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Die Erfindung bezieht sich auf ein transportables Vorratsbehältnis für die Aufbewahrung von Rauch- und/oder Genussmitteln mit einem mit einem Deckel verschließbaren Behälter.
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In Deutschland rauchen derzeit etwa 25 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig, weitere 4 Prozent sind als Gelegenheitsraucher zu bezeichnen. 35 Prozent der Männer rauchen, 22 Prozent der Frauen.
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In den letzten Jahren haben zwar immer mehr Raucher, nicht zuletzt aufgrund geänderter äußerer Bedingungen, aufgehört, ihrem Rauchvergnügen respektive ihrer Sucht nachzugehen. Es existiert jedoch nach wie vor ein sogenannter harter Kern von Rauchern, die überdurchschnittlich viele Zigaretten pro Tag rauchen und entweder aus mentalen oder körperlichen Gründen, den sogenannten Entzugserscheinungen, nicht damit aufhören können oder der Meinung sind, nicht aufhören zu wollen:
20,7 Prozent der männlichen und 11,8 Prozent der weiblichen Raucher rauchen täglich mehr als 20 Zigaretten, 1,7 Prozent der Männer und 0,8 Prozent der Frauen sogar über 40 Zigaretten. Diese stark rauchenden Menschen sind durch rauchbedingte Krankheiten wesentlich mehr gefährdet als der durchschnittliche Raucher. Lungenkrebspatienten gehören typischerweise fast immer zu diesen schwer abhängigen Rauchern.
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145 Milliarden Zigaretten werden pro Jahr in Deutschland konsumiert, da ein nicht unbedeutender Teil der Raucher täglich über 20 oder sogar über 40 Zigaretten konsumiert. Diese stark abhängigen Viel-Raucher sind besonders gefährdet für tabakbedingte Krankheiten.
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Aber auch andere Genussmittel werden oft in gesundsheitsschädlichem Maße konsumiert, wenn auch nicht mit den den Zigaretten anhaftenden Folgen, so dass auch hier ähnliche Überlegungen für den Transport und/oder Zugriff anstehen.
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Es besteht daher eine erhebliche Motivation für Raucher, sich selbst im Konsum einzuschränken und zu disziplinieren. Allerdings fehlt es oft an hinreichender Selbstdisziplin, so dass für Raucher eine Lösung wünschenswert wäre, die systembedingt oder automatisiert dabei behilflich ist, die gefassten Vorsätze zur Reduzierung des Konsums auch umzusetzen und keine Umgehungslösung zuzulassen. Gleiches gilt auch für den Konsum anderer Waren, bei denen die Konsumenten freiwillig den Verbrauch einschränken möchten, wie beispielsweise Süßwaren oder dergleichen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein transportables Vorratsbehältnis der genannten Art anzugeben, das den ungehinderten Zugriff auf Rauch- und/oder Genussmittel einschränkt und/oder reglementiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem ein dem Deckel zugeordneter Verschluss über eine integrierte Zeitschaltuhr entriegelbar ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass ein freier Zugriff auf Zigaretten und/oder andere Genussmittel dazu verleitet, öfter auf das Angebot zuzugreifen als beabsichtigt. In die Überlegung ist also einzubeziehen, dass eine Erschwerung oder Begrenzung des Zugriffs dem Konsumenten dazu verhilft, seine ursprünglichen Planungen zur Reduzierung, also niedrigeren Frequenz des Konsums, beizubehalten oder sich anzuerziehen. Dabei wird er dadurch unterstützt, dass ihm der freie Zugriff verweigert wird, er also außerhalb voreingestellter, den vorherigen Planungen entsprechender Zugriffszeiten keine Zigarette erhalten kann.
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Damit der Benutzer des transportablen Vorratsbehältnisses eine Übersicht darüber erhält, wie lang das Zeitfenster zwischen den Entnahmemöglichkeiten aus dem Behälter programmiert ist und/oder wann die nächste Freigabe des Verschlusses zur Entnahme ansteht, weist die Zeitschaltuhr des transportablen Vorratsbehältnisses zweckmäßigerweise eine Anzeige auf, die in besonders vorteilhafter Ausführung auch in geschlossenem Zustand des Behältnisses ablesbar ist.
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Um das Rauch- und/oder Konsumverhalten des Benutzers an wechselnde Umgebungsbedingungen und/oder Gewohnheiten anpassen und/oder eine Umstellung, besonders eine Minderung, des Konsumverhaltens erreichen zu können, ist die Zeitschaltuhr vorteilhafterweise programmierbar ausgeführt, wobei die Programmierung zweckmäßigerweise nur bei freigegebenem Verschluss, beispielsweise also geöffnetem Deckel, möglich sein sollte.
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Um nur dem rechtmäßigen Benutzer oder einem von ihm Beauftragten die Änderung der Programmierung zu ermöglichen, ist die Programmierung der Zeitschaltuhr zweckmäßigerweise nur nach Eingabe eines Pin-Codes durchzuführen.
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Um dem Benutzer auch ohne Kontrolle anderer Anzeigevorrichtungen zu signalisieren, dass das Behältnis zur Entnahme von Rauch- oder Genussmitteln freigegeben ist, weist das transportable Vorratsbehältnis vorteilhafterweise eine optische und/oder akustische Signalvorrichtung auf.
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Um eine kostengünstige Fertigung bei sicherer Verschließbarkeit gegen unberechtigten Zugriff zu erzielen, ist das transportable Vorratsbehältnis zweckmäßigerweise, beispielsweise im Spritzgussverfahren, aus Kunststoff gefertigt.
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Damit eine besonders ansprechende und edlere als beispielsweise bei Verwendung von Kunststoffen erzielbare Optik des transportablen Vorratsbehältnisses und eine höhere Sicherheit gegen Zugriff auf den Inhalt außerhalb der Öffnungszeiten, in denen das transportable Vorratsbehältnis entriegelt ist, erreicht werden kann, ist das transportable Vorratsbehältnis vorteilhafterweise aus Metall gefertigt.
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Um eine Übersicht über den Befüllungszustand des transportablen Vorratsbehältnisses mit Rauch- oder Genussmitteln zu gewinnen, sind der Behälter und/oder der Deckel oder Teile eines der beiden Bestandteile vorteilhafterweise aus transparentem Material gefertigt oder weisen transparente Teilbereiche auf.
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Damit eine handelsübliche Zigarettenschachtel in dem transportablen Vorratsbehältnis Aufnahme findet, aber das Behältnis zugunsten einer guten Transportabilität nicht zu groß dimensioniert ist, sind seine Innenabmessungen zweckmäßigerweise an die Außenabmessungen der genannten handelsüblichen Zigarettenschachtel angepasst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Konsumenten von Rauch- und/oder Genussmittlen, besonders aber Raucher, ihre Sucht bzw. Abhängigkeit von genannten Suchtmitteln auf einfache Weise kontrollieren und/oder einschränken können, da das transportable Vorratsbehältnis außerhalb programmierter Zugriffszeiten fest verschlossen bleibt und der Zugriff blockiert ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 ein transportables Vorratsbehältnis in Form einer Schachtel in frontaler, perspektivischer Darstellung,
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2 das transportable Vorratsbehältnis in der Form eines Etuis in der Draufsicht.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die 1 offenbart das transportable Vorratsbehältnis 1 in Form einer Schachtel, wie sie beispielsweise auch bei handelsüblichen Zigarettenpackungen zu finden ist. Der Behälter 2 dient zur Aufnahme der Rauch- oder Genussmittel, wobei in einer verkaufsfördernden und vorteilhaften Ausführung seine Innenabmessungen für die Aufnahme von Zigaretten an die Außenabmessungen von handelsüblichen Zigarettenschachteln angepasst sind.
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Der Deckel 4 ist über ein Scharnier 6 schwenkbar an dem Behälter angeordnet, wobei es sich in dieser Darstellung um eine beispielhafte Ausführung handelt und das Scharnier 6 auch an einer der Schmalseiten des Behälters 2 angeordnet sein kann. Das Scharnier 6 ist derart ausgelegt, dass eine Schwenkung des Deckels 4 diesen vollständig von der Öffnung des Behälters 2 entfernt, so dass eine Entnahme und Bestückung des Behälters 2 mit einer seinen Innenabmessungen in ihren Außenabmessungen entsprechenden Schachtel problemlos möglich ist.
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Das transportable Vorratsbehältnis 1 weist einen Verschluss 8 auf, der miteinander korrespondierende Verschluss- und/oder Haltevorrichtungen im oder am Behälter 2 und Deckel 4 umfasst, so dass nach Verschließen des Deckels 4 dieser ohne entsprechende Freigabe fest verriegelt und nicht zu öffnen ist.
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Diese Freigabe erfolgt im Falle des transportablen Vorratsbehältnisses 1 bei Erreichen einer über die Programmierung voreingestellten Zeit, wobei die Entriegelung des Verschlusses 8 über ein elektrisches Signal, beispielsweise an einen Elektromagnetverschluss oder über eine mechanische oder elektromechanische Entsperrung, erfolgen kann.
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Entsprechend der Ausführung des Verschlusses 8 ist eine hier nicht gezeigte Spannungsversorgung, beispielsweise eine Knopfzelle, vorzusehen sowie eine Alternativ- oder Umgehungslösung im Falle eines Versagens der Spannungsversorgung. In jeder Ausführungsform ist sicherzustellen, dass die Verriegelung des Deckels 4 mit dem Behälter 2 über den Verschluss 8 auch bei Ausfall der Spannungsversorgung weiterhin funktionstüchtig bleibt. Ein Versagen beispielsweise der Stromzuführung darf nicht den freien Zugriff auf den Inhalt des transportablen Vorratsbehältnisses 1 ermöglichen.
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Auf einer der Flächen des Behälters 2 oder des Deckels 4 des transportablen Vorratsbehältnisses 1 angebracht oder in diese eingelassen ist die Anzeige 10 einer dieser zugeordneten, Zeitschaltuhr 12. Diese Zeitschaltuhr 12 kann unterschiedliche Funktionen darstellen, je nach Möglichkeiten der internen Ansteuerung und der Anzeige 10:
- – Anzeige der aktuellen Uhrzeit
- – Anzeige des Datums
- – Anzeige der eingestellten Uhrzeit der nächsten Öffnungsphase
- – Anzeige der verbleibenden Wartezeit bis zur nächsten Öffnung
- – Anzeige der verstrichenen Zeit seit der letzten Öffnung
- – Anzeige der Anzahl der Öffnungen seit dem letzten Reset
- – Anzeige des Codes zur Freigabe der Programmierung
Weitere, hier nicht aufgeführte Funktionen sind möglich.
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Das Bedienfeld für die Programmierung der Zeitschaltuhr 12 kann im Inneren des transportablen Vorratsbehältnisses 1 untergebracht sein, so dass eine Änderung der Programmierung nur in geöffnetem Zustand möglich ist. Dieser Zustand ist abhängig von den in der Programmierung vorgesehenen Zeitfenstern, so dass eine nachträgliche Änderung einer einmal vorgenommenen Programmierung außerhalb der voreingestellten Freigabezeiten nicht möglich ist.
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Eine weitere Möglichkeit der Unterbringung des Bedienfeldes, beispielsweise eines numerischen Tastenfeldes, kann die Außenwand des transportablen Vorratsbehältnisses 1 sein, hier nicht dargestellt. In diesem Fall ist es zweckmäßig, um unberechtigte und/oder unbeabsichtigte Änderungen der Programmierung der Zeitschaltuhr 12 und/oder eine nicht den urprünglichen Absichten des Benutzers entsprechende verstärkte Frequenz der Freigabe der Rauch- oder Genussmittel zu verhindern, die Programmierung von der vorherigen Eingabe eines gültigen Pin-Codes abhängig zu machen.
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In der 2 ist das transportable Vorratsbehältnis 1 in Form eines Etuis gezeigt, wie es häufig für Zigaretten Verwendung findet, die aus ihrer Verkaufspackung entnommen wurden. Der anerkannte Vorteil eines solchen Etuis liegt darin, dass es besonders flach und somit besonders bequem im Transport ist. Darüber hinaus ist es optisch ansprechender als eine Verkaufsverpackung zu gestalten und kann durch Maßnahmen wie galvanische Beschichtung im Falles eines Metallbehältnisses und/oder Lackierung und farbliche Gestaltung an den Geschmack des Benutzers angepasst werden.
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Ein für diese Anwendung typisch ausgeführtes Etui besteht, wie in 2 gezeigt, aus einem flachen, im Entnahmezustand unteren Behälter 2, der vollständig vom Deckel 4 abgedeckt wird oder dessen für eine Entnahme des Inhaltes vorgesehene, hier nicht dargestellte, Ausnehmung vollständig abdeckbar und verschließbar ist. Zur Entnahme kann der Deckel 4 entweder um ein Scharnier 6 geschwenkt werden, wobei auch eine andere Ausführung, beispielsweise ein Einhängen des Deckels 4 in entsprechende Aufnahmen am Behälter 2, möglich ist.
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Der Deckel 4 verriegelt mit dem Behälter 2 unter Nutzung der jeweils miteinander korrespondierenden Verschluss- und/oder Haltevorrichtungen des Verschlusses 8, so dass eine Öffnung ohne entsprechende Freigabe analog zur in 1 beschriebenen Ausführung nicht möglich ist, da die Verriegelung bis zum nächsten voreingestellten Öffnungszeitpunkt das transportable Vorratsbehältnis 1 fest verriegelt und den Zugriff auf den Inhalt blockiert.
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Unabhängig von der Form der Ausführung ist auch die Verwendung einer integrierten Zeitschaltuhr 12 zur Einstellung und Überprüfung der Öffnungszeiten des transportablen Vorratsbehältnisses 1 sowie eine der Zeitschaltuhr 12 zugeordnete Anzeige 10. Andere Lösungen zur Einstellung der Öffnungszeiten und festen Verriegelung des des transportablen Vorratsbehältnisses 1 sind ebenfalls denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- transportables Vorratsbehältnis
- 2
- Behälter
- 4
- Deckel
- 6
- Scharnier
- 8
- Verschluss
- 10
- Anzeige
- 12
- Zeitschaltuhr