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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Presssitz-Verbinderanschluss zum Einführen in eine elektrisch leitfähige Durchgangsöffnung, welche in einem Schaltungssubstrat (Platine oder dergleichen) ausgebildet ist, und betrifft insbesondere einen Presssitz-Verbinderanschluss, der in der Lage ist, einen hohen Stromwert zu führen.
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Es besteht in neuerer Zeit ein zunehmender Bedarf nach Presssitz-Verbinderanschlüssen, welche einen Strom im Bereich von 60 bis 80 A/Stift leiten oder führen können. Damit ein Presssitz-Verbinderanschluss in der Lage ist, einen derart hohen Strom zu führen, ist es notwendig, dass der Presssitz-Verbinderanschluss einen großen Querschnitt hat. Das heißt, es ist notwendig, den Presssitz-Verbinderanschluss aus einem elektrisch leitfähigen Material erhöhter Dicke zu fertigen. Wenn jedoch der Presssitz-Verbinderanschluss aus einem (blechartigen) Material mit erhöhter Dicke hergestellt wird, ergibt sich das Problem, dass aufgrund einer verschlechterten Federeigenschaft des Presssitz-Verbinderanschlusses nicht vermieden werden kann, dass der Presssitz-Verbinderanschluss zunehmend das Verhalten eines Festkörpers zeigt, was dazu führt, dass, wenn der Presssitz-Verbinderanschluss in die Durchgangsöffnung in dem Schaltungssubstrat eingeführt wird, die Gefahr besteht, der Presssitz-Verbinderanschluss die Innenoberfläche der Durchgangsöffnung und/oder das Schaltungssubstrat beschädigt.
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Die
JP 2009-21016 A zeigt ein Beispiel eines Presssitz-Verbinderanschlusses. Ein Presssitz-Verbinderanschluss relativ hoher Dicke ist in den dortigen
4 und
5 gezeigt. Wenn der Presssitz-Verbinderanschluss in eine entsprechende Durchgangsöffnung eingeführt wird, gelangen elastische Kontaktteile, welche den Presssitz-Verbinderanschluss definieren, in Kontakt mit einer Innenfläche der Durchgangsöffnung und wirken in der Durchgangsöffnung federartig.
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Da weiterhin eine Innenfläche der Durchgangsöffnung oder -bohrung einen großen Bereich hat, wo Kontaktdruck von den elastischen Kontaktteilen aufgenommen wird, besteht die Möglichkeit, zu verhindern, dass die Durchgangsöffnung und ein von Harz eingebetteter Abschnitt des Schaltungssubstrats an einer Kriechverformung leiden, welche aufgrund einer elastischen Rückstellkraft von den elastischen Kontaktteilen verursacht werden kann.
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Wie oben erwähnt, ergibt sich bei einem Presssitz-Verbinderanschluss, der so gestaltet ist, dass er eine erhöhte Dicke hat, damit ein größerer Strombetrag geführt werden kann, das Problem, dass aufgrund einer verschlechterten Federeigenschaft nicht vermieden werden kann, dass sich der Presssitz-Verbinderanschluss in seinem Verhalten demjenigen eines Festkörpers annähert, so dass, wenn der Presssitz-Verbinderanschluss in eine Durchgangsöffnung eines Schaltungssubstrats eingeführt wird, der Presssitz-Verbinderanschluss unter Umständen die Innenfläche der Durchgangsöffnung und/oder das Schaltungssubstrat beschädigen kann.
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Der Presssitz-Verbinderanschluss gemäß den 4 und 6 der oben genannten Veröffentlichung hat den Nachteil, dass, wenn er in eine Durchgangsöffnung eingeführt wird, Schwankungen im Kontaktdruck auftreten, der von den elastischen Kontaktteilen auf die Innenfläche der Durchgangsöffnung aufgebracht wird, was zu einer Verschlechterung der Verbindungs- und Anschlussstabilität führt.
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Mit Blick auf die obigen Probleme bei einem bekannten Presssitz-Verbinderanschluss ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Presssitz-Verbinderanschluss zu schaffen, der in der Lage ist, einen relativ hohen Strombetrag oder Stromwert zu führen, ein Schaltungssubstrat wie eine Platine oder dergleichen nicht zu beschädigen und eine ausgezeichnete Verbindungsstabilität mit der Durchgangsöffnung herzustellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Presssitz-Verbinderanschluss geschaffen, der aufweist: einen Anschlusskörper mit einer Länge, die ausreichend ist, eine elektrisch leitfähige Durchgangsöffnung zu durchlaufen, die in einem Schaltungssubstrat ausgebildet ist; und eine Kontakteinheit, die um den Anschlusskörper herum angeordnet ist, um diesen um eine Mittelachse hiervon herum zu umgeben, wobei die Kontakteinheit so ausgebildet ist, dass sie bezüglich der Mittelachse in radialer Richtung aufweitbar/zusammendrückbar ist, wobei: die Kontakteinheit eine geringere Steifigkeit als der Anschlusskörper hat; der Anschlusskörper aus einem Material ist, welches höhere oder bessere elektrische Leitfähigkeit als dasjenige der Kontakteinheit hat; und, wenn der Anschlusskörper und die Kontakteinheit zusammen oder einteilig in die Durchgangsöffnung eingeführt werden, ein Spalt zwischen dem Anschlusskörper und der Kontakteinheit vorliegt, so dass die Kontakteinheit innerhalb der Durchgangsöffnung relativ zu dem Anschlusskörper in radialer Richtung beweglich ist.
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Bei obigem Aufbau kann die Kontakteinheit die Funktion haben, als Presssitz-Verbinderanschluss zu wirken, womit sichergestellt ist, dass, wenn der Presssitz-Verbinderanschluss in die Durchgangsöffnung des Schaltungssubstrats eingeführt wird, der Presssitz-Verbinderanschluss das Schaltungssubstrat und/oder eine Innenfläche der Durchgangsöffnung nicht beschädigt, wobei weiterhin eine stabile Verbindung zwischen dem Presssitz-Verbinderanschluss und der Durchgangsöffnung sichergestellt ist.
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Zusätzlich ist die Kontakteinheit innerhalb der Durchgangsöffnung relativ zu dem Anschlusskörper beweglich. Somit haben die Kontakteinheit und der Anschlusskörper eine Art frei schwebenden Aufbau. Dies stellt sicher, dass, wenn der Presssitz-Verbinderanschluss in die Durchgangsöffnung des Schaltungssubstrats eingeführt wird, auch dann, wenn der Presssitz-Verbinderanschluss und die Durchgangsöffnung axial voneinander abweichen, dieser frei schwebende Aufbau die axiale Abweichung aufnimmt oder ausgleicht, so dass der Kontaktdruck zwischen der Kontakteinheit und der Innenfläche der Durchgangsöffnung ausgeglichen wird, so dass eine stabile Verbindung zwischen dem Presssitz-Verbinderanschluss und der Durchgangsöffnung sichergestellt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung enthält die Kontakteinheit eine Mehrzahl von Kontaktteilen, welche nach außen vorstehend entlang bzw. um den Anschlusskörper herum angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform sind erste und zweite (bandförmige) Einfassungen oder Binder vorgesehen, welche den Anschlusskörper an distalen und proximalen Enden der Kontakteinheit umgeben, wobei jeder der ersten und zweiten Binder im Querschnitt eine C-Form hat und die Kontaktteile mit den ersten und zweiten Bindern verbunden sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform weist der Presssitz-Verbinderanschluss eine Abdeckung auf, welche benachbart dem ersten Binder liegt, wobei die Abdeckung ein distales Ende des Anschlusskörpers abdeckt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform weist die Abdeckung auf: einen flachen Abschnitt und eine Mehrzahl von Verlängerungen, die sich in einer gemeinsamen Richtung von einem Außenumfang des flachen Abschnitts aus erstrecken, wobei eine der Verlängerungen über den ersten Binder mit der Kontakteinheit verbunden ist und wobei der Anschlusskörper an einer oberen Oberfläche hiervon mit einer unteren Oberfläche des flachen Abschnitts derart in Verbindung steht, dass die Kontakteinheit relativ zu dem Anschlusskörper um die obere Oberfläche des Anschlusskörpers herum schwenkbeweglich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform sind weiterhin vorgesehen: ein Stütz- oder Tragabschnitt aus einem elektrisch leitfähigen Material; und ein Verbindungsabschnitt, wobei der Anschlusskörper auf einer oberen Oberfläche des Stütz- oder Tragabschnitts steht; der Verbindungsabschnitt sich von dem zweiten Binder aus in Richtung des Stütz- oder Tragabschnitts erstreckt; und der Verbindungsabschnitt an einer Seite des Stütz- oder Tragabschnitts derart befestigt ist, dass ein Spalt zwischen dem zweiten Binder und einer oberen Oberfläche des Stütz- oder Tragabschnitts erzeugt wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform ist ein elastisch verformbarer Übergangs- oder Grenzabschnitt zwischen dem zweiten Binder und dem Verbindungsabschnitt ausgebildet, wobei der Grenzabschnitt auf einer Höhenlage mit dem Spalt liegt.
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Weiterhin bevorzugt kann der Stütz- oder Tragabschnitt aus zwei elektrisch leitfähigen dünnen blechartigen Bauteilen bestehen, die an einem Ende miteinander verbunden sind und einander überlappend oder aufeinanderliegend ausgebildet sind.
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Bevorzugt sind der Anschlusskörper und der Stütz- oder Tragabschnitt aus einem Material mit einer elektrischen Leitfähigkeit von wenigstens 99.9% IACS.
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Der Presssitz-Verbinderanschluss gemäß der vorliegenden Erfindung ist in der Lage, einen relativ großen Stromwert oder Strombetrag zu leiten oder zu führen, beschädigt ein Schaltungssubstrat nicht und stellt eine stabile Verbindung zwischen sich selbst und dem Schaltungssubstrat her.
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Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich besser aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Presssitz-Verbinderanschlusses gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine perspektivische Ansicht von schräg unten auf den Presssitz-Verbinderanschluss von 1;
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3 eine Vorderansicht auf den Presssitz-Verbinderanschluss von 1;
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4 eine Schnittansicht entlang Linie A-A in 3;
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5 eine Schnittansicht entlang Linie B-B in 3;
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6 eine Schnittansicht entlang Linie C-C in 3;
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7 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht des Presssitz-Verbinderanschlusses von 1;
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8 eine weitere auseinandergezogene perspektivische Darstellung des Presssitz-Verbinderanschlusses von 1;
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9 eine perspektivische Ansicht eines Anschlussmoduls mit Presssitz-Verbinderanschlüssen von 1;
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10 eine perspektivische Ansicht eines Verbindungsschritts des Anschlussmoduls von 9 mit einem abschnittsweise dargestellten Schaltungssubstrat;
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11 eine perspektivische Ansicht des Anschlussmoduls von 9, welches mit einem abschnittsweise dargestellten Schaltungssubstrat in Verbindung ist;
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12 eine Ansicht aus Richtung des Pfeils D in 11;
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13 eine Teilschnittansicht entlang Linie E-E in 12;
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14 eine Teilschnittansicht entlang Linie F-F in 12;
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15 den Presssitz-Verbinderanschluss von 1 in einem ausgelenkten Zustand;
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16 eine Schnittansicht entlang Linie G-G in 15;
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17 eine perspektivische Ansicht auf einen Presssitz-Verbinderanschluss gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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18 eine perspektivische Ansicht auf den Presssitz-Verbinderanschluss von 17;
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19 eine Ansicht von rechts auf den Presssitz-Verbinderanschluss von 17;
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20 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung des Presssitz-Verbinderanschlusses von 17; und
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21 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht von schräg unten auf den Presssitz-Verbinderanschluss in 17.
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<Erste Ausführungsform>
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Ein Presssitz-Verbinderanschluss (nachfolgend als „Verbinderanschluss” bezeichnet) 100 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 16 beschrieben. In der Beschreibung bezeichnet eine mit dem Pfeil X in 1 angegebene Richtung eine Richtung von links nach rechts oder horizontale Richtung, eine mit dem Pfeil Y angegebene Richtung eine Richtung von oben nach unten oder vertikale Richtung und eine mit dem Pfeil Z angegebene Richtung eine Richtung von vorne nach hinten.
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Gemäß den 1 bis 3 und 10 umfasst der Verbinderanschluss 100 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Wesentlichen einen Stiftabschnitt 10, einen Anschlusskörper 11, eine Kontakteinheit 30 und eine Abdeckung 34.
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Der Stiftabschnitt 10 wird durch Herstellungsschritte hergestellt, bei denen ein Metallblech mit elektrischer Leitfähigkeit in einer bestimmten Form ausgestanzt wird und das gestanzte Metallblech einer Pressbearbeitung unterworfen wird, einschließlich Falt- und Biegeschritten. Der Stiftabschnitt 10 enthält einen Tragabschnitt 12, der aus einem Metallblech gebildet ist, welches in U-Form gebogen wird, wobei sich ein flacher Verbindungsabschnitt 13 von einem Knick 14 aus nach hinten erstreckt. An einem Endbereich des flachen Verbindungsabschnitts 13 ist ein Bonddraht (nicht dargestellt) anbringbar.
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Der Anschlusskörper 11 steht auf einer oberen Oberfläche des Tragabschnitts 12. Wie in 4 gezeigt, enthält der Anschlusskörper 11 einen zylindrischen Abschnitt und einen oberen Abschnitt 11b, der einteilig an dem zylindrischen Abschnitt ausgebildet ist und kegelstumpfförmig zuläuft.
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Der Anschlusskörper 11 hat eine Länge derart, dass er durch eine elektrisch leitfähige Durchgangsöffnung 301 (siehe 10; durchkontaktierte Bohrung) verlaufen kann, welche in einem Schaltungssubstrat oder einer Platine 300 ausgebildet ist.
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Die Kontakteinheit 30 ist um den Anschlusskörper 11 herum angeordnet. Die Kontakteinheit 30 ist mit einer Innenfläche oder Innenwand 302 (siehe 10) der Durchgangsöffnung 301 elastisch in Kontakt bringbar.
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Die Kontakteinheit 30 und der Stiftabschnitt 10 sind aus einem Material mit elektrischer Leitfähigkeit und wirken stärker als eine Feder als der bloße Anschlusskörper 11.
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Der Stiftabschnitt 10 und der Anschlusskörper 11 sind aus einem Material, das höhere elektrische Leitfähigkeit als dasjenige der Kontakteinheit 30 hat.
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Der Stiftabschnitt 10 und der Anschlusskörper 11 können grundsätzlich aus jedem geeigneten Material sein. Beispielsweise sind der Stiftabschnitt 10 und der Anschlusskörper 11 bevorzugt aus Kupfer, insbesondere reinem Kupfer, mit einer elektrischen Leitfähigkeit von 99.9 IACS oder mehr.
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Der Anschlusskörper 11 und die Kontakteinheit 30 haben eine Größe derart, dass, wenn der Verbinderanschluss 100 in die Durchgangsöffnung 301 eingesetzt ist, zwischen dem Anschlusskörper 11 und der Kontakteinheit 30 ein Spalt S erzeugt wird, der ausreichend ist, damit die Kontakteinheit 30 sich an den Anschlusskörper 11 annähern kann bzw,. sich hiervon wegbewegen kann.
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Die Kontakteinheit 30 ist mit dem Anschlusskörper 11 so verbunden, dass, wenn der Verbinderanschluss 100 in die Durchgangsöffnung 301 eingesetzt ist, sich die Kontakteinheit 30 relativ zum Anschlusskörper 11 bewegen kann, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Die Kontakteinheit 30 wird durch Biegen eines einzelnen Metallblechs mit Elastizität hergestellt. Die Kontakteinheit 30 besteht im Wesentlichen aus einer Mehrzahl von Kontaktteilen 31, welche um den Anschlusskörper 11 oder eine imaginäre Längsmittellinie 30c (5) der Kontakteinheit 30 herum angeordnet sind. Jeder der Kontaktteile 31 weist entlang seiner Längserstreckung im Wesentlichen mittig eine Biegung mit einem stumpfen Winkel auf oder steht an dieser Biegung nach außen vor. Jeder der Kontaktteile 31 ist relativ zu dem Anschlusskörper 11 oder der Längsmittellinie 30c elastisch aufweitbar und zusammendrückbar.
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Der Verbinderanschluss 100 weist weiterhin erste und zweite, im Querschnitt bevorzugt C-förmige bandförmige Einfassungen oder Binder 32 und 33 auf, die den Anschlusskörper an distalen (oberen) und proximalen (unteren) Enden der Kontakteinheit 30 umfassen. Die Kontaktteile 31 sind mit ihren oberen und unteren Enden mit den ersten und zweiten Bindern 32 und 33 in Verbindung.
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Die Abdeckung 34 liegt oberhalb des ersten Binders 32, um den oberen Abschnitt 11b des Anschlusskörpers 11 abzudecken.
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Wie in den 1 bis 4 gezeigt, enthält die Abdeckung 34 einen flachen Abschnitt 34a, der parallel zu einer flachen oberen Oberfläche 11a des oberen Abschnitts 11b des Anschlusskörpers 11 verläuft, sowie eine Mehrzahl von Verlängerungen 34b, die sich von einem Außenumfang des flachen Abschnitts 34a in Richtung des ersten Binders 32 nach unten erstrecken, so dass die Verlängerungen 34b den oberen Abschnitt 11b des Anschlusskörpers 11 umgeben. Die Verlängerungen 34b sind nach Art einer Schürze aufgespreizt und in Umfangsrichtung in gleichen Abständen zueinander angeordnet. Eine der Verlängerungen 34b ist mit dem ersten Binder 32 in Verbindung.
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Der Verbinderanschluss 100 gemäß den 1 und 2 wird hergestellt, indem der Anschlusskörper 11 in die Kontakteinheit 30 eingeführt wird, wie in den 7 und 8 dargestellt, und danach die Abdeckung 34 mit der unteren Oberfläche des flachen Abschnitts 34a an der flachen oberen Oberfläche 11a des oberen Abschnitts 11b des Anschlusskörpers 11 in einem Lötbereich W angelötet (z. B. hartgelötet) wird, wie in 4 gezeigt. Bei diesem Verbinderanschluss 100 fluchtet eine Mittellinie 11c des Anschlusskörpers 11 mit der Mittellinie 30c der Kontakteinheit 30. Wie in den 3 und 4 gezeigt, sind eine obere Oberfläche des Tragabschnitts 12 und eine untere Oberfläche des zweiten Binders 33 voneinander beabstandet.
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Anstelle einer Lötverbindung können der Anschlusskörper 11 und die Abdeckung 34 auch durch ein Umformverfahren, beispielsweise Crimpen, Bördeln oder Stemmen, miteinander verbunden werden.
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Wie in 9 gezeigt, kann ein Anschlussmodul 50 hergestellt werden, indem der Tragabschnitt 12 und die Knicke 14 einer Mehrzahl von Verbinderanschlüssen 100 in einer konstanten Ausrichtung mittels einer Basis 40 aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff, festgelegt werden. Das Anschlussmodul 50 wird bevorzugt hergestellt, indem die Basis 40 einteilig mit den Verbinderanschlüssen 100 gebildet wird, beispielsweise durch Einsatzgießen. Alternativ kann die Basis 40 separat von den Verbinderanschlüssen 100 hergestellt werden, wonach dann ein entsprechender Verbindungsvorgang erfolgt.
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Da in den Verbinderanschlüssen 100 der Stiftabschnitt 10 und der Anschlusskörper 11 aus einem Material mit höherer elektrischer Leitfähigkeit als demjenigen der Kontakteinheit 30 hergestellt sind, kann jeder Verbinderanschluss 100 einen relativ hohen Stromwert oder Strombetrag führen oder leiten. Weiterhin ist die Kontakteinheit 30 aus einem elektrisch leitfähigen Material, das stärker als eine Feder wirkt als der Stiftabschnitt 10 und der Anschlusskörper 11. Insbesondere sind die Kontaktteile 31, welche die Kontakteinheit 30 bilden, relativ zu dem Anschlusskörper 11 oder der Mittellinie 30c elastisch ausweitbar und zusammendrückbar, und folglich hat die Kontakteinheit 30 die Funktion, als Presssitz-Verbinder zu wirken, was sicherstellt, dass, wenn der Verbinderanschluss 100 in die Durchgangsöffnung 301 der Platine 300 eingeführt wird, wie in 10 gezeigt, der Verbinderanschluss 100 die Platine 300 und/oder die Innenwand 302 der Durchgangsöffnung 301 nicht beschädigt, jedoch gleichzeitig eine stabile Verbindung zwischen dem Verbinderanschluss 100 und der Durchgangsöffnung 301 sichergestellt ist.
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Wie in den 11 bis 14 gezeigt, haben der Anschlusskörper 11 und die Kontaktteile 31 der Kontakteinheit 30 eine derartige Größe, dass, wenn der Verbinderanschluss 100 in die Durchgangsöffnung 301 eingesetzt wird, zwischen dem Anschlusskörper 11 und den Kontaktteilen 31 ein Spalt S erzeugt bzw. aufrechterhalten wird, der ausreichend ist, dass die Kontaktteile 31 sich an den Anschlusskörper 11 annähern bzw. sich hiervon entfernen können, und der Anschlusskörper 11 und die Kontakteinheit 30 sind miteinander in dem Verbindungsbereich (Lötbereich) W oberhalb der Platine 300 verbunden. Das heißt, die Abdeckung 34 ist mit dem oberen Abschnitt 11b des Anschlusskörpers 11 in Verbindung, der die Durchgangsöffnung 301 durchtritt und an der Austrittsseite von der Platine 300 vorsteht. Somit sind gemäß den 15 und 16 die Verlängerungen 34b des Kontakteinheit 30 um den Verbindungsbereich W herum relativ zum Anschlusskörper 11 schwing- oder verschwenkbar. Insbesondere definiert die Kontakteinheit 30 einen elastisch verformbaren „schwebenden” Aufbau, der relativ zum Anschlusskörper 11 beweglich ist.
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Wenn daher der Verbinderanschluss 100 in die Durchgangsöffnung 301 eingeführt wird, schwingen, selbst wenn der Verbinderanschluss 100 und die Durchgangsöffnung 301 der Platine 300 axial voneinander abweichen, die Verlängerungen 34b der Kontakteinheit 30 um den Verbindungsbereich W relativ zum Anschlusskörper 11, so dass die axiale Abweichung des Verbinderanschlusses 100 gegenüber der Durchgangsöffnung 301 kompensiert wird, wie in den 15 und 16 gezeigt. Somit wird der Kontaktdruck zwischen den Kontaktteilen 31 der Kontakteinheit 30 und der Innenwand 302 der Durchgangsöffnung 301 vergleichmäßigt, was einen stabilen Verbindungszustand zwischen dem Verbinderanschluss 100 und der Durchgangsöffnung 301 sicherstellt.
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<Zweite Ausführungsform>
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Ein Presssitz-Verbinderanschluss 200 (nachfolgend ebenfalls mit „Verbinderanschluss” bezeichnet) gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird anhand der 17 bis 21 beschrieben.
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Teile oder Elemente, welche Teilen oder Elementen des Verbinderanschlusses 100 der 1 bis 16 entsprechen, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, wirken oder arbeiten auf gleiche Weise wie die entsprechenden Teile oder Elemente des Verbinderanschlusses 100, und eine detaillierte Erläuterung erfolgt nicht.
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Gemäß den 17 und 18 enthält der Verbinderanschluss 200 eine Abdeckung 35, welche kegelstumpfförmig ist. Die Abdeckung 35 liegt auf dem ersten Binder 32 und ist einteilig mit diesem. Die Abdeckung 35 weist an ihrem oberen Ende eine Durchgangsöffnung 36 auf, welche sich in Richtung der Längsmittellinie 30c erstreckt.
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Der Verbinderanschluss 200 enthält weiterhin einen T-förmigen Verbindungsabschnitt 37, der sich in Richtung eines Stiftabschnitts 20 von einem Teil des zweiten Binders 33 aus erstreckt, das heißt, sich in einer Richtung entgegengesetzt zu der Richtung erstreckt, in welcher die Kontaktteile 31 sich vom zweiten Binder 33 in Richtung des ersten Binders 32 erstrecken.
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Gemäß den 19 und 20 steht ein Anschlusskörper 21 auf einer oberen Oberfläche des Tragabschnitts 12 des Stiftabschnitts 20. Der Anschlusskörper 21 enthält einen zylindrischen Abschnitt und einen oberen Abschnitt 21b, der einteilig mit dem zylindrischen Abschnitt ist und kegelstumpfförmig zuläuft. Der obere Abschnitt 21b hat eine flache obere Oberfläche 21a.
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Der Anschlusskörper 21 hat eine Länge (Länge zwischen einer oberen Oberfläche des Tragabschnitts 12 und der flachen oberen Oberfläche 21a), welche kleiner als eine Länge einer Kontakteinheit 30A in Richtung der Längsmittellinie 30c (oder einer Strecke zwischen den ersten und zweiten Bindern 32 und 33) ist.
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Wie in den 20 und 21 gezeigt, wird der Verbinderanschluss 200 vervollständigt, indem der Anschlusskörper 21 des Stiftabschnitts 20 in die Kontakteinheit 30A eingesetzt wird und der Verbindungsabschnitt 37 auf eine Seite (Oberseite) des Tragabschnitts 12 gesetzt und mit dieser verbunden (verschweißt, verlötet etc.) wird. Wie 19 gezeigt, ist ein Spalt zwischen einer oberen Oberfläche des Tragabschnitts 12 und einer unteren Oberfläche des zweiten Binders 33 gebildet. Der Anschlusskörper 21 und die Abdeckung 35 können anstelle eines Hartlötens oder dergleichen auch durch ein Umformungsverfahren miteinander verbunden werden.
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Wie in den 17 bis 19 gezeigt, ist der Spalt S in der Kontakteinheit 30A zwischen dem Anschlusskörper 21 und den Kontaktteilen 31 gebildet. Nachdem der Verbinderanschluss 200 in die Durchgangsöffnung 301 eingeführt worden ist, wird der Spalt S beibehalten, um zwischen dem Anschlusskörper 21 und den Kontaktteilen 31 derart vorzuliegen, dass die Kontaktteile 31 auf den Anschlusskörper 21 zu und von diesem weg verformbar sind.
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Wie in 19 gezeigt, ist ein weiterer Raum R zwischen der flachen oberen Oberfläche 21a des Anschlusskörpers 21 und einer unteren Oberfläche der Abdeckung 35 gebildet. Ähnlich zu der Kontakteinheit 30 von 1 hat die Kontakteinheit 30A eine Presssitzfunktion.
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Wie in 18 gezeigt, enthält der Verbinderanschluss 200 einen elastisch verformbaren Grenz- oder Übergangsabschnitt 38, der zwischen dem zweiten Binder 33 und dem Verbindungsabschnitt 37 ausgebildet ist. Wie in 19 gezeigt, liegt der Grenzabschnitt 38 auf einer Höhenlage mit dem Spalt S.
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Somit kann die Kontakteinheit 30A elastisch um den Grenzabschnitt 38 herum verformt werden. Mit anderen Worten, die Kontakteinheit 30A kann um den Grenzabschnitt 38 in Dickenrichtung des Grenzabschnitts 38 schwenken. Somit hat die Kontakteinheit 30A eine „schwebende” Struktur ähnlich der Kontakteinheit 30 im Verbinderanschluss 100 von 1.
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Es sei festzuhalten, dass die Presssitz-Verbinderanschlüsse 100 und 200, welche anhand der 1 bis 21 beschrieben wurden, lediglich Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung darstellen. Es versteht sich, dass der Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht durch die Ausführungsbeispiele gemäß den Verbinderanschlüssen 100 und 200 eingeschränkt sein soll. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfasst vielmehr eine Vielzahl von Alternativen, Abwandlungen und Äquivalenten, welche alleine durch den Gegenstand der nachfolgenden Ansprüche definiert sind.
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Beschrieben wurde insoweit zusammenfassend ein Presssitz-Verbinderanschluss, welcher im Wesentlichen aufweist: einen Anschlusskörper mit einer Länge, welche ausreichend ist, eine elektrisch leitfähige Durchgangsöffnung zu durchtreten, welche in einem Schaltungssubstrat ausgebildet ist; und eine Kontakteinheit, welche um den Anschlusskörper herum angeordnet ist, um diesen bezüglich einer Längsmittelachse hiervon zu umgeben, wobei die Kontakteinheit bezüglich der Längsmittelachse in radialer Richtung aufweitbar/zusammendrückbar ist. Die Kontakteinheit hat eine Steifigkeit, welche geringer als diejenige des Anschlusskörpers ist, wobei der Anschlusskörper aus einem Material mit einer elektrischen Leitfähigkeit größer als der derjenigen der Kontakteinheit ist. Wenn der Anschlusskörper und die Kontakteinheit als eine Einheit in die Durchgangsöffnung eingeführt werden, liegt ein Spalt zwischen dem Anschlusskörper und der Kontakteinheit vor, so dass die Kontakteinheit in radialer Richtung innerhalb der Durchgangsöffnung relativ zum Anschlusskörper beweglich ist.
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Der Presssitz-Verbinderanschluss gemäß der vorliegenden Erfindung ist in einer Vielzahl von Gebieten einsetzbar, beispielsweise der elektrischen/elektronischen Industrie, der Kraftfahrzeugindustrie etc., und dient dort als ein Verbindungsmittel für eine Durchgangsöffnung oder Bohrung in einem Schaltungssubstrat zum Übertragen großer Ströme.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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