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Die Erfindung bezieht sich auf einen Nutzfahrzeugaufbau mit einem an einem Fahrgestellrahmen abgestützten Laderaumboden, dessen Längsseitenaußenkanten zumindest bereichsweise von einer Multifunktionsschiene mit Aufnahmeöffnungen zur Anordnung von Funktionsteilen wie Spanngurte und Laderaumsicherungselemente versehen sind.
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Nutzfahrzeugaufbauten mit an Längsseitenaußenkanten eines Laderaumbodens angeordneten Multifunktionsschienen sind allgemein bekannt, welche üblicherweise als über die gesamte Länge des Laderaumbodens verlaufende einteilige Seitenschienen ausgebildet sind. Diese sind als Schweißkonstruktionen ausgebildet, wobei Bodenplatten des Laderaumbodens in entsprechende Ausnehmungen in den Multifunktionsschienen von oben eingesetzt und mit diesen Multifunktionsschienen verschraubt sind. Innerhalb dieser Multifunktionsschienen sind Lochausnehmungen in verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Abständen zueinander angeordnet, um dort Befestigungselemente von z. B. Ladungssicherungselementen einzusetzen, sei es, dass diese auf dem Laderaumboden angeordnet sind und somit bei der Erstausrüstung des Nutzfahrzeuges für den beabsichtigten Transportzweck ausgewählt sind und in ihrer speziellen Ausgestaltung fest mit dem Fahrgestellrahmen verbunden werden, so dass bei einer späteren Nutzungs- oder Verwendungsänderung des Nutzfahrzeugaufbaus die Multifunktionsschienen für den neuen Verwendungszweck nicht mit vertretbarem Aufwand modifiziert werden können.
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Aus der
DE 103 40 591 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Ladeboden bekannt, welcher von einem Bodenrahmen mit zwei Längsträgern und zwei Querträgern seitlich eingefasst ist, wobei die Längsträger mit rahmenseitigen Fixiereinrichtungen eines zur Ladungssicherung dienenden Zurrsystems ausgestattet und als Strangpressprofile ausgebildet sind. Um die Montage des Fahrzeuges zu vereinfachen, weist das Strangpressprofil einen Zurrabschnitt auf, in den die rahmenseitigen Fixiereinrichtungen integriert sind. Es ist nicht möglich, bei einer späteren Nutzungs- oder Verwendungsänderung des Nutzfahrzeugaufbaus mit einem vertretbaren Aufwand die rahmenseitigen Fixiereinrichtungen zu modifizieren.
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Aus der
DE 10 2011 107 344 A1 ist ein Nutzfahrzeug mit einem Laderaumboden bekannt, an dessen jeweiligen seitlichen Enden Rammschutzleisten angeordnet sind mit einer oberhalb der Rammschutzleiste anzuordnenden Ladegutanschlagleiste, die mit ihrer Unterseite in die Oberseite der Rammschutzleiste einsteckbar ist. Irgendwelche Verzurrmöglichkeiten sind bei dieser Rammschutzleiste nicht vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2009 030 906 B4 ist ein Transportfahrzeug mit einer Zollverschlussvorrichtung für Schiebeplanen bekannt, die mit einer Multifunktionsleiste der eingangs genannten Art und zusätzlichen Zollkrampen ausgestattet ist. Auch hier ist die Multifunktionsleiste nicht an modifizierte Nutzungs- oder Verwendungsänderungen mit vertretbarem Aufwand anzupassen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Nutzfahrzeugaufbau zur Verfügung zu stellen, bei dem die Multifunktionsschiene in variantenreichen Ausführungen zur Verfügung gestellt werden können, bei der es jedoch trotzdem ermöglicht ist, bei einer späteren Änderung eines Verwendungszweckes auch die Gestaltung der Multifunktionsschiene zu modifizieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Nutzfahrzeugaufbau der eingangs genannten Art dadurch aus, dass die Multifunktionsschiene durch ein eine Längsseitenaußenkante des Laderaumbodens zumindest bereichsweise umfassendes Basisprofil und durch ein an diesem lösbar befestigtes Funktionsprofil gebildet ist, wobei das Funktionsprofil die Aufnahmeöffnungen zur Anordnung der Funktionsteile aufweist.
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Damit ist ein Nutzfahrzeugaufbau zur Verfügung gestellt, bei dem die Multifunktionsschiene nicht mehr einteilig ausgebildet ist, sondern zumindest zweiteilig, wobei das Basisprofil nach wie vor fest, z. B. mittels eine Schweißverbindung, mit dem Fahrgestellrahmen zu verbinden ist, gleichwohl jedoch das Funktionsprofil lösbar an diesem Basisprofil zu befestigen ist, so dass es auch nachträglich ausgetauscht werden kann, sei es zu Reparaturzwecken oder sei es zur Modifikation der Multifunktionsschiene bei z. B. einer Veränderung des Verwendungs- bzw. Nutzungszweckes. Auch bei der Erstausrüstung kann die Multifunktionsschiene wesentlich großzügiger an Wünsche eines Nutzfahrzeugaufbauverwenders angepasst werden, indem mit dem an der Basisschiene lösbar zu befestigenden Funktionsprofil individuelle Wünsche berücksichtigt werden können. Ebenfalls können spezifische Werkstoffwünsche wesentlich großzügiger Berücksichtigung finden.
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Vorzugsweise ist das Funktionsprofil über eine Vielzahl von Befestigungselementen lösbar mit dem Basisprofil verbunden. Dies können z. B. Schrauben sein, aber auch sonstige Befestigungselemente, die ein späteres Lösen des Funktionsprofils vom Basisprofil erlauben.
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Da das Funktionsprofil Öffnungen u. dgl. hat, um dort Funktionselemente wie Ladungssicherungselemente über z. B. Spannhaken einzubauen, ist zwischen dem Basisprofil und dem Funktionsprofil in vielen Fällen ein geschlossener oder teilweise geschlossener Innenraum zwischen einer inneren Wandung des Funktionsprofils und einer äußeren Wandung des Funktionsprofils vorgesehen. Dieser Innenraum ist über Öffnungen zugänglich, die gleichzeitig auch als Multifunktionsöffnungen dienen können, um in diese später Befestigungselemente von z. B. Ladungssicherungselementen wie Spanngurte oder Stützträger usw. einzuführen. Diese Öffnungen können allerdings auch so angeordnet und so gewählt werden, dass über diese auch die Befestigungselemente zugänglich sind. So können diese in Verlängerung von Bohrungen mit einem Innengewinde angeordnet werden, so dass über diese Öffnungen auch bei der Montage des Funktionsprofils die entsprechenden Schrauben durch diese Öffnungen einzuführen sind und mit einem Montagewerkzeug, beispielsweise einem Steckschlüssel in das entsprechende Gewinde am Basisprofil einzuführen und zu montieren sind. Somit ist in sehr bedienungsfreundlicher und baulich einfacher Weise die lösbare Montage des Funktionsprofils an dem Basisprofil zu realisieren.
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Des Weiteren kann noch vorgesehen sein, dass an dem Basisprofil eine im Wesentlichen U-förmige Ausnehmung vorgesehen ist, die beispielsweise von zwei Schenkeln begrenzbar ist. Davon kann der eine kürzer ausgebildet sein als der andere. In diese U-förmige Ausnehmung kann ein Längsaußenbereich zusammen mit der Längsaußenseitenkante des Laderaumbodens, beispielsweise von Bodenplatten eines Laderaumbodens, eingefädelt werden. Um einen flächenbündigen Abschluss zwischen dem Laderaumboden und dem Basisprofil zu erreichen, kann ein Ausschnitt in den Bodenplatten des Laderaumbodens so ausgebildet sein, dass dort eine Vertiefung, also ein Ausschnitt vorgesehen ist, der in den U-förmigen Aufnahmeraum des Basisprofils eingeführt wird.
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Des Weiteren ist es möglich, z. B. an dem Funktionsprofil einen abgewinkelten bzw. abgekröpften Schenkel vorzusehen, der einen nach unten offenen U-förmigen Aufnahmeraum zusammen mit dem Basisprofil begrenzt. In diesen können die Enden von Planenhaken münden, die an diesem abgewinkelten Profilbereich des Funktionsprofils eingehängt werden.
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Wesentliche weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen angegeben. In der Zeichnung zeigen
- 1: ein Ausführungsbeispiel eines Nutzfahrzeugaufbaus nach der Erfindung;
- 2: das Ausführungsbeispiel des Basisprofils nach 1 während des Montagevorganges eines Laderaumbodens;
- 3: ein Ausführungsbeispiel des Nutzfahrzeugaufbaus mit einem Basisprofil und einem Funktionsprofil während der Montage;
- 4: das Ausführungsbeispiel nach 3 mit Veranschaulichung des Montageschrittes während der Montage des Funktionsprofils an dem Basisprofil;
- 5: ein alternatives Ausführungsbeispiel mit einer zusätzlichen Palettenanschlagkante in einer analogen Darstellung zu 3 mit montiertem Basisprofil und dem alternativen Ausführungsbeispiel des Funktionsprofils in einer Perspektivdarstellung;
- 6: das Ausführungsbeispiel nach 5 in einer Querschnittsdarstellung;
- 7: in einer perspektivischen Darstellung ein alternatives Ausführungsbeispiel mit zwei Arten von Befestigungselementen;
- 8: das Ausführungsbeispiel nach 7 in einer Querschnittsdarstellung;
- 9: ein weiteres Ausführungsbeispiel mit verschiedenen Befestigungselementen in einer perspektivischen Darstellung;
- 10: das Ausführungsbeispiel nach 9 in einer Querschnittsdarstellung;
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In den Zeichnungen sind grundsätzlich übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern angegeben.
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In den Zeichnungen ist allgemein mit 1 ein Nutzfahrzeugaufbau beziffert mit einem Fahrgestell 2, der über Räder 3 auf dem Erdboden abgestützt ist. Auf dem Fahrgestell 2 ist ein Laderaumboden 4 abgestützt, der an seinen Längsaußenseitenkanten 5 und 6 eine Multifunktionsschiene 7 aufweist. Diese besteht aus einem Basisprofil 8 und einem Funktionsprofil 9, welches über Schraubelemente 10 an dem Basisprofil 8 lösbar angeordnet ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 2 ist dargestellt, dass das Basisprofil 8 mit den Öffnungen 11 für die Schraubelemente 10 einen dem Laderaumboden 4 zugewandten Aufnahmebereich 12 aufweist, der von Schenkeln 13 und 14 begrenzt ist. In diesem Aufnahmeraum 12 kann der Endbereich mit den Längsaußenseitenkanten 6 des Laderaumbodens 4 eingeführt werden. Dies ist durch den Pfeil 15 angedeutet. Im Außenbereich des Laderaumbodens 4 sind Ausschnitte 16 ausgebildet, so dass nach Montage des Laderaumbodens 4 in diesem U-förmigen Aufnahmeraum 12 der Laderaumboden 4 flächenbündig mit dem Basisprofil 8 abschließt.
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In den 3 und 4 ist das Basisprofil 8 mit dem Laderaumboden 4 im Aufnahmeraum 12 und im montierten Funktionsprofil 9 dargestellt. Über die Schrauben 10 ist das Funktionsprofil 9 an dem Basisprofil 8 angeordnet. Wie aus 3 hervorgeht, ist nach montiertem Funktionsprofil 9 an dem Basisprofil 8 ein Innenraum 17 ausgebildet, von dem aus einzelne Befestigungselemente 10, also die Schrauben 10, mit dem Basisprofil 8 zu verschrauben sind. Dazu sind Öffnungen 18 in dem Funktionsprofil 9 vorgesehen, durch die die Schrauben 10 einzufügen sind und mittels eines Montagewerkzeuges dann festzudrehen sind, so dass mit Hilfe der weiteren Befestigungselemente 10 und den in dem Innenraum 17 gelegenen Befestigungselementen 10 das Funktionsprofil 9 sicher an dem Basisprofil 8 zu befestigen ist.
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Bei ansonsten analogem Aufbau des Nutzfahrzeugaufbaus mit der Multifunktionsschiene 7 nach den 3 und 4 zeigen die Ausführungsbeispiele nach den 5 und 6 noch, dass an dem Funktionsprofil 9 eine nach oben ragende Palettenanschlagkante 19 ausgebildet sein kann.
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Die 7 und 8 zeigen Gestaltungen von Basisprofil 8 und Funktionsprofil 9, die ähnlich sind zu der Gestaltung nach der 5, jedoch ist hier keine Palettenanschlagkante 19 vorgesehen. Die abgewinkelten, nach unten hin offenen Bereich des Basisprofil 8 sind mit dem Querträger 25 des Fahrgestells 2 verschweißt.
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Die 9 und 10 zeigen das Basisprofil 8 und das Funktionsprofil 9 in einer ähnlichen Gestaltung. Jedoch ist hier ein Befestigungselement 26 vorgesehen, das um eine horizontale Achse nach links und rechts, d. h. in und entgegen die Fahrtrichtung, verschwenkt werden kann. dort sind zusätzliche Öffnungen 27 ersichtlich für weitere Funktionselemente. Ebenfalls ersichtlich sind der Planenspanngurt 22 sowie der Ladungssicherungsgurt 24 mit dem Befestigungshaken 23.