-
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschinenvorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschinenvorrichtung.
-
Aus der
DE 10 2008 008 117 A1 ist bereits eine Brennkraftmaschinenvorrichtung mit mehreren Zylindern, die jeweils wenigstens ein Ventil aufweisen, und mit zumindest einer Ventiltriebvorrichtung, die dazu vorgesehen ist, die Ventile wenigstens eines Zylinders in einer ersten Stellung mit einem normalen Ventilhub und in einer zweiten Stellung zumindest mit einem zweiten als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub zu betätigen, bekannt.
-
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschinenvorrichtung mit einem besseren, insbesondere komfortableren Startverhalten und/oder einem Startverhalten mit geringerem Energieverbrauch, bereitzustellen. Sie wird durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung entsprechend dem Anspruch 1 und ein erfindungsgemäßes Verfahren entsprechend dem Anspruch 3 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Die Erfindung geht aus von einer Brennkraftmaschinenvorrichtung mit mehreren Zylindern, die jeweils wenigstens ein Ventil aufweisen, und mit zumindest einer Ventiltriebvorrichtung, die dazu vorgesehen ist, die Ventile wenigstens eines Zylinders in einer ersten Stellung mit einem normalen Ventilhub und in einer zweiten Stellung zumindest mit einem zweiten als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub zu betätigen.
-
Es wird vorgeschlagen, dass die Ventiltriebvorrichtung dazu vorgesehen ist, die Ventile wenigstens eines Zylinders vor einem Start in die zweite Stellung zu schalten. Dadurch kann die Brennkraftmaschine vorteilhaft so gesteuert werden, dass bei einem Startvorgang zumindest ein Zylinder mit einem im Vergleich zum Normalbetrieb geringeren Kompressionsdruck verdichtet werden kann, wodurch insbesondere ein Startmoment verkleinert werden kann und/oder Wechselmomente in der Brennkraftmaschine verringert werden können. Unter einer „Brennkraftmaschinenvorrichtung“ soll dabei insbesondere eine Vorrichtung verstanden werden, die zumindest einen Teil, vorzugsweise eine ganze Brennkraftmaschine ausbildet. Unter einer „Brennkraftmaschine“ soll dabei insbesondere eine Antriebsmaschine eines Kraft- und/oder Nutzfahrzeugs verstanden werden, die durch Verbrennung eines Kraftstoffes, wie beispielsweise Benzin oder Diesel, eine Antriebsenergie zum Antrieb des entsprechenden Kraft- und/oder Nutzfahrzeugs bereitstellt. Unter einer „Ventiltriebvorrichtung“ soll dabei insbesondere eine Vorrichtung verstanden werden, die zur Betätigung von Ventilen der Zylinder der Brennkraftmaschine vorgesehen ist, wobei die Ventile als Einlassventile und Auslassventile ausgebildet sind. Dabei weist die Ventiltriebvorrichtung vorzugsweise wenigstens eine Nockenwelle und wenigstens ein auf der wenigstens einen Nockenwelle axial verschiebbares Nockenelement auf. Unter einer „Nockenwelle“ soll dabei insbesondere eine Welle verstanden werden, die zur Betätigung mehrerer Ventile einer Brennkraftmaschine vorgesehen ist und zur Betätigung eines Ventils jeweils zumindest eine Nockenbahn aufweist. Dabei ist es sowohl denkbar, dass die Nockenwelle als Einlassnockenwelle ausgebildet und dazu vorgesehen ist, Einlassventile zu betätigen, als auch, dass die Nockenwelle als Auslassnockenwelle ausgebildet und dazu vorgesehen ist, Auslassventile zu betätigen. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, dass die Nockenwelle zur Betätigung von Einlassventilen und zur Betätigung von Auslassventilen vorgesehen ist. Unter einer „Nockenbahn“ soll insbesondere ein auf einem Umfang der Nockenwelle, vorzugsweise auf einem Umfang eines Nockenelements, verlaufender Bereich verstanden werden, der eine Ventilbetätigungskurve zur Ventilbetätigung ausbildet und/oder der die Ventilbetätigung definiert. Unter einem „Nockenelement“ soll insbesondere ein Element verstanden werden, das drehfest und vorzugsweise axial verschiebbar auf einer Nockenwelle angeordnet und zur Betätigung eines Ventils dazu vorgesehen ist, das entsprechende Ventil direkt oder indirekt mit zumindest einem Ventilhub zu beaufschlagen. Unter einer „Nockenbahn“ soll insbesondere ein auf einem Umfang der Nockenwelle, vorzugsweise auf einem Umfang eines Nockenelements, verlaufender Bereich verstanden werden, der eine Ventilbetätigungskurve zur Ventilbetätigung ausbildet und/oder der die Ventilbetätigung definiert. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell ausgelegt, ausgestattet und/oder angeordnet verstanden werden. Die Nockenwelle bzw. die Nockenelemente weisen dabei je Ventil vorzugsweise zumindest zwei nebeneinander angeordnete Nockenbahnen auf, wobei in einer ersten Stellung der Nockenwelle oder des Nockenelements jeweils die ersten Nockenbahnen und in einer zweiten Stellung der Nockenwelle oder des Nockenelements jeweils die zweiten Nockenbahnen im Eingriff mit dem entsprechenden Ventil sind und dieses betätigen. Zur Verstellung der Nockenwelle oder des Nockenelements zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung weist die Ventiltriebvorrichtung zumindest eine Schalteinheit auf. Dabei ist es denkbar, dass die Schalteinheit zur Verstellung lediglich eines Nockenelements, welches zur Betätigung von Ventilen lediglich eines Zylinders vorgesehen ist, vorgesehen ist, oder dass die Schalteinheit zur Verstellung eines Nockenelements, welches zur Betätigung von Ventilen zweier, insbesondere von zweier benachbarter Zylinder vorgesehen ist, vorgesehen ist. Unter einer „Schalteinheit“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, ein Nockenelement axial auf der Nockenwelle zu verschieben, um unterschiedliche Nockenbahnen des Nockenelements mit dem entsprechenden Ventil in Eingriff zu bringen. Die Schalteinheit weist dabei vorzugsweise einen Aktuator und ein mit dem Aktuator und dem zu verstellenden Nockenelement verbundenes Koppelelement auf. Unter einem „Aktuator“ soll insbesondere ein mechatronisches Bauteil verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, elektrische und/oder elektronische Signale in eine Bewegung, insbesondere in eine Dreh- und/oder Linearbewegung, umzusetzen. Dabei ist ein Aktuator vorzugsweise als ein Spindelantrieb, ein Pneumatikkolben, ein Hydraulikkolben oder als ein anderer, dem Fachmann als sinnvoll erscheinender Aktuator ausgebildet. Unter einem „Start“ soll dabei insbesondere ein Startvorgang der Brennkraftmaschine verstanden werden, in dem die Brennkraftmaschine von einem Stillstand in einen Betriebszustand überführt wird, in dem die Brennkraftmaschine durch Verbrennung des Kraftstoffes eine Antriebsenergie zum Antrieb bereitstellt.
-
Weiter wird vorgeschlagen, dass die Ventiltriebvorrichtung dazu vorgesehen ist, direkt nach dem Start auf die erste Stellung umzuschalten und die Ventile mit dem ersten, normalen Ventilhub zu betätigen. Dadurch kann die Brennkraftmaschinenvorrichtung vorteilhaft schnell in einen normalen Betriebszustand überführt werden. Unter „direkt nach dem Start“ soll dabei insbesondere ein Zeitpunkt unmittelbar nach dem ersten Zünden der Zylinder der Brennkraftmaschinenvorrichtung verstanden werden.
-
Weiterhin wird vorgeschlagen, dass nach dem Start Ventile von zwei Zylindern mit einem als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub betätigt werden. Dadurch kann die Brennkraftmaschinenvorrichtung besonders schnell und vorteilhaft in den normalen Betriebszustand überführt werden.
-
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Figurenbeschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
-
Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
- Brennkraftmaschinenvorrichtung,
- 2 ein schematisches Diagramm eines Wechselmoments bei einem Normalbetrieb und bei einem erfindungsgemäßen Betrieb während des Starts der Brennkraftmaschinenvorrichtung,
- 3 ein schematisches Diagramm eines Ventilhubs und eines Zylinderdrucks über einem Kurbelwellenwinkel der Brennkraftmaschinenvorrichtung und
- 4 eine schematische Ansicht einer Ventiltriebvorrichtung der Brennkraftmaschinenvorrichtung.
-
Die 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschinenvorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb der Brennkraftmaschinenvorrichtung. Die Brennkraftmaschinenvorrichtung ist Teil einer Brennkraftmaschine 10. Die Brennkraftmaschine 10 ist als eine Kraftfahrzeugbrennkraftmaschine ausgebildet, die dazu vorgesehen ist, eine chemische Energie in eine Bewegungsenergie umzuwandeln, die insbesondere zum Vortrieb eines Kraftfahrzeugs dient. Die Brennkraftmaschinenvorrichtung weist mehrere Zylinder 11, 12, 13, 14 auf. Die Brennkraftmaschinenvorrichtung ist hier beispielhaft als ein Vierzylinder ausgebildet. Dabei weist die Brennkraftmaschinenvorrichtung vier separate Zylinder 11, 12, 13, 14 auf, die in einer Reihe zueinander angeordnet sind. Dabei sind die Zylinder 11, 12, 13, 14 entsprechend ihrer Anordnung nummeriert. Der erste Zylinder 11 ist an einer ersten Seite der Brennkraftmaschine 10 angeordnet, der zweite Zylinder 12 zwischen dem ersten Zylinder 11 und dem dritten Zylinder 13 und der vierte Zylinder 14 ist an einem zweiten Ende der Brennkraftmaschine 10 neben dem dritten Zylinder 13 angeordnet. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Brennkraftmaschinenvorrichtung eine andere Anzahl an Zylindern 11, 12, 13, 14 aufweist und/oder dass die Zylinder 11, 12, 13, 14 in einer anderen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Weise zueinander angeordnet sind. Die Brennkraftmaschinenvorrichtung weist eine Zündfolge auf in der die einzelnen Zylinder 11, 12, 13, 14 nacheinander gezündet werden. In diesem Ausführungsbeispiel wird zunächst der erste Zylinder 11, dann der dritte Zylinder 13, dann der vierte Zylinder 14 und anschließend der zweite Zylinder 12 gezündet. Grundsätzlich sind auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Zündfolgen denkbar. Die Brennkraftmaschinenvorrichtung weist eine nicht näher dargestellte Startvorrichtung auf, die zum Starten der Brennkraftmaschinenvorrichtung ein Drehmoment bereitstellt, um die Brennkraftmaschine 10 anzutreiben bevor diese durch Zündung der Zylinder 11, 12, 13, 14 angetrieben wird. Die Startvorrichtung ist dabei als ein Elektromotor ausgebildet, der die Kurbelwelle der Brennkraftmaschinenvorrichtung antreiben kann. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Startvorrichtung auf eine andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Weise ausgebildet ist. Die Startvorrichtung muss dabei zum Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung ein Drehmoment aufbringen, das größer ist als ein Widerstandsmoment der Brennkraftmaschinenvorrichtung.
-
Die Zylinder 11, 12, 13, 14 der Brennkraftmaschine 10 weisen jeweils eine nicht näher dargestellte Einspritzdüse auf. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Brennkraftmaschinenvorrichtung je Zylinder 11, 12, 13, 14 zwei Einspritzdüsen aufweist. Durch die Einspritzdüsen wird zum Betrieb der Brennkraftmaschinenvorrichtung jeweils ein Kraftstoff in den einen Brennraum des Zylinders 11, 12, 13, 14 eingespritzt. Die Zylinder 11, 12, 13, 14 weisen jeweils zwei Ventile 15, 16, 17, 18 auf. Ein Ventil 15, 16, 17, 18 eines Zylinders 11, 12, 13, 14 ist dabei jeweils als ein Einlassventil ausgebildet und das andere Ventil als ein Auslassventil. Über das als Einlassventil ausgebildete Ventil 15, 16, 17, 18 kann in einem geöffneten Zustand eine Frischluft in den Zylinder 11, 12, 13, 14 gelangen. Über das Auslassventil wird ein Abgas aus dem Zylinder 11, 12, 13, 14 in einen Abgastrakt geführt.
-
Die Brennkraftmaschinenvorrichtung weist eine Ventiltriebvorrichtung 19 auf. Die Ventiltriebvorrichtung 19 ist zur Betätigung der Ventile 15, 16, 17, 18 der Brennkraftmaschinenvorrichtung vorgesehen. Die Ventiltriebvorrichtung 19 weist zur Betätigung der Ventile 15, 16, 17, 18 eine Nockenwelle 20 auf. Die Nockenwelle 20 ist in einem Ventiltriebgehäuse drehbar gelagert. Die Nockenwelle 20 ist dabei drehbar um eine Rotationsachse gelagert. Die Rotationsachse der Nockenwelle 20 ist dabei im Wesentlichen parallel zu einer Rotationsachse einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschinenvorrichtung ausgerichtet. Die Nockenwelle 20 wird über eine nicht näher dargestellte Kopplung von der Kurbelwelle angetrieben. Die Ventiltriebvorrichtung 19 umfasst für zwei benachbarte Zylinder 11, 12, 13, 14 je ein Nockenelement 21, 22. Für die als Vierzylinder ausgebildete Brennkraftmaschinenvorrichtung weist die Ventiltriebvorrichtung 19 zwei Nockenelemente 21, 22 auf. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Ventiltriebvorrichtung 19 je Zylinder 11, 12, 13, 14 eine andere Anzahl an Nockenelementen 21, 22 aufweist. Die Nockenelemente 21, 22 sind axial verschiebbar auf der Nockenwelle 20 angeordnet. Dabei sind die Nockenelemente 21, 22 drehfest mit der Nockenwelle 20 gekoppelt. Die Nockenelemente 21, 22 sind dabei insbesondere über eine Verzahnung mit der Nockenwelle 20 verbunden. Die Nockenelemente 21, 22 sind zur Betätigung der Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 vorgesehen. Die Nockenelemente 21, 22 weisen dazu je Ventil 15, 16, 17, 18 zwei Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' auf. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Nockenelemente 21, 22 je Ventil 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 drei oder mehr Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' aufweisen. Die Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' weisen jeweils unterschiedliche Konturen auf und betätigen so das jeweilige Ventil 15, 16, 17, 18 mit entsprechend unterschiedlichen Ventilhüben. In einer ersten Stellung des entsprechenden Nockenelements 21, 22 betätigen die ersten Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' die entsprechenden Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14. Die ersten Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' die in einer ersten Stellung der Nockenelemente 21, 22 die Ventile 15, 16, 17, 18 betätigen, betätigen die Ventile 15, 16, 17, 18 mit einem Normalhub für einen Normalbetriebszustand der Brennkraftmaschinenvorrichtung. Die Ventiltriebvorrichtung 19 ist dazu vorgesehen die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 in einer ersten Stellung mit einem ersten Ventilhub zu betätigen.
-
Die zweiten Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' der Nockenelemente 21, 22 betätigen die Ventile 15, 16, 17 ,18 in einer zweiten Stellung der Nockenelemente 21, 22. Die zweiten Nockenbahnen 23, 23', 23", 23''' sind zur Betätigung der Ventile 15, 16, 17, 18 mit einem Dekompressionshub vorgesehen. Die Ventiltriebvorrichtung 19 ist dazu vorgesehen, die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 in der zweiten Stellung zumindest mit einem zweiten, als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub zu betätigen. Während eines Dekompressionshubs ist das entsprechende als Einlassventil ausgebildete Ventil 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 nach spät verschoben und so noch geöffnet, wenn ein Kolben des Zylinders 11, 12, 13, 14 in einem Kompressionshub ist. Dadurch kann während das Ventil 15, 16, 17, 18 noch geöffnet ist Luft durch das geöffnete Ventil 15, 16, 17, 18 aus dem Zylinder 11, 12, 13, 14 entweichen, wodurch ein Kompressionsdruck in dem Zylinder 11, 12, 13, 14 verringert wird. Dadurch wird eine Kraft, die zum Komprimieren des Zylinders 11, 12, 13, 14 benötigt wird gesenkt. Das entsprechende Ventil 15, 16, 17, 18 des Zylinders 11, 12, 13, 14 schließt während eines Kompressionshubs dabei vor dem OT des entsprechenden Zylinders 11, 12, 13, 14. Die zweiten, als Dekompressionshübe ausgebildeten Ventilhübe der Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 sind dabei gleich ausgebildet. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, dass die Ventile 15, 16, 17, 18 unterschiedlicher Zylinder 11, 12, 13, 14 jeweils unterschiedliche Dekompressionshübe aufweisen.
-
Zur Verstellung der Ventilhübe weist die Ventiltriebvorrichtung 19 eine Schalteinheit 24 auf. Die Schalteinheit 24 ist dazu vorgesehen, das entsprechende Nockenelement 21, 22 zwischen seiner ersten Stellung, in der die entsprechenden Ventile 15, 16, 17, 18 mit einem ersten Ventilhub betätigt werden, und der zweiten Stellung, in der die entsprechenden Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12 ,13, 14 mit dem zweiten, als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub betätigt werden, umzuschalten. Dazu weist die Ventiltriebvorrichtung 19 je verschiebbarem Nockenelement 21, 22 einen gehäusefesten Schaltpin 25 und zwei in das Nockenelement 21, 22 eingebrachte Führungsnuten 26, 27 auf. Zur Verstellung wird der Schaltpin 25 in eine ausgefahrene Stellung gebracht und greift dabei in die entsprechende Führungsnut 26, 27 ein und verschiebt das entsprechende Nockenelement 21, 22 entsprechend auf der Nockenwelle 20.
-
Die Ventiltriebvorrichtung 19 ist dazu vorgesehen, die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 vor einem Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung in die zweite Stellung zu schalten. Dadurch werden die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 bei einem Start der Brennkraftmaschine 10 direkt mit dem als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub betätigt. Dazu werden die Nockenelemente 21, 22 bei einem Abstellen der Brennkraftmaschinenvorrichtung in die zweite Stellung geschaltet. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, dass die Nockenelemente 21, 22 unmittelbar vor dem Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung in die zweite Stellung geschaltet werden. Die Ventiltriebvorrichtung 19 ist dazu vorgesehen, die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 direkt nach dem Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung auf die erste Stellung umzuschalten und die Ventile 15, 16, 17, 18 mit dem ersten, normalen Ventilhub zu betätigen. Dabei ist die Ventiltriebvorrichtung 19 dazu vorgesehen, die Ventile 15, 16, 17, 18 der ersten beiden Zylinder 11, 12, 13, 14, die beim Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung verdichtet werden mit einem als Dekompressionshub ausgebildeten, zweiten Ventilhub zu betätigen. Dadurch werden beim Start der Brennkraftmaschinenvorrichtung die Ventile 15, 16, 17, 18 von zwei Zylindern 11, 12, 13, 14 mit einem als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub betätigt. Nach dem Start ist die Ventiltriebvorrichtung 19 dazu vorgesehen, die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 direkt auf die erste Stellung umzuschalten und die Ventile 15, 16, 17, 18 mit dem ersten, normalen Ventilhub zu betätigen. Damit die Nockenelemente 21, 22 schnellstmöglich zurück in die erste Stellung gebracht werden können, muss der entsprechende Schaltpin 25 der Schalteinheit 24 in einer Position auf einem Grundkreis des Nockenelements 21, 22 stehen, damit er direkt beim Start ausgefahren sein kann, um das entsprechende Nockenelement 21, 22 direkt nach dem Direktstart zu schalten. Dazu wird die Brennkraftmaschine 10 und dadurch auch die Ventiltriebvorrichtung 19 beim Abstellen der Brennkraftmaschine 10 in der definierten Position der Ventiltriebvorrichtung 19 gestoppt, in der der Schaltpin 25 direkt schon in der korrekten Position ist. Alternativ wäre es auch denkbar, dass die Führungsnuten 26, 27 zum Verstellen des Nockenelements 21, 22 relativ zu der Nockenwelle 20 verdreht werden, um beim Direktstart eine korrekte Positionierung der Schaltpins 25 zu erreichen. Alternativ könnte auch der Schaltpin 25 zur Erreichung der entsprechenden Position zu der Nockenwelle 20 verschoben werden.
-
Dadurch, dass die ersten beiden zu verdichtenden Zylinder 11, 12, 13, 14 durch die Betätigung ihrer Ventile 15, 16, 17, 18 einen geringeren Kompressionsdruck aufweisen kann ein für den Start benötigtes Startmoment verringert werden, das die Startvorrichtung zum Start aufbringen muss. Dadurch kann die Startvorrichtung vorteilhaft kleiner dimensioniert werden als im Stand der Technik und so kann eine kostengünstigere und leichtere Brennkraftmaschinenvorrichtung bereitgestellt werden. Wie in 2 zu sehen ist, wird ein Wechselmoment des Motors in einem Betrieb in dem die Ventile 15, 16, 17, 18 der Zylinder 11, 12, 13, 14 mit dem Dekompressionsventilhub betätigt werden (Graf 28) im Gegensatz zu dem Normalbetrieb (Graf 29) deutlich reduziert. 3 zeigt eine Ventilerhebung 30 eines Ventils 15, 16, 17, 18 im Normalhub und eine Ventilerhebung 31 in einem als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhub. Dabei ist in der 3 ebenfalls entsprechend ein Zylinderdruck 32 während eines Normalhubs und ein Zylinderdruck 33 während eines als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhubs abgebildet. Durch die erkennbare Differenz zwischen dem Zylinderdruck 32 während des Normalhubs und dem Zylinderdruck 33 während des als Dekompressionshub ausgebildeten Ventilhubs muss weniger Energie aufgebracht werden, um den entsprechenden Zylinder 11, 12, 13, 14 zu verdichten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008008117 A1 [0002]