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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum materialabtragenden Bearbeiten einer Holzwerkstoffplatte mittels eines drehend antreibbaren Holzbearbeitungswerkzeugs, wobei man die Holzwerkstoffplatte in mehrere Teilplatten aufteilt und vor oder nach dem Aufteilen in die Oberseite eines Zwischenbereichs zwischen einer Stirnseite einer ersten Teilplatte und einer Stirnseite einer zweiten Teilplatte eine erste Aussparung einbringt und in eine Seitenwand der ersten Aussparung eine zweite Aussparung einbringt, die in eine Stirnseite der ersten Teilplatte eindringt.
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Die materialabtragende Bearbeitung großformatiger Holzwerkstoffplatten, also plattenförmiger Werkstücke aus Holz oder Holzersatzstoffen, insbesondere Spanplatten, erfolgt in vielen Fällen in der Weise, dass die Holzwerkstoffplatte, die eine Breite von beispielsweise mehr als zwei Meter und eine Länge von beispielsweise mehr als zwei Meter, insbesondere eine Länge von mehr als fünf Meter aufweisen kann, zunächst in einem ersten Bearbeitungsschritt in mehrere Teilplatten aufgeteilt wird. In eine oder mehrere Stirnseiten der Teilplatten werden in nachfolgenden Bearbeitungsschritten Aussparungen eingebracht, in die Verbindungselemente eingesetzt werden können, mit deren Hilfe die Teilplatten mit anderen Bauteilen oder auch anderen Teilplatten verbunden werden können.
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Zum Aufteilen einer Holzwerkstoffplatte und dem nachfolgenden Einbringen von Aussparungen in eine oder mehrere Stirnseiten der Teilplatten wird in der
EP 1 837 143 A1 vorgeschlagen, die Holzwerkstoffplatte auf einem ersten Maschinentisch einer Holzbearbeitungsmaschine zu positionieren und die Holzwerkstoffplatte an diesem ersten Maschinentisch in mehrere Teilplatten aufzuteilen. Anschließend werden die einzelnen Teilplatten auf einem zweiten Maschinentisch derselben Holzbearbeitungsmaschine positioniert, und an diesem zweiten Maschinentisch erfolgt dann das Einbringen von Aussparungen in Stirnseiten der Teilplatten.
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Um das Verfahren zu vereinfachen, wird in der
DE 10 2012 110 453 A1 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Holzwerkstoffplatte nur auf einem Maschinentisch fixiert wird. Auf diesem Maschinentisch erfolgt das Aufteilen der Holzwerkstoffplatte in mehrere Teilplatten, und vor oder nach dem Aufteilen wird in einem Zwischenbereich zwischen einer Stirnseite einer ersten Teilplatte und einer Stirnseite einer zweiten Teilplatte in die Oberseite des Zwischenbereichs eine erste Aussparung mit Hilfe eines Fräswerkzeugs eingebracht. Anschließend wird dann in die erste Aussparung ein Bohrer eingesetzt, mit dessen Hilfe in eine Seitenwand der ersten Aussparung eine zweite Aussparung in Form einer Bohrung eingebracht wird, die in die Stirnseite der ersten Teilplatte eindringt. Es ist bei diesem Verfahren also nicht notwendig, die Teilplatten nach dem Aufteilen der großformatigen Holzwerkstoffplatte von einem ersten Maschinentisch zu einem zweiten Maschinentisch zu überführen, vielmehr erfolgt das Aufteilen der Holzwerkstoffplatte und das Einbringen der Bohrungen in die Stirnseiten der Teilplatten auf demselben Maschinentisch. Dies erlaubt eine kleinere Baugröße der Holzbearbeitungsmaschine und reduziert die Bearbeitungszeiten.
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Aus der
DE 335 842 A ist ein Verfahren bekannt, bei dem in eine Stirnseite eines ersten Rahmenholzes mit Hilfe eines Langlochbohrers, der einen dünnen Schaft aufweist, eine Sackbohrung eingebracht und das Rahmenholz bei in der Sackbohrung rotierendem Bohrer anschließend verschwenkt wird, so dass der Bohrer die Sackbohrung in ihrem Endbereich konisch aufweitet. In gleicher Weise wird anschließend in eine Stirnseite eines zweiten Rahmenholzes eine Sackbohrung mit konisch erweitertem Endbereich eingebracht. Die beiden Rahmenhölzer werden dann miteinander verbunden, indem ein Dübel mit endseitig eingelegten Keilen in die fluchtend zueinander ausgerichteten Sackbohrungen eingesetzt wird. Die eingelegten Keile spreizen den Dübel so weit auf, dass er die Bohrungen einschließlich ihrer konischen Erweiterungen vollständig ausfüllt.
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In ähnlicher Weise wird in der
GB 564 663 A vorgeschlagen, mittels eines Bohrers, der einen schmalen Schaft aufweist, zunächst eine Sackbohrung in ein Werkstück einzubringen, indem der Bohrer bezogen auf seine Rotationsachse in axialer Richtung bewegt wird. Anschließend wird der rotierende Bohrer bezogen auf seine Rotationsachse in Umfangsrichtung bewegt, so dass die Sackbohrung in ihrem Endbereich erweitert wird und eine Hinterschneidung ausbildet.
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Ein ähnliches Verfahren zum Erzeugen einer Sackbohrung mit einer Hinterschneidung beschreibt die
US 6 041 485 A . In einem ersten Schritt wird mittels eines Bohrkopfes eine Sackbohrung in einem Werkstück erzeugt, indem der Bohrkopf in axialer Richtung bewegt wird. Daraufhin führt der Bohrkopf eine laterale Bewegung aus und erzeugt dadurch eine Hinterschneidung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Bearbeitungszeit zum Einbringen der Aussparungen weiter reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kommt ein Holzbearbeitungswerkzeug zum Einsatz, mit dessen Hilfe nicht nur in einen Zwischenbereich zwischen einer Stirnseite einer ersten Teilplatte und einer Stirnseite einer zweiten Teilplatte eine erste Aussparung eingebracht wird, indem das Holzbearbeitungswerkzeug bezogen auf seine Drehachse in axialer Richtung bewegt wird, sondern mit Hilfe desselben Holbearbeitungswerkzeugs wird in die Seitenwand der ersten Aussparung auch eine zweite Aussparung eingebracht, die in eine Stirnseite der ersten Teilplatte eindringt, indem das Holzbearbeitungswerkzeug senkrecht zu seiner Drehachse bewegt wird.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist somit kein Werkzeugwechsel erforderlich, um zunächst die erste Aussparung und anschließend die zweite Aussparung einzubringen. Das Einbringen der beiden Aussparungen erfolgt vielmehr mit demselben Holzbearbeitungswerkzeug.
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Das Einbringen der Aussparungen kann erfolgen, nachdem die Holzwerkstoffplatte in Teilplatten und Zwischenbereiche aufgeteilt wurde. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Aussparungen noch vor dem Aufteilen der Holzwerkstoffplatte eingebracht werden.
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Wie nachfolgend näher erläutert, kann das Holzbearbeitungswerkzeug in Form eines Fräswerkzeugs ausgestaltet sein, das sowohl an seiner Stirnseite als auch an seinem Außenumfang mindestens eine Schneide trägt.
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Das in Rede stehende Holzbearbeitungswerkzeug wird beim erfindungsgemäßen Verfahren nach dem Einbringen der ersten Aussparung so weit senkrecht zu seiner Drehachse bewegt, dass die zweite Aussparung in die Stirnseite der ersten Teilplatte eindringt. Die zweite Aussparung ist in ihrem in die erste Teilplatte eindringenden Bereich taschenförmig ausgestaltet.
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Nach dem Einbringen der zweiten Aussparung wird das Holzbearbeitungswerkzeug senkrecht zu seiner Drehachse in Richtung der zweiten Teilplatte bewegt zum Einbringen einer dritten Aussparung, die in die Stirnseite der zweiten Teilplatte eindringt. Dies erlaubt es, mit Hilfe desselben Holzbearbeitungswerkzeugs in die einander gegenüberliegenden Stirnseiten der ersten und zweiten Teilplatte jeweils eine Aussparung einzubringen. Zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnseiten der beiden Teilplatten erstreckt sich der Zwischenbereich, in dessen Oberseite mittels des Holzbearbeitungswerkzeugs zunächst eine erste Aussparung eingebracht wird, indem das Holzbearbeitungswerkzeug bezogen auf seine Drehachse in axialer Richtung bewegt wird. Anschließend wird das Holzbearbeitungswerkzeug senkrecht zu seiner Drehachse in Richtung der ersten Teilplatte bewegt, wobei in eine Seitenwand der ersten Aussparung eine zweite Aussparung eingebracht wird, die in die Stirnseite der ersten Teilplatte eindringt. Nach dem Einbringen der zweiten Aussparung wird das Holzbearbeitungswerkzeug senkrecht zu seiner Drehachse in Richtung der zweiten Teilplatte bewegt und es wird eine dritte Aussparung eingebracht, die in die Stirnseite der zweiten Teilplatte eindringt. Nach dem Einbringen der dritten Aussparung kann das Holzbearbeitungswerkzeug zurück in die erste Aussparung bewegt und entgegen der anfänglichen axialen Richtung aus der ersten Aussparung herausgefahren werden. Es kann somit sowohl die Stirnseite der ersten Teilplatte als auch die Stirnseite der zweiten Teilplatte materialabtragend bearbeitet werden, ohne dass ein Werkzeugwechsel durchgeführt werden muss.
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Die dritte Aussparung ist in ihrem in die zweite Teilplatte eindringenden Bereich taschenförmig ausgestaltet.
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Die zweite Aussparung weist in ihrem in die erste Teilplatte eindringenden Bereich eine kreisbogenförmige Aussparungswand auf.
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Die zweite Aussparung ist in ihrem in die erste Teilplatte eindringenden Bereich zur Aufnahme eines Verbindungselements ausgestaltet. Mit Hilfe des Verbindungselements kann die erste Teilplatte mit einem anderen Bauteil, insbesondere mit einer weiteren Teilplatte, in deren Stirnseite ein entsprechendes Verbindungselement eingesetzt ist, verbunden werden. Derartige Verbindungselemente sind dem Fachmann bekannt und bedürfen daher vorliegend keiner näheren Erläuterung.
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Die dritte Aussparung weist in ihrem in die zweite Teilplatte eindringenden Bereich eine kreisbogenförmige Aussparungswand auf.
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Die dritte Aussparung ist in ihrem in die zweite Teilplatte eindringenden Bereich zur Aufnahme eines Verbindungselements ausgestaltet. Das Verbindungselement ermöglicht es, die zweite Teilplatte mit einem anderen Bauteil, insbesondere mit einer weiteren Teilplatte, in deren Stirnseite ein entsprechendes Verbindungselement eingesetzt ist, zu verbinden.
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Günstig ist es, wenn mittels desselben Holzbearbeitungswerkzeugs eine weitere Aussparung in eine freie Stirnseite einer Teilplatte eingebracht wird, wobei das Holzbearbeitungswerkzeug beim Einbringen der weiteren Aussparung senkrecht zu seiner Drehachse bewegt wird. Als freie Stirnseite einer Teilplatte wird hierbei eine Stirnseite bezeichnet, die an einer Außenkante der großformatigen Holzwerkstoffplatte angeordnet ist. Diese freie Stirnseite ist ohne das Einbringen einer ersten Aussparung in einen Zwischenbereich unmittelbar zugänglich, und günstigerweise wird auch in eine derartige freie Stirnseite mittels desselben Holzbearbeitungswerkzeugs eine Aussparung eingebracht.
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Wie bereits erwähnt, kommt als Holzbearbeitungswerkzeug bevorzugt ein Fräswerkzeug zum Einsatz, das an seiner Stirnseite und an seinem Außenumfang mindestens eine Schneide trägt. Die mindestens eine stirnseitig angeordnete Schneide erlaubt es, eine erste Aussparung in den Zwischenbereich zwischen einer ersten Teilplatte und einer zweiten Teilplatte einzubringen, indem das als Fräswerkzeug ausgestaltete Holzbearbeitungswerkzeug in axialer Richtung bewegt wird. Die mindestens eine umfangsseitige Schneide ermöglicht eine materialabtragende Bearbeitung während einer Bewegung des Holzbearbeitungswerkzeugs senkrecht zu seiner Drehachse. Dadurch kann in eine Seitenwand der ersten Aussparung eine zweite Aussparung eingebracht werden, die in eine Teilplatte eindringt.
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Das Fräswerkzeug trägt bei einer vorteilhaften Ausgestaltung an seiner Stirnseite mehrere Schneiden, denen in Drehrichtung jeweils ein Spanraum vorgelagert ist. Günstigerweise sind die stirnseitigen Schneiden in Drehrichtung gleichmäßig zueinander beabstandet.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Holzbearbeitungswerkzeug an seiner Stirnseite zwei, drei, vier oder auch mehr Schneiden trägt.
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Die den stirnseitigen Schneiden in Drehrichtung jeweils vorgelagerten Spanräume ermöglichen es, die bei der materialabtragenden Bearbeitung entstehenden Späne in axialer Richtung vom plattenförmigen Werkstück wegzuführen.
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Die Spanräume erstrecken sich in Drehrichtung des Holzbearbeitungswerkzeugs günstigerweise über einen Winkelbereich von mindestens 30°, vorzugsweise über einen Winkelbereich von etwa 40°.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Fräswerkzeug an seinem Außenumfang mehrere Schneiden trägt.
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Die umfangsseitigen Schneiden sind vorteilhafterweise in Drehrichtung gleichmäßig zueinander beabstandet.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Holzbearbeitungswerkzeug an seinem Außenumfang zwei, drei, vier oder auch mehr Schneiden trägt.
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Besonders günstig ist es, wenn das Fräswerkzeug einen scheibenförmigen Werkzeugkörper aufweist, der an einem Werkzeugschaft gehalten ist. Der Werkzeugschaft ist günstigerweise mit einer Arbeitsspindel einer Holzbearbeitungsmaschine lösbar verbindbar, und die Arbeitsspindel ist an einer Führungseinrichtung der Holzbearbeitungsmaschine senkrecht zur Plattenebene des plattenförmigen Werkstücks verschiebbar gelagert. Die Führungseinrichtung ist vorteilhafterweise parallel zur Plattenebene des plattenförmigen Werkstücks verfahrbar, und das plattenförmige Werkstück ist auf einem Werkstückträger positionierbar.
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Von Vorteil ist es, wenn das als Fräswerkzeug ausgestaltete erfindungsgemäße Holzbearbeitungswerkzeug mehrere in Drehrichtung zueinander beabstandete Werkzeugarme aufweist, die jeweils eine stirnseitige Schneide und eine umfangsseitige Schneide tragen, und zwischen denen jeweils ein Spanraum angeordnet ist. Die Werkzeugarme ragen von der Drehachse des Holzbearbeitungswerkzeugs nach außen. Es kann beispielsweis vorgesehen sein, dass das Fräswerkzeug vier in Drehrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete Werkzeugarme aufweist, an denen jeweils eine stirnseitige Schneide und eine umfangsseitige Schneide angeordnet ist.
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Die nachfolgende Beschreibung einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer vorteilhaften Ausführungsform eines Holzbearbeitungswerkzeugs dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- 1: eine Draufsicht auf eine Holzwerkstoffplatte nach erfolgter Aufteilung in Teilplatten und zwischen benachbarten Teilplatten angeordneten Zwischenbereichen, wobei in die Zwischenbereiche und in einzelne Stirnseiten einiger Teilplatten Aussparungen eingebracht sind;
- 2: eine vergrößerte Teildarstellung der Holzwerkstoffplatte aus 1 mit einem Zwischenbereich, der zwischen einer ersten Teilplatte und einer zweiten Teilplatte angeordnet ist;
- 3: eine perspektivische Darstellung des in 2 dargestellten Zwischenbereichs und der in 2 dargestellten ersten und zweiten Teilplatten beim Einbringen von Aussparungen in den Zwischenbereich und einander gegenüberliegenden Stirnseiten der ersten und zweiten Teilplatten mit Hilfe eines Holbearbeitungswerkzeugs;
- 4: eine perspektivische Darstellung einer vorteilhaften Ausführungsform eines Holzbearbeitungswerkzeugs.
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In 1 ist schematisch eine großformatige Holzwerkstoffplatte dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegt ist. Die Holzwerkstoffplatte 10 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Länge von mehr als drei Metern und eine Breite von mehr als zwei Metern auf. Zur Bearbeitung wird die Holzwerkstoffplatte 10 auf einem Werkstückträger, beispielsweise einem Maschinentisch, einer Holzbearbeitungsmaschine fixiert. Derartige Werkstückträger und Holzbearbeitungsmaschinen sind dem Fachmann an sich bekannt und bedürfen daher vorliegend keiner näheren Erläuterung.
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In einem ersten Bearbeitungsschritt wurde die Holzwerkstoffplatte 10 mittels eines an sich bekannten und daher vorliegend nicht näher erläuterten Fräswerkzeugs in mehrere Teilplatten aufgeteilt. Die Aufteilung könnte bei anderer Anordnung der Teilplatten auch mittels einer an sich bekannten Säge erfolgen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wurde die Holzwerkstoffplatte 10 in insgesamt neun Teilplatten aufgeteilt, die in 1 mit dem Bezugszeichen 11 bis 19 belegt sind. Zwischen einer ersten Teilplatte 11 und einer zweiten Teilplatte 12 erstreckt sich ein erster Zwischenbereich 21, und weitere Zwischenbereiche 22, 23 und 24 erstrecken sich zwischen der zweiten Teilplatte 12 und einer dritten Teilplatte 13, der dritten Teilplatte 13 und einer vierten Teilplatte 14, sowie zwischen einer fünften Teilplatte 15 und einer sechsten Teilplatte 16. Wie nachfolgend näher erläutert wird, wurden in die Zwischenbereiche 21 bis 24 jeweils zwei im Abstand zueinander angeordnete erste Aussparungen eingebracht, und in die Seitenwände der ersten Aussparungen 31 werden einander gegenüberliegend jeweils eine zweite Aussparung 32 und eine dritte Aussparung 33 eingebracht. Das Einbringen der ersten Aussparungen 31 und auch der zweiten und dritten Aussparungen 32, 33 erfolgte mit einem Holzbearbeitungswerkzeug 50, das in 4 vergrößert dargestellt ist. Mit Hilfe dieses Holzbearbeitungswerkzeugs 50 wurden darüber hinaus in eine dem ersten Zwischenbereich 21 abgewandte freie Stirnseite 41 und in eine dem dritten Zwischenbereich 23 abgewandte freie Stirnseite 44 der vierten Teilplatte 14 jeweils zwei Aussparungen 41a und 41b bzw. 44a und 44b eingebracht.
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Wie insbesondere aus 4 deutlich wird, ist das Holzbearbeitungswerkzeug 50 in Form eines Fräswerkzeugs 52 ausgestaltet, das einen scheibenförmigen Werkzeugkörper 54 aufweist, der an einem Werkzeugschaft 56 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Werkzeugschaft 56 zylinderförmig ausgebildet. Der Werkzeugschaft 56 definiert eine Drehachse 58 des Fräswerkzeugs 52. Das Fräswerkzeug 52 kann an einer Arbeitsspindel einer Holzbearbeitungsmaschine festgelegt und um die Drehachse 58 in Drehung versetzt werden.
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Der Werkzeugkörper 54 weist vier Werkzeugarme 61, 62, 63, 64 auf. Die Werkzeugarme 61 bis 64 sind in Drehrichtung 66 des Fräswerkzeugs 52 gleichmäßig verteilt angeordnet, wobei sich zwischen zwei benachbarten Werkzeugarmen 61 bis 64 jeweils ein Spanraum 68 erstreckt. Bezogen auf die Drehrichtung 66 sind die Spanräume 68 jeweils einer im Wesentlichen radial ausgerichteten Schneide 70 vorgelagert, die über die Stirnseite 72 des Werkzeugkörpers 54 hervorsteht und daher nachfolgend als „stirnseitige Schneide“ bezeichnet wird. An jedem Werkzeugarm 61, 62, 63, 64 ist eine derartige stirnseitige Schneide 70 angeordnet.
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Darüber hinaus trägt jeder Werkzeugarm 61, 62, 63, 64 an seinem Außenumfang 74 eine umfangsseitige Schneide 76.
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Mittels der stirnseitigen Schneiden 70 kann eine materialabtragende Bearbeitung erfolgen, während das Fräswerkzeug 52 bezogen auf seine Drehachse 58 in axialer Richtung nach vorne bewegt wird, und mittels der umfangsseitigen Schneiden 76 kann eine materialabtragende Bearbeitung erfolgen, während das Fräswerkzeug 52 senkrecht zu seiner Drehachse 58 bewegt wird.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt das Einbringen der ersten Aussparungen 31 ebenso wie das Einbringen der zweiten und dritten Aussparungen 32, 33 mit Hilfe des Fräswerkzeugs 52. Das Einbringen der Aussparungen 31, 32, 33 wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die 2 und 3 am Beispiel der ersten Teilplatte 11 und der zweiten Teilplatte 12 und des zwischen diesen Teilplatten 11, 12 angeordneten ersten Zwischenbereichs 21 näher erläutert.
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Das Fräswerkzeug 52 wird zunächst zum Einbringen einer ersten Aussparung 31 auf die Oberseite des ersten Zwischenbereichs 21 aufgesetzt und anschließend in der in 3 durch den Pfeil 81 veranschaulichten axialen Richtung bewegt, so dass das Fräswerkzeug 52 in den ersten Zwischenbereich 21 eindringt. Nach dem Einbringen der ersten Aussparung 31 wird das Fräswerkzeug 52 senkrecht zur Drehachse 58 und damit senkrecht zur Axialrichtung 81 so weit in Richtung der ersten Teilplatte 11 bewegt, dass in die Seitenwand der ersten Aussparung 31 eine zweite Aussparung 32 eingebracht wird, die in die dem ersten Zwischenbereich 21 zugewandte Stirnseite 91 der ersten Teilplatte 11 eindringt und mit ihrem in die ersten Teilplatte 11 eindringenden Bereich taschenförmig ausgestaltet ist und von einer kreisbogenförmigen Aussparungswand 96 begrenzt wird. Die Bewegungsrichtung des Fräswerkzeugs 52 beim Einbringen der zweiten Aussparung 32 ist in 3 durch den Pfeil 82 veranschaulicht.
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Nach dem Einbringen der zweiten Aussparung 32 wird das Fräswerkzeug 52 entgegen der Bewegungsrichtung 82 zurück in die erste Aussparung 31 bewegt, und anschließend wird das Fräswerkzeug 52 in der in 3 durch den Pfeil 83 veranschaulichten Bewegungsrichtung so weit in Richtung der zweiten Teilplatte 12 bewegt, dass in die Seitenwand der ersten Aussparung 31 eine dritte Aussparung 33 eingebracht wird, die in die der Stirnseite 91 der ersten Teilplatte 11 zugewandte Stirnseite 92 der zweiten Teilplatte 12 eindringt und mit ihrem in die zweite Teilplatte 12 eindringenden Bereich taschenförmig ausgestaltet ist und von einer kreisbogenförmigen Aussparungswand 97 begrenzt wird.
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Nach dem Einbringen der dritten Aussparung 33 wird das Fräswerkzeug 52 entgegen der Bewegungsrichtung 83 wieder zurück in die erste Aussparung 31 bewegt, um anschließend entgegen der Axialrichtung 81 aus der ersten Aussparung 31 herausgefahren zu werden.
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Mittels des Fräswerkzeugs 52 kann somit auf kostengünstige Weise sowohl in die Stirnseite 91 der ersten Teilplatte 11 als auch in die Stirnseite 92 der zweiten Teilplatte 12 eine taschenförmige Aussparung eingebracht werden, ohne dass hierzu ein Werkzeugwechsel erforderlich ist.
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Zum Einbringen der Aussparungen 41a, 41b und 44a, 44b kann das Fräswerkzeug 52 vor oder nach dem Einbringen der Aussparungen 31, 32, 33 an den freien Stirnseiten 41 und 44 positioniert werden, und anschließend kann das Fräswerkzeug 52 senkrecht zu seiner Drehachse 58 bewegt werden, um auch an den freien Stirnseiten 41 und 44 taschenförmige Aussparungen einzubringen.
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In die taschenförmigen Aussparungen können jeweils Verbindungselemente eingesetzt werden, mit deren Hilfe die Teilplatten mit anderen Bauteilen, insbesondere mit anderen Teilplatten, verbunden werden können. Derartige Verbindungselemente sind dem Fachmann an sich bekannt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Holzwerkstoffplatte 10 zunächst mittels einer Säge aufgeteilt und erst danach erfolgt das Einbringen der Aussparungen 31, 32 und 33 sowie der Aussparungen 41a, 41b und 44a, 44b. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Aufteilen der Holzwerkstoffplatte 10 erst dann erfolgt, wenn mittels des Fräswerkzeugs 52 die voranstehend erläuterten Aussparungen bereits eingebracht wurden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Fräswerkzeug 52 nach dem Einbringen der ersten, zweiten und dritten Aussparungen 31, 32, 33 aus dem jeweiligen Zwischenbereich 21 bis 24 herausgefahren, um dann in einer zur ersten Bearbeitung versetzten Stellung wieder in den jeweiligen Zwischenbereich 21 bis 24 eingefahren zu werden zum erneuten Einbringen einer ersten, zweiten und einer dritten Aussparung 31, 32, 33. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Fräswerkzeug 52 nach dem Einbringen einer ersten, einer zweiten und einer dritten Aussparung 31, 32, 33 im jeweiligen Zwischenbereich verbleibt, um senkrecht zu den Bewegungsrichtungen 82, 83 verfahren zu werden, so dass der jeweilige Zwischenbereich 21 bis 24 großflächig materialabtragend bearbeitet wird. Nach einer Bewegung senkrecht zu den Bewegungsrichtungen 82, 83 innerhalb des jeweiligen Zwischenbereichs 21 bis 24 kann dann das Fräswerkzeug 52 erneut in Richtung der ersten Teilplatte 11 und/oder in Richtung der zweiten Teilplatte 12 bewegt werden, um erneut eine zweite Aussparung 32 und/oder eine dritte Aussparung 33 einzubringen.