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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors.
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Ein Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DE 10 2010 040 323 A1 der Anmelderin bekannt. Bei dem bekannten Kraftstoffinjektor taucht ein Magnetanker mit einem stößelartigen Abschnitt in eine Durchgangsbohrung eines Gehäuseteils ein, die zur Ausbildung eines Kopplerraums dient. Der Kopplerraum wird einerseits von der in die Bohrung eintauchenden Stirnfläche des stößelartigen Abschnitts des Magnetankers, und andererseits von einer Stirnfläche einer von der anderen Seite in die Durchgangsbohrung mit einem Endabschnitt hineinragenden Düsennadel begrenzt. Durch unterschiedliche Durchmesser des stößelartigen Abschnitts des Magnetankers und der Düsennadel im Bereich des Kopplerraums lässt sich bei einer Betätigung des Magnetankers eine Kraftübersetzung von größer als eins erzielen, d.h., dass eine von dem Magnetanker erzeugte Kraft, die zum Abheben der Düsennadel von ihrem Dichtsitz führt, auf die Düsennadel kraftverstärkend wirkt. Dadurch wird der bauliche Aufwand an dem eingesetzten Magnetaktuator reduziert bzw. es wird die Verwendung eines kompakteren Magnetaktuator ermöglicht. Die Düsennadel wird mittels einer als Druckfeder ausgebildeten Schließfeder in Richtung ihres Dichtsitzes kraftbeaufschlagt, damit bei fehlender Bestromung des Magnetaktuators der Kraftstoffinjektor dicht verschließt, d.h. kein Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Beim Öffnen der Düsennadel von ihrem Dichtsitz dient die vom Magnetaktuator erzeugte Öffnungskraft dazu, die auf die Düsennadel in Schließrichtung wirkende hydraulische Kraft zu überwinden. Dabei ist die beim Öffnen der Düsennadel in Schließrichtung wirkende Kraft der Schließfeder zumindest näherungsweise proportional zum Öffnungshub der Düsennadel, d.h., dass während der Öffnungsbewegung der Düsennadel eine stetig größer werdende Kraft erforderlich ist, damit die Düsennadel gegen die Kraft der Schließfeder weiter öffnet. Darüber hinaus ist zum Abheben der Düsennadel von ihrem Dichtsicht im ersten Augenblick aufgrund des hydraulischen Drucks eine relativ große Kraft erforderlich, die bei geringem Öffnungshub durch Druckunterwanderung im Bereich des Dichtsitzes zumindest deutlich reduziert ist. Diese Charakteristik der erforderlichen Öffnungskraft auf die Düsennadel über dem Öffnungshub ist bei dem bekannten Kraftstoffinjektor durch die starre Kopplung des Magnetankers mit der Düsennadel über den Kopplerraum nicht vorhanden. Das heißt, dass die von dem Magnetaktuator erzeugte Öffnungskraft nicht an die Charakteristik der erforderlichen Öffnungskraft der Düsennadel über deren Öffnungshub angepasst ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstoffinjektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass die Charakteristik der von dem Magnetanker auf die Düsennadel über den Kopplerraum übertragenen Öffnungskraft an die Charakteristik der erforderlichen Öffnungskraft der Düsennadel angepasst ist. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil, dass bei einer vorgegebenen Größe des Magnetaktors größere Düsendurchflüsse sowie ein schnelleres Schließen und somit eine verbesserte Leistung des Kraftstoffinjektors erzielt werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Magnetanker mit einem den Kopplerraum begrenzenden Stellelement über ein Koppelelement mittelbar verbunden ist, insbesondere mittels eines Federelementes. Durch eine derartige, lediglich mittelbare Verbindung des Magnetankers und des zur Kraftübertragung auf die Düsennadel wirkenden, in den Kopplerraum eintauchenden Stellelements wird es ermöglicht, dass bei einer Bestromung der Magnetspule des Magnetaktors die im ersten Augenblick erzeugte elektromagnetische Kraft lediglich auf den Magnetanker wirkt. Dadurch wird eine relativ hohe Beschleunigung bzw. eine schnelle Bewegung des Magnetankers in Richtung zur Magnetspule bewirkt, wobei bei geringer wirkendem Abstand zwischen dem Magnetanker und der Magnetspule die magnetisch wirksame Kraft sich noch weiter verstärkt. Bei der Bewegung des Magnetankers wird das zwischen dem Magnetanker und dem Stellelement befindliche Federelement vorgespannt, so dass sich bei der Annäherung des Magnetankers an die Magnetspule einerseits die auf den Magnetanker wirkende Kraft infolge des geringer werdenden Abstands vergrößert, und andererseits von dem Federelement eine relativ große, ebenfalls in Öffnungsrichtung der Düsennadel wirkende Kraft erzeugt wird. Dadurch steht zum Öffnungszeitpunkt eine relativ große Öffnungskraft für die Düsennadel zur Verfügung, die entgegen dem hydraulischen Druck auf die Düsennadel wirkt. Es wird somit eine Öffnungskraft des Magnetankers erzeugt, die der Charakteristik der erforderlichen Öffnungskraft der Düsennadel angepasst ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung des Kraftstoffinjektors, die einen axial relativ kurz bauenden Kraftstoffinjektor ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass der Magnetanker auf der einer Magnetspule zugewandten Seite einen plattenförmigen ersten Bereich aufweist, an den sich auf der der Düsennadel zugewandten Seite ein vorzugsweise hülsenförmiger zweiter Bereich anschließt, und dass das Stellelement bereichsweise radial innerhalb des zweiten Bereichs angeordnet ist.
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Die Kopplung zwischen dem Magnetanker und dem Stellelement findet bevorzugt durch eine Druckfeder statt, die sich zwischen einer am zweiten Bereich des Magnetankers und einer am Stellelement ausgebildeten Fläche abstützt, und dass die Druckfeder das Stellelement gegen die ihr zugewandte Seite des ersten Bereichs des Magnetankers kraftbeaufschlagt. Die Verwendung einer Druckfeder als Koppelelement hat den besonderen Vorteil, dass über die Dimensionierung bzw. Federhärte der Druckfeder die gewünschte Charakteristik der auf die Düsennadel wirkenden Öffnungskraft besonders einfach eingestellt werden kann.
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Eine kinematisch bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das Stellelement einen kolbenartigen Führungsabschnitt aufweist, und dass der Führungsabschnitt unter Ausbildung einer Gleitreibpaarung an dem Innenumfang des zweiten Bereichs des Magnetankers anliegt. Dadurch wird insbesondere eine hydraulische Entkopplung des Ankerraums von dem ihm umgebenden Raum ermöglicht und darüber hinaus wird ein (unerwünschtes) Verkippen des Stellelementes vermieden.
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Um bei einer Bewegung des Magnetankers in Längsrichtung des Kraftstoffinjektors ein Verdrängen von Kraftstoff zwischen den beiden Seiten des ersten Bereichs des Magnetankers, und damit eine schnelle Bewegung des Magnetankers, zu erzielen, ist es darüber hinaus bevorzugt vorgesehen, dass in dem ersten Bereich des Magnetankers wenigstens eine Durchgangsverbindung für unter Hochdruck stehenden Kraftstoff ausgebildet ist, die in den beiden, in Richtung einer Längsachse voneinander beabstandeten Stirnseiten des ersten Bereichs des Magnetankers münden.
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Zur Beeinflussung der Bewegung des Magnetankers ist es darüber hinaus bei der zuletzt genannten Variante bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Durchgangsverbindung eine Dämpfungsdrossel und ein Rückschlagventil umfasst.
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Der erfindungsgemäße Kraftstoffinjektor findet bevorzugt Verwendung bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen mit einem Systemdruck von mehr als 2000 bar. Dabei ermöglicht es das erfindungsgemäße Konzept, trotz der Verwendung relativ kompakter bzw. kostengünstig aufgebauter Magnetaktuatoren relativ große Durchflussmengen sowie schnelle Schaltzeiten zu ermöglichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in
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1 in vereinfachter Darstellung einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors im Längsschnitt und
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2 bis 5 Teile des erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektors gemäß 1 zur Erläuterung verschiedener Phasen beim Öffnen bzw. Schließen des Kraftstoffinjektors.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In der 1 ist der einem nicht dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine zugewandte, untere Endbereich eines erfindungemäßen Kraftstoffinjektors 10 dargestellt. Der Kraftstoffinjektor 10 findet bevorzugt Verwendung bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen, wobei der Systemdruck mehr als 2000 bar betragen kann.
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Der Kraftstoffinjektor 10 weist auf der dem Brennraum der Brennkraftmaschine zugewandten Seite einen Düsenkörper 11 als Teil eines Injektorgehäuses mit einer sacklochartigen Ausnehmung 12 auf. In dem Düsenkörper 11 sind vorzugsweise mehrere, insbesondere in gleich großen Winkelabständen zueinander angeordnete Spritzöffnungen 13 zum Abgeben von unter Hochdruck stehendem Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine ausgebildet. Hierzu ist innerhalb der Ausnehmung 12 eine in Richtung der Längsachse 14 des Düsenkörpers 11 bzw. des Kraftstoffinjektors 10 auf- und abbewegliche Düsennadel 15 angeordnet. In der in 1 dargestellten unteren Endposition der Düsennadel 15 sitzt die Düsennadel 15 unter Ausbildung eines Dichtsitzes 16 auf der Wand der Ausnehmung 12 des Düsenkörpers 11 auf, so dass ein Zufluss von Kraftstoff zu den Spritzöffnungen 13 nicht stattfinden kann.
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Der Düsenkörper 11 ist auf der den Spritzöffnungen 13 abgewandten Seite axial von einer Zwischenplatte 18 begrenzt. Auf der der Ausnehmung 12 zugewandten Seite ist koaxial zur Längsachse 14 eine Kopplerhülse 19 angeordnet, die auf der ihr zugewandten Unterseite der Zwischenplatte 18 dicht aufsitzt. Zwischen der der Zwischenplatte 18 gegenüberliegenden Stirnseite der Kopplerhülse 19 und einem Umfangsbund 21 der Düsennadel 15 stützt sich eine als Druckfeder ausgebildete Schließfeder 22 ab, die die Düsennadel 15 in Richtung des Dichtsitzes 16 mit Federkraft beaufschlagt. Von der Ausnehmung 12 sowie der Zwischenplatte 18 wird ein Düsenraum 23 ausgebildet, in dem sich unter Hochdruck stehender Kraftstoff befindet. Dieser Kraftstoff strömt beispielsweise über eine in der Zwischenplatte 18 ausgebildete, schräg zur Längsachse 14 angeordnete Zulauf- bzw. Durchgangsbohrung 24 in den Düsenraum 23 ein.
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Die Düsennadel 15 taucht auf der den Spritzöffnungen 13 abgewandten Seite mit einem Endabschnitt in die Kopplerhülse 19 ein. Dabei ist der Außendurchmesser D1 der Düsennadel 15 derart auf den Innendurchmesser der Kopplerhülse 19 abgestimmt, dass zwischen der Kopplerhülse 19 und der Düsennadel 15 lediglich eine geringe Leckage stattfindet.
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Die Zwischenplatte 18 weist in der Längsachse 14 eine Durchgangsbohrung 25 auf, in die ein kolbenartiger Abschnitt 26 eines Stellelements 28 eintaucht. Der Durchmesser D2 der Durchgangsbohrung 25 bzw. des kolbenartigen Abschnitts 26 des Stellelements 28 ist dabei kleiner als der Durchmesser D1 der Düsennadel 15 im Bereich der Kopplerhülse 19. Von der Umfangsfläche der Kopplerhülse 19 sowie den beiden gegenüber angeordneten Stirnflächen 29, 30 der Düsennadel 15 und des kolbenartigen Abschnitts 26 des Stellelements 28 wird ein Kopplerraum 32 begrenzt.
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Auf der dem Düsenkörper 11 gegenüberliegenden Seite der Zwischenplatte 18 schließt sich ein hülsenförmiges Gehäuseteil 33 an, das der Aufnahme eines Magnetankers 35 dient. Der Magnetanker 35 umfasst auf der der Zwischenplatte 18 abgewandten Seite einen plattenförmigen ersten Bereich 36, von dem sich auf der der Zwischenplatte 18 zugewandten Seite ein rohr- bzw. hülsenförmiger zweiter Bereich 37 anschließt. Der zweite Bereich 37 weist auf der dem ersten Bereich 36 abgewandten Stirnseite einen radial umlaufenden Innenbund 38 sowie einen radial umlaufenden Außenbund 39 auf. Zwischen dem Außenbund 39 und der Stirnfläche einer in dem Gehäuseteil 33 ausgebildeten Einsenkung 41 stützt sich eine Druckfeder 42 ab, die den zweiten Bereich 37 und somit den Magnetanker 35 in Richtung der Zwischenplatte 18 mit Federkraft beaufschlagt. Das Stellelement 28 weist auf der dem ersten Bereich 36 des Magnetankers 35 zugewandten Seite einen kolbenartigen Führungsabschnitt 43 auf, der von dem Innenumfang des hülsenförmigen zweiten Bereichs 37 des Magnetankers 35, unter Ausbildung einer Gleitreibpaarung, radial umfasst ist. Zwischen der der Zwischenplatte 18 zugewandten Unterseite des kolbenartigen Führungsabschnittes 43 und dem Innenbund 38 des zweiten Bereichs 37 des Magnetankers 35 stützt sich eine Druckfeder 44 ab, die das Stellelement 28 in Richtung des ersten Bereichs 36 des Magnetankers 35 mit Federkraft beaufschlagt, wobei der Führungsabschnitt 43 auf der dem ersten Bereich 36 des ersten Magnetankers 35 zugewandten Oberseite eine Erhebung 45 als Anschlagelement aufweist, so dass in der in der 1 dargestellten Stellung das Stellelement 28 an der Unterseite des ersten Bereichs 36 des Magnetankers 35 mit seiner Erhebung 45 anliegt. Zwischen dem Führungsabschnitt 43 und dem ersten Bereich 36 des Magnetankers 35 ist ein Ankerraum 46 ausgebildet. In der Wand des zweiten Bereichs 37 des Magnetankers 35 sind beispielhaft zwei Durchgangsbohrungen 47 ausgebildet, die eine Verbindung zwischen dem radial innerhalb des zweiten Bereichs 37 und dem radial außerhalb des zweiten Bereichs 37 angeordneten Raum innerhalb des Gehäuseteils 33 herstellen.
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Der innerhalb des Gehäuseteils 33 auf- und abbewegliche erste Bereich 36 des Magnetankers 35 weist zwei Durchgangsverbindungen 48, 49 auf, die in den beiden in Richtung der Längsachse 14 voneinander beabstandeten Stirnflächen des ersten Bereichs 36 des Magnetankers 35 münden. Die erste Durchgangsverbindung 48 weist dabei eine Dämpfungsdrossel 51 auf, während in der zweiten Durchgangsverbindung 49 ein Rückschlagventil 52 angeordnet ist.
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An das Gehäuseteil 33 schließt sich auf der der Zwischenplatte 18 gegenüberliegenden Seite in axialer Richtung eine Magnetspule 55 an, die in axialer Überdeckung mit einem Teilbereich des ersten Bereichs 36 des Magnetankers 35 angeordnet ist. Radial innerhalb der Magnetspule 55 befindet sich noch ein Distanzring 56. Axial oberhalb des Distanzrings 56 ist in der Längsachse 14 ein Innenpolkörper 57 in einem Haltekörper 58 aufgenommen, der eine Durchgangsbohrung 59 aufweist, über die Kraftstoff von einem nicht dargestellten Kraftstoffzulauf des Kraftstoffinjektors 10 in Richtung eines zwischen dem Innenpolkern 57 und dem ersten Bereich 36 des Magnetankers 35 ausgebildeten Magnetaktorraums 60 strömt.
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Die Funktionsweise des soweit beschriebenen Kraftstoffinjektors 10 wird nachfolgend anhand der 2 bis 5 erläutert: In der 2 ist der unbestromte Zustand des Kraftstoffinjektors 10 bzw. der Magnetspule 55 dargestellt. In dieser Stellung wird die nicht gezeigte Düsennadel 15 mittels der Schließfeder 22 in Richtung des Dichtsitzes 16 gedrückt, so dass kein Kraftstoff durch die Spritzöffnungen 13 abgegeben wird. Darüber hinaus wird der Magnetanker 35 mittels der Druckfeder 42 in Richtung der Zwischenplatte 18 gedrückt. Die Druckfeder 44 weist ihre geringste Vorspannkraft FA auf, so dass das Stellelement 28 mit seiner Erhebung 45 gegen die Unterseite des ersten Bereichs 36 des Magnetankers 35 gedrückt ist. Der Ankerraum 46 ist als entkoppelter Raum zu betrachten, der über die Dämpfungsdrossel 51 und das Rückschlagventil 52 in Wirkverbindung mit dem Magnetankerraum 60 steht.
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In der 3 ist der Zustand dargestellt, der sich kurz nach Beginn der Bestromung der Magnetspule 55 einstellt. Dabei wird der Magnetanker 35 mit seinen beiden Bereichen 36, 37 in Richtung zum Innenpolkörper 57 gezogen. Während sich der Magnetanker 35 in Richtung zum Innenpolkörper 57 bewegt, nimmt die Federkraft FA beispielsweise linear mit dem zurückgelegten Ankerhub AH zu. Die Kraft FA wirkt an dem zweiten Bereich 37 des Magnetankers 35. Das (Kraftstoff-)Volumen im Kopplerraum 32 wird je nach Übersetzungsverhältnis, d.h. je nach Verhältnis der beiden Durchmesser D1 und D2 vergrößert. Wegen der geringen Kompressibilität des Kraftstoffs vergrößert sich das Volumen im Kopplerraum 32 nur minimal, das Volumen im Ankerraum 46 hingegen deutlich mehr. Eine Druckänderung wird allerdings durch das Öffnen des Rückschlagventils 52 vermieden. Ab einem bestimmten Ankerhub AH ist die Kraft FA so groß, dass der Druck in dem Kopplerraum 32 soweit abgebaut ist, dass die Düsennadel 15 entgegen der Federkraft der Schließfeder 22 von ihrem Dichtsitz 16 abhebt. Die Größe der benötigten Öffnungskraft FS hängt maßgeblich vom aktuellen Raildruck ab. Das bedeutet, dass der obere Hubanschlag des Magnetankers 35, der durch den Innenpolkern 57 gebildet ist, zum Öffnungszeitpunkt der Düsennadel 15 in den meisten Fällen noch nicht erreicht ist. Bis der obere Hubanschlag erreicht ist, wird die Öffnungsgeschwindigkeit der Düsennadel 15 durch den zeitlichen Verlauf der Federkraft FA und zusätzlich durch den zeitlichen Verlauf der Magnetkraft auf den Magnetanker 35 vorgegeben. Gleichzeitig wird ab dem Öffnungszeitpunkt der Düsennadel 15 das Volumen im Kopplerraum 32 durch die hohe Beschleunigung der Düsennadel 15 nach dem Öffnungszeitpunkt komprimiert. Durch den daraus resultierenden Druckaufbau im Ankerraum 46 wird das Rückschlagventil 52 verschlossen, und die weitere Reduzierung des Magnetankerraums 60 durch die Dämpfungsdrossel 51 geregelt. Ergänzend wird erwähnt, dass die Dämpfung des Magnetankers 35 durch eine entsprechende Formgebung und entsprechende Flächenfreisparungen an dem ersten Bereich 36 erreicht werden, welche jedoch in den Figuren nicht dargestellt ist.
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In der 4 ist der Zustand des Kraftstoffinjektors 10 dargestellt, bei der der Magnetankers 35 seinen oberen Hubanschlag erreicht hat, der durch Anlage des Magnetankers 35 an dem Innenpolkern 57 gekennzeichnet ist. Bei hohen Raildrücken verfährt der Magnetanker 35 nahezu bis an diese Position, bis die Druckfeder 44 die Kraft FA erreicht hat, um die Düsennadel 15 aus ihrem Dichtsitz 16 abzuheben. Ab Erreichen des oberen Hubanschlags wird das Stellelement 28 nur noch mit der Federkraft FA belastet und verursacht dementsprechend einen Abbau im Kopplerraum 32, der je nach Übersetzungsverhältnis die Düsennadel 15 weiter von ihrem Dichtsitz 16 wegbewegt.
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In der 5 ist der Kraftstoffinjektor 10 dargestellt, wie er sich nach Abstellen der Bestromung der Magnetspule 55 nach einer langen Anzugsdauer des Magnetankers 35 im ersten Augenblick einstellt. Dabei werden der Magnetanker 35 und das Stellelement 28 ohne relative Bewegung zueinander durch die Druckfeder 42 in Richtung zur Zwischenplatte 18 bewegt, bis der Magnetanker 35 mit seinem zweiten Bereich 37 auf der Zwischenplatte 18 anschlägt und zur Ruhe kommt. Die Düsennadel 15 wird mit der entsprechend übersetzten Kraft verschlossen. Hat das Stellelement 28 bei Beendigung der Bestromung der Magnetspule 55 seinen oberen Hubanschlag noch nicht erreicht, bewegen sich das Stellelement 28 und der Magnetanker 35 so lange relativ zueinander, bis das Stellelement 28 an dem ersten Bereich 36 des Magnetankers 35 erreicht hat. Bedingt durch die wirksame Dämpfungsdrossel 51 wird das Stellelement 28 über den inkompressiblen Kraftstoff im Magnetankerraum 60 unmittelbar nach Beenden der Bestromung der Magnetspule 55 in Richtung der Düsennadel 15 gedrückt, was hat zur Folge hat, dass die Düsennadel 15 den Dichtsitz 16 ausbildet, bevor der Magnetanker 35 seine Ruhestellung erreicht hat. Die restliche Zurückstellung des zweiten Bereichs 37 des Magnetankers 35 findet nach Beendigung der Einspritzung statt.
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Der soweit beschriebene Kraftstoffinjektor 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So kann beispielsweise die Druckfeder 42 progressiv ausgelegt werden. Dadurch kann die öffnende Kraft auf das Stellelement 28 noch genauer auf die benötigte Kraft der Düsennadel 15 angepasst werden. Dies hat den Vorteil, dass bei gleicher Auslegung größere Düsennadelhübe dargestellt werden können. Ein ähnlicher Effekt kann mit einer zweiten Ankerfeder mit linearer Kraftlinie erzielt werden (nicht dargestellt). Die zweite Ankerfeder mit entsprechender Steifigkeit wirkt ab einem bestimmten Ankerhub. Auch hier ist das Ziel, den Kraftverlauf des Stellelements 28 dem der Düsennadel 15 anzupassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010040323 A1 [0002]