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Die Erfindung betrifft ein Abstandshalteelement für eine Karosserieanordnung, eine Karosserieanordnung und ein Verfahren zum Herstellen einer Karosserieanordnung.
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Eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs kann aus unterschiedlichen Karosseriebauteilen bestehen, die mit- und/oder aneinander zu befestigen sind. Danach sind die Karosseriebauteile zu lackieren. Falls die Karosseriebauteile aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind, besteht die Möglichkeit, dass sie sich unterschiedlich stark ausdehnen, sofern beim Lackieren Hitze entsteht.
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Ein Verfahren zur Beschichtung eines Karosserieanbauteils, insbesondere eines Kotflügels und einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, ist in der Druckschrift
DE 198 24 977 A1 beschrieben. Hierbei werden das Karosserieanbauteil und die Karosserie im zusammengebauten Zustand durch ein Elektrotauchbad geführt, wodurch das Karosserieanbauteil mit der Karosserie verbunden wird. Außerdem wird zum Verbinden des Karosserieanbauteils mit der Karosserie mindestens ein das Karosserieanbauteil und die Karosserie voneinander elektrisch isolierendes Abstandshalteelement angeordnet und mit Hilfe dieses Abstandshalteelements auch eine endgültige Fixierung des Karosserieanbauteils an der Karosserie ermöglicht.
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Eine Vorrichtung aus polymeren Werkstoffen zur gleitfähigen Befestigung von Karosserieelementen im Kfz-Bau ist in der Druckschrift
DE 201 20 423 U1 beschrieben und besteht aus einem flächigen Bereich mit einem im Wesentlichen rechteckigen Durchbruch, aus einem in der Unterseite des flächigen Bereiches integrierten, ringförmigen Bereich, der über Rastelemente und Führungselemente verfügt, sowie über mindestens zwei Federelemente mit dem polymeren Karosserieelement in korrespondierendem Eingriff stehen.
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Die Druckschrift
DE 10 2005 057 603 A1 beschreibt eine Anordnung eines Karosseriebauteils an einem Trägerteil eines Kraftfahrzeugs, bei der das Karosseriebauteil einen Montageflansch mit mindestens einem Durchgangsloch aufweist und das Trägerteil eine Montagefläche mit mindestens einem Montageloch aufweist, auf der der Montageflansch mindestens abschnittsweise aufliegt. Ein Befestigungsmittel erstreckt sich durch das Durchgangsloch und greift in das Montageloch ein, wobei das Durchgangsloch und das Befestigungsmittel so geformt sind, dass das Befestigungsmittel in Bezug auf das Durchgangsloch in zwei Montagepositionen montierbar ist, in denen das Befestigungsmittel einen Anschlag für das Karosseriebauteil in der Weise bildet, dass in einer ersten Montageposition eine größere thermische Ausdehnung des Karosseriebauteils als in der zweiten Montageposition ermöglicht werden kann.
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Die
DE 10 2010 020 888 A1 beschreibt ein Halteteil zur Befestigung eines Montageteils eines Fahrzeugs an einem tragenden Karosserieteil des Fahrzeugs in einer bestimmten Beabstandung zueinander, wobei das Halteteil zwischen Montageteil und Karosserieteil angeordnet und am Karosserieteil fixiert ist. Das Halteteil ist durch ein Formteil mit wenigstens einem festen Anschlag gebildet, der seinerseits zwei in besagter Beabstandung gegenüberliegend angeordnete Kontaktflächen zur Abstützung des Formteils am Karosserieteil und am Montageteil aufweist, wobei das Formteil von einem in einem Ausgangszustand weitestgehend formstabilen, jedoch unter Wärmeeinwirkung expandierbaren und sich mit dem Montageteil und dem Karosserieteil stoffschlüssig verbindbaren Kunststoff- oder Metallschaumkörper gehaltert ist, und wobei dem Kunststoff- oder Metallschaumkörper wenigstens ein Fixierelement zur Fixierung des Halteteils am Karosserieteil zugeordnet ist.
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Vor diesem Hintergrund werden ein Abstandshalteelement, eine Karosserieanordnung und ein Verfahren zum Herstellen einer Karosserieanordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Ausgestaltungen des Abstandshalteelements, der Karosserieanordnung und des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Abstandshalteelement ist für eine Karosserieanordnung vorgesehen und zwischen zwei aneinander zu fügenden Karosseriebauteilen, bspw. in einem Bereich oder einer Nähe einer Fuge zwischen den beiden Karosseriebauteilen, anzuordnen. Das Abstandshaltelement umfasst einen Tragekörper mit zwei einander entgegengesetzt orientierten Außenseiten d. h. einer Ober- und einer Unterseite, wobei auf mindestens einer Außenseite mindestens ein sich von dieser mindestens einen Außenseite erhebendes Auflageelement angeordnet ist. Außerdem ist jeweils eine der beiden Außenseiten jeweils einem der beiden Karosseriebauteile zuzuwenden, wobei das mindestens eine Auflageelement zwischen dem ihm zuzuwendenden bzw. zugewandten Karosseriebauteil und der Außenseite des Abstandshalteelements, auf dem das mindestens eine Auflageelement angeordnet ist, anzuordnen ist und die Außenseite von dem ihr zugewandten Karosseriebauteil beabstandet.
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Demnach befindet sich mindestens auf einer Außenseite mindestens ein derartiges Auflageelement bzw. ein Auflageelement oder mehrere Auflageelemente, wobei auch auf beiden Außenseiten jeweils mindestens ein derartiges Auflageelement angeordnet sein kann. Falls ein Auflageelement auf einer ersten der beiden Außenseiten und das andere auf einer zweiten der beiden Außenseiten angeordnet ist, ist es möglich, dass diese beiden Auflageelemente bezüglich des Tragekörpers symmetrisch angeordnet sind. Das mindestens eine Auflageelement berührt das ihm zugewandte Karosseriebauteil direkt oder indirekt, falls zwischen diesem mindestens einen Auflageelement und dem Karosseriebauteil Klebstoff angeordnet ist.
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Weiterhin weist der Trageköper zwei Endabschnitte und einen Mittelabschnitt auf, wobei der Mittelabschnitt in Längsrichtung des Abstandshaltelements zwischen den beiden Endabschnitten angeordnet ist, wobei jeweils ein Endabschnitt in Längsrichtung breiter als der Mittelabschnitt ausgebildet ist. Diesbezüglich istder Tragekörper bezüglich der Längsachse achssymmetrisch ausgebildet.
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In weiterer Ausgestaltung ist auf mindestens einer Außenseite jeweils eines Endabschnitts des Abstandshalteelements ein Auflageelement angeordnet, wobei derartige Auflageelemente in dieselbe Richtung orientiert sind.
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Die erfindungsgemäße Karosserieanordnung umfasst zwei aneinander zu fügende Karosseriebauteile und mindestens ein voranstehend beschriebenes Abstandshalteelement, das zwischen den beiden Karosseriebauteilen anzuordnen ist.
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Hierbei ist mindestens ein Auflageelement, das sich von einer Außenseite des mindestens einen Abstandshaltelements erhebt, auf einem Befestigungselement, das auf einer Oberfläche des mindestens einen Karosseriebauteils angeordnet ist, anzuordnen bzw. angeordnet.
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Außerdem ist das mindestens eine Abstandshaltelement mit mindestens einem Karosseriebauteil durch Kleben verbunden, wobei das mindestens eine Auflageelement auf einer Außenseite des mindestens einen Abstandshaltelements mit dem Karosseriebauteil, dem das mindestens eine Auflageelement zugewandt ist, verklebt wird. Hierzu ist möglich, dass zwischen dem mindestens einen Auflageelement und dem Karosseriebauteil ein Stück Klebefolie angeordnet wird.
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Üblicherweise ist eines der beiden Karosseriebauteile durch das andere der beiden Karosseriebauteile teilweise abzudecken und/oder durch dieses abgedeckt, wobei zwischen Oberflächen der beiden Karosseriebauteile mindestens eine Fuge bereitzustellen ist.
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Zum Bereitstellen der Karosserieanordnung wird die Längsachse des mindestens einen Abstandshalteelements parallel zu der mindestens einen Fuge orientiert. Außerdem weist eine Seitenwandung des mindestens einen Abstandshalteelements, die der mindestens einen Fuge zuzuwenden ist, zu der mindestens einen Fuge einen Abstand auf, der höchstens dreimal oder doppelt so breit wie der Tragekörper des mindestens einen Abstandshalteelements ist.
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In weiterer Ausgestaltung ist eines der beiden Karosseriebauteile als Kotflügel und das andere der beiden Karosseriebauteile als Seitenwandrahmen eines Kraftfahrzeugs ausgebildet, wobei die Karosseriebauteile in Ausgestaltung aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen bzw. Bereitstellen einer voranstehend beschriebenen Karosserieanordnung wird zwischen zwei Karosseriebauteilen mindestens ein voranstehend beschriebenes Abstandshalteelement angeordnet.
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Bei dem Verfahren ist ergänzend vorgesehen, dass die beiden Karosseriebauteile mit dem mindestens einen dazwischen angeordneten Abstandshalteelement lackiert werden, wobei das mindestens eine Abstandshaltelement zwischen den beiden Karosseriebauteilen nach einem Lackieren zwischen den beiden Karosseriebauteilen verbleibt.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel für eine Karosserieanordnung aus einer ersten Perspektive.
- 2 zeigt die Karosserieanordnung aus 1 aus einer zweiten Perspektive in schematischer Darstellung.
- 3 zeigt die Karosserieanordnung aus 1 aus einer dritten Perspektive in schematischer Darstellung.
- 4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserieanordnung mit einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalteelements.
- 5 zeigt in schematischer Darstellung das um eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalteelements ergänzte Beispiel der Karosserieanordnung aus den 1 bis 3, wodurch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserieanordnung bereitzustellen ist.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugsziffern bezeichnen gleiche Komponenten.
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In den 1 bis 3 ist ein Beispiel für eine Karosserieanordnung 2, die ein erstes Karosseriebauteil 4 und ein zweites Karosseriebauteil 6 umfasst, in einem Fügebereich der beiden Karosseriebauteile 4, 6 abschnittsweise schematisch dargestellt. Hierbei ist vorgesehen, dass eines der beiden Karosseriebauteile 4, 6 auf und/oder an dem anderen der beiden Karosseriebauteile 4, 6 anzuordnen ist, wobei sich an einer hier nach außen orientierten Oberfläche zwischen den Karosseriebauteilen 4, 6 eine Fuge 8 bildet. Dabei zeigen die 1 und 2 die Karosserieanordnung 2 in Draufsicht und/oder seitlicher Ansicht, wohingegen 3 die Karosserieanordnung 2 in Schnittansicht senkrecht zu der Fuge 8 zeigt, was in 2 durch die Schnittlinie III-III angedeutet ist.
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Dabei ist das erste Karosseriebauteil 4 in dem vorgestellten Beispiel als Kotflügel eines Kraftfahrzeugs und das zweite Karosseriebauteil 6 als Seitenwandrahmen ausgebildet. Der in den 1 bis 3 abschnittsweise dargestellte Fügebereich befindet sich im Bereich einer A-Säule des Kraftfahrzeugs. Demnach ist mit dem hier als Kotflügel ausgebildeten ersten Karosseriebauteil 4 ein Radkasten eines als Vorderrad ausgebildeten Rads des Kraftfahrzeugs teilweise abzudecken.
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Unabhängig von einer konkreten Ausgestaltung der beiden Karosseriebauteile 4, 6 ist vorgesehen, dass sie aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten gebildet sind. In dem beschriebenen Beispiel ist eines der beiden Karosseriebauteile 4, hier der Kotflügel, aus einer Kunststoffverbindung, und das andere der beiden Karosseriebauteile 6, hier der Seitenwandrahmen, aus einer metallischen Verbindung, die mindestens ein metallisches Element umfasst, gebildet.
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Nach einem Aneinanderfügen sind die beiden Karosseriebauteile 4, 6 zu lackieren. Hierbei wird die Karosserieanordnung 2 erhitzt, wobei sich die beiden Karosseriebauteile 4, 6 unterschiedlich stark ausdehnen. Diesbezüglich zeigt 3, dass sich das erste Karosseriebauteil 4 stärker als das zweite Karosseriebauteil 6 ausdehnt. Zur Verdeutlichung dessen ist dem ersten Karosseriebauteil 4, das, wie durch Pfeil 10 angedeutet, beim Erhitzen in Richtung des zweiten Karosseriebauteils 6 gedrückt wird, in 3 bei Zimmertemperatur die Bezugsziffer 4 und im erhitzten Zustand die Bezugsziffer 4' zugewiesen. Dabei wird eine Breite eines Spalts der Fuge 8 vorübergehend reduziert, wodurch in der Fuge 8 zwischen den beiden Karosseriebauteilen 4 bzw. 4', 6 bei einem Lackierprozess, bspw. bei einer kathodischen Tauchlackierung (KTL), an einer Kontaktstelle ein Nasskontakt entsteht, wobei sich die beiden Karosseriebauteile 4 bzw. 4', 6 im Bereich der Fuge 8 berühren. Bei einer Abkühlung der Karosseriebauteile 4 bzw. 4', 6 wird diese Kontaktstelle wieder frei, wobei sich eine Lackfehlstelle oder eine Lackanhäufung bilden kann.
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Die in 4 schematisch dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserieanordnung 22 umfasst ebenfalls ein erstes Karosseriebauteil 24, das hier als Kotflügel ausgebildet ist, und ein zweites Karosseriebauteil 26, das hier als Seitenwandrahmen ausgebildet ist, wobei hier das erste Karosseriebauteil 24 teilweise auf dem zweiten Karosseriebauteil 26 aufliegt und dieses teilweise abdeckt. Auch hier befindet sich zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26 eine Fuge 28. Ferner zeigt 4 ein zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26 angeordnetes Befestigungsmodul 30, das dazu ausgebildet ist, die beiden Karosseriebauteile 24, 26 mittelbar zu verbinden und/oder aneinander zu befestigen.
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Außerdem ist hier zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26 die erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalteelements 32 angeordnet, das hier einen länglichen Tragekörper 34 umfasst, der in einen ersten Endabschnitt 36 und einen zweiten Endabschnitt 38 unterteilt ist, die über einen, zwischen den beiden Endabschnitten 36, 38 angeordneten Zentralabschnitt bzw. Mittelabschnitt 40 miteinander verbunden sind. Dabei sind die beiden Endabschnitte 36, 38 baugleich ausgebildet und weisen jeweils eine rechteckige Grundfläche auf. Außerdem sind die Grundflächen beider Endabschnitte 36, 38 jeweils breiter als eine Grundfläche des Mittelabschnitts 40, wobei Seitenflächen des Mittelabschnitts 40 konkav gekrümmt sind. Demnach ist jeweils eine Seitenfläche des Tragekörpers 34 entlang einer Längsachse des Tragekörpers 34, beginnend bei einer Seitenfläche eines ersten der beiden Endabschnitte 36 gerade, entlang einer Seitenwandung des Mittelabschnitts 40 konkav nach innen gekrümmt und entlang einer Seitenfläche eines zweiten der beiden Endabschnitte 38 wieder gerade. Außerdem ist der Tragekörper 34 hier bezüglich einer Querachse, die die Längsachse sowie den Mittelabschnitt senkrecht schneidet, achssymmetrisch ausgebildet. Ausgehend von der Querachse sind jeweils ein Teil des Mittelabschnitts 40 und der jeweils daran anschließende Endabschnitt 36, 38 des Tragekörpers 34 spatelförmig ausgebildet.
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Auf einer als Oberseite bzw. Vorderseite ausgebildeten ersten Außenseite der Grundfläche des Tragekörpers 34 sind entlang einer Seitenwandung zwei sich von der Grundfläche des Tragekörpers 34 erhebende Auflageelemente 42, 44 angeordnet, wobei sich ein erstes Auflageelement 42 entlang einer Seitenwandung des ersten Endabschnitts 36 und ein zweites Auflageelement 44 entlang einer Seitenwandung des zweiten Endabschnitts 38 erstreckt, wobei hier beide Auflageelemente 42, 44 zueinander fluchtend angeordnet sind.
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Zum Bereitstellen der Karosserieanordnung 22 sind auf einer Oberseite des zweiten Karosseriebauteils 26, auf der das erste Karosseriebauteil 24, das zweite Karosseriebauteil 26 teilweise abdeckend, anzuordnen ist, zunächst das Abstandshalteelement 32 und ferner das Befestigungsmodul 30 anzuordnen. Dabei wird hier die Längsachse des Tragekörpers 34 des Abstandshalteelements 32 parallel zu der zwischen den Karosseriebauteilen 24, 26 bereitzustellenden Fuge 28 angeordnet. Außerdem ist eine hier nicht erkennbare Unterseite als Außenseite des Abstandshalteelements 32 auf dem zweiten Karosseriebauteil 26 zumindest punktweise aufzukleben, wobei hierzu zwischen dem zweiten Karosseriebauteil 26 und dem Abstandshalteelement 32 zur Befestigung aneinander Klebefolie, bspw. bei einer Karosseriefertigung, anzuordnen ist. Hierzu sind in Ausgestaltung auf dem zweiten Karosseriebauteil 26 zwei hier zylinderförmige Befestigungselemente 37, 39 vorgesehen, auf deren Oberseite jeweils ein Stück Klebefolie aufgeklebt wird. Der erste Endabschnitt 36 ist dabei über das Stück Klebefolie, das auf dem ersten Befestigungselement 37 aufgeklebt ist, mit dem ersten Befestigungselement 37 verklebt. Der zweite Endabschnitt 38 ist dabei über das Stück Klebefolie, das auf dem zweiten Befestigungselement 39 aufgeklebt ist, mit dem zweiten Befestigungselement 39 verklebt. Danach ist das erste Karosseriebauteil 24 auf dem zweiten Karosseriebauteil 26 anzuordnen, wobei die beiden Karosseriebauteile 24, 26 über das Abstandshalteelement 32 voneinander zu beabstanden sind, wobei das erste Karosseriebauteil 24 lediglich die beiden Auflageelemente 42, 44 des Abstandshalteelements 32 berührt.
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In einer ergänzenden Variante der Ausführungsform des Abstandshalteelements 32 sind auf der hier nicht erkennbaren, als Unterseite bzw. Rückseite ausgebildeten Außenseite der Grundfläche des Tragekörpers 34 entlang derselben Seitenwandung, an der die erhöhten Auflageelemente 42, 44 angeordnet sind, an den Endabschnitten 36, 38 zwei weitere Auflageelemente angeordnet, die dieselbe Form wie die beiden erstgenannten Auflageelemente 42, 44 aufweisen, jedoch in entgegengesetzter Richtung orientiert sind. In diesem Fall berühren lediglich die beiden Auflageelemente auf den Unterseiten der Endabschnitte 36, 38 des Abstandshalteelements 32 die Befestigungselemente 37, 39 des zweiten Karosseriebauteils 26, wobei jeweils ein Auflageelemente über ein Stück Klebefolie, auf jeweils einem Befestigungselement 37, 39 und somit auf dem zweiten Karosseriebauteil 26 aufgeklebt ist.
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Das Abstandshalteelement 32 ist hier aus Kunststoff, bspw. Polyamid, gebildet und verbleibt auch nach einem Lackierprozess zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26. Das Abstandshaltelement 32, das zugleich als Führungsteil einzusetzen ist, verhindert bei einer Erwärmung der Karosserieanordnung 22, dass sich die beiden Karosseriebauteile 24, 26 im Bereich der Fuge 28 berühren. Somit wird eine Änderung, bspw. eine Vergrößerung, der Fuge 28 und ein dadurch bedingtes, schlechtes Erscheinungsbild nach Durchführung des Lackierprozesses vermieden. Somit ist zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26 trotz unterschiedlicher Wärmeausdehnung eine Fuge 28 geringer Breite bereitstellbar, ohne dass evtl. überschüssiger Lack nach dem Lackieren durch Nachbearbeiten zu entfernen ist. Somit ist in Ausgestaltung zwischen einem Kotflügel und einem Seitenwandrahmen ein Nasskontakt zu vermeiden.
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In der hier vorgestellten Ausführungsform ist der Tragekörper 34 ca. 50 mm lang und an seiner breitesten Stelle, hier an den Endabschnitten 36, 38 ca. 12,5 mm breit. Die Auflageelemente 42, 44 haben ausgehend von der Oberseite des Tragekörpers 34 eine Höhe von jeweils ca. 3 bis 4 mm. Jeweils ein Abschnitt eines Auflageelements 42, 44, der zu der Oberseite einen maximalen Abstand aufweist, weist Seitenlängen von wenigen Millimetern auf und ist bspw. 2 bis 3 mm breit und 5 bis 7 mm lang. Daraus resultiert eine Auflagefläche zwischen einem Auflageelement 42, 44 und dem ihm zugewandten, hier ersten Karosseriebauteil 4, die maximal so groß wie der besagte Abschnitt des jeweiligen Auflageelements 42, 44 ist. Das Abstandshalteelement 32 ist einstückig aus einem Material gebildet und bspw. in einem Gießprozess komplett herzustellen, wobei ein bei dem Gießprozess bereitgestellter Rohling des Abstandshalteelements 32, bspw. zur Herausbildung der Auflageelemente 42, 44, mechanisch und/oder materialabtragend nachbearbeitet werden kann. Außerdem ist es möglich, zwischen den beiden Karosseriebauteilen 24, 26 mehrere Abstandshaltelemente 32 anzuordnen, die gleiche und/oder voneinander abweichende Abmessungen aufweisen können.
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In 5 ist die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandshalteelements 50 schematisch dargestellt, das hier zwischen den beiden aus den 1 bis 3 bekannten Karosseriebauteilen 4, 6 anzuordnen ist, wodurch die zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserieanordnung 52 bereitzustellen ist.
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Dabei umfasst das Abstandshaltelement 50 ebenfalls einen länglichen Tragekörper 54, dessen Längsachse parallel zu der Fuge 8 zu orientieren sowie anzuordnen ist. Von einer als Ober- bzw. Vorderseite ausgebildeten ersten Außenseite sowie einer davon abgewandten, als Unter- bzw. Rückseite ausgebildeten zweiten Außenseite des Tragekörpers 54 erstreckt sich jeweils mindestens ein Auflageelement 56, 58, wobei die Auflageelemente 56, 58 in entgegengesetzte Richtungen orientiert sowie zu dem Tragekörper 54 symmetrisch angeordnet sind. Vor einem Aneinanderfügen der beiden Karosseriebauteile 4, 6 wird das Abstandshalteelement 52 über mindestens eines der Auflageelemente 58 an einem der beiden Karosseriebauteile 4, 6 festgeklebt, üblicherweise über ein Stück Klebefolie 60 daran befestigt. Hierzu befindet sich auf dem zweiten Karosseriebauteil 6 ein Befestigungselement 62, auf dem das Stück Klebefolie 60 aufgeklebt wird, auf dem wiederum das Auflageelement 58 aufgeklebt wird. Nach dem Aneinanderfügen der beiden Karosseriebauteile 4, 6 liegt das erste Karosseriebauteil 4 auf dem weiteren Auflageelement 56 des Abstandshalteelements 50 auf, wobei die beiden Karosseriebauteile 4, 6 zumindest in einem Bereich, in dem zwischen ihnen das Abstandshaltelement 52 angeordnet ist, sowie im Bereich der Fuge 8 voneinander getrennt sind.