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Die Erfindung betrifft einen Hydrospeicher, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein solcher Hydrospeicher, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, ist beispielsweise bereits der
DE 39 01 261 A1 als bekannt zu entnehmen. Der Hydrospeicher umfasst ein Gehäuse, welches einen Arbeitsraum aufweist. Das Gehäuse ist dabei aus einem starren Material gebildet und somit nicht elastisch verformbar. Der Hydrospeicher umfasst ferner einen in dem Arbeitsraum angeordneten Kolben sowie einen im Arbeitsraum angeordneten Metallbalg. Durch den Kolben und den Metallbalg ist der Arbeitsraum in einen Flüssigkeitsraum und einen Gasraum unterteilt. Dies bedeutet, dass der Metallbalg zusammen mit dem Kolben den Arbeitsraum in den Gasraum und den Flüssigkeitsraum unterteilt. Der Metallbalg ist einerseits an dem Gehäuse befestigt und andererseits mit dem Kolben verbunden, welcher unter Längenvergrößerung und Längenverkleinerung des Metallbalgs relativ zu dem Gehäuse translatorisch bewegbar ist.
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Mit anderen Worten gehen infolge der Verbindung zwischen dem Kolben und dem Metallbalg translatorische Relativbewegungen zwischen dem Kolben und dem Gehäuse mit einer Längenvergrößerung und einer Längenverkleinerung des Metallbalgs einher. Ferner werden infolge der translatorischen Relativbewegungen zwischen dem Kolben und dem Gehäuse Volumenvergrößerungen und Volumenverkleinerungen des Flüssigkeitsraums und des Gasraums bewirkt. Insbesondere wird das Volumen des Flüssigkeitsraums um das Maß vergrößert oder verkleinert, um das das Volumen des Gasraums verkleinert oder vergrößert wird. Der Gasraum beziehungsweise im Gasraum aufgenommenes Gas fungiert somit als Gasfeder, da das Gas beispielsweise komprimiert wird, wenn dem Flüssigkeitsraum Flüssigkeit zugeführt wird, da daraus eine Volumenvergrößerung des Flüssigkeitsraums und eine Volumenverkleinerung des Gasraums resultieren.
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Der Flüssigkeitsraum dient zum Aufnehmen beziehungsweise Speichern einer Flüssigkeit, insbesondere Öl, mit welcher ein hydraulisches Element wie beispielsweise eine Fahrwerkskomponente eines Fahrwerks eines Fahrzeugs versorgt werden kann. Dabei weisen herkömmliche Hydrospeicher üblicherweise einen nur geringen volumetrischen Wirkungsgrad auf. Der volumetrische Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen der im Flüssigkeitsraum aufnehmbaren Menge der Flüssigkeit und dem Gesamtbauraum des Hydrospeichers.
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Ferner ist bei der
DE 39 01 261 A1 in dem Arbeitsraum ein zweiter Metallbalg angeordnet. Der Kolben ist dabei eine Ringplatte, mit welcher der zweite Metallbalg verbunden ist. Der zweite Metallbalg ist dabei einerseits an der Ringplatte befestigt und andererseits mit einem weiteren Kolben verbunden, welcher unter Längenzunahme und Längenverkleinerung des zweiten Metallbalgs relativ zur Ringplatte bewegbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Hydrospeicher der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders guter volumetrischer Wirkungsgrad des Hydrospeichers realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Hydrospeicher mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um einen Hydrospeicher der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders vorteilhafter volumetrischer Wirkungsgrad des Hydrospeichers realisierbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in dem Arbeitsraum ein zweiter Kolben und ein zweiter Metallbalg angeordnet sind. Der zweite Metallbalg ist einerseits an dem Gehäuse befestigt und andererseits mit dem zweiten Kolben verbunden. Der zweite Kolben trennt zusammen mit dem zweiten Metallbalg einen zweiten Gasraum von dem Flüssigkeitsraum ab. Mit anderen Worten ist der Arbeitsraum durch den zweiten Kolben und den zweiten Metallbalg in den Flüssigkeitsraum und den zweiten Gasraum unterteilt. Ferner ist der zweite Kolben unter Längenvergrößerung und Längenverkleinerung des zweiten Metallbalgs relativ zu dem Gehäuse translatorisch bewegbar. Mit translatorischen Relativbewegungen zwischen dem zweiten Kolben und dem Gehäuse gehen somit Längenvergrößerungen und Längenverkleinerungen des zweiten Metallbalgs sowie Volumenvergrößerungen und Volumenverkleinerungen des zweiten Gasraums einher, so dass auch der zweite Gasraum beziehungsweise im zweiten Gasraum aufgenommenes Gas als Gasfeder wirken kann. Das Gehäuse wird auch als Füllkörper bezeichnet, wobei der Füllkörper beim erfindungsgemäßen Hydrospeicher nicht nur zur Unterbringung des ersten Kolbens und des ersten Metallbalgs, sondern auch zur Unterbringung des zweiten Kolbens und des zweiten Metallbalgs genutzt wird. Durch die jeweiligen Verbindungen und Befestigungen der Metallbälge und der Kolben kann das Nutzvolumen des erfindungsgemäßen Hydrospeichers und somit sein volumetrischer Wirkungsgrad im Vergleich zu herkömmlichen Hydrospeichern habhaft erhöht werden. Dadurch kann der erfindungsgemäße Hydrospeicher besonders gut für Fahrwerksanwendungen genutzt werden, da hierbei ein besonders hoher Volumennutzhub des Hydrospeichers bei möglichst platzsparender Bauweise angestrebt wird. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Hydrospeichers ist, dass ein übermäßiger Gasverlust aufgrund des Einsatzes der Metallbälge im Gegensatz zu übrigen Speicherbauformen vermieden werden kann, so dass der erfindungsgemäße Hydrospeicher zumindest im Wesentlichen wartungsfrei ist und somit wesentlich zu einer sicheren Gesamtsystemfunktion beiträgt. Ferner kann durch den Einsatz der beiden Metallbälge und der beiden Kolben der Bauraumbedarf des erfindungsgemäßen Hydrospeichers besonders gering gehalten werden.
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Der jeweilige Metallbalg kann als Metallwellenbalg ausgebildet sein, dessen Wandung zumindest im Wesentlichen wellenförmig ausgebildet ist. Dadurch kann eine Längenvergrößerung und Längenverkleinerung des jeweiligen Metallbalgs zugelassen werden, welcher somit als bewegliche Wand fungiert, mittels welcher der jeweilige Gasraum vom Flüssigkeitsraum getrennt ist.
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Zur Vermeidung von Überdehnung der Metallbälge sind die jeweiligen Kolben vorzugsweise mit jeweiligen Weganschlägen versehen. Ein Sitzventil kann dabei für den Erhalt eines Restdruckes sorgen, um die Zerstörung der Metallbälge durch einen übermäßigen Innendruck zu vermeiden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der jeweilige Gasraum mit einer vorgebbaren Menge an Flüssigkeit gefüllt ist, um hierdurch die jeweiligen Metallbälge vor Ausbeulen im maximal gefüllten Zustand des Flüssigkeitsraums zu schützen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1a, b jeweils eine schematische Schnittansicht eines Hydrospeichers, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, wobei 1a, b zur Erläuterung des Hintergrund der Erfindung dienen; und
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2a, b jeweils eine schematische Schnittansicht eines Hydrospeichers, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, mit einem einen Arbeitsraum aufweisenden Gehäuse, in dessen Arbeitsraum zwei Kolben und zwei Metallbälge angeordnet sind, welche jeweils an einer Innenseite des Gehäuses befestigt sind.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1a, b zeigen in einer schematischen Schnittansicht einen Hydrospeicher 10, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs wie beispielsweise eines Kraftwagens, insbesondere Personenkraftwagen. Der Hydrospeicher 10 umfasst ein Gehäuse 12, welches zumindest im Wesentlichen starr ist. Dies bedeutet, dass das Gehäuse 12 im Vergleich zu Federelementen oder Gummiwerkstoffen nicht elastisch verformbar ist. Das Gehäuse 12 ist vorliegend mehrteilig ausgebildet und umfasst ein Grundgehäuse 14 sowie stirnseitige Elemente in Form eines Deckels 16 und eines Anschlusselements 18.
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Ferner weist das Gehäuse 12 einen im Ganzen mit 20 bezeichneten Arbeitsraum auf, in welchem ein erster Kolben 22, ein zweiter Kolben 24, ein erster Metallbalg 26 und ein zweiter Metallbalg 28 des Hydrospeichers 10 angeordnet sind. Durch die Kolben 22 und 24 und die Metallbälge 26 und 28 ist der Arbeitsraum 20 in einen Flüssigkeitsraum 30 und – wie besonders gut in Zusammenschau mit 1b erkennbar ist – einen Gasraum 32 unterteilt. Der Flüssigkeitsraum 30 dient zum Aufnehmen beziehungsweise Speichern einer Flüssigkeit, insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit wie beispielsweise Öl, mit welchem wenigstens eine Komponente des Fahrwerks versorgbar ist. Das Anschlusselement 18 weist eine Durchgangsöffnung 34 auf, welche von dem Öl durchströmbar ist. Auch der Deckel 16 weist eine Durchgangsöffnung 36 auf, über welche der Gasraum 32 mit Gas gefüllt werden kann. Ist der Gasraum 32 mit einer hinreichenden Menge des Gases gefüllt, so wird die als Gas-Füllanschluss fungierende Durchgangsöffnung 36 mit einem als Schraubelement ausgebildeten Verschlusselement 38 fluidisch versperrt.
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Über das Anschlusselement 18 kann wenigstens eine Leitung an den Hydrospeicher 10 angeschlossen werden. Die Leitung weist wenigstens einen Kanal auf, welcher fluidisch mit der Durchgangsöffnung 34 und über diese mit dem Flüssigkeitsraum 30 verbunden ist, wenn die Leitung an das Anschlusselement 18 angeschlossen ist. Somit fungiert die Durchgangsöffnung 34 als Öl-Anschluss, da über die Durchgangsöffnung 34 Öl vom Flüssigkeitsraum 30 in den Kanal der Leitung und von dem Kanal der Leitung in den Flüssigkeitsraum 30 strömen kann. Dadurch ist es möglich, die genannte Komponente über die Leitung mit dem Öl zu versorgen. Das Anschlusselement 18 weist ferner ein Absperrventil 40 mit einem Ventilsitz 42 auf, deren Funktion im Folgenden noch erläutert wird.
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Aus 1a und b ist erkennbar, dass der Metallbalg 26 einerseits am Gehäuse 12 und vorliegend am Deckel 16 befestigt ist. Andererseits ist der Metallbalg 26 mit dem ersten Kolben 22 verbunden. Der erste Kolben 22 ist translatorisch bewegbar in dem Arbeitsraum 20 aufgenommen und somit relativ zum Gehäuse 12 translatorisch bewegbar. Da der Kolben 22 mit dem Metallbalg 26 verbunden ist, gehen translatorische Relativbewegungen zwischen dem ersten Kolben 22 und dem Gehäuse 12 mit Längenvergrößerungen und Längenverkleinerungen des Metallbalgs 26 einher. 1a zeigt die minimale Länge des Metallbalgs 26, da der Kolben 22 maximal in Richtung des Deckels 16 bewegt ist. Wird der Kolben 22 vom Deckel 16 weg- und auf das Anschlusselement 18 zubewegt, so geht damit eine Längenvergrößerung des Metallbalgs 26 einher. 1b zeigt dabei die maximale Länge des Metallbalgs 26, da der Kolben 22 maximal in Richtung des Anschlusselements 18 bewegt ist. Eine Bewegung des Kolbens 22 in Richtung des Anschlusselements 18 geht mit einer Volumenverkleinerung des Flüssigkeitsraums 30 und mit einer Volumenvergrößerung des Gasraums 32 einher. Der Gasraum 32 dient zum Aufnehmen des Gases. Wird der Kolben 22 jedoch von dem Anschlusselement 18 weg- und auf den Deckel 16 zubewegt, so geht damit eine Volumenvergrößerung des Flüssigkeitsraums 30 und eine Volumenverkleinerung des Gasraums 32 einher. Infolge einer solchen Volumenverkleinerung des Gasraums 32 wird das im Gasraum 32 aufgenommene Gas komprimiert, so dass der Gasraum 32 beziehungsweise das darin aufgenommene Gas als Gasfeder des Hydrospeichers 10 fungiert. Durch die Volumenvergrößerung des Flüssigkeitsraums 30 wird Öl über die Leitung in den Flüssigkeitsraum 30 gefördert, insbesondere gesaugt. Infolge einer Volumenverkleinerung des Flüssigkeitsraums 30 wird das Öl aus dem Flüssigkeitsraum 30 verdrängt und somit herausgefördert. In 1b ist durch eine gestrichelte Linie 44 ein Verdrängungsvolumen des ersten Kolbens 22 und des ersten Metallbalgs 26 veranschaulicht.
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Der zweite Metallbalg 28 ist einerseits an dem ersten Kolben 22 befestigt und andererseits mit dem zweiten Kolben 24 verbunden, wobei der Kolben 24 relativ zum Gehäuse 12 und relativ zum ersten Kolben 22 translatorisch bewegbar ist. Translatorische Relativbewegungen zwischen dem Kolben 24 und dem Kolben 22 gehen mit Längenvergrößerungen und Längenverkleinerungen des zweiten Metallbalgs 28 einher. 1a zeigt dabei die minimale Länge des zweiten Metallbalgs 28, da der zweite Kolben 24 maximal auf dem ersten Kolben 22 zubewegt ist. Wird der zweiten Kolben 24 vom ersten Kolben 22 weg in Richtung des Anschlusselements 18 bewegt, so wird dadurch eine Längenvergrößerung des zweiten Metallbalgs 28 bewirkt. Dabei zeigt 1b die maximale Länge des zweiten Metallbalgs 28, da der zweite Kolben 24 maximal vom ersten Kolben 22 wegbewegt ist. Wie bereits zuvor im Zusammenhang mit dem ersten Kolben 22 erläutert, bewirkt eine Bewegung des zweiten Kolbens 24 in Richtung des Anschlusselements 18 eine Volumenverkleinerung des Flüssigkeitsraums 30, so dass dann Öl aus dem Flüssigkeitsraum 30 verdrängt wird. Wird der Kolben 24 von dem Anschlusselement 18 wegbewegt, so gehen damit eine Längenverkleinerung des zweiten Metallbalgs 28 und eine Volumenvergrößerung des Flüssigkeitsraums 30 einher, so dass Öl über die Durchgangsöffnung 34 in den Flüssigkeitsraum 30 gefördert, insbesondere eingesaugt, wird. Dabei ist in 1b durch eine gestrichelte Linie 46 ein Verdrängungsvolumen des zweiten Kolbens 24 und des zweiten Metallbalgs 28 veranschaulicht.
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Weisen sowohl der erste Metallbalg 26 als auch der zweite Metallbalg 28 ihre maximalen Längen auf, so sitzt der zweite Kolben 24 auf dem korrespondierenden Ventilsitz 42, was besonders gut aus 1b erkennbar ist. Der Kolben 24 weist dabei einen mit dem Ventilsitz 42 korrespondierenden Dichtsitz 48 auf, mittels welchem in Zusammenspiel mit dem Ventilsitz 42 der Flüssigkeitsraum 30 abgedichtet ist, wenn der Kolben 24 auf dem Ventilsitz 42 sitzt. Dabei sitzt der Dichtsitz 48 auf dem korrespondierenden Ventilsitz 42.
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Der Dichtsitz 48 fungiert somit als Anschlag des Kolbens 24, über welchen der Kolben 24 in Stützanlage mit dem Absperrventil 40 kommt. Hierdurch ist ein Weganschlag realisiert, so dass eine Überdehnung des Metallbalgs 28 vermieden werden kann. Eine Überdehnung des Metallbalgs 26 wird dadurch vermieden, dass der erste Kolben 22 einen Anschlag 50 in Form einer Anschlagsfläche aufweist, welche in Stützanlage mit dem Absperrventil 40, insbesondere einer korrespondierenden Abstützfläche 52, kommen kann. Hierdurch ist die Bewegung des Kolbens 22 vom Deckel 16 weg beschränkt, wodurch ein Weganschlag geschaffen ist, durch welchen eine Überdehnung des Metallbalgs 26 verhindert werden kann. Gemäß 1a ist der Hydrospeicher 10 maximal mit Öl gefüllt, wobei der Hydrospeicher 10 gemäß 1b zumindest im Wesentlichen leer ist.
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2a, b zeigen nun einen Hydrospeicher 54, welcher mit einem besonders hohen volumetrischen Wirkungsgrad ausgestaltet werden kann. Der volumetrische Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen der im Flüssigkeitsraum 30 aufnehmbaren Menge des Öls und dem Gesamtbauraum des Hydrospeichers 54. Der Gesamtbauraum hängt insbesondere von den äußeren Abmessungen beziehungsweise Dimensionen des Hydrospeichers 54 ab. Dies bedeutet, dass der Hydrospeicher 54 bezogen auf seinen Bauraum eine besonders hohe Menge an Öl aufnehmen kann. Mit anderen Worten kann der Bauraumbedarf des Hydrospeichers 54 besonders gering gehalten werden, wobei gleichzeitig eine besonders hohe Menge an Öl im Flüssigkeitsraum 30 aufgenommen werden kann. Die Funktion des Hydrospeichers 54 entspricht dabei der zuvor geschilderten Funktion des Hydrospeichers 10. Beim Hydrospeicher 54 ist der Arbeitsraum 20 durch den ersten Kolben 22 und den ersten Metallbalg 26 in den Flüssigkeitsraum 30 und den Gasraum 32 unterteilt, welcher – wie im Folgenden noch erläutert wird – ein erster Gasraum des Hydrospeichers 54 ist. Der erste Metallbalg 26 ist dabei an einer ersten Innenseite 56 des Gehäuses 12, insbesondere des Deckels 16, befestigt.
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Im Gegensatz zum Hydrospeicher 10 ist der zweite Metallbalg 28 an einer der ersten Innenseite 56 gegenüberliegenden, zweiten Innenseite 58 des Gehäuses 12 und vorliegend des Anschlusselements 18 befestigt. Dies bedeutet, dass der Metallbalg 28 beim Hydrospeicher 54 im Gegensatz zum Hydrospeicher 10 nicht mit dem ersten Kolben 22 mitbewegbar ist, da der Metallbalg 28 nicht am ersten Kolben 22, sondern am Gehäuse 12 befestigt ist. Ferner ist der zweite Metallbalg 28 mit dem zweiten Kolben 24 verbunden, so dass der zweite Kolben 24 unter Längenvergrößerungen und Längenverkleinerungen des zweiten Metallbalgs 28 relativ zum Gehäuse 12 translatorisch bewegbar ist.
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Beim Hydrospeicher 54 weist nun der Kolben 22 ein Ventilelement 60 in Form eines Absperrventils mit einem mit dem Ventilsitz 42 des Absperrventils 40 korrespondierenden Gegensitz 62 auf. 2a zeigt die jeweilige minimale Länge der Metallbälge 26 und 28, wobei 2b die jeweilige maximale Länge der Metallbälge 26 und 28 zeigt. In der maximalen Länge des ersten Metallbalgs 26 sitzt das als Absperrventil fungierende Ventilelement 60 mit seinem Gegensitz 62 auf dem korrespondierenden Ventilsitz 42 auf, so dass die Durchgangsöffnung 34 fluidisch versperrt ist.
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Dabei weisen die Kolben 22 und 24 jeweils wenigstens einen Anschlag auf, mittels welchem die Bewegung des Kolbens 22 vom Deckel 16 weg beziehungsweise die Bewegung des Kolbens 24 vom Anschlusselement 18 weg begrenzbar ist, um dadurch eine jeweilige Überdehnung der Kolben 22 und 24 zu vermeiden. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Ventilelement 60 beziehungsweise der Gegensitz 62 als Anschlag des Kolbens 22 dient.
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In 2a veranschaulicht eine gestrichelte Linie 64 das Verdrängungsvolumen des ersten Kolbens 22 und des ersten Metallbalgs 26, wobei eine gestrichelte Linie 66 das Verdrängungsvolumen des zweiten Kolbens 24 und des zweiten Metallbalgs 28 veranschaulicht.
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Aus 2b ist besonders gut erkennbar, dass der erste Kolben 22 zumindest im Wesentlichen hutförmig ausgebildet ist und dabei eine als Aufnahme fungierende Ausnehmung 68 zeigt, in welcher der zweite Kolben 24 aufnehmbar ist. Ferner ist der zweite Metallbalg 28 zumindest teilweise in der Ausnehmung 68 aufnehmbar. Weisen die Metallbälge 26 und 28 ihre jeweilige maximale Länge auf, so ist der Kolben 24 in der Ausnehmung 68 angeordnet, wobei der zweite Metallbalg 28 teilweise in der Ausnehmung 68 aufgenommen ist. Somit sind die Metallbälge 26 und 28 in ihrer jeweiligen, minimalen Länge nicht ineinander aufgenommen. In wenigstens einer von der minimalen Länge unterschiedlichen Stellung, insbesondere bei maximaler Länge, sind die Metallbälge 26 und 28 jedoch teilweise ineinander aufgenommen. Dadurch kann der Bauraumbedarf des Hydrospeichers 54 besonders gering gehalten werden bei gleichzeitiger Realisierung eines besonders großen Nutzvolumens. Der zweite Kolben 24 trennt somit zusammen mit dem zweiten Metallbalg 28 einen zweiten Gasraum 55 vom Flüssigkeitsraum 30 ab, so dass der Arbeitsraum 20 durch den zweiten Kolben 24 und den zweiten Metallbalg 28 in den Flüssigkeitsraum 30 und den zweiten Gasraum 55 unterteilt ist. Wird der zweite Kolben 24 unter Längenverkleinerung des zweiten Metallbalgs 28 auf das Anschlusselement 18 zubewegt, so geht damit eine Volumenverkleinerung des zweiten Gasraums 55 einher. Dadurch wird im zweiten Gasraum 55 aufgenommenes Gas komprimiert, so dass der zweite Gasraum 55 beziehungsweise das im zweiten Gasraum 55 aufgenommene Gas als zweite Gasfeder fungiert. Wird der zweite Kolben 24 vom Anschlusselement 18 wegbewegt, so geht damit eine Volumenvergrößerung des zweiten Gasraums 55 einher, so dass sich beispielsweise das im zweiten Gasraum 55 aufgenommene Gas entspannen kann. Somit ist der zweite Kolben 24 relativ zum Gehäuse 12 translatorisch bewegbar.
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Um den Gasraum 32 mit Gas zu befüllen, ist ein Gas-Füllanschluss 70 vorgesehen, über welchen Gas in den Gasraum 32 eingeleitet werden kann. Ferner ist es möglich, Gas aus dem Gasraum 32 über den Gas-Füllanschluss 70 abzuführen.
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Der Hydrospeicher 54 umfasst ferner wenigstens eine Leitung 72, welche optional vorgesehen ist. Die Leitung 72 weist einen von dem Gas durchströmbaren Kanal auf, über welchen die Gasräume 32 und 55 fluidisch miteinander verbunden sind. Somit ist der Kanal ein optional vorgesehener Verbindungskanal, über welchen ein Gasaustausch zwischen den Gasräumen 32 und 55 erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hydrospeicher
- 12
- Gehäuse
- 14
- Grundgehäuse
- 16
- Deckel
- 18
- Anschlusselement
- 20
- Arbeitsraum
- 22
- erster Kolben
- 24
- zweiter Kolben
- 26
- erster Metallbalg
- 28
- zweiter Metallbalg
- 30
- Flüssigkeitsraum
- 32
- Gasraum
- 34
- Durchgangsöffnung
- 36
- Durchgangsöffnung
- 38
- Verschlusselement
- 40
- Absperrventil
- 42
- Ventilsitz
- 44
- gestrichelte Linie
- 46
- gestrichelte Linie
- 48
- Dichtsitz
- 50
- Anschlag
- 52
- Abstützfläche
- 54
- Hydrospeicher
- 55
- zweiter Gasraum
- 56
- erste Innenseite
- 58
- zweite Innenseite
- 60
- Ventilelement
- 62
- Gegensitz
- 64
- gestrichelte Linie
- 66
- gestrichelte Linie
- 68
- Ausnehmung
- 70
- Gas-Füllanschluss
- 72
- Leitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3901261 A1 [0002, 0005]