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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reiheneinheit einer landwirtschaftlichen Maschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Reiheneinheiten bzw. Säschare sind bspw. durch die
DE 40 39 966 A1 bereits bekannt geworden. Um dem Verschleiß unterworfene Teile des Säschares derartig zu gestalten, dass die zur optimalen Keimbettbildung erforderlichen Parameter geschaffen und über einen möglichst langem Zeitraum beibehalten werden, sieht die Erfindung verschiedene Rillenformprofilteile vor. Derartige Rillenformprofilteile werden auch als Kufe bezeichnet. Die Rillenformprofilteile bzw. die Kufen können je nach Verwendungszweck sowie in Abhängigkeit des jeweils auszubringenden Verteilguts gewechselt werden, wobei hierfür jeweils eine Schraubverbindung vorgesehen ist. Schraubverbindungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass ein schneller Wechsel der Kufe bei sich ändernden Bedingungen nicht möglich ist, da jeweils Werkzeuge benötigt werden und die Schrauben mitunter nur schwer zugänglich sind. Ebenso müssen u. u. Teile bzw. Komponenten des Säschars demontiert werden, um die Schrauben der Kufen zu erreichen, wodurch der Montageaufwand sich nochmals erhöht.
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Um dem zu entgegnen wirken, sieht bspw. die
EP 2 359 672 B1 zum Austausch der Kufen ein Schnellwechselsystem vor. Das hierbei dargestellte Schar stellt ein Doppelscheibenschar dar, welches insbesondere in Einzelkornmaschinen Verwendung findet. Bei diesem Säschar werden mittels zwei in einem Winkel zueinander angestellten Sechscheiben jeweils Saatfurchen in den Boden gezogen. Diese Saatfurche wird anschließend durch die Kufe offen gehalten, wodurch ein Zurückfallen von Erde in die Furche verhindert wird, gleichzeitig schützt die Kufe die darüber verlaufende Saatleitung und endet unmittelbar vor einer Saatandruckrolle mit dem Saatgutauslauf. Um verschiedene Kufen montieren zu können oder diese komplett zu demontieren, sieht die
EP 2 359 672 B1 ein Schnellwechselsystem vor, welches mittels eines Hebels bedient werden kann, ohne hierfür zusätzliche Werkzeuge zu benötigen. Eine derartige Hebelkonstruktion hat sich jedoch als sehr Teile aufwendig herausgestellt. Ebenso kann es durch die Anordnung des Hebels zwischen den Sechscheiben insbesondere auch während der Feldarbeit und dem dadurch entstehenden geringen Freiraum zu Verstopfungen des Säschars kommen, was wiederum vermieden werden soll.
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Eine weitere Möglichkeit Kufen schnell wechseln zu können, sowie Wartungsarbeiten an den Komponenten eines Säschar vereinfacht durchführen zu können sieht die
EP 2 022 307 A1 vor. Hierbei wird ein Säschar beschrieben bei dem Komponenten gegenüber einer Rahmenkonstruktion bzw. einem Scharrahmen verschwenkt werden können, wodurch eine Bedienperson bzw. Wartungsperson diese einfacher erreichen kann. Eine derartige Rahmenkonstruktion stellt jedoch große Anforderungen an die Stabilität dieser. Weiter unterliegen die Dreh- und Schwenkpunkte einem Verschleiß, wodurch sich die Dauerhaltbarkeit des Säschars verringern kann.
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Ein weiteres System, um Kufen schnell wechseln, zu können geht aus der
EP 2 183 951 A1 hervor. Auch bei diesem System werden die Kufen mittels Schraubverbindung montiert, um jedoch keine zusätzlichen Komponenten des Säschares bei einem Wechsel der Kufen demontieren zu müssen, ist die Schraubverbindung derartig angeordnet, dass diese sich in einem Bereich befindet, welche von keinen anderen Teilen bedeckt wird bzw. diese von außen zugänglich ist. Weiterhin sind zur gelenkigen Anbringung der Kufe am Säschar zusätzliche Positioniermittel vorgesehen. Die zusätzlichen an der Kufe angebrachten Positioniermittel sind über eine Formschlussverbindung mit einem Gegenlager des Säschars verbunden. Zwar lässt sich mit diesem System die Montage einer Kufe vereinfachen, nur ist die Ausgestaltung der Kufe durch die zusätzlichen Positioniermittel Teile aufwendig. Ebenso unterliegen auch die Positioniermittel durch deren Anordnung in der Kufe einem Verschleiß, wodurch eine exakte Positionierung dauerhaft nicht gewährleistet werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Reiheneinheit einer landwirtschaftlichen Maschine zur Verfügung zu stellen, die eine Kufe aufweist, welche einfach zu montieren ist und die keine zusätzlichen Positioniermittel benötigt.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Reiheneinheit mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Zu Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung eine Reiheneinheit vor, welche in landwirtschaftlichen Maschinen, insbesondere zur Aussaat und Verteilung von granulatartigem Verteilgut wie Saatgut und/oder Dünger, Verwendung findet. An derartigen landwirtschaftlichen Maschinen sind in der Regel in weitgehend gleichen Abständen zueinander eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Reiheneinheiten angebracht. Die Reiheneinheit wird vorzugsweise über eine Parallelogrammanordnung schwenkbar an einer Rahmenkonstruktion der Maschine montiert. Dem Parallelogramm kann bspw. ein hydraulischer, und/oder pneumatischer und/oder elektrischer Stellantrieb oder Zylinder zugeordnet sein, mittels welchem zum einen die Reiheneinheit verschwenkt, und zum anderen ein definierter Schardruck auf die Reiheinheit während der Feldfahrt ausgeübt werden kann. Die Reiheinheit weist darüber hinaus furchenziehende Werkzeuge wie Sechscheiben, Zinken oder dergl. auf, insbesondere sind als furchenziehende Werkzeuge zwei in einem Winkel zueinander angebrachte Sechscheiben vorgesehen. Zwischen diesen Sechscheiben und/oder neben oder hinter den furchenziehenden Werkzeugen ist ein Saatrohr anbracht, mittels welchem das von einer Dosiervorrichtung in der Regel weitgehend vereinzelte Verteilgut in Richtung der Saatfurche transportiert wird. Die Dosiervorrichtung kann bspw. Teil der Reiheneinheit aber auch von dieser Beabstandet sein und bspw. an einem Rahmen der Maschine montiert sein, auch könnte eine Dosiervorrichtung eine Mehrzahl von Reiheneinheiten mit dem jeweiligen Verteilgut versorgen. Auch kann die Dosiervorrichtung sowohl nach dem Differenzdruckprinzip als auch nach dem Fliehkraftprinzip oder auch mechanisch arbeiten. Auch Kombinationen aus verschiedenen Vereinzelungsprinzipien wären vorstellbar. In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist seitlich neben den furchenziehenden Werkzeugen wenigstens eine vorzugsweise jedoch zwei Tiefenführungsräder angebracht, mittels welchen sowohl die Eindringtiefe der furchenziehenden Werkzeuge in die Ackerfläche und somit die Arbeitstiefe definiert wird als auch diese konstant gehalten wird. Ebenso wäre es auch vorstellbar, dass ein Tiefenführungsrad zwischen zwei Reiheneinheiten und/oder zwischen zwei furchenziehenden Werkzeugen angebracht ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn bspw. an einem Scharrahmen zwei in einem Abstand zueinander angeordnete furchenziehende Werkzeuge, Saatrohre und Druckrollen angebracht sind. Dem Ausgang des Saatrohrs kann ein Fangelement bspw. in Form einer Fangrolle nachgeordnet sein. Durch dieses Fangelement soll zum einen das teilweise mit großer Geschwindigkeit durch das Saatrohr beförderte Verteilgut abgebremst bzw. ein Verrollen dieses in der Saatfurche verhindert werden, und zum anderen das Verteilgut im Boden eingebettet werden. Nachfolgend an die Ablage des Verteilguts kann die Reiheinheit mit diversen Druckrollen oder dergl. versehen sein, mittels denen sowohl die Saatfurche verschlossen als auch das Verteilgut in den Bodengedrückt wird, um somit optimale Keimbedingungen zu erhalten. Die Druckrollen können bspw. in einem Winkel zueinander und schwenkbar an der Reiheinheit montiert sein. Auch kann die Kraft dieser Druckrollen bspw. mittels Feder oder Stellglieder oder dergl. variiert werden. Die Komponenten der Reiheinheit werden jeweils an einem Scharrahmen montiert.
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Um zum einen zu gewährleisten, dass die Saatfurche ausreichend weit geöffnet ist und zum anderen um Kluten und Bodenrückstände ausreichend aus der Saatfurche zu entfernen, ist die Reiheneinheit mit einer Kufe versehen. Wobei die Kufe in Abhängigkeit der jeweiligen Bodenbedingungen und in Abhängigkeit der Arbeitstiefe unterschiedlichste Konturen und Formen aufweisen kann. Auch kann die Kufe komplett aus der Reiheneinheit entnommen werden, dies kann insbesondere bei sehr feuchten Bedingungen erforderlich sein.
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Um dies für eine Bedienperson möglichst einfach zu gestalten, erfolgt die Montage der Kufe in der Reiheneinheit mit Hilfe von im Scharrahmen oder an der Reiheneinheit vorgesehenen Führungsflächen sowie mittels eines weitgehend elastisch ausgebildeten Verriegelungselements. Wobei die Elastizität des Verriegelungselements vorzugsweise derartig ausgelegt ist, dass dieses Werkzeuglos geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Um jedoch eine ausreichend große Vorspannkraft des Verriegelungselements zu erreichen, könnte dieses auch mit einem entsprechenden Werkzeug geöffnet bzw. „aufgebogen“ werden. Als Werkzeug könnte bspw. ein Schraubendreher Verwendung finden. Insbesondere ist das Verriegelungselement aus einem elastischen Metall, wie bspw. Federblech, gefertigt. Es wären jedoch auch nicht metallische Materialien wie bspw. Kunststoffe oder Gummimaterialien vorstellbar bzw. verwendbar. Das Verriegelungselement ist insbesondere derartig gefertigt, dass dieses nach Verformung wieder in dessen ursprüngliche Form übergeht.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist der Scharrahmen der Reiheneinheit eine bspw. nutförmige Aufnahmeöffnung für die Kufe auf, d.h. die Aufnahmeöffnung besitzt in Bezug auf die Fahrtrichtung der Reiheinheit zumindest eine vordere und eine hintere Führungs- bzw. Anlagefläche, die derartig gestaltet sind, dass diese die auf die Kufe in Fahrtrichtung bzw. in horizontaler Richtung wirkenden Kräfte aufnehmen können. Auch kann die Aufnahmeöffnung zwei Seitenwände aufweisen, um eine Bewegung der Kufe quer zur Fahrtrichtung der Reiheneinheit zumindest weitgehend zu unterbinden. Darüber hinaus kann die Aufnahmeöffnung eine Anschlagfläche aufweisen, so dass die Kufe nicht zu weit in diese hinein geschoben wird. Um ein herauswandern der Kufe aus der Aufnahmeöffnung zu verhindern, ist dieses mit dem erfindungsgemäßen, vorzugsweise aus Federblech gebildeten Verriegelungselement gesichert. Das Verriegelungselement sowie die Kufe können hierzu mit einem zusätzlichen Absatz versehen sein, in welchen Absatz der Kufe ein Absatz des Verriegelungselements eingreift. Somit bildet die Kufe in der Aufnahmeöffnung eine Formschlussverbindung. Um Fertigungstoleranzen auszugleichen sowie die Montage der Kufe zu erleichtern, ist die Aufnahmeöffnung in dessen Querschnitt größer als die Kufe ausgeführt. Die Anschlagfläche in der Aufnahmeöffnung ist insbesondere so angeordnet, dass die Absätze des Verriegelungselements und der Kufe, wenn diese an der Anschlagfläche anliegt, ineinander greifen, wodurch wiederum eine Montage erleichtert wird.
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Durch die somit erleichterte Montage der Kufe ist eine Anpassung der Reiheneinheit auf verschiedenste Bodenbedingungen und Saattiefen durch Austausch der Kufe jederzeit möglich.
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Um ein Herauswandern der Kufe durch ein Öffnen des Verriegelungselements, hervorgerufen durch Drehbewegungen der Sechscheiben zu verhindern, kann der Absatz der Kufe hinter dem Mittelpunkt bzw. Drehpunkt der Sechscheiben angeordnet sein. Somit wird erreicht, dass durch Rotation der Sechscheiben die Kufe eher die Tendenz hat in die Aufnahmeöffnung hineingedrückt zu werden als von dieser herausgetrieben zu werden. Dies kann bspw. noch dadurch verstärkt werden, dass die vordere Führungsfläche zumindest abschnittsweise vor dem Drehpunkt und die hintere Führungsfläche zumindest abschnittsweise hinter dem Drehpunkt der Sechscheiben angeordnet ist. Erfolgt eine Montage der Kufe mit Seitenwänden ist dies jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Ebenso kann die Aufnahmeöffnung unterhalb des Drehpunkts der Sechscheiben sein. Auch kann das Verriegelungselement sich unterhalb des Drehpunkts der Sechscheiben befinden, wodurch wiederum die Montage durch die gute Erreichbarkeit erleichtert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Kufe im hinteren Bereich zwei Stege aufweisen so dass diese eine Nut bilden. Auch kann die Kufe in Bezug auf das Saatrohr bzw. insbesondere dessen Auslass so angeordnet sein, dass dieser in die Nut der Kufe hineinragt. Somit wird wiederum das Saatrohr gegen Verschleiß und Beschädigungen durch Steinschläge oder dergl. geschützt.
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Ebenso könnte für eine vereinfachte Montage vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement bspw. mittels eines Werkzeuges wie einem Schraubendreher erfolgt, d.h. das mittels des Schraubendrehers das Verriegelungselement geöffnet wird, um dies zu erleichtert, kann die Kufe jeweils so geformt sein das bei Bewegung des Schraubendrehers entlang der Kontur der Kufe, dieser quasi zwangsgeführt zum Verriegelungselement geleitet wird.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine landwirtschaftliche Maschine mit einer Mehrzahl von Reiheneinheiten.
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2 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Ausführungsvariante einer Reiheneinheit.
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3 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit austauschbarer Kufe.
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4 zeigt eine Detailansicht einer austauschbaren Kufe in Arbeitsposition.
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5 zeigt eine Detailansicht einer austauschbaren Kufe mit verformtem Verriegelungselement und teilweise demontierter Kufe.
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6 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Dosiervorrichtung mit Saatrohr.
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7 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Dosiervorrichtung mit geöffnetem Gehäuse.
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8 zeigt in drei Seitenansichten eine Ausführungsvariante einer Dosiervorrichtung, wobei:
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8a diese mit Gehäusedeckel zeigt.
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8b diese ohne Gehäusedeckel und Dosierscheibe zeigt.
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8c diese ohne Gehäusedeckel und Dosierscheibe, sowie mit verschwenkter Kornabgabe zeigt.
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9 zeigt in zwei Schnittansichten jeweils eine Dosiervorrichtung und ein Saatrohr mit Saatflusssensor mit verschiedenen Kornabgaben wobei:
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9a hierbei eine Kornabgabe mit geringem Durchmesser D1 zeigt.
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9b hierbei eine Kornabgabe mit großem Durchmesser D2 zeigt.
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10 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Saatflusssensors.
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11 zeigt eine Schnittansicht eines Saatflusssensors.
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12 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit einer bürstenartigen Verzögerungseinheit und geradem Saatrohr.
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13 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit einer bürstenartigen Verzögerungseinheit und sichelförmigem Saatrohr.
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14 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit einer Kammern aufweisenden Verzögerungseinheit und linearem Saatrohr.
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15 zeigt eine Seitenansicht einer Reiheneinheit mit einer Kammern aufweisenden Verzögerungseinheit und sichelförmigem Saatrohr.
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16 zeigt in zwei Seitenansichten einen Abgabebereich mit Verzögerungseinheit einer Reiheneinheit wobei:
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16a diesen mit einer Kammern aufweisenden Verzögerungseinheit zeigt.
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16b diesen mit einer bürstenartigen Verzögerungseinheit zeigt.
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17 zeigt eine Seitenansicht im Schnitt einer Reiheneinheit mit Kufe, Saatrohr und Düngerrohr.
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18 zeigt eine Detailansicht einer Dosiervorrichtung mit Saatrohr mit zugeordneter Kufe, zugeordnetem Düngerrohr und nachgeordneter Saatgutandruckrolle.
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19 zeigt eine Detailansicht der Anordnung der Kufe des Düngerrohr und des Saatrohrs zu einer Saatgutandruckrolle.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den 1 bis 19 jeweils identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Reiheneinheit ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine landwirtschaftliche Maschine 10 mit einer Mehrzahl von in regelmäßigen Abständen zueinander angebrachten Reiheneinheiten 12, welche Reiheneinheiten 12 an einem Rahmen 14 der landwirtschaftlichen Maschine 10 montiert sind. Die Maschine 10 kann mittels einer Zugvorrichtung 16 mit einem hier nicht dargestellten Zugfahrzeug verbunden werden und mittels diesem über eine landwirtschaftliche Fläche gezogen werden, wofür am Rahmen zusätzliche Räder 18 angebracht sind. Die Maschine 10 weist weiterhin einen Vorratsbehälter 20, zum Mitführen und Bevorraten des jeweils mittels der Maschine 10 auszubringenden Verteilguts in Form von Saatgut und/oder Dünger auf. Das Verteilgut wird mittels eines Fördersystems zu den Reiheneinheiten 12 befördert, wobei auch denkbar wäre, dass jeder Reiheneinheit 12 ein separater Vorratsbehälter zugeordnet ist.
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Eine Ausführungsvariante einer Reiheneinheit 12 geht aus der Perspektivansicht der 2 hervor. Die Reiheneinheit 12 wird über ein Parallelogramm 22 an einen schematisch dargestellten Rahmen 14 der landwirtschaftlichen Maschine 10 montiert, wobei dieses zur Tiefenverstellung bzw. zur Definition eines Schardrucks der Reiheneinheit 12 mit einem Zylinder 24 versehen ist. Die Reiheneinheit 12 der 2 dient insbesondere zur vereinzelten Abgabe von Verteilgut in eine Saatfurche, wobei die Reiheneinheit 12 hierfür u. a. eine Dosiervorrichtung 26 zur Vergleichmäßigung des Verteilguts besitzt sowie ein hier nicht dargestelltes Saatrohr 28 zum Transport des vergleichmäßigten Verteilguts zu einer, mittels Sechscheiben 30 geformten Saatfurche. Neben den Sechscheiben 30 ist zur Tiefenführung der Reiheinheit wenigstens ein Tiefenführungsrad 32 angebracht, welche drehbar mit einem Scharrahmen 34 verbunden ist, welcher zur Montage der Komponenten der Reiheinheit 12 dient. Am hinteren Ende der Reiheneinheit 12 befinden sich zwei V-förmig zueinander angeordnete Druckrollen 36, mittels welchen zum einen die Saatfurche verschlossen, und zum anderen das jeweilige Verteilgut im Boden angedrückt wird.
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Darüber hinaus geht aus der Seitenansicht der 3 eine weitere Ausführungsvariante einer Reiheneinheit 12 hervor, bei der zum besseren Verständnis einige Teile ausgeblendet wurden. Die Reiheneinheit 12 besitzt zunächst wiederum ein Parallelogramm 22, mittels welchem diese schwenkbar an einem hier nicht dargestellten Rahmen montiert werden kann. Die jeweilige Höhenposition sowie der Schardruck der Reiheneinheit 12 kann mittels eines Zylinders 24 eingestellt werden. Die Reiheneinheit 12 weist weiter als furchenziehende Werkzeuge zwei V-förmig zueinander angeordnete Sechscheiben 30 auf, wobei hier auch andere Werkzeuge wie Zinken oder nur eine Sechscheibe 30 vorstellbar wären, ebenso könnten die Sechscheiben 30 versetzt zueinander angebracht sein. Zwischen den Sechscheiben 30 ist ein Saatrohr 28 abgebracht, mit welchem das von einer Dosiervorrichtung 26 weitgehend vereinzelte Verteilgut zur Saatfurche befördert wird. Die Dosiervorrichtung 26 kann hierbei verschiedenste Funktionsprinzipien aufweisen. So wären bspw. Differenzdrucksysteme denkbar, auch wären mechanische- oder fliehkraftbasierte Systeme vorstellbar. Dem Ausgang des Saatrohrs 28 nachgeordnet ist ein Fangelement 38 in Form einer Fangrolle 38. Durch diese Fangrolle 38 soll zum einen das vorzugsweise mit erhöhter Geschwindigkeit durch das Saatrohr beförderte Verteilgut abgebremst sowie ein Verrollen dieses in der Saatfurche verhindert werden, und zum anderen das Verteilgut im Boden eingebettet werden. Am hinteren Ende der Reiheneinheit 12 befinden sich noch zwei V-förmig zueinander angeordnete Druckrollen 36, mittels welchen zum einen die Saatfurche verschlossen, und zum anderen das jeweilige Verteilgut im Boden angedrückt wird.
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Um zum einen zu gewährleisten, dass die Saatfurche ausreichend weit geöffnet ist und zum anderen um Kluten und Bodenrückstände ausreichend aus der Saatfurche zu entfernen, besitzt die Reiheneinheit 12 zusätzlich eine Kufe 40, wobei die Kufe je nach Bodenbedingungen und Feuchte des Bodens hierbei jeweils unterschiedlichste Formen und Konturen aufweisen kann. Auch kann die Kufe 40 komplett aus der Reiheneinheit 12 entnommen werden. Um dies für eine Bedienperson möglichst einfach zu gestalten, erfolgt die Sicherung bzw. die Montage der Kufe mit Hilfe eines weitgehend elastischen Verriegelungselements 42. Das Verriegelungselement 42 kann hierbei derartig ausgebildet sein, dass dieses werkzeuglos geöffnet bzw. geschlossen werden könnte. Insbesondere kann das Verriegelungselement 42 aus einem elastischen Metall gefertigt sein.
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Die Funktionsweise bzw. die Montage der Kufe 40 mit Hilfe des Verriegelungselements 42 geht aus den Detailansichten der 4 und 5 hervor. 4 zeigt hierbei eine Kufe 40, welche in einer Aufnahmeöffnung 50, welche Teil des Scharrahmens 34 ist, eingeführt ist. Die Aufnahmeöffnung 50 besitzt hierbei zumindest zwei Führungsflächen 44, 46 eine Vordere 44 und eine Hintere 46. Mittels dieser Führungsflächen 44, 46 können die jeweils in Fahrtrichtung bzw. in axialer Richtung wirkenden Kräfte aufgenommen werden. Somit bildet die Kufe 40 in der Aufnahmeöffnung 50 in ausgehobener Position der Reiheneinheit 12 eine Formschlussverbindung sowie in abgesenkter Arbeitsposition eine Formschluss- und Kraftschlussverbindung. Um ein Herauswandern der Kufe 40 aus der Aufnahmeöffnung 50 zu unterbinden, wird diese mittels eines elastischen Klemmelements 42 fixiert. Das Verriegelungselement 42 sowie die Kufe 40 weisen hierzu zur besseren Befestigung jeweils einen Absatz 48 auf, welche zusammen wiederum eine Formschlussverbindung bilden. Ebenso ist die Aufnahmeöffnung in deren Querschnitt größer gefertigt als die Kufe 40, wodurch Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden und eine Montage erleichtert werden kann.
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Darüber hinaus weist die Aufnahmeöffnung 50 eine Anschlagfläche 51 auf, wodurch erreicht wird, die Kufe 40 nicht zu weit in diese hinein geschoben wird. Die Anschlagfläche 51 in der Aufnahmeöffnung 50 ist insbesondere so angeordnet das die Absätze 48 des Verriegelungselements 42 und der Kufe 40, wenn diese an der Anschlagfläche 51 anliegt ineinander greifen, wodurch wiederum eine Montage der Kufe 40 erleichtert wird.
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Soll die Kufe 40 entnommen bzw. getauscht werden wird das Verriegelungselement 42 entsprechend verformt bzw. geöffnet, wodurch die Kufe 40 aus der Aufnahmeöffnung 50 entnommen werden kann, vergl. 5. Das Klemmelement 42 ist vorzugsweise aus einem elastischen metallischen Material wie bspw. einem Federblech gefertigt. Es wären jedoch auch andere Materialen denkbar, welche nach Verformung dieses wieder in deren ursprüngliche Form übergehen. Ebenso ist dieses so gefertigt das dieses in montierter Position der Kufe 40 eine Vorspannkraft auf dieses ausübt. Das Verriegelungselement 42 ist insbesondere derartig gebildet, dass ein Öffnen dieses durch Verformung dieses erreicht wird, wobei die Verformung dieses insbesondere werkzeuglos erfolgen kann. Somit wird durch das elastische Verriegelungselement 42 ein schneller Wechsel der Kufe 40 ermöglicht und somit die Anpassung der Reiheneinheit 12 auf entsprechende Bodenbedingungen wesentlich verbessert.
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Die seitliche Führung der Kufe 40 erfolgt vorzugsweise mittels der Sechscheiben 30, welche jeweils seitlich zu dieser angebracht sind. Es wäre jedoch ebenso denkbar, dass bspw. der Scharrahmen 34 so gefertigt ist, dass dieser auch die seitliche Führung übernimmt, was bspw. durch seitliche Führungsflächen oder Seitenwände erfolgen kann.
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Um ein Herauswandern oder ein Öffnen des Verriegelungselements 42 durch Drehbewegungen der Sechscheiben 30 zu verhindern, ist der Absatz 48 dieses, hinter dem Mittelpunkt bzw. dem Drehpunkt 52 der Sechscheiben 30 angeordnet. Somit wird erreicht das durch Rotation der Sechscheibe 30 die Kufe 40 in die Aufnahmeöffnung 50 hineingetrieben wird. Dies kann zusätzlich dadurch verstärkt werden, dass bspw. die vordere Führungsfläche 44 zumindest abschnittsweise vor dem Drehpunkt 52 und die hintere Führungsfläche 46 zumindest abschnittsweise hinter dem Drehpunkt 52 angeordnet ist. Ebenso ist die Aufnahmeöffnung 50 unterhalb des Drehpunkts 52 der Sechscheiben 30 angeordnet, wodurch die Montage durch die gute Erreichbarkeit erleichtert wird.
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Die Kufe 40 weist in dessen hinterem Bereich zumindest zwei Stege 54 auf, zwischen welche Stege 54 der Ausgang des Saatrohrs 28 hineinragt. Somit wird das Saatrohr 28 insbesondere jedoch dessen Ausgang vor Beschädigungen, Verschleiß und dergl. geschützt, wodurch die Standzeit des Saatrohrs 28 entsprechend erhöht wird.
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Aus der Perspektivansicht der 6 geht eine Aufführungsvariante einer Dosiervorrichtung 26 mit nachgeordnetem Saatflusssensor 56 und Saatrohr 28 hervor. Die dargestellte Dosiervorrichtung 26 arbeitet vorzugsweise nach dem Differenzdruckprinzip. Nachdem die Körner des Verteilguts vereinzelt wurden, werden diese an das Saatrohr 28 übergeben und mittels eines Saatflusssensors 56 gezählt, wodurch jeweils die Dosier- bzw. Vereinzelungsgenauigkeit überwacht wird. Das Saatrohr 28 weist einen geraden Bereich auf, in dessen Verlauf eine Krümmung anschließt. Es wäre jedoch auch denkbar, dass das Saatrohr 28 sichelförmig oder dergl. gebildet ist. Auch wäre es denkbar, dass das Saatrohr 28 als Schlauch oder dergl. Leitung gebildet ist, wiederum vorstellbar wäre auch ein quadratisches, rechteckiges oder dergl. geformtes Saatrohr 28.
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Aus der Perspektivansicht der 7 geht eine Dosiervorrichtung 26 hervor. Die Dosiervorrichtung 28 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 58, welches sich aus einem Deckel 60 sowie einer Kornzuführung 62 und einer Kornabgabe 64 zusammensetzt. Wobei die Kornzuführung 62 und die Kornabgabe 64 mittels Verschlussgliedern 66 verbunden werden, sowie diese Einheit mit dem Deckel 60 wiederum mittels eines Verschlussgliedes 66 geschlossen werden kann, wobei zum besseren Verständnis der Deckel 60 in geöffneter Position dargestellt ist. Im Inneren des Gehäuses ist ein rotierendes Dosierorgan 68 in Form einer Dosierscheibe 68 angebracht, welche mittels eines Motors 70 in Rotation gebracht wird. Neben der Ausführung als Dosierscheibe 68 könnte das Dosierorgan 68 bspw. auch als Trommel oder dergl. gebildet sein. Über die Kornzuführung 62 erfolgt über einen Saatanschluss 72 zum einen die Versorgung der Dosiervorrichtung 26 mit Verteilgut, sowie über den Luftanschluss 74 die Beaufschlagung dieser bspw. mit einem Überdruck. Zur Vereinzelung des Verteilguts sind der Dosierscheibe 68 Öffnungen 76 zugeordnet, an welchen Öffnungen mittels einer Druckdifferenz jeweils ein Korn des Verteilguts aufgenommen wird. Die Druckdifferenz wird hierbei ebenfalls mittels der Öffnungen 76 erzielt, da in der Kornzuführung 62 und in der Kornabgabe 64 eine Überdruckniveau anliegt und auf der gegenüberliegenden Seite ein geringeres Druckniveau, welche geringere Druckniveau durch eine Öffnung im Deckel erzeugt wird. Durch Rotation des Dosierorgans 68 werden die somit die an den Öffnungen 76 sich befindlichen Körner aus der Kornzuführung 62 in die Kornabgabe 64 transportiert, in welcher die Körner anschließend in einen der Kornabgabe 64 zugeordneten Saatrohrabschnitt 78 abgegeben werden.
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Dieser Aufbau der Dosiervorrichtung geht aus den drei Seitenansichten der 8 noch näher hervor, wobei die 8a hierbei die Dosiervorrichtung 26 mit geschlossenem Gehäuse 58 und Deckel 60 zeigt, die 8b lediglich die Kornzuführung 62 und die Kornabgabe 64 zeigt, sowie die 8c die Kornzuführung 62 mit einer zu dieser verschwenkter Kornabgabe 64 zeigt. Der Kornabgabe 64 zugeordnet ist jeweils ein Saatrohrabschnitt 78. Durch einen derartigen Aufbau des Gehäuses 58 ist es daher möglich, die Kornabgabe 64 an das jeweilige Verteilgut anpassen zu können.
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Die Auswechselbarkeit der Kornabgabe 64 geht aus den zwei Schnittansichten der 9 noch weiter hervor, wobei 9a diese mit einem ersten Querschnitt bzw. Durchmesser D1 des Saatrohrabschnitts 78 zeigt, sowie 9b diese mit einem größerem Querschnitt bzw. Durchmesser D2 des Saatrohrabschnitt 78. Um sowohl bei großen Körnern des Verteilguts sowie bei kleineren Körnern von Verteilgut jeweils eine optimale Abgabe bzw. einen optimalen Korntransport am Übergang von der Kornabgabe 64 hin zum Saatrohr 28 bzw. zum Saatrohrabschnitt 78 gewährleisten zu können, ist es erforderlich, die jeweiligen Querschnitte bzw. Durchmesser des Saatrohrabschnitt 78 auf die jeweilige Größe des Verteilgut anzupassen. Um dies mit einem möglichst geringem Aufwand zu erreichen, kann die jeweilige Kornabgabe 64 gewechselt werden. Weitere Komponenten wie bspw. der Saatflusssensor 56 oder die Kornzuführung 62 oder sonstige Elemente der Dosiervorrichtung 26 bzw. der Reiheneinheit 12 müssen nicht gewechselt oder geändert werden. Um eine schnelle und einen möglichst Werkzeuglosen Wechsel zu erreichen, erfolgt die Montage bzw. Verbindung der Elemente insbesondere mittels handbetätigter Verschlussglieder 66.
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Die Kornabgabe 64 kann somit entsprechend dem jeweiligen Verteilgut schnell auf dessen jeweiliger Korngröße angepasst werden. So besitzt der Saatrohrabschnitt 78, welcher Teil der Kornabgabe 64 sein, kann im Ausführungsbeispiel der 9a einen Querschnitt bzw. einen Durchmesser D1 von ca. 16mm und im Ausführungsbeispiel der 9b einen Querschnitt bzw. einen Durchmesser D2 von ca. 20mm, wobei diese auch entsprechend anders gewählt werden können. Im Saatflusssensor 56 bzw. im Saatrohrverlauf 29 nach dem Saatflusssensor 56 kann anschließend der Querschnitt bzw. der Durchmesser D3 unabhängig vom jeweils auszubringenden Verteilgut konstant bleiben und bspw. 20mm oder mehr betragen. Weitere Anpassungen außer dem Austausch der Kornabgabe sind erfindungsgemäß nicht erforderlich.
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Das Saatrohr 28 der 9 ist jeweils sichelförmig gebildet, es wären jedoch auch gerade Saatrohre 28 möglich, auch denkbar wäre ein Saatrohr 28, welches zunächst einen geraden Verlauf aufweist und welches in Richtung zum Auslass des Saatrohr 28 in eine bogenförmige Kontur übergeht.
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Einen vorzugsweise in der erfindungsgemäßen Reiheneinheit 12 eingesetzten Saatflusssensor 56 zeigt die 10 in einer Perspektivansicht sowie die 11 in einer Schnittdarstellung. Der Saatflusssensor 56 weißt in dessen oberen Bereich zwei Taschen 84 mit unterschiedlichen Durchmessern D1; D2 auf. Somit wird ermöglicht, dass verschiedene Saatrohrabschnitte 78 montiert werden können. Es wäre durchaus auch denkbar, den Saatflusssensor 56 mit noch weiteren Taschen 84 zu versehen, um noch weitere Saatrohrabschnitte mit verschiedenen Durchmessern montieren zu können. Nach den verschiedenen Durchmessern D1; D2 der Taschen 84 verjüngt sich der Durchmesser dieses weiter zu einem Durchmesser D3, wobei dieser in dessen Verlauf konstant bleibt. D3 könnte hierbei bspw. dem Innendurchmesser des Saatrohrabschnitts 78 entsprechen. Um den jeweiligen Saatrohrabschnitt montieren zu können, ist der Saatflusssensor 56 mit einem Klemmbügel 86 versehen. Zur Ermittlung der Anzahl von den Saatflusssensor 56 passierenden Körner weist dieser einen Detektierabschnitt 80 bspw. in Form einer Lichtschranke oder einer Laserscanner oder dergl. auf. Auch andere körnerzählende Sensorelemente wären denkbar und einsetzbar. Der Detektierabschnitt 80 wird über eine Stromversorgung 82 mit der benötigten Energieversorgung verbunden. Durch eine derartige Gestaltung des Saatflusssensors 56 wird somit sichergestellt, dass dieser für verschiedenste Saatrohrabschnitte 78 bzw. Kornabgaben 64 geeignet ist, ohne diesen bei einem Verteilgutwechsel tauschen zu müssen.
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Eine weitere Ausführungsvariante einer Reiheinheit 12 geht aus den Seitenansichten der 12; 13; 14 & 15 hervor, bei denen jeweils zum besseren Verständnis einige Teile ausgeblendet wurden. Der Reiheneinheit 12 ist hierbei eine Verzögerungseinheit 90 zugeordnet. Die Reiheneinheit 12 besitzt ein Parallelogramm 22, mittels welchem diese schwenkbar an einem Rahmen 14 montiert werden kann. Die jeweilige Höhenposition sowie der Schardruck der Reiheneinheit 12 kann mittels eines Zylinders 24 eingestellt werden. Die Reiheneinheit 12 weist weiter als furchenziehende Werkzeuge zwei V-förmig zueinander angeordnete Sechscheiben 30 auf, wobei hier auch andere Werkzeuge wie Zinken oder nur eine Sechscheibe 30 vorstellbar wäre. Zwischen den Sechscheiben 30 ist ein Saatrohr 28 abgebracht, mit welchem das von einer Dosiervorrichtung 26 weitgehend vereinzelte Verteilgut zur Saatfurche befördert wird. Die Dosiervorrichtung 26 kann hierbei verschiedenste Funktionsprinzipien aufweisen. So wären bspw. Differenzdrucksysteme denkbar, auch wären mechanische- oder fliehkraftbasierte Systeme vorstellbar. Am hinteren Ende der Reiheneinheit 12 befinden sich noch zwei V-förmig zueinander angeordnete Druckrollen 36, mittels welchen zum einen die Saatfurche verschlossen, und zum anderen das jeweilige Verteilgut im Boden angedrückt wird.
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Dem Ausgang des Saatrohrs 28 bzw. im Bereich unmittelbar vor dem Ende des Saatrohrs 28 ist diesem eine Verzögerungseinheit 90 derartig zugeordnet, dass das entlang des Saatrohrs 28 bzw. einer Gleitfläche 92 mit vorzugsweise erhöhter Geschwindigkeit beförderte Verteilgut von der Verzögerungseinheit 90 zugeordneten Kammern 94 oder Bürsten 96 aufgenommen wird und auf eine gewünschte Geschwindigkeit reduziert wird. Diese Geschwindigkeit ist hierbei bspw. derartig gewählt, dass das Verteilgut bei der Abgabe aus dem Saatrohr 28 in die Saatfurche mit einer Geschwindigkeit befördert wird, welche weitgehend identisch zur Fahrtgeschwindigkeit der Reiheinheit 12 ist. Ein Fangelement bzw. eine Fangrolle 38 ist somit nicht zwingend erforderlich (vergl. 3). Die Körner werden jeweils in Richtung der Saatfurche abgegeben, was mittels gestrichelter Linien angedeutet wird.
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Das Verteilgut wird in der Kornabgabe 64 und/oder im Saatrohr 28 entweder mit dem in der Dosiervorrichtung 26 vorherrschenden Überdruck oder mittels einer Beschleunigungseinrichtung auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt, welche Geschwindigkeit höher als die Erdbeschleunigung ist. Somit kann ein sicherer und reibungsloser Transport ohne Verspringen der Körner im Saatrohr 28 in Richtung zur Saatfurche gewährleistet werden. Um jedoch ein Verrollen bzw. Verspringen der Körner in der Saatfurche durch die erhöhte Transportgeschwindigkeit zu vermeiden, werden die Körner unmittelbar vor Abgabe dieser mittels einer Kammern 94 oder Bürsten 96 aufweisenden Verzögerungseinheit 90 abgebremst. Mittels der Verzögerungseinheit 90 wird somit eine Reiheneinheit 12 geschaffen, welche sowohl bei feuchten als auch bei nassen Bodenbedingungen eingesetzt werden kann, da kein Fangelement 38 für ein Abbremsen des mit erhöhter Geschwindigkeit durch das Saatrohr 28 beförderte Verteilguts erforderlich ist. Insbesondere wäre es auch denkbar die Reiheneinheit 12 derartig zu gestalten, dass sowohl eine Fangrolle 38 als auch eine Verzögerungseinheit 90 in dieser montiert werden können.
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Die Verzögerungseinheit 90 kann sowohl bei einem sichelförmigen (vergl. 13; 15) als auch bei einem geraden mit anschließend bogenförmigen Saatrohr 28 verwendet werden, wobei die Form des Saatrohrs 28 hierbei jeweils entsprechend der Einbaurichtung der Dosiervorrichtung 26 angepasst werden kann.
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Aus den zwei Seitenansichten der 16 geht jeweils eine Detailansicht des Abgabebereichs hervor. Wobei jeweils ein Saatrohr 28 mit Gleitfläche 92 und nachgeordneter Verzögerungseinheit 90 dargestellt ist. Wobei die Verzögerungseinheit 90 der 16a hierbei Kammern 94 aufweist, sowie die Verzögerungseinheit 90 der 16b hierbei Bürsten 96 aufweist.
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Um eine reibungslose Übergabe der Körner aus dem Saatrohr 28 in die Verzögerungseinheit 90 zu gewährleisten, kann die Verzögerungseinheit 90 mittels geeigneten Synchronisierungseinheiten angesteuert werden. So wäre es bspw. denkbar aufgrund der Werte des Saatflusssensors 56, die jeweilige Position eines Korns des Verteilguts zu ermitteln und die Bewegung der Verzögerungseinheit 90 entsprechend anzupassen. Insbesondere kann die Drehgeschwindigkeit der Verzögerungseinheit 90 auf Basis einer Vorfahrtsgeschwindigkeit der Reiheneinheit 12 geregelt werden, so dass die Körner mittels der Verzögerungseinheit 90 auf eine Geschwindigkeit abgebremst werden, die weitgehend identisch zur Fahrtgeschwindigkeit der Reiheneinheit 12 ist.
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Eine weitere Ausführungsvariante einer Reiheneinheit 12 zeigt die Seitenansicht im Schnitt der 17. Die Reiheneinheit 12 besitzt ein Parallelogramm 22, mittels welchem diese schwenkbar an einem dargestellten Rahmen 14 montiert werden kann. Die jeweilige Höhenposition sowie der Schardruck der Reiheneinheit 12 kann mittels eines Zylinders 24 eingestellt werden. Die Reiheneinheit 12 weist weiter als furchenziehende Werkzeuge zwei V-förmig zueinander angeordnete Sechscheiben 30 auf, wobei hier auch andere Werkzeuge wie Zinken oder nur eine Sechscheibe 30 vorstellbar wäre. Zwischen den Sechscheiben 30 ist ein Saatrohr 28 abgebracht, mit welchem das von einer Dosiervorrichtung 26 weitgehend vereinzelte Verteilgut zur Saatfurche befördert wird. Die Dosiervorrichtung 26 kann hierbei verschiedenste Funktionsprinzipien aufweisen, so wären bspw. Differenzdrucksysteme denkbar, auch wären mechanische- oder fliehkraftbasierte Systeme vorstellbar. Dem Ausgang des Saatrohrs 28 nachgeordnet ist ein Fangelement 38 in Form einer Fangrolle 38. Durch diese Fangrolle 38 soll zum einen das teilweise mit großer Geschwindigkeit durch das Saatrohr beförderte Verteilgut abgebremst bzw. ein Verrollen dieses in der Saatfurche verhindert werden, und zum anderen das Verteilgut im Boden eingebettet werden. Am hinteren Ende der Reiheneinheit 12 befinden sich noch zwei V-förmig zueinander angeordnete Druckrollen 36, mittels welchen zum einen die Saatfurche verschlossen, und zum anderen das jeweilige Verteilgut im Boden angedrückt wird.
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Um eine möglichst optimale Nährstoffversorgung für das Verteilgut zu erreichen, kann mit der Reiheneinheit 12 neben einer vereinzelten Kornabgabe auch noch eine Düngerabgabe erfolgen. Hierzu ist an der Reiheneinheit 12 wenigstens eine Ausbringleitung 100 vorgesehen. Wobei diese Ausbringleitung 100 insbesondere für Flüssigdünger bzw. sonstige flüssige Stoffe vorgesehen ist, die Ausbringleitung 100 könnte jedoch auch für das Ausbringen von Granulaten oder dergl. Verwendung finden. Neben der Ausbringleitung 100 können an der Reiheneinheit 12 noch weitere Leitungsabschnitte 102 vorhanden sein, um noch weitere Düngersorten und/oder noch weitere Saatgutsorten ausbringen zu können. Die Leitungsabschnitte 102 können an verschiedenen Stellen angebracht sein, wodurch in Abhängigkeit des jeweils auszubringenden Verteilguts die gewünschte Ausbringposition gewählt werden kann. Dies kann bspw. vor der Fangrolle 38 und zwischen den Sechscheiben 30 sein, aber auch im Bereich der Druckrollen 36. Auch andere Positionen wären denkbar.
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Eine häufig in der Praxis gewählte Position für das Ausbringen des Düngers, insbesondere des Flüssigdüngers ist unmittelbar am Auslass des Saatrohrs 28. Die Ausbringleitung 100 kann hierzu bspw. mittels eines Fixierelements 104 mit einem Scharrahmen 34 verbunden werden. Um die Ausbringleitung 100 jedoch sowohl gegen Verschleiß als auch gegen andere Beschädigungen zu schützen, ist dieses vorzugsweise zwischen der Kufe 40 und dem Saatrohr 28 angeordnet.
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Aus den Detailansichten der 18 & 19 geht hierzu noch die genaue Anordnung des Saatrohrs 28, der Kufe 40 und der Ausbringleitung 100 hervor. Wobei die 18 gegenüber der 19 hierbei noch zusätzlich eine Dosiervorrichtung 26 mit nachgeordnetem Saatflusssensor 56 und Saatrohr 28 zeigt. Die Ausbringleitung 100 ist vorzugsweise als Rohr oder Schlauchleitung ausgebildet, welche entsprechend der Kontur des Saatrohrs 28 entlang geformt bzw. gekantet sein kann, um somit eine platzsparende Anordnung der Ausbringleitung 100 zu erreichen.
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Durch die Anordnung der Ausbringleitung 100 zwischen der Kufe 40 und dem Saatrohr 28 wird somit eine ackerbaulich weitgehend optimale Position erreicht. Zur Einbettung des Dünger- bzw. des Verteilguts sind keine weiteren Elemente außer je nach Bodenbedingungen evtl. eine Fangrolle 38 und/oder eine Druckrolle 36 erforderlich. Somit wird eine einfache, kompakte und kostengünstige Reiheneinheit 12 zur Verfügung gestellt.
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Die Kufe 40 kann im Bereich der Ausbringleitung 100 sowie dem Saatrohr 28 eine Nut oder eine Aussparung oder einen Schlitz aufweisen, in welche die Ausbringleitung 100 und / oder das Saatrohr 28 zumindest abschnittsweise, insbesondere im Bereich der jeweiligen Dünger- bzw. Verteilgutabgabe hineinragen, somit werden diese durch die Kufe 40 neben Beschädigungen und Verschleißerscheinungen in Fahrrichtung auch gegen derartige quer zur Fahrrichtung geschützt.
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In einer weiteren Ausführungsvariante wäre es auch denkbar, dass die Dünger- und Verteilgutabgabe in die Kufe 40 integriert ist und die Ausbringleitung 100 und / oder das Saatrohr 28 bspw. in diese hineingesteckt werden oder anderweitig mit der Kufe 40 verbunden werden.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- landwirtschaftliche Maschine
- 12
- Reiheneinheit
- 14
- Rahmen
- 16
- Zugvorrichtung
- 18
- Rad
- 20
- Vorratsbehälter
- 22
- Parallelogramm
- 24
- Zylinder
- 26
- Dosiervorrichtung
- 28
- Saatrohr
- 29
- Saatrohrverlauf
- 30
- Sechscheibe, furchenziehendes Werkzeug
- 32
- Tiefenführungsrolle, Tiefenführungsrad
- 34
- Scharrahmen
- 36
- Druckrolle
- 38
- Fangelement, Fangrolle
- 40
- Kufe
- 42
- Verriegelungselement
- 44
- vordere Führungsfläche
- 46
- hintere Führungsfläche
- 48
- Absatz
- 50
- Aufnahmeöffnung
- 51
- Anschlagfläche
- 52
- Drehpunkt
- 54
- Steg
- 56
- Saatflusssensor
- 58
- Gehäuse
- 60
- Deckel
- 62
- Kornzuführung
- 64
- Kornabgabe
- 66
- Verschlussglied
- 68
- Dosierscheibe, Dosierorgan
- 70
- Motor
- 72
- Saatanschluss
- 74
- Luftanschluss
- 76
- Öffnung
- 78
- Saatrohrabschnitt
- 80
- Detektierabschnitt
- 82
- Stromversorgung
- 84
- Tasche
- 86
- Klemmbügel
- 90
- Verzögerungseinheit
- 92
- Gleitfläche
- 94
- Kammer
- 96
- Bürste
- 100
- Düngerleitung
- 102
- Leitungsabschnitt
- 104
- Fixierelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4039966 A1 [0002]
- EP 2359672 B1 [0003, 0003]
- EP 2022307 A1 [0004]
- EP 2183951 A1 [0005]