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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Kältegerät, bei dem die Innenausstattung eines gekühlten Innenraums ausgelegt ist, um Kühlgutstücke dort jeweils einzeln auf einer Stellfläche zu platzieren, typischerweise einen Kühlschrank, bei dem ein Boden des Innenraums, über dem Boden an Wänden eines Korpus aufgehängte Fachböden oder an der Innenseite einer Tür aufgehängte Türabsteller diverse Stellflächen bilden, sowie einen Fachboden für ein Kältegerät und ein Verfahren zur Überwachung von Kühlgut in dem Kältegerät.
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Ein bekanntes Problem der herkömmlichen Kühlschränke ist, dass, da sie nur von vorn beladen werden können, das Kühlgut, das sich bereits im Kühlschrank befindet, beim Einladen von neuem Kühlgut nach hinten geschoben werden kann, wo es dem Benutzer, hinter dem neu eingeladenen Kühlgut verborgen, nicht mehr auffällt und leicht vergessen werden und verderben kann.
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Aus
WO 2014016212 A1 ist ein Kältegerät bekannt, bei dem eine Kamera in der Lage ist, ferngesteuert Bilder des Innenraums und des darin gelagerten Kühlguts zu erzeugen. So kann ein Benutzer aus der Ferne, z.B. vom Arbeitsplatz aus, Aufschluss über den Inhalt des daheim aufgestellten Kältegeräts erlangen, um zu entscheiden, welche Lebensmittel ggf. nachgekauft werden müssen. Der Aufschluss über den Inhalt des Kältegeräts, der mit Hilfe der Kamera zu erlangen ist, ist jedoch dem, der durch persönliches Aufsuchen des Kältegeräts zu erlangen ist, unterlegen, da die Perspektive der Kamera nicht veränderlich ist und keine Möglichkeit besteht, Kühlgutstücke zu erkennen, die von zwischen ihnen und der Kamera stehenden Kühlgutstücken verdeckt werden.
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US 6 204 763 B1 beschreibt einen Kühlschrank, der anhand einer automatisch geführten Inventarliste in der Lage ist, abgelaufene oder verbrauchte Lebensmittel nachzubestellen. Damit die Verweilzeit eines Kühlgutstücks im Kühlschrank überwacht werden kann, muss das Kühlgutstück während seiner Lagerzeit im Kühlschrank an derselben Stelle bleiben. Diese Anforderung ist kaum realistisch erfüllbar, da Kühlgut, das nicht unmittelbar an der Rückwand des Lagerfachs steht, bewegt werden muss, um auf dahinterstehendes Kühlgut zuzugreifen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen Fachboden, ein Kältegerät und ein Überwachungsverfahren zu schaffen, die die Gefahr einer unbemerkten Überlagerung von Kühlgut minimieren.
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Die Aufgabe wird einer ersten Ausgestaltung der Erfindung zufolge gelöst durch einen Fachboden, der mit einer ortsauflösenden Sensoranordnung zur Erfassung von auf der Stellfläche platziertem Kühlgut versehen ist.
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Diese Sensoranordnung ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Anwesenheit eines beliebigen Kühlgutstücks in einem Kältegerät, die einen solchen Fachboden verwendet, und schafft so die Möglichkeit, falls auf ein Kühlgutstück lange nicht darauf zugegriffen wurde, einen Benutzer darauf hinzuweisen, dass es möglicherweise vergessen worden ist.
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Die Aufgabe wird einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung zufolge gelöst durch ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät, mit einer Stellfläche für Kühlgut und einer ortsauflösenden Sensoranordnung zur Erfassung von auf der Stellfläche platziertem Kühlgut. Diese Stellfläche kann durch den Boden eines gekühlten Innenraums des Kältegeräts, insbesondere aber auch durch einen in dem Kältegerät montierten Fachboden wie oben erwähnt gebildet sein. Die Sensoranordnung kann wie oben beschrieben Teil des Fachbodens oder des Bodens des Innenraums sein.
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Eine induktive Energieversorgung der Sensoranordnung vereinfacht deren Einbau im Kältegerät, insbesondere wenn die Sensoranordnung sich auf einem Fachboden befindet, der in an sich bekannter Weise ein- und ausbaubar sowie im Innenraum in unterschiedlichen Höhen montierbar sein sollte.
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Die Sensoranordnung kann durch eine Vielzahl von über die Stellfläche verteilten kapazitiven Näherungssensoren gebildet sein, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Näherungssensoren zweckmäßigerweise klein genug sein sollte, um unterschiedliche auf der Sensoranordnung platzierte Kühlgutstücke getrennt erfassen zu können.
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Eine solche hochauflösende Sensoranordnung kann kostengünstig realisiert werden, indem die Stellfläche ein Substrat und wenigstens eine auf das Substrat aufgebrachte Dünnschicht umfasst, die strukturiert ist, um Elektroden der kapazitiven Näherungssensoren zu bilden.
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Um die Übersichtlichkeit des Innenraums zu verbessern, sollte das Substrat eine transparente Platte, insbesondere aus Mineralglas oder Kunststoff sein, und auch die Dünnschicht sollte transparent, z.B. aus Indium-Zinn-Oxid (ITO) sein, damit die Elektroden nicht die Sicht durch die Platte behindern.
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Die Sensoranordnung und ein Individualsensor zum Erfassen individueller Eigenschaften eines Kühlgutstücks können an eine Verwaltungseinheit gekoppelt sein, die eingerichtet ist, anhand von Informationen des Individualsensors und der Sensoranordnung ein Verzeichnis zu führen, das Daten zu jedem auf der Stellfläche platzierten Kühlgutstück enthält.
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Die Verwaltungseinheit sollte eingerichtet sein, die Verweilzeit jedes Kühlgutstücks im Kältegerät zu überwachen, um bei Bedarf einen Hinweis auf ein Kühlgutstück ausgeben zu können.
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Vorzugsweise kommuniziert die Sensoranordnung mit der Verwaltungseinheit über eine schnurlose Schnittstelle, etwa vom NFC- oder RFID-Typ. Dies erleichtert erheblich die Integration der Sensoranordnung in eine im Kältegerät nicht fest eingebaute Stellfläche wie etwa einen Fachboden oder den Boden eines Auszugkastens.
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Der Individualsensor kann insbesondere ein Barcodescanner sein, der vor dem Einladen eines Kühlgutstücks in das Kältegerät mit dem Kühlgutstück zusammengebracht werden kann, um einen darauf gedruckten Barcode zu erfassen. Anhand des Barcodes kann dann die Art des Produktes ermittelt und z.B. seine maximale Lagerdauer im Kältegerät abgeschätzt werden.
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Vorzugsweise ist als Individualsensor eine Kamera vorgesehen. Die Kamera ist nicht nur zur Erfassung von mit einem Barcode versehenen Produkten geeignet, sondern auch für unverpacktes Kühlgut wie etwa frisches Gemüse oder für vom Benutzer befüllte Behälter. Die Abschätzung einer maximalen Lagerdauer kann dann basierend auf einer Analyse des Bildinhalts erfolgen oder auch dem Benutzer überlassen bleiben.
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Die Kamera kann so platziert sein, dass Kühlgutstücke vor dem Einladen in das Kältegerät vor die Kamera gehalten werden müssen, um ihre Erfassung zu ermöglichen. Bevorzugt ist allerdings – auch wenn dann zum Erfassen aller Stellflächen des Kältegeräts eventuell mehrere Kameras erforderlich sein sollten – dass die Stellfläche im Blickfeld der Kamera liegt. So kann die Erfassung eines Kühlgutstücks nach dem Platzieren auf der Stellfläche stattfinden, und der Benutzer braucht beim Einräumen von Kühlgut in das Kältegerät auf die Kamera keine Rücksicht zu nehmen.
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Insbesondere sollte die Kamera so montiert sein, dass sie von vorn, d.h. aus derselben Richtung wie ein Benutzer, auf die Stellfläche zu blickt. So liegt, wenn der Benutzer sukzessive mehrere Kühlgutstücke hintereinander auf der Stellfläche platziert, jedes von ihnen wenigstens einmal im Blickfeld der Kamera, so dass ein Bild von ihm aufgezeichnet werden kann.
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An die Verwaltungseinheit sollte ferner an eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von Inhalten des Verzeichnisses gekoppelt sein. Über diese kann ein Benutzer Aufschluss über den Inhalt des Kältegeräts erlangen, ohne Gefahr zu laufen, verdeckt stehende Kühlgutstücke zu übersehen.
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Insbesondere sollte die sind die Verwaltungseinheit eingerichtet ist, die Verweilzeit jedes Kühlgutstücks im Kältegerät zu überwachen. Diese kann dann auf Verlangen eines Benutzers angezeigt oder – insbesondere bei Überschreitung einer maximalen Lagerdauer – von der Verwaltungseinheit genutzt werden, um selbststätig Hinweise auf demnächst zu verbrauchendes Kühlgut anzeigen.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Überwachungsverfahren, bei dem der Standort eines Kühlgutstücks im Kältegerät erfasst und im Falle einer Verlagerung des Kühlgutstücks aktualisiert wird, so dass auch, wenn das Kühlgutstück bewegt wird, die Verweilzeit des Kühlgutstücks im Kältegerät korrekt erfasst werden und eine auf das Kühlgutstück bezogene Nachricht ausgegeben werden kann, wenn eine vorgegebene Verweilzeit abgelaufen ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht eines Kältegeräts gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
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2 einen Schnitt durch einen Fachboden des Kältegeräts aus 1;
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3 ein Blockdiagramm des Kältegeräts;
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4 ein Flussdiagramm eines von einer Verwaltungseinheit des Kältegeräts durchgeführten Arbeitsverfahrens.
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1 zeigt den unteren Teil eines erfindungsgemäßen Kältegeräts in einer perspektivischen Ansicht. Ein Lagerraum 1 im Innern eines Korpus 2 des Geräts ist in fachüblicher Weise durch Fachböden 3 in mehrere übereinanderliegende Fächer 4 unterteilt und durch eine seitlich angeschlagene Tür 5 verschließbar. Im untersten Fach sind Auszugkästen 6 mit einer jeweils wenigstens lokal durchsichtigen Frontplatte untergebracht.
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An einer Innenseite der Tür sind mehrere Kameras 7 angeordnet. Falls an der Tür 5 in der Fig. nicht dargestellte Türabsteller montierbar sind, befinden sich die Kameras 7 jeweils knapp unterhalb einer möglichen Einbauposition eines solchen Türabstellers, um die Gefahr, dass das Blickfeld der Kamera 7 durch einen Türabsteller oder durch in ihm untergebrachtes Kühlgut verdeckt ist, zu minimieren.
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Im Blickfeld der beiden oberen Kameras 7 liegt jeweils, sowohl bei offener als auch bei geschlossener Tür 5, eines der Fächer 4. Die unteren Kameras 7 sind so platziert, dass sie bei geschlossener Tür jeweils einem durchsichtigen Bereich der Frontplatte eines der Auszugkästen 6 gegenüberliegen und deren Inhalt in ihrem Blickfeld liegt.
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Anstatt in der Tür 5 können Kameras 7 auch an einer Seitenwand des Korpus 2 oder an einer Vorderkante eines der Fachböden 3 montiert sein, um von vorn, aus einer Perspektive ähnlich der eines Benutzers, der vor dem geöffneten Gerät steht, um Kühlgut in den Lagerraum 1 einzuladen oder zu entnehmen, den Inhalt der Fächer 4 bzw. der Auszugkästen 6 zu überwachen.
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2 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen Fachboden 3. Zwei Platten 8, 9 aus Mineralglas und eine zwischen ihnen eingeschlossene zähe Kunststofffolie 10 bilden einen Sicherheitsglasverbund. Die obere Platte 8 ist gleichzeitig Substrat 11 für eine aufgedampfte oder in anderer geeigneter Weise abgeschiedene Dünnschicht 12 aus Indium-Zinn-Oxid. Die Dünnschicht 12 ist in eine Vielzahl von in einer Matrix von Zeilen und Spalten angeordnete Elektroden 13 strukturiert. Die Elektroden 13 sind über nicht dargestellte Transistorschalter an einen RC-Schwingkreis 14 anschaltbar, um dort als Kondensator zu dienen, dessen Kapazität durch über der Elektrode 13 auf dem Fachboden 3 platziertes Kühlgut beeinflusst ist, so dass anhand des Resonanzverhalten des Schwingkreises 14 beurteilt werden kann. So bildet jede Elektrode 13 einen Näherungssensor 15, anhand von dessen Ausgabesignal beurteilt werden kann, ob der Fachboden 3 oberhalb der betreffenden Elektrode 13 mit Kühlgut belegt oder frei ist.
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Eine Spule 16 des Fachbodens 3 und eine Spule 17 auf Seiten des Korpus 2 sind eng zueinander benachbart angeordnet, um Betriebsenergie für den Schwingkreis 14 induktiv auf die Spule 16 zu übertragen. Die Spulen 16 und 17 bilden hier zusammen mit Codier-/Decodierbausteinen 18 auf Seiten des Fachbodens 3 bzw. des Korpus 2 Übertragungsschnittstellen 19, 20 (s. 3), über die Messergebnisse des Schwingkreises 14 an eine Verwaltungseinheit 21 auf Seiten des Korpus 2 übertragen werden.
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Eine enge induktive Kopplung der Spulen 16, 17 ist z.B. dadurch realisierbar, dass die Spule 16 in einem Randbereich des Fachbodens 3 angeordnet ist, der in eine Nut 22 in eines Innenbehälters 23 des Lagerraums 1 eingreift, und ein Eisenkern 24 der Spule 17 die Nut 22 schaumseitig umgreift.
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Für die Datenübertragung vom Fachboden 3 zur Verwaltungseinheit kann ein beliebiges bekanntes Format wie etwa RFID oder NFC verwendet werden, für das die Codier- und Decodierbausteine 18 preiswert verfügbar sind.
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Eine Bodenplatte der Auszugkästen 6 kann in gleicher Weise wie der Fachboden 3 mit einer matrixförmigen Anordnung von Näherungssensoren und einer Schnittstelle für die Übertragung von Energie und Daten versehen sein, um die Verteilung von Kühlgut innerhalb des Auszugkastens 6 zu erfassen und an die Verwaltungseinheit 21 zu übermitteln.
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3 zeigt ein Blockdiagramm des Kältegeräts. Die Zeilen- und Spaltenanordnung von Näherungssensoren 15 des Fachbodens 3 ist mit 25 bezeichnet. Wenn ein Kühlgutstück 26 auf dem Fachboden steht, dann haben dadurch die Näherungssensoren 15, die von dem Kühlgutstück 26 bedeckt sind, eine andere Kapazität als die nicht bedeckten Näherungssensoren 15. Für diese Kapazitäten repräsentative Signale werden über die Übertragungsschnittstellen 19, 20 an die Verwaltungseinheit 21 übermittelt und ermöglichen es dieser, eine Karte des Fachbodens 3 zu erstellen, in der bedeckte und nicht bedeckte Bereiche des Fachbodens verzeichnet sind.
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Der Abstand der Näherungssensoren 15 beträgt vorzugsweise weniger als 5 mm, damit Bereiche des Fachbodens 3, die von verschiedenen Kühlgutstücken bedeckt sind, jeweils durch eine Reihe von Näherungssensoren 15 getrennt sind, die nicht oder nur teilweise bedeckt sind, so dass ihr Messsignal deutlich von dem der bedeckten Sensoren 15 abweicht. Je kleiner allerdings der Abstand der Näherungssensoren 15 ist, umso stärker verrauscht ist ihr Messsignal, und umso größer ist die Datenmenge, die für die Erstellung einer Karte an die Verwaltungseinheit 21 übertragen werden muss. Daher ist der Abstand der Sensoren 15 voneinander vorzugsweise größer als 0,5 mm.
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Die Verwaltungseinheit 21 ist ferner verbunden mit den Kameras 7, um Bilddaten von diesen zu empfangen.
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Anhand der von den Sensoranordnungen 25 der Fachböden 3 und ggf. der Auszugkästen 6 und von den Kameras gelieferten Daten führt die Verwaltungseinheit 21 in einem Speicher 31 ein Kühlgutverzeichnis, wie später mit Bezug auf 4 noch genauer erläutert wird. Das Verzeichnis enthält für jedes Kühlgutstück 26 einen Eintrag 32. Der Eintrag 32 ist ein Datensatz, der jeweils wenigstens ein Bild 33 des Kühlgutstücks und/oder eine Bezeichnung 34 des betreffenden Kühlgutstücks 26, die dem Benutzer ein Wiedererkennen des Kühlgutstücks 26 ermöglichen, ein vorgesehenes Verbrauchsdatum 35 und eine Ortsangabe 36 umfasst. Die Ortsangabe 36 umfasst hier eine Angabe über die Sensoranordnung 25, in deren Erfassungsbereich sich das Kühlgutstück befindet, was im vorliegenden Fall gleichbedeutend ist mit einer Angabe des Fachbodens 3 bzw. des Auszugkastens 6, in dem sich das Kühlgutstück befindet, und die Koordinaten wenigstens eines Näherungssensors 15 der Sensoranordnung 25, der von dem Kühlgutstück bedeckt ist, vorzugsweise aller von dem Kühlgutstück bedeckten Näherungssensoren.
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Vorteilhaft ist ferner, wenn die Verwaltungseinheit 21 mit einem Türöffnungsschalter 27 verbunden ist, da dann die Übertragung von Daten der Sensoranordnung 25 an die Verwaltungseinheit 21 und deren Auswertung zu Zeiten, in denen die Tür 5 geschlossen ist und sich an der Verteilung des Kühlguts im Lagerraum 1 nichts ändern kann, unterbleiben kann und die Rechenkapazität der Verwaltungseinheit 21 für andere Aufgaben zur Verfügung steht.
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Eine Verbindung der Verwaltungseinheit 21 zum Internet 28 oder einem privaten Netzwerk des Benutzers kann vorgesehen sein, einerseits, um eine Fernabfrage von Daten der Verwaltungseinheit 21 zu ermöglichen, andererseits um der Verwaltungseinheit 21 die Möglichkeit zu geben, ein in den Lagerraum 1 eingeladenes Kühlgutstück durch Vergleich eines von der Kamera gelieferten Bildes mit Produktabbildungen im Internet zu identifizieren und so dessen Lagerfähigkeit abzuschätzen.
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Eine mit der Verwaltungseinheit 21 verbundene Anzeigevorrichtung 29, z.B. ein Bildschirm zur Ausgabe von Text und Bildern, kann in das Kältegerät integriert sein, z.B. an einer Außenseite der Tür 5, es kann sich aber auch, insbesondere im Fall eines Einbaukältegeräts, um eine vom Gehäuse des Geräts getrennte Baugruppe handeln, die an beliebiger geeigneter Stelle, z. B. in einer das Gerät verdeckenden Möbelfront, montiert werden kann.
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Ein Arbeitsverfahren der Verwaltungseinheit 21 wird anhand des Flussdiagramms der 4 erläutert. Es umfasst zwei Prozessstränge, die unabhängig voneinander gestartet werden. Der erste Prozessstrang beginnt in Schritt S1 damit, dass ein Öffnen der Tür 5 erfasst wird. Die Verwaltungseinheit 21 reagiert darauf, indem sie in Schritt S2 sämtliche Näherungssensoren 15 jeder Sensoranordnung 25 abfragt, um anhand der so erhaltenen Daten Karten der Kühlgutverteilung auf jedem Fachboden 3 zu erstellen.
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Wenn in Schritt S3 festgestellt wird, dass sich die so erhaltene Karte eines Fachbodens 3 von der in einer vorhergehenden Iteration des Verfahrens erhaltenen nicht unterscheidet, dann kehrt das Verfahren zu Schritt S2 zurück, um eine neue Karte zu erstellen. Ist die Karte verändert, dann muss Kühlgut von diesem Fachboden 3 verschoben, entnommen oder hinzugestellt worden sein. Um zwischen diesen drei Fällen zu differenzieren, fasst die Verwaltungseinheit 21 die bedeckten Sensoren 15 zu Gruppen zusammen (S4), die jeweils voneinander durch nicht bedeckte Sensoren 15 getrennt sind. Jede dieser Gruppen entspricht einem Kühlgutstück. Da ein Benutzer das Kühlgut nur mit zwei Händen bewegen kann, ist die Zahl der Kühlgutstücke, die gleichzeitig verschoben oder umgestellt werden können, klein, so dass durch einen Vergleich von zwei nacheinander erstellten Karten leicht und sicher festgestellt werden kann, ob ein Kühlgutstück verschoben worden ist und wo es sich nach der Verschiebung befindet, um im Eintrag 32 dieses Kühlgutstücks die Ortsangabe 36 zu aktualisieren (S5).
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Ist die Zahl der Gruppen gegenüber der vorherigen Karte vermindert (S6), muss ein Kühlgutstück aufgehoben worden sein, entweder um es innerhalb des Lagerraums 1 umzustellen oder es außerhalb zu benutzen. Der einem solchen Kühlgutstück entsprechende Eintrag 32 wird mit einem Vermerk versehen (S7), der anzeigt, dass der Eintrag 32 gelöscht werden soll, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne das Kühlgutstück nicht wieder eingeladen wird, und der Verarbeitungsstrang kehrt zu Schritt S2 zurück, um ggf. weitere Manipulationen des Kühlguts zu erfassen.
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Ist die Zahl der Gruppen gegenüber der vorherigen Karte erhöht (S8), dann muss eine Gruppe zu einem zuvor aufgehobenen und nun wieder abgesetzten Kühlgutstück oder einem neu hinzugekommenen Kühlgutstück gehören. In diesem Fall betätigt die Verwaltungseinheit 21 in Schritt S9 die dem betreffenden Fachboden 3 zugeordnete Kamera 7, um ein Bild zu erhalten, das das neue Kühlgutstück zeigt. Da der Standort des neuen Kühlgutstücks auf dem Fachboden 3 der Verwaltungseinheit 21 aus der Karte bekannt ist, ist es im Bild problemlos zu identifizieren.
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Ein Ausschnitt des Bildes, der das neue Kühlgutstück zeigt, kann in Schritt S10 auf der Anzeigevorrichtung 29 angezeigt werden, um den Benutzer zu veranlassen, eine vorgesehene maximale Verweildauer des Kühlgutstücks im Kältegerät zu spezifizieren. Alternativ kann die Verwaltungseinheit 21 in Schritt S10 im Internet nach Abbildungen des neuen Kühlgutstücks suchen, um anhand dieser Abbildungen zu ermitteln, um was für eine Art von Produkt es sich handelt, wie seine Lagerfähigkeit ist, und anhand dieser Informationen selbststätig eine maximale Verweildauer des Kühlgutstücks im Lagerraum 1 festlegen.
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In Schritt S11 wird für das neue Kühlgutstück ein Eintrag 32 im Kühlgutverzeichnis der Verwaltungseinheit 21 angelegt, der das Bild 33 des neuen Kühlgutstücks 26 und/oder ggf. die anhand des Bilds 33 ermittelte Bezeichnung 34 des Kühlgutstücks 26 sowie ein anhand der vorgesehenen maximalen Verweildauer des Kühlgutstücks 26 im Lagerraum 1 berechnetes Verbrauchsdatum 35 enthält.
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Die Schritte S1–S11 werden kontinuierlich wiederholt, solange die Tür 5 offen ist, um so sukzessive alle Manipulationen zu erfassen, die der Benutzer am Kühlgut auf den Fachböden 3 vornimmt.
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Unabhängig von der Stellung der Tür 5 wird der zweite Prozessstrang periodisch wiederholt. Dieser beginnt mit dem Auswählen eines Eintrags im Kühlgutverzeichnis der Verwaltungseinheit 21 in Schritt S12. In Schritt S13 wird geprüft, ob die vorgesehene maximale Verweildauer für dieses Kühlgutstück erreicht ist. Wenn ja, wird der Eintrag in Schritt S14 in eine Liste anzuzeigender Einträge aufgenommen, wenn nicht, geht das Verfahren direkt zu Schritt S15, um zu prüfen, ob noch ein Eintrag im Kühlgutverzeichnis unbearbeitet ist. Wenn ja, kehrt das Verfahren zu Schritt S12 zurück, um den nächsten Eintrag zu bearbeiten. Wenn nein, dann ist die Liste der anzuzeigenden Einträge fertig. Sie kann zur sofortigen Anzeige unmittelbar an die Anzeigevorrichtung 29 ausgegeben werden; denkbar ist aber auch, sie nur auszugeben, wenn ein Benutzers dies durch eine entsprechende Eingabe an einer Benutzerschnittstelle des Geräts dies verlangt, oder sie unverlangt auszugeben, wenn ein Benutzer die Tür 5 öffnet. Des Weiteren kann vorgesehen werden, wenn der Benutzer sich anhand der Einträge im Kühlgutverzeichnis eine Aufstellung des Inhalts des Kältegeräts auf der Anzeigevorrichtung 29 anzeigen lässt, die Kühlgutstücke der Liste in dieser Aufstellung hervorzuheben, um dem Benutzer deren baldigen Verbrauch nahezulegen.
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Natürlich kann die Liste der anzuzeigenden Einträge oder das komplette Kühlgutverzeichnis mit ggf. hervorgehoben Einträgen abgelaufener Kühlgutstücke dem Benutzer auch über das Internet 28 an einen entfernten Computer übermittelt werden.
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Das oben beschriebene Verfahren ist mit geringfügigen Anpassungen auch zur Überwachung des Inhalts eines Auszugkastens 6 anwendbar. Da zwischen zwei Spulen von Übertragungsschnittstellen des Korpus 2 und des Auszugkastens 6, die einander genau gegenüberliegen, wenn der Auszugkasten 6 in den Korpus 2 eingeschoben ist, eine effiziente Energie- und Signalübertragung nicht möglich ist, wenn der Auszugkasten 6 herausgezogen ist, wird hier der erste Prozessstrang des Verfahrens nach 4 nicht durch das Öffnen der Tür 2 ausgelöst, sondern dadurch, dass die Tür wieder geschlossen wird oder dass die Verwaltungseinheit 21 daran, dass nach einer zeitweiligen Unterbrechung die Kommunikation mit der Sensoranordnung des Auszugkastens 6 wieder möglich ist, erkennt, dass der Auszugkasten 6 herausgezogen und wieder eingeschoben worden ist.
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Grundsätzlich könnte auch die Erfassung neu hinzugekommenen Kühlguts auf den Fachböden 3 erst nach erneutem Schließen der Tür erfolgen. Die oben beschriebene fortlaufende Erfassung bei offener Tür hat demgegenüber allerdings den Vorteil, dass Verlagerungen des bereits vorhandenen Kühlguts leichter verfolgt werden können.
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Um die Erzeugung von Bildern des Kühlguts im Lagerraum 1 auch bei geschlossener Tür 5 zu ermöglichen, kann sie Verwaltungseinheit ferner mit einer Beleuchtungseinrichtung 30 des Lagerraums 1 verbunden sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagerraum
- 2
- Korpus
- 3
- Fachboden
- 4
- Fach
- 5
- Tür
- 6
- Auszugkasten
- 7
- Kamera
- 8
- Platte
- 9
- Platte
- 10
- Kunststofffolie
- 11
- Substrat
- 12
- Dünnschicht
- 13
- Elektrode
- 14
- Schwingkreis
- 15
- Näherungssensor
- 16
- Spule
- 17
- Spule
- 18
- Codier-/Decodierbaustein
- 19
- Übertragungsschnittstelle
- 20
- Übertragungsschnittstelle
- 21
- Verwaltungseinheit
- 22
- Nut
- 23
- Innenbehälter
- 24
- Eisenkern
- 25
- Sensoranordnung
- 26
- Kühlgutstück
- 27
- Türöffnungsschalter
- 28
- Internet
- 29
- Anzeigevorrichtung
- 30
- Beleuchtungseinrichtung
- 31
- Speicher
- 32
- Eintrag
- 33
- Bild
- 34
- Bezeichnung
- 35
- Verbrauchsdatum
- 36
- Ortsangabe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014016212 A1 [0003]
- US 6204763 B1 [0004]