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Die Erfindung betrifft eine Kompensatorenanordnung mit einem Metallbalg und einem Verankerungsrahmen.
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Um die Wärmeverluste in Hochtemperaturleitungen gering zu halten, sind solche Leitungen in der Regel mit einer thermischen Isolierung versehen.
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Bei Kompensatoren, die zum Dehnungsausgleich in solchen Leitungen vorgesehen sind, wird der Metallbalg entweder aus einem hochtemperaturfesten Werkstoff gefertigt und befindet sich innerhalb der genannten Isolierung, oder seine Betriebstemperatur muss durch Isolationsmaßnahmen gegenüber der Medientemperatur verringert werden. Dies kann zum Beispiel durch besonders lange und/oder aufgeweitete Schweißenden und eine Isolation zwischen dem Leitrohr und dem Schweißende erfolgen.
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Über eine Verankerung wird der Metallbalg von den Druckreaktionskräften entlastet. Die Verankerung besteht bei Hochtemperaturkompensatoren in der Regel aus schwimmend auf den Schweißenden gelagerten Verankerungskästen und daran befestigten Zugankern. Die Verankerungskästen stützen sich an fest mit den Schweißenden verbundenen Stützringen ab. Da die Verankerungen im Regelfall nicht isoliert sind, können diese wie ein großer Kühlkörper wirken und dadurch die Temperatur des Metallbalgs senken.
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Dadurch wird die Temperaturdifferenz zwischen der Leitung und dem Metallbalg weiter vergrößert. Diese Temperaturdifferenz muss über die Länge des Schweißendes ausgeglichen werden, was zu unterschiedlichen thermischen Dehnungen und damit zu hohen mechanischen Belastungen der Schweißenden führt, Zusätzlich werden die Schweißenden des Metallbalgs durch die Ankerkräfte bereichsweise unterschiedlich belastet. Durch die Überlagerung der thermischen und mechanischen Spannungen entstehen lokale Spannungsspitzen, die die Einsatzzeit der Kompensatoren oft auf weniger als 100 thermische Vollzyklen beschränkten. Ausfallursache ist in der Regel ein Versagen der Schweißenden.
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Es besteht daher Bedarf an einem Kompensator mit einem Verankerungskasten, der einerseits thermisch besser von dem Schweißende des Metallbalgs isoliert ist und der andererseits die Ankerkräfte möglichst gleichmäßig in das Schweißende einleitet. Dadurch werden die thermisch induzierten Spannungen verringert und die mechanisch induzierten Spannungen gleichmäßiger im Schweißende verteilt, so dass eine größere Lebensdauer erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Kompensatorenanordnung nach dem Anspruch 1, den Stützring nach dem Anspruch 14 und den Verankerungskasten nach dem Anspruch 16 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Kompensatorenanordnung, umfassend:
- – wenigstens einen Metallbalg, mit beidseitig je einem Anschluss- oder Schweißende;
- – wenigstens ein ein- oder mehrteiliges Leitrohr;
- – zwei Stützringe, von denen je einer mit einem Schweißende verbunden ist; und
- – einen Verankerungskasten, der sich an von dem Metallbalg abgewandten Stirnseiten der Stützringe abstützt,
wobei die Stützringe an der vom Metallbalg abgewandten Stirnseite in Richtung des Verankerungskastens und/oder der Verankerungskasten an einer dem jeweiligen Stützring zugewandten Stirnseite in Richtung des Stützrings vorstehende Abstützelemente aufweisen bzw. aufweist.
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Die Kompensatorenanordnung kann als sogenannter Angularkompensator oder als sogenannter Lateralkompensator ausgebildet sein. In letzterem Fall umfasst die Anordnung vorzugsweise zwei Metallbälge, die in Längsrichtung der Anordnung hintereinander angeordnet sind.
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Bei dem Metallbalg handelt es sich um ein Ausgleichselement, welches Querverschiebungen oder Winkelbewegungen aufnehmen kann. Durch eine geeignete Anordnung solcher Ausgleichselemente können thermische Dehnungen in Leitungssystemen kompensiert werden. Das Leitrohr dient der Strömungsführung und der inneren Isolation. Es besteht vorzugsweise aus wenigstens zwei Rohrsegmenten, um eine Winkel- oder Querverschiebung zu ermöglichen.
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Die Schweißenden verbinden den Balg mit dem Leitungssystem. Aufgrund einer bevorzugten Vergrößerung des Durchmessers der Schweißenden zum Balg hin entsteht ein Ringraum zwischen Leitrohr und Schweißende. Durch die Isolationswirkung dieses Ringraums, der auch mit einem Isolierstoff gefüllt sein kann, wird die Balgtemperatur gegenüber der Leitungstemperatur abgesenkt.
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Die Stützringe können das jeweilige Schweißende vollumfänglich umgreifen und fest mit dem Schweißende verbunden sein. Diese Verbindung kann beispielsweise eine Schweißverbindung sein. Das Schweißende und der Stützring können aus einem Material oder aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein, wobei bei der Herstellung aus unterschiedlichen Materialien beide Materialien gleiche oder ähnliche thermische Dehnungskoeffizienten aufweisen sollten, um eine Trennung der Verbindung des Stützrohrs von dem Schweißende durch unterschiedliche thermische Ausdehnungen zu verhindern.
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Der Verankerungskasten besteht aus wenigstens zwei Rahmen, die auf die Schweißenden beidseitig des Metallbalgs aufgeschoben werden oder nachträglich um die Schweißenden herum gelegt werden können, und aus mehreren Zugankern oder Ankern.
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Die Rahmen können insbesondere kreisförmig und im Querschnitt rechteckig oder U-förmig ausgebildet sein, mit einem Innenradius, der im Wesentlichen dem Außenradius des Schweißendes direkt neben dem Stützring auf der vom Metallbalg wegweisenden Seite entspricht.
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Der Verankerungskasten kann beispielsweise aus zwei Ringen bestehen, die auf die Schweißenden aufgeschoben und mittels der Anker in Längsrichtung der Anordnung über den Balg hinweg verbunden werden. Alternativ kann der Verankerungskasten aus zwei Hälften bestehen, wobei jede Hälfte beispielsweise zwei halbkreisförmige Rahmenteile umfasst, die durch die Anker oder einen aus- und einteleskopierbare Abstandhalter zur Montage in einem Abstand gehalten werden, so dass die beiden Rahmenteile neben den Stützringen auf der vom Metallbalg wegweisenden Seite von oben oder unten oder von den Seiten über die Schweißenden gestülpt und zum Beispiel über Verbindungslaschen miteinander verschraubt werden können.
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Die beiden kreisförmigen Rahmen oder die beiden Rahmenhälften können spiegelbildlich oder insbesondere identisch aufgebaut sein.
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Der Stützring weist an seiner vom Metallbalg wegweisenden Seite, und/oder der Verankerungskasten weist an seiner dem Stützring zugewandten Seite Abstützelemente auf, die in Richtung des Verankerungskastens, respektive des Stützrings zumindest im Wesentlichen senkrecht von der Oberfläche der Stirnseite des Stützrings und/oder des Verankerungskastens abstehen.
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Die Abstützelemente verhindern, dass der Verankerungskasten flächig an dem Stützring anliegt. Sie bewirken, dass der Kontakt der beiden Teile auf die Kontaktfläche der Abstützelemente beschränkt ist. Das heißt, Kräfte und Wärme können von dem Stützring auf den Verankerungskasten nur über die Abstützelemente übertragen werden und umgekehrt.
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Insbesondere kann dadurch die Wärmeübertragung zwischen dem Stützring und dem Verankerungskasten wesentlich verringert werden, je nach der Größe der aufaddierten Kontaktflächen aller Abstützwerte auf einem Wert von 20%, 10%, 5% oder weniger des Wärmeübergangs, der bei einem vollflächigen Kontakt zwischen Stützring und Verankerungskasten stattfinden würde. Dadurch wird der Verankerungskasten weniger stark erwärmt, und stattdessen kann die Temperatur des Metallbalgs steigen, wodurch die Temperaturdifferenz im Schweißende reduziert wird, was zu weniger Belastungen (Spannungen) durch unterschiedliche Temperaturen und damit zu einer verlängerten Lebensdauer, respektive Vollzyklenzahl, des versagenskritischen Schweißendes führt. Dadurch kann eine Lebensdauer des Verankerungskastens erhöht und eine Einsatzzeit für die Kompensatoren insgesamt verlängert werden.
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Zusätzlich können die Abstützelemente bei geeigneter Anordnung der zu erwartenden Verformung des Verankerungskastens im Betrieb entgegenwirken und eine Art Verformungskompensation darstellen. Dadurch werden die mechanisch induzierten Spannungen gleichmäßiger im Schweißende verteilt, was zu einer weiteren Steigerung der Lebensdauer führt.
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Dazu können die Abstützelemente symmetrisch zu zwei Ebenen angebracht werden, nämlich einer ersten Symmetrieebene, die durch die Mittellängsachse der Kompensatorenanordnung sowie durch die Mitte von zwei sich bezüglich der Mittellängsachse gegenüberliegenden Zugankern aufgespannt wird, und einer zweiten Symmetrieebene, die ebenfalls die Mittelache der Kompensatorenanordnung umfasst und senkrecht auf der ersten Symmetrieebene steht.
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Die Abstützelemente können separate Teile sein, die mit dem Stützring und/oder dem Verankerungskasten verbunden oder verbindbar sind. Alternativ können die Abstützelemente zusammen mit dem Stützring und/oder Verankerungskasten in einem Stück gebildet oder aus diesen herausgearbeitet sein.
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Die Größe der Abstützelemente, respektive die mit dem Stützring oder dem Verankerungskasten in Kontakt kommende Fläche des Abstützelements ist um ein Vielfaches kleiner als die Kontaktfläche bei einem flächigen Kontakt. Sie kann um den Faktor 10 oder 20 oder mehr kleiner als die gesamte mögliche Kontaktfläche sein.
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Die Abstützelemente können über ihre Länge und Breite eine gleichmäßige Dicke aufweisen, oder ein Fußbereich der Abstützelemente, der mit dem Stützring oder dem Verankerungskasten verbunden oder verbindbar ist, kann eine größere Breite aufweisen als die mit dem Stützring oder dem Verankerungskasten in Kontakt kommende Fläche des Abstützelements. Die Abstützelemente können auch pyramidenstumpfförmig, kegelstumpfförmig, halbkugelförmig, etc. ausgebildet sein.
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Die Länge der Abstützelemente, gemessen in Längsrichtung der Kompensatorenanordnung, kann vom Fachmann grundsätzlich frei gewählt werden. Die Länge der Abstützelemente ist die Länge, um die die Abstützelemente von der Oberfläche der Stirnseite des Stützrings oder des Verankerungskastens vorstehen.
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Die Abstützelemente können ein thermisch isolierendes Material umfassen oder können aus einem thermisch isolierenden Material gebildet sein und eine hohe Festigkeit aufweisen. Das heißt, dass die Abstützelemente zum Beispiel einen thermisch isolierenden Überzug aufweisen können oder aus wenigstens zwei Teilen bestehen, von den einer aus dem isolierenden Material gebildet ist. Dabei kann der Teil mit dem isolierenden Material zum Beispiel direkt am Stützring oder am Verankerungskasten anliegen oder einen am Verankerungskasten oder am Stützring anliegenden vorderen Bereich des Abstützelements bilden. Zusätzlich oder alternativ kann die Abstützfläche oder Endfläche des Abstützelements bogen- oder wellenförmig sein, wodurch die Kontaktfläche zwischen dem Stützring und dem Verankerungskasten weiter reduziert wird.
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Die Abstützelemente können an der Stirnseite über den Umfang des Stützrings und/oder des Verankerungskastens gleichmäßig verteilt angeordnet sein, das heißt einen gleichmäßigen Winkelabstand zueinander aufweisen. Der Winkelabstand kann bei zwei Abstützelementen 180°, bei vier Abstützelementen 90°, bei acht Abstützelementen 45°, etc. betragen.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, die zwei Abstützelemente länger auszubilden als zum Beispiel die acht Abstützelemente. Es ist außerdem möglich, bestimmte Abstützelemente länger und/oder dicker als andere auszubilden. Auch hierdurch lässt sich eine Kompensationswirkung gegenüber Verformungen erzielen.
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Ein durch die Abstützelemente geschaffener Zwischenraum zwischen dem Stützring und dem Verankerungskasten kann mit einem thermischen Isoliermaterial gefüllt sein oder gefüllt werden. Dies kann zum Beispiel ein ringförmiges Bauteil sein, das in den durch die Abstützelemente definierten Spalt zwischen dem Stützring und dem Verankerungskasten eingelegt wird, oder eine Isoliermatte oder ein hochtemperaturfester Isolierschaum oder ein Keramikelement, etc.
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Der Verankerungskasten kann mehrere Zuganker aufweisen, die gleichmäßig über den Umfang des Verankerungskastens angeordnet sind. Weist nur einer der Rahmen die Zuganker auf, muss der andere Rahmen entsprechende komplementären Verankerungspunkte oder -elemente für die Zuganker aufweisen.
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Vorteilhafter Weise können die Zuganker als Paare von zwei Flachankern ausgebildet sein, die vorzugsweise etwa gleich lang ausgebildet und über ein oder mehrere Gelenke miteinander verbunden sind.
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Die Zuganker können sich von einem Rahmen des Verankerungskastens in Richtung des anderen Rahmens bzw. der Verankerungskastenhälfte erstrecken und können zum Beispiel über den Metallbalg miteinander verbunden sein, sodass die beiden Rahmen des Verankerungskastens mit einer Stirnseite, respektive den von der Stirnseite vorstehenden Abstützelemente fest gegen die Stirnseite, respektive die von der Stirnseite vorstehenden Abstützelemente des Stützrings gepresst werden.
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Die Zuganker, respektive eine Mittellängsachse jedes Zugankers, können sich zumindest im verankerten oder verbundenen Zustand im Wesentlichen parallel zu einer Mittellängsachse der Kompensatorenanordnung erstrecken.
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Der Verankerungskasten kann zum Beispiel insgesamt zwei oder vier Zuganker aufweisen, die in einem Winkelabstand von 180° bzw. 90° mit dem Verankerungskasten verbunden sind. Jeweils zwei der Zuganker können sich dann bezüglich einer Ebene durch die Mittellängslinie der Kompensatoren gegenüberliegen.
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Die Zuganker können insbesondere stabförmig gebildet sind, mit einer flachen Ober- und Unterseite, die in parallelen Ebenen liegen, die senkrecht auf einer durch die Mittellängsachsen der Kompensatorenanordnung und des Zugankers aufgespannten Ebene stehen. Dies verhindert das Auftreten von zusätzlichen Verwindungskräften, wenn die Zuganker unter Zug und/oder Druck gesetzt werden.
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Jedes der Abstützelemente kann zwischen zwei benachbarten Zugankern angeordnet sein und zu jedem der beiden Zuganker einen gleichen Winkelabstand aufweisen. Das heißt, dass vier Abstützelemente zueinander einem Winkelabstand von 90° aufweisen können und dass jedes der Abstützelemente einen Winkelabstand von 45° zu zwei benachbarten Zugankern aufweist. Dies gilt immer dann, wenn die Anzahl der Abstützelemente gleich der Anzahl der Zuganker ist. Ist die Anzahl der Abstützelemente größer oder kleiner als die Anzahl der Zuganker gilt diese Regel entsprechend. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Winkelabstände beschränkt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn gerade doppelt so viele Abstützelemente wie Zuganker eingesetzt werden. Dies führt im Betrieb des Kompensators zu minimalen mechanischen Belastungen aufgrund lokaler Spannungsspitzen durch die Ankerkräfte in den Schweißenden, was sich wiederum günstig auf deren Standzeit oder die Einsatzdauer der Kompensatorenanordnung auswirken kann.
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Direkt unterhalb der Zuganker sind bevorzugt keine Abstützelemente angeordnet, damit sich der Verankerungskasten in diesem Bereich in Richtung der Kompensatorenanordnung-Mittellängsachse verformen kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Stützring für eine Kompensatorenanordnung. Der Stützring weist an wenigstens einer Stirnseite Abstützelemente auf, die von der Stirnseite des Stützrings im Wesentlichen senkrecht abstehen.
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Bei dem Stützring kann es sich insbesondere um den Stützring für einen Metallbalg einer Kompensatorenanordnung handeln, wie sie weiter oben bereits ausführlich beschrieben wurde.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Verankerungskasten, der zwei insbesondere identische Rahmen oder Rahmenteile umfasst, wobei jeder der Rahmen mehrere Zuganker und an wenigstens einer Stirnseite des Rahmens Abstützelemente aufweist. Die Abstützelemente stehen in wesentlichen senkrecht von der Stirnseite des Rahmens ab.
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Bei dem Verankerungskasten kann es sich insbesondere um den Verankerungskasten einer Kompensatorenanordnung handeln, wie sie weiter oben bereits ausführlich beschrieben wurde.
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Für die gesamte Beschreibung und die Ansprüche gilt, dass der Ausdruck „ein” als unbestimmter Artikel benutzt wird und die Anzahl von Teilen nicht auf ein einziges beschränkt. Sollte „ein” die Bedeutung von „nur ein” haben, so ist dies für den Fachmann aus dem Kontext zu verstehen oder wird durch die Verwendung geeigneter Ausdrücke wie z. B. „ein einziger” eineindeutig offenbart.
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Im Folgenden wird eine Ausführung der Kompensatorenanordnung anhand von Figuren näher erläutert. Technische, erfindungswesentliche Merkmale, die nur den Figuren entnommen werden können, gehören zum Umfang der Erfindung und können die Erfindung alleine oder in der gezeigten Kombination vorteilhaft weiterbilden.
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1 zeigt eine Kompensatorenanordnung nach dem Stand der Technik;
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2 zeigt einen Verankerungsrahmen nach einem Aspekt der Erfindung;
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Kompensatorenanordnung nach Art eines Angularkompensators; und
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Kompensatorenanordnung nach Art eines Lateralkompensators.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt eine Kompensatorenanordnung 1 nach dem Stand der Technik.
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Die Kompensatorenanordnung 1 weist einen Metallbalg 2 mit zwei leicht aufgeweiteten, zylindrischen Schweißenden oder Anschlussenden 3, 4, zwei Stützringe 5, 6, ein Leitrohr 11 und einen Verankerungskasten 7 mit zwei Rahmen 8, 9 und Zugankern 10 auf, welche Zuganker bei Bezugszeichen 10' gelenkig (schwenkbar) verbunden sind, um angulare Bewegungen aufzunehmen.
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Zwischen dem Leitrohr 11 und dem jeweiligen Schweißende 3, 4 ist ein Isolationsmaterial 12 eingebracht. Die Kompensationsanordnung 1 weist weiterhin eine Außenisolation 13 auf, mit Unterbrechungen 14 in Bereich der Zuganker 10.
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Der Verankerungskasten 7, respektive die beiden Rahmen 8, 9, liegen mit einer Stirnseite 8a, 9a vollflächig an einer Stirnseite 5a, 6a der Stützringe 5, 6 an.
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Von den Schweißenden 3, 4 kann ein Wärmefluss über die Stützringe 5, 6 und die Rahmen 8, 9 des Verankerungskastens 7 über die Zuganker 10 an die Umgebung abgeleitet werden.
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Dies führt im Betrieb zu einer Abkühlung der Schweißenden 3, 4 und dadurch zu unterschiedlich großen radialen thermischen Dehnungen in den Schweißenden, die durch elastische oder plastische Dehnungen des Materials ausgeglichen werden müssen. Dies resultiert in thermischen Spannungen des Werkstoffs der Schweißenden 3, 4.
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Neben den thermisch induzierten Spannungen treten mechanische Spannungen durch Verankerungskräfte auf. Die Zuganker 10 der Kompensatorenanordnung 1 weisen einen Winkelabstand von 180° auf. Verformungen des Verankerungskastens 7 unter Last führen zu einer nicht rotationssymmetrischen Einleitung der Verankerungskräfte in die Kompensatorenanordnung 1, so dass lokale Spannungsspitzen entstehen können.
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Durch diese kombinierte Belastung werden die Schweißenden 3, 4 zu versagenskritischen Komponenten der Kompensatorenanordnung 1 und können oft nur weniger als 100 Volltemperaturzyklen ertragen.
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Die 2 zeigt ein Viertel eines Rahmens 15, der Teil eines Verankerungskastens 7 einer Kompensatorenanordnung 1 gemäß eines Aspekts der Erfindung ist.
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Der Rahmen 15, respektive das gezeigte Viertel des Rahmens 15, weist einen Zuganker 10 und ein Abstützelement 16 auf, das mit einer Stirnseite 15a des Rahmens 15 verbunden ist und von dieser vorsteht. Der gesamte, nicht dargestellte Verankerungskasten 7 umfasst acht solcher Viertel, von den jeweils vier einen der beiden Rahmen 8, 9 bilden, mit im Ausführungsbeispiel jeweils vier Zugankern 10 und vier Abstützelementen 16 pro Rahmen 8, 9.
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An der Stirnseite 15a ist als schraffierter Bereich eine Anlagefläche 17 angedeutet, mit der der Rahmen 15 an einem nicht gezeigten Stützring 5, 6 der Kompensatorenanordnung 1 anliegen würde, wenn die Stirnseite 15a eine glatte Oberfläche hätte (vgl. den Stand der Technik gemäß 1).
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Gemäß dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet das Abstützelement 16, respektive dessen Endfläche 16a, die Anlagefläche, mit der der Verankerungskasten 7 den Stützring 5, 6 kontaktiert. Dadurch kann die Kontaktfläche zwischen Stützring 5, 6 und Verankerungsrahmen 7 auf einen Wert unter 5% gegenüber der flächigen Anlage (Bezugszeichen 17) reduziert werden, wodurch auch ein Wärmeabfluss über den Verankerungskasten 7 und insbesondere über die nicht isolierten Anker 10 entsprechend reduziert wird.
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Der Zuganker 10 ist stabförmig ausgebildet und weist eine flache Oberseite 10a und eine flache Unterseite 10b auf, die in parallelen Ebenen liegen, die senkrecht zu einer Ebene E1 orientiert sind, die durch eine Mittellängslinie L der Kompensatorenanordnung 1 und eine Mittellängsachse des jeweiligen Zugankers 10 aufgespannt wird, die parallel zu Mittellängsachse L der Kompensatorenanordnung 1 verläuft. Der Zuganker 10 ist beim fertigen Kompensator über eine Gelenkanordnung (hier nicht gezeigt; vgl. 1) mit einem weiteren, nicht dargestellten Zuganker verbunden.
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Das Abstützelement 16 ist auf dem Rahmen 15 symmetrisch zu der Ebene E1 und symmetrisch zu einer weiteren Ebene E2, die die Mittellängsachse L der Kompensatorenanordnung 1 umfasst und senkrecht zur Ebene E1 steht, angeordnet, und weist zu jeder der Ebenen einen Winkelabstand von α = 45° auf. Wenn mehrere Abstützelemente 16 in dem Winkelbereich zwischen den zwei Ebenen E1, E2 vorgesehen sind, können diejenigen Abstützelemente, die näher bei den Zugankern 10 angeordnet sind, länger ausgebildet sein, das heißt weiter gegenüber dem Rahmen 15 hervorkragen als die weiter entfernten Abstützelemente, um nahe der Anker auftretende Verformungen zu kompensieren.
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3 zeigt eine Kompensatoranordnung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung teilweise im Längsschnitt, wobei die Kompensatoranordnung 1 grundsätzlich der anhand von 1 ausführlich beschriebenen Anordnung entspricht – mit der Ausnahme, dass die Abstützung zwischen den Schweißenden 3, 4 und dem Verankerungskasten 7 gemäß 2 oder in vergleichbarer, erfindungsgemäßer Weise ausgebildet ist.
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Die Kompensatoranordnung 1 gemäß 3 weist nur einen einzigen Metallbalg 2 auf und fungiert somit als sogenannter Angularkompensator zum Aufnehmen von angularen (Winkel-)Bewegungen. Bei Bezugszeichen 18 ist zusätzlich noch eine Transportsicherung dargestellt, welche vor Inbetriebnahme der Kompensatoranordnung 1 zu entfernen ist.
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Abweichend von der Darstellung in 1 weist die Kompensatoranordnung 1 gemäß 3 keine Außenisolation auf. Diese wird in der Regel erst nachträglich, das heißt nach Installation der eigentlichen Kompensatoranordnung 1 aufgebracht und gehört normalerweise nicht zum eigentlichen Lieferumfang der Kompensatoranordnung 1.
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4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kompensatoranordnung 1, welche zwei in Längsrichtung der Anordnung hintereinander angeordnete Metallbälge 2 aufweist und somit als sogenannter Lateralkompensator fungiert, wodurch laterale Versatzbewegung einer Leitungsanordnung, in welche die Kompensatoranordnung 1 integriert ist, aufgenommen werden können. Bezugszeichen 18 bezeichnet wiederum Transportsicherungen, die vor Inbetriebnahme der Kompensatoranordnung 1 entfernt werden.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 4 überbrücken die (Zug-)Anker 10 die gesamte Kompensatoranordnung 1, das heißt beide Metallbälge 2 sowie ein dazwischen befindliches Verbindungsstück 19. Es handelt sich also nicht einfach um eine Hintereinanderschaltung zweier Kompensatoranordnungen 1 gemäß 3.
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Die Abstützung der Schweißenden 3, 4 erfolgt auch in 4 gemäß 2 oder in vergleichbarer, erfindungsgemäßer Weise.
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Ansonsten bezeichnen in allen Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleichwirkende Elemente.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Beispielsweise können die Abstützelemente zusätzlich oder alternativ auch an dem Stützring (vgl. 1) angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kompensatorenanordnung
- 2
- Metallbalg
- 3
- Schweißende
- 4
- Schweißende
- 5
- Stützring
- 5a
- Stirnseite
- 6
- Stützring
- 6a
- Stirnseite
- 7
- Verankerungskasten
- 8
- Rahmen
- 8a
- Stirnseite
- 9
- Rahmen
- 9a
- Stirnseite
- 10
- Zuganker
- 10'
- Gelenk
- 10a
- Oberseite
- 10b
- Unterseite
- 11
- Leitrohr
- 12
- Isolation
- 13
- Außenisolation
- 14
- Unterbrechung
- 15
- Rahmen
- 15a
- Stirnseite
- 16
- Abstützelement
- 16a
- Endfläche
- 17
- Anlagefläche
- 18
- Transportsicherung
- 19
- Verbindungsstück
- E1
- Ebene
- E2
- Ebene
- L
- Mittellängsachse
- α
- Winkel