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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Rauchabzugseinrichtung, umfassend eine an einem Rahmen anscharnierte Lichtkuppel, Lichtklappe oder Dunkelklappe, die mittels einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung im Brandfall aus einer Stellung „geschlossen” in eine Stellung „offen” schwenkbar ist, wobei an der Klappe ein Antrieb für eine Lüftungsstellung der Klappe vorgesehen ist und wobei zwischen dem Klappenrand und dem an einer Dachfläche festgelegten Rahmen ein Insektenschutzgewebe mit einer lösbaren Verbindung für den Brandfall vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind hinreichend Ausführungsformen von Lichtkuppelklappen oder dergleichen bekannt, die auf Dachflächen beispielsweise von Industriehallen angeordnet sind. Dabei können diese Lichtkuppeln oder -klappen auch als Rauchabzugseinrichtungen oder Lüftungseinrichtungen genutzt werden, wobei diese dann mittels eines Zylinders oder eines Elektromotors angesteuert werden, wobei im Brandfall die Kuppeln oder Klappen hochschwenken, sodass der Rauch oder die Abluft abziehen kann. Hierzu sind Antriebseinrichtungen zum Bewegen der Klappe oder der Kuppel an sich bekannt. So beschreibt die
DE 33 38 092 eine Antriebsvorrichtung zum Rauch- bzw. Wärmeabzug einer an einem Rahmen anscharnierten Klappe sowie einer dem Scharnier gegenüberliegend angeordneten Verriegelung für die Schließung, bei der die Klappe beispielsweise mit einem Druckluftzylinder als Hubelement von einer Schließ- in eine Offenstellung und umgekehrt überführt werden kann. Das Hubelement ist an einer Schwinge angelenkt, die mittels eines zweiten Hubelementes um einen Festpunkt am Rahmen schwenkbar ist, sodass der Schwenkpunkt der Klappe über die durch seine Anscharnierung gehende Vertikalebene hinauswandern kann.
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Diese aus dem Stad der Technik bekannten Rauchabzugseinrichtungen finden hierbei ihren Einsatz insbesondere auch auf Industriedachflächen, in deren Hallen eine starke und große Emissionswärme anfällt, wie dies beispielsweise in Bäckerbetreiben und lebensmittelverarbeitenden Betrieben wie Großküchen der Fall ist. Unter Einsatz von Wärme werden entsprechende Lebensmittelzubereitungen vorgenommen, bei denen Wrasen- bzw. Schwaden anfällt, der über die Rauchabzugseinrichtung an die Umgebung entweicht. Entsprechendes gilt auch für Großküchen, in denen auch ein großer Emissionswärmeanfall entsteht, sodass dann bei diesen Produktionsstätten es gewünscht wird, dass über die Dachflächen eine Entlüftung stattfindet. Hierzu sind die Rauchabzugseinrichtungen mit Lüftungsantrieben versehen, die an dem Rahmen die anscharnierte Lichtkuppel, Lichtklappe oder Dunkelklappe zur Lüftung anheben, sodass sich ein hinreichender Spalt zur Abfuhr der Wärme ergibt.
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Bei diesen lebensmittelverarbeitenden Betrieben ist es erforderlich einen Insektenschutz vorzusehen, der zwischen dem Rahmen der Lichtkuppel und dem Kragenrand dem Rahmen befestigt wird. So besteht dann die Möglichkeit, die Rauchabzugseinrichtung auf eine Lüftungsstellung zu fahren, wobei dann sich das Insektengewebe um den geöffneten Bereich der Rauchabzugseinrichtung spannt, so dass auf diese Weise ein Schutz vor Insekten und anderen Tieren gewährleistet ist. Damit die Rauchabzugseinrichtungen auch im Brandfall die sogenannte Stellung „offen” problemlos einnimmt, ist das Insektenschutzgewebe mit einer lösbaren Verbindung am Rahmenrand versehen, die im Brandfall aufreißt, sodass sich dann eine um mehr als 90° zum Rahmen verschwenkte Lage der anscharnierten Lichtkuppel oder Lichtklappe einstellen kann, was durch die angesteuerte mechanische Einrichtung erfolgt. Bei dieser nach dem Stand der Technik bekannten Art der mit einem Insektenschutz versehenen Lichtkuppel oder Lichtklappe ergibt sich das Problem, dass aufgrund der in den Hallen entstehenden Emissionswärme, die durch das Insektenschutznetz nach außen austritt, eine immense Verschmutzung insbesondere der lösbaren Verbindungen entsteht bzw. mit sich bringt, sodass für den Gefahrenfall, wie im Brandfall, eine Offenstellung der Lichtkuppel oft nur unter hoher Krafteinwirkung einstellt. Denn aufgrund von Fettdämpfen und Staub ergibt sich insbesondere im bzw. am Insektenschutznetz ein hoher Verschmutzungsgrad, der insbesondere die lösbare Verbindung derart verfestigt, dass das Insektenschutznetz sich nur schwer von dem Rahmen löst.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Rauchabzugseinrichtung in der Art weiterzubilden, die die geschilderten Nachteile überwindet, wobei insbesondere die zwischen dem Klappenrand und dem Rahmen vorgesehene lösbare Verbindung eines Insektenschutzgewebes dahingehend verbessert werden soll, dass eine sichere Stellung „offen” der schwenkbar gelagerten Lichtkuppel erreicht wird.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit dem Merkmal des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass aufgrund einer magnetischen Haftkraft zwischen dem Rahmen und dem Insektenschutzgewebe trotz eines hohen Verschmutzungsgrades immer ein sicheres Lösen bzw. Trennen des Insektenschutzes vom Rahmen ermöglicht wird. Es ergibt sich dadurch ein kontrolliertes Öffnen, weil insbesondere die Haftkraft aufgrund eines vorhandenen Verschmutzungsgrades nicht beeinflusst wird.
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Gemäß der Erfindung ergibt sich, dass für den Brandfall sich die Verbindung zwischen dem Rahmen und dem Rand das Insektenschutzgewebe kontrolliert und sicher löst und die Haftung am Rahmen so ausgebildet ist, dass ein ruckartiges Aufschlagen der Klappe im Brandfall mittels der mechanischen Einrichtung durch die erfindungsgemäße Verbindung unterbunden wird. Denn gemäß der erfindungsgemäßen Lösung wird erreicht, dass ein Aufklappen hierbei derart kontrolliert vollzieht, dass die magnetischen Haftstellen sich reißverschlussartig vom Rahmen lösen, sodass ein ruck- oder schlagartiges Aufschwenken der Lichtklappe unterbunden wird und es zu keiner Zerstörung der Lichtklappe in der Offenstellung kommen kann. Durch die Anordnung einer magnetischen Verbindung wird eine zeitlich versetzte Trennung der haftenden Verbindung erreicht. Infolge eines stufenweisen Lösens der Magnete von den Haftstellen ergibt sich ein Reißverschlusseffekt, der das kontrollierte und sichere Öffnen bereitstellt. Begünstigt wird dieser Effekt dadurch, dass die Verbindung zwischen den Magneten und dem feststehenden Rahmen durch quer zur Polrichtung der Magneten wirkender Scherkräfte gelöst wird.
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In Weiterbildung umfasst die Haftung zwischen Kragenrand des Rahmens und dem Rand des Insektenschutzgewebes eine magnetische Kraft, wobei der Kragenrand der Zarge aus einem metallischen Streifen besteht, der mit der magnetischen Kraft am Rand des Insektenschutzgewebes zusammenwirkt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Rand des Insektenschutzgewebes mit Magneten bestückt. Hierbei kann der Rand des Insektenschutzgewebes auch mit einem Magnetstreifen versehen sein. Eine andere Ausführungsform ergibt sich dadurch, dass der Rand des Insektenschutzgewebes mit einer magnetischen Leiste versehen ist.
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In Weiterbildung insbesondere der Einfassung der Magnete sind die Magnete, Magnetstreifen oder magnetischen Leisten in einer am Rand des Insektenschutzgewebes vorgesehenen Tasche angeordnet. Diese können hier beispielsweise auch mit Klettverschlüssen versehen sein, sodass eine leichte Montage der Magnetmittel vorgenommen werden kann. Auch besteht die Möglichkeit, bestehende Insektenschutzgewebe an bereits vorhandenen Rauchabzugseinrichtungen nachzurüsten, indem man in einfacher Weise die Magnetstreifen oder -leisten hier an dem Insektenschutzgewebe nachrüstet, wobei, wenn beispielsweise eine metallische Zarge oder ein Rahmen vorhanden ist, diese für die Magnete verwendet werden kann. Bei einer Kunststoffzarge oder Kunststoffrahmen besteht die Möglichkeit magnetische oder metallische Leisten anzubringen, sodass dann die Magnete ihre Wirkkraft am Zargenrand oder Rahmen in gleicher Weise erfüllen können.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Insektenschutzgewebe am oberen Klappenrand mit einem lösbaren Klettverschluss befestigt. Hier kann weiterhin auf den Klettverschluss zurückgegriffen werden, weil insbesondere beim Brandfall sich die Klappe derart aufschwenken soll, dass der untere Rand des Insektenschutzgewebes hier die erforderliche Abtrennung bereitstellt.
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In vorteilhafter Weise faltet das Insektenschutzgewebe sich beim Schließen der Klappe mit einem elastischen Band selbsttätig ein. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass es zu keinem Verklemmen des Insektenschutzgewebes während des Zuschwenkvorgangens der Lichtkuppel kommen kann, sodass sich zwischen den beiden Rahmen der Lichtkuppel und des Zargenrands oder des Rahmens sich das Insektenschutzgewebe nicht einklemmen kann. Denn aufgrund des elastischen Bandes, welches im Mittelbereich des Insektenschutzgewebes angeordnet ist, zieht es das Insektenschutzgewebe nach innen ein, sodass dann ein sicheres Zurückschwenken der Lichtkuppel auf den Zargenrand oder Rahmenrand jederzeit gewährleistet wird.
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In Weiterbildung ist das Insektenschutzgewebe im Flächenbereich mit einer verschließbaren Eingriffsöffnung versehen, diese ist insbesondere dazu bestimmt, dass man hier Reparaturen, aber auch den Zugang für Reinigungsmöglichkeiten hat, um auf diese Weise in das Insektenschutzgewebe eingreifen zu können, wenn man hier vom Dach her Reparaturen oder eine Reinigung vornehmen will.
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Die beschriebene Anordnung der magnetisch ausgebildeten Verbindung zwischen dem Insektenschutzgewebe und dem feststehenden Rahmen schließt nicht aus, dies auch zwischen dem Klappenrand und dem oberen Rand des Insektenschutzgewebes vorzusehen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 eine Seitenansicht einer Rauchabzugseinrichtung, umfassend eine an einem Rahmen anscharnierte Lichtkuppel, die an einer auf einer Dachfläche angesetzten Zarge angeordnet ist;
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2 eine Rauchabzugseinrichtung gemäß der 1 in der Lüftungsstellung mit aufgeschwenktem Insektenschutzgewebe;
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3 eine weitere Stellung der Rauchabzugseinrichtung in der Stellung „offen” und
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4 eine geschnittene Seitenansicht, in Teilansicht im aufgeschwenkten Zustand der Rauchabzugseinrichtung.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1, 2, 3 und 4 zeigen jeweils eine Rauchabzugseinrichtung 1 in unterschiedlichen Stellungen und Absichten, welche eine an einem Rahmen 2 anscharnierte Lichtkuppel, Lichtklappe oder Dunkelklappe 3 umfasst, die an einer auf einer Dachfläche 4 angesetzten Zarge 5 oder Rahmen angeordnet ist. Mittels einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung 6 ist die Klappe 3 im Brandfall aus einer Stellung „geschlossen” 1 in eine Stellung „offen” 3 schwenkbar.
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An der Zarge 5 ist zudem ein Antrieb 7 für eine Lüftungsstellung der Klappe 3 vorgesehen, wie diese insbesondere in der 2 aber auch in der Detailansicht der 4 gezeigt wird. Zwischen dem Klappenrand 8 und dem Zargenrand 9 befindet sich ein Insektenschutzgewebe 10 mit einer lösbaren Verbindung 11 für den Brandfall, wobei die lösbare Verbindung 11 zwischen dem Zargenrand 9 und dem unteren Rand 12 des Insektenschutzgewebes vorgesehen ist. Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, dass für den Brandfall sich die Verbindung 11 zwischen dem Zargenrand 9 und dem anheftenden Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 kontrolliert und sicher löst. Dabei soll unterbunden werden, dass die magnetische Haftung am Zargenrand 9 so ausgebildet ist, dass ein ruckartiges Aufschlagen der Klappe 3 im Brandfall mittels der mechanischen Einrichtung 6 unterbunden wird. Es soll sich daher der Öffnungsvorgang derart vollziehen, dass, wenn sich die ansteuerbare mechanische Einrichtung 6 in die Offenstellung vollzieht, insbesondere im Bereich der anheftenden magnetischen Verbindung 11 sich ein kontrolliertes Ablösen des Insektenschutzgeweberandes 12 vom Zargenrand 9 vollzieht. Dies soll nach der Idealvorstellung wie eine Reißverschlussöffnung vollziehen, sodass ein kontrolliertes Aufschwenken der Lichtklappe 3 erfolgt, und ein Aufschlagen der Lichtklappe 3 auf die Dachfläche 4 unterbunden wird.
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Dabei umfasst die Haftung zwischen Zargenrand 9 und dem Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 eine magnetische Kraft. Der Zargenrand 9 besteht hierbei aus einem metallischen Streifen 13, wobei der Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 mit nicht näher dargestellten Magneten bestückt ist. Hierbei kann der Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 mit einem Magnetstreifen 14 versehen sein. Es kann durchaus auch sein, dass der Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 mit einer magnetischen Leiste versehen werden kann. Hierbei sind die Magnete, Magnetstreifen oder magnetischen Leisten 14 in einer am Rand 12 des Insektenschutzgewebes 10 vorgesehenen Tasche angeordnet.
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Das Insektenschutzgewebe 10 ist hierbei am oberen Klappenrand 15 mit einem lösbaren Klettverschluss 16 befestigt, sodass nach oben hin auch ein fester Verschluss vorgesehen ist, der aber nicht unmittelbar abgetrennt werden muss, wenn der Brandschutzfall eintritt. Über den Klettverschluss 16 kann hierbei jederzeit das Insektenschutzgewebe 10 vom oberen Klappenrand 15 abgetrennt werden, wobei dies dann von Hand vollzogen werden kann.
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In Weiterbildung faltet sich das Insektenschutzgewebe 10 beim Schließen der Klappe 3 mit einem elastischen Band 17 selbsttätig ein, wobei dies in der 2, aber auch in der 4 zu erkennen ist. Es versteht sich hierbei von selbst, dass in der geöffneten Situation der 2 sich das elastische Band über das Insektenschutzgewebe 10 spannt, wobei beim Schließungsvorgang das Band 17 insbesondere das Insektenschutzgewebe 10 nach innen hineinzieht, sodass es zu keinem Verklemmen zwischen den beiden aufeinanderliegenden Rahmen von Lichtklappe 3 und Zargenrahmen 9 kommen kann. In Weiterbildung der Erfindung ist das Insektenschutzgewebe 10 im Flächenbereich mit einer verschließbaren Eingriffsöffnung 18 versehen, wie diese beispielsweise in der 2, aber auch in der 3 angedeutet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rauchabzugseinrichtung
- 2
- Rahmen
- 3
- Lichtkuppel, Lichtklappe oder Dunkelklappe
- 4
- Dachfläche
- 5
- Zarge, Rahmen
- 6
- mechanischen Einrichtung
- 7
- Antrieb
- 8
- Klappenrand
- 9
- Zargenrand
- 10
- Insektenschutzgewebe
- 11
- Verbindung
- 12
- Rand Insektenschutzgewebe
- 13
- metallischer Streifen
- 14
- Magnetstreifen
- 15
- Klappenrand
- 16
- Klettverschluss
- 17
- elastisches Band
- 18
- Eingriffsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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