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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit Verfahren und Systemen zur Sitzplatzallokation persönlicher elektronischer Geräte in einem Flugzeug, insbesondere mittels sitzplatzgebundener Nahfeldkommunikation.
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Persönliche elektronische Geräte finden immer weiter Verbreitung und werden auch häufig auf Flugreisen an Bord genutzt. Durch die vielfältigen Kommunikationsschnittstellen, die moderne elektronische Geräte aufweisen, ist es naheliegend, Passagieren mit derartigen Geräten auch an Bord eines Flugzeugs Zugang zu den Netzwerken des Flugzeugs und damit Zugriff auf elektronische Steuerfunktionen bestimmter Teile des Flugzeugsequipments zu gewähren.
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Die Druckschrift EMTEQ, “eConnect”, Technical White Paper 2011, online verfügbar unter http://www.emteq.com/cmsdocuments/EMTEQ_eConnect.pdf, beispielsweise offenbart ein universelles Verteilersystem für das Management von Zugriffen durch elektronische Geräte von Passagieren auf Steuerfunktionen eines Flugzeugs.
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Um des Zugriff durch elektronische Geräte zu personalisieren, das heißt einzelnen Passagieren gezielten Zugriff auf individualisierbare Steuerfunktionen zu ermöglichen, sind bisher verschiedene Ansätze verfolgt worden.
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Die Druckschrift
US 2011/0314489 A1 offenbart ein Flugzeugunterhaltungssystem mit einer Kaufbestätigungseinrichtung, über welche Passagiere gezielt bestimmte Unterhaltungsprogramme auswählen und bezahlen können. Die Druckschrift
US 2011/0314507 A1 offenbart ein Flugzeugunterhaltungssystem mit Sitzplatzanzeigeeinrichtungen, über die Tokens an optische Sensoren eines persönlichen elektronischen Geräts ausgegeben werden können. Die Druckschrift
DE 10 2009 001 366 A1 offenbart ein Verfahren zum individuellen Bereitstellen von Funktionen für einen Fluggast, bei dem sich der Fluggast über eine personalisierte Bordkarte gegenüber einem Flugzeugsystem identifiziert. Die Druckschrift
US 2012/0174165 A1 offenbart ein Flugzeugentertainmentsystem mit sitzplatzgebundenen Anzeigeeinrichtungen, die über Sitzplatzsteuergeräte angesteuert werden können. Die Druckschrift
US 2011/0137773 A1 offenbart ein drahtloses System zur Identifizierung von Insassen eines Fahrzeugs.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, Zugriff auf ein Drahtlosnetzwerk eines Flugzeugs mit einem PED zu ermöglichen, ohne dass durch das PED unerwünschte Steuerfunktionen durchgeführt werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren zur Sitzplatzallokation eines persönlichen elektronischen Geräts in einem Flugzeug gelöst. Das Verfahren umfasst die Schritte des Verbindens eines PED mit einem Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs, des Identifizierens des PED an einer Nahfeldkommunikationseinrichtung eines Sitzplatzes des Flugzeugs, des Abgleichens und Zuweisens des Sitzplatzes, an dem das PED identifiziert worden ist, zu den Verbindungsdaten des PED mit dem Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs, und des Freischaltens von sitzplatzbezogenen Steuerfunktionen für das PED über das Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs.
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Weiterhin wird die Aufgabe gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung durch ein System zur Sitzplatzallokation eines persönlichen elektronischen Geräts, PED, in einem Flugzeug, gelöst. Das System umfasst eine Vielzahl von Nahfeldkommunikationseinrichtungen, welche mit jeweils einem Sitzplatz eines Flugzeugs verbindbar und diesem Sitzplatz zugeordnet sind, ein Drahtlosnetzwerk in dem Flugzeug, mit welchem sich das PED verbinden kann, und eine Steuereinrichtung, welche mit der Vielzahl von Nahfeldkommunikationseinrichtungen und dem Drahtlosnetzwerk verbunden ist, und welche dazu ausgelegt ist, das PED über eine der Nahfeldkommunikationseinrichtungen eines Sitzplatzes des Flugzeugs zu identifizieren, den Sitzplatz, an dem das PED identifiziert worden ist, mit den Verbindungsdaten des PED mit dem Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs abzugleichen und diesen zuzuordnen, und sitzplatzbezogene Steuerfunktionen für das PED über das Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs freizuschalten.
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Gemäß einem dritten Aspekt schafft die Erfindung ferner ein Flugzeug mit einer Vielzahl von Sitzplätzen, und einem erfindungsgemäßen System, wobei jedem der Vielzahl von Sitzplätzen eine Nahfeldkommunikationseinrichtung des Systems zugeordnet ist.
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Eine Idee der vorliegenden Erfindung ist es, persönliche elektronische Geräte von Passagieren über ein Nahfeldkommunikationssystems mit einem Sitzplatz zu verknüpfen, so dass bei einem Zugriff des persönlichen elektronischen Geräts selektiv Zugriffsumfang und Steuerfunktionen des Geräts in Abhängigkeit des zugeordneten Sitzplatzes festgelegt werden können.
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Dies hat den Vorteil, dass ein Passagier mithilfe seines persönlichen elektronischen Geräts nur diejenigen Funktionalitäten beeinflussen kann, die für seinen eigenen Sitzplatz von Bedeutung sind. Drahtlosnetzwerke selbst haben einen ansonsten zu weitreichenden Abdeckungsradius, als dass zwischen einzelnen Passagieren bzw. ihren Geräten und ihrer Position im Flugzeug unterschieden werden könnte. Durch die zusätzliche Nahfeldidentifizierung kann beispielsweise verhindert werden, dass Passagiere Bedienelemente wie Sitzplatzleuchten, Sitzplatzbildschirme oder ähnliche Komponenten bedienen können, die einem Sitzplatz eines fremden Passagiers zugeordnet sind.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren weiterhin den Schritt des Authentifizierens des PED über die Nahfeldkommunikationseinrichtung des Sitzplatzes des Flugzeugs auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Authentifizieren des PED ein Zuordnen des PED zu dem dem Sitzplatz des Flugzeugs zugeordneten Passagier.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Drahtlosnetzwerk ein WLAN.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können die sitzplatzbezogenen Steuerfunktionen für das PED eine Steuerfunktion für das Sitzplatzlicht, eine Steuerfunktion für einen Flugbegleiterruf, eine Steuerfunktion für einen Cateringwunsch, eine Steuerfunktion für einen Onlinekauf aus einem Duty-Free-Shop, eine Steuerfunktion für die elektronische Fensterabdunkelung, eine Steuerfunktion für die Sitzplatzbelüftung, eine Steuerfunktion für das Flugunterhaltungsprogramm, IFE, eine Steuerfunktion für Internetzugriff, eine Steuerfunktion für ein Aufladen des PED über die Nahfeldkommunikationseinrichtung und/oder eine Steuerfunktion für eine Onlinezahlung über Kredit- oder Kundenkarte umfassen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren weiterhin den Schritt des Überprüfens des Vorhandenseins eines PED an jedem Sitzplatz über die Nahfeldkommunikationseinrichtung nach Ende eines Flugs des Flugzeugs auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren weiterhin den Schritt des Beendens der Steuerfunktionen durch den Nutzer des PED, den Flugbegleiter oder eine Steuereinrichtung des Flugzeugs, insbesondere nach dem Ende eines Flugs des Flugzeugs auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren weiterhin den Schritt des selektiven Abschaltens bestimmter Steuerfunktionen des PED über das Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs durch einen Flugbegleiter in kritischen Flugphasen des Flugzeugs auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das PED ein Laptop, Handy, Smartphone, Handheld, Palmtop, Tablet-PC oder ein flugzeugeigenes Bediengerät sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden genauer im Zusammenhang und in Bezug auf die beispielhaften Ausführungsformen wie in den beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Die beigefügten Zeichnungen dienen dem besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung und illustrieren beispielhafte Ausführungsvarianten der Erfindung. Sie dienen zur Erläuterung von Prinzipien, Vorteilen, technischen Effekten und Variationsmöglichkeiten. Selbstverständlich sind andere Ausführungsformen und viele der beabsichtigten Vorteile der Erfindung ebenso denkbar, insbesondere mit Blick auf die im Folgenden dargestellte ausführliche Beschreibung der Erfindung. Die Elemente in den Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu dargestellt und aus Gründen der Übersichtlichkeit teils vereinfacht oder schematisiert dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei gleiche oder gleichartige Komponenten oder Elemente.
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1 zeigt eine schematische Illustration eines persönlichen elektronischen Geräts mit einer Nahfeldkommunikationseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt eine schematische Illustration eines persönlichen elektronischen Geräts mit einer angeschlossenen Nahfeldkommunikationseinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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3 zeigt eine schematische Illustration eines Flugzeugs mit sitzplatzgebundener Nahfeldkommunikation gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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4 zeigt eine schematische Illustration einer Sitzplatzreihe in einem Flugzeug mit sitzplatzgebundener Nahfeldkommunikation gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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5 zeigt eine schematische Illustration eines Verfahrens zur Sitzplatzallokation persönlicher elektronischer Geräte in einem Flugzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Obwohl hierin spezielle Ausführungsformen beschrieben und dargestellt sind, ist es für einen Fachmann klar, dass eine Fülle weiterer, alternativer und/oder äquivalenter Implementierungen für die Ausführungsformen gewählt werden können, ohne im Wesentlichen vom Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Im Allgemeinen sollen alle Variationen, Modifikationen und Abwandlungen der hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele ebenfalls von der Erfindung als abgedeckt gelten.
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Persönliche elektronische Geräte (PEDs) im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen sämtliche elektronischen Vorrichtungen, die für Unterhaltungs-, Kommunikations- und/oder Büroarbeitszwecke eingesetzt werden können. Beispielsweise können PEDs sämtliche Formen von Verbraucherendgeräten umfassen, wie zum Beispiel Laptops, Handys, Smartphones, Handhelds, Palmtops, Tablet-PCs, GPS-Geräte, Navigationsgeräte, Audioequipment wie MP3-Spieler, tragbare DVD-/Bluray-Spieler oder Digitalkameras.
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Nahfeldkommunikation im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet jede Art von kontaktloser Kommunikation zwischen zwei Kommunikationseinrichtungen, die in relativer räumlicher Nähe zueinander angeordnet werden, und die während dieser temporären räumlichen Nähe zueinander über ein vordefiniertes Kommunikationsprotokoll Informationen und/oder Daten austauschen können. Beispielsweise kann die räumliche Distanz der Kommunikationseinrichtungen zueinander, innerhalb derer ein Datenaustausch möglich ist, wenige Zentimeter, zum Beispiel weniger als 15 cm, weniger als 10 cm oder weniger als 5 cm betragen. Nahfeldkommunikation im Sinne der vorliegenden Erfindung kann über RFID-Chips, Transceiver-Antennen, Transceiver-Spulen oder ähnliche Sende-/Empfangseinrichtungen erfolgen. Beispielsweise kann Nahfeldkommunikation sowohl zwischen einer aktiven, d.h. aktiv eine Kommunikation initiierenden Kommunikationseinrichtung, und einer passiven Kommunikationseinrichtung oder zwischen zwei aktiven Kommunikationseinrichtungen, d.h. in einem sogenannten Peer-to-Peer-Modus, erfolgen.
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Sitzplätze im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen alle einem Passagier eines Flugzeugs zugeordneten Aufenthaltseinrichtungen, die zumindest während der Dauer eines Fluges zur persönlichen Nutzung durch den Passagier vorgesehen sind. Beispielsweise können Sitzplätze gewöhnliche Flugzeugsitze, aber auch Liegen, Sessel, Betten, Suiten der 1. Klasse oder ähnliche Passagiermöbel aufweisen.
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1 zeigt eine schematische Illustration eines PED 1 mit einer Nahfeldkommunikationseinrichtung 2. Die Nahfeldkommunikationseinrichtung 2 kann beispielsweise eine drahtlose Sende-/Empfangseinrichtung mit einer Sende-/Empfangsspule sein, welche in das PED 1 eingebettet ist.
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2 zeigt eine weitere schematische Illustration eines PED 1 mit einer Nahfeldkommunikationseinrichtung 2, die in diesem Ausführungsbeispiel über ein USB-Kabel 4 zwischen einem USB-Anschluss 3 des PED 1 und einem USB-Anschluss 3 der Nahfeldkommunikationseinrichtung 2 mit dem PED 1 verbunden ist. Selbstverständlich können auch andere Verbindungsmöglichkeiten zwischen dem PED 1 und der Nahfeldkommunikationseinrichtung 2 genutzt werden, beispielsweise eine Bluetooth®-Verbindung, eine Firewire-Verbindung, eine serielle Schnittstellenverbindung oder andere geeignete Kommunikationswege.
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3 zeigt eine schematische Illustration eines Teils eines Flugzeugs 30 mit sitzplatzgebundener Nahfeldkommunikation. Das Flugzeug 30 umfasst einen Cockpitbereich 8 sowie einen Aufenthaltsbereich für Flugbegleitpersonal, welches beispielsweise eine Flugbegleiterbedieneinheit 6 („flight attendant panel“, FAP) zur Steuerung von verschiedenen Kabinensystemen nutzen kann. Das Flugzeug 30 umfasst beispielhaft zwei Türen 5 sowie mehrere Reihen von Flugzeugsitzen 10. Weiterhin können Bullaugen oder Fenster 9 in dem Flugzeug 30 vorgesehen sein, beispielsweise angrenzend an die äußeren Sitzplätze 10 jeder Sitzplatzreihe.
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Das Flugzeug 30 umfasst weiterhin eine Steuereinrichtung 7, über welche ein Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs 30 gesteuert werden kann. Das Drahtlosnetzwerk kann beispielsweise ein WiFi-Netzwerk, ein WLAN-Netzwerk, ein UMTS-Netzwerk, ein GSM-Netzwerk, ein WiMax-Netzwerk, ein ZigBee-Netzwerk oder ein anderes geeignetes Netzwerk zur drahtlosen Datenkommunikation aufweisen. Über das Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs 30 können Passagiere, die über PEDs 1 wie beispielhaft in den 1 und 2 gezeigt verfügen, drahtlose Kommunikationsmöglichkeiten mit ausgewählten bzw. freigeschalteten Kabinensystemen des Flugzeugs 30 oder externen Netzwerken wie Mobilfunknetzwerken oder dem Internet nutzen.
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4 zeigt eine schematische Illustration einer Sitzplatzreihe in einem Flugzeug mit sitzplatzgebundener Nahfeldkommunikation. Jeder der Sitzplätze 10 kann dabei mit einer Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 ausgestattet sein, die jeweils einem der Sitzplätze 10 zugeordnet sind. Die Nahfeldkommunikationseinrichtungen 11 können beispielsweise in den jeweiligen Sitzplatz 10 integriert sein, zum Beispiel in eine Bedienkonsole des Sitzplatzes 10. Es kann jedoch auch möglich sein, die Nahfeldkommunikationseinrichtungen 11 als separate Komponenten an den Sitzplätzen 10 anzubringen, zum Beispiel an den Gestellen der Sitzplätze 10, wie in 4 beispielhaft gezeigt. Ferner kann es auch möglich sein, eine Nahfeldkommunikationseinrichtung 11, welche einem ersten der Sitzplätze 10 zugeordnet ist, an einem anderen Sitzplatz 10 anzubringen, beispielsweise an einem vor dem ersten der Sitzplätze 10 stehenden Sitzplatz 10, zum Beispiel in der Rückenlehne des vor dem ersten der Sitzplätze 10 stehenden Sitzplatz 10.
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Gezeigt ist in 4 weiterhin eine Netzwerkübertragungsvorrichtung für das Drahtlosnetzwerk 12, die über eine Verbindung mit der Steuereinrichtung 7 gekoppelt ist.
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Um nun ein PED 1 mit dem Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30 zu verbinden, erfolgt zunächst eine gewöhnliche Anmeldung bzw. Authentifikation des PED 1 mit dem Drahtlosnetzwerk 12, so dass eine Verbindung zwischen dem PED 1 und dem Drahtlosnetzwerk 12 unter Steuerung durch die Steuereinrichtung 7 aufgebaut wird. Danach wird die Nahfeldkommunikationseinrichtung 2 mit einer der Nahfeldkommunikationseinrichtungen 11 an dem jeweils für den Nutzer des PED 1 vorgesehenen Sitzplatz 10 in engen räumlichen Abstand gebracht, um eine Identifikation des PED 1 über die jeweilige Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 des zugehörigen Sitzplatzes 10 vorzunehmen. Dazu ist jede der Nahfeldkommunikationseinrichtungen 11 drahtgebunden oder drahtlos mit der Steuereinrichtung 7 gekoppelt, die die jeweilige Identifikation des PED 1 verifiziert und protokolliert.
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Die Steuereinrichtung 7 kann dann den Sitzplatz 10, an dem das PED 1 identifiziert worden ist, mit den Verbindungsdaten des PED 1 mit dem Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30 abgleichen. Der jeweiligen Drahtlosnetzwerkverbindung des PED 1 wird dann der jeweilige identifizierte Sitzplatz 10 zugeordnet. Wenn dabei der Passagier, der dem jeweiligen Sitzplatz 10 zugeordnet ist, dem System unbekannt ist, wird lediglich die temporäre Verknüpfung zwischen Sitzplatz 10 und Drahtlosnetzwerkverbindung des PED 1 durch die Steuereinrichtung 7 vorgenommen. Wenn jedoch der Passagier dem System bekannt sein sollte, zum Beispiel aufgrund von Buchungsdaten, Vielfliegerprogramminformationen, Bordkartenidentifikation oder ähnlichen Maßnahmen, wird zusätzlich zu der Verknüpfung zwischen Sitzplatz 10 und Drahtlosnetzwerkverbindung des PED 1 auch eine Verknüpfung zu den Passagierdaten hergestellt. Die zusätzliche Passagierinformation kann für das Bereitstellen von weiteren passagiergebundenen Diensten genutzt werden.
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Gegebenenfalls kann die Steuereinrichtung 7 weiterhin dazu ausgelegt ist, das PED 1 über die Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 des Sitzplatzes 10 des Flugzeugs 30 zu authentifizieren. Dazu kann die Steuereinrichtung 7 die Eingabe von Authentisierungsinformationen wie beispielsweise eines PIN-Codes, einer Buchungsnummer oder ähnlicher Daten über das PED 1 anfordern, die der Nutzer des PED 1 auf Anforderung eingeben muss. Alternativ kann die Steuereinrichtung 7 die Authentifizierung auch automatisch durch Abgleich von auf dem PED 1 hinterlegten Authentisierungsinformationen wie beispielsweise eine MAC-Adresse, einer IP-Adresse, einer Geräte-PIN oder anderer gleichwertiger Daten vornehmen.
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Nach der Zuordnung des Sitzplatzes 10 zu der Drahtlosnetzwerkverbindung des PED 1 kann die Steuereinrichtung 7 sitzplatzbezogene Steuerfunktionen für das PED 1 über das Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30 freischalten.
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Die sitzplatzbezogenen Steuerfunktionen für das PED 1 können beispielsweise eine Steuerfunktion für das Sitzplatzlicht umfassen, mithilfe derer ein Passagier das seinem Sitzplatz 10 zugeordnete Leuchtelement bedienen kann. Weiterhin kann der Passagier über das PED 1 einen Flugbegleiterruf oder Cateringwunsch tätigen, der im FAP 6 seinem Sitzplatz 10 zugeordnet werden kann. Der Passagier kann über das PED 1 einen Onlinekauf aus einem Duty-Free-Shop oder sonstigem Flugzeugverkaufsprogramm vornehmen, wobei der Onlinekauf bei Kenntnis von Passagierinformationen individualisiert werden kann, beispielsweise durch gezieltes Angebot von auf die Nationalität, das Geschlecht oder die Religionszugehörigkeit des Passagiers zugeschnittenen Waren und Dienstleistungen.
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Der Passagier kann über das PED 1 weiterhin Steuerfunktionen für die elektronische Fensterabdunkelung oder für die Sitzplatzbelüftung vornehmen, die seinem Sitzplatz 10 zugeordnet sind. Ferner kann mithilfe der Drahtlosnetzwerkverbindung gezielt eine Steuerung des Flugunterhaltungsprogramms („in-flight entertainment system“, IFE) vorgenommen werden, die speziell für den eigenen Sitzplatz 10 greift. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Nutzer über die Drahtlosnetzwerkverbindung Multimediainhalte auf das PED 1 herunterladen kann. Beispielsweise kann es dazu erforderlich sein, dass das PED 1 in dauerhaftem Kommunikationskontakt mit der Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 bleibt, um diese Lademöglichkeiten zu gewährleisten. Alternativ dazu kann das PED 1 der Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 solange für Zwecke der IFE-Steuerung zugeordnet bleiben, bis ein anderes PED 1 auf die Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 des gleichen Sitzplatzes 10 zugreift, zum Beispiel bei einem Passagierwechsel. Das IFE-Steuerangebot kann auch von Buchungsklassen abhängig gemacht werden, so dass für Passagiere höherer Buchungsklasse mehr IFE-Inhalte zur Verfügung gestellt werden.
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Ferner kann je nach Buchungsklasse des Sitzplatzes 10 eine Steuerfunktion für den Internetzugriff, eine Steuerfunktion für ein Aufladen des PED 1 über die Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 und/oder eine Steuerfunktion für eine Onlinezahlung über Kredit- oder Kundenkarte durch die Steuereinrichtung 7 gewährt werden.
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Zusätzlich können je nach verbundenem PED 1 und/oder zugeordnetem Passagier Werbeangebote über das Drahtlosnetzwerk 12 an das PED 1 versandt werden, zum Beispiel Automietangebote, PED-typenbezogene Werbung oder flugzielbezogene Werbung. Die Steuereinrichtung 7 kann auch je nach Wunsch der Nutzer der PEDs 1 verschiedenen Sitzplätzen 10 zugeordneten PEDs 1 Kommunikationsmöglichkeiten untereinander einräumen, so dass ein Nutzer eines PEDs 1 eines ersten Sitzplatzes 10 mit einem Nutzer eines weiteren PEDs 1 eines zweiten Sitzplatzes 10 Chatnachrichten zukommen lassen kann oder mit diesem über Telefonie- oder Videotelefoniedienste Kontakt über das Drahtlosnetzwerk 12 aufnehmen kann.
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Das Flugbegleitpersonal kann in kritischen Flugsituationen, wie beispielsweise beim Starten und Landen oder bei Turbulenzen, über die Flugbegleiterbedieneinheit 6 die Steuereinrichtung 7 anweisen, allen registrierten PEDs 1 oder einzelnen bestimmten Sitzplätzen 10 zugeordneten PEDs 1 temporär bestimmte Steuerfunktionen wieder zu entziehen, um die Flugsicherheit nicht zu gefährden. Beispielsweise kann die Mobilfunkfunktionalität der PEDs 1 in kritischen Flugphasen eingeschränkt werden, beispielsweise indem das Drahtlosnetzwerk des Flugzeugs 30 abgeschaltet wird.
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PEDs 1, welche zum Flugzeug 30 oder zur das Flugzeug betreibenden Airline gehörig sind, können über die Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 wieder ausgeloggt werden. Dadurch kann nach Ende eines Fluges über die Steuereinrichtung 7 überprüft werden, ob sich alle PEDs 1 wieder ordnungsgemäß an oder bei den jeweiligen Sitzplätzen 10 befinden. Das Flugbegleitpersonal kann bei einem Einsammeln der PEDs 1 von den Sitzplätzen 10 über entsprechende Berechtigungskarten mit Nahfeldkommunikationsmöglichkeit verfügen, über die ein ordnungsgemäßen Ausbuchen der PEDs 1 von den jeweiligen Sitzplätzen 10 möglich ist.
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Dabei ist es möglich, dass ein Beenden der Steuerfunktionen durch den Nutzer des PED 1, den Flugbegleiter oder die Steuereinrichtung 7 des Flugzeugs 30, insbesondere nach dem Ende eines Flugs des Flugzeugs 30 durchgeführt wird.
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5 zeigt eine schematische Illustration eines Verfahrens 20 zur Sitzplatzallokation persönlicher elektronischer Geräte in einem Flugzeug, beispielsweise eines Flugzeugs 30 wie im Zusammenhang mit 3 und 4 gezeigt.
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Das Verfahren 20 umfasst als ersten Schritt 21 ein Verbinden eines PED 1 mit einem Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30. In einem zweiten Schritt 22 erfolgt ein Identifizieren des PED 1 an einer Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 eines Sitzplatzes 10 des Flugzeugs 30.
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Optional ist es in einem dritten Schritt 23 möglich, ein Authentifizieren des PED 1 über die Nahfeldkommunikationseinrichtung 11 des Sitzplatzes 10 des Flugzeugs 30 vorzunehmen, beispielsweise durch ein Zuordnen des PED 1 zu dem dem Sitzplatz 10 des Flugzeugs 30 zugeordneten Passagier.
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In einem vierten Schritt 24 erfolgt ein Abgleichen und Zuweisen des Sitzplatzes 10, an dem das PED 1 identifiziert worden ist, zu den Verbindungsdaten des PED 1 mit dem Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30, so dass in einem fünften Schritt 25 sitzplatzbezogene Steuerfunktionen für das PED 1 über das Drahtlosnetzwerk 12 des Flugzeugs 30 freigeschaltet werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Persönliches elektronisches Gerät
- 2
- Nahfeldkommunikationseinrichtung
- 3
- USB-Anschluss
- 4
- USB-Kabel
- 5
- Flugzeugtür
- 6
- Flugbegleiterbedieneinheit
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Cockpitbereich
- 9
- Bullauge/Fenster
- 10
- Sitzplatz
- 11
- Nahfeldkommunikationseinrichtung
- 12
- Drahtlosnetzwerk
- 20
- Verfahren
- 21
- Verfahrensschritt
- 22
- Verfahrensschritt
- 23
- Verfahrensschritt
- 24
- Verfahrensschritt
- 25
- Verfahrensschritt
- 30
- Flugzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0314489 A1 [0005]
- US 2011/0314507 A1 [0005]
- DE 102009001366 A1 [0005]
- US 2012/0174165 A1 [0005]
- US 2011/0137773 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://www.emteq.com/cmsdocuments/EMTEQ_eConnect.pdf [0003]