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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gurtumlenkeinrichtung mit einem an einer Fahrzeugstruktur befestigbaren Grundelement und einem gegenüber dem Grundelement beweglichen Gurtanlageelement, das eine Anlagefläche oder Anlagekante für einen umzulenkenden Sicherheitsgurt bildet.
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Eine solche Gurtumlenkeinrichtung ist beispielsweise aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/092206 bekannt. Bei der vorbekannten Gurtumlenkeinrichtung kann sich ein bewegliches Gurtanlageelement gegen die Federkraft einer Spiralfeder in Richtung auf ein ortsfestes Grundelement der Gurtumlenkeinrichtung hin bewegen. Aufgrund der Bewegung des Gurtanlageelements wird über eine Keilflächenkopplung ein Klemmelement senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gurtanlageelements nach außen gedrückt, wodurch ein Schlitz, durch den der Sicherheitsgurt hindurchgeführt ist, verkleinert wird; es kommt zu einem Einklemmen des Sicherheitsgurts im Schlitz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gurtumlenkeinrichtung der beschriebenen Art besonders einfach und kostengünstig auszugestalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Gurtumlenkeinrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gurtumlenkeinrichtung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gurtumlenkeinrichtung ein deformierbares Zwischenelement aufweist, das bei einer Relativbewegung des beweglichen Gurtanlageelements relativ zum Grundelement und in Richtung auf das Zwischenelement – insbesondere bei Vorliegen einer auf die Gurtumlenkeinrichtung wirkenden Zugkraft – deformiert und durch diese Deformation gegen den Sicherheitsgurt gedrückt wird.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Gurtumlenkeinrichtung ist darin zu sehen, dass sich das Zwischenelement im Falle einer Zugkraft des Sicherheitsgurts deformieren kann, wobei es – anders als bei dem eingangs beschriebenen Stand der Technik – unmittelbar selbst gegen den Sicherheitsgurt gedrückt wird und auf diesen einwirkt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass durch die Deformation des Zwischenelements ein Schlitz, durch den der Sicherheitsgurt hindurchgeführt ist, verkleinert wird und/oder durch die Deformation des Zwischenelements die Reibung des Sicherheitsgurts an dem Zwischenelement erhöht wird.
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Das deformierbare Zwischenelement kann plastisch deformierbar und/oder elastisch deformierbar sein. Ein plastisch deformierbares Zwischenelement kann beispielsweise aus PP-Kunststoff und ein elastisch deformierbares Zwischenelement aus Gummi bestehen.
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Im Falle eines elastisch deformierbaren Zwischenelements besteht ein Vorteil darin, dass das Zwischenelement eine Doppelfunktion ausüben kann: Zum einen kann das Zwischenelement dazu dienen, als Federelement zu wirken und – bei Fehlen einer Zugkraft des umzulenkenden Sicherheitsgurts – das Gurtanlageelement relativ zum Grundelement in eine vorgegebene Ausgangsposition zu bringen. Im Falle einer Zugkraft des Sicherheitsgurts lässt sich das Zwischenelement deformieren, wobei es – wie erwähnt – eine zweite Funktion ausübt, nämlich unmittelbar selbst gegen den Sicherheitsgurt gedrückt zu werden und auf diesen einzuwirken.
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Mit Blick auf die Anordnung der Komponenten wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Zwischenelement zwischen dem Grundelement und dem Gurtanlageelement angeordnet, insbesondere eingeklemmt, ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gurtumlenkeinrichtung einen Schlitz zum Durchführen des Sicherheitsgurtes aufweist, ein Rand des Schlitzes durch das Grundelement und der gegenüberliegende Rand des Schlitzes durch das Zwischenelement gebildet wird und die Schlitzbreite des Schlitzes durch den jeweiligen Deformationszustand des Zwischenelements bestimmt ist.
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Vorzugsweise wird die Gurtumlenkeinrichtung durch eine Steckzunge für ein Gurtschloss eines Sicherheitsgurtsystems gebildet. Eine solche Steckzunge weist vorzugsweise einen zum Einstecken in das Gurtschloss geeigneten Steckabschnitt und einen Schlitz zum Durchführen des Sicherheitsgurtes auf.
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Das bewegliche Gurtanlageelement wird bevorzugt von dem Grundelement entlang einer vorgegebenen Schieberichtung linear verschiebbar gehalten. Die Schieberichtung entspricht vorzugsweise der Kraftrichtung, die der Sicherheitsgurt auf die Gurtumlenkeinrichtung ausübt.
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Mit Blick auf einen einfachen konstruktiven Aufbau wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das bewegliche Gurtanlageelement u-förmig ist und zwei parallel angeordnete Seitenabschnitte sowie einen die beiden Seitenabschnitte verbindenden Bodenabschnitt aufweist. Das Zwischenelement ist vorzugsweise zwischen den zwei parallel angeordneten Seitenabschnitten angeordnet. Die Außenseite des Bodenabschnitts bildet bevorzugt eine Anlagefläche für den Sicherheitsgurt und die Innenseite des Bodenabschnitts eine Klemmfläche für das Zwischenelement.
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Bezüglich der Lagerung des Gurtanlageelements wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Gurtanlageelement auf einer Außenseite einen ersten Führungspin aufweist, der in eine erste Führungsnut des Grundelements hineinragt und von dieser geführt wird, und auf einer gegenüberliegenden Außenseite einen zweiten Führungspin aufweist, der in eine zweite Führungsnut des Grundelements hineinragt und von dieser geführt wird.
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Die erste und zweite Führungsnut sind vorzugsweise parallel angeordnet. Die zwei parallel angeordneten Seitenabschnitte des u-förmigen Gurtanlageelements sind bevorzugt zwischen diesen zwei Führungsnuten angeordnet.
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Das Zwischenelement ist vorzugsweise zwischen einer ersten Klemmfläche, die durch das bewegliche Gurtanlageelement gebildet wird, und einer zweiten Klemmfläche, die parallel zu der ersten Klemmfläche angeordnet ist und durch das Grundelement gebildet wird, eingeklemmt. Der jeweilige Abstand zwischen der ersten und der zweiten Klemmfläche kann so den Deformationszustand des Zwischenelements bestimmen.
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Bezüglich der Halterung des Zwischenelements wird es als vorteilhaft angesehen, wenn dieses zwei parallel angeordnete äußere Stegabschnitte (bzw. Einsteckabschnitte) aufweist, zwischen denen ein demgegenüber dickerer Mittenabschnitt angeordnet ist. Einer der zwei Stegabschnitte ist vorzugsweise in eine Haltenut im Gurtanlageelement eingesteckt und wird von dieser Haltenut gehalten; der andere der zwei Stegabschnitte ist vorzugsweise in eine Haltenut im Grundelement eingesteckt und wird von dieser Haltenut gehalten.
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Die Haltenut im Gurtanlageelement grenzt vorzugsweise an die erste Klemmfläche und die Haltenut im Grundelement an die zweite Klemmfläche an. Der Mittenabschnitt des Zwischenelements ist vorzugsweise zwischen den beiden Klemmflächen eingeklemmt.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn auf der dem Schlitz abgewandten Seite des Zwischenelements zwischen dem Grundelement und dem Gurtanlageelement ein weiteres elastisch und/oder plastisch deformierbares Zwischenelement angeordnet, insbesondere eingeklemmt, ist. Das weitere Zwischenelement wird vorzugsweise bei einer Relativbewegung des beweglichen Gurtanlageelements ebenfalls deformiert und durch die Deformation – vorzugsweise unter Erhöhung der Reibung des Sicherheitsgurtes an der Gurtumlenkeinrichtung – gegen einen Abschnitt des Sicherheitsgurts gedrückt, der dem im Schlitz befindlichen Abschnitt des Sicherheitsgurts gegenüberliegt.
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Das Grundelement umfasst vorzugsweise einen Metallkern, die abschnittsweise mit Kunststoff beschichtet oder darin eingebettet ist. Der durch das Grundelement begrenzte Rand des Schlitzes wird vorzugsweise durch einen mit Kunststoff beschichteten oder darin eingebetteten Abschnitt des Grundelements gebildet.
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Mit Blick auf die Fertigung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Haltenut im Grundelement eine Nutenwand aufweist, die durch den Metallkern gebildet wird, und die gegenüberliegende Nutenwand und der Nutenboden durch den Kunststoff gebildet sind.
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Das oder die Zwischenelemente bestehen vorzugsweise aus zumindest einem oder mehreren der folgenden Materialien oder weisen eines oder mehrere der folgenden Materialien zumindest auch auf: Styrol, Butadien; Styrolacrylat, Reinacrylat, Vinylacetat, Styrol-Butadien-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk (BR), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Butylkautschuk (IIR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Chloropren-Kautschuk (CR), Polyisopren-Kautschuk (IR), Gummi und/oder PUR.
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Zum Schutz des Sicherheitsgurts kann es außerdem von Vorteil sein, stärker in der Mitte des Sicherheitsgurtes bzw. stärker in der Mitte des Schlitzes zu klemmen als im Randbereich. Wird nämlich im Randbereich zu stark geklemmt, könnte der Sicherheitsgurt einreißen. Um zu erreichen, dass mehr oder überwiegend in der Mitte geklemmt wird, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn eine der Klemmflächen oder beide Klemmflächen im Schlitzbereich ballig bzw. im Querschnitt konvex ausgeführt sind bzw. mit anderen Worten der Schlitz in der Mitte des Sicherheitsgurtes schmaler als an den Rändern des Sicherheitsgurtes ausgeführt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
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1 ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Gurtumlenkeinrichtung in einer Draufsicht,
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2 die Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung schräg von einer Seite,
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3 die Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung schräg von der anderen Seite,
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4 die Bestandteile der Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung,
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5 die Anordnung elastischer Zwischenelemente innerhalb der Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 näher im Detail,
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6 die Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 im entspannten Zustand ohne Einwirken einer Zugkraft durch den Sicherheitsgurt,
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7 die Gurtumlenkeinrichtung gemäß 1 bei Einwirken einer Zugkraft durch den Sicherheitsgurt,
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8 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Gurtumlenkeinrichtung im entspannten Zustand ohne Einwirken einer Zugkraft durch den Sicherheitsgurt,
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9 die Gurtumlenkeinrichtung gemäß 8 bei Einwirken einer Zugkraft durch den Sicherheitsgurt,
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10 in dreidimensionaler Darstellung ein Ausführungsbeispiel für einen Metallkern mit Hinterschnitt,
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11 den Metallkern gemäß 10 im Querschnitt,
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12–13 in dreidimensionaler Darstellung weitere Ausführungsbeispiele für Metallkerne mit Hinterschnitt,
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14–15 Ausführungsbeispiele für Klemmschlitze mit balliger bzw. konvexer Formgestaltung zum Zwecke eines überwiegend mittigen Einklemmens des Sicherheitsgurts,
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16 noch ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Gurtumlenkeinrichtung im entspannten Zustand ohne Einwirken einer Zugkraft durch den Sicherheitsgurt und
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17 in dreidimensionaler Darstellung den Metallkern der Gurtumlenkeinrichtung gemäß 16 näher im Detail.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 zeigt in einer Draufsicht eine Gurtumlenkeinrichtung in Form einer Steckzunge 10. Die Steckzunge 10 umfasst ein an einer Fahrzeugstruktur befestigbares Grundelement 100, das durch einen abschnittsweise mit Kunststoff 102 beschichteten bzw. in Kunststoff 102 eingebetteten Metallkern 101 gebildet ist. Der Metallkern 101 kann durch eine gestanzte und umgebogene Metallplatte bzw. ein gestanztes und umgebogenes Metallblech gebildet sein. Ein vorderer Abschnitt des Metallkerns 101 bildet einen Steckabschnitt 110 der Steckzunge 10, die in ein aus Gründen der Übersicht in der 1 nicht dargestelltes Gurtschloss eingesteckt und dort verrastet werden kann.
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Die Steckzunge 10 dient als Gurtumlenkeinrichtung für einen Sicherheitsgurt 20; zu diesem Zweck kann der Sicherheitsgurt 20 durch einen Schlitz 11 in der Steckzunge 10 hindurchgeführt werden.
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Die 2 zeigt die Steckzunge 10 gemäß 1 in einer dreidimensionalen Sicht schräg von der Seite. Es lässt sich der Schlitz 11 erkennen, durch den der Sicherheitsgurt 20 gemäß 1 hindurchgeführt ist.
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Darüber hinaus zeigt die 2, dass die Steckzunge 10 zusätzlich zu dem befestigbaren Grundelement 100 ein gegenüber dem Grundelement 100 bewegliches Gurtanlageelement 200 sowie ein elastisches Zwischenelement 300 umfasst. Von dem Gurtanlageelement 200 sind lediglich zwei parallel angeordnete Seitenabschnitte 210 und 220 erkennbar; das elastische Zwischenelement 300 ist ebenfalls im Wesentlichen verdeckt.
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Die 3 zeigt die Steckzunge 10 gemäß den 1 und 2 in einer dreidimensionalen Sicht schräg von der anderen Seite. Es lässt sich erkennen, dass das Gurtanlageelement 200 u-förmig ist und zusätzlich zu den zwei parallel angeordneten Seitenabschnitten 210 und 220 einen die beiden Seitenabschnitte 210 und 220 verbindenden Bodenabschnitt 230 aufweist.
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Die Außenseite des Bodenabschnitts 230 bildet eine Anlagefläche 231 für den Sicherheitsgurt 20 gemäß 1. Die Innenseite des Bodenabschnitts 230 bildet eine Klemmfläche 232 für das darüber liegende elastische Zwischenelement 300 gemäß 2 sowie für ein weiteres elastische Zwischenelement 400, das parallel zu dem elastischen Zwischenelement 300 angeordnet ist. Die beiden Zwischenelemente 300 und 400 sind zwischen den beiden parallel angeordneten Seitenabschnitten 210 und 220 angeordnet.
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Die beiden Zwischenelemente 300 und 400 bestehen vorzugsweise aus zumindest einem oder mehreren der folgenden Materialien oder weisen eines oder mehrere der folgenden Materialien zumindest auch auf: Styrol, Butadien; Styrolacrylat, Reinacrylat, Vinylacetat, Styrol-Butadien-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk (BR), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Butylkautschuk (IIR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Chloropren-Kautschuk (CR), Polyisopren-Kautschuk (IR), Gummi und/oder PUR.
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Wie weiter unten noch näher im Detail erläutert wird, ist das Gurtanlageelement 200 entlang der Pfeilrichtung P nach oben beweglich und kann bei einer Relativbewegung relativ zum Grundelement 100 die beiden elastischen Zwischenelemente 300 und 400 deformieren. In den 2 und 3 sind mit dem Bezugszeichen 500 Freiräume gekennzeichnet, die eine Relativbewegung des Gurtanlageelements 200 bzw. der beiden Seitenabschnitte 210 und 220 entlang der Pfeilrichtung P nach oben ermöglichen.
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Die 4 zeigt die Bestandteile der Steckzunge 10 gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung. Man erkennt das befestigbare Grundelement 100 mit dessen Steckabschnitt 110, der ein Verrasten mit einem externen Gurtschloss ermöglicht. Darüber hinaus erkennt man das gegenüber dem Grundelement 100 bewegliche Gurtanlageelement 200, das u-förmig ausgebildet ist. Die Außenseite des Bodenabschnitts 230 des Gurtanlageelements 200 bildet die Anlagefläche 231 für den Sicherheitsgurt 20 gemäß 1; die Innenseite des Bodenabschnitts 230 bildet eine Klemmfläche 232, auf der sich das elastische Zwischenelement 300 und das weitere elastische Zwischenelement 400 abstützen können.
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Die 4 zeigt darüber hinaus zwei Führungspins 212 und 222, von denen einer an der Außenseite 211 des Seitenabschnitts 210 und der andere an der Außenseite 221 des Seitenabschnitts 220 des Gurtanlageelements 200 angeordnet, insbesondere einteilig angeformt, ist. Die beiden Führungspins 212 und 222 werden in zwei Führungsnuten geführt, die in dem Grundelement 100 ausgebildet sind. Die beiden Führungsnuten im Grundelement 100 sind vorzugsweise parallel angeordnet. Die zwei parallelen Seitenabschnitte 210 und 220 des Gurtanlageelements 200 befinden sich zumindest abschnittweise zwischen diesen zwei Führungsnuten des Grundelements 100. Von den beiden Führungsnuten ist in der 4 nur eine erkennbar und dort mit dem Bezugszeichen 120 gekennzeichnet.
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Die 4 lässt darüber hinaus erkennen, dass das elastische Zwischenelement 300 einen in der 4 oberen äußeren Steg- bzw. Einsteckabschnitt 310, einen in der 4 unteren äußeren Steg- bzw. Einsteckabschnitt 320 sowie einen dazwischen liegenden dickeren Mittenabschnitt 330 aufweist. Wie weiter unten noch näher erläutert wird, wird im Rahmen der Montage der untere Stegabschnitt 320 in eine Haltenut im Bodenabschnitt 230 des Gurtelements 200 und der obere Stegabschnitt 310 in eine Haltenut im Grundelement 100 eingesteckt.
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Das weitere elastische Zwischenelement 400 kann mit dem elastischen Zwischenelement 300 identisch sein. Das weitere elastische Zwischenelement 400 wird demgemäß ebenfalls in eine zugeordnete Haltenut im Gurtanlageelement 200 und in eine korrespondierende zugeordnete Haltenut im Grundelement 100 eingesteckt.
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Im Rahmen der Montage der Komponenten der Steckzunge 10 werden zunächst die beiden elastischen Zwischenelemente 300 und 400 in die dafür vorgesehenen Haltenuten im u-förmigen Gurtanlageelement 200 eingesteckt. Anschließend wird das Gurtanlageelement 200 mit seinen Führungspins 212 und 222 in die dafür vorgesehenen parallel angeordneten Führungsnuten (vgl. Bezugszeichen 120) im Grundelement 100 eingeführt. Anschließend werden, um ein Herausrutschen des Gurtanlageelements 200 aus den Führungsnuten zu vermeiden, Arretierungsstöpsel 510 eingesteckt, die einen unteren Anschlag für die Führungspins 212 und 222 des Gurtanlageelements 200 bilden.
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Die 5 zeigt die Anordnung der beiden elastischen Zwischenelemente 300 und 400 zwischen dem u-förmigen Gurtanlageelement 200 und dem Grundelement 100 näher im Detail. Es lässt sich eine Haltenut 250 im Gurtanlageelement 200 erkennen, in die der äußere Stegabschnitt 320 des elastischen Zwischenelements 300 eingesteckt ist. Die Haltenut 250 befindet sich neben einer Klemmfläche 232, auf die sich der Mittenabschnitt 230 des Zwischenelements 300 abstützt.
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Die 5 zeigt darüber hinaus eine Haltenut 150 im Grundelement 100, die zur Aufnahme des äußeren Stegabschnitts 310 des elastischen Zwischenelements 300 dient. Die Haltenut 150 im Grundelement 100 weist eine Nutenwand auf, die durch den Metallkern 101 des Grundelements 100 gebildet ist. Die gegenüberliegende Nutenwand und der Nutenboden der Haltenut 150 werden durch den Kunststoff 102 des Grundelements 100 gebildet.
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Neben der Haltenut 150 befindet sich eine Klemmfläche 160 des Grundelements 100, auf der sich der Mittenabschnitt 330 des Zwischenelements 300 abstützt.
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Die 5 zeigt außerdem die Anordnung des weiteren elastischen Zwischenelements 400. Es lässt sich erkennen, dass das weitere elastische Zwischenelement 400 in eine Haltenut 150a im Grundelement 100 sowie in eine Haltenut 250a im Gurtanlageelement 200 eingesteckt ist. Die Befestigung bzw. Anordnung des weiteren Zwischenelements 400 entspricht somit der Anordnung des elastischen Zwischenelements 300.
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In der 5 lässt sich auch der Sicherheitsgurt 20 erkennen, der an der durch die Außenseite des Bodenabschnitts 230 gebildeten Anlagefläche 231 anliegt.
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Die 5 zeigt im Übrigen einen Freiraum 600, der zwischen dem Gurtanlageelement 200 und dem Grundelement 100 vorgesehen ist und eine Relativbewegung des Gurtanlageelements 200 entlang der Pfeilrichtung P in 5 nach oben in Richtung auf das Grundelement 100 ermöglicht; im Falle einer solchen Relativbewegung werden die beiden elastischen Zwischenelemente 300 und 400 deformiert, wie nachfolgend im Zusammenhang mit den 6 und 7 erläutert wird.
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Die 6 zeigt die Steckzunge 10 gemäß den 1 bis 5 in einem Querschnitt. Es lässt sich der Schlitz 11 erkennen, durch den der Sicherheitsgurt 20 hindurchgeführt ist.
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Ein Rand des Schlitzes 11 wird durch das Grundelement 100, insbesondere einen mit Kunststoff 102 beschichten Abschnitt des Grundelements 100, gebildet; der gegenüberliegende Rand des Schlitzes 11 wird durch das elastische Zwischenelement 300, insbesondere den dickeren Mittenabschnitt 330 des Zwischenelements 300, gebildet. Die Schlitzbreite D des Schlitzes 11 wird somit durch den jeweiligen Deformationszustand des Zwischenelements 300 bestimmt.
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Die 6 zeigt den Fall, dass der Sicherheitsgurt 20 keine signifikante Zugkraft auf das Gurtanlageelement 200 ausübt. Die beiden elastischen Zwischenelemente 300 und 400 sind aus diesem Grunde nicht oder zumindest nicht signifikant deformiert, so dass der Schlitz 11 in der Steckzunge 10 einen Abstand D aufweist, der ein reibungsarmes Bewegen des Sicherheitsgurts 20 durch den Schlitz 11 erlaubt. Mit anderen Worten ist die Schlitzbreite D des Schlitzes 11 größer als die Dicke des Sicherheitsgurts 20, solange das Zwischenelement 300 nicht deformiert ist.
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Die 7 zeigt die Komponenten der Steckzunge 10 im Falle einer Zugkraft des Sicherheitsgurts 20 entlang der Pfeilrichtung P. Es lässt sich erkennen, dass der Sicherheitsgurt das Gurtanlagelement 200 nach oben zieht, wodurch die beiden Zwischenelemente 300 und 400 deformiert werden.
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Aufgrund der Deformation des elastischen Zwischenelements 300 wird die Schlitzbreite D des Schlitzes 11 signifikant reduziert, und es wird der Sicherheitsgurt 20 zwischen dem elastischen Zwischenelement 300 und dem gegenüberliegenden Rand des Grundelements 100 eingeklemmt. Durch das Einklemmen wird der Sicherheitsgurt 20 im Schlitz 11 fixiert, zumindest aber wird die Reibung des Sicherheitsgurts 20 bei einer Bewegung durch den Schlitz 11 hindurch vergrößert.
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Darüber hinaus lässt sich erkennen, dass durch die Deformation des weiteren Zwischenelements 400 dieses gegen einen Abschnitt 20a des Sicherheitsgurts 20 gedrückt wird, der dem im Schlitz 11 befindlichen Abschnitt 20b des Sicherheitsgurts 20 gegenüberliegt. Durch das Gegendrücken des weiteren elastischen Zwischenelements 400 gegen den Sicherheitsgurt 20 wird die Reibung des Sicherheitsgurts 20 im Bereich der Steckzunge 10 noch weiter erhöht, so dass ein Entlangrutschen des Sicherheitsgurts 20 an der Steckzunge 10 entlang erschwert wird.
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Wie sich in den 6 und 7 erkennen lässt, werden das elastische Zwischenelement 300 und/oder das elastische Zwischenelement 400 unmittelbar selbst durch die Deformation gegen den Sicherheitsgurt 20 gedrückt und erhöhen dadurch die Reibung.
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Das weitere Zwischenelement 400 kann darüber hinaus eine weitere Funktion aufweisen, nämlich dazu dienen, das Bewegungsverhalten des Gurtanlageelements 200 entlang der Pfeilrichtung P, also in den 6 und 7 nach oben, gezielt zu beeinflussen. Beispielsweise kann das weitere Zwischenelement 400 ein Verdrehen oder Verkippen des Gurtanlageelements 200 im Uhrzeigersinn gemäß der Pfeilrichtung P1 in der 7 verhindern und eine rein translatorische Bewegung des Gurtanlageelements 200 entlang der Pfeilrichtung P erzwingen; ein solches Verhalten ist zu erwarten, wenn das Zwischenelement 300 und das weitere Zwischenelement 400 dasselbe oder näherungsweise dasselbe Deformationsverhalten aufweisen.
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Alternativ kann das weitere Zwischenelement 400 auch gezielt ein Verdrehen oder Verkippen des Gurtanlageelements 200 erlauben, beispielsweise im Uhrzeigersinn gemäß der Pfeilrichtung P2 in der 7, um die Krafteinwirkung auf den Sicherheitsgurt 20 und damit die Reibung noch weiter zu erhöhen; ein solches Verkippen ist zu erwarten, wenn das Zwischenelement 300 weicher ist bzw. eine geringere Shore-Härte aufweist als das weitere Zwischenelement 400.
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Die 8 und 9 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Gurtumlenkeinrichtung in Form einer Steckzunge in einem Querschnitt. Es lässt sich erkennen, dass der in den 8 und 9 rechte Rand des Schlitzes 11 – wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 6 und 7 – seitlich durch das Zwischenelement 300 begrenzt wird. Anders als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 6 und 7 wird der in den 8 und 9 linke Rand des Schlitzes 11 durch einen Abschnitt 101a des Metallkerns 101, also nicht durch die Kunststoffumhüllung, gebildet, wodurch die Stabilität des Schlitzes an der Schnittstelle zum Grundelement 100 vergrößert wird.
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Die in den 8 und 9 gezeigte Schlitzbegrenzung durch einen Abschnitt 101a des Metallkerns 101 lässt sich beispielsweise durch eine gabelförmige Formgestaltung des Metallkerns 101 bzw. eine Formgestaltung des Metallkerns 101 mit Hinterschnitt erreichen.
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In der 10 ist ein gestanzter und umgebogener Metallkern 101 gezeigt, der einen Kern einer Steckzunge 10 bzw. einen Kern einer Gurtumlenkeinrichtung bilden kann. Die 11 zeigt die Metallkern 101 im Querschnitt. Es lässt sich erkennen, dass der Metallkern 101 einen Hinterschnitt bildet, durch den die Schlitzbegrenzung mittels Metallkern gemäß den 8 und 9 möglich wird.
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In den 12 und 13 sind weitere Ausführungsbeispiele für umgebogene Metallkerne 101 mit Hinterschnitt gezeigt. Bei der Ausführungsvariante gemäß 12 wurde ein Langloch 105 in das Ausgangsmetallblech gestanzt; der dadurch entstehende obere Steg 105a wurde anschließend nach oben gebogen.
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Alternativ kann der in der 12 obere Steg 105a durchtrennt bzw. weggelassen werden, und es können zwei Stegabschnitte 104 erzeugt werden, die einzeln nach oben gebogen werden.
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Im Übrigen ist es in vorteilhafter Weise möglich, den Umfang der Reibung auf den beiden Seiten des Sicherheitsgurtes 20 im Schlitz 11 gezielt einzustellen, sei es gleich einzustellen oder gezielt unterschiedlich einzustellen. Beispielsweise kann die Oberflächengestaltung (z. B. hinsichtlich Materialwahl und Rauhigkeit, z. B. mit oder ohne Riffelung oder dergleichen) des Zwischenelements 300 und die Oberflächengestaltung (z. B. hinsichtlich Materialwahl und Rauhigkeit, z. B. mit oder ohne Riffelung oder dergleichen) des Kunststoffs 102 im Schlitzbereich bei der Ausführungsform gemäß den 6 und 7 gleich oder unterschiedlich ausgestaltet werden, um die gewünschte Reibungsverteilung zu erreichen. In entsprechender Weise kann die Oberflächengestaltung (z. B. hinsichtlich Materialwahl und Rauhigkeit, z. B. mit oder ohne Riffelung oder dergleichen) des Zwischenelements 300 und die Oberflächengestaltung (z. B. hinsichtlich Rauhigkeit und/oder einer etwaigen zusätzlichen Beschichtung) des Abschnitts 101a des Metallkerns 101 im Schlitzbereich bei der Ausführungsform gemäß den 8 und 9 gleich oder unterschiedlich ausgestaltet werden, um die gewünschte Reibungsverteilung zu erreichen.
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Entsprechend kann die Reibung an dem weiteren Zwischenelement 400 durch die Oberflächengestaltung (z. B. hinsichtlich Materialwahl und Rauhigkeit, z. B. mit oder ohne Riffelung oder dergleichen) wie gewünscht eingestellt werden.
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Zum Schutz des Sicherheitsgurtes 20 kann es außerdem von Vorteil sein, stärker in der Mitte des Sicherheitsgurtes 20 bzw. stärker in der Mitte des Schlitzes 11 zu klemmen als im Randbereich. Wird nämlich im Randbereich zu stark geklemmt, könnte der Sicherheitsgurt 20 einreißen. Um zu erreichen, dass mehr oder überwiegend in der Mitte geklemmt wird, kann eine der Klemmflächen 11a oder 11b im Schlitzbereich (vgl. 14 und 15) oder beide Klemmflächen 11a und 11b ballig bzw. im Querschnitt konvex ausgeführt sein. Die 14 zeigt eine Variante, bei der das Grundelement 100 (sei es dessen Metallkern 101 oder der Kunststoff 102) ballig bzw. im Querschnitt konvex ausgeführt ist; die 15 zeigt eine Variante, bei der das Zwischenelement 300 ballig bzw. im Querschnitt konvex ausgeführt ist.
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In der 16 ist noch ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen umgebogenen Metallkern 101 mit Hinterschnitt gezeigt. Bei der Ausführungsvariante gemäß 16 wird der Schlitz 11 auf einer Klemmseite durch einen mit Kunststoff 102 beschichteten Abschnitt 101a des Metallkerns 11 und auf der gegenüberliegenden Seite durch das Zwischenelement 300 begrenzt. Der Sicherheitsgurt 20 liegt also – wie bei der Variante gemäß den 6 und 7 – bei deformiertem Zwischenelement 300 auf dem Kunststoff 102 auf, jedoch erfolgt zusätzlich eine mechanische Abstützung durch den innenliegenden bzw. eingebetteten Metallkern 101.
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Die 17 zeigt den Metallkern 101 gemäß 16 in einer dreidimensionalen Sicht schräg von der Seite.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steckzunge
- 11
- Schlitz
- 11a
- Klemmfläche
- 11a
- Klemmfläche
- 20
- Sicherheitsgurt
- 20a
- Abschnitt
- 20b
- Abschnitt
- 100
- Grundelement
- 101
- Metallkern
- 101a
- Abschnitt des Metallkerns
- 102
- Kunststoff
- 104
- Stegabschnitt
- 105
- Langloch
- 105a
- oberer Steg
- 110
- Steckabschnitt
- 120
- Führungsnut
- 150
- Haltenut
- 150a
- Haltenut
- 160
- Klemmfläche
- 200
- Gurtanlageelement
- 210
- Seitenabschnitt
- 211
- Außenseite
- 212
- Führungspin
- 220
- Seitenabschnitt
- 221
- Außenseite
- 222
- Führungspin
- 230
- Bodenabschnitt
- 231
- Anlagefläche
- 232
- Klemmfläche
- 250
- Haltenut
- 250a
- Haltenut
- 300
- Zwischenelement
- 310
- oberer Stegabschnitt
- 320
- unterer Stegabschnitt
- 330
- Mittenabschnitt
- 400
- Zwischenelement
- 500
- Freiräume
- 510
- Arretierungsstöpsel
- 600
- Freiraum
- D
- Abstand, Schlitzbreite
- P
- Pfeilrichtung
- P1
- Pfeilrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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