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Die Erfindung betrifft eine Nabelschnur-Kompresse.
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Nach der Geburt eines Kindes wird üblicherweise die Nabelschnur durchschnitten. Dazu wird die Nabelschnur üblicherweise an zwei Stellen mit jeweils einer Klammer abgeklemmt, wie sie beispielsweise aus der
EP 758 865 B1 bekannt ist. Zwischen den solchermaßen abgeklemmten Stellen kann die Nabelschnur dann durchschnitten werden, ohne dass es zu übermäßigem Blutverlust kommt. Der mit der Klammer versehene Rest der Nabelschnur fällt dann in der Regel einige Tage später ab, und der Bauchnabel bildet sich.
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Während dieser Zeit, also bevor der Rest der Nabelschnur abfällt, kann die daran befestigte Klammer jedoch Hautreizungen oder Entzündungen im Bauchbereich des Kindes hervorrufen, wenn sie mit der Haut in Kontakt kommt oder an dieser reibt. Um dies zu vermeiden, wird üblicherweise in der Art eines Verbandes eine Mullbinde oder dergleichen angelegt, um den Hautkontakt möglichst gering zu halten. Dies kann jedoch vergleichsweise aufwendig sein, und insbesondere für darin ungeübte Personen ist die Handhabung oftmals schwierig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Nabelschnur-Kompresse anzugeben, die ebenfalls den unerwünschten Hautkontakt der an der Nabelschnur angebrachten Klammer unterbinden kann, die aber auf besonders einfache Weise und insbesondere auch von nicht weiter geschulten Personen wie beispielsweise den Eltern des Kindes zuverlässig und schnell angelegt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem flächigen, vorzugsweise elastischen, Gewebeteil, das mit einem zentralen Aufnahmeloch für die Nabel- schnur und mit einem zwischen seiner Außenkontur und der Außenkontur des Aufnahmelochs verlaufenden Öffnungsschnitt versehen ist, und das benachbart zum Öffnungsschnitt ein Haftelement aufweist.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass für eine besonders einfache und damit schnelle Handhabbarkeit ein geeignetes Formteil vorgesehen sein sollte, das ohne weitere Verbandselemente oder dergleichen angelegt werden kann. Dazu ist ein Gewebeteil vorgesehen, dass ein zur Aufnahme der Nabelschnur geeignetes Aufnahmeloch aufweist, so dass es im angelegten Zustand die Nabelschnur umschließen kann. Zur Anbringung ist das Gewebeteil mit einem Öffnungsschnitt versehen, über den die Nabelschnur von der Seite her in das Aufnahmeloch eingeschoben werden kann. Anschließend werden die dem Öffnungsschnitt benachbarten Randflächen des Gewebeteils in Überlappung gebracht und über ein geeignet angebrachtes, in diesem Sinne „benachbart“ zum Öffnungsschnitt auf dem Gewebeteil positioniertes Haftelement haftend miteinander verbunden, so dass das Gewebeteil um die Nabelschnur herum positioniert und fixiert wird.
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Das Gewebeteil sollte dabei aus einem geeignet gewählten, insbesondere elastischen und ausreichend hautverträglichem Material ausgeführt sein, wobei beispielsweise ein Baumwollgewebe vorgesehen sein könnte. Vorteilhafterweise ist das Gewebeteil dazu als Mullkompresse oder aus einem Vlies ausgeführt. Des Weiteren ist das Gewebeteil bevorzugt als Stanzteil ausgeführt, so dass auf besonders einfache Weise, beispielsweise durch maschinelle Bearbeitung, insbesondere Ausstanzen, einer von dem entsprechenden Gewebe gebildeten Materialbahn, die Herstellung der Gewebeteile auch in großer Stückzahl ermöglicht ist. In alternativer oder zusätzlicher vorteilhafter Ausgestaltung ist das Aufnahmeloch kreisrund ausgeführt, so dass eine erleichterte Herstellung und auch Handhabung des Gewebeteils möglich ist.
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Das Haftelement ist bevorzugt ebenfalls im Hinblick auf eine besonders einfache Handhabung, beispielsweise in der Art eines Schnellverschlusses, ausgeführt und kann dazu beispielsweise als Klettverschluss oder dergleichen ausgestaltet sein.
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Besonders bevorzugt ist das Haftelement als Klebeelement, vorzugsweise als Klebestreifen, insbesondere unter Rückgriff auf hierzu geeignete, an sich gängige Klebematerialien, ausgeführt.
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Die Nabelschnur-Kompresse kann ohne weitere Vorbedingungen, insbesondere nicht steril oder nicht sterilisisert, eingesetzt werden. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführung wird die Nabelschnur-Kompresse jedoch im Hinblick auf die erwünschten Sterilitäts- und Hygienekriterien geeignet vorgehalten, insbesondere einzeln in einer Einwegverpackung. Dabei kann in weiterer bevorzugter Ausgestaltung das Gewebeteil mit einem Desinfektionsmittel getränkt oder auf andere Weise sterilisiert bereitgehalten werden, so dass Gewebeentzündungen im Nabelbereich besonders wirksam unterdrückt werden können.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die Ausgestaltung und Ausstattung des Gewebeteils das Anlegen der Kompresse schnell und unkompliziert und insbesondere auch durch nicht weiter geschulte Personen wie beispielsweise die Eltern vorgenommen werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine Nabelschnur-Kompresse, und
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2 die Nabelschnur-Kompresse gemäß 1 in angelegtem Zustand.
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Gleiche Teile sind in beiden Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Nabelschnur-Kompresse 1 gemäß 1 und 2 umfasst ein Gewebeteil 2, das in angelegtem Zustand die lediglich in 2 gezeigte Nabelschnur 4 des Kindes umgeben und zwischen dessen Haut und der am freien Ende 6 der Nabelschnur 4 angebrachten, in der Figur nicht näher dargestellten Klammer positioniert werden soll. Dazu ist das Gewebeteil aus einem geeignet gewählten hautverträglichen, elastischen Material, im Ausführungsbeispiel bevorzugt aus dem auch für Mull- kompressen verwendeten Mull, bevorzugt in einer Dicke von etwa 2 bis 5 mm, gebildet. Um eine besonders einfache Herstellung auch in großen Stückzahlen zu ermöglichen, ist das Gewebeteil 2 im Ausführungsbeispiel als Stanzteil hergestellt und weist eine bevorzugt kreisrunde Außenkontur 8 auf. Der Außendurchmesser des Gewebeteils beträgt dabei im Ausführungsbeispiel bevorzugt etwa 10 bis 15 cm, besonders bevorzugt etwa 12cm.
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Zur Aufnahme der Nabelschnur 4 ist das Gewebeteil 2 mit einem Aufnahmeloch 10 versehen, das bevorzugt – aber nicht notwendigerweise – zentral im Gewebeteil 2 positioniert ist. Das Aufnahmeloch 10, das bevorzugt gemeinsam mit der Stanzung der Außenkontur 8 und damit in einem gemeinsamen Arbeitsschritt in das Gewebeteil 2 eingestanzt wird, weist dabei im Ausführungsbeispiel eine bevorzugt ebenfalls kreisrunde Außenkontur 12 auf und ist im Hinblick auf die vorgesehene Verwendung geeignet dimensioniert. Insbesondere weist das Aufnahmeloch dabei einen freien Durchmesser von etwa 1 bis 2 cm auf.
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Für ein erleichtertes Anlegen ist das Gewebeteil 2 mit einem zwischen seiner Außenkontur 8 und der Außenkontur 12 des Aufnahmelochs 10 verlaufenden Öffnungsschnitt 14 auf. Zum Anlegen des Gewebeteils 2 können dabei dessen Schnittkanten 16, 18 aufgebogen werden, so dass die Nabelschnur 4 seitlich, also im Wesentlichen parallel zum Bauch des Kindes, in die entstehende Öffnung und in das Aufnahmeloch 10, eingeschoben werden kann. Nach dem Einschieben können die den Schnittkanten benachbarten Teilflächen des Gewebeteils 2 in Überlappung gebracht werden, wie dies in 2 dargestellt ist, so dass das Gewebeteil 2 die im Aufnahmeloch 10 positionierte Nabelschnur 4 vollständig umschließt. Zur Fixierung der überlappenden Teilflächen aneinander ist das Gewebeteil 2 in zumindest einer dieser Teilflächen und somit benachbart zum Öffnungsschnitt 14 mit einem Haftelement 20 versehen.
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Das Haftelement 20 kann auf geeignete Weise, beispielsweise in der Art eines Klettverschlusses, ausgeführt sein; im Ausführungsbeispiel ist hierzu ein Klebeelement, insbesondere ein Klebestreifen, vorgesehen.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Nabelschnur-Kompresse 1 einzeln in einer Einwegverpackung, bevorzugt steril, vorgehalten. Das Gewebeteil 2 ist dabei mit einem Desinfektionsmittel getränkt, so dass Gewebeentzündungen im Nabelbereich besonders wirksam unterdrückt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nabelschnur-Kompresse
- 2
- Gewebeteil
- 4
- Nabelschnur
- 6
- freies Ende
- 8
- Außenkontur
- 10
- Aufnahmeloch
- 12
- Außenkontur
- 14
- Öffnungsschnitt
- 16, 18
- Schnittkanten
- 20
- Haftelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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