DE10201611A1 - Wellendichtung - Google Patents
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Abstract
Um den Totraum bei Gleitflächendichtungen nahezu vollkommen zu eliminieren, schlägt die Erfindung eine Wellendichtung zum Abdichten wenigstens eines Raumes vor, bei welcher wenigstens eine Dichtfläche der Wellendichtung bis unmittelbar an den abzudichtenden Raum angeordnet ist und die zumindest in dem Bereich einer Dichtfläche ein konisches Bauteil aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Wellendichtung zum Abdichten wenigstens ei
nes Raumes, sodass ein Entweichen beispielsweise eines flüssigen Gemen
ges aus dem Bereich des Raumes verhindert wird.
Um beispielsweise den Bereich um einer rotierenden Welle herum zu un
terteilen und zwischen den unterteilten Bereichen einen Austausch von
Stoffen effektiv zu unterbinden, sind im Stand der Technik bisher eine
Vielzahl von technischen Lösungen vorgeschlagen worden. Beispielsweise
wird in der Offenlegungsschrift DE 39 06 775 A1 eine Anordnung einer
Wellendichtung beschrieben, die in dem Bereich einer rotierenden Welle
eine Hochdruckseite gegenüber einer Niederdruckseite abdichtet. Hierbei
wird der eigentliche Dichtring von einem Stützring sowie einem elasti
schen Spannring auf der Welle fixiert. Die konstruktive Auslegung dieser
Dichtungsanordnung benötigt unvorteilhafter Weise einen großzügig be
messenen Umbauungsraum, sodass hierdurch bedingt ein relativ großer
Totraum entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, derartige Wellendichtungen
weiter zu entwickeln, sodass ein geringerer Umbauungsraum um die Wel
lendichtung herum entsteht, wobei hierbei ein Totraum weitestgehend
vermieden wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an einer Wellendichtung zum Ab
dichten wenigstens eines Raumes wenigstens eine Dichtfläche der Wellen
dichtung bis unmittelbar an den abzudichtenden Raum angeordnet ist, wo
bei die Wellendichtung zumindest in dem Bereich einer Dichtfläche ein
konisches Bauteil aufweist.
Das konische Bauteil stellt hierbei vorzugsweise den eigentlichen Dicht
körper der Wellendichtung dar. Hierbei wird wenigstens ein Dichtkörper
der Wellendichtung vorzugsweise mittels einer Federkraft gegen einen
Gegenkörper der Wellendichtung gebracht. Vorzugsweise weist der Ge
genkörper wie auch der Dichtkörper eine konische Dichtfläche auf, wobei
die konische Dichtfläche des Dichtkörpers und die konische Gegendicht
fläche des Gegenkörpers beispielsweise derart miteinander kommunizie
ren, dass eine dichtende Fläche entsteht. Vorzugsweise ist der Gegenkör
per als Rotationsbauteil konstruiert und rotiert beispielsweise mit der Rota
tionsbewegung einer umlaufenden Welle. Der Dichtkörper ist im Gegen
satz zu dem Gegenkörper vorzugsweise ein rotationsneutrales Bauteil der
Wellendichtung und ist beispielsweise an einem Gehäuse angeordnet. Vor
zugsweise hat der Dichtkörper hierbei im wesentlichen eine lineare Bewe
gungsrichtung, die beispielsweise im wesentlichen durch eine Feder des
Wellendichtringes hervorgerufen wird. Hierdurch liegt die Dichtfläche des
Dichtkörpers besonders sicher an der Gegendichtfläche des Gegenkörpers
an.
Um die Wellendichtung gegenüber einem zu dichtenden Bereich besonders
totraumarm zu gestalten, haben die Dichtfläche des Dichtkörpers bzw. die
Gegendichtfläche des Gegenkörpers vorzugsweise einen Kegelwinkel ge
genüber der Wellenachse. Hierbei erhalten die Dichtfläche sowie auch die
Gegendichtfläche bezüglich der Wellenachse vorzugsweise einen gleichen
Öffnungswinkel. Hierdurch kann eine sehr hohe Dichtheit des Wellen
dichtringes realisiert werden.
Um den Wellendichtring baulich besonders einfach zu gestalten, ist es vor
teilhaft, wenn eine Kraftkomponente der den Dichtkörper gegen den Ge
genkörper drückende Kraft vorzugsweise im wesentlichen parallel zu der
Wellenachse verläuft.
Es versteht sich, dass es hierbei unerheblich ist, ob diese parallel zur Wel
lenachse verlaufende Kraft an dem Dichtkörper oder an dem Gegenkörper
angreift. Je nach Anwendungsfall kann die Kraft als Druck- oder als Zug
kraft an den Körper gebracht werden. Vorzugsweise ist der Wellendicht
ring derart konstruiert, dass die parallel zur Wellenachse verlaufende
Kraftkomponente an den Dichtkörper angreift und diesen hierdurch gegen
den Gegenkörper bringt.
Auf Grund der besonders einfachen und effektiven Konstruktion der Wel
lendichtung ist es nicht unbedingt notwendig einen Dichtring bzw. den
Dichtkörper der Wellendichtung orthogonal zur Wellenachse vorzuspan
nen.
Damit der Wellendichtring hinsichtlich seiner Dichtheit eine hohe Stand
zeit aufweist, ist es vorteilhaft, wenn die Dichtfläche des Dichtkörpers und
die Gegendichtfläche des Gegenkörpers aus unterschiedlichen Materialien
hergestellt sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Dichtflächen aus
unterschiedlich harten Materialien hergestellt sind. Beispielsweise ist hier
bei der Dichtkörper bzw. die Dichtfläche des Dichtkörpers aus einem
Kunststoff und der Gegenkörper bzw. die Gegendichtfläche des Gegen
körpers aus einem Metall hergestellt. Es versteht sich, dass je nach An
wendungsfall auch weitere Materialkombinationen zum Einsatz gelangen
können.
Beispielsweise kann ein Körper aus einem anderen Material hergestellt
sein als die zu dem Körper gehörige Dichtfläche.
Um eine besonders sichere Dichtheit zu gewährleisten, wirken zum Dich
ten der Wellendichtung nicht nur eine Dichtkante mit einer entsprechenden
Dichtfläche zusammen, wie es bei vielen bekannten Dichtungen der Fall
ist, sondern es wirken hierbei zwei weitreichende Dichtflächen zusammen,
die somit einen besonders innigen Kontakt im Bereich der zu dichtenden
Fläche zueinander aufweisen.
Unter einer Wellendichtung werden hierbei alle Dichtungen verstanden,
bei denen sich zwei oder mehr Flächen relativ zu einander bewegen und
gegeneinander abzudichten sind, wie beispielsweise die Flächen eines
Kolbens oder ähnliches.
Insbesondere schlägt die Erfindung eine Wellendichtung mit einer koni
schen Dichtfläche vor, die bis an den abzudichtenden Raum heranreicht.
In vorliegendem Zusammenhang bezeichnet der Begriff "unmittelbar",
dass die Dichtfläche lediglich um konstruktiv notwendige Anfasungen
oder ähnliches von dem eigentlich abzudichtendem Raum beabstandet an
geordnet ist.
Besonders vorteilhaft ist es, dass konstruktionsbedingt nahezu kein
Totraum in dem Bereich der Wellendichtung entsteht, sodass dieser Be
reich einschließlich der Wellendichtung eine besonders kompakte Bauwei
se aufweist. Dies wird unter anderem dadurch realisiert, dass wenigstens
eine Dichtfläche bis an den abzudichtenden Raum angeordnet ist, wodurch
vermieden wird, dass zwischen dem Prozessraum und der Wellendichtung
zusätzlicher, eventuell benötigter, Bauraum verloren geht.
Die kompakte Bauweise kann unter anderem durch den eigentlichen
Dichtkörper erzielt werden, wenn dieser ein aktiver Bestandteil des abzu
dichtenden Bauraumes ist. Dies resultiert dadurch, dass vorteilhafter Weise
ein Teil der Wellendichtung mit den anderen dem Prozessraum begrenzen
den Bauteilen eine abgrenzende Einheit bildet, sodass die begrenzenden
Wände vorzugsweise miteinander fluchten. Das führt dazu, dass die Wel
lendichtung sowie der unmittelbar an der Wellendichtung angrenzende
Bauraum nahezu keine Hinterschneidung aufweist, an welcher sich Abla
gerungen jeglicher Art festsetzen könnten. Dadurch eignet sich die erfin
dungsgemäße Wellendichtung besonders für einen Einsatz in den Berei
chen der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie.
Vorteilhaft ist es, dass die konstruktive Gestaltung der Wellendichtung ei
ne hohe Variantenvielfalt bietet, wodurch sich wiederum der Einsatzbe
reich erheblich erweitert. Der erfindungsgemäße Wellendichtring ist dabei
in einer einfach- und doppelwirkenden Ausführungsvariante einsetzbar
und ist beispielsweise eine kostengünstige Alternative zu den herkömmli
chen Wellendichtungen.
Durch die einfache Konstruktion ist die Wellendichtung nahezu wartungs
frei, wodurch sie unter anderem auch deshalb wesentlich kostengünstiger
gegenüber einer vergleichbaren Dichtung, insbesondere einer sogenannten
Doppelgleitflächendichtung ist.
Um die Wellendichtung wenigstens an einem rotierenden Bauteil zu fixie
ren, ist es vorteilhaft, wenn die Wellendichtung eine entsprechende Ver
drehsicherung, vorzugsweise in Gestalt einer Kugel, aufweist. Hierdurch
ist ein Mitlaufen der kompletten Wellendichtung unterbunden.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Wellendichtung wenigstens
eine Gegenlauffläche aufweist. Auf dieser Gegenlauffläche gleitet bei
spielsweise ein elastisches Bauteil der Wellendichtung derart, dass eine
effektive Abdichtung in diesem Bereich sichergestellt ist. Vorzugsweise
reicht die Gegenlauffläche, ggf. bis auf eine Anfasung, bis an den abzu
dichtenden Raum.
Vorzugsweise weist die Gegenlauffläche einen Winkel, vorzugsweise ei
nen 45° Winkel, beispielsweise zu der Längsachse einer rotierenden Welle
auf. Durch die 45°-Anordnung der Gegenlauffläche kann ein elastische
Bauteil der Wellendichtung derart geführt werden, dass es beim Anpressen
gegen die angestellte Gegenlauffläche automatisch gegen eine zweite
Dichtfläche gelenkt wird, welche vorzugsweise einen Winkel von 45° ge
genüber der Gegenlauffläche aufweist. Dies ist unter anderem vorteilhaft,
da mit nur einer auf das elastische Bauteil parallel zur Wellenachse wir
kenden Kraft eine Abdichtung zweier Dichtflächen ermöglich wird. Hier
bei wirkt die 45° angestellte Gegenlauffläche konstruktiv mit dem koni
schen, vorzugsweise elastischen, Bauteil der Wellendichtung zusammen.
Ein weiterer Vorteil der schräg zu einer weiteren Gegenlauffläche ange
ordneten zweiten Dichtlauffläche ergibt sich aus der Tatsache, dass die
derart gegenüberliegenden Gleitflächen wesentlich besser eine Verbiegung
einer belasteten Welle kompensieren können, wodurch wiederum die
Dichtsicherheit der Wellendichtung erhöht wird.
Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, dass die Wellendichtung we
nigstens ein federndes Bauteil, vorzugsweise eine Feder, aufweist. Durch
die im federnden Bauteil gespeicherte Energie wird erreicht, dass das
elastische Bauteil der Wellendichtung gegen die Gegenlauffläche gepresst
wird. Beispielsweise gleitet hierbei das elastische Bauteil auf der Gegen
lauffläche soweit entlang, bis beispielsweise die Kraft, welche auf die der
Prozessraum abgrenzenden Seite des elastischen Bauteils sowie die hori
zontale Komponente der Kraft, welche von der 45° angestellten Gegen
lauffläche auf das elastische Bauteil wirkt, zumindest gleich groß der Kraft
ist, welche durch das federnde Bauteil auf das elastische Bauteil ausgeübt
wird. Hierbei kann die Anzahl und/oder die Stärke der Federn an den je
weiligen Betriebsdruck, welcher in dem Prozessraum herrscht, angepasst
werden. Vorzugsweise ist die Kraft der Federn so gewählt, dass Dichtig
keit der Wellendichtung gewährleistet ist und gleichzeitig der Verschleiß
der Wellendichtung im Bereich der Gleitflächen minimal ist.
Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Wellendichtung eine ebene Fläche als
Abschluss zu dem abzudichtenden Raum aufweist. Eine solche ebene Flä
che bietet den in dem Prozessraum angeordneten Medium nahezu keine
Möglichkeit, sich an dieser Fläche bzw. an durch den Abschluss hervorge
rufene Hinterschneidungen anzulagern. Dies gilt insbesondere dann, wenn
die Fläche des Abschlusses eine glatte Oberfläche aufweist, deren Rauhig
keit derart gering ist, dass die in dieser Rauhigkeit theoretisch sich abla
gernde Stoffteilchen des Mediums in der Praxis vernachlässigbar gering
ist.
Eine andere Ausführungsvariante sieht vor, dass die Wellendichtung we
nigstes ein elastisches Bauteil, vorzugsweise ein elastisches Bauteil aus
einem speziellen PTFE-Compound, aufweist. Durch die Elastizität des
Bauteils wird beispielsweise eine Erhöhung der Anpassung an den Gegen
laufflächen erreicht. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Festigkeit des elas
tischen Bauteils geringer ist als die Festigkeit des Materials der Gegenlauf
fläche, wodurch der Verschleiß der Gegenlaufflächen vernachlässigbar
verringert wird. Der betriebsbedingte Verschleiß des elastischen Bauteils
verursacht im Rahmen des normalen Lebenszyklus jedoch keine Undich
tigkeiten der Wellendichtung, da das elastische Bauteil durch das federnde
Bauteil, vorzugsweise durch eine Feder, kontinuierlich beigestellt wird.
Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass der spezielle PTFE-Compound einen
Trockenlauf des elastischen Bauteils auch auf einer ungehärteten Gegen
lauffläche ermöglicht.
Um insbesondere bei hohen Drehzahlen der relativ zu einander bewegli
chen Flächen eine unerwünscht hohe Wärmeerzeugung zu dämpfen, ist es
vorteilhaft, wenn wenigstens eine Dichtfläche eine Nut aufweist. Die An
ordnung einer Nut verringert die in Kontakt stehenden Flächen der Dicht
fläche, wodurch weniger Reibwärme entsteht und die Wellenabdichtung
durch Wärme geringer belastet wird.
Der Vorteil des Trockenlauf-Betriebes liegt unter anderem darin, dass im
Vergleich zu einer Nasslauf-Dichtung bei gleichen Dichtwerten eine ge
ringere Kraft auf die Dichtfläche wirkt. Beispielsweise reduziert dies den
Verschleiß der Wellendichtung, wodurch sich die Standzeit weiter erhöht
und die Kosten für die Wartung und/oder die Instandsetzung reduzieren.
Um das elastische Bauteil beispielsweise vor Beschädigungen durch das
federnde Bauteil zu schützen, ist es vorteilhaft, wenn die Wellendichtung
wenigstens einen Entlastungsring aufweist, welcher vorzugsweise zwi
schen dem elastischen Bauteil und dem federnden Bauteil angeordnet ist.
Umschließt hierbei der Entlastungsring zumindest teilweise das federnde
Bauteil, erfährt das federnde Bauteil eine gewisse seitliche Führung, so
dass es durch die auf ihn wirkende Querkräfte nicht nachteilig verschoben
wird.
Letztlich wird vorgeschlagen, dass die Wellendichtung vorzugsweise einen
Bereich aufweist, welcher zur Aufnahme einer Sperrflüssigkeit und/oder
eines Sperrgases geeignet ist. Der Einsatz einer Sperrflüssigkeit bzw. eines
Sperrgases wirkt sich beispielsweise vorteilhaft auf den Abdichtungsgrad
der Wellendichtung aus. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Sperrflüs
sigkeit bzw. das Sperrgas eine höhere Dichte aufweist als das Medium,
welches sich in dem abzudichtenden Prozessraum befindet.
Hierbei ist es möglich, dass sich das Sperrmedium stationär in einem dafür
vorgesehenen Bereich der Wellendichtung befindet oder beispielsweise
durch entsprechende Zu- und Ableitungen durch diesen Bereich zirkuliert
und somit einem ständigen Austausch unterliegt. Beispielsweise ist so auch
eine Kühlung der Wellendichtung möglich.
Durch die bis an den Prozessraum geführte Dichtfläche, ist die Wellen
dichtung nicht nur besonders einfach und kompakt gebaut, sondern weist
darüber hinaus wenigstens eine hervorragende und selbst nachstellende
und regulierende Dichtfläche auf. Dadurch ist die erfindungsgemäße Wel
lendichtung unter anderem eine kostengünstige Alternative zu herkömmli
chen Flächengleitdichtungen, insbesondere Doppelgleitflächendichtungen.
Durch die geschickt gewählte Geometrie der Gleitflächen, insbesondere
die 45° Winkelanstellung der Gegenlauffläche, erhöht sich die Dichtfläche
in Bezug auf den benötigten Bauraum beachtlich, wodurch im Vergleich
zu herkömmlichen Dichtungen bei gleicher Dichtleistung die Bauteilgröße
reduziert wird.
Ein Mitlaufen der Wellendichtung wird effektiv dadurch unterbunden, dass
im Bereich der Wellendichtung eine Verdrehsicherung, vorzugsweise in
Gestalt einer Kugel, angeordnet ist.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden
anhand nachfolgender Erläuterung anliegender Zeichnung beschrieben, in
welcher beispielhaft mehrere Ausführungsbeispiele einer Wellendichtung
dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Wellendichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Wellendichtung und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Wellendichtung.
Die in Fig. 1 gezeigte Wellendichtung 2 ist an einem Wellenabsatz 3 ei
ner Welle 4 in einem Gehäuse 5 angeordnet. Die Wellendichtung 2 trennt
einen Prozessraum 6 im linken Bereich von einem weiteren Raum 7 im
rechten Bereich, sodass zwischen den beiden Räumen 6 und 7 keinerlei
Stoffaustausch stattfindet.
Das Gehäuse 5 weist eine Nut 8 auf, in welcher ein Dichtring 9 angeordnet
ist. Die Wellendichtung 2 umfasst einen äußeren Ring 10 und einen inne
ren Ring 11, wobei der Ring 10 mit seiner äußeren Umfangsfläche 12 an
dem Gehäuse 5 anliegt. Der Ring 10 hat jeweils in seinem Randbereich
eine Nut 13 und eine Nut 14, in welcher sich jeweils ein Dichtring 15 und
16 befindet. Der innere Ring 11 weist ebenfalls eine Nut 17 auf, in welcher
sich ein Dichtring 18 befindet. Der innere Ring 11 ist zweigeteilt, wobei er
eine längere linke Hälfte 19 sowie eine kürzere rechte Hälfte 20 umfasst.
Die längere Hälfte 19 weist an ihrer linken Seite zu der Wellenachse 23
eine 45° angestellte Gegenlauffläche 21 und an ihrer rechten Seite eine
Sacklochgewindebohrung 22 auf. Die kürzere Hälfte 20 des inneren Rin
ges 11 weist ebenfalls eine Gegenlauffläche 21 mit einen Winkel von 45°
zu der Wellenachse 23 auf. Des weiteren umfasst die kürzere Hälfte 20 ei
ne Durchgangsbohrung 24, sodass die beiden Hälfte 19 und 20 des inneren
Rings 11 mittels einer Schraubverbindung 25 fest verbunden werden kön
nen. Zwischen dem äußeren Ring 10 und dem inneren Ring 11 der Wel
lendichtung 2 sind entlang der Wellenachse 23 zwei beabstandete elasti
sche Dichtringe 26 und 27 angeordnet, die aus einem speziellen PTFE-
Compound hergestellt sind. Die Dichtringe 26 und 27 weisen jeweils an
ihren nicht zugewandten Seiten im Bereich der 45°-Gegenlauffläche 21
einen konischen Körper auf. Dadurch, dass die Gegenlaufflächen 21 einen
45° Winkel zu der Wellenachse 23 haben, ist die Dichtfläche 21 in diesem
Bereich gegenüber einer parallel angeordneten Dichtfläche in Bezug auf
den benötigten Bauraum wesentlich erhöht. Die Außenseite der Dichtringe
26 und 27 bilden mit der Innenseite des äußeren Rings 10 jeweils eine wei
tere Dichtfläche 30. Die äußeren seitlichen Flächen 28 und 29 der Dicht
ringe 26 und 27 sind jeweils eine aktive Begrenzung der beiden abzugren
zenden Räume 6 und 7, wobei die Flächen 28 und 29 eben sind und mit
den seitlich angrenzenden Flächen fluchten.
Zwischen den beiden beabstandeten Dichtringen 26 und 27 ist eine Viel
zahl von Federn 31 angeordnet, sodass die Dichtringe 26 und 27 vonein
ander weggedrückt werden. Durch die Federkraft der Federn 31 werden die
Dichtringe 26 und 27 im Bereich ihres konischen Körpers direkt gegen die
45° angestellte Gegenlauffläche 21 gepresst. Dabei wird ein Teil der Fe
derkraft um 90° auf ihrer Wirklinie umgelenkt, sodass die äußere Um
fangsfläche des jeweiligen Dichtungsringes 26, 27 gegen die innere Um
fangsfläche des äußeren Ringes 10 gepresst wird. Um die elastischen Dich
tungselemente 26 und 27 vor Beschädigungen durch die Feder 31 zu
schützen, ist zwischen der Feder 31 und den Dichtringen 26 und 27 jeweils
ein Entlastungsring 32 und 33 angeordnet. Der Entlastungsring 33 ist dabei
derart konstruiert, dass er die Feder 31 seitlich teilweise umschließt und
diese dadurch führt. Die Feder 31 ist so gegen eine Verschiebung quer zu
ihrer Kraftwirkungslinie gesichert. Der unverbaute Raum in dem Bereich
zwischen den beiden Dichtungsringen 26 und 27 steht zur Befüllung mit
einem Sperrgas oder mit einer Sperrflüssigkeit zur Verfügung.
Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel einer Wellendichtung 34, welche
auf einer Welle 35 angeordnet ist. Der innere Ring 36 der Wellendichtung
34 ist in seinem rechten Bereich durch einen Gewindestift 37 formschlüs
sig mit der Welle 35 verbunden. Der innere Ring 36 weist drei Nuten 38,
39 und 40 auf, wobei in den Nuten 38 und 39 jeweils ein Dichtungsring 41
und 42 angeordnet ist. An dem linken Ende des inneren Ringes 36 ist eine
Gegenlauffläche 43 vorgesehen, die einen Winkel von 45° zu der Wellen
achse 44 der Welle 35 aufweist.
Die Wellendichtung 34 umfasst einen äußeren Ring 48, welcher ebenfalls
drei Nuten 49, 50 und 51 aufweist. Die Nuten 49 und 50 umfassen jeweils
einen Dichtungsring 52 und 53. Im äußeren Bereich des äußeren Ringes ist
eine Durchgangsbohrung 54 angeordnet, welche zur Aufnahme einer
Schraube dient, mit der die Fläche 55 an ein anderes Bauteil gepresst wird.
An der rechten Seite des äußeren Ringes ist eine Sacklochbohrung 56 mit
einem Gewinde angeordnet, welche zur Aufnahme einer Schraube 57
dient. Mittels der Schraube 57 wird ein in die Nut 40 ragendes Bauteil 58
an dem äußeren Ring 48 verschraubt. Das Bauteil 58 dient hierbei dazu,
die Federkraft zu kompensieren, da sich durch das in der Nut 40 im Ein
griff befindliche Bauteil 58 eine größere Relativbewegung der beiden Rin
ge 36 und 48 in einer Richtung parallel zu der Wellenachse 44 unterbindet.
Zwischen dem inneren Ring 36 und dem äußeren Ring 48 ist ein elasti
scher Dichtungsring 59 angeordnet. Der elastische Dichtungsring 59 ist in
dem Bereich, der mit der Gegenlauffläche 43 in Kontakt tritt, kegelförmig
ausgebildet, sodass in dem Bereich der Gegenlauffläche 43 eine erste
Dichtfläche 60 vorhanden ist. Die äußere Umfangsfläche des elastischen
Dichtungsringes 59 bildet mit einem Teil der inneren Umfangsfläche des
äußeren Ringes 48 eine zweite Dichtfläche 61. Der äußere seitliche Ab
schluss 62 des elastischen Körpers 59 verläuft parallel zu der seitlichen
Fläche 63 des äußeren Ringes 48 sowie parallel zu der seitlichen Fläche 64
des inneren Ringes 36. Dadurch, dass die Dichtungsflächen 60 und 61 un
mittelbar bis in den abzudichtenden Raum 65 laufen, entsteht nur ein sehr
geringer Totraum 66 und 67.
Im Bereich der rechten Seite des elastischen Dichtringes 59 ist ein Entlas
tungsring 68 angeordnet, der den elastischen Dichtungsring 59 vor Be
schädigungen durch die Feder 69 schützt. Um der Feder 69 quer zu ihrer
Wirkungslinie eine Führung zu geben, ist diese in einem weiteren Entlas
tungsring 70 eingebettet.
In der Nut 51 des äußeren Ringes 48 ist ein Stützring 71 angeordnet. Der
Stützring 71 begrenzt den Bauraum zu dem elastischen Körper 59, sodass
unter anderem die Bauteile 59, 68, 69 und 70 durch die Feder 69 gegen die
Gegenlauffläche 43 gepresst werden, wobei die Presskraft durch die Aus
wahl der Stärke und/oder die Anzahl der Feder 69 einstellbar ist.
Die Fig. 3 zeigt im Schnitt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Wellendichtung 72, die auf einer Welle 73 angeordnet ist. Der innere
Ring 74 der Wellendichtung 72 weist an seiner linken Seite zwei Nuten 75
und 76 auf, in denen jeweils eine Gummidichtung 77 und 78 angeordnet
ist. Rechts davon ist eine weitere Nut 79 angeordnet, in welcher ein Teil
einer Dichtungslippe 80 angeordnet ist. Im rechten Bereich des inneren
Ringes 74 ist eine weitere Nut 81 angeordnet, welche einen Sicherungsring
82 umfasst. Der innere Ring 74 ist an seinem linken äußeren Ende mittels
einer Spannvorrichtung 83 kraftschlüssig mit der Welle 73 verbunden.
Die Wellenabdichtung 72 weist ebenfalls einen äußeren Ring 84 auf, wel
cher im Bereich seines rechten linken äußeren Endes eine Nut 85 umfasst,
in der sich ein Sicherungsring 86 befindet. Mittels der beiden Sicherungs
ringe 82 und 86 wird ein zweireihiges Rillenkugellager 87 gegen einen
Absatz 88 des inneren Ringes 74 verspannt. Zwischen dem doppelten Ril
lenkugellager 87 und der Dichtungslippe 80 ist ein Stützring 89 angeord
net, welcher die Dichtungslippe 80 gegen eine Fläche 90 des äußeren Rin
ges 91 verklemmt. Durch die spezielle geometrische Form des Stützringes
89 wird ein Teil der Gummilippe 80 gestützt. Weiter links von der ange
ordneten Gummilippe 80 ist ein weiterer Stützring 92 vorhanden, welcher
in einer Nut 93 angeordnet ist. An dem Stützring 92 liegt ein Entlastungs
ring 94 an, in dem eine Feder 95 angeordnet ist. Links von der Feder 95
befindet sich ein weiterer Entlastungsring 96, der den konischen Dich
tungsring 97 gegenüber der Feder 95 vor Beschädigungen schützt. Der ko
nisch geformte Bereich des Dichtungsringes 97 wird durch die Federkraft
der Feder 95 gegen eine Gegenlauffläche 98 des inneren Ringes 74 ge
presst. Die Gegenlauffläche 98 weist gegenüber der Wellenachse 99 einen
45° Winkel auf.
Der äußere Ring 84 der Wellenabdichtung 72 hat in seinem linken Bereich
zwei weitere Nuten 100 und 101, in denen sich jeweils ein Dichtungsring
102 und 103 befindet. Der äußere Ring 84 umfasst zusätzlich eine Durch
gangsbohrung 104, die eine Schraube aufnimmt, mit welcher ein Bauteil
105 an dem äußeren Ring 84 verklemmt wird.
Der Bereich zwischen der Gummilippe 80 und dem konischen Dichtungs
ring 97 ist hierbei mit einer Sperrflüssigkeit gefüllt. Die Sperrflüssigkeit ist
eine zusätzliche Abdichtungseinrichtung der Wellendichtung 72.
Es versteht sich, dass je nach konkreten Ausgestaltung auch andere Winkel
als 45°, insbesondere Winkel zwischen 20° und 70° vorteilhaft für die Ge
genlauffläche bzw. der Dichtfläche genutzt werden können.
Claims (9)
1. Wellendichtung (2; 34; 72) zum Abdichten wenigstens eines Rau
mes (6, 7; 65), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Dicht
fläche (21, 30; 60,61; 98) der Wellendichtung (2; 34; 72) bis unmit
telbar an den abzudichtenden Raum (6, 7; 65) angeordnet ist, wobei
die Wellendichtung (2; 34; 72) zumindest in dem Bereich einer
Dichtfläche (21, 30; 60,61; 98) ein konisches Bauteil aufweist.
2. Wellendichtung (2; 34; 72) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) wenigstens eine Ge
genlauffläche (21; 61; 98) aufweist.
3. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die Gegenlauffläche (21; 61; 98) einen
Winkel, vorzugsweise einen 45° Winkel, beispielsweise zu der
Längsachse (23; 44; 99) einer Welle (4; 35; 73) aufweist.
4. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) wenigs
tens ein federndes Bauteil, vorzugsweise eine Feder (31; 69; 95),
aufweist.
5. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) eine e
bene Fläche (28, 29; 62) als Abschluss zu dem abzudichtenden Raum
(6; 65) aufweist.
6. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) wenigs
tens ein elastisches Bauteil (26, 27; 59; 97), vorzugsweise ein elasti
sches Bauteil aus einem speziellen PTFE-Compound, aufweist.
7. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Dichtfläche (21, 30;
60,61; 98) eine Nut (13, 14; 50; 102) aufweist.
8. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) wenigs
tens einen Entlastungsring (32, 33; 68, 70; 94, 96) aufweist, welcher
vorzugsweise zwischen dem elastischen Bauteil (26, 27; 59; 97) und
dem federnden Bauteil (31; 69; 95) angeordnet ist.
9. Wellendichtung (2; 34; 72) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass die Wellendichtung (2; 34; 72) einen
Bereich aufweist, welcher zur Aufnahme einer Sperrflüssigkeit
und/oder zur Aufnahme eines Sperrgases geeignet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10201611A DE10201611A1 (de) | 2001-01-16 | 2002-01-16 | Wellendichtung |
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DE10201611A DE10201611A1 (de) | 2001-01-16 | 2002-01-16 | Wellendichtung |
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DE10201611A1 true DE10201611A1 (de) | 2002-07-18 |
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ID=7670629
Family Applications (1)
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DE10201611A Ceased DE10201611A1 (de) | 2001-01-16 | 2002-01-16 | Wellendichtung |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2019052755A1 (de) * | 2017-09-14 | 2019-03-21 | Siemens Aktiengesellschaft | Adaptive gasdichtung als feststoffdichtung an maschinenwellen |
KR20220035080A (ko) * | 2017-08-09 | 2022-03-21 | 엘지전자 주식회사 | 의류처리장치 |
US11964731B2 (en) | 2019-02-15 | 2024-04-23 | Sram, Llc | Bicycle control system |
-
2002
- 2002-01-16 DE DE10201611A patent/DE10201611A1/de not_active Ceased
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
KR20220035080A (ko) * | 2017-08-09 | 2022-03-21 | 엘지전자 주식회사 | 의류처리장치 |
KR102514302B1 (ko) | 2017-08-09 | 2023-03-27 | 엘지전자 주식회사 | 의류처리장치 |
WO2019052755A1 (de) * | 2017-09-14 | 2019-03-21 | Siemens Aktiengesellschaft | Adaptive gasdichtung als feststoffdichtung an maschinenwellen |
US11964731B2 (en) | 2019-02-15 | 2024-04-23 | Sram, Llc | Bicycle control system |
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