin, so dass ein geeignetes Fehlersignal generiert werden kann. So sieht diese Variante der erfindungsgemäßen Messanordnung vor, dass die von den wenigstens zwei Sensoren der Überwachungseinrichtung gelieferten Ausgangssignale zur Generierung eines Fehlersignals weiterverarbeitet werden, wenn die gemessene Differenz zwischen den erfassten Abständen des einen Sensors zur umgelegten Faltlasche und des mindestens einen zweiten Sensors zur an die umgelegte Faltlasche angrenzenden Seitenwand des Faltkartons eine vorgebbare Größe überschreitet. Diese Messung beruht im Wesentlichen darauf, dass die vorgebbare Größe in etwa einer Kartonstärke und/oder der Stärke der umgelegten Faltlasche entspricht oder geringfügig größer ist.
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Alle oben beschriebenen Messungen können gleichermaßen an Kartonseitenwänden wie auch an der Kartonoberseite, wahlweise jedoch auch an Vorder- und/oder Rückseiten durchgeführt werden, ggf. sogar an der Kartonunterseite, sofern diese für solche Messungen zugänglich ist. Bei allen Stellen des Kartons, wo Faltlaschen über andere Kartonabschnitte gelegt und dort verklebt werden, kann die beschriebene erfindungsgemäße Messanordnung zum Einsatz kommen, da an allen diesen Stellen gleichermaßen der gemessene Abstand von der Faltlasche zum Sensor bzw. ein gemessener Differenzwert zwischen zwei Messpositionen - an der Faltlasche sowie am darunter, darüber oder daneben liegenden Kartonabschnitt, auf dem die Faltlasche haften soll - eine Aussage über eine ordnungsgemäß anliegende und/oder anhaftende Faltlasche liefern kann.
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Durch den Einsatz von zwei genau übereinander oder nebeneinander montierten Abstandssensoren nach einer Gebindeformeinheit, die seitlich oder von oben auf das verleimte Gebinde sehen, kann erkannt werden, ob das Gebinde ordnungsgemäß verleimt ist. Als Sensoren können z.B. analoge Abstandssensoren eingesetzt werden, doch sind grundsätzlich die unterschiedlichsten Bauarten von Abstandsmesssensoren denkbar. Bei einer seitlichen Überwachung steht der obere Sensor auf Höhe der auch als Industrielasche bezeichneten Faltlasche, und der zweite Sensor steht kurz unterhalb der Lasche. Es wird bei jedem Paket das Differenzmaß zwischen den beiden Sensorwerten ausgewertet. Sobald das Maß die Kartonstärke, die im Sortenparameter hinterlegt ist, um einen bestimmten Wert überschreitet, wird eine Störung ausgegeben.
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Die besonderen Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass durch die nebeneinander oder übereinander angeordneten Sensoren die Position des Kartons oder dessen exakte Kontur keine Rolle mehr spielt, da nur eine Differenz ausgewertet wird. Somit hat auch die Parallelität der Kartonseitenwände zueinander kaum mehr einen Einfluss auf das Messergebnis, da die Toleranzen der Sensorwerte bzw. der erfassten Wertedifferenz dementsprechend eingestellt werden können.
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Neben der zuvor in den unterschiedlichsten Ausführungsvarianten definierten Messanordnung schlägt die Erfindung zur Erreichung des oben genannten Ziels auch ein Verfahren zur Überwachung, Sensierung und/oder zur Erkennung eines Falt- und/oder Klebezustandes eines Faltkartons nach einem Einschlagvorgang von Faltlaschen vor, bei dem die Faltlaschen im Zusammenhang mit einem Transportvorgang des Faltkartons entlang von Knickkanten gefaltet und über angrenzende Seitenwandabschnitte angelegt und/oder dort verklebt wurden, wonach der Faltkarton an einer entlang seiner Transportstrecke positionierten - insbesondere optisch arbeitenden, ggf. jedoch auch mit Ultraschall oder mit einem anderen Messprinzip arbeitenden - Überwachungseinrichtung vorbeibefördert wird, die zumindest im Bereich der gefalteten und an der Seitenwand des Faltkartons angelegten und/oder dort verklebten Faltlasche deren Abstand von mindestens einem ortsfest und in definiertem Abstand zu den auf der Transportstrecke vorbeibeförderten Faltkartons montierten Sensor der Überwachungseinrichtung erfasst und ein den gemessenen Abstand repräsentierendes und/oder ein mit dem gemessenen Abstand im Zusammenhang stehendes elektrisches Ausgangssignal liefert. Wie zuvor bereits beschrieben wurde, kann der gemessene Abstand der Faltlasche zum Sensor eine zuverlässige Aussage darüber liefern, ob die Faltlasche an der Seitenwand flächig anliegt oder nicht, und ob es sich damit um einen fehlerhaften Karton handelt oder nicht.
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Eine vorteilhafte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann weiterhin vorsehen, dass der Strahlengang des wenigstens einen Sensors bzw. die Strahlengänge der wenigstens zwei Sensoren in etwa senkrecht zur Oberfläche der jeweils sensierten Seitenwand des Faltkartons orientiert ist/sind. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass mindestens zwei unterschiedliche Sensorwerte zweier nebeneinander oder übereinander angeordneter Sensoren an wenigstens zwei benachbarten Positionen ausgewertet werden, wobei an den geringfügig voneinander entfernten Messorten eine jeweilige Entfernung der Sensoren zur umgelegten Faltlasche sowie zur unmittelbar daran angrenzenden Seitenwand des Faltkartons gemessen wird, die nicht von der umgelegten Faltlasche abgedeckt ist. Außerdem kann das Verfahren vorsehen, dass die wenigstens zwei nebeneinander oder übereinander angeordneten Sensoren ungefähr parallele Strahlengänge sowie ungefähr gleiche Abstände zu den vorbeibeförderten Faltkartons aufweisen.
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Ebenso können mindestens zwei eingesetzte Sensoren eine weit abstehende Faltlasche dadurch erfassen, dass überhaupt keine Abstandsdifferenz zwischen den beiden Messpunkten festgestellt wird, wenn nämlich die Faltlasche sich außerhalb des Strahlengangs eines der mindestens zwei eingesetzten Sensoren befindet. Es wird auf diese Weise eine präzise Messung durch einen Vergleich der von den Sensoren jeweils gemessenen Abstände ermöglicht, indem einer der beiden Sensoren den Abstand zu einem Abschnitt der Kartonseitenwand erfasst, der nicht von der Faltlasche überdeckt ist, während der darüber oder darunter liegende erste Sensor den Abstand zur Oberseite der auf der Kartonseitenwand aufliegenden oder ggf. auch schräg abstehenden Faltlasche erfasst, sofern diese nicht zu weit absteht, so dass der Sensor die Faltlasche gar nicht erfassen kann.
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Eine nicht an der Seitenwand des Faltkartons anliegende, sondern von dort aufgrund fehlerhafter Verklebung weit nach oben abstehende Faltlasche liegt ggf. gar nicht mehr im Bereich eines gewählten Messpunktes, wodurch sich keine Differenz mehr zwischen den beiden Abständen ergibt. Die gemessene Null-Differenz ergibt sich in diesem Fall dadurch, dass die mindestens zwei Messpunkte auf der Kartonseitenwand liegen, während die Faltlasche außerhalb des Messbereiches geraten ist. Auch für diesen Fall (bei gemessener Null-Differenz) kann die Auswerteeinheit ggf. ein Fehlersignal liefern, das bspw. zu einem Maschinenstopp führen kann, da hierbei die Ausgangssignale der beiden Sensoren keine zu erwartende Mindestdifferenz liefern, wie sie aufgrund der bekannten Kartonstäre zu erwarten wäre.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zudem vorsehen, dass die Sensoren der Überwachungseinrichtung nach einem optischen oder nach einem akustischen Messprinzip arbeiten, wobei insbesondere Analogsensoren zum Einsatz kommen können, die Abstandswerte liefern, die insbesondere miteinander verglichen werden können, um aus der Messdifferenz eine Aussage über die ordnungsgemäße Anhaftung der Faltlasche zu gewinnen.
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Das Verfahren kann zudem vorsehen, dass die von dem wenigstens einen Sensor der Überwachungseinrichtung gelieferten Ausgangssignale zur Generierung eines Fehlersignals weiterverarbeitet werden, wenn die gemessenen Abstände zwischen der umgelegten Faltlasche und dem Sensor außerhalb eines vorgebbaren Bereiches liegen. Weiterhin kann das Verfahren vorsehen, dass die von den wenigstens zwei Sensoren der Überwachungseinrichtung gelieferten Ausgangssignale zur Generierung eines Fehlersignals weiterverarbeitet werden, wenn die gemessene Differenz zwischen den erfassten Abständen des einen Sensors zur umgelegten Faltlasche und des mindestens einen zweiten Sensors zur an die umgelegte Faltlasche angrenzenden Seitenwand des Faltkartons eine vorgebbare Größe überschreitet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die vorgebbare Größe in etwa einer Kartonstärke und/oder der Stärke der umgelegten Faltlasche entspricht oder geringfügig größer ist.
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Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Messanordnung erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zur erfindungsgemäßen Messanordnung von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren. In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte der erfindungsgemäßen Messanordnung betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für die erfindungsgemäße Messanordnung.
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Zudem sei ergänzend an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren von einem Faltvorgang der Faltlaschen des Faltkartons die Rede war, das während eines Transportvorganges des Faltkartons stattfinden solle. Auch im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Messanordnung war die Rede davon, dass das Falten der Faltlaschen des Kartons während eines Transportvorganges des Faltkartons stattfinden solle. Hiermit sei klargestellt, dass sowohl das Umlegen der Faltlaschen des Faltkartons als auch der Einsatz der Messanordnung und die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens grundsätzlich auch im statischen Zustand, wahlweise während eine diskontinuierlichen Betriebs oder beim Stillstand des Faltkartons stattfinden können. Wenn daher in den Ansprüchen oder in der vorliegenden Beschreibung von einem Falt- und Messvorgang im Zusammenhang mit einem Transport des Faltkartons die Rede ist, so kann diese Definition grundsätzlich auch entfallen bzw. durch eine klarstellende Definition ersetzt werden, dass kein Transport des Faltkartons während des Umschlagens und/oder Verklebens der Faltlaschen sowie auch während der Durchführung des Verfahrens und des Einsatzes der Messanordnung stattfinden muss.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
- 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Messanordnung, mit der ein Falt- und/oder Klebezustand zumindest einer Faltlasche eines Faltkartons überwacht werden soll.
- 2A, 2B und 2C zeigen in drei schematischen Darstellungen jeweils unterschiedliche Faltzustände einer Faltlasche eines mit der Messanordnung gemäß 1 überwachten Faltkartons.
- 2D zeigt in einer schematischen Darstellung eine vereinfachte Messanordnung gemäß 1 mit nur einem Sensor, der zur Abstandsmessung bei einem Faltkarton eingesetzt wird.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung wie auch das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar. Es sei daher an dieser Stelle betont, dass die anhand der Figuren relativ konkret und gegenständlich beschriebenen Ausführungsbeispiele den in den Ansprüchen niedergelegten und im allgemeinen Teil der Beschreibung in den unterschiedlichsten Ausführungsvarianten definierten abstrakten Erfindungsgedanken in keiner Weise schmälern oder einschränken sollen.
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Die schematische Darstellung der 1 zeigt verschiedene Komponenten einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Messanordnung 10, die Teil einer Überwachungseinrichtung 12 zur Überwachung, Sensierung und/oder Erkennung eines Falt- und/oder Klebezustandes eines Faltkartons 14 nach einem Einschlagvorgang von Faltlaschen 16 ist. Der in 1 schematisch angedeutete quaderförmige Faltkarton 14 kann insbesondere eine Umverpackung für darin befindliche Artikel oder Stückgüter wie etwa Getränkebehälter oder andere Flüssigkeitsbehälter bilden, die mit dem Karton 14 geschützt transportiert und gestapelt werden können. Die Faltlaschen 16 des Faltkartons 14, deren Falt- und/oder Klebezustand mit Hilfe der erfindungsgemäßen Messanordnung 10 erfasst und beurteilt werden soll, wurden insbesondere im Zusammenhang mit einem Transportvorgang des Faltkartons 14 entlang von Knickkanten 18 gefaltet und über angrenzende Abschnitte von Kartonseitenwänden 20 gelegt und/oder dort verklebt bzw. verleimt, etwa mittels einer sog. Nassverleimung. Eine Transportrichtung 22 des Faltkartons 14 ist durch einen Pfeil angedeutet; die Transportrichtung 22 ist durch eine hier nicht näher gezeigte Transporteinrichtung vorgegeben, die normalerweise für einen kontinuierlichen Transport einer Vielzahl derartiger Faltkartons 14 sorgt. Wie oben bereits klarstellend erwähnt wurde, stellt dieser Transport der Kartons 14 jedoch nur eine Option dar, die jedoch nicht zwingend ist, denn das Falten und Verkleben der Faltlaschen 16 kann grundsätzlich auch im diskontinuierlichen Betrieb oder im Stillstand der Kartons 14 erfolgen; gleiches gilt für die nachfolgend beschriebenen Messungen unter Einsatz der erfindungsgemäßen Messanordnung 10.
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Die hier angedeutete Messanordnung 10 ist sinnvollerweise einer hier ebenfalls nicht gezeigten Falt- und/oder Klebestation zum Falten und/oder Verkleben der Faltlaschen 16 an den jeweiligen Kartonseitenwänden 20 nachgeordnet, da mittels der Messanordnung 10 im Anschluss an den Falt- und Klebevorgang der Zustand und die Qualität der jeweiligen Verbindungen der Faltlaschen 16 mit den darunter liegenden Kartonflächen 20 erfasst und überwacht werden sollen. Die Messanordnung 10 ist als Teil der Überwachungseinrichtung 12 entlang einer Transportstrecke 24 für die Faltkartons 14 positioniert, so dass die Faltkartons 14 in definierten Abständen seitlich an der Messanordnung 10 vorbeibefördert werden, was durch die 1 zeichnerisch angedeutet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird mit der am rechten Rand der Transportstrecke 24 positionierten Messanordnung 10 der Überwachungseinrichtung 12 ein Falt- und/oder Klebezustand der in Transportrichtung 22 längsseitig rechts am Faltkarton 14 angeordneten und um eine oberseitig am Karton 14 befindliche Knickkante 18, die parallel zur Transportrichtung 22 verläuft, gefalteten und an der rechten Seitenwand 20 des Faltkartons 14 angelegten und dort angeklebten Faltlasche 16 erfasst. Zu diesem Zweck umfasst die Messanordnung 10 mindestens einen Sensor 26, ggf. auch zwei oder mehr Sensoren 26 und 28, die für eine Distanzmessung ausgestattet sind, so dass sie einen Abstand 30 bzw. 32 vom jeweiligen Sensor 26 und/oder 28 und einem jeweiligen Messpunkt 34 und/oder 36 am Faltkarton 14 messen können. Die Sensoren 26 und/oder 28 können jeweils ein den gemessenen Abstand 30 bzw. 32 repräsentierendes und/oder ein mit dem gemessenen Abstand 30 bzw. 32 im Zusammenhang stehendes elektrisches Ausgangssignal 38 generieren.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 erfasst ein erster Sensor 26 einen Abstand 30 zum oberen Messpunkt 34, der auf der Oberfläche der Faltlasche 16 liegt (vgl. hierzu auch 2D). Ein optionaler zweiter Sensor 28 kann zudem einen Abstand 32 zu einem unteren Messpunkt 36 erfassen, der sich unmittelbar unterhalb der Faltlasche 16 auf der Seitenwand 20 des Faltkartons 14 befindet (vgl. hierzu auch 2A, 2B und 3C). Die entsprechenden Ausgangssignale 38 des Sensors 26 bzw. der zwei oder mehr Sensoren 26 und 28 können in einer Auswerteeinheit 40 verarbeitet werden, die je nach erfassten Abstandswerten 30 bzw. 32 auf eine ordnungsgemäße oder fehlerhaft verklebte Faltlasche 16 schließen und ggf. ein Fehlersignal 42 und/oder ein Steuersignal für die Transportvorrichtung liefern kann, um dieser bspw. zu signalisieren, dass der weitere Transport und das weitere Falten der Kartons 14 gestoppt werden sollen.
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Wahlweise können sich an mehreren Stellen entlang der Transportstrecke 24 derartige Messanordnungen 10 befinden, um bspw. auch linksseitige Faltlaschen 16 auf der gegenüberliegenden Kartonseite zu überwachen. Je nachdem, ob sich die Faltlaschen 16 am oberen oder unteren Seitenrand des Faltkartons 14 befinden, sind die Messanordnungen 10 in der jeweils passenden Höhe zu positionieren. Wahlweise können auch die Falt- und/oder Klebezustände frontseitiger oder in Transportrichtung 22 rückseitiger Faltlaschen überwacht werden, was aber hier nicht näher gezeigt ist.
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Mittels der gezeigten Messanordnung soll in der einfachsten Variante der Absolutwert des Abstandes 30 der jeweils zu überprüfenden Faltlasche 16 vom feststehend montierten Sensor 26 erfasst werden, dessen Abstand zur Seitenfläche 20, an der die Faltlasche 16 flächig anliegen soll, bekannt ist (vgl. auch 2D). Durch Erfassung dieses Abstandes 30 kann während des Vorbeitransportes der Kartons 14 am Sensor 26 der Messanordnung 10 erkannt werden, ob ein vorgegebener Abstand 30 unterschritten ist, was der nachgeschalteten Auswerteeinheit 40 einen deutlichen Hinweis auf ein nicht ordnungsgemäßes Anliegen der jeweils den Sensor 26 passierenden Faltlasche 16 an ihrer darunter liegenden Seitenfläche 20 des Kartons 14 und damit auf eine nicht ordnungsgemäß gebildete Verklebung bzw. Verleimung liefert.
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Wie es die schematischen Ansichten der 2A, 2B, 2C und 2D erkennen lassen, ist der Strahlengang des wenigstens einen Sensors 26 bzw. sind die Strahlengänge der zwei oder mehr Sensoren 26, 28 in etwa senkrecht zur Oberfläche der jeweils sensierten Seitenwand 20 des Faltkartons 14 orientiert. Da die Abstände 30 bzw. 32 der überwachten Faltlaschen 16 der an der Messanordnung 10 vorbeibeförderten Faltkartons 14 vom Sensor 26 bzw. von den feststehend montierten Sensoren 26, 28 erfasst werden sollen, ist der wenigstens eine Sensor 26 bzw. sind die mehreren Sensoren 26, 28 derart positioniert, dass sie in etwa senkrecht zu den Oberflächen der Kartonseitenwände 20 bzw. dass ihre Strahlengänge in etwa senkrecht zu den Oberflächen der zu überwachenden Kartonseitenwände 20 orientiert sind, da auf diese Weise eine sehr präzise Distanzmessung möglich ist, welche die gewünschten Aussagen über das ordnungsgemäße Anliegen und Anhaften der jeweils überwachten Faltlasche 16 liefern kann.
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Wie es außerdem die 1 sowie die 2A, 2B und 2C erkennen lassen, können bei der Messanordnung 10 die beiden Sensoren 26 und 28 unmittelbar übereinander angeordnet sein, so dass sie an den beiden benachbarten Positionen bzw. übereinander angeordneten Messpunkten 34 und 36 am auf der Transportstrecke 24 vorbeibeförderten Faltkarton 14 eine jeweilige Entfernung 30 bzw. 32 der Sensoren 26 und 28 zur umgelegten Faltlasche 16 sowie zur unmittelbar darunter angrenzenden Seitenwand 20 des Faltkartons 14, die nicht von der umgelegten Faltlasche 14 abgedeckt ist, erfassen. Ebenso können sie gemäß 2C eine weit abstehende Faltlasche 16 dadurch erfassen, dass überhaupt keine Abstandsdifferenz (Δs0) zwischen den beiden Messpunkten 34 und 36 festgestellt wird, wenn nämlich die Faltlasche 16 sich außerhalb des Strahlengangs des oberen Sensors 26 befindet.
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Wie es die 2A, 2B und 2C anhand des bereits beschriebenen Aufbaus mit zwei unmittelbar übereinander angeordneten Sensoren 26 und 28 verdeutlichen, wird auf diese Weise eine präzise Messung durch einen Vergleich der von den Sensoren 26 und 28 jeweils gemessenen Abstände 30 und 32 ermöglicht, indem der zweite bzw. untere Sensor 28 den Abstand 32 zu einem Abschnitt der Kartonseitenwand 20 erfasst, der nicht von der Faltlasche 16 überdeckt ist, während der darüber liegende erste Sensor 26 den Abstand 30 zur Oberseite der auf der Kartonseitenwand 20 aufliegenden Faltlasche 16 erfasst, sofern diese nicht zu weit absteht, so dass der Sensor 26 die Faltlasche 16 gar nicht erfassen kann (vgl. hierzu 2C). Die jeweiligen Messpunkte 34 und 36 stellen insbesondere die reflektierenden Oberflächen der Faltlasche 16 bzw. der Seitenwand 20 des Faltkartons 14 dar, deren Abstände 30 bzw. 32 zu den jeweiligen Sensoren 26 bzw. 28 gemessen werden.
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Die 2A zeigt eine optimal anhaftende Faltlasche 16, so dass eine erste Differenz Δs1 zwischen den beiden Abständen 30 und 32 sehr klein ist und in etwa der Kartonstärke des Faltkartons 14 entspricht. Die Auswerteeinheit 40 liefert bei Ausgangssignalen 38 der beiden Sensoren 26 und 28, die eine solch geringe Differenz Δs1 errechnen lassen, kein Fehlersignal. Dagegen zeigt die 2B eine nicht an der Seitenwand 20 des Kartons 14 anliegende, sondern von dort aufgrund fehlerhafter Verklebung deutlich abstehende Faltlasche 16, so dass eine zweite Differenz Δs2 zwischen den beiden Abständen 30 und 32 deutlich größer ist als die erfasste erste Differenz Δs1 (vgl. 2A) und auch deutlich größer ist als die Kartonstärke des Faltkartons 14. Die größere Differenz Δs2 ergibt sich naturgemäß aufgrund des reduzierten Abstandes 30 zwischen erstem Sensor 26 und erstem Messpunkt 34 auf der schräg stehenden Faltlasche 16, während der zweite Abstand zwischen dem zweiten Sensor 28 und dem zweiten Messpunkt 36 auf der Seitenwand 20 unterhalb der Faltlasche 14 gleich bleibt.
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In diesem Fall (bei errechnetem größeren Differenzwert Δs2) kann die Auswerteeinheit 40 ein Fehlersignal 42 liefern, das bspw. zu einem Maschinenstopp führen kann, da hierbei die Ausgangssignale 38 der beiden Sensoren 26 und 28 eine deutlich größere Differenz Δs2 errechnen lassen, die oberhalb eines zulässigen Grenzwertes liegt.
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Außerdem zeigt die 2C eine nicht an der Seitenwand 20 des Kartons 14 anliegende, sondern von dort aufgrund fehlerhafter Verklebung weit nach oben abstehende Faltlasche 16, so dass sie gar nicht mehr im Bereich des oberen Messpunktes 34 liegt, wodurch sich keine Differenz (Δs0) mehr zwischen den beiden Abständen 30 und 32 ergibt. Die gemessene Null-Differenz Δs0 ergibt sich in diesem Fall dadurch, dass beide Messpunkte 34 und 36 auf der Kartonseitenwand 20 liegen, während die Faltlasche 16 außerhalb des Messbereiches geraten ist. Auch für diesen Fall (bei gemessener Null-Differenz Δs0) wird die Auswerteeinheit 40 ein Fehlersignal 42 liefern, das bspw. zu einem Maschinenstopp führen kann, da hierbei die Ausgangssignale 38 der beiden Sensoren 26 und 28 keine zu erwartende Mindestdifferenz Δs2 liefern, die aufgrund der bekannten Kartonstäre zu erwarten wäre.
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Bei Kenntnis der exakten Kartonstärke kann auf die gezeigte Weise sehr zuverlässig das ordnungsgemäße Anhaften der Faltlasche 16 an der Kartonseitenwand 20 erkannt werden, da der Messunterschied Δs1 in etwa der Kartonstärke entsprechen muss. Der Vorteil der in den 2A, 2B und 2C verdeutlichten Messanordnung 10 besteht darin, dass nur der relative Unterschied zwischen den beiden Messwerten bzw. Abständen 30 und 32 berücksichtigt werden muss, während Absolutwerte, die ggf. mit Positions- und/oder Konturschwankungen der aufeinander folgend transportierten Kartons 14 und damit mit unvermeidlichen Maß- und Positionstoleranzen zusammenhängen, unberücksichtigt bleiben können.
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Eine solche Absolutwertmessung mit vereinfachter Messanordnung 10 mit nur einem Sensor 26 ist in der 2D gezeigt. Der einzige Sensor 26 dieser vereinfachten Messanordnung 10 befindet sich auf Höhe der Faltlasche 16, deren Klebe- und Faltzustand durch Messung des Abstandes 30 erfasst werden soll. Sofern ein vorgegebener Abstand 30 unterschritten und ein Messwert s3 erkannt wird, der geringer ist als ein vorgegebener Grenzwert, wird eine nicht an der Seitenwand 20 des Faltkartons 14 anliegende Faltlasche 16 und damit eine fehlerhaft oder unzureichend verklebte Faltlasche 16 erkannt, so dass die Auswerteeinheit 40 nach Erfassung eines entsprechenden Ausgangssignals 38 des Sensors 26 ein Fehlersignal 42 zu generieren hat.
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Bei der in der 1 sowie in den 2A bis 2D gezeigten erfindungsgemäßen Messanordnung 10 können die Sensoren 26 und 28 der Überwachungseinrichtung 12 insbesondere durch optische Abstandssensoren, wahlweise aber auch durch andere Analogsensoren wie etwa Ultraschallsensoren gebildet sein. Die zum Einsatz kommenden einfach aufgebauten und kostengünstig einzusetzenden Analogsensoren liefern elektrische Ausgangssignale 38, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den jeweils gemessenen Abständen 30 und 32 vom Sensor 26 bzw. 28 zum zu überwachenden Faltkarton 14 und den Signalwerten 38 liefern können.
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Alle oben beschriebenen Messungen können gleichermaßen an Kartonseitenwänden wie auch an der Kartonoberseite, wahlweise jedoch auch an Vorder- und/oder Rückseiten durchgeführt werden. Bei allen Stellen des Kartons 14, wo solche Faltlaschen 16 über andere Kartonabschnitte 20 gelegt und dort verklebt werden, kann die beschriebene erfindungsgemäße Messanordnung 10 zum Einsatz kommen, da an allen diesen Stellen gleichermaßen der gemessene Abstand von der Faltlasche 16 zum Sensor 26, 28 bzw. ein gemessener Differenzwert Δs1, Δs2 zwischen zwei Messpositionen - an der Faltlasche 16 sowie am darunter liegenden Kartonabschnitt 20, auf dem die Faltlasche 16 haften soll - eine Aussage über eine ordnungsgemäß anliegende und/oder anhaftende Faltlasche 16 liefern kann.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Messanordnung
- 12
- Überwachungseinrichtung
- 14
- Karton, Faltkarton, Wraparound-Umverpackung, Wraparound-Gebinde
- 16
- Faltlasche
- 18
- Knickkante
- 20
- Seitenwand, Kartonseitenwand, Seitenfläche
- 22
- Transportrichtung
- 24
- Transportstrecke
- 26
- erster Sensor
- 28
- zweiter Sensor
- 30
- erster Abstand, erste Entfernung
- 32
- zweiter Abstand, zweite Entfernung
- 34
- erster Messpunkt
- 36
- zweiter Messpunkt
- 38
- Ausgangssignal
- 40
- Auswerteeinheit
- 42
- Fehlersignal
- Δs0
- keine Differenz
- Δs1
- erste Differenz
- Δs2
- zweite Differenz
- s3
- geringer Abstand, vorgegebener Bereich