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Die Erfindung betrifft ein Drucksystem, insbesondere ein Flüssigtoner-Drucksystem. Dabei werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anpassung eines in dem Drucksystem verwendeten Beschichtungsstoffes beschrieben, um die Druckqualität von Druckbildern zu erhöhen.
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Ein Drucksystem kann ein Konditionierwerk umfassen, welches einen durch das Drucksystem zu bedruckenden Aufzeichnungsträger mit einem Beschichtungsstoff vorbehandelt. Durch die Vorbehandlung mit einem Beschichtungsstoff kann z. B. die Adhäsion von Tonerpartikeln auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erhöht werden. Beispielhafte Beschichtungsstoffe sind in
WO2013/126869A1 beschrieben.
DE 10 2014 011 151 A1 und
DE 10 2007 005 018 A1 beschreiben Drucksysteme, bei denen eine Farbregelung und/oder eine Deckweißregelung erfolgt.
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Die durch das Drucksystem erzielten Druckergebnisse können von den Eigenschaften des verwendeten Beschichtungsstoffes abhängen. Desweiteren erfordern unterschiedliche Typen von Aufzeichnungsträgern meist unterschiedliche Beschichtungsstoffe bzw. Beschichtungsstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, die Vorbehandlung des Aufzeichnungsträgers mit einem Beschichtungsstoff in automatischer und effizienter Weise anzupassen, um die erzielte Druckqualität zu erhöhen.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u. a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Drucksystem beschrieben. Das Drucksystem umfasst ein Konditionierwerk, das eingerichtet ist, einen Beschichtungsstoff auf einen Aufzeichnungsträger aufzubringen und so einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger bereitzustellen. Desweiteren umfasst das Drucksystem zumindest ein Druckwerk, das eingerichtet ist, ein erstes Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger zu drucken. Außerdem umfasst das Drucksystem einen Druckbild-Sensor, der eingerichtet ist, Druckbild-Daten zu erfassen, wobei die Druckbild-Daten Informationen bezüglich des ersten Druckbildes anzeigen. Desweiteren umfasst das Drucksystem eine Steuereinheit, die eingerichtet ist, auf Basis der Druckbild-Daten eine Eigenschaft und/oder eine Menge des von dem Konditionierwerk aufzubringenden Beschichtungsstoffes zu ermitteln. Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, das Konditionierwerk zu veranlassen, die Eigenschaft und/oder die Menge des Beschichtungsstoffes, der für den Druck von einem zweiten Druckbild auf den Aufzeichnungsträger aufzubringen ist, entsprechend anzupassen, wobei das zweite Druckbild dem ersten Druckbild nachfolgt bzw. wobei das zweite Druckbild nach dem ersten Druckbild gedruckt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Regelung einer Eigenschaft und/oder einer Menge eines Beschichtungsstoffes während des Betriebs eines Drucksystems beschrieben. Das Verfahren umfasst das Aufbringen von einem Beschichtungsstoff auf einen Aufzeichnungsträger, um einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger bereitzustellen. Außerdem umfasst das Verfahren das Drucken von einem ersten Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger durch das Drucksystem. Desweiteren umfasst das Verfahren das Erfassen von Druckbild-Daten, wobei die Druckbild-Daten Informationen bezüglich des ersten Druckbildes anzeigen. Außerdem umfasst das Verfahren das Anpassen, auf Basis der Druckbild-Daten, von einer Eigenschaft und/oder von einer Menge des für den Druck von einem zweiten Druckbild auf den Aufzeichnungsträger aufzubringenden Beschichtungsstoffes, wobei das zweite Druckbild dem ersten Druckbild nachfolgt.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine Ansicht eines Drucksystems anhand einer beispielhaften Rolle-zu-Rolle Konfiguration eines Digitaldruckers;
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2 eine beispielhafte Vorrichtung zur Anpassung der Eigenschaften und/oder der Menge eines Beschichtungsstoffes; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung der Eigenschaften und/oder der Menge eines Beschichtungsstoffes.
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Gemäß 1 weist ein Digitaldrucker 10 zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers 20 ein oder mehrere Druckwerke 11a–11d und 12a–12d auf, die ein Toner-basiertes Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 20 drucken. Als Aufzeichnungsträger 20 wird – wie dargestellt – ein bahnförmiger Aufzeichnungsträger 20 von einer Rolle 21 mit Hilfe eines Abwicklers 22 abgewickelt und dem ersten Druckwerk 11a zugeführt. In einer Fixiereinheit 30 wird das Druckbild 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 fixiert. Anschließend kann der Aufzeichnungsträger 20 auf eine Rolle 28 mit Hilfe eines Aufwicklers 27 aufgewickelt werden. Eine in 1 dargestellte Konfiguration wird auch als Rolle-zu-Rolle-Drucksystem bezeichnet. Alternativ kann der Aufzeichnungsträger 20 am Ausgang der Fixiereinheit 30 durch einen Cutter oder Bogenschneider (nicht dargestellt) in einzelne Bögen aufgeteilt werden.
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1 stellt einen auf dem elektrophotographischen Prinzip basierenden Digitaldrucker 10 dar. Es sei darauf hingewiesen, dass die in diesem Dokument beschriebenen Aspekte auch auf andere Typen von Digitaldruckern 10 anwendbar sind (z. B. andere Typen von Toner-Druckern, Tinten-Drucker, sowie auch auf Offsetdrucker).
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In der in 1 dargestellten Konfiguration wird der bahnförmige Aufzeichnungsträger 20 mit vier Druckwerken 11a bis 11d auf der Vorderseite und mit vier Druckwerken 12a bis 12d auf der Rückseite vollfarbig bedruckt (eine sogenannte 4/4-Konfiguration). Hierzu wird der Aufzeichnungsträger 20 von dem Abwickler 22 von der Rolle 21 abgewickelt und über ein Konditionierwerk 23 dem ersten Druckwerk 11a zugeführt. Es sind auch andere Konfigurationen von Druckwerken 11, 12 denkbar, insbesondere eine 7/0 Konfiguration, mit 7 Druckwerken 11 für die Vorderseite und keinem Druckwerk 12 für die Rückseite. In dem Konditionierwerk 23 wird der Aufzeichnungsträger 20 mit einem geeigneten Stoff vorbehandelt oder beschichtet. Als Beschichtungsstoff (auch als Primer bezeichnet) können z. B. wässerige Polymeremulsionen verwendet werden.
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Anschließend wird der Aufzeichnungsträger 20 zunächst der Reihe nach den ersten Druckwerken 11a bis 11d zugeführt, in denen nur die Vorderseite bedruckt wird. Jedes Druckwerk 11a–11d bedruckt den Aufzeichnungsträger 20 üblicherweise in einer anderen Farbe oder auch mit anderem Tonermaterial, wie z. B. MICR(Magnetic Ink Character Recognition)-Toner, der elektromagnetisch gelesen werden kann.
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Nach dem Bedrucken der Vorderseite kann der Aufzeichnungsträger 20 in einer Wendeeinheit 24 gewendet werden und weiteren Druckwerken 12a–12d zum Bedrucken der Rückseite zugeführt werden. Im Bereich der Wendeeinheit 24 kann ein weiteres Konditionierwerk (nicht in 1 dargestellt) angeordnet sein, durch das der Aufzeichnungsträger 20 für den Rückseitendruck vorbereitet wird. Somit wird verhindert, dass das Vorderseitendruckbild beim weiteren Transport durch die nachfolgenden Druckwerke mechanisch beschädigt wird.
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Nach dem Druckwerk 12d ist typischerweise eine Registereinheit 25 angeordnet, durch die Passermarken, die auf den Aufzeichnungsträger 20 unabhängig vom Druckbild 20' (insbesondere außerhalb des Druckbildes 20') gedruckt werden, ausgewertet werden. Damit lässt sich der Quer- und Längspasser (die Grundfarbpunkte, die einen Farbpunkt bilden, sollten übereinander oder örtlich sehr nahe beieinander angeordnet sein; dies wird auch als Farbpasser oder Vierfarbpasser bezeichnet) sowie das Register (Vorderseite und Rückseite müssen örtlich genau übereinstimmen) einstellen, damit ein qualitativ gutes Druckbild 20' erzielt wird.
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Nach der Registereinheit 25 ist die Fixiereinheit 30 angeordnet, durch die das Druckbild 20' auf dem Aufzeichnungsträger 20 fixiert wird. Nach der Fixiereinheit 30 ist ein Zugwerk 26 angeordnet, das den Aufzeichnungsträger 20 durch alle Druckwerke 11a–12d und die Fixiereinheit 30 zieht, ohne dass ein weiterer Antrieb in diesem Bereich angeordnet ist. Denn durch einen Friktionsantrieb für den Aufzeichnungsträger 20 bestünde die Gefahr, dass das noch nicht fixierte Druckbild 20' verwischt werden könnte.
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Das Zugwerk 26 führt den Aufzeichnungsträger 20 dem Aufwickler 27 zu, der den bedruckten Aufzeichnungsträger 20 aufrollt. Alternativ kann der Aufzeichnungsträger 20 durch einen Bogenschneider in einzelne bedruckte Bögen geschnitten werden.
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Zentral bei den Druckwerken 11, 12 und der Fixiereinheit 30 sind sämtliche Versorgungseinrichtungen für den Digitaldrucker 10 angeordnet, wie Klimatisierungsmodule 40, Energieversorgung 50, Controller 60, Module des Flüssigkeitsmanagements 70, wie Flüssigkeitssteuereinheit 71 und Vorratsbehälter 72 der verschiedenen Flüssigkeiten. Als Flüssigkeiten werden insbesondere reine Trägerflüssigkeit, hochkonzentrierter Flüssigentwickler (hoher Anteil von Tonerpartikeln im Verhältnis zur Trägerflüssigkeit) und Serum (Trägerfüssigkeit plus Ladungssteuerstoffe) benötigt, um den Digitaldrucker 10 zu versorgen, sowie Abfallbehälter für zu entsorgende Flüssigkeiten oder Behältern für Reinigungsflüssigkeit.
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Der Aufzeichnungsträger 20 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein.
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Wie in 1 verdeutlicht, kann die Anzahl von Druckwerken 11 des Drucksystems 10 variieren. Dadurch verändert sich auch die Menge an Trägerflüssigkeit und/oder an Reinigungsflüssigkeit, der ein Aufzeichnungsträger 20 beim Druck eines Druckbildes ausgesetzt wird. Um für diese unterschiedlichen Bedingungen eine gleichbleibend hohe Druckqualität zu erzielen, kann es erforderlich sein, die Menge und/oder die Zusammensetzung an Primer bzw. Beschichtungsstoff, welche in dem Konditionierwerk 23 auf den Aufzeichnungsträger 20 aufgebracht wird, an die unterschiedlichen Bedingungen anzupassen. Dabei ist typischerweise nicht nur die aufgebrachte Menge an Beschichtungsstoff maßgebend, sondern auch die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes wie z. B. ein Wasseranteil (Trägermaterial), ein Feststoffanteil (Wirkstoff) und ggf. ein Anteil von weiteren Zusatzstoffen. Die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes kann auch als eine Eigenschaft des Beschichtungsstoffes betrachtet werden.
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Außerdem erfordern meist unterschiedliche Aufzeichnungsträger 20 mit unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. mit unterschiedlicher Saugfähigkeit, eine Anpassung der Menge und/oder der Zusammensetzung des applizierten Beschichtungsstoffes. Durch Produktionsschwankungen bei der Herstellung eines Aufzeichnungsträgers 20 kann darüber hinaus die erforderliche Menge und/oder Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes variieren. Zusätzlich kommen weitere Faktoren in Betracht, welche den Aufzeichnungsträger 20 verändern und als Folge eine Anpassung der Menge und/oder der Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes erfordern. Diese Faktoren können z. B. Unterschiede in der Luftfeuchte und/oder Temperatur im Drucksaal oder bei der Lagerung des Aufzeichnungsträgers 20 umfassen.
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Die Druckwerke 11 können eingerichtet sein, ein oder mehrere Druck-Bedingungen beim Aufbringen des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 20 anzupassen, um eine möglichst hohe Druckbildqualität zu erreichen.
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Beispielsweise kann als Druck-Bedingung die Menge an Trägerflüssigkeit im Flüssigentwickler an verschiedenen Stellen im Druckprozess angepasst werden.
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Desweiteren kann das Konditionierwerk 23 eingerichtet sein, die Vorbehandlung des Aufzeichnungsträgers 20 mit einem Beschichtungsstoff anzupassen, um eine möglichst hohe Druckbildqualität zu erreichen. Insbesondere kann durch eine Anpassung der Menge und/oder der Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes erreicht werden, dass Druckqualitätsartefakte wie z. B. Mottling, Rücktransfer des Toners, und/oder ein Druckbildverfließen, vermieden werden. Das Konditionierwerk 23 kann z. B. bei Stillstand des Drucksystems 10 angepasst werden. Beispielsweise kann dabei eine Rasterwalze des Konditionierwerks 23 ausgetauscht werden und/oder es kann die Zusammensetzung des verwendeten Beschichtungsstoffes verändert werden. Derartige Anpassungen des Konditionierwerks 23 sind mit einem Montageaufwand und aufwändigen Wechselroutinen verbunden. Desweiteren können die Menge und/oder die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes nicht im Fortdruck korrigiert werden.
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2 zeigt eine Vorrichtung 200, die eingerichtet ist, die Vorbehandlung des Aufzeichnungsträgers 20 mit einem Beschichtungsstoff 213 in automatischer Weise anzupassen, um eine Qualität des erstellten Druckbildes zu erhöhen. Die Vorrichtung 200 umfasst eine Steuereinheit 201, die eingerichtet ist, Druckbild-Daten 211 von einem Druckbild-Sensor 205 zu empfangen. Insbesondere ist die Steuereinheit 201 eingerichtet, auf Basis der Druckbild-Daten 211 den Wert eines Abstandsmaßes bzw. eines Regelfehlers zu ermitteln, wobei das Abstandsmaß bzw. der Regelfehler eine Abweichung der Qualität des erstellten Druckbildes von einem Soll-Druckbild anzeigt. Die Druckbild-Daten 211 umfassen Informationen bzgl. des tatsächlich gedruckten Druckbildes umfassen. Die Druckbild-Daten 211 können mit einem Soll-Druckbild verglichen werden, um einen Wert des Abstandsmaßes bzw. des Regelfehlers zu ermitteln. Ein typisches Abstandsmaß ist der Delta E Wert. Der Delta E Wert kann als ein euklidischer Abstand zwischen zwei Farbwerten (z. B. einem ersten Farbwert für das tatsächlich gedruckte Druckbild und einem zweiten Farbwert für ein Soll-Druckbild) ermittelt werden (siehe ISO 12647 und ISO 13655).
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Die Steuereinheit 201 ist weiter eingerichtet, ein Steuersignal 212 zur Steuerung des Konditionierwerks 23 zu ermitteln. Das Steuersignal 212 kann auf Basis der Druckbild-Daten ermittelt werden. Insbesondere kann das Steuersignal 212 derart ermittelt werden, dass durch das Steuersignal 212 das Konditionierwerk 23 derart angepasst wird, dass der Wert des Abstandsmaßes bzw. Regelfehlers reduziert wird. Zu diesem Zweck kann die Steuereinheit 201 auf ein vordefiniertes Modell einer Regelstrecke des Drucksystems 10 zwischen Konditionierwerk 23 und Druckbild-Sensor 205 zugreifen. Die Regelstrecke umfasst dabei insbesondere das Konditionierwerk 23 und die ein oder mehreren Druckwerk 11a, ..., 11d des Drucksystems 10.
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Das Konditionierwerk 23 ist eingerichtet, in Abhängigkeit von dem Steuersignal 212 eine Eigenschaft und/oder eine Menge des auf den Aufzeichnungsträger 20 aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 anzupassen. Die Eigenschaft des Beschichtungsstoffes 213 umfasst insbesondere eine Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213. Dabei kann die Zusammensetzung verändert werden, in Bezug auf
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- • den Typ der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit;
- • den Typ von ein oder mehreren Zusatzstoffen;
- • dem Verhältnis von Wirkstoff, Wirkstoff-Trägerflüssigkeit und/oder Zusatzstoffen im Beschichtungsstoff 213.
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Die Menge des Beschichtungsstoffes 213 kann einer absoluten Menge des Beschichtungsstoffes 213 (pro Flächeneinheit) bei einer festen Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 entsprechen.
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Das Konditionierwerk 23 kann z. B. eine Vielzahl von Behältnissen 206 für eine Vielzahl von Beschichtungsstoffen 213 mit unterschiedlichen Eigenschaften umfassen. Das Konditionierwerk 23 kann in Abhängigkeit von dem Steuersignal 212 ein oder mehrere der Behältnisse 206 auswählen, um einen angepassten Beschichtungsstoff 213 zu erstellen. Desweiteren kann das Konditionierwerk 23 ein oder mehrere Mischer 207 umfassen, um den aufzubringenden Beschichtungsstoff 213 aus den Stoffen der ausgewählten Behältnisse 206 zu mischen. Außerdem kann das Konditionierwerk 23 eine Rasterwalze 208 umfassen, durch die der Beschichtungsstoff 213 auf den Aufzeichnungsträger 20 gebracht werden kann. Eine Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 208 kann angepasst werden, um die Menge des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 anzupassen.
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Die Steuereinheit 201 kann eingerichtet sein, bei Angabe eines verwendeten Typs von Aufzeichnungsträger 20, eine geeignete Vorauswahl für den verwendeten Beschichtungsstoff 213 zu treffen. Dabei kann die Steuereinheit 201 z. B. auf vordefinierte Konfigurationsdaten zugreifen, die für einen bestimmten Typ von Aufzeichnungsträger 20 die standardmäßig zu verwendenden Eigenschaften des Beschichtungsstoffes 213 angeben. Insbesondere kann eine standardmäßig zu verwendende Zusammensetzung und/oder Menge des Beschichtungsstoffes 213 angegeben werden. Das Konditionierwerk 23 kann dann angewiesen werden (bzw. entsprechend angepasst werden), um einen Beschichtungsstoff 213 in dieser Zusammensetzung und/oder mit dieser Menge bereitzustellen. Bei Auswahl eines bestimmten Typs von Aufzeichnungsträger 20 im Druckerbedienfeld des Drucksystems 10 kann so eine bestimmte Menge und/oder Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 von der Steuereinheit 201 angefordert und von dem Konditionierwerk 23 gemischt und bereitgestellt werden.
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Desweiteren kann die Steuereinheit 201 eingerichtet sein, durch Auswertung der Druckbild-Daten 211 während des Druckprozesses die Zusammensetzung und/oder Menge des Beschichtungsstoffes 213 anzupassen, um Veränderungen des Aufzeichnungsträgers 20 entgegenzuwirken und um die Druckbildqualität stabil zu halten.
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Zur Anpassung der Eigenschaften (insbesondere der Zusammensetzung) und/oder Menge des Beschichtungsstoffes 213 kann das Drucksystem 10 eingerichtet sein, ein oder mehrere vordefinierte Druck-Marken 221, 222 (auch als Tonermarken bezeichnet) auf den Aufzeichnungsträger 20 zu drucken. 2 zeigt beispielhafte Druck-Marken 221, 222, welche jeweils eine Vielzahl von Balken bzw. Streifen umfassen, die quer zu und/oder in Transportrichtung 202 des Aufzeichnungsträgers 20 angeordnet ist. Das Konditionierwerk 23 bringt, in einem Bereich 203 der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20, in dem durch die nachfolgenden ein oder mehreren Druckwerke 11a, ..., 11d die Druck-Marken 221, 222 gedruckt werden (der Bereich 203 ist in 2 durch die gestrichelt dargestellten Druck-Marken veranschaulicht), Beschichtungsstoff 213 auf den Aufzeichnungsträger 20 auf.
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Die Druckbild-Daten 211 können Informationen bzgl. der tatsächlich gedruckten ein oder mehreren Druck-Marken 221, 222 umfassen. Diese Druckbild-Daten 211 können von der Steuereinheit 201 ausgewertet werden, um das Steuersignal 212 zu ermitteln. Insbesondere kann auf Basis der Druckbild-Daten 211 von zwei unterschiedlichen Druck-Marken 221, 222 (z. B. einer Druck-Marke 221 mit Längsbalken und einer Druck-Marke 222 mit Querbalken) ein Einfärbungsunterschied zwischen den beiden Druck-Marken 221, 222 ermittelt werden. Beispielsweise kann ein Delta E Wert zwischen den beiden Druck-Marken 221, 222 ermittelt werden. Dieser Einfärbungsunterschied zwischen den beiden Druck-Marken 221, 222 kann als Abstandsmaß bzw. als Regelfehler für die Anpassung der Zusammensetzung und/oder der Menge des Beschichtungsstoffes 213 verwendet werden. Dadurch lässt sich bereits bei einer Startrampe des Drucksystems 10 (bei der nur Druck-Marken 221, 222 gedruckt werden) ermittelt werden, ob eine Anpassung der Zusammensetzung und/oder Menge des Beschichtungsstoffes 213 erforderlich ist. Desweiteren kann eine automatische Anpassung der Zusammensetzung und/oder Menge des Beschichtungsstoffes 213 durchgeführt werden.
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Wird z. B. detektiert, dass die Menge an Beschichtungsstoff 213 zu hoch ist, kann ein Steuersignal 212 an das Konditionierwerk 23 gesendet werden, durch das das Konditionierwerk 23 veranlasst wird, die Geschwindigkeit der Rasterwalze derart zu ändern, dass weniger Beschichtungsstoff 213 auf den Aufzeichnungsträger 20 übertragen wird. Wird andererseits detektiert, dass die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 anzupassen ist, kann ein Steuersignal 212 an das Konditionierwerk 23 gesendet werden, das das Konditionierwerk 23 veranlasst, durch Zumischen von Wirkstoff-Trägerflüssigkeit, Wirkstoff und/oder Zusatzstoffen eine angepasste Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 bereitzustellen und in einer geeigneten Menge an den Aufzeichnungsträger 20 abzugeben.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 300 zur Regelung einer Eigenschaft (insbesondere einer Zusammensetzung) und/oder einer Menge eines Beschichtungsstoffes 213 während des Betriebs eines Drucksystems 10. Das Verfahren 300 umfasst das Aufbringen 301 von einem Beschichtungsstoff 213 auf einen Aufzeichnungsträger 20, um einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 bereitzustellen. Der aufgebrachte Beschichtungsstoff 213 weist dabei eine erste Eigenschaft (insbesondere eine erste Zusammensetzung) auf. Desweiteren wird eine bestimmte erste Menge des Beschichtungsstoffes 213 aufgebracht. Der Beschichtungsstoff 213 wird insbesondere in einem Bereich 203 auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 aufgebracht, in dem ein erstes Druckbild gedruckt werden soll.
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Das Verfahren 300 umfasst weiter das Drucken 302 von dem ersten Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 durch das Drucksystem 10 (insbesondere durch ein Druckwerk 11 des Drucksystems 10). Das erste Druckbild wird dabei in dem Bereich 203 auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 gedruckt, in dem der Beschichtungsstoff 213 mit der ersten Eigenschaft (insbesondere mit der ersten Zusammensetzung) und in der ersten Menge aufgebracht wurde.
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Das Verfahren 300 umfasst weiter das Erfassen 303 von Druckbild-Daten 211, wobei die Druckbild-Daten 211 Informationen bezüglich des ersten Druckbildes anzeigen. Die Druckbild-Daten 211 können mit einem Druckbild-Sensor 205 erfasst werden. Der Druckbild-Sensor 205 kann z. B. eine Kamera und/oder ein Spektralphotometer umfassen. Die Druckbild-Daten 211 können somit z. B. Bilddaten bzgl. des ersten Druckbildes und/oder Farbwerte bzgl. des ersten Druckbildes umfassen.
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Außerdem umfasst das Verfahren 300 das Anpassen 304, auf Basis der Druckbild-Daten 211, von einer Eigenschaft (insbesondere einer Zusammensetzung) und/oder von einer Menge des für den Druck von einem zweiten Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 20 aufzubringenden Beschichtungsstoffes 213. Dabei folgt das zweite Druckbild dem ersten Druckbild nach, d. h. die Anpassung der Eigenschaft (insbesondere der Zusammensetzung) und/oder der Menge des Beschichtungsstoffes 213 erfolgt für ein zweites Druckbild, welches nach dem ersten Druckbild auf einen nachfolgenden Abschnitt des Aufzeichnungsträgers 20 gedruckt werden soll.
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Bei dem Aufzeichnungsträger 20 kann es sich insbesondere um einen bahnförmigen Aufzeichnungsträger 20 handeln, und es können in periodischer Weise Druckbilder auf den Aufzeichnungsträger 20 gedruckt werden. Diese können in periodischer Weise mittels des Druckbild-Sensors 205 erfasst und ausgewertet werden, um in periodischer Weise die Eigenschaften (insbesondere die Zusammensetzung) und/oder die Menge des auf den Aufzeichnungsträger 20 aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 anzupassen, und um so die Qualität der Druckbilder zu erhöhen bzw. auf einem hohen Niveau zu halten.
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Es wird somit in diesem Dokument ein Drucksystem 10 beschrieben, wobei das Drucksystem 10 eingerichtet sein kann, ein Toner-basiertes, insbesondere ein Flüssigtoner-basiertes, Druckbild auf einen Aufzeichnungsträger 20 zu drucken. Das Drucksystem 10 umfasst ein Konditionierwerk 23, das eingerichtet ist, einen Beschichtungsstoff 213 auf einen Aufzeichnungsträger 20 aufzubringen und so einen vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 bereitzustellen. Der Beschichtungsstoff 213 kann dazu verwendet werden, eine Adhäsion des Toners auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen, die elektrischen Eigenschaften des Aufzeichnungsträgers 20 zu verbessern und/oder die Saugfähigkeit des Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen. Insbesondere kann der Beschichtungsstoff 213 einen Wirkstoff (z. B. Polymere) umfassen, der eingerichtet ist, die Adhäsion des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 20 zu erhöhen, die elektrischen Eigenschaften des Aufzeichnungsträgers 20 zu verändern und/oder die Saugfähigkeit des Aufzeichnungsträgers 20 zu erhöhen. Desweiteren kann der Beschichtungsstoff 213 eine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit (z. B. Wasser) umfassen, die eingerichtet ist, den Wirkstoff auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 zu verteilen.
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Das Drucksystem 10 umfasst weiter zumindest ein Druckwerk 11, das eingerichtet ist, ein erstes Druckbild auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 zu drucken. In einem bevorzugten Beispiel umfasst das erste Druckbild eine erste Druck-Marke 221, die ein oder mehrere gedruckte Balken oder Streifen in eine Transportrichtung 202 des Aufzeichnungsträgers 20 durch das Druckwerk 11 aufweist. Außerdem kann das erste Druckbild eine zweite Druck-Marke 222 umfassen, die ein oder mehrere gedruckte Balken oder Streifen quer zu der Transportrichtung 202 des Aufzeichnungsträgers 20 aufweist. Es können auch andere Druck-Marken 221, 222 verwendet werden. Insbesondere können die Balken bzw. Streifen unterbrochen sein. Desweiteren kann ein erstes Druckbild verwendet werden, welches eine erste Druck-Marke 221 und eine zweite Druck-Marke 222 umfasst, wobei die zweite Druck-Marke 222 der ersten Druck-Marke 221 entspricht, jedoch um 90 Grad verdreht ist.
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Ein Druckbild mit einer ersten Druck-Marke 221 und einer zweiten Druck-Marke 222 kann in besonders effizienter Weise dazu verwendet werden, eine Eigenschaft, insbesondere eine Zusammensetzung, und/oder eine Menge des von dem Konditionierwerk 23 aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 anzupassen, um die Druckqualität des Drucksystems 10 zu erhöhen.
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Das Drucksystem 10 umfasst weiter einen Druckbild-Sensor 205 (z. B. eine Kamera und/oder Spektralphotometer), der eingerichtet ist, Druckbild-Daten 211 zu erfassen, wobei die Druckbild-Daten 211 Informationen bezüglich des ersten Druckbildes anzeigen. Der Druckbild-Sensor 205 kann direkt nach dem Druckwerk 11 angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend kann der Druckbild-Sensor 205 nach einer Vielzahl von Druckwerken 11 des Drucksystems 10 angeordnet sein. Beispielsweise können durch jede der Vielzahl von Druckwerken 11 Druckbilder mit Druck-Marken 221, 222 auf den Aufzeichnungsträger 20 gedruckt werden. Diese Druckbilder können dann einzeln durch einen Druckbild-Sensor 205 nach jedem einzelnen Druckwerk 11 und/oder gemeinsam durch einen Druckbild-Sensor 205 nach dem letzten Druckwerk 11 erfasst werden. Die Druckbilder können somit ggf. mehrmals durch einen Druckbild-Sensor 205 erfasst werden.
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Desweiteren umfasst das Drucksystem 10 eine Steuereinheit 201, die eingerichtet ist, auf Basis der Druckbild-Daten 211 eine Eigenschaft, insbesondere eine Zusammensetzung, und/oder eine Menge des von dem Konditionierwerk 23 (für ein zukünftiges Druckbild) aufzubringenden Beschichtungsstoffes 213 zu ermitteln. Außerdem ist die Steuereinheit 201 eingerichtet, das Konditionierwerk 23 zu veranlassen, die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des Beschichtungsstoffes 213, der für den Druck von einem zweiten Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 20 aufzubringen ist, entsprechend anzupassen. Dabei folgt das zweite Druckbild dem ersten Druckbild nach.
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Durch das Konditionierwerk 23 können unterschiedliche Eigenschaften des Beschichtungsstoffes 213 angepasst werden. Insbesondere kann die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 angepasst werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Temperatur des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 verändert werden. Desweiteren kann eine Viskosität und/oder eine Oberflächenspannung des Beschichtungsstoffes 213 verändert werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Eigenschaft des Beschichtungsstoffes 213 auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 20 angepasst werden. Beispielsweise kann der Beschichtungsstoff 213 vor Aufbringen des ersten Druckbildes (zumindest teilweise) getrocknet werden. Alternativ oder ergänzend kann durch die Art der Aufbringung des Beschichtungsstoffes 213 eine Eigenschaft und/oder eine Menge des Beschichtungsstoffes 213 verändert werden. Beispielsweise kann zwischen einer vollflächigen oder einer punktuellen/digitalen Aufbringung unterschieden werden, um eine Eigenschaft und/oder eine Menge des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 zu verändern.
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Die Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213, welche durch das Konditionierwerk 23 angepasst werden kann, kann sich unterscheiden durch ein oder mehrere von: einem Typ des Wirkstoffes, einem Typ der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit, einem Anteil von Wirkstoff relativ zu einem Anteil von Wirkstoff-Trägerflüssigkeit, einem Typ von einem Zusatzstoff, und/oder einem Anteil von dem Zusatzstoff.
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Das Konditionierwerk 23 kann eine Rasterwalze 208 umfassen, wobei eine Rasterwalze 208 typischerweise eine Vielzahl von Schöpfnäpfchen umfasst, die eine bestimmte Menge an Beschichtungsstoff 213 schöpfen kann. Das Konditionierwerk 23 kann eingerichtet sein, eine Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 208 zu verändern, um eine Menge des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 zu verändern. Dabei kann die Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 208 unabhängig von der Laufgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 20 durch das Konditionierwerk 23 verändert werden. Zu diesem Zweck kann ein Schlupf zwischen der Rasterwalze 208 und einer Übertragungswalze (welche sich typischerweise gemäß der Laufgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 20 dreht) des Konditionierwerks 23 verwendet werden. Durch eine Anpassung der Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 208 kann die Menge des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 in effizienter Weise angepasst werden.
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Alternativ oder ergänzend kann das Konditionierwerk 23 ein Sprühelement (z. B. einen Inkjet-Kopf) für den Beschichtungsstoff 213 umfassen. Das Sprühelement kann eingerichtet sein, unterschiedliche Mengen von Beschichtungsstoff 213 auf den Aufzeichnungsträger 20 zu sprühen. Das Konditionierwerk 23 kann somit eingerichtet sein, eine von dem Sprühelement ausgestoßene Menge an Beschichtungsstoff 213 zu verändern.
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Die Anpassung der Menge an Beschichtungsstoff 213 ist besonders sinnvoll, um sich ändernde Eigenschaften des Aufzeichnungsträgers 20 innerhalb einer Rolle 21 bzw. innerhalb einer oder unterschiedlicher Chargen des verwendeten Aufzeichnungsträgers 20 zu kompensieren.
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Das Konditionierwerk 23 kann ein erstes Behältnis 206 mit einem ersten Beschichtungsstoff 213 mit einer ersten Zusammensetzung und ein zweites Behältnis 206 mit einem zweiten Beschichtungsstoff 213 mit einer zweiten Zusammensetzung umfassen. Beispielsweise kann der erste Beschichtungsstoff 213 einen relativ hohen Anteil an Wirkstoff (relativ zu der Wirkstoff-Trägerflüssigkeit) aufweisen. Der zweite Beschichtungsstoff 213 kann z. B. eine reine Wirkstoff-Trägerflüssigkeit umfassen, um den hoch konzentrierten ersten Beschichtungsstoff 213 bei Bedarf zu verdünnen. Das Konditionierwerk 23 kann eingerichtet sein, eine Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 durch ein Ändern einer Mischung des ersten Beschichtungsstoffes 213 und des zweiten Beschichtungsstoffes 213 zu verändern. Somit kann in effizienter Weise eine Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 (insbesondere die Konzentration an Wirkstoff in dem Beschichtungsstoff 213) verändert werden.
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Die Steuereinheit 201 kann eingerichtet sein, ein Modell einer Regelstrecke des Drucksystems 10 zu ermitteln (z. B. durch Zugriff auf einen Speicher des Drucksystems 10). Dabei umfasst die Regelstrecke das Konditionierwerk 23 und das Druckwerk 11 des Drucksystems 10. Desweiteren kann die Steuereinheit 201 eingerichtet sein, auf Basis der Druckbild-Daten 211 einen Wert von einem Regelfehler zu ermitteln. Desweiteren kann die Steuereinheit 201 eingerichtet sein, die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des von dem Konditionierwerk 23 aufzubringenden bzw. des von dem Konditionierwerk 23 aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 auf Basis von dem Modell der Regelstrecke und auf Basis von dem Regelfehler zu ermitteln. Insbesondere kann die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des von dem Konditionierwerk 23 aufzubringenden bzw. aufgebrachten Beschichtungsstoffes 213 derart angepasst werden, dass der Regelfehler reduziert wird. Diese Anpassung der Eigenschaft und/oder der Menge des von dem Konditionierwerk für ein folgendes Druckbild aufzubringenden Beschichtungsstoffes 213 kann dabei in periodischer Weise während des Druckbetriebs des Drucksystems 10 erfolgen.
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Es kann somit über die Erfassung der Druckbild-Daten 211 eine Regelschleife bereitgestellt werden, um in periodischer Weise die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des Beschichtungsstoffes 213 anzupassen. Die Steuereinheit 201 kann auf Basis der Druckbild-Daten 211 einen Regelfehler ermitteln, und der Regelfehler kann dazu verwendet werden, eine neue Eigenschaft, insbesondere eine neue Zusammensetzung, und/oder eine neue Menge als Stellgröße zu ermitteln.
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Bei Verwendung eines Druckbildes mit einer ersten Druck-Marke 221 und einer zweiten Druck-Marke 222 kann der Regelfehler auf Basis von einem Vergleich der Druckbild-Daten 211 bezüglich der ersten Druck-Marke 221 und der Druckbild-Daten 211 bezüglich der zweiten Druck-Marke 222 ermittelt werden. Insbesondere kann als Soll-Zustand (d. h. als Führungsgröße des Reglers) angenommen werden, dass die (um 90 Grad gedrehte) erste Druck-Marke 221 der zweiten Druck-Marke 222 entspricht. Abweichungen zwischen der gedruckten ersten Druck-Marke 221 und der gedruckten zweiten Druck-Marke 222 führen dann zu dem Regelfehler.
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Der Regelfehler kann dabei insbesondere auf einem Farbabstand (z. B. einem Delta E Wert) der Druckbild-Daten 211 bezüglich der ersten Druck-Marke 221 und der Druckbild-Daten 211 bezüglich der zweiten Druck-Marke 222 basieren. Alternativ kann der Regelfehler auf Basis von einem ersten Farbwert, der anhand der Druckbild-Daten 211 bezüglich der ersten Druck-Marke 221 ermittelt wird, und auf Basis von einem zweiten Farbwert, der anhand der Druckbild-Daten 211 bezüglich der zweiten Druck-Marke 222 ermittelt wird, berechnet werden. Alternativ oder ergänzend kann der Regelfehler auf Basis von einem ersten Einfärbwert, insbesondere einer ersten optischen Dichte, der anhand der Druckbild-Daten 211 bezüglich der ersten Druck-Marke 221 ermittelt wird, und auf Basis von einem zweiten Einfärbwert, insbesondere einer zweiten optischen Dichte, der anhand der Druckbild-Daten 211 bezüglich der zweiten Druck-Marke 222 ermittelt wird, berechnet werden.
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Die Steuereinheit 201 kann weiter eingerichtet sein, die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des aufgebrachten Beschichtungsstoffes 203 zu ermitteln, die in dem Bereich 203 des ersten Druckbildes auf den vorbehandelten Aufzeichnungsträger 20 aufgebracht wurde. Es kann somit der Ist-Zustand in Bezug auf die Eigenschaft, insbesondere auf die Zusammensetzung, und/oder in Bezug auf die Menge des verwendeten Beschichtungsstoffes 203 ermittelt werden. Die Eigenschaft, insbesondere die Zusammensetzung, und/oder die Menge des von dem Konditionierwerk 23 für das zweite Druckbild aufzubringenden Beschichtungsstoffes 213 kann dann ausgehend von der Eigenschaft, insbesondere der Zusammensetzung, und/oder der Menge des für das erste Druckbild aufgebrachten Beschichtungsstoffes 203 (d. h. ausgehend vom Ist-Zustand) angepasst werden.
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Durch die in diesem Dokument beschriebene Vorrichtung kann gewährleistet werden, dass die applizierte Menge und/oder die Eigenschaften des Beschichtungsstoffes 213 stets auf die aktuelle Drucksituation (z. B. an die aktuellen Eigenschaften des Aufzeichnungsträgers 20) angepasst und daraufhin optimiert ist. Dies kann durch einen Regelkreis bewirkt werden. Desweiteren kann ggf. der Verbrauch von Beschichtungsstoff 213 reduziert werden. Um eine flexible Zusammensetzung des Beschichtungsstoffes 213 zu ermöglichen, kann das Konditionierwerk 23 eingerichtet werden, ein Konzentrat von Primer-Wirkstoff vorzuhalten und dieses Konzentrat flexibel und nach Bedarf mit einer geeigneten Wirkstoff-Trägerflüssigkeit (z. B. auf Basis von H2O) zu verdünnen, um einen Beschichtungsstoff 213 mit einer passenden Zusammensetzung bereitzustellen.
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Durch die Anpassung der Vorbehandlung mit einem Beschichtungsstoff 213 können ggf. auch schwankende Eigenschaften in den Druckwerken 11 des Drucksystems 10 (z. B. eine schwankende Menge an Toner-Trägerflüssigkeit) ausgeglichen werden. Für die Regelung einer Eigenschaft, insbesondere der Zusammensetzung, und/oder der Menge des Beschichtungsstoffes 213 können Druck-Marker 221, 222 verwendet werden. Diese Druck-Marker 221, 222 können in analoger Weise für die Einstellung einer geeigneten Menge von Toner-Trägerflüssigkeit in den Druckwerken 11 verwendet werden, so dass die Regelung in Ressourcen-effizienter Weise erfolgen kann. Desweiteren kann durch die Regelung der Zusammensetzung und/oder der Menge des Beschichtungsstoffes 213 auf einen manuellen Wechsel der Rasterwalze 208 des Konditionierwerkes 23 für unterschiedliche Drucksituationen verzichtet werden, da eine Mengensteuerung des Beschichtungsstoffes 213 über die Drehzahl der Rasterwalze 208 erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Drucksystem, insbesondere Digitaldrucker
- 11, 11a–11d
- Druckwerk (Vorderseite)
- 12, 12a–12d
- Druckwerk (Rückseite)
- 20
- Aufzeichnungsträger
- 21
- Rolle (Eingabe)
- 22
- Abwickler
- 23
- Konditionierwerk
- 24
- Wendeeinheit
- 25
- Registereinheit
- 26
- Zugwerk
- 27
- Aufwickler
- 28
- Rolle (Ausgabe)
- 30
- Fixiereinheit
- 40
- Klimatisierungsmodul
- 50
- Energieversorgung
- 60
- Controller
- 70
- Flüssigkeitsmanagement
- 71
- Flüssigkeitssteuereinheit
- 72
- Vorratsbehälter
- 200
- Vorrichtung zur Anpassung einer Eigenschaft und/oder der Menge eines Beschichtungsstoffes
- 201
- Steuereinheit
- 202
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- 203
- Bereich auf dem Aufzeichnungsträger
- 205
- Druckbild-Sensor
- 206
- Behältnis
- 207
- Mischer
- 208
- Rasterwalze
- 211
- Druckbild-Daten
- 212
- Steuersignal
- 213
- Beschichtungsstoff
- 221, 222
- Druck-Marke
- 300
- Verfahren zur Regelung einer Eigenschaft und/oder einer Menge eines Beschichtungsstoffes
- 301, 302, 303, 304
- Verfahrensschritte