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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Rundtischlageranordnung, umfassend ein Rundtischlager mit einem Innenring, einem Außenring sowie in einer oder mehreren Reihen angeordneten Wälzkörpern, die am Innen- und am Außenring abwälzen, sowie jeweils ein Anordnungsbauteil mit einem Aufspannabschnitt, mit dem der Außenring und der Innenring verbunden sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Zur Steigerung der Produktivität wird bei einer zerspanenden Bearbeitung eines Werkstücks vermehrt die Integration mehrerer Prozesse vorgesehen. Eine Möglichkeit ist die Kombination von Dreh- und Fräsoperationen in einer Maschine. Diese Maschine umfasst üblicherweise einen Rundtisch, der über eine entsprechende Rundtischlageranordnung drehgelagert ist. Während bis dato die Rundtischlageranordnung nur für Schwenkaufgaben oder langsames kontinuierliches Drehen ausgelegt waren, ist es im Hinblick auf die Erweiterung des Arbeitsumfangs erforderlich, die Lageranordnung so auszulegen, dass auch hohe Drehzahlen über einen längeren Zeitraum gefahren werden können. Hierzu wird das Rundtischlager üblicherweise als Kompaktlager ausgeführt, als Antrieb wird ein Torquemotor verwendet. Für höhere Drehzahlen ist das Rundtischlager als Wälzlager ausgeführt, wobei unterschiedliche Bauformen verwendet werden können, abgestimmt auf die Beanspruchung des Lagers. Die Leistungsfähigkeit des Lagers wird durch die wirkende Vorspannung im Wälzkontakt bestimmt, die je nach Lagerdurchmesser wenige Mikrometer beträgt. Entsprechend der Reibung im Wälzkontakt ergeben sich bei hohen Drehzahlen Reibungsverluste in Form von Wärme, die auf den Innen- und den Außenring abgegeben wird.
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Der verwendete Torquemotor muss über eine Grenzdrehzahl verfügen, die in der Regel nur über den Feldschwächebetrieb erreicht wird, um im unteren Drehzahlbereich noch ausreichend Drehmoment für die Fräsbearbeitung aufzuweisen. Bei hohen Drehzahlen des Rotors sind auch die Stromansteuerfrequenzen hoch, was wiederum zu hohen Ummagnetisierungsfrequenzen führt. Dies wiederum führt aufgrund der Ummagnetisierungsverluste im Rotor zu einer erhöhten Wärmeentwicklung, der Rotor wird heiß. Eine aktive Kühlung des Rotors ist aufgrund des Risikos von Leckagen nur mit erhöhtem Aufwand möglich. Bei bekannten Ausgestaltungen ist der Rotor mit der Welle, die mit dem Innenring verbunden ist und über den Innenring drehgelagert ist, und die den Tisch trägt, verbunden. Hieraus resultiert ein Wärmetransport vom Rotor zum Rundtischlager. Infolge der vorzugsweise eingesetzten Fettschmierung im Rundtischlager ist kein Wärmeabtransport über das Schmiermittel gewährleistet. Durch Wärmequellen und Wärmesenken ergeben sich lokale Temperaturgradienten, die die stehenden und drehenden Teile des Rundtisches in der Regel unterschiedlich erwärmen. Bedingt durch den Wärmetransport vom Rotor über den Lagerinnenring an die Tischplatte ist eine Wärmekonzentration im Radialteil des Lagers gegeben. Dies führt dazu, dass sich die Welle und der Innenring stärker ausdehnen als der Außenring, wodurch die Vorspannung und die Pressung im Rundtischlager, insbesondere der Radiallaufbahn, ansteigt, was zur Lebensdauerreduzierung führt.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Rundtischlageranordung anzugeben, die trotz gegebener, lokal unterschiedlicher Erwärmung den zumindest teilweisen Abbau der sich hieraus erhöhenden Vorspannung ermöglicht.
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Beschreibung der Erfindung
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Rundtischlageranordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Aufspannabschnitt wenigstens eines Anordnungsbauteils radial elastisch am Anordnungsbauteil ausgebildet ist, und/oder dass der Außenring und/oder der Innenring einen radial elastischen Verbindungsabschnitt aufweisen, über den der jeweilige Ring mit dem Anordnungsbauteil verbunden ist.
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Erfindungsgemäß weist die Rundtischlageranordnung eine gezielt vorgesehene Elastizität auf, die es ermöglicht, dass eine immanente radial-symmetrische Weichheit gegeben ist, durch die es möglich ist, dem Durchmesserwachstum mit einer entsprechenden Federsteifigkeit elastisch nachgeben zu können. Das heißt, dass eine radial-symmetrische Elastizität ein etwaiges Durchmesserwachstum kompensiert, so dass es zu keiner oder nur einer reduzierten Erhöhung der Lagervorspannung kommt. Eine erhöhte Radiallast wird folglich zumindest teilweise kompensiert, während die Steifigkeit in Achslastrichtung oder in Bezug auf etwaige Kippmomente gleich bleibt.
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Durch die baulich respektive geometrisch realisierte radial-symmetrische Elastizität kann folglich die Lageranordnung trotz thermischer Belastung und daraus resultierender, thermisch bedingter Geometrieänderung ohne nennenswerte Vorspannungserhöhung arbeiten, eine Lebensdauerreduzierung respektive ein vorzeitiger Ausfall ist nicht zu verzeichnen, trotz der mitunter beachtlichen thermischen Last.
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Nach einer ersten Erfindungsausgestaltung kann der elastische Aufspannabschnitt, der den Außenring trägt, als umlaufender, über eine umlaufende Ringnut am Anordnungsbauteil elastisch ausgebildeter Ring ausgeführt sein. Bei dieser Ausgestaltung weist die Anschraubfläche für den Außenring eine zylindrische Ringform auf, die so ausgestaltet ist, dass sie bei Ausdehnung der Anordnungskomponente elastisch, reversibel nachgegeben kann und die Pressungserhöhung im Wälzkontakt moderat ausfällt. Diese elastische Ringgeometrie wird z. B. über eine eingestochene, umlaufende Ringnut am Anordnungsbauteil ausgebildet. Die Dicke dieses ringförmigen elastischen Aufspannabschnitts bestimmt seine elastischen Eigenschaften, sie ist so zu wählen, dass sich die theoretisch ermittelbare, thermisch bedingte Durchmessererweiterung, vom Innenring kommend, hierüber kompensieren lässt. Sollte die erforderliche Ringdicke sehr dünn ausfallen, da die gewünschte, zu erreichende Nachgiebigkeit des elastischen Aufspannabschnitts hoch sein muss, ist es möglich, den Querschnitt des Ringabschnitts zur Erhöhung der Nachgiebigkeit beispielsweise S-förmig auszuführen, wie auch eine etwaige Segmentierung des Rings möglich ist. Segmentierung und S-förmige Querschnittsausführungen können auch gemeinsam vorgesehen werden.
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Die Ausgestaltung des elastischen Aufspannabschnitts als Ringform über die umlaufende Ringnut führt zu einer radialen Elastizität. In translatorischer Richtung weist das an dem Aufspannabschnitt üblicherweise über den Außenring verschraubte Rundtischlager aufgrund der Ringform der Anschraubfläche eine ausreichende Steifigkeit auf. Das heißt, dass die radial-symmetrische Steifigkeit niedrig ist, jedoch in tangentialer und axialer Richtung die Steifigkeit nach wie vor hoch ist und den Anforderungen entspricht.
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Alternativ zur Ausgestaltung des Aufspannabschnitts als elastischer zylindrischer Ring ist es auch denkbar, den Außenring als solches mit einer immanenten Elastizität auszuführen. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung kann der Außenring im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgeführt sein, wobei am radial nach innen zum Innenring ragenden Schenkel die Wälzkörper laufen und der vertikal verlaufende Schenkel den Verbindungsabschnitt bildet. Über diesen vertikal verlaufenden Schenkel ist der Außenring am Aufspannabschnitt festgelegt, üblicherweise verschraubt. Dieser, verglichen mit der Länge des horizontalen Schenkels deutlich länger ausgeführte Befestigungsschenkel ist hinreichend schmal bemessen, um die gewünschte Elastizität zu bieten.
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Die Fixierung respektive Verschraubung des Außenrings kann dabei entweder quasi von oben durch den gesamten elastischen Schenkel hindurch in den Aufspannabschnitt hinein erfolgen. Alternativ ist es auch möglich, dass der Aufspannabschnitt von der Unterseite her zugängliche Durchbrechungen zur Aufnahme von den Verbindungsabschnitt am Aufspannabschnitt fixierenden Schrauben aufweist, die in Gewindebohrungen an der Stirnseite des elastischen Schenkels eingeschraubt sind.
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Sollte auch bei dieser Ausgestaltung zur Erreichung der Zielelastizität die Schenkeldicke zu gering ausfallen, ist es auch hier möglich, diesen Schenkel zu segmentieren, so dass er breiter ausgeführt werden kann, gleichwohl aber aufgrund der Segmentierung die radial-symmetrische Elastizität im gewünschten Bereich liegt.
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Unabhängig davon, welche der beiden genannten Ausführungen gewählt ist, ist es im Falle der Segmentierung möglich, die Schlitze vertikal gesehen bis zur Ebene des Grundes der Ringnut oder bis zum nach innen ragenden Schenkel des Außenrings zu führen, so dass sich folglich, vertikal gesehen, relativ lang geschlitzte Segmente ergeben. Die konkrete Schlitzanordnung respektive die Teilung und Schlitztiefe, folglich die Segmentanzahl und Segmenthöhe, ist letztlich anhand der gegebenen Anforderungen auszulegen, um die anforderungsbedingt gewünschte Zielelastizität zu realisieren.
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Die beiden erstgenannten Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, dass die Elastizität im Bereich der Außenringanbindung an das Anbauteil vorgesehen ist. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die Elastizität auch im Bereich des den Innenring tragenden Aufspannabschnitts zu realisieren. Hierzu kann gemäß einer Erfindungsalternative vorgesehen sein, dass der elastische Aufspannabschnitt, der den Innenring trägt, ein den Innenring durchgreifender hohlzylindrischer Abschnitt einer über das Rundtischlager gelagerten Welle ist, gegen den der Innenring radial verspannt ist. Der Innenring ist radial gesehen von der Welle, die über ihn zu lagern ist, durchsetzt, er ist fest auf die Welle, die den entsprechenden Aufspannabschnitt aufweist, aufgepresst. Die Fixierung in vertikaler Richtung erfolgt über entsprechende Schrauben, die den Innenring vertikal durchsetzen und in einen entsprechenden radialen Tischflansch der Welle, auf dem die Tischplatte angeordnet ist, eingeschraubt sind. Erfindungsgemäß ist nun der hohlzylindrische Wellenabschnitt, auf den der Innenring gespannt ist, durch entsprechende geometrische Ausgestaltung elastisch relativ zum Tischflansch ausgeführt, das heißt, dass eine geringe radialsymmetrische Elastizität in diesem Bereich gegeben ist. Kommt es zu einer thermisch bedingten Geometrieänderung im Lagerbereich, so kommt es aufgrund der Abstützung am Außenring, der beispielsweise selbst nicht elastisch gelagert ist, zu einer elastischen Einfederung im Bereich des hohlzylindrischen Wellenabschnitts. Das heißt, dass bei dieser Erfindungsausgestaltung eine sich thermisch bedingt ansonsten einstellende Vorspannungserhöhung durch die radial innenliegende Elastizität abgebaut wird. Grundsätzlich denkbar wäre sogar auch in diesem Bereich die Ausbildung entsprechender Abschnittssegmente durch Ausbildung von Schlitzen, die sich gegebenenfalls auch nur teilweise über die Abschnittslänge erstrecken.
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Zur gegebenenfalls optional erforderlichen Versteifung des hohlzylindrischen Abschnitts kann, vorzugsweise auch am Ende des hohlzylindrischen Abschnitts, ein sich radial nach innen erstreckender Ringbund vorgesehen sein, an dem in diesem Fall bevorzugt auch der Rotor befestigt werden kann.
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Insgesamt bietet die erfindungsgemäße Rundtischlageranordnung eine definiert eingebrachte radial-symmetrische Weichheit bzw. Elastizität, die thermisch bedingte Spannungsüberhöhungen im Wälzkontakt abbauen kann. Das Lager kann nominell sogar stärker vorgespannt werden, ohne dass die Pressung nennenswert erhöht wird, wodurch bei stärkerer Erwärmung des Innenrings oder des Außenrings die Spielfreiheit im radialen Laufbahnsystem über einen größeren Temperaturbereich erhalten bleibt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Rundtischlageranordnung wird nachfolgend in mehreren bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer Rundtischmaschine mit einer erfindungsgemäßen Rundtischlageranordnung,
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2 eine vergrößerte Detailansicht der Rundtischlageranordnung aus 1,
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3 eine Aufsicht auf den elastischen, als zylindrischen Ring ausgeführten Aufspannabschnitt für den Außenring,
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4 eine alternative Ausgestaltung des Aufspannabschnitts mit S-förmigem Querschnittsprofil, und
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5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rundtischlageranordnung mit L-förmig ausgeführtem Außenring und optionalem elastischem Aufspannabschnitt an dem Innenring tragenden Anordnungsbauteil in Form einer Welle.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Rundtischmaschine 1, umfassend ein Tischgestell 2 mit einem Gestellbauteil 3, das ein Anordnungsbauteil mit einem Aufspannabschnitt für einen Außenring eines Rundtischlagers, das nachfolgend noch beschrieben wird, darstellt.
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Vorgesehen ist des Weiteren eine Welle 4, die ein weiteres Anordnungsbauteil mit einem Aufspannabschnitt für den Innenring des Rundtischlagers aufweist, wobei dieser Aufspannabschnitt über den hohlzylindrischen Abschnitt 5 der Welle 4 realisiert ist. Die Welle 4 weist einen Tischflansch 6 auf, auf den nicht näher dargestellt der eigentliche, zu drehende Rundtisch aufgenommen ist.
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Zum Antrieb der Welle 4 ist ein Torquemotor 7 vorgesehen, umfassend einen Stator 8, der gestellseitig festgelegt ist, sowie einen über einen Luftspalt getrennten Rotor 9, der in Verlängerung des hohlzylindrischen Abschnitts 5 der Welle 4 angeordnet ist. Stator 8 und Rotor 9 sind in bekannter Weise über einen Luftspalt getrennt, so dass eine freie Drehbeweglichkeit des Rotors 9 relativ zum Stator 8 gegeben ist. Der Aufbau und die Funktionsweise eines solchen Torquemotors ist hinreichend bekannt.
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Aufgrund betriebsbedingter Ummagnetisierungen im Bereich des Rotors kommt es dort zu einer beachtlichen Erwärmung. Der Wärmestrom wandert vom Rotor 9 über den Abschnitt 5 in den Bereich des Rundtischlagers, das daraufhin, insbesondere im Bereich des Innenrings, erwärmt wird, so dass es dort zu einer radialen Aufweitung kommt, die zu einer Erhöhung der Vorspannung im Wälzkontakt führt. Diese Erhöhung wird durch die erfindungsgemäße Integration einer definierten Elastizität kompensiert, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
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Wie beschrieben umfasst die Rundtischlageranordnung ferner das eigentliche Rundtischlager 10, mit einem Außenring 11 und einem Innenring 12. Der Innenring 12 ist auf dem Außenring 11 über insgesamt drei Wälzkörperreihen 13, 14, 15 geführt, wobei die Wälzkörperreihen 13 und 14 der axialen Abstützung und die Wälzkörperreihe 15 der radialen Abstützung dienen. Prinzipiell wirken die gleichen physikalischen Effekte auch bei anderen Lagerbauformen, wie z. B. zweireihigen Schrägrollenlagern.
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2 zeigt in einer vergrößerten Teilansicht den Bereich des Rundtischlagers 10. Am Anordnungsbauteil 3, also dem relevanten Teil des Tischgestells, ist ein Aufspannabschnitt 16 vorgesehen, der, siehe exemplarisch die Aufsicht aus 3, eine Vielzahl von Gewindebohrungen 17 aufweist, in die entsprechende Befestigungsschrauben 18, die den Außenring in entsprechenden Durchbrechungen 19 durchgreifen eingeschraubt sind. Der Aufspannabschnitt 16 ist als zylindrischer Ring ausgeführt, der über eine umlaufende Ringnut 20 definiert ist. Resultierend aus diesem über die Ringnut 20 realisierten Freistich ist der Aufspannabschnitt 16 radial elastisch, er weist also eine entsprechende Federsteifigkeit auf, die es ihm ermöglicht, auf eine etwaige thermisch bedingte Durchmesservergrößerung des Innenrings 12 nachgiebig zu reagieren. Durch diese radial-symmetrische Weichheit respektive elastische Nachgiebigkeit wird eine Überhöhung der Vorspannung im Wälzkontakt, insbesondere im Bereich der radialen Wälzkörperreihe 15, zumindest teilweise kompensiert, so dass es dort zu keiner unzulässigen Spannungsüberhöhung, die in einer überhöhten Lagerbelastung resultieren würde, kommt.
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Je schmäler der ringförmige Aufspannabschnitt 16, umso elastischer ist er. Gleichwohl darf seine Dicke nicht zu gering sein. Sofern die Zielnachgiebigkeit, also die gewünschte Elastizität, zu einer zu geringen Dicke im Aufspannabschnitt 16 führen würde, besteht die Möglichkeit, den Aufspannabschnitt 16 durch mehrere Schlitze 21 zu segmentieren, wie in 3 gezeigt. Die Schlitze erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Höhe des Aufspannabschnitts 16, also bis zum Grund der Ringnut 20. Hierüber wird die Zugspannung in Umfangsrichtung bei Ausdehnung des Aufspannabschnitts 16 reduziert und die jeweilige Elastizität erhöht, so dass der Aufspannabschnitt 16 eine hinreichende Dicke aufweisen kann.
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Durch die erfindungsgemäß gezielt ausgebildete Elastizität des Aufspannabschnitts 16 ist folglich eine Kompensation etwaiger radialer Durchmessererweiterungen im Bereich der Welle 4 respektive des Innenrings 15 kompensierbar, so dass es zu keiner nennenswerten Erhöhung der Lagervorspannung, insbesondere in radialer Richtung, kommt. Darüber hinaus kann aufgrund der radial-symmetrischen Elastizität in diesem Bereich das Rundtischlager 10 auch nominell etwas stärker vorgespannt werden, ohne die Pressung nennenswert zu erhöhen. Hierüber ist sichergestellt, dass bei stärkerer Erwärmung des Außenrings, der dann ebenfalls eine gewisse Weitung erfährt, die Spielfreiheit im radialen Laufbahnsystem auch über einen größeren Temperaturbereich erhalten bleibt.
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Während 2 einen querschnittlich gesehen unprofilierten Aufspannabschnitt 16 zeigt, zeigt 4 eine mit der Ausgestaltung gemäß 3 vergleichbare Anordnung, lediglich der Aufspannabschnitt 16 ist durch zwei radiale Einstiche 22, 23 S-förmig profiliert. Sofern es seine grundsätzliche Breite zulässt, kann durch diese Profilierung eine Erhöhung der Elastizität erreicht werden. In diesem Fall kann auf eine Segmentierung verzichtet werden, gleichwohl kann diese aber auch noch zusätzlich vorgesehen werden.
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5 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einer Rundtischlageranordnung, bei der wiederum ein entsprechendes Rundtischlager 10 vorgesehen ist, umfassend einen Außenring 11, einen Innenring 12 sowie die entsprechenden Wälzkörperreihen 13, 14, 15. Der Außenring 11 ist wiederum an einem entsprechenden Aufspannabschnitt 16 des Anordnungsbauteils 3, also des Tischgestells, über entsprechende Befestigungsschrauben 18 verschraubt. Hier jedoch ist die definiert eingebrachte Elastizität am Außenring 11 selbst ausgebildet. Der Außenring 11 ist hierzu im Wesentlichen L-förmig im Querschnitt ausgeführt. Er weist einen horizontalen Schenkel 24, an dem die Laufbahnen für die Wälzkörperreihen 13, 14, 15 ausgebildet sind. Ferner weist er einen vertikalen Schenkel 25 auf, der deutlich länger ist als der horizontale Schenkel 24, so dass der Außenring 11, verglichen mit der Ausgestaltung gemäß der 2 und 4, vertikal gesehen deutlich länger ist. Der vertikale Schenkel 25 ist hier vollständig mit einer entsprechenden Durchbrechung 19 durchsetzt, die von der Schraube 18 durchgriffen ist, die in eine entsprechende Gewindebohrung 17 am Aufspannabschnitt 16 eingeschraubt ist. An einem Bund 26 des Aufspannabschnitts 16 ist der Außenring 11 abgestützt.
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Der zylindrische Schenkel 25 ist infolge seiner aufspannabschnittsseitigen Festlegung letztlich elastisch, das heißt, über ihn ist die entsprechende Nachgiebigkeit realisiert, die der die Kompensation einer etwaigen thermisch bedingten Durchmesserweitung im Bereich des Innenrings 12 kompensiert. Die radial-symmetrische Elastizität ist also auch bei dieser Ausgestaltung an der Außenringseite realisiert, wie auch bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform. Während bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform die Elastizität über den ringförmigen Aufspannabschnitt 16 realisiert ist, ist bei der Ausgestaltung nach 5 die Elastizität über die ringförmige Ausgestaltung des Schenkels 25 des Außenrings 11 realisiert. Auch kann der Schenkel 25 zur Erhöhung seiner Elastizität entsprechende Schlitze aufweisen, so dass er zumindest abschnittsweise segmentiert ist. Die Funktion beider Ausgestaltungen ist letztlich die gleiche. Optional respektive zusätzlich ist in 5 auch eine Ausgestaltungsmöglichkeit für eine radial innenliegende Elastizität gezeigt. Während, siehe 1, bei einer Realisierung der Elastizität im Bereich des Außenrings der hohlzylindrische Abschnitt 5 der Welle 4 sehr massiv ausgelegt ist, ist bei der Ausgestaltung nach 4 der hohlzylindrische Abschnitt 5 der Welle 4 sehr schmal ausgeführt, so dass die Welle 4 quasi „radial weich“ ausgelegt ist. Der hohlzylindrische Abschnitt 5 der Welle 4 bildet den Aufspannabschnitt 28, auf den der Innenring 12 aufgepresst ist. Durch die einstückige Anbindung am Tischflansch 6 ist folglich eine gewisse Elastizität des schmalen hohlzylindrischen Abschnitts 5 relativ zum Tischflansch 6 gegeben. Eine optional erforderliche Versteifung kann über einen radial nach innen verlaufenden Ringbund 27 erreicht werden, an dem auch der Rotor 9 befestigt werden kann.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 5 ist folglich eine doppelte Elastizität, sowohl außen als auch innen, vorgesehen.
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Ist nur die innenliegende Elastizität über den schmalen hohlzylindrischen Abschnitt 5 der Welle 4 vorgesehen und ist der Außenring 11 unelastisch am massiven Anordnungsbauteil 3, also dem Tischgestell, befestigt, so würde eine etwaige thermisch bedingte Aufweitung im Bereich der Welle 4 respektive des Innenrings 5 durch die Elastizität des hohlzylindrischen Abschnitts 5, der dann geringfügig einfedert, kompensiert werden. Der Abschnitt 5 kann bei Bedarf mit vertikal verlaufenden Schlitzen versehen sein, um ihn beispielsweise bei gegebener Aussteifung über den Ringbund 27 über seine Höhe hinreichend elastisch auszulegen. An dieser Stelle nochmals abschließend der Hinweis, dass die in 5 gezeigten beiden Ausgestaltungen, nämlich einerseits die integrierte Elastizität im Bereich des Außenrings 11, andererseits die integrierte Elastizität im Bereich des hohlzylindrischen Abschnitts 5, sowohl separat vorgesehen sein können, also nur eine der beiden Elastizitäten integriert sein kann, wie auch beide kumulativ vorgesehen sein können. Selbstverständlich besteht auch die Kombinationsmöglichkeit der innenliegend realisierten Elastizität über den schmalen hohlzylindrischen Abschnitt 5 in Verbindung mit den integrierten Elastizitäten gemäß der Ausführungsbeispiele nach den 2 und 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rundtischmaschine
- 2
- Tischgestell
- 3
- Gestellbauteil
- 4
- Welle
- 5
- Abschnitt
- 6
- Tischflansch
- 7
- Torquemotor
- 8
- Stator
- 9
- Rotor
- 10
- Rundtischlager
- 11
- Außenring
- 12
- Innenring
- 13
- Wälzkörperreihe
- 14
- Wälzkörperreihe
- 15
- Wälzkörperreihe
- 16
- Aufspannabschnitt
- 17
- Gewindebohrung
- 18
- Befestigungsschraube
- 19
- Durchbrechung
- 20
- Ringnut
- 21
- Schlitze
- 22
- Einstich
- 23
- Einstich
- 24
- Schenkel
- 25
- Schenkel
- 26
- Bund
- 27
- Ringbund
- 28
- Aufspannabschnitt