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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, bei welcher ein Benutzer durch Betätigen eines Touchpads sowohl ein Berührsignal, das von einem Berührort auf das Touchpad abhängt, als auch ein Drucksignal, das von einer auf das Touchpad ausgeübten Anpresskraft abhängt, erzeugen kann. Durch die Bedienvorrichtung wird ein Steuersignal für ein Gerät des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von sowohl dem Berührsignal als auch dem Drucksignal erzeugt. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung.
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Aus der
EP 2 546 730 A2 ist ein Touchpad für einen portablen Computer bekannt, das sowohl eine Sensormatrix zum Erfassen eines Berührorts an dem Touchpad und zum Erzeugen eines den Berührort beschreibenden Berührsignals aufweist als auch einen Drucksensor, um eine auf das Touchpad von einem Benutzer ausgeübte Anpresskraft zu erfassen und durch ein Drucksignal zu beschreiben. Damit eine gläserne Abdeckscheibe, welche die vom Benutzer zu berührende Bedienfläche darstellt, in dem portablen Computergerät nicht wackelt oder scheppert, ist diese Scheibe fest mit dem Computergehäuse verbunden. Bei Ausüben der Anpresskraft auf die Scheibe biegt sich diese durch und überträgt hierdurch die Anpresskraft auf einen Drucksensor zum Erzeugen des Drucksignals.
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Die aus dem Stand der Technik bekannte Lösung weist den Nachteil auf, dass sich die Scheibe an einem Rand, an welchem die Scheibe mit dem Gehäuse verbunden ist, nicht durchbiegen lässt. Denn diese feste Lagerung der Scheibe an dem Gehäuse ist zu steif, um von einem Benutzer mit einem Finger verformt werden zu können. Hierdurch ergibt sich der Nachteil, dass nicht die gesamte Scheibenfläche als drucksensitives Touchpad genutzt werden kann.
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Weiterhin ist aus der
EP 1 691 263 A1 ein Display mit einem Touchscreen bekannt. Das Display ist dabei bewegbar in einem Rahmen gelagert, sodass das Display beim Betätigen durch eine Bedienperson zum Beispiel um eine vorgegebene Achse gedreht werden kann. Das Display funktioniert somit ähnlich wie eine Drucktaste. Die Bewegung des Displays wird von einem Detektionsmechanismus, zum Beispiel mittels Sensoren, erfasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Touchpad eines Kraftfahrzeugs um die Funktionalität der Drucksensitivität zu erweitern.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche gelöst.
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Erfindungsgemäß bereitgestellt wird eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Bedienvorrichtung weist ein Touchpad auf, das dazu ausgelegt ist, ein Berührsignal zu erzeugen, das von einem Berührort auf dem Touchpad abhängig ist. Unter einem Touchpad ist hier insbesondere eine Anordnung aus einer Scheibe und einer an der Scheibe angeordneten Sensormatrix zu verstehen. Durch die Scheibe ist eine Bedienfläche bereitgestellt, die ein Benutzer berühren kann, um ein Berührsignal zu erzeugen. Die Bedienfläche stellt eine Oberfläche der Scheibe dar. Das Berührsignal wird durch die Sensormatrix in Abhängigkeit vom Berührort erzeugt. Der Berührort wird hierbei zweidimensional erfasst, z.B. als Koordinaten.
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Bei der Bedienvorrichtung ist zusätzlich eine Sensoreinrichtung mit zumindest einem Sensor zum Erzeugen eines von einer Druckkraft abhängigen Drucksignals bereitgestellt. Mit anderen Worten weist die Bedienvorrichtung zumindest einen Drucksensor oder Kraftsensor auf. Des Weiteren ist das Touchpad durch eine Halteeinrichtung bezüglich der Sensoreinrichtung derart gelagert, dass die Anpresskraft des Benutzers auf die Sensoreinrichtung übertragen werden kann. Hierzu ist durch die Halteeinrichtung das Touchpad bezüglich der Sensoreinrichtung derart bewegbar gelagert, dass eine von einem Benutzer auf das Touchpad ausgeübte Anpresskraft auf die Sensoreinrichtung wirkt. Drückt also der Benutzer auf das Touchpad, so wird die hierdurch beispielsweise mit dem Finger auf das Touchpad ausgeübte Anpresskraft dank der beweglichen Lagerung auf den zumindest einen Sensor der Sensoreinrichtung übertragen.
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Durch die Bedienvorrichtung ist des Weiteren eine Steuereinrichtung bereitgestellt, die dazu ausgelegt ist, das Steuersignal zum Steuern eines Gerätes des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Informations-/ Unterhaltungssystems (Infotainmentsystem) oder eines Navigationsgeräts, zu erzeugen. Das Steuersignal wird hierbei in Abhängigkeit von dem Berührsignal des Touchpads und dem Drucksignal der Sensoreinrichtung erzeugt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein zufälliges Berühren des Touchpads nicht zum Erzeugen eines Steuersignals führen muss. Denn durch Überprüfen des Drucksignals kann sichergestellt werden, dass der Benutzer eine Mindestanpresskraft ausüben muss, damit das Steuersignal erzeugt wird.
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Um nun die Anpresskraft über das gesamte Touchpad, also die gesamte Bedienfläche, zuverlässig erfassen zu können, ist die Halteeinrichtung bei der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung in besonderer Weise ausgestaltet. Die Halteeinrichtung weist ein Schwenkarmelement oder Hebelarmelement auf, an welchem das Touchpad befestigt ist. Das Hebelarmelement ist durch eine Drehgelenkeinrichtung drehbar bezüglich der Sensoreinrichtung gelagert. Mit anderen Worten ist das Hebelarmelement um eine Drehachse drehbar gelagert. Das Touchpad ist hierdurch bezüglich der Sensoreinrichtung relativ bewegbar. Das Touchpad weist hierbei entlang des Hebelarmelements einen Abstand größer als Null zu der Drehgelenkeinrichtung auf. Mit „entlang des Hebelarmelements“ ist hierbei gemeint, dass das Touchpad radial bezüglich der Drehachse einen Abstand aufweist, der größer als Null ist. Indem das Touchpad nicht direkt an der Drehgelenkeinrichtung angeordnet ist, sondern einen Abstand größer als Null aufweist, ergibt sich der Effekt, dass sich an jedem Berührort auf dem Touchpad eine Hebelwirkung ergibt, durch welche die Anpresskraft von dem Berührort als Druckkraft auf die Sensoreinrichtung übertragen wird.
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Insgesamt ergibt sich durch die Bedienvorrichtung somit der Vorteil, dass die Anpresskraft an jedem Berührort des Touchpads durch die Sensoreinrichtung erfasst werden kann. Der Abstand des Touchpads von der Drehgelenkeinrichtung ist hierbei bevorzugt größer als ein Zentimeter, insbesondere größer als zwei Zentimeter. Hierdurch lässt sich mittels der Sensoreinrichtung zuverlässig auch an denjenigen Berührorten, die der Drehgelenkeinrichtung am nächsten sind, zuverlässig die Anpresskraft insbesondere rauscharm oder mit einem Mindest-SNR (SNR - Signal-zu-Rausch-Verhältnis) ermitteln. Das Touchpad kann auch als Bildschirm ausgestaltet sein, d.h. als Berührbildschirm oder Touchscreen.
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Das Touchpad ist dabei nicht direkt an dem Hebelarmelement angeordnet, sondern mittels einer Aktoreinheit zum Erzeugen eines haptischen Feedbacks an dem Hebelarmelement gehalten. Mit anderen Worten wird durch das Hebelarmelement auch die Aktoreinheit gehalten oder getragen. Die Aktoreinheit kann beispielsweise einen Elektromotor mit einer Unwucht (z.B. einer exzentrisch gelagerten Masse) oder ein Piezoelement aufweisen, um beispielsweise eine Vibration des Touchpads zu verursachen, die der Benutzer beispielsweise mit einer Fingerkuppe spüren kann. Durch Lagern der Aktoreinheit auf dem Hebelarmelement ergibt sich der Vorteil, dass die Vibration nur gedämpft in andere Teile des Kraftfahrzeugs, beispielsweise ein Verkleidungsteil, übertragen wird und somit von dort aus kein Schall in den Fahrzeuginnenraum abgestrahlt wird.
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Das Hebelarmelement kann nun beispielsweise als Wippe ausgestaltet sein, das heißt, die Sensoreinrichtung einerseits und das Touchpad andererseits bezüglich der Drehgelenkeinrichtung angeordnet sein. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass das Touchpad und die Sensoreinrichtung entlang des Hebelarmelements bezüglich der Drehgelenkeinrichtung auf derselben Seite angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich ein kompakter Aufbau der Bedienvorrichtung. Das Hebelarmelement kann also z.B. eine Klappe oder ein Schwenkbügel sein. Die Drehgelenkeinrichtung befindet sich mit anderen Worten an einem Rand des Hebelarmelements.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Hebelarmelement über ein jeweiliges Anlageelement an jedem Sensor der Sensoreinrichtung abgestützt. Das Anlageelement kann beispielsweise ein an dem Hebelarmelement angeformter Stutzen sein. Durch jedes Anlageelement ist eine bezüglich des Sensors zentrische Kraftübertragung von dem Hebelarmelement auf den jeweiligen Sensor bereitgestellt. Mit anderen Worten kann mittels des Anlageelements eine Kraftübertragung von dem Hebelarmelement auf den Bereich größter Sensivität jedes Sensors sichergestellt werden. Dies macht eine Auswertung der Anpresskraft besonders zuverlässig.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Drehgelenkeinrichtung zwei Drehgelenke auf. Die Drehachsen der beiden Drehgelenke sind dabei selbstverständlich koaxial zueinander angeordnet. Durch Bereitstellen von zwei Drehgelenken ergibt sich der Vorteil, dass das Hebelarmelement und damit das Touchpad nur in einer einzigen definierten Drehebene drehbar oder bewegbar gelagert ist. Hierdurch kann ein Klappern oder Scheppern bei einer Vibration des Kraftfahrzeugs vermieden werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Sensoreinrichtung zwei Sensoren auf, die jeweils entlang des Hebelarmelements mittig bezüglich des Touchpads angeordnet sind. Durch die mittige Anordnung ergibt sich der Vorteil, dass das Hebelarmelement über die beiden Sensoren gegen Verkippen abgestützt werden kann und sich zugleich über die gesamte Bedienfläche eine gute Sensierbarkeit der Anpresskraft sicherstellen lässt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist der zumindest eine Sensor der Sensoreinrichtung ein kapazitiver Sensor und eine Elektrode des jeweiligen Sensors durch eine Feder, insbesondere eine Tellerfeder, gebildet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch den Sensor zugleich eine Rückstellkraft auf das Hebelarmelement ausgeübt werden kann, so dass das Hebelarmelement und damit das Touchpad in unbedientem Zustand in einer vorbestimmten Ausgangslage gehalten wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgelegt, einen Betragswert der Druckkraft, wie ihn die Sensoreinrichtung durch das Drucksignal signalisiert, in einen Betragswert der Anpresskraft, die der Benutzer an dem Touchpad ausübt, umzurechnen. Das Umrechnen erfolgt in Abhängigkeit von der Hebelarmlänge, die durch den Abstand des Berührorts von der Drehgelenkeinrichtung definiert ist. Diese Ausführungsform der Steuereinrichtung weist den Vorteil auf, dass sich für jeden Berührort auf dem Touchpad ein individueller Auslöseschwellwert einstellen lässt, obwohl dieselbe Anpresskraft in Abhängigkeit von dem Berührort eine unterschiedliche Druckkraft auf die Sensoreinrichtung hervorruft.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, für zumindest zwei Berührbereiche, insbesondere alle Berührbereiche, auf dem Touchpad denselben Auslöseschwellwert zum Erzeugen des Steuersignals bereitzustellen. Hierdurch ergibt sich für diese Berührbereiche dieselbe Auslösekraft, um ein Steuersignal zu erzeugen, also eine einheitliche Bedienung.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, das zumindest eine Bedienvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung aufweist. Eine Bedienvorrichtung kann beispielsweise in einer Mittelkonsole oder in einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs bereitgestellt sein. Die Steuereinrichtung dieser Bedienvorrichtung kann beispielsweise mit einem Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs zum Steuern desselben gekoppelt sein.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung,
- 2 eine Prinzipienskizze zur Funktionsweise der Bedienvorrichtung von 1,
- 3 eine schematische Darstellung einer Schaltungsplatine mit einer Sensoreinrichtung der Bedienvorrichtung von 1,
- 4 eine schematische Darstellung eines Hebelarmelements der Bedienvorrichtung von 1,
- 5 eine schematische Darstellung der Anordnung des Hebelarmelements von 4 bezüglich der Sensoreinrichtung von 3 und
- 6 eine schematische Darstellung der Anordnung von 5, wobei das Hebelarmelement an der Sensoreinrichtung anliegt.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 und 2 zeigt von einem Kraftfahrzeug 1 eine Mittelkonsole 2. In der Mittelkonsole 2 kann ein Dreh-Drück-Steller 3 angeordnet sein. Das Kraftfahrzeug 1 kann des Weiteren eine Bedienvorrichtung 4 aufweisen, die ebenfalls in der Mittelkonsole 2 angeordnet sein kann. Die Bedienvorrichtung 4 kann ein Touchpad 5 aufweisen, das beispielsweise eine Scheibe 6 aufweisen kann, durch welche eine Berührfläche 7 gebildet oder bereitgestellt sein kann, die der Benutzer berühren kann, um hierdurch ein Gerät 21 des Kraftfahrzeugs 1 zu bedienen. Die Scheibe 6 kann z.B. aus Glas sein. Auf einer der Berührfläche 7 gegenüberliegenden Seite der Scheibe 6 kann eine (in 1 nicht dargestellte) Sensormatrix zum Erfassen von Berührorten 8 bereitgestellt sein. Die dargestellten Berührorte 8 sind nur beispielhaft zur Veranschaulichung. Die Berührorte 8 können beispielsweise Berührstellen sein, an welchen der Benutzer beispielsweise mit einer Fingerkuppe die Berührfläche 7 berührt. Die Sensoren der Sensormatrix 15 können beispielsweise kapazitive Sensoren sein, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Durch die Bedienvorrichtung 4 kann bei einer Berührung der Bedienfläche 7 auch eine Anpresskraft 9 ermittelt werden, welche der Benutzer an dem Berührort 8 auf die Scheibe 6 ausübt. Zum Erfassen der Anpresskraft 9 kann das Touchpad 6 an einer Hebelarmeinrichtung 10 befestigt sein. Das Hebelarmelement 10 kann durch eine Drehgelenkeinrichtung 11 um eine Drehachse 11' drehbar gelagert sein. Die Hebelarmeinrichtung 10 liegt an einer Sensoreinrichtung 16 an und ist bezüglich der Sensoreinrichtung 16 um eine Drehachse 11' schwenkbar oder drehbar gelagert. Hierdurch wird die Anpresskraft 9 durch eine Hebelbewegung 12 auf die Sensoreinrichtung 16 übertragen. Die Sensoreinrichtung 16 kann in einer Gehäuseschale 13 angeordnet sein. Das Touchpad 6 kann hierbei mittels oder über einer Aktoreinrichtung 14 an dem Hebelarmelement 10 befestigt sein. Die Sensoreinrichtung 16 kann bezüglich des Gehäuses 13 fest gelagert sein.
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Eine Steuereinrichtung 20 der Bedienvorrichtung 4 kann dazu ausgelegt sein, bei Erzeugen eines Steuersignals C und/oder bei Erfassen einer Anpresskraft 9 größer als ein vorgegebener Schwellenwert ein haptisches Feedback an der Bedienfläche 7 zu erzeugen, das der Benutzer beispielsweise mit einer Fingerkuppe spüren kann. Beispielsweise kann die Aktoreinrichtung 14 hierzu die Scheibe 6 durch eine Rüttelbewegung oder eine Vibration bewegen.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bedienvorrichtung 4. Zusätzlich zu den in 1 dargestellten Komponenten ist in 2 die an der Scheibe 6 angeordnete Sensormatrix 15 sowie die Sensoreinrichtung 16 zum Erfassen einer Druckkraft 17. Die Druckkraft 17 kann durch ein an dem Hebelarmelement 10 angeordnetes Anlageelement 18 von dem Hebelarmelement 10 auf die Sensoreinrichtung 16 übertragen werden. Durch das Anlageelement 18 kann das Hebelarmelement 10 an der Sensoreinrichtung abgestützt sein oder an dieser anliegen. Die Anpresskraft wird durch die Hebelbewegung 12 über das Anlageelement 18 als Druckkraft 17 auf die Sensoreinrichtung 16 übertragen. Hierbei kann ein Anlageort 19 des Anlageelements 18 auf der Sensoreinrichtung 16 und/oder eine Anlage- oder Auflagefläche des Anlageelements 18 auf der Sensoreinrichtung durch die Form des Anlageelements 18 gezielt eingestellt sein. Die von der Sensoreinrichtung 16 erfasste Druckkraft 17 wird als Drucksignal P an eine Steuereinrichtung 20 kann übertragen werden. Eine von der Sensormatrix 15 erfasste Berührung kann als Berührsignal T an die Steuereinrichtung 20 übertragen werden. Die Steuereinrichtung 20 kann in Abhängigkeit von dem Berührsignal T und dem Drucksignal P ein Steuersignal C erzeugen, durch welches ein Gerät 21 des Kraftfahrzeugs 1, beispielsweise ein Infotainmentsystem, gesteuert werden kann.
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Die doppelte Abhängigkeit der Erzeugung oder Ausgabe des Steuersignals C sowohl vom Berührort 8 als auch von der Anpresskraft 9 kann bei der Bedienvorrichtung 1 auf einen Teilbereich der Bedienfläche 7 begrenzt sein. Für den übrigen Teilbereich kann vorgesehen sein, dass lediglich der Berührort 8 ausgewertet wird, so dass der Benutzer kraftlos allein durch Auflegen beispielsweise einer Fingerkuppe auf der Bedienfläche 7 eine Bedienung durchführen kann, beispielsweise eine Bediengeste eingeben kann oder ein Schriftzeichen.
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In denjenigen Teilbereichen, die sowohl einen Berührort 8 auswerten als auch die Anpresskraft kann hierdurch einen Tastenbedienung nachgeahmt werden, wie sie ansonsten durch mechanische Taster realisiert werden müsste. Beispielsweise können die diese Bereiche Funktionstastenbereiche F1-F8 umfassen, welche in Abhängigkeit von einem aktuellen Betriebsmodus unterschiedlichen Funktionen zugeordnet sein können. Des Weiteren können beispielsweise Wechseltasten W1, W2 realisiert werden. Mit diesen kann beispielsweise zwischen Bedienmenüs gewechselt werden. Des Weiteren kann eine Menüwahltaste M und eine Korrekturtaste K realisiert sein. Mit der Menüwahltaste M kann beispielsweise bei einer Bedienung mehrerer Geräte durch die Bedienvorrichtung 4 zwischen einzelnen Geräten, beispielsweise einem Navigationsgerät, einem Telefon, einem Medienwiedergabegerät, gewechselt werden. Mit der Korrekturtaste K kann beispielsweise zu einem vorangegangenen Bedienschritt zurückgewechselt werden.
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In 2 ist veranschaulicht, dass das Touchpad 5 einen Abstand 22 entlang einer radialen Erstreckungsrichtung 23 des Hebelarmelements 10 von der Drehgelenkeinrichtung 11 aufweist. Der Abstand 22 ist größer als Null, insbesondere kann der Abstand 22 größer als ein Zentimeter sein. Hierdurch ist sichergestellt, dass auch ein Berührort 8' an einem Randbereich 24 der Platte 6, der der Drehgelenkeinrichtung 11 am nächsten ist, immer noch eine ausreichend große Kraftübertragung auf die Sensoreinrichtung 16 vorhanden ist oder resultiert, das heißt eine Anpresskraft im Bereich des Berührorts 8' führt immer noch zu einer Druckkraft 17, die insbesondere zuverlässig sensiert werden kann.
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Die Tasten F1-F8, K, M stellen jeweils einen Berührbereich dar. Für jeden Berührbereich F1-F8, K, M ist bevorzugt bezüglich der Anpresskraft 9 derselbe Auslöseschwellenwert zum Erzeugen des Steuersignals C vorgesehen. Hierzu kann die Steuereinrichtung 20 für Hebelarmlängen L1 und L2 ein Verhältnis L1 zu L2 berücksichtigen.
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In 2 ist des Weiteren dargestellt, wie entlang der radialen Erstreckungsrichtung 23 des Hebelarmelements 10 die Sensoreinrichtung 16 mittig zum Touchpad 5 angeordnet ist, das heißt eine Mittelachse 25 des Touchpads 5, insbesondere der Platte 6, schneidet in Verlängerung die Sensoreinrichtung 16.
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3 zeigt das Gehäuse 13 mit der Sensoreinrichtung 16. Die Sensoreinrichtung 16 kann in dem gezeigten Beispiel zwei Drucksensoren 26 aufweisen. Jeder Drucksensor 26 kann auf einer Trägerplatine oder Leiterplatte 27 angeordnet sein. Durch die Leiterplatte 27 kann auch ein Schaltkreis für die Steuereinrichtung 20 realisiert sein.
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Jeder Drucksensor 26 kann beispielsweise eine Tellerfeder 28 oder ein anderes metallisches Formbiegeteil aufweisen, welches eine Elektrode einer kapazitiven Sensoranordnung darstellen kann. Die Tellerfeder 28 oder das Formbiegeteil kann direkt mit einer Leiterbahn der Leiterplatte 27 verlötet sein.
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In 4 ist das Hebelarmelement 10 dargestellt. Gezeigt ist eine Unterseite 30 des Hebelarmelements 10, welches im eingebauten Zustand dem Gehäuse 13, das heißt der Leiterplatte 27, zugewandt sein kann. An der Unterseite 30 können die Anlageelemente 18 angeordnet sein. Beispielsweise können die Anlageelemente 18 durch ein Spritzgussverfahren an dem Hebelarmelement 10 ausgeformt oder ausgebildet sein. Jedes Anlageelement 18 kann beispielsweise durch einen Stutzen dargestellt sein. Insbesondere kann ein Anlageelement 18 eine hohlzylindrische Form aufweisen. Hierdurch ergibt sich ein besonders leichtes Anlageelement, das zudem für die beschriebene Verwendung ausreichend großes Biegemoment aufnehmen kann.
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Von der Drehgelenkeinrichtung 11 ist in 4 derjenige Teil gezeigt, der durch das Hebelarmelement 10 realisiert ist. Beispielsweise kann das Hebelarmelement 10 eine Aussparung 31 aufweisen, beispielsweise ein Sackloch oder eine Durchgangsöffnung, in welche ein gehäuseseitiger Stutzen des Gehäuses 13 eingreifen kann, um hierdurch jeweils ein Drehgelenk zu bilden. Des Weiteren kann das Hebelarmelement 10 einen Bügel 32 aufweisen. Der Bügel 32 kann mit in das Gehäuses 13 eingeführt sein, um hierdurch eine Stützung gegen Längskräfte entlang der radialen Erstreckungsrichtung 32 zu realisieren.
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5 zeigt das Gehäuse 13 und das Hebelarmelement 10 während einer Montage der Bedienvorrichtung 4. Das Hebelarmelement 10 ist über die Drehgelenkeinrichtung 11 an das Gehäuse 13 angelenkt worden. Nun kann das Hebelarmelement 10 in einer Schwenkbewegung 34 auf die Sensoren 26 abgesenkt werden, bis die (in 5 nicht dargestellten) Anlageelemente 18 an den Sensoren 26 anliegen. Das Hebelarmelement 10 stellt dann eine Plattform dar, auf welcher die Aktoreinrichtung 14 mit dem daran angeordneten Touchpad befestigt werden kann. 6 zeigt das Hebelarmelement 10 in der Endstellung im Gehäuse 13.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine zentrale Anordnung der Kraftsensoren zur Auswertung der Betätigungskraft bereitgestellt werden kann.