-
Die Erfindung betrifft ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit einem Farbübertragungsinhibitor und einem Polysaccharid.
-
Zur Erhöhung der Reinigungsleistung werden Wasch- oder Reinigungsmitteln neben den für den Waschprozeß unverzichtbaren Tensiden und Buildermaterialien in der Regel weitere Bestandteile zugesetzt, die unter dem Begriff „Waschhilfsstoffe“ zusammengefasst werden können. Zu den Waschhilfsstoffen gehören beispielsweise Schaumregulatoren, schmutzablösevermögende Polymere, Bleichmittel, Vergrauungsinhibitoren und Bleichaktivatoren.
-
Weitere Waschhilfsstoffe sind Substanzen, welche verhindern sollen, dass gefärbte textile Flächengebilde nach der Wäsche einen veränderten Farbeindruck hervorrufen. Diese Farbeindrucksveränderung gewaschener, das heißt sauberer, Textilien kann zum einen darauf beruhen, dass Farbstoffanteile durch den Wasch- beziehungsweise Reinigungsprozess vom Textil entfernt werden ("Verblassen"), zum anderen können sich von andersfarbigen Textilien abgelöste Farbstoffe auf dem Textil niederschlagen ("Verfärben"). Der Verfärbungsaspekt kann auch bei ungefärbten Wäschesstücken eine Rolle spielen, wenn diese zusammen mit farbigen Wäschestücken gewaschen werden. Um diese unerwünschten Nebeneffekte des Entfernens von Schmutz von Textilien durch Behandeln mit üblicherweise tensidhaltigen wässrigen Systemen zu vermeiden, enthalten Waschmittel, insbesondere wenn sie als sogenannte Color- oder Buntwaschmittel zum Waschen farbiger Textilien vorgesehen sind, Wirkstoffe, die das Ablösen von Farbstoffen vom Textil verhindern oder zumindest das Ablagern von abgelösten, in der Waschflotte befindlichen Farbstoffen auf Textilien vermeiden sollen. Solche Substanzen werden als Farbübertragungsinhibitoren bezeichnet.
-
Aus der
DE 2814287 A1 ist ein Waschmittel mit Farbübertragungsinhibitor bekannt. Bei dem Farbübertragungsinhibitor handelt es sich um Homo- und Copolymerisate von N-Vinylimidazol.
-
Es besteht allerdings weiterhin Bedarf, die Farbübertragungsinhibierung von Wasch- oder Reinigungsmitteln weiter zu verbessern.
-
Entsprechend war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit verbesserter Farbübertragungsinhbierung bereit zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel, umfassend
- a) einen Farbübertragungsinhibitor und
- b) ein vergrauungsinhibierendes Polysaccharid mit einer Lösungsviskosität < 30.000 mPas.
-
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Zugabe eines vergrauungsinhibierenden Polysaccharids zu einem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels mit Farbübertragungsinhibitor nicht nur zu einer Verbesserung der Vergrauungsinhibierung, sondern auch zu einer Verbesserung der Farbübertragungsinhibierung führt.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, dass das vergrauungsinhibierende Polysaccharid eine Cellulose oder ein Cellulosederivat ist. Vergrauungsinhibierende Cellulose oder Cellulosederivate können besonders gut und stabil in flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend einen Farbübertragungsinhibitor eingearbeitet werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Cellulosederivat ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Carboxymethylcellulose (CMC), einem Ethersulfonsäuresalz von Cellulose, einem sauren Schwefelsäureestersalz von Cellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose und einer Mischung dieser Cellulosederivate.
-
Es kann bevorzugt sein, dass das vergrauungsinhibierende Polysaccharid säurebehandelt ist. Durch eine Säurebehandlung kann die Einarbeitbarkeit des vergrauungsinhibierenden Polysaccharids in eine flüssige Matrix eines Wasch- oder Reinigungsmittel verbessert werden, ohne dass die vergrauungsinhibierende Eigenschaft des vergrauungsinhibierenden Polysaccharids verloren geht.
-
Ferner ist es bevorzugt, dass der Farbübertragungsinhibitor ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI), Copolymeren von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI), Polyvinylpyridin-N-oxid, Poly-N-carboxymethyl-4-vinylpyridiumchlorid und Mischungen daraus.
-
Ein besonders phasen- und lagerstabiles Wasch- oder Reinigungsmittel wird erhalten, wenn das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel einen alkoxylierten Oxo-Alkohol enthält, wobei der Einsatz von C13-15-Oxo-Alkoholen mit 7 EO, C13-15-Oxo-Alkoholen mit 8 EO oder einer Mischung dieser beiden Oxo-Alkohole in den flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln besonders bevorzugt ist.
-
Ebenfalls ein besonders klares sowie phasen- und lagerstabiles Wasch- oder Reinigungsmittel wird erhalten, wenn das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel einen verzweigten alkoxylierten Fettalkohol, insbesondere 2-Propylheptanol mit 7 EO und/oder 2-Propylheptanol mit 8 EO, enthält.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines vergrauungsinhibierenden Polysaccharids in einem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel mit Farbübertragungsinhibitor zur Erhöhung der farbübertragungsinhibierenden Leistung des flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels.
-
Im Folgenden soll die Erfindung, unter anderem anhand von Beispielen, eingehender erläutert werden.
-
Das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel enthält zwingend ein vergrauungsinhibierendes Polysaccharid mit einer Lösungsviskosität < 30.000 mPas und einen Farbübertragungsinhibitor.
-
Als vergrauungsinhibierendes Polysaccharid wird vorzugsweise eine Cellulose und/oder ein Cellulosederivat als eingesetzt. Geeignete Cellulosederivate umfassen beispielsweise Carboxymethylcellulose (CMC), ein Ethersulfonsäuresalz von Cellulose, ein saures Schwefelsäureestersalz von Cellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose oder eine Mischung aus zwei oder mehr dieser Cellulosederivate. Besonders bevorzugte Cellulosederivate umfassen Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose oder Mischungen aus zwei oder mehr dieser Cellulosederivate.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Cellulose oder das Cellulosederivat vor der Einarbeitung in die flüssige Matrix des Wasch- oder Reinigungsmittels mit einer Säure, vorzugsweise einer Alkylbenzolsulfonsäure behandelt. Insbesondere bevorzugt wird Dodecylbenzolsulfonsäure und/oder C10-C13-Alkylbenzolsulfonsäure zur Säurebehandlung der Cellulose oder des Cellulosederivats eingesetzt.
-
Entsprechend umfassen besonders bevorzugte Cellulosederivate säurebehandelte Carboxymethylcellulose (CMC), ein säurebehandeltes Ethersulfonsäuresalz von Cellulose, ein säurebehandeltes saures Schwefelsäureestersalz von Cellulose, säurebehandelte Methylcellulose, säurebehandelte Ethylcellulose, säurebehandelte Hydroxyethylcellulose, säurebehandelte Hydroxypropylcellulose, säurebehandelte Hydroxypropylmethylcellulose, säurebehandelte Methylhydroxyethylcellulose, säurebehandelte Methylcarboxymethylcellulose, säurebehandelte Ethylhydroxyethylcellulose oder eine Mischung dieser säurebehandelten Cellulosederivate. Ganz besonders bevorzugt ist das säurebehandelte Cellulosederivat säurebehandelte Carboxymethylcellulose, insbesondere säurebehandelte Natriumcarboxymethylcellulose, säurebehandelte Hydroxypropylmethylcellulose und/oder säurebehandelte Methylhydroxyethylcellulose.
-
Geeignete Cellulosederivate können beispielsweise unter den Bezeichnungen Ethocel®, Methocel®, Walocel® oder Cellosize® von The Dow Chemical Company bezogen werden.
-
Der Gehalt an vergrauungsinhibierendem Polysaccharid mit einer Lösungsviskosität < 30.000 mPas beträgt vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0,2 bis 2,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.
-
Eine besonders gute Erhöhung der farbübertragungsinhibierenden Leistung wird bei Einsatz einer Hydroxypropylmethylcellulose als vergrauungsinhibierendes Polysaccharid erhalten.
-
Die Lösungsviskosität gibt die Viskosität einer 2%igen wässrigen Lösung des vergrauungsinhibierenden Polysaccharids bei 20 °C an, gemessen mit einem Brookfield-Rotationsviskosimeter Typ RVT bei 20 UpM.
-
Je höher der Polymerisationsgrad und damit das Molekulargewicht eines vergrauungsinhibierenden Polymers ist, desto höher ist die Viskosität die beim Auflösen erreicht wird. Vergrauungsinhibierende Polysaccharide mit einer Lösungsviskosität < 30.000 mPas lassen sich gut und stabil in flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel einarbeiten.
-
Es hat sich gezeigt, dass besonders klare Lösungen flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel mit hoher vergrauungs- und farbübertragungsinhibierenden Leistungen erhalten werden, wenn das vergrauungsinhibierende Polysaccharid eine Lösungsviskosität zwischen 1.000 und 20.000 mPas aufweist.
-
Ferner kann es im Hinblick auf die Einarbeitbarkeit in ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel von Vorteil sein, wenn das vergrauungsinhibierende Polysaccharid ein Cellulosederivat ist, bei dem bis zu 30 % der OH-Gruppen methyliert sind.
-
Neben dem vergrauungsinhibierenden Polysaccharid enthalten die flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel einen Farbübertragungsinhibitor.
-
Geeignete Farbübertragungsinhibitoren umfassen Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI), Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI), Polyvinylpyridin-N-oxid, Poly-N-carboxymethyl-4-vinylpyridiumchlorid und Mischungen daraus. Besonders bevorzugt werden Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI) oder Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI) als Farbübertragungsinhibitor eingesetzt.
-
Die Polyvinylpyrrolidone (PVP) besitzen bevorzugt ein mittleres Molekular gewicht von 2.500 bis 400.000 und sind kommerziell von ISP Chemicals als PVP K 15, PVP K 30, PVP K 60 oder PVP K 90 oder von der BASF als Sokalan® HP 50 oder Sokalan® HP 53 erhältlich.
-
Die Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI) weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht im Bereich von 5.000 bis 100.000 auf. Kommerziell erhältlich ist ein PVP/PVI-Copolymer beispielsweise von der BASF unter der Bezeichnung Sokalan® HP 56.
-
Die Menge an Farbübertragungsinhibitor liegt bevorzugt von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 3 Gew.-% und mehr bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.
-
Zusätzlich zu dem vergrauungsinhibierenden Polysaccharid und dem Farbübertragungsinhibitor kann das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch- oder Reinigungsmittels weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der nichtionischen Tenside, anionischen Tenside, Gerüststoffe, Bleichmittel, Enzyme, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, schmutzablösevermögende Polymere, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, antimikrobiellen Wirkstoffe, nicht-wässrigen Lösungsmittel, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Hautpflegende Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber.
-
Ein besonders bevorzugter weiterer Inhaltsstoff des flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels ist ein alkoxylierter Oxo-Alkohol. Oxo-Alkohole sind primäre, teilweise verzweigte höhere Alkohole, die bei der Oxo-Synthese gewonnen werden. Dabei werden Oxo-Aldehyde oder deren primäre Aldokondensationsprodukte durch katalytische Hydrierung in die entsprechenden Oxo-Alkohole überführt.
-
Bevorzugt wird ein C13-15-Oxo-Alkohol mit 7 EO, ein C13-15-Oxo-Alkohol mit 8 EO oder eine Mischung aus diesen beiden Oxo-Alkoholen als nichtionisches Tensid in den flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt.
-
Der Gehalt an alkoxyliertem Oxo-Alkohol beträgt vorzugsweise 3 bis 50 Gew.-%, mehr bevorzugt 4 bis 35 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.
-
Alternativ oder zusätzlich zu dem alkoxylierten Oxoalkohol kann das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel einen verzeigten, alkoxylierten Fettalkohol als weiteren Inhaltsstoff enthalten. Bevorzugt wird 2-Propylheptanol mit 7 EO, 2-Propylheptanol mit 8 EO oder eine Mischung aus diesen beiden Fettalkoholen in den flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt.
-
zu stabilen Wasch- oder Reinigungsmittels
-
Neben dem alkoxylierten Oxo-Alkohol und/oder dem verzeigten, alkoxylierten Fettalkohol kann das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel weitere nichtionische Tenside enthalten. Geeignete nichtionische Tenside umfassen lineare alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglycolether, Aminoxide, Alkylpolyglucoside und Mischungen daraus.
-
Als lineare alkoxylierte Fettalkohole können ethoxylierte Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 4 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt. Insbesondere sind Alkoholethoxylate mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 5 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 4 EO oder 7 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C12-18-Alkohole mit 5 EO oder 7 EO, C16-18-Alkohole mit 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade (= EO) stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar.
-
Wasch- oder Reinigungsmittel mit den anderen nichtionischen Tensiden als alkoxylierten Oxo-Alkoholen und verzweigten alkoxylierten Alkoholen neigen teilweise zu Instabilitäten und/oder Phasentrennung bei der Lagerung. Deshalb kann es bevorzugt sein, dass die Menge an weiteren nichtionischen Tensiden, insbesondere an linearen alkoxylierten Fettalkoholen, bei Abwesenheit von alkoxylierten Oxo-Alkoholen oder verzweigten alkoxylierten Alkoholen weniger als 2 Gew.-%, mehr bevorzugt weniger als 1 Gew.-% und insbesondere bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Menge an flüssigem Wasch- oder Reinigungsmittel, beträgt.
-
Es ist bevorzugt, dass das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel zusätzlich ein anionisches Tensid enthält.
-
Geeignete anionische Tensid umfassen Alkylbenzolsulfonsäuresalze, Olefinsulfonsäuresalze, C12-18-Alkansulfonsäuresalze, Fettalkoholsulfate, eine Fettsäureseifen, Fettalkoholethersulfate oder eine Mischung aus zwei oder mehr dieser anionischen Tenside ist. Von diesen anionischen Tensiden sind Alkylbenzolsulfonsäuresalze, Fettalkoholethersulfate, Fettsäureseifen und Mischungen daraus besonders bevorzugt.
-
Der Gehalt an anionischem Tensid beträgt vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-% und mehr bevorzugt 2 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.
-
Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
-
Als Alk(en)ylsulfate werden die Salze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxo-Alkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
-
Auch Fettalkoholethersulfate, wie die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet.
-
Weitere geeignete anionische Tenside sind Fettsäureseifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
-
Die anionischen Tenside einschließlich der Fettsäureseifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natriumsalze und/oder Ammoniumsalze vor. Zur Neutralisation einsetzbare Amine sind vorzugsweise Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Methylethylamin oder eine Mischung daraus, wobei Monoethanolamin bevorzugt ist.
-
Die Gesamtmenge an anionischem Tensid und nichtionischem Tensid in dem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel beträgt vorzugsweise bis zu 85 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 75 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel.
-
Das Wasch- oder Reinigungsmittel ist flüssig. Das Wasch- oder Reinigungsmittel kann Wasser als Hauptlösungsmittel enthalten.
-
Beispiele
-
Es wurden flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel mittels üblicher und bekannter Methoden und Verfahren hergestellt. In der folgenden Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels E1 sowie zweier nicht erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln V1 und V2 gezeigt. Tabelle 1: Flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel E1 sowie V1 und V2 [alle Mengen sind in Gew.-% Aktivstoff, bezogen auf die Zusammensetzung, angegeben]
Inhaltsstoffe | E1 | E2 | V1 | V2 |
C10-C13-Alkylbenzolsulfonsäure | 7 | 7 | 7 | 7 |
C13-C15-Oxo-Alkohol mit 7 EO | 7 | - | 7 | 7 |
2-Propylheptanol mit 7 EO | - | 5 | - | - |
C16-18-Fettalkohol mit 7 EO | - | 2 | - | - |
C12-18-Fettsäure | 2 | 2 | 2 | 2 |
Na-Laurylethersulfat (2 EO) | 9 | 9 | 9 | 9 |
Hydroxypropylmethylcellulose* | 0,5 | 0,5 | - | 0,5 |
PVP/PVI** | 0,2 | 0,2 | 0,2 | - |
1,2-Propandiol | 6 | 6 | 6 | 6 |
Ethanol | 2 | 2 | 2 | 2 |
Phosphonat | 0,9 | 0,9 | 0,9 | 0,9 |
NaOH (50%ig) | 2,7 | 2,7 | 2,7 | 2,7 |
Citronensäure | 2 | 2 | 2 | 2 |
Borsäure | 1 | 1 | 1 | 1 |
Farbstoffe, Enzyme (Cellulase, Amylase & Protease), Parfüm | 2,5 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Wasser | auf 100 | auf 100 | auf 100 | auf 100 |
* Lösungsviskosität = 7.800 MPas (2%ige wässrige Lösung, Brookfield-Rotationsviskosimeter Typ RVT, bei 20 °C und 20 UpM).
** Sokalan
® HP 56 (ex BASF)
-
Zur Bestimmung der Farbübertragungsinhibierung wurden drei Gewebe (ein Frottierhandtuch und zwei Seiftücher aus Walkfrottee) mit je 40 g des zu prüfenden flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels E1, V1 oder V2 in einer Haushaltswaschmaschine (Miele W 526) mit zwei handelsüblichen Jeanshosen bei 30 °C gewaschen.
-
Nach hängender Trocknung und Mangeln der Wäsche wurde der Weißgrad der Gewebe spektralphotometrisch (Datacolor DC600-3) als Y-Wert bestimmt (siehe Tabelle 2). Tabelle 2: Y-Werte (Mittel aus 10 Messpunkten pro Gewebe)
Wasch- oder Reinigungsmittel | Y-Werte Frottierhandtuch | Seiftuch* |
E1 | 73,1 | 74,9 |
V1 | 71,6 | 63,5 |
V2 | 71,4 | - |
* Mittel aus je zwei Geweben
-
Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass durch Verwendung einer Kombination aus einem vergrauungsinhibierenden Polysaccharid mit einer Lösungsviskosität < 30.000 mPas und einem Farbübertragungsinhibitor die farbübertragungsinhibierende Leistung eines flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels erhöht werden kann.
-
Die Wasch- oder Reinigungsmittel E1 und E2 waren nach 12 Wochen Lagerung bei 20 °C und 40 °C noch stabil und zeigten keinerlei Eintrübung oder Bodensatz. Das Wasch- oder Reinigungsmittel E2 wies eine besonders hohe Transparenz auf.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-