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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lochen eines Verbundblechs, wobei das Verbundblech zumindest eine erste Metallschicht und eine zweite Metallschicht und eine dazwischen angeordnete Kunststoffschicht aufweist. Zudem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Lochen eines Verbundblechs, wobei das Verbundblech zumindest eine erste Metallschicht und eine zweite Metallschicht und eine dazwischen angeordnete Kunststoffschicht aufweist, insbesondere zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Verbundbleche der eingangs genannten Art werden zunehmend aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften, wie einem geringen Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit und guter Schalldämmung, eingesetzt. Derartige Eigenschaften werden insbesondere im Automobilbereich benötigt, da hier der Leichtbau eine immer wichtigere Rolle einnimmt.
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In der Regel werden die Verbundbleche mit weiteren Bauteilen verbunden. Das Schweißen des Verbundblechs mit einem weiteren Bauteil ist jedoch nicht oder nur mit größerem Aufwand möglich, da die Kunststoffschicht den Schweißprozess behindert. Dies ist insbesondere beim Widerstandsschweißen der Fall, da die Kunststoffschicht in der Regel die Metallschichten voneinander isoliert.
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Alternativ kann das Verbundblech auch kraft- und/oder formschlüssig mit einem weiteren Bauteil verbunden werden, etwa mittels Stiften, Bolzen oder Schrauben. Hierbei ist jedoch nachteilig, dass ein Setzkraftverlust auftreten kann. Das heißt, dass die Verbindungsteile mit der Zeit entlastet werden können und sich die Verbindung mit der Zeit lockern oder lösen kann, da die Kunststoffschicht allmählich aus dem Verbindungsbereich wegkriecht und so letztendlich die Metallschichten des Verbundblechs sich annähern können. Dies führt zu einem Verlust an Vorspannkraft.
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Zudem besteht die Gefahr, dass dieser Effekt mit steigender Temperatur zunimmt, da die Kunststoffschicht dann noch fließfähiger ist.
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Um diesem Nachteil zu begegnen, schlägt die deutsche Patentschrift
DE 10 2012 109 047 B3 bei einem dreilagigen Verbundblech mit einer Kernschicht aus Kunststoff und zwei metallischen Deckschichten vor, das Material der Kernschicht durch Quetschen im gesamten Bereich zu entfernen und die äußeren metallischen Deckschichten in Kontakt miteinander zu bringen. In diesem Bereich erfolgt dann ein Einbringen einer Öffnung in das Verbundblech. Das Einbringen einer Öffnung in das Verbundblech kann dabei zuvor oder danach erfolgen.
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Dieses Vorgehen hat sich jedoch in Bezug auf bestimmte Aspekte als nachteilig herausgestellt. Wird beispielsweise das Verbundblech zunächst gelocht und anschließend das Material der Kernschicht durch Quetschen entfernt, fließt das Kernschichtmaterial in den bereits gelochten Bereich und somit in das Werkzeug. Hier muss das Kernschichtmaterial dann aufwendig entfernt werden, ohne dass die Gefahr eines Verklebens besteht.
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Wird andererseits zuerst das Material der Kernschicht durch Quetschen im gesamten zu lochenden Bereich entfernt, ist eine sehr hohe Kraft notwendig, um das Verdrängen der Kernschicht zu erreichen. Zudem ergibt sich dann das Problem, dass das Material nach außen in den benachbarten Bereich um den (zukünftig) zu lochenden Bereich fließt und dort Sicken und Aufwülstungen entstehen, welche dann im späteren Befestigungsbereich um das Loch herum liegen.
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Aus der
DE 10 2011 055 654 A1 ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundblechteils bekannt. Die Verbundblechteile umfassen äußere Deckbleche aus Metall und eine dazwischen angeordnete Kunststoffschicht. Das Verbundblech wird zwischen Gesenkhälften eines Formwerkzeugs angeordnet. Stempel üben eine Kraft auf die Verbundblechplatine aus, um den Kunststoff nach außen zu verdrängen. Ebenfalls ist ein Lochen des Verbundblechteils beschrieben.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lochen von Verbundblechen anzugeben, welches bzw. welche die zuvor genannten Nachteile reduziert oder vermeidet, also insbesondere das Entsorgen der verdrängten Kunststoffschicht vereinfacht und gleichzeitig für das Verdrängen notwendige Kräfte gering hält.
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Gelöst wird die Aufgabe gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 11.
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Die Aufgabe wird gemäß der ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren demnach dadurch gelöst, dass das Verfahren unter anderem die Schritte umfasst: Verdrängen zumindest eines Teils des Materials der Kunststoffschicht aus einem Verdrängungsbereich des Verbundblechs, sodass das Material der Kunststoffschicht zumindest teilweise in einen zu lochenden Bereich des Verbundblechs verdrängt wird; und Lochen des Verbundblechs in dem zu lochenden Bereich, sodass das in den zu lochenden Bereich verdrängte Material der Kunststoffsicht mit dem zu lochenden Bereich entfernt wird.
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Gemäß der Erfindung wird also zunächst zumindest ein Teil des Materials der Kunststoffschicht aus einem Verdrängungsbereich in den zu lochenden Bereich des Verbundblechs verdrängt. Anschließend kann das in den zu lochenden Bereich verdrängte Material der Kunststoffschicht mit dem zu lochenden Bereich aus dem Verbundblech entfernt werden. Die Erfindung verfolgt also im Gegensatz zum Stand der Technik nicht den Ansatz, das Material der Kunststoffschicht großflächig aus dem zu lochenden Bereich zu verdrängen, sondern gerade gegensätzlich Material der Kunststoffschicht in den zu lochenden Bereich hineinzudrängen. Da hierdurch in der Regel lediglich Material aus dem an den Lochbereich angrenzenden Verdrängungsbereich verdrängt werden muss, können die für das Verdrängen notwendigen Kräfte gering gehalten werden. Zudem erfolgt das Lochen erst nach dem Verdrängen, sodass das verdrängte Material nicht unkontrolliert in das Werkzeug fließt, wie es der Fall wäre, wenn das vollständige Lochen bereits vor dem Verdrängen erfolgt wäre. Vielmehr kann das verdrängte Material der Kunststoffschicht zusammen mit dem zu lochenden Bereich, also insbesondere den Metallschichten, entfernt werden. Beispielsweise kann das verdrängte Material mit den Metallschichten zusammen als Schneidbutzen herunterfallen.
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Der Verdrängungsbereich kann dann einen kunststoff-reduzierten oder -freien Kantenbereich und später zumindest teilweise den Befestigungsbereich für ein Befestigungsmittel, wie eine Schraube, bilden. Da hier die Kunststoffschicht zumindest teilweise bereits verdrängt ist, ergibt sich eine entsprechend Verringerung von Setzkraftverlusten.
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Somit wird im Ergebnis ein Verfahren ermöglicht, welches das Entsorgen der verdrängten Kunststoffschicht vereinfacht und gleichzeitig die zum Verdrängen benötigten Kräfte gering hält.
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Das Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht kann beispielsweise durch ein Quetschen erfolgen. Beispielsweise sind ein oder mehrere Stempel zum Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht aus dem Verdrängungsbereich vorgesehen, welche beispielsweise auf der Seite der ersten Metallschicht des Verbundblechs angeordnet sind und welche eine Kraft auf das Verbundblech ausüben. Das Verbundblech kann dabei beispielsweise auf einer Werkstückauflage positioniert sein.
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Bevorzugt wird im Wesentlichen das gesamte Material der Kunststoffschicht aus dem Verdrängungsbereich verdrängt, sodass Setzkraftverluste möglichst umfassend vermieden werden können.
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Der zu lochende Bereich ist bevorzugt ein im Wesentlichen runder Bereich. Allerdings können auch andere Geometrien, etwa ein eckiger oder ovaler zu lochender Bereich, vorgesehen sein. Das Lochen erfolgt bevorzugt mit einem oder mehreren Lochstempel. Hierbei kann das Verbundblech beispielsweise auf einer Lochmatrize angeordnet sein.
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Das Verbundblech kann zum Beispiel drei- oder mehrlagig aufgebaut sein. Die Metallschichten sind bevorzugt die äußeren Deckschichten des Verbundblechs. Es ist zudem möglich, dass das Verbundblech ein- oder beidseitig eine Beschichtung aufweist, beispielsweise eine organische oder anorganische Beschichtung.
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Die erste und/oder die zweite Metallschicht besteht beispielsweise aus Karbonstahl oder Edelstahl, aber auch die Verwendung von Aluminium und/oder Magnesium ist denkbar. Die erste und/oder zweite Metallschicht weist beispielsweise eine Dicke von weniger als 1 mm auf, bevorzugt eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm, beispielsweise 0,2 bis 0,3 mm auf. Die Metallschichten können beispielsweise gleich oder unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Kunststoffschicht weist bevorzugt eine Dicke von weniger als 2 mm auf, besonders bevorzugt eine Dicke von 0,2 bis 1,5 mm, beispielsweise etwa 0,4 mm.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die erste Metallschicht und die zweite Metallschicht im Verdrängungsbereich zumindest teilweise miteinander in Kontakt gebracht, um das Material der Kunststoffschicht zu verdrängen. Hierdurch kann eine im Wesentlichen vollständige Verdrängung des Materials der Kunststoffschicht im Verdrängungsbereich erfolgen. Im Ergebnis kann in diesem Bereich ein Setzkraftverlust später praktisch vollständig vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Verdrängungsbereich um den zu lochenden Bereich herum, insbesondere ringförmig, angeordnet. Der zu lochende Bereich liegt also bevorzugt innerhalb des Verdrängungsbereichs. Bei der Verdrängung des Materials der Kunststoffschicht wird das Material dann aus dem Verdrängungsbereich nach innen verdrängt. Auf diese Weise ist das gelochte Verbundblech besonders für die spätere Verbindung mit Schrauben geeignet, da der Schraubenkopf oder eine etwaige Unterlegscheibe später im Verdrängungsbereich liegen kann und der Setzkraftverlust auf diese Weise effektiv verringert wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst weiterhin den Schritt: Ausbilden eines Blockierbereichs, sodass ein Materialfluss des Materials der Kunststoffschicht aus dem Verdrängungsbereich weg von dem zu lochenden Bereich reduziert oder vermieden wird. Hierdurch wird erreicht, dass Material oder zumindest zu viel Material der Kunststoffschicht anstatt in den zu lochenden Bereich in den außerhalb des Verdrängungsbereichs liegenden Bereich bzw. in den vom zu lochenden Bereich abgewandten Bereich fließt. Somit werden Sicken oder Aufwülstungen in diesem außerhalb des Verdrängungsbereichs liegenden Bereich bzw. vom zu lochenden Bereich abgewandten Bereich vermieden.
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Das Ausbilden des Blockierbereichs erfolgt bevorzugt mittels eines oder mehreren Stempeln, zum Beispiel in Form von Blockierriegeln oder Absperrriegeln, welche beispielsweise auf der Seite der ersten Metallschicht des Verbundblechs angeordnet sind und bevorzugt einseitig auf das Verbundblech eine Kraft ausüben. Bevorzugt erfolgt dieser Schritt des Ausbildens eines Blockierbereichs daher vor dem Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht. Es ist jedoch auch denkbar, diese Schritte gleichzeitig oder zumindest zeitlich überlappend durchzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die erste Metallschicht und die zweite Metallschicht im Blockierbereich zumindest teilweise miteinander in Kontakt gebracht. Hierdurch wird ein besonders effizienter Blockierbereich ausgebildet, welcher im Wesentlichen jeglichen Materialfluss des Materials der Kunststoffschicht weg vom zu lochenden Bereich unterbinden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Blockierbereich um den Verdrängungsbereich, insbesondere ringförmig, herum angeordnet. Der zu lochende Bereich und der Verdrängungsbereich liegen also bevorzugt innerhalb des Blockierbereichs. Beispielsweise sind der Blockierbereich, der Verdrängungsbereich und der zu lochende Bereich konzentrisch angeordnet. Hierdurch kann ein unerwünschter Materialfluss des Materials der Kunststoffschicht aus dem Verdrängungsbereich weg von dem zu lochenden Bereich effektiv reduziert oder vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt: zumindest teilweises, vorzugsweise einseitiges Auftrennen des Verbundblechs innerhalb des zu lochenden Bereichs bis zur Kunststoffschicht. Hierdurch kann das Material der Kunststoffschicht beim Verdrängen in einen definierten Bereich entweichen. Dies verringert die zum Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht notwendigen Kräfte. Bevorzugt erfolgt dieser Schritt des Auftrennens des Verbundblechs daher vor dem Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht. Es ist aber auch denkbar, diese Schritte gleichzeitig oder zumindest zeitlich überlappend durchzuführen. Der Schritt des Auftrennens des Verbundblechs erfolgt bevorzugt mittels eines oder mehrerer Lochstempel, welche beispielsweise auf der Seite der ersten Metallschicht des Verbundblechs angeordnet sind. Grundsätzlich ist denkbar, dass das Auftrennen einseitig oder beidseitig erfolgt. Wird das Auftrennen nur einseitig, vorzugsweise auf der Oberseite durchgeführt, wird die Gefahr eines Fließens des Materials der Kunststoffschicht in das Werkzeug gering gehalten.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das zumindest teilweise Auftrennen des Verbundblechs innerhalb des zu lochenden Bereichs mittels einer zumindest teilweisen Vorlochung. Auch die Vorlochung kann dabei das Verbundblech insbesondere nur einseitig auftrennen, also insbesondere nur eine Metallschicht durchtrennen. Durch die Vorlochung kann das Auftrennen des Verbundblechs auf einfache Weise erreicht werden und man kann insbesondere im pressengestützten Verfahren verbleiben, was den Aufwand für den zusätzlichen Schritt gering hält. Beispielsweise ist der Durchmesser der Vorlochung geringer als der für die spätere Lochung gewünschte Lochnenndurchmesser. Die Vorlochung kann beispielsweise mittels eines oder mehrerer Lochstempel erfolgen, welche beispielsweise auf der Seite der ersten Metallschicht des Verbundblechs angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das zumindest teilweise Auftrennen des Verbundblechs innerhalb des zu lochenden Bereichs mittels eines Entlastungsschnitts. Ein Entlastungsschnitt hat insbesondere den Vorteil, dass dabei ein Bereich der entsprechenden Metallschicht nicht vollständig abgetrennt zu werden braucht. Damit kann die Entsorgung des Materials aus dem zu lochenden Bereich vereinfacht werden, da insbesondere nur ein zusammenhängender Butzen entfernt zu werden braucht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Kunststoffschicht eine thermoplastische Kunststoffschicht. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die Kunststoffschicht durch Wiedererwärmung wieder bis in einen erweichten oder schmelzflüssigen Zustand gebracht werden kann, was die Verdrängung des Materials der Kunststoffschicht vereinfacht und die hierzu benötigten Kräfte weiter reduziert.
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In dieser Hinsicht umfasst das Verfahren gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weiterhin den Schritt: Erweichen der Kunststoffschicht zumindest im Verdrängungsbereich, zu lochenden Bereich und/oder Blockierbereich. Wie zuvor ausgeführt, kann hierdurch die Verdrängung des Materials der Kunststoffschicht vereinfacht und die hierzu benötigten Kräfte weiter reduziert werden. Bevorzugt erfolgt dieser Schritt des Erweichens der Kunststoffschicht daher vor dem Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht. Es ist jedoch auch denkbar, diese Schritte gleichzeitig oder zumindest zeitlich überlappend durchzuführen. Hierzu kann beispielsweise eine Heizeinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer beheizten Werkstückauflage, auf die das Verbundblech aufgelegt wird.
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Gemäß der zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung demnach gelöst mit Mitteln zum Ausbilden eines Blockierbereichs, sodass ein Materialfluss des Materials der Kunststoffschicht aus einem Verdrängungsbereich weg von einem zu lochenden Bereich reduziert oder vermieden wird, mit Verdrängungsmitteln zum Verdrängen zumindest eines Teils des Materials der Kunststoffschicht aus dem Verdrängungsbereich des Verbundblechs, sodass das Material der Kunststoffschicht zumindest teilweise in den zu lochenden Bereich des Verbundblechs verdrängt werden kann; und mit Lochmitteln zum Lochen des zu lochenden Bereichs des Verbundblechs, sodass das in den zu lochenden Bereich verdrängte Material der Kunststoffsicht mit dem zu lochenden Bereich entfernt werden kann.
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Wie bereits in Zusammenhang mit dem hier beschriebenen Verfahren ausgeführt, wird hierdurch eine Vorrichtung bereitgestellt, welche das Entsorgen der verdrängten Kunststoffschicht vereinfacht und gleichzeitig die zum Verdrängen benötigten Kräfte gering hält.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassen die Verdrängungsmittel einen oder mehrere Stempel. Hierdurch kann das Verdrängen einfach und pressengestützt durchgeführt werden. Der oder die Stempel sind bevorzugt auf der Seite der ersten Metallschicht des Verbundblechs angeordnet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassen die Lochmittel einen Lochstempel und/oder eine Lochmatrize. Hierdurch kann das Lochen ebenfalls einfach und pressengestützt durchgeführt werden.
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Bevorzugt sind auch für das Ausbilden des Blockierbereichs und/oder das optionale Auftrennen des Verbundblechs, wie zuvor beschrieben, entsprechende Stempel vorgesehen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Vorrichtung zur Verringerung der zum Verdrängen benötigten Kräfte weiterhin eine Heizeinrichtung zum Erweichen der Kunststoffschicht zumindest im Verdrängungsbereich, zu lochenden Bereich und/oder Blockierbereich.
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Bezüglich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Vorrichtung wird auf die Beschreibung des Verfahrens und die dort beschriebenen Vorteilen verwiesen.
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Durch die vorherige und folgende Beschreibung von Verfahrensschritten gemäß bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens sollen auch entsprechende Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte durch bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtung offenbart sein. Ebenfalls soll durch die Offenbarung von Mitteln zur Durchführung eines Verfahrensschrittes der entsprechende Verfahrensschritt offenbart sein.
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Im Weiteren soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
- 1 in Querschnittsansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 2 die Vorrichtung nach dem Ausbilden eines Blockierbereichs;
- 3 die Vorrichtung nach dem Auftrennen des Verbundblechs;
- 4 die Vorrichtung nach dem Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht; und
- 5 die Vorrichtung nach dem Lochen des Verbundblechs.
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1 zeigt in Querschnittsansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung 1 umfasst eine beheizte Werkstückauflage 2, auf die ein Verbundblech 4 aufgelegt ist. Das Verbundblech 4 umfasst eine erste äußere Metallschicht 4a und eine zweite äußere Metallschicht 4b. Dazwischen ist eine thermoplastische Kunststoffschicht 4c angeordnet, welche durch die beheizte Werkstückauflage 2 im Bereich der Werkstückauflage 2 erwärmt und erweicht wird.
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Die Vorrichtung 1 umfasst weiterhin Verdrängungsmittel in Form der Stempel 6 zum Verdrängen zumindest eines Teils des Materials der Kunststoffschicht 4c aus dem Verdrängungsbereich 8 des Verbundblechs 4. Mit den Stempeln 6 kann Material der Kunststoffschicht 4c zumindest teilweise in einen zu lochenden Bereich 10 des Verbundblechs 4 verdrängt werden. Weiterhin umfasst die Vorrichtung 1 mit den Lochstempeln 12 Mittel zum einseitigen Auftrennen des Verbundblechs 4 innerhalb des zu lochenden Bereichs 10 bis zur Kunststoffschicht 4c. Zudem umfasst die Vorrichtung 1 Mittel zum Ausbilden eines Blockierbereichs 16 in Form der Absperrriegel 14.
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2 zeigt die Vorrichtung 1 nach dem Ausbilden des Blockierbereichs 16 durch die Absperrriegel 14. Dabei wurde die erste Metallschicht 4a auf die zweite Metallschicht 4b gedrückt, sodass sich diese kontaktieren. Durch die nach innen abgerundete Form der Stirnseiten der Absperrriegel 14 wird verhindert, dass Material der Kunststoffschicht 4c nach außen fließt. Vielmehr wird das Material nach innen gedrängt, sodass sich Aufwülstungen 18 im Verdrängungsbereich 8 ausbilden. Hierdurch wird ein Materialfluss des Materials der Kunststoffschicht 4c aus dem Verdrängungsbereich weg von dem zu lochenden Bereich 10 in den Außenbereich vermieden.
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3 zeigt die Vorrichtung 1 nach dem Auftrennen des Verbundblechs 4. Durch die abgesenkten Lochstempel 12 wurde das Verbundblech 4 innerhalb des zu lochenden Bereichs 10 bis zur Kunststoffschicht 4c einseitig auf der Seite der ersten Metallschicht 4a durch einen Entlastungsschnitt aufgetrennt. Der Durchmesser des Lochstempels 12 ist dabei kleiner als der später gewünschte Nenndurchmesser der Lochung.
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4 zeigt die Vorrichtung 1 nach dem Verdrängen des Materials der Kunststoffschicht 4c. Hierzu wurden die Stempel 6 im Verdrängungsbereich 8 auf die erste Metallschicht 4a abgesenkt bis sich die Metallschichten 4a, 4b kontaktieren. Da durch die Absperrriegel der Weg nach außen, also weg vom zu lochenden Bereich 10, im Blockierbereich 16 blockiert ist, wird das Material der Kunststoffschicht 4c in den zu lochenden Bereich 10 des Verbundblechs 4 verdrängt.
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5 zeigt die Vorrichtung 1 nach dem Lochen des Verbundblechs 4. Zum Lochen umfasst die Vorrichtung 1 weiterhin Lochmittel in Form der Lochstempel 20 zum Lochen des zu lochenden Bereichs 10 des Verbundblechs 4. Zudem umfasst die Vorrichtung 1 eine Lochmatrize 22. Die Lochstempel 20 sind zum Lochen des Verbundbleches 4 auf den gewünschten Nenndurchmessers eingerichtet. Mit den Lochstempeln 20 und der Lochmatrize 22 kann das in den zu lochenden Bereich 10 verdrängte Material der Kunststoffsicht 4c zusammen mit dem zu lochenden Bereich 10 entfernt werden. Der entfernte Teil des Verbundblechs 4, das heißt die beiden Metallschichten 4a, 4b aus dem zu lochenden Bereich 10 und das in den zu lochenden Bereich 10 verdrängte Material der Kunststoffschicht 4c fallen in Form des Butzens 24 nach unten.
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Im Ergebnis ermöglicht so die Vorrichtung 1 ein Verfahren zum Lochen durchzuführen, wobei die für das Verdrängen der Kunststoffschicht 4c notwendigen Kräfte geringen gehalten werden und gleichzeitig das Entfernen der verdrängten Kunststoffschicht auf einfache Weise erreicht wird, insbesondere ohne die Vorrichtung 1 zu verkleben