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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übergabe eines zuzustellenden Gegenstands an einen Empfänger.
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Bei der Zustellung von Paketen und Päckchen tritt häufig das Problem auf, dass diese nicht in den für Briefe vorgesehenen Briefkasten eingeworfen werden können, da der Einwurfschlitz zu klein ist. Oftmals benötigt der Zusteller auch eine Empfangsbestätigung in Form einer Unterschrift. Ist der Empfänger nicht anzutreffen, dann muss der Zusteller einen weiteren Zustellversuch unternehmen oder er hinterlässt dem Empfänger eine Nachricht, dass dieser ein Paket, beispielsweise an einer zentralen Stelle, abholen kann.
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Alternativ gibt es die Praxis, dass bei entsprechender Vollmacht Sendungen auch an einer anderen vom Empfänger zu nennenden Stelle hinterlegt werden können, beispielsweise in der Garage oder ähnliches.
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Darüber hinaus sind eine Vielzahl von Paketkastensystemen bekannt, so beispielsweise aus der
DE 10 2010 041 617 A1 , die ein System beschreibt, wobei ein am Depot vorgesehener elektronisch lesbarer Code vorgesehen ist, wobei durch Ablesen des Codes eine Empfangsbestätigung geschaffen wird.
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Grundsätzlich wird dabei von den Empfängern als auch von den Zustellern neben einer erhöhten Sicherheit auch eine hohe Komfortabilität insbesondere beim Internethandel erwartet.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Übergabe eines zuzustellenden Gegenstands an einen ersten oder weitere Empfänger bereitzustellen, das bei gleichzeitig bestehender erhöhter Sicherheit eine hohe Komfortabilität bereitstellt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dabei wird ein zuzustellender Gegenstand an einen Empfänger übergeben, wobei als ein erster Empfänger insbesondere der Inhaber der Paketbox anzusehen ist.
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Als weitere Empfänger kommen jedoch auch andere Personen in Frage, beispielsweise Personen, an die der Besitzer der Paketbox Gegenstände übergeben möchte. Dies können insbesondere Zustell- und Logistikunternehmen sein, die mit der Rücksendung von Gegenständen an einen Lieferanten beauftragt werden durch den Besitzer der Paketbox oder aber auch weitere Personen, denen der Paketboxbesitzer etwas zustellen möchte. Dabei wird ein Code in eine Eingabeeinrichtung der Depoteinrichtung eingegeben. Der Code verbindet dabei die drei Informationen, nämlich den Empfänger mit dem Zusteller und der spezifischen Depoteinrichtung in eindeutiger Weise. D. h., es gibt je spezifischer Depoteinrichtung jeweils einen identifizierenden Code, der einen spezifischen Empfänger und einen spezifischen Zusteller identifiziert.
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Möchte nun ein Zusteller einen zuzustellenden Gegenstand übergeben, so gibt er in die spezifische Depoteinrichtung den identifizierenden Code ein, wobei gegebenenfalls weitere Abfragen optional vorgesehen sein können. Daraufhin wird ein Fach der Depoteinrichtung geöffnet und der Zusteller kann den zuzustellenden Gegenstand in das Fach einlegen und das Fach verschließen, wobei das Fach insbesondere automatisch verriegelt wird.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Code durch den ersten Empfänger, insbesondere den Besitzer der Depoteinrichtung, insbesondere in einem Internetportal generiert werden kann und dann an den spezifischen Zusteller übermittelt wird und wobei die Eingabeeinrichtung mit dem Internetportal verbunden ist, um ebenfalls über die Generierung des Codes informiert zu werden, so dass die Eingabeeinrichtung dann automatisch über das Vorliegen des Codes informiert wird. Sofern es sich um eine Rücksendung oder anderweitige Übergabe handelt, erfolgt die Erstellung des Codes im Internetportal durch den Besitzer der Depoteinrichtung, der hier zugleich Zusteller ist, und wobei ein Logistikunternehmen oder eine weitere Person weitere Empfänger sein können.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn Codes für professionelle Logistikdienstleister generiert werden, dass das Internetportal sogleich ein entsprechendes Formular ausgibt bzw. dieses aus dem Portal abgerufen werden kann, auf dem neben dem Code auch vermerkte werden soll, dass Gegenstände in der spezifischen Depoteinrichtung abgelegt werden sollen. Das Formular kann dann ausgedruckt und durch den Inhaber der Depoteinrichtung unterzeichnet und dem professionellen Logistikdienstleister zugesandt werden, der entsprechende Vermerke dann an seine Auslieferungsfahrer bereitstellt und insbesondere auf deren Handheldgeräten hinterlegt. Es ist bereits üblich, dass die Fahrer Informationen darüber erhalten, wo im Falle eines Nichtantreffens eines Empfängers die Ware deponiert werden kann, sofern eine entsprechende Vollmacht an das Logistikunternehmen gegeben wurde. Auf diese Weise werden besonders vorteilhaft die Depoteinrichtung und das Internetportal zur Generierung eines Codes in den bereits bestehenden Vorgang der Bevollmächtigung zur Hinterlegung an einen Ort, wie er bereits bei Logistikdienstleistungen implementiert ist, miteinander verbunden.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass der Code bis auf Widerruf erteilt wird und für beliebig viele Zustellvorgänge verwendbar ist. Unter Sicherheitsaspekten kann es jedoch wünschenswert sein, den Code in gewissen Zeiträumen zu erneuern. Alternativ können Codes auch für lediglich einen Übergabe- oder Zustellvorgang generiert werden. Darüber hinaus ist es möglich, Codes temporär zu erstellen bzw. temporär oder dauerhaft über das Internetportal zu deaktivieren.
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Besonders wünschenswert und vorteilhaft ist es dabei, wenn die Eingabeeinrichtung nach Eingabe des identifizierenden Codes eine Nachricht generiert, die dem ersten oder weiteren Empfänger der Zustellung angezeigt wird und diesen über die Zustellung, insbesondere des spezifischen Zustellers, informiert.
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Ein Empfänger der Warensendung kann diese nun mittels einer Zugangsberechtigung wieder öffnen, um den zuzustellenden Gegenstand zu entnehmen. Je nach Zustellung kann es sich um einen Tag oder ähnliches handeln, wenn der Empfänger der Besitzer der Depotbox ist und somit ein permanentes und dauerhaftes Recht zur Öffnung der Depotbox besitzt.
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Alternativ und insbesondere bei Rücksendungen oder einmaligen Warenzustellungen an Dritte, die nicht die Besitzer der Depotbox sind, kann auch ein Code, nämlich insbesondere der identifizierende Code oder ein temporärer Code, die Zugangsberechtigung darstellen.
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Sofern die Abholung eines Gegenstandes durch jemand anderen als den Besitzer der Depotbox gewünscht ist, beispielsweise durch ein Logistikunternehmen zum Zwecke der Rücksendung, kann diese Abholung entweder mit dem identifizierenden Code, sofern ein solcher für den Abholer besteht, oder mit einem temporären Code einmalig zum Zwecke der Abholung erfolgen, der lediglich für einen Vorgang erstellt wird.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Depoteinrichtung mehr als ein Fach aufweist, so dass der Zusteller, der den zuzustellenden Gegenstand in das Fach einlegt, nach Eingabe des Codes die Fachgröße auswählen kann. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass auch mehrere Zustellungen erfolgen können, wobei die Fachgröße durch die individuelle Anpassung optimiert werden kann. Insbesondere kann dabei auch vorgesehen sein, dass die Fachgrößenauswahl mittels der Eingabeeinrichtung korrigiert werden kann, sofern eine falsche, insbesondere zu kleine, Fachgröße ausgewählt wurde.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, weitere identifizierende Abfragen vorzunehmen, so kann insbesondere neben der Eingabe des identifizierenden Codes auch die Eingabe des Empfängernamens notwendig sein, um die Sicherheit zu erhöhen. Gegebenenfalls kann hier der Empfängername auch nach Eingabe des Codes vorgegeben werden, um dann lediglich durch den Zusteller bestätigt zu werden, um eine erhöhte Sicherheit der Zustellung bereitzustellen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen. Die Merkmale sind alleine oder in Kombination miteinander erfindungswesentlich.
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Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur ein Schaubild des Verfahrensablaufs.
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Das Verfahren ist in der einzigen Figur dargestellt. Der Zustellprozess beginnt insbesondere damit, dass über ein Internetportal 12 für einen gewünschten Zusteller ein identifizierender Code durch einen ersten spezifischen Empfänger, insbesondere den Besitzer einer Depotbox, generiert wird, wobei zur Anmeldung in dem Portal insbesondere die Besitzer von Depotboxen autorisiert sind. Je einer spezifischen Depotbox, Empfänger und Zustellerkombination wird ein identifizierender Code vergeben, d. h. es existiert für die gleiche Depotbox jeder Code nur einmal und spezifiziert einen Empfänger und einen Zusteller.
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Bei einem Logistikdienstleistungsunternehmen wird über das Portal bei Generieren eines neuen Coes sogleich auch eine entsprechende Vollmacht ausgedruckt, die es dem Logistikdienstleister gestattet, Warensendungen auch abzulegen, wenn er niemanden antrifft, wobei in dem Vertrag der Ablegeort enthalten ist, nämlich dass die Warensendungen in der entsprechenden Depotbox abgelegt werden sollen. Weiterhin ist die Codenummer mit im Vertrag angegeben. Diese Vollmacht kann dann ausgedruckt, unterzeichnet und dem Logistikdienstleister zugesandt werden. Die Logistikdienstleister können die Daten in den bei ihnen vielfach implementierten Prozess übernehmen, so dass die Auslieferungsfahrer dann auf ihren Handhelds nicht nur die Adresse, sondern auch die alternativen Ablegeorte, nämlich in diesem Fall die Depoteinrichtung, und den identifizierenden Code angezeigt bekommen. Kommt nun ein Zusteller mit einer Warenlieferung an die Depoteinrichtung, so erhält er durch diese zunächst die Abfrage, ob er Waren anliefern oder abholen möchte. Die entsprechende Auswahl in dem Verfahren ist mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnet. Daraufhin wird ihm bei der Auswahl "Anlieferung" eine Liste sämtlicher Namen der Bewohner angezeigt, die Besitzer der Depoteinrichtung sind. Diese Auswahl ist mit dem Bezugszeichen 18 gekennzeichnet. Nach Auswahl des Empfängers im Bereich 18 erfolgt dann eine Eingabe des identifizierenden Codes in eine Maske 20, worauf in einer weiteren Maske 22 nach Annahme des Codes ein Depotfach der Depoteinrichtung insbesondere in einer vorgegebenen Größe ausgewählt werden kann. Daraufhin kann dann in einem nächsten Schritt 24 das Ablegen des zuzustellenden Gegenstandes in ein Fach der Depoteinrichtung erfolgen und es wird eine Nachricht 26 ausgegeben, dass die Zustellung erfolgreich war. Sofern bei dem Versuch des Einlegens des Gegenstands in das Depotfach festgestellt wird, dass das Depotfach keine ausreichende Größe aufweist, kann die Größenauswahl im Feld 28 korrigiert werden.
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Sofern die Zustellung im Feld 26 als erfolgreich gekennzeichnet worden ist, erhält das Portal 12 von der Depoteinrichtung eine Nachricht über die erfolgreiche Zustellung und sendet diese an den spezifizierten Empfänger. Der Empfänger wird dann bei Abholung des Paketes von der Depoteinrichtung im Feld 30 aufgefordert, sich beispielsweise mit einem Tag oder einem Code zu identifizieren, wobei grundsätzlich auch verschiedene Identifizierungsmöglichkeiten in Frage kommen und die Auswahl im Feld 32 erfolgt. Sofern hier ebenfalls der identifizierende Code eingegeben wird, erfolgt dies in der Maske 34, sofern eine Identifizierung über beispielsweise einen Tag oder ein Handy erfolgt, wird dieser Prozess übersprungen, 36, und der Empfänger gelangt sofort zu einer Maske 38, in der er wiederum zwischen Abholung und Zustellung wählen kann. Wählt der Empfänger nun "Abholung", öffnet sich die Paketfachtür und es erscheint eine Anzeige, wonach die Abholung erfolgen kann, 40, und nach Wiederverschließen der Paketfachtür der Hinweis, dass das Paket erfolgreich abgeholt wurde, 42.
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Alternativ kann auch eine Rücksendung einer Warenlieferung realisiert werden. In diesem Fall wird im Feld 38 "Rücksendung" gewählt und gleichzeitig über das Eingabefeld ein einmaliger temporärer Pin generiert 44, worauf dann im Feld 46 eine Kastengröße ausgewählt und gemäß Feld 48 die Warensendung eingelegt werden kann bzw. gemäß Feld 50 eine Korrektur des Faches möglich ist, so dass dann die Warensendung im Feld 52 als erfolgreich abgelegt erfasst ist.
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Sofern eine Rücksendung mit dem bereits bestehenden identifizierenden Code erfolgen soll, wird wiederum zunächst der Name ausgewählt 54, sodann die Fachgröße bestimmt 56 und das Paket abgelegt 58, worauf die Ablegung 60 erfolgreich bestätigt wird bzw. eine Korrektur des Faches 62 möglich ist.
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Wählt nun der Logistikunternehmer, der die Warensendung wieder abholen will, im Feld 14 statt "Zustellung" "Abholung", so gibt er im Feld 64 die vorgegebene entweder identifizierende oder die neu generierte PIN (Code) gemäß Feld 44, die ihm vom Besitzer der Depotbox mitgeteilt wurde, ein, worauf sich das Fach öffnet 66 und vom Logistikunternehmer die Sendung abgeholt wird (Bezugszeichen 68), worauf die Abholung als erfolgreich dokumentiert wird.
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In gleicher Weise ist auch eine Warenübergabe an oder von Dritte, wie z. B. Wäschereien, kleineren Lieferservicen, wie Pizzadiensten, etc., aber auch Privatpersonen möglich. Gegebenenfalls wird der Code nur einmalig oder temporär vergeben.
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Auf diese Weise kann ein Prozess bereitgestellt werden zur gleichzeitig komfortablen, aber doch mit hinreichender Sicherheit behafteten Deponierung von Warensendungen und insbesondere auch von Retouren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010041617 A1 [0004]