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Die Erfindung betrifft ein Solarmodul-Verpackungsverfahren. Ein aus der Praxis der Anmelderin als Solarmodul-Hersteller bekanntes Solarmodul-Verpackungsverfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- – Bereitstellen einer Mehrzahl von Solarmodulen, wobei jedes Solarmodul eine Modulfläche aufweist und die Solarmodule mit horizontal orientierten Modulflächen in einem Solarmodul-Stapel übereinander gestapelt sind,
- – Bereitstellen einer Solarmodul-Verpackung mit einem Verpackungsboden, einem quaderförmigen Verpackungsraum zur Aufnahme des bereitgestellten Solarmodul-Stapels und einer gegenüber dem Verpackungsboden und beabstandet vom Verpackungsboden angeordneten Verpackungsöffnung,
- – Bereitstellen eines Trägerelementes mit einer Trägerfläche zum Abstellen und zum Transport der Solarmodul-Verpackung.
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Insbesondere bei Solarmodulen mit Silikondichtung an den Rahmenelementen ist es notwendig, die Module erst einmal horizontal zu lagern, da das Silikon für mehrere Stunden aushärten muss. Bei automatisierten Linien können automatische Verpackungslösungen zum horizontalen Abstapeln der Solarmodule zum Einsatz kommen. Diese lassen sich verhältnismäßig einfach über ein Roboterhandling realisieren. Nachteilig ist jedoch bei der horizontalen Lage der Solarmodule der mangelnde Modulschutz der großen und dünnen Modulflächen gegenüber Schwingungen und Stößen während des Transportes, wodurch die Solarmodule nachhaltig geschädigt werden können. Zum vertikalen maschinellen Abstapeln der Solarmodule sind derzeit keine großtechnisch praktikablen Lösungen mit einfachen Verpackungslösungen bekannt. Das vertikale Abstapeln der Solarmodule ist für einen schonenden Transport jedoch zwingend notwendig. Bei einem rein manuellen Verpackungsvorgang müssen die Solarmodule aus den horizontal orientierten Stapeln in die Endverpackung einzeln in vertikaler Orientierung eingestapelt werden. Bei diesem Verpackungsvorgang werden mindestens zwei Mitarbeiter benötigt, die schwere körperliche Arbeit mit regelmäßig auftretenden ungünstigen körperlichen Zwangslagen verrichten müssen. Dabei werden die horizontal gestapelten Solarmodule einzeln abgehoben um 90 Grad gedreht und danach manuell in einen Versandkarton vertikal orientiert abgestapelt. Dieser Prozess ist aus arbeitsschutzrechtlichen und medizinischen Gesichtspunkten insbesondere in Deutschland zu vermeiden.
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Weiterhin sind Handhabungslösungen mit Robotern denkbar, die jedoch einen speziellen Karton erfordern, der eine gute Zugänglichkeit aufweisen muss. Zum Beispiel sind Verpackungen mit großen Öffnungen bis zur Größe einer kompletten Seitenfläche bekannt, die jedoch die Festigkeit der Verpackung maßgeblich schwächen. Diese Verpackungen sind zudem teuer und daher in der Massenproduktion nicht wirtschaftlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Solarmodul-Verpackungsverfahren bereitzustellen, das auf einfache Weise eine Verpackung eines horizontal gestapelten Solarmodul-Stapels erlaubt, wobei die Solarmodule in der Verpackung vertikal lagernd angeordnet werden. Schwere körperliche Arbeit seitens Mitarbeiter soll dabei vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Solarmodul-Verpackungsverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Solarmodul-Verpackungsverfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Bereitstellen einer Schwenkeinrichtung mit einer Schwenkaufnahme, die um eine horizontale Schwenkachse um mindestens 85 Grad verschwenkbar ist und wobei die Schwenkaufnahme einen horizontal angeordneten ersten Aufnahmeschenkel und einen vertikal angeordneten zweiten Aufnahmeschenkel aufweist, wobei der erste Aufnahmeschenkel und der zweite Aufnahmeschenkel entlang der Schwenkachse aneinander fixiert sind,
- – Anordnen des Trägerelementes am zweiten Aufnahmeschenkel mit vertikal orientierter Trägerfläche,
- – Anordnen der Solarmodul-Verpackung mit dem Verpackungsboden an der vertikal orientierten Trägerfläche des Trägerelementes,
- – seitliches Einführen Solarmodul-Stapels durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung mit Hilfe von Gleitelementen, die unter dem Solarmodul-Stapel und/oder im Bereich des Verpackungsraumes angeordnet sind, wo der seitlich in den Verpackungsraum eingeführte Solarmodul-Stapel zu liegen kommt,
- – Verschwenken der Schwenkaufnahme zusammen mit der Solarmodul-Verpackung, den darin angeordneten Solarmodulen und dem Trägerelement um mindestens 85 Grad, so dass die Verpackungsöffnung nach oben hin orientiert zu liegen kommt und
- – Verschließen der Verpackungsöffnung.
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Mittels dieses Solarmodul-Verpackungsverfahrens können Solarmodule automatisiert und einfach in vertikaler Orientierung auch in Kartons mit vollständig verschlossenen Seitenwänden und nur einer Deckelöffnung in einem Schritt verpackt werden, wobei körperlich schwere und gefährliche Arbeit für Mitarbeiter entfällt. Das Solarmodul-Verpackungsverfahren ist daher auch kostengünstig. Eine einfache Solarmodul-Verpackung mit vorzugsweise vier geschlossenen Seitenwänden kann zum Verpacken des Solarmodul-Stapels verwendet werden. Mit dem Verfahren kann der Solarmodul-Stapel in einem Schritt vollständig verpackt werden und den Verpackungsraum nahezu vollständig ausfüllen.
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Richtung- und Orientierungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition der jeweiligen Gegenstände während des Solarmodul-Verpackungsverfahrens.
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Die Reihenfolge des Bereitstellens der Mehrzahl von Solarmodulen in Form eines horizontalen Solarmodul-Stapels und des Bereitstellen der Solarmodul-Verpackung zur Aufnahme des bereitgestellten Solarmodul-Stapels sowie des Bereitstellens eines Trägerelements mit einer Trägerfläche zum Abstellen und zum Transport der Solarmodul-Verpackung ist willkürlich. Diese Verfahrensschritte können auch gleichzeitig oder teilweise gleichzeitig ausgeführt werden, ohne das Solarmodul-Verpackungsverfahren nachteilig zu beeinflussen. Beispielsweise werden 25 bis 30 Solarmodule als horizontaler gestapelter Solarmodul-Stapel bereitgestellt. Die Solarmodul-Verpackung weist zur Aufnahme des Stapels einen Verpackungsraum mit entsprechenden Abmessungen auf, um den Solarmodul-Stapel möglichst vollständig aufzunehmen. Darüberhinaus kann die Verpackung vier geschlossene Seitenwände mit wahlweise seitlichen Zugangsöffnungen aufweisen. Das Trägerelement weist an die Solarmodul-Verpackung samt verpackten Solarmodulen angepasste Abmessungen auf und ist an das zu tragende Transportgewicht angepasst.
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Der Solarmodul-Stapel, die Solarmodul-Verpackung und das Trägerelement werden vorzugsweise derart zueinander positioniert, dass der Solarmodul-Stapel benachbart zur Verpackungsöffnung bereitgestellt wird und das Trägerelement benachbart zu dem Verpackungsboden der Solarmodul-Verpackung bereitgestellt wird. Vorzugsweise wird das Trägerelement an dem Verpackungsboden derart bereitgestellt, dass es flächig am Verpackungsboden anliegt. Das Trägerelement ist bevorzugt als einfache Transportpalette ausgebildet.
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Der Schritt des Bereitstellens einer Schwenkeinrichtung mit einer Schwenkaufnahme kann vorzugsweise vor den vorstehenden genannten drei Schritten ausgeführt werden. Die Schwenkaufnahme ist um eine horizontale Schwenkachse um mindestens 85 Grad verschwenkbar, so dass sie in der Lage ist, auf ihr bereitgestellte Gegenstände aus einer horizontalen Position durch Schwenken um etwa 90°C in eine vertikale Position zu schwenken. Dazu weist die Schwenkaufnahme einen horizontal angeordneten ersten Aufnahmeschenkel und einen vertikal angeordneten zweiten Aufnahmeschenkel auf, wobei der erste Aufnahmeschenkel und der zweite Aufnahmeschenkel entlang der Schwenkachse aneinander fixiert sind. Der erste Aufnahmeschenkel und der zweite Aufnahmeschenkel bilden daher zusammen eine L-Form oder eine T-Form aus. Die Schwenkeinrichtung ist ausgebildet, vor und nach einer Schwenkbewegung auf ihr angeordnete Gegenstände tragen und stützen zu können.
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Zuerst wird vorzugsweise das Trägerelement am zweiten Aufnahmeschenkel mit vertikal orientierter Trägerfläche angeordnet, und dann die Solarmodul-Verpackung mit dem Verpackungsboden an der vertikal orientierten Trägerfläche des Trägerelementes positioniert. Die Anordnung des Trägerelements und der Solarmodul-Verpackung kann jedoch auch umgekehrt oder gleichzeitig erfolgen. Die Verpackungsöffnung liegt auf der von dem Trägerelement abgewandten Seite der Solarmodul-Verpackung. Sie ist derart orientiert, dass der Solarmodul-Stapel mit horizontal gestapelten Solarmodulen seitlich in die Solarmodul-Verpackung eingeführt werden kann.
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Der Solarmodul-Stapel wird durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung mit Hilfe von Gleitelementen, die unter dem Solarmodul-Stapel und/oder im Bereich des Verpackungsraumes der Solarmodul-Verpackung angeordnet sind, seitlich eingeführt. Die Gleitelemente werden benötigt, um die seitliche Einführbewegung des Solarmoduls-Stapels zu ermöglichen oder zu erleichtern. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die gestapelten Solarmodule die auf der Seite liegende Solarmodul-Verpackung nicht beschädigen. Das Ermöglichen oder Erleichtern der seitlichen Einführbewegung erfolgt dadurch, dass Haft- und/oder Gleitreibungskräfte derart herabgesetzt gesetzt werden, dass eine seitliche Bewegung des Solarmodulstapels hinreichend einfach ist. Der durch die Verpackungsöffnung seitlich in den Verpackungsraum eingeführte Solarmodul-Stapel kommt vorzugsweise vollständig in dem Verpackungsraum zum Liegen. Der Verpackungsraum wird durch die Wände und dem Verpackungsboden der Solarmodul-Verpackung definiert. Bevorzugt handelt es sich bei der Solarmodul-Verpackung um eine quaderförmige Kiste oder einen Karton, wobei deren Oberseite jeweils offen ist. Das heißt entweder ist die Oberseite durch einen aufklappbaren Deckel geöffnet oder an der Oberseite der Verpackung fehlt ein solcher Deckel, der am Ende des Verpackungsverfahrens angebracht wird.
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Nach dem Einführen des Solarmodul-Stapels in den Verpackungsraum wird die Schwenkaufnahme zusammen mit der Solarmodul-Verpackung, den darin angeordneten Solarmodulen und dem Trägerelement um mindestens 85 Grad geschwenkt, so dass die Verpackungsöffnung nach dem Verschwenkvorgang nach oben hin orientiert zu liegen kommt. Das Schwenken wird bevorzugt durch Antreiben des Schwenkarms mittels eines Motors realisiert.
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Die nach oben hin orientierte Verpackungsöffnung wird abschließend beispielsweise mittels eines Deckels verschlossen. Optional kann die Solarmodul-Verpackung weiterhin mittels Bändern fixiert werden, um für einen Transport vorbereitet zu sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verpackungsverfahrens werden nach dem Bereitstellen des Solarmodul-Stapels am Solarmodul-Stapel angeordnete Stapel-Gleitelemente derart vertikal bewegt, dass der Solarmodul-Stapel allein auf den Stapel-Gleitelementen aufliegt. Die Solarmodule sind horizontal gestapelt und werden mittels der Stapel-Gleitelemente vorzugsweise derart vertikal bewegt, dass das unterste Solarmodul des Solarmodul-Stapels, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition, ausschließlich mechanischen Kontakt zu den Stapel-Gleitelementen aufweist. Das heißt durch die Vertikalbewegung ist kein Kontakt mehr zu anderen unter dem untersten Solarmodul befindlichen Strukturen gegeben. Der Solarmodul-Stapel kann nach Überwindung der durch die Stapel-Gleitelemente herabgesetzten Haft- und/oder Gleitreibungskräfte seitlich in die Solarmodul-Verpackung bewegt werden. Die vertikale Bewegung wird vorzugsweise derart ausgeführt, dass der Solarmodul-Stapel gut in den Verpackungsraum eingeführt werden kann, ohne dabei die Verpackung durch mechanische Wechselwirkung zu beschädigen.
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Vorzugsweise findet beim seitlichen Einführen des Solarmodul-Stapels in den Verpackungsraum eine Relativbewegung zwischen dem Solarmodul-Stapel und den Stapel-Gleitelementen statt. Bevorzugter wird beim seitlichen Einführen des Solarmodul-Stapels in den Verpackungsraum der Solarmodul-Stapel auf Verpackungsraum-Gleitelementen in den Verpackungsraum eingeführt, wobei die Verpackungsraum-Gleitelemente vor dem Verfahrensschritt des Einführens des Solarmodul-Stapels im Verpackungsraum angeordnet werden. Die Verpackungsraum-Gleitelemente stellen sicher, dass weder der Solarmodul-Stapel noch die Solarmodul-Verpackung beim Einführen des Solarmodul-Stapels beschädigt werden. Die Verpackungsraum-Gleitelemente können vor dem Einführen des Stapels lösbar im Verpackungsraum angeordnet werden. Weiterhin ist denkbar, dass die Verpackungsraum Gleitelemente dauerhaft im Verpackungsraum fixiert sind und zusammen mit der Verpackung bereitgestellt werden.
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Die Stapel-Gleitelemente und/oder die Verpackungsraum-Gleitelemente können jeweils als Rollenbahn oder Rollenschienen, Linearlager, Luftkisseneinrichtungen, Kunststoff-Gleitschienen mit darauf verschiebbaren Gleitplatten oder dergleichen ausgebildet sein. Insbesondere die Verpackungsraum-Gleitelemente können beispielsweise als Rolllagerleisten ausgebildet sein, die auf der Seite der Solarmodul-Verpackung angeordnet werden, die auf dem vor dem Verschwenken der Schwenkvorrichtung horizontal angeordneten ersten Aufnahmeschenkel aufliegt. Die Verpackungsraum-Gleitelemente können beispielsweise Aufnahme- und/oder Steckeinrichtungen aufweisen, mit denen sie sich an komplementär ausgebildeten Steck- und/oder Aufnahmeeinrichtungen in der Solarmodul-Verpackung fixieren lassen.
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In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform wird das Einführen des Solarmodul-Stapels in den Verpackungsraum mittels einer Schiebeeinrichtung durchgeführt, die den Solarmodul-Stapel über die Gleitelemente in Form von Stapel- und/oder Verpackungsraum-Gleitelementen in den Verpackungsraum einschiebt.
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Wenn im Verpackungsraum Verpackungsraum-Gleitelemente angeordnet sind, werden die Verpackungsraum-Gleitelemente vorzugsweise nach dem Schritt des seitlichen Einführens des Solarmodul-Stapels und/oder nach dem Schritt des Verschwenkens der Schwenkaufnahme aus dem Verpackungsraum entfernt. Sie können dann wieder verwendet werden, wenn sie benötigt werden. Alternativ verbleiben die Verpackungsraum-Gleitelemente auch für den Transport im Verpackungsraum, z.B. in einer preisgünstigen Ausgestaltung als an der Verpackungswand fixierte Kunststoff-Gleitschienen mit darauf linear verschiebbar gelagerten Gleitplatten aus Kunststoff.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Solarmodul-Stapel auf einer Stapelpalette bereitgestellt, die vertikal bewegliche Stapel-Gleitelemente aufweist. Dies ermöglicht es, die Solarmodule horizontal auf der Stapelpalette zu stapeln, um einen auf der Stapelpalette angeordneten Solarmodul-Stapel bereitzustellen und durch vertikal bewegliche Stapel-Gleitelemente derart anzuheben, dass der Solarmodul-Stapel keinen Kontakt zu der Stapelpalette mehr aufweist sondern lediglich zu den Stapel-Gleitelementen. Die vertikal beweglichen Stapel-Gleitelemente können beispielsweise Rollen oder Stifte mit einem Oberflächenmaterial sein, das ein gutes Gleiten der Solarmodule erlaubt.
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Vorzugsweise wird das Trägerelement in Form einer zur Solarmodul-Verpackung passenden Transportpalette bereitgestellt. D.h., das Trägerelement wird in Form einer Transportpalette bereitgestellt, die ausgelegt ist, das Gewicht der Solarmodul-Verpackung samt Solarmodul-Stapel zu tragen, und weist daran angepasste Abmessungen auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Verfahrensschritte in einer in-line-Verpackungsanlage vorgenommen. Der Solarmodul-Stapel, die Solarmodul-Verpackung und das Trägerelement werden dann jeweils der Schwenkeinrichtung zugeführt, so dass der Solarmodul-Stapel in der Solarmodul-Verpackung verpackt und auf dem Trägerelement angeordnet von der Schwenkeinrichtung abtransportiert werden kann. Die in-line Verpackungsanlage weist dazu vorzugsweise mehrere Förderbänder auf. Ein erstes Förderband ist dazu ausgebildet, die Solarmodul-Verpackung samt am Verpackungsboden angeordnetem Trägerelement zu der Schwenkeinrichtung zu fördern. Ein zweites Förderband ist dazu ausgebildet, den Solarmodul-Stapel auf einer Stapelpalette benachbart zu Verpackungsöffnung der Solarmodul-Verpackung bereitzustellen. An dem zweiten Förderband kann eine Zentrierstation angeordnet sein, die den Solarmodul-Stapel vor dem Einführen in die Solarmodul-Verpackung zentriert. An der Schwenkeinrichtung wird der Solarmodul-Stapel mit Hilfe der Gleitelemente in der Solarmodul-Verpackung eingeschoben. Die von dem Solarmodul-Stapel entleerte Stapelpalette wird mittels eines dritten Förderbands abtransportiert. Das Trägerelement und die Solarmodul-Verpackung werden in der Schwenkeinrichtung um mindestens 85° geschwenkt, sodass die Solarmodule nach diesem Vorgang vertikal angeordnet werden. Ein Roboter oder ein Mitarbeiter der Produktion verschließt die Verpackungsöffnung der Verpackung mit einem Deckel und bändert die Solarmodul-Verpackung vorzugsweise. Ein viertes Förderband transportiert die verpackten Solarmodule aus der Schwenkeinrichtung ab. Mitarbeiter der Produktion müssen bei der Verpackung der Solarmodule keine schwere körperliche Arbeit leisten. Die Verpackung wird automatisch von der Anlage getätigt, die Mitarbeiter müssen lediglich die Anlage per Bedienpaneele steuern.
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Die Solarmodul-Verpackung kann geschlossene oder teilweise offene Seitenwände aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Solarmodul-Verpackung mit vier geschlossenen Seitenwänden bereitgestellt. Hiermit wird eine Aussetzung des verpackten Solarmodul-Stapels zur Witterung vermieden. Alternativ bevorzugt wird die Solarmodul-Verpackung mit teilweise offenen Seitenwänden bereitgestellt. Hierdurch wird Mitarbeitern oder Robotern eine Greifmöglichkeit für die Solarmodul-Verpackung bereitgestellt. Diese greifen in Öffnungen ein, die in den Seitenwänden vorgesehen sind, um die Solarmodul-Verpackung samt Solarmodul-Stapel zu bewegen.
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Vorzugsweise weist die Solarmodul-Verpackung nahezu das gleiche oder ein geringeres Raumvolumen wie der Solarmodul-Stapel auf. Das seitliche Einführen des Solarmodul-Stapels durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung mit Hilfe der Gleitelemente wird vorzugsweise derart ausgeführt, dass der komplette Solarmodul-Stapel die Solarmodul-Verpackung vollständig ausfüllt. Dem Solarmodul-Stapel wird dadurch die Möglichkeit genommen, in der Solarmodul-Verpackung zu verrutschen.
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Es kann entweder ein vollständiger Solarmodul-Stapel oder ein unvollständiger Stapel in die Solarmodul-Verpackung seitlich eingeführt werden. Unter einem vollständigen Solarmodul-Stapel wird ein kompletter Solarmodul-Stapel verstanden, der die Solarmodul-Verpackung nach dem seitlichen Einführen vollständig ausfüllt. Unter einem unvollständigen Solarmodul-Stapel wird ein kompletter Solarmodul-Stapel verstanden, der die Solarmodul-Verpackung nach dem seitlichen Einführen nicht vollständig ausfüllt, so dass die Solarmodul-Verpackung Leerraum aufweist. Nach dem seitlichen Einführen des Solarmodul-Stapels durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung mit Hilfe von Gleitelementen kann dann mindestens ein weiteres Solarmodul in die Solarmodul-Verpackung derart eingestapelt werden, dass es in die Solarmodul-Verpackung geschoben wird. Das Einstapeln kann hierbei manuell oder maschinell durchgeführt werden. Es werden dann vorzugsweise so viele weitere Solarmodule eingestapelt, bis die gestapelten Solarmodule die Solarmodul-Verpackung vollständig ausfüllen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die 1 erläutert. Hierbei zeigt:
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1 ein erfindungsgemäßes Solarmodul-Verpackungsverfahren.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Solarmodul-Verpackungsverfahren. Das Solarmodul-Verpackungsverfahren weist folgende Verfahrensschritte auf: In Verfahrensschritt 1 wird eine Mehrzahl von Solarmodulen bereitgestellt. Jedes Solarmodul weist eine Modulfläche auf. Die Solarmodule sind mit horizontal orientierten Modulflächen in einem Solarmodul-Stapel übereinander gestapelt. In Verfahrensschritt 2 wird eine Solarmodul-Verpackung bereitgestellt. Die Solarmodul-Verpackung weist einen Verpackungsboden, einen quaderförmigen Verpackungsraum bevorzugt mit vollständig geschlossenen Seitenwänden zur Aufnahme des bereitgestellten Solarmodul-Stapels und eine gegenüber dem Verpackungsboden und beabstandet vom Verpackungsboden angeordnete Verpackungsöffnung auf. In Verfahrensschritt 3 wird ein Trägerelement bereitgestellt. Das Trägerelement weist eine Trägerfläche zum Abstellen und zum Transport der Solarmodul-Verpackung auf. In Verfahrensschritt 4 wird eine Schwenkeinrichtung bereitgestellt. Die Schwenkeinrichtung weist eine Schwenkaufnahme auf, die um eine horizontale Schwenkachse um mindestens 85 Grad verschwenkbar ist. Die Schwenkaufnahme weist einen horizontal angeordneten ersten Aufnahmeschenkel und einen vertikal angeordneten zweiten Aufnahmeschenkel auf, wobei der erste Aufnahmeschenkel und der zweite Aufnahmeschenkel entlang der Schwenkachse aneinander fixiert sind. Die Verfahrensschritte 1 bis 4 können in einer willkürlich gewählten Reihenfolge nacheinander oder gleichzeitig und/oder teilweise gleichzeitig durchgeführt werden. In Verfahrensschritt 5 wird das Trägerelement am zweiten Aufnahmeschenkel angeordnet, wobei die Trägerfläche vertikal orientiert ist. In Verfahrensschritt 6 wird die Solarmodul-Verpackung mit dem Verpackungsboden an der vertikal orientierten Trägerfläche des Trägerelementes angeordnet. Die Verfahrensschritte 5 und 6 können in willkürlicher Reihenfolge nacheinander oder gleichzeitig durchgeführt werden. In Verfahrensschritt 7 wird der Solarmodul-Stapel durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung seitlich eingeführt. Dabei werden Gleitelemente eingesetzt, die unter dem Solarmodul-Stapel und/oder im Bereich des Verpackungsraumes angeordnet sind, in dem der seitlich in den Verpackungsraum eingeführte Solarmodul-Stapel zu liegen kommt. In Verfahrensschritt 8 wird die Schwenkaufnahme zusammen mit der Solarmodul-Verpackung, den darin angeordneten Solarmodulen und dem Trägerelement um mindestens 85 Grad verschwenkt, so dass die Verpackungsöffnung nach oben hin orientiert zu liegen kommt. In Verfahrensschritt 9 wird die Verpackungsöffnung beispielsweise mittels eines Deckels verschlossen und die Solarmodul-Verpackung optional mittels Bändern gesichert. Das in 1 gezeigte Verfahren kann automatisiert in einer in-line-Anlage durchgeführt werden. Die Bereitstellung des Solarmodul-Stapels, der Solarmodul-Verpackung und des Trägerelements, deren Anordnen in der Schwenkeinrichtung und der Abtransport des verpackten Solarmodul-Stapels auf dem Trägerelement aus der Schwenkeinrichtung erfolgen dann mittels Förderbändern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bereitstellen einer Mehrzahl von Solarmodulen
- 2
- Bereitstellen einer Solarmodul-Verpackung
- 3
- Bereitstellen eines Trägerelementes
- 4
- Bereitstellen einer Schwenkeinrichtung
- 5
- Anordnen des Trägerelementes am zweiten Aufnahmeschenkel
- 6
- Anordnen der Solarmodul-Verpackung mit dem Verpackungsboden an der vertikal orientierten Trägerfläche des Trägerelementes
- 7
- seitliches Einführen des Solarmodul-Stapels durch die Verpackungsöffnung in den Verpackungsraum der Solarmodul-Verpackung
- 8
- Verschwenken der Schwenkaufnahme zusammen mit der Solarmodul-Verpackung
- 9
- Verschließen der Verpackungsöffnung