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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nassbehandlung von Wäsche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Nassbehandlung von Wäsche werden Behandlungszusätze verwendet, und zwar vor allem waschaktive Substanzen, Waschhilfsmittel, Desinfektionsmittel, Bleichmittel, Ausrüstmittel oder dergleichen.
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Die Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche erfolgt in einer bestimmten Dosierung, also Menge, die abhängig ist vom Gewicht der Wäsche, insbesondere des jeweils zu behandelnden Wäschepostens, der Wäscheart und/oder der Behandlungsweise. Es hat sich gezeigt, dass diese Art der Dosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes vielfach den Anforderungen nicht gerecht wird. Beispielsweise führen besonders starke Verschmutzungen der Wäsche und einige Verschmutzungsarten dazu, dass der mindestens eine Behandlungszusatz rasch eliminiert wird und sich daraufhin die Nassbehandlung nicht in ausreichendem Maße durchführen lässt. Das gilt besonders für die Desinfektion der Wäsche. Besonders aggressive Verunreinigungen der Wäsche zehren große Mengen des Desinfektionsmittels kurzfristig auf, so dass eine vollständige Desinfektion der Wäsche, insbesondere des betreffenden Wäschepostens, nicht mehr gewährleistet ist.
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Um die vorstehend genannten Probleme zu vermeiden, wird in der Praxis der mindestens eine Behandlungszusatz mit Überschuss zudosiert. Das verteuert die Nassbehandlung und wirkt sich auch umweltbelastend aus, weil vor allem bei nur gewöhnlich verschmutzter Wäsche die zu entsorgende Behandlungsflüssigkeit noch einen nicht unerheblichen Anteil des zudosierten Behandlungszusatzes enthält.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Nassbehandlung von Wäsche zu schaffen, das hinsichtlich des Verbrauchs von Behandlungszusätzen wirtschaftlicher ist.
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Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Bei diesem Verfahren wird eine gewisse Zeit nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes der aktuelle Gehalt desselben wenigstens einmal gemessen. Anhand des Messergebnisses wird dann ermittelt, wie hoch der Gehalt des zum Zeitpunkt der Messung noch unverbrauchten, mindestens einen Behandlungszusatzes ist. Anschließend wird erforderlichenfalls eine Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes vorgenommen. Diese Nachdosierung geschieht vorzugsweise bis zum Erreichen eines Sollgehalts des mindestens einen Behandlungszusatzes. Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt eine gezielte bedarfsgerechte Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes. Der mindestens eine Behandlungszusatz kann dadurch angepasst an den Verschmutzungsgrad der jeweils zu behandelnden Wäsche gezielt zudosiert werden. Bei stark verschmutzter Wäsche können so ausreichende Mengen der Behandlungszusätze zugegeben werden. Bei nur leicht verschmutzter Wäsche brauchen nur geringere Mengen an Behandlungszusätzen zudosidert zu werden. Eine nutzlose Überdosierung wird dadurch wirksam vermieden. Stark verschmutzte Wäsche wird mit ausreichender Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes behandelt. Beispielsweise ist so sichergestellt, dass bei stark kontaminierter Wäsche eine ausreichende Desinfektion stattfindet.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, zunächst nur eine Mindestmenge des wenigstens einen Behandlungszusatzes der Wäsche zuzugeben. Vorzugsweise wird nur eine solche Menge mindestens eines Behandlungszusatzes der Wäsche anfänglich zugegeben, die selbst bei leicht verschmutzter Wäsche immer erforderlich ist. Anschließend wird dann kurz nach der Zugabe der Mindestmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes ermittelt, wieviel hiervon in einer bestimmten Zeit bzw. Zeitspanne seit der Zugabe aufgezehrt bzw. verbraucht ist. So sind Rückschlüsse auf den Verschmutzungsgrad der Wäsche möglich. Es kann dann der mindestens eine Behandlungszusatz gezielt nachdosiert werden. Durch diese Vorgehensweise wird eine Überdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes wirksam vermieden.
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Weiterhin ist es vorgesehen, nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche mehrere Messungen in bestimmten, vorzugsweise regelmäßigen, Zeitabständen durchzuführen. Bei diesen Messungen werden der aktuelle Gehalt und/oder die aktuelle Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes gemessen. Durch die nach der anfänglichen Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes in regelmäßigen Zeitabständen erfolgenden Messungen kann festgestellt werden, wie schnell die zugegebenen Behandlungszusätze aufgezerrt werden. Das ist ein Indiz für den Verschmutzungsgrad der Wäsche, so dass daraufhin erforderlichenfalls gezielt mindestens ein Behandlungszusatz nachdosiert werden kann.
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Das Verfahren kann derart weitergebildet sein, dass unmittelbar nach der Zugabe der vorbestimmten Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes der Gehalt desselben gemessen wird und vom Zeitpunkt dieser Messung die Zeitspanne oder das Zeitintervall bis zur nächsten Messung zu laufen beginnt. Die nächste Messung stellt eine Nachmessung dar, womit durch Vergleich mit der ersten Messung feststellbar ist, welche Menge des zugegebenen mindestens einen Behandlungszusatzes in der zwischen den beiden Messungen vergangenen Zeit von der verschmutzten Wäsche bereits aufgezehrt, also verbraucht, ist. Anhand des festgestellten Verbrauchs zwischen den aufeinanderfolgenden Messungen kann dann der tatsächliche Verbrauch abhängig vom Verschmutzungsgrad der jeweils zu behandelnden Wäsche, vorzugsweise jedes einzelnen Wäschepostens, hochgerechnet werden und dementsprechend eine Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes erfolgen.
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Es ist denkbar, dass nach der unmittelbar auf die Zugabe einer ersten Teilmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche erfolgenden Messung im bestimmten, vorzugsweise gleichen, Zeitabstand noch mindestens zwei weitere Messungen erfolgen. Es werden dann quasi zwei oder auch mehr als zwei Nachmessungen durchgeführt. Dadurch lässt sich ein Trend des Abbaus des anfänglich zugegebenen mindestens einen Behandlungszusatzes ermitteln, vorzugsweise ein zeitlicher Verlauf des Abbaus des mindestens einen Behandlungsmittels und/oder einer Abbauart von der konkret zu behandelnden Wäsche, insbesondere des jeweiligen Wäschepostens.
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Anhand des zeitlichen Verlaufs der Abnahme des mindestens einen Behandlungszusatzes seit der Zugabe desselben zu der Wäsche wird eine gezielte Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes vorgenommen. Aus dem zeitlichen Verlauf der Abnahme des mindestens einen Behandlungszusatzes lässt sich vorzugsweise rechnerisch ermitteln, wie hoch die gesamte Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes sein muss, um eine ausreichende Nassbehandlung der Wäsche durchführen zu können. Insbesondere lässt sich so ermitteln, welche Gesamtmenge an Waschmitteln, Desinfektionsmitteln oder anderen Waschhilfsstoffen erforderlich ist. Beispielsweise ist so auch sichergestellt, dass die Wäsche vollständig desinfiziert wird.
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Von der ermittelten Gesamtmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes wird die Menge des anfänglich zugegebenen Behandlungszusatzes abgezogen, um zur Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes zu gelangen, der nach der letzten Messung, insbesondere der letzten Nachmessung, und/oder der Ermittlung des zeitlichen Verlaufs der Abnahme des mindestens einen Behandlungszusatzes seit der Zugabe zur Wäsche erforderlich ist. So kann ein gezieltes Nachdosieren ohne nennenswerte überschüssige Mengen mindestens eines Behandlungszusatzes erfolgen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der mindestens eine Behandlungszusatz einer Behandlungsflüssigkeit mit der zu behandelnden Wäsche zugegeben. Bevorzugt wird bei und/oder während der Zugabe der mindestens eine Behandlungszusatz mit der Behandlungsflüssigkeit und der sich darin befindenden Wäsche vermischt. Wenn es sich um keinen flüssigen Behandlungszusatz handelt, kann dieser beim Vermischen in der Behandlungsflüssigkeit auch gelöst werden. Das Vermischen und/oder Lösen des mindestens einen Behandlungszusatzes während und/oder nach dem Zudosieren führt zu einer gleichmäßigen Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes im gesamten Wäscheposten und dem den Wäscheposten aufnehmenden Flüssigkeitsbad mit der Behandlungsflüssigkeit. Dadurch kann die mindestens eine Messung zu einem repräsentativen Durchschnittswert der Konzentration und/oder des Gehalts des mindestens einen Behandlungszusatzes in der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit führen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht es vor, dass der mindestens eine Behandlungszusatz einer Behandlungszone einer drehend oder schwenkend bzw. schaukelnd antreibbaren länglichen Trommel einer Durchlaufwaschmaschine zugegeben wird. Vorzugsweise erfolgt die oder jede Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur betreffenden Behandlungszone der Durchlaufwaschmaschine während der drehenden, schwenkenden und/oder schaukelnden Bewegung der Trommel. Das begünstigt eine gleichmäßige Vermischung des mindestens einen Behandlungszusatzes mit der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit in der betreffenden Behandlungszone der Trommel der Durchlaufwaschmaschine.
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Denkbar ist es, den mindestens einen Behandlungszusatz einer Vorwaschzone und/oder einer Klarwaschzone der Durchlaufwaschmaschine zuzugeben. Vor allem in der Vorwaschzone ist noch ein Großteil der den mindestens einen Behandlungszusatz aufzehrenden Verschmutzungen oder Verunreinigungen in der Wäsche enthalten. Hier ist es besonders wichtig, eine dem Verschmutzungsgrad des aktuellen Wäschepostens entsprechende Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes gezielt der Wäsche und/oder der Behandlungsflüssigkeit zuzuführen, so dass der mindestens eine Behandlungszusatz in ausreichendem Umfang zur genügenden Nassbehandlung der Wäsche zur Verfügung steht, aber auch keine nennenswerte Überdosierung erfolgt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer als Durchlaufwaschmaschine ausgebildeten gewerblichen Waschmaschine.
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In der Figur sind eine Durchlaufwaschmaschine 10 und eine als Entwässerungspresse 11 ausgebildeten Entwässerungseinrichtung dargestellt. Die Entwässerungspresse 11 ist in Durchlaufrichtung 12 der Wäsche durch die Durchlaufwaschmaschine 10 gesehen hinter der Durchlaufwaschmaschine 10 angeordnet. An der Stelle der Entwässerungspresse 11 kann auch eine Wäschezentrifuge hinter der Durchlaufwaschmaschine 10 angeordnet sein.
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Die Durchlaufwaschmaschine 11 verfügt über eine längliche Trommel 13, in der eine Mehrzahl gleicher oder unterschiedlicher Kammern 14 vorgesehen ist. In der Trommel 13 der gezeigten Durchlaufwaschmaschine 10 sind dreizehn in Durchlaufrichtung 12 aufeinanderfolgende Kammern 14 vorgesehen. Hierauf ist die Erfindung aber nicht beschränkt. Die Erfindung eignet sich auch für Durchlaufwaschmaschinen 10 mit einer geringeren oder größeren Anzahl aufeinanderfolgender Kammern 14. Die längliche Trommel 13 ist um eine mittige Drehachse, die auf einer Länsgmittelachse 15 der Durchlaufwaschmaschine 10 liegt, drehend antreibbar. Dieser drehende Antrieb kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Trommel 13 umlaufend angetrieben sein, aber auch nur schaukelnd bzw. schwenkend. Dann wird die Trommel 13 nicht mit vollständigen Umläufen drehend angetrieben. Denkbar ist es aber auch, eine Kombination aus einem umlaufenden oder schwenkenden bzw. schaukelnden Antrieb der Trommel 11.
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In der Durchlaufwaschmaschine 10 sind mehrere aufeinanderfolgende Behandlungszonen gebildet, und zwar beispielsweise in Durchlaufrichtung 12 gesehen eine Vorwaschzone, eine darauffolgende Klarwaschzone und gegebenenfalls dahinter eine Spülzone und/oder eine Nachbehandlungszone. In die erste Kammer 14 der Vorwaschzone mündet ein Einlauftrichter 16 der Durchlaufwaschmaschine 10. Hierüber wird Wäsche in die erste Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 geladen. Bei dieser ersten Kammer 14 handelt es sich gleichzeitig um die erste Kammer der Vorwaschzone. In Durchlaufrichtung 12 gesehen hinter der letzten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 befindet sich eine Entladerutsche 17, worüber in der Durchlaufwaschmaschine 10 nassbehandelte, nämlich mindestens gewaschene, gegebenenfalls aber auch gespülte und/oder nachbehandelte Wäsche, in die Entwässerungspresse 11 oder eine sonstige Entwässerungseinrichtung gelangt. In der Entwässerungspresse 11 findet mindestens eine Entwässerung der gewaschenen Wäsche derart statt, wodurch ein Teil der gebundenen Flotte aus der Durchlaufwaschmaschine 10 von der Wäsche getrennt wird. Die Entwässerungspresse 11 kann aber auch zusätzlich dazu dienen, die aus der Durchlaufwaschmaschine 10 kommende Wäsche zu spülen. Dann verfügt die Durchlaufwaschmaschine 10 über keine Spülzone.
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In der Durchlaufwaschmaschine 10 wird die Wäsche postenweise gewaschen. Dazu befindet sich in jeder Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 oder gegebenenfalls auch nur in einigen Kammern 14 jeweils ein Wäscheposten mit einer größeren Menge von Wäsche.
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Die Wäsche wird in der Durchlaufwaschmaschine 10 in einem Bad mit Behandlungsflüssigkeit behandelt, insbesondere gewaschen und gegebenenfalls gespült und/oder ausgerüstet. Dabei wird der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit mindestens ein Behandlungszusatz hinzugegeben. Dabei kann es sich um waschaktive Substanzen, Desinfektionsmittel und/oder Bleichmittel, aber auch andere Waschhilfsmittel handeln. Zumindest wird mindestens ein Behandlungszusatz der Behandlungsflüssigkeit mit der darin sich befindenden Wäsche in der ersten Kammer 14 der Vorwaschzone, also der ersten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10, zugegeben.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch mindestens einer anderen Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben werden. Das kann zum Beispiel die Klarwaschzone, vorzugsweise die erste Kammer 14 derselben, die Spülzone, sofern die Durchlaufwaschmaschine 10 eine solche aufweist, und/oder eine in der Durchlaufwaschmaschine 10 vorhandene Nachbehandlungszone sein. In den einzelnen Zonen können der Wäsche unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben werden, beispielsweise in der Vorwaschzone Waschmittel, in einer anderen Zone Neutralisationsmittel und/oder Desinfektionsmittel und in einer wiederum anderen Zone Bleichmittel und/oder Ausrüstmittel.
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Die Durchlaufwaschmaschine 10 verfügt über geeignete Messeinrichtungen zum Messen der Menge, des Gehalts und/oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes in der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit. Entsprechende Messwertaufnehmer sind derjenigen Kammer 14 oder denjenigen Kammern 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 zugeordnet, in denen die Behandlungsflüssigkeit und/oder die Wäsche hinsichtlich ihres Gehalts oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes gemessen werden soll.
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Es ist auch denbkar, von der betreffenden Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 Probenentnahmeleitungen gegebenenfalls mindestens einem Filter zuzuordnen und die Messwertaufnehmer der betreffenden Probenentnahmeleitung zuzuordnen.
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Die vom mindestens einen Messwertaufnehmer erfasste Konzentration oder der Gehalt des wenigstens einen Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit wird an eine in der Figur nicht gezeigte Auswerteeinheit übertragen, die die erhaltenen Messwerte auswertet und die demzufolge zu dosierende bzw. nachzudosierende Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes entsprechend steuert oder regelt.
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Gegebenenfalls kann auch der Entwässerungspresse 11 mindestens ein Messwertaufnehmer zugeordnet sein, wenn auch mindestens ein Behandlungszusatz der gewaschenen Wäsche in der Entwässerungspresse zugegeben wird. Das gilt insbesondere dann, wenn die Entwässerungspresse 11 auch zum Spülen der gewaschenen Wäsche dient.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läuft mit der zuvor beschriebenen Durchlaufwaschmaschine 10 und der dieser nachgeordneten Entwässerungspresse 11 folgendermaßen ab:
Die Wäsche wird in der Durchlaufwaschmaschine 10 postenweise gewaschen. Dazu befindet sich vorzugsweise in jeder Kammer 14 ein Wäscheposten. Gegebenenfalls können einzelne Kammern 14 zwischen aufeinanderfolgenden Wäscheposten mit keinem Wäscheposten beladen sein, beispielsweise kann mindestens eine leere Kammer 14 zwischen Wäscheposten mit Wäsche unterschiedlicher Art vorgesehen sein.
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Die Wäscheposten werden in den Kammern 14 mit Behandlungsflüssigkeit behandelt. Mindestens in einer Behandlungszone der Durchlaufwaschmaschine 10 wird der Behandlungsflüssigkeit mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben. In allen oder einigen Behandlungszonen können der Behandlungsflüssigkeit mit der darin befindlichen Wäsche unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben werden. Auch in der Entwässerungspresse 11 kann der noch die gebundene Flotte der Behandlungsflüssigkeit aufweisenden Wäsche mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben werden.
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Die Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche mit der Behandlungsflüssigkeit erfolgt bevorzugt bei drehend angetriebener Trommel 13 der Durchlaufwaschmaschine 10, und zwar bei umlaufend drehend angetriebener Trommel 13 oder in entgegengesetzten Richtungen über Teilkreisbewegungen drehend angetriebener Trommeln 13. Man spricht dann von einer schwenkend oder schaukelnd angetriebenen Trommel 13.
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Für die nachfolgende Beschreibung des Verfahrens wird davon ausgegangen, dass der ersten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10, also der ersten Kammer der Vorwaschzone, ein Behandlungszusatz, beispielsweise Waschmittel, während der umlaufenden oder schwenkenden bzw. schaukelnden Drehbewegung der Trommel 13 zugegeben wird. Dabei wird infolge des umlaufenden oder schaukelnden bzw. schwenkenden Antriebs der Trommel 13 der zugegebene Behandlungszusatz mindestens mit der Behandlungsflüssigkeit in der betreffenden Kammer 14, vorzugsweise auch der Wäsche des Wäschepostens in der Kammer 14, vermischt.
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Es wird zunächst nur eine Teilmenge des Behandlungszusatzes der ersten Kammer mit dem darin befindenden Wäscheposten samt seiner Behandlungsflüssigkeit zugeführt. Diese Teilmenge des Behandlungszusatzes entspricht der Mindestmenge, die erfahrungsgemäß zum Behandeln geringst verschmutzter Wäsche erforderlich ist. Aufgrund der bekannten Menge des zugegebenen Behandlungszusatzes kann auf den Gehalt bzw. die Konzentration des Behandlungszusatzes zum Zeitpunkt der Zugabe zur Behandlungsflüssigkeit mit der Wäsche des betreffenden Wäschepostens geschlossen werden.
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Denkbar ist es aber auch, sofort nach dem Zugeben der Mindestmenge des Behandlungszusatzes die Konzentration und/oder den Gehalt desselben in vorzugsweise der Behandlungsflüssigkeit der Wäsche zu messen.
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Erfindungsgemäß erfolgt nach Ablauf einer bestimmten und/oder wählbaren Zeit, insbesondere Zeitspanne und/oder Zeitintervall, nach dem anfänglichen Hinzugeben des Behandlungszusatzes eine Messung, vorzugsweise eine weitere oder nochmalige Messung, des Gehalts des Behandlungszusatzes bzw. der Konzentration desselben in der Flüssigkeit mit der Wäsche in der ersten Kammer 14. Diese Messung stellt eine erste Nachmessung dar. Mindestens anhand des Ergebnisses der nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne erfolgten Messung, insbesondere Nachmessung, wird insbesondere die Menge des in der Zeitspanne verbrauchten Behandlungszusatzes ermittelt. Aufgrund der Zeitdauer von der Zugabe des Behandlungszusatzes bis zur Messung bzw. Nachmessung kann der zeitliche Verlauf des Verbrauchs des Behandlungszusatzes ermittelt werden. Daraus lässt sich der Verschmutzungsgrad des Wäschepostens ableiten und die erforderlichenfalls noch zuzudosierende Menge des Behandlungszusatzes ermitteln. Diese Menge, die einer noch erforderlichen restlichen Teilmenge des Behandlungszusatzes entspricht, wird dann im Anschluss an die letzte Messung, insbesondere Nachmessung, der Behandlungsflüssigkeit mit dem Wäscheposten in der ersten Kammer 14 nachträglich zugegeben, also nachdosiert.
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Es ist auch denkbar, nicht nur einmal nach Ablauf einer ersten Zeitspanne den verbleibenden Gehalt bzw. die Konzentration des Behandlungszusatzes zu messen oder genauer gesagt nachzumessen, sondern noch mindestens eine weitere Messung vorzunehmen. Dann erfolgen mindestens zwei Nachmessungen. Daraus ergeben sich zwei zeitliche Verläufe von in der Behandlungsflüssigkeit mit dem Wäscheposten aufgezerrtem Behandlungszusatz. Diese können bei gleichen Zeitspannen gleich, aber auch unterschiedlich sein. Vorzugsweise wird in der zweiten Zeitspanne, also bis zur zweiten Nachmessung, eine geringe Menge des Behandlungszusatzes verbraucht. Daraus lässt sich ein tendenzieller, zeitbezogener Verbrauch des Behandlungszusatzes ermitteln und so noch genauer feststellen, wie groß die eventuell noch nachzudosierende restliche Teilmenge des Behandlungszusatzes sein muss. Denkbar ist es auch, die Zeitspanne bis zur ersten, der zweiten oder auch jeder nachfolgenden Nachmessung unterschiedlich lang zu wählen. Das führt zu einer kürzeren Verfahrensdauer, so dass rascher feststellbar ist, ob und welche Menge des Behandlungszusatzes noch nachdosiert werden muss.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren läuft prinzipiell genauso ab, wenn in der gleichen Kammer 14 der Behandlungsflüssigkeit samt des sich darin befindlichen Wäschepostens zwei oder mehrere unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben und/oder zugemischt werden. In diesem Fall können alle Behandlungszusätze gleichzeitig gemessen werden. Bevorzugt ist es dann aber vorgesehen, mindestens einige Behandlungszusätze getrennt zu messen, so dass jeder oder wenigstens einige Behandlungszusätze jeweils für sich genommen gezielt nachdosiert werden können.
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Prinzipiell wird nach dem zuvor beschriebenen Verfahren auch vorgegangen, um die bedarfsgerechte Dosierung mindestens eines Behandlungszusatzes in wenigstens einer nachfolgenden Zone der Durchlaufwaschmaschine 10 durchzuführen. Dabei kann es sich um die Klarwaschzone einer gegebenenfalls in der Durchlaufwaschmaschine 10 vorhandenen Spülzone und/oder einer Nachbehandlungszone der Durchlaufwaschmaschine 10 handeln. Denkbar ist es aber auch, das von Messungen begleitete, bedarfsgerechte Dosieren mindestens eines Behandlungszusatzes in der Entwässerungspresse 11 hinter der Durchlaufwaschmaschine 10 oder einer sonstigen Entwässerungseinrichtung vorzunehmen.
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Die Erfindung eignet sich auch für andere gewerbliche Waschmaschinen, ist also nicht auf die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele mit der Durchlaufwaschmaschine 10 beschränkt. Deshalb kann die Erfindung auch bei anderen in gewerblichen Wäschereien eingesetzten Waschmaschinen, beispielsweise Waschschleudermaschinen, zum Einsatz kommen. Prinzipiell läuft dann das erfindungsgemäße Verfahren genauso ab, nur wird nicht in mindestens einer der aufeinanderfolgenden Zonen zudosiert, sondern in mindestens einer der in der gleichen, einzigen Kammer der Trommel nacheinander erfolgenden Behandlungsphase der Waschmaschine.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Durchlaufwaschmaschine
- 11
- Entwässerungspresse
- 12
- Durchlaufrichtung
- 13
- Trommel
- 14
- Kammer
- 15
- Längsmittelachse
- 16
- Einlauftrichter
- 17
- Entladerutsche