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Die Erfindung bezieht sich auf ein medizinisches, insbesondere zahnmedizinisches Handinstrument gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
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Insbesondere auch als Pinzetten ausgebildete medizinische Handinstrumente sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt, insbesondere auch für zahnmedizinische Anwendungen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Handhabung medizinischer Instrumentenartiger Handinstrumente zu verbessern. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein medizinisches Handinstrument entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
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Bei einer Ausführungsform sind die Instrumentenköpfe jeweils mit wenigstens einer Öffnung versehen, und zwar mit einer Öffnung, die einen offenen oder geschlossenen Öffnungsrand aufweist. Durch diese Öffnung ist u. a. eine verbesserte Sicht und/oder ein verbessertes Greifen eines Gegenstandes, beispielsweise von Gewebe und/oder Zahn- und/oder Wurzelresten in Wunden, aber auch von Nadeln beim Vernähen von Wunden gewährleistet, da durch die wenigstens eine Öffnung in den Instrumentenköpfen zwangsläufig zwei durch diese Öffnung voneinander beabstandete Halte- oder Greifbereiche gebildet sind. Weiterhin ermöglicht die jeweilige Öffnung eine einfache, insbesondere auch austauschbare Befestigung eines Einsatzes an dem Instrumentenkopf, wobei dieser Einsatz dann die Greif- und Haltefläche bildet und diese bevorzugt in ihrer Strukturierung dem jeweiligen Verwendungsfall optimal angepasst ist.
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Der Ausdruck „im Wesentlichen” bzw. „etwa” bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellung ein Handinstrument gemäß der Erfindung;
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2 in vergrößerter Darstellung die beiden Instrumentenarme mit den an diesen ausgebildeten Instrumentenköpfen;
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3 in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handinstrumentes;
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4 in vergrößerter Darstellung die beiden Instrumentenarme mit ihren Instrumentenköpfen des Handinstrumentes der 3;
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5–11 weitere Ausführungsformen der Erfindung.
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Das in der 1 allgemein mit 1 bezeichnete und nach Art einer Pinzette ausgebildete Handinstrument ist insbesondere für die Verwendung im medizinischen Bereich und dabei speziell im zahnmedizinischen Bereich bestimmt. Das Handinstrument 1 besteht im Wesentlichen aus den beiden Instrumentenarmen 2 und 3, die jeweils aus einem geeigneten elastischen und/oder metallischen Werkstoff, beispielsweise aus rostfreiem Stahl einstückig mit mehreren in Armlängsrichtung aneinander anschließenden Abschnitten geformt sind, und zwar mit einem flachen Abschnitt 2.1, mit einem Abschnitt 2.2, der an seiner außen liegenden Seite als gewölbte und mit einer Griffkontur versehenen Grifffläche ausgebildet ist, sowie aus einem sich verjüngenden und bei 9 abgewinkelten Abschnitt 2.3, der so einen in den Instrumentenkopf 3 übergehenden Teilabschnitt 2.3.1 bildet. An den Abschnitten 2.1 sind die Instrumentenarme miteinander verbunden. Weiterhin sind die Instrumentenarme 2 so geformt, dass sich das Handinstrument 1 im entlasteten Zustand öffnet, d. h. die beiden Instrumentenköpfe 3 voneinander beabstandet sind und bei geschlossenem Handinstrument gegeneinander anliegen.
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Die Instrumentenköpfe 3 sind bei der dargestellten Ausführungsform flach und rund sowie mit einer Öffnung 4 ausgebildet. In der Öffnung 4 ist jeweils ein Einsatz 5 mit einem Befestigungsabschnitt eingesetzt, der (Einsatz 5) an jedem Instrumentenkopf 3 eine dem anderen Instrumentenkopf 3 zugewandte profilierte Greif- und Haltefläche 6 bildet. Wie die 2 zeigt, erstreckt sich die profilierte Greif- und Haltefläche 6 an der Innenfläche der Instrumentenarme 2 jeweils über eine Teillänge des Abschnittes 2.3. Die Innenfläche eines Instrumentenarmes 2 bzw. eines Instrumentenkopfes 3 ist jeweils die dem anderen Instrumentenarm 2 bzw. Instrumentenkopf 3 zugewandte Fläche.
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Die beiden Instrumentenarme 2 sind am Abschnitt 2.3 bei 9 jeweils um eine Achse senkrecht zur Längserstreckung des Instrumentenarmes 2 sowie parallel zu einer Ebene der Greif- und Haltefläche 6 so abgewinkelt, dass bei geschlossenem Handinstrument die Instrumentenarme nicht nur an den Instrumentenköpfen 3, sondern auch an den zwischen der Abwinklung 8 und dem Instrumentenkopf 3 gebildeten Teilabschnitten 2.3.1 der Abschnitte 2.3 gegeneinander anliegen.
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Die beiden Instrumentenarme 2 sind somit zum Schließen des Handinstruments 1 um wenigstens eine sich senkrecht zur Längserstreckung dieser Instrumentenarme orientierte Achse A schwenkbar. Die Halte- und Greifflächen 6, die bei geschlossenem Handinstrument 1 gegeneinander anliegen sind jeweils in einer parallel zur Achse A oder im Wesentlichen parallel zu dieser Achse orientierten Ebene angeordnet, die auch die Mittel- oder Symmetrieebene ist, zu der die beiden Instrumentenarme 2 spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Um bei geschlossenem Handinstrument eine definierte und insbesondere auch belastbare Position der Instrumentenköpfe 3 zu erreichen, ist an der der vorgenannten Symmetrieebene zugewandten Innenseite des einen Instrumentenarmes 2 ein Führungselement in Form eines Stiftes 7 vorgesehen, der über diese Innenseite wegsteht und bei geschlossenem Handinstrument 1 in eine Gegenführung in Form einer Öffnung 8 des anderen Instrumentenarmes 2 eingreift.
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Die 3 und 4 zeigen als weitere Ausführungsform ein Handinstrument 1a, das sich von dem Handinstrument 1 im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass die von den Instrumentenarmen 2a gebildeten Instrumentenköpfe 3a nicht kreisförmig, sondern langgestreckt oder laschenartig ausgeführt sind. Die Instrumentenarme 2a sind am Abschnitt 2.3 bei 9 um eine Achse parallel oder im Wesentlichen parallel zur Achse A abgewinkelt, so dass sich jeweils ein abgewinkelter, den Instrumentenkopf aufweisender Teilabschnitt 2.3.1 ergibt und bei geschlossenem Handinstrument 1a der eine Instrumentenarm 2 in dem von dem anderen Instrumentenarm 2 aufgrund der Abwinklung gebildeten Winkelbereich aufgenommen ist. Bei geschlossenem Handinstrument liegen die beiden Instrumentenköpfe 3a mit ihren einander zugewandten Greif- und Halteflächen 6a wiederum flächig gegeneinander an, Jeder Instrumentenkopf weist bei dieser Ausführungsform eine als Langloch ausgebildete Öffnung 4a auf.
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Die beiden Instrumentenarme 2 sind somit zum Schließen des Handinstrumentes 1a um wenigstens die sich senkrecht zur Längserstreckung dieser Instrumentenarme orientierte Achse A schwenkbar. Die Halte- und Greifflächen 6a, die bei geschlossenem Handinstrument 1a gegeneinander anliegen sind jeweils in einer parallel zur Achse A oder im Wesentlichen parallel zu dieser Achse orientierten Ebene angeordnet, die die Mittel- oder Symmetrieebene ist, zu der die beiden Instrumentenarme 2a spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Um bei geschlossenem Handinstrument 1a eine definierte und insbesondere auch belastbare Position der Instrumentenköpfe 3 zu erreichen, ist an der der vorgenannten Symmetrieebene zugewandten Innenseite des einen Instrumentenarmes 2a ein Führungselement in Form eines Stiftes 7 vorgesehen, der über diese Innenseite wegsteht und bei geschlossenem Handinstrument 1a in eine Gegenführung in Form einer Öffnung 8 des anderen Instrumentenarmes 2a eingreift.
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Die 5 und 6 zeigen zwei Instrumentenköpfe 3b (5) und 3c (6), die an den Instrumentenarmen 2b bzw. 2c bzw. an den abgewinkelten Teilabschnitten 2.3.1 dieser Instrumentenarme vorgesehen sind und von denen sich der Instrumentenkopf 3b vom Instrumentenkopf 3a im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass die randseitig geschlossene Öffnung 4b sich in Richtung zum freien Ende des Instrumentenkopfes 3b in der Querrichtung des langgestreckten Instrumentenkopfes, d. h. in Richtung der Achse A zunächst stetig verbreitert und die Breite dieser Öffnung dann zum freien Ende des Instrumentenkopfes 3b hin wieder abnimmt. Der Instrumentenkopf 3c besitzt eine Öffnung 4c, die keinen geschlossenen Umfangsrand aufweist, sondern am freien Ende des Instrumentenkopfes 3c bei 10 offen ist. Ansonsten entspricht die Querschnittsform der Öffnung 4c der Querschnittsform der Öffnung 4b.
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Die beiden Instrumentenköpfe 3b und 3c bilden an ihrem die jeweilige Öffnung 4b bzw. 4c umgebenden Bereich eine Halte- und Greiffläche 6b bzw. 6c, wobei die Senkrechte auf die Ebene dieser Greifflächen senkrecht zu der Schwenkachse A der Instrumentenarme 2b bzw. 2c orientiert ist.
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Die 7 zeigt als weitere Ausführungsform einen Instrumentenkopf 3d, der an dem Instrumentenarmen 2d bzw. an dem abgewinkelten Teilabschnitt 2.3.1 dieses Instrumentenarms vorgesehen ist und sich von dem Instrumentenkopf 3a grundsätzlich durch eine randseitig geschlossene Öffnung 4d mit großem Öffnungsquerschnitt unterscheidet, d. h. der Instrumentenkopf 3d ist im wesentlichen als ovaler Ring ausgeführt, wobei die Breite b, die der die Öffnung 4d umgebende Ring beispielsweise in der Achsrichtung A aufweist, um ein Vielfaches kleiner ist als die Breite B der Öffnung 4d in dieser Achsrichtung, d. h. b entspricht etwa 15%–20% der Breite B.
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Die Instrumentenköpfe 3d bilden an der in der 7 nicht sichtbaren Unterseite die Halte- und Greiffläche 6d, wobei die Senkrechte auf die Ebene dieser Halte- und Greiffläche beispielsweise wiederum senkrecht zur Schwenkachse der Instrumentenarme 2d orientiert ist.
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Die 8 zeigt als weitere Ausführungsform ein Handinstrument mit Instrumentenköpfen 3e, die an den Instrumentenarmen 2e bzw. an den abgewinkelten Teilabschnitten 2.3.1 dieser Instrumentenarme vorgesehen sind. Die Instrumentenköpfe 3e bilden wiederum an ihren einander zugewandten Seiten flächige profilierte Halte- und Greifflächen 6e, die beispielsweise so orientiert sind, dass die Senkrechte auf die Ebenen dieser Halte- und Greifflächen senkrecht zur Schwenkachse A der Instrumentenarme 2e orientiert sind.
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Die Instrumentenköpfe 3e besitzen jeweils ausgehend von dem Instrumentenarm 2e bzw. dem Teilabschnitt 2.3.1 in einer Achsrichtung parallel zur Ebene der Halte- und Greiffläche 6e und senkrecht zur Längserstreckung des Teilabschnittes 2.3.1 eine zunehmende Breite und sind an ihren abgerundeten freien Enden jeweils mit einer kerbenartigen Ausnehmung 4e versehen, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform derart, dass die Instrumentenköpfe 3e in einer Blickrichtung senkrecht zur Ebene ihrer Halte- und Greiffläche 6e eine in etwa herzförmige Formgebung aufweisen.
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Die 9 und 10 zeigen als weitere Ausführungsform Instrumentenköpfe 3f an Instrumentenarmen 2f bzw. an deren Teilabschnitten 2.3.1. Abweichend von den vorstehenden Ausführungsformen weisen die Instrumentenköpfe 3f keine Öffnungen auf, die einander zugewandten Halte- und Gleitflächen 6f sind aber, wie in der 10 nur schematisch angedeutet, schalenförmig konkav gewölbt und bilden daher Ausnehmungen 11 zum optimalen Greifen und Halten. Weiterhin sind die Halte- und Greifflächen 6f profiliert. Bei dieser Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, den Rand der Halte- und Greifflächen 6f zumindest im Bereich des freien Endes der Instrumentenköpfe 3f schneidenartig auszuführen, um so mit dem Handinstrument auch beispielsweise ein Abtrennen von Gewebe zu ermöglichen.
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Die 11 zeigt schließlich als weitere Ausführungsform Instrumentenköpfe 3g, die sich ausgehend von dem Instrumentenarm 2g bzw. dem Teilabschnitt 2.3.1 dreieckförmig verbreitern, und zwar derart, dass der Instrumentenkopf 3g in einer Blickrichtung senkrecht zur Ebene seiner Halte- und Greiffläche 6g eine in etwa dreieckförmige Formgebung mit abgerundeten Ecken und einer konkav verlaufenden Dreieckseite aufweist und an seinem freien Ende unsymmetrisch über eine Längserstreckung 1 des Teilabschnittes 2.3.1 wegsteht, und zwar derart, dass der Abschnitt 3g.2 des Instrumentenkopfes 3g, der sich an einer Seite der Längserstreckung 1 befindet, an dem freien Ende weiter über die Längserstreckung 1 wegsteht als der Abschnitt 3g.1 des Instrumentenkopfes 3g an der anderen Seite der Längserstreckung l. Gleiches gilt entsprechend für die Halte- und Greiffläche 6g, die der Instrumentenkopf 3g an seiner in der 11 nicht sichtbaren Rückseite aufweist.
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Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1a
- Handinstrument
- 2, 2a–2g
- Instrumentenarm
- 2.1–2.3
- Abschnitt des Instrumentenarms 2 bzw. 2a
- 2.3.1
- abgewinkelter Teilabschnitt
- 3, 3a–3g
- Instrumentenkopf
- 3g.1, 3g.2
- Abschnitt des Instrumentenkopfes
- 4, 4a–4g
- Öffnung oder Ausnehmung im Instrumentenkopf
- 5
- Einsatz
- 6, 6a–6g
- Halte- und Greifflächen
- 7
- Führungsstift
- 8
- Öffnung
- 9
- Abwinklung
- 10
- Öffnung
- 11
- Ausnehmung
- A
- Schwenkachse der Instrumentenarme