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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konfigurieren bzw. Inbetriebsetzen eines Beleuchtungssystems mit einer Mehrzahl von Leuchten und einem zentralen Steuerungssystem zum Ansteuern der Leuchten sowie ein Beleuchtungssystem zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Insbesondere in größeren Gebäuden wie Bürogebäuden werden diesbezügliche Beleuchtungssysteme, welche in der Regel eine Vielzahl von Leuchten umfassen, die häufig über eine Mehrzahl von Räumen verteilt sind, mittels eines zentralen Steuerungssystems angesteuert. Dabei muss ein nicht unerheblicher Aufwand betrieben werden, um nach der Installation des gesamten Beleuchtungssystems dieses zu konfigurieren, sodass es in Betrieb genommen werden kann.
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In der
DE 10 2007 040 111 ist ein herkömmliches Verfahren zum Inbetriebsetzen eines solchen Beleuchtungssystems beschrieben, bei dem jeder Leuchte zunächst unabhängig von seiner Position ein Ident-Code zugeordnet wird und anschließend jeder Leuchte entsprechend ihrer jeweiligen Position ein Positions-Code mittels eines Bediengerätes zugewiesen wird, wobei die Leuchten in zwei beliebig gewählte Gruppen unterteilt werden. Dabei wird eine erste Gruppe von Leuchten in einen ersten Betriebszustand und die anderen Gruppe in einen zweiten Betriebszustand versetzt wird, wobei eine der einen zweiten Betriebszustand versetzt wird, wobei eine der Leuchten ausgewählt und ihr Betriebszustand in das Bediengerät eingegeben wird. Danach wird die Gruppe der Leuchten, welche sich im gleichen Betriebszustand wie die ausgewählte Leuchte befinden für die weiteren Verfahrensschritte festgelegt, während die andere Gruppe der Leuchten nicht mehr betrachtet wird. Soweit in der ausgewählten, reduzierten Gruppe der Leuchte mehr als eine Leuchte vorhanden ist, beginnt das Verfahren von vorne und wird solange durchgeführt bis die reduzierte Gruppe der ausgewählten Leuchte eine einzige Leuchte umfasst, sodass damit der Positions-Code der verbleibenden Leuchte dem Ident-Code eindeutig zugeordnet werden kann. Dieses Verfahren wird nachfolgend auch für alle weiteren Leuchten des Beleuchtungssystems durchgeführt, sodass das zentrale Steuerungssystem nach der Beendigung des Verfahrens eine eindeutige Identifizierung jeder Leuchte abhängig von ihrer räumlichen Position erhält.
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In der
WO 96/00459 A1 ist ein weiteres herkömmliches Verfahren zum Inbetriebsetzen bzw. Konfigurieren eines Beleuchtungssystems von einer zentralen Steuerungseinrichtung beschrieben. Dabei erhalten alle Leuchten vor der Installation eine Ursprungsadresse und werden ohne Rücksicht auf diese Adresse installiert. Nach der Installation werden vom zentralen Steuerungssystem alle Ursprungsadressen nacheinander angewählt, beispielsweise durch Anschalten der Leuchte mit der jeweiligen Adresse. Nach der Identifizierung der jeweiligen Leuchte wird dieser eine voreingestellte Betriebsadresse übermittelt. Das beschriebene Verfahren wird mit allen anderen Leuchten wiederholt, bis alle Leuchten des Beleuchtungssystems eine zugeordnete Betriebsadresse besitzen.
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In der
US 2004/0160199 B1 ist ein Verfahren zum Programmieren von Beleuchtungseinheiten offenbart, bei welchem jeder Leuchteinheit eine Identifikationsnummer zugeordnet, welche aus eine Mehrzahl von Datenbits besteht. Durch Erfassen des An- bzw. Aus-Zustandes jeder Leuchte für jedes Datenbit der Identifikationsnummer kann eine Zuordnung durchgeführt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Konfigurieren bzw. Inbetriebsetzen eines herkömmlichen Beleuchtungssystems in Bezug auf den Arbeits- und Zeitaufwand bzw. die Anzahl der notwendigen Eingabe-Schritte zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß schon durch ein Verfahren zum Konfigurieren eines Beleuchtungssystems mit einer Mehrzahl von Leuchten und einem zentralen Steuerungssystem zum Ansteuern der Leuchten mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jeder Leuchte ein Ident-Code zugeordnet und eine vorgegebene Leuchtenanzahl > 1 und kleiner als die Gesamtzahl der Leuchten aus der Mehrzahl von Leuchten ausgewählt, wobei jeder der ausgewählten Leuchten ein Positions-Code zugeordnet wird, und wobei die Ident-Codes der in dem Ensemble der ausgewählten Leuchten befindlichen Leuchten unter Verwendung einer Eingabeeinrichtung durch folgende Schritte ermittelt werden:
- A) Zuweisen aller Positions-Codes zu jeder Leuchte aus der Mehrzahl von Leuchten;
- B) Gruppieren von Leuchten aus der Mehrzahl von Leuchten in zumindest einer Gruppe von Leuchten, derart, dass den in der jeweiligen Indexgruppe enthaltenen Leuchten jeweils zumindest ein identischer Positions-Code zugewiesen ist;
- C) Aufteilen der Leuchten der zumindest einen Indexgruppe in wenigstens zwei gewählte Indexuntergruppen dadurch, dass eine Indexuntergruppe in einen ersten Betriebszustand und eine andere Indexuntergruppe in einen zweiten, vom ersten Betriebszustand unterschiedlichen Betriebszustand versetzt wird;
- D) Eingabe des bzw. der Positions-Codes der Leuchten unter den ausgewählten Leuchten in die Eingabeeinrichtung, welche sich im ersten Betriebszustand befinden, wobei bei den Leuchten aus der Indexgruppe von Leuchten, für welche der erste Betriebszustand eingestellt ist, die vom Benutzer nicht eingegebenen Positions-Codes aus der jeweiligen Zuweisung gestrichen werden und/oder
wobei bei den Leuchten aus der Indexgruppe von Leuchten, für welche der zweite Betriebszustand eingestellt ist, die vom Benutzer eingegebenen Positions-Codes aus der Zuweisung gestrichen werden;
- E) Durchführen der Schritte B) bis D) bis die Anzahl der Leuchten in einer Indexgruppe nicht größer ist als die Anzahl der innerhalb der Indexgruppe zugewiesenen, unterschiedlichen Positions-Codes, wobei die Ident-Codes der von der Indexgruppe umfassten Leuchten die Ident-Codes der in den Ensemble der auswählten Leuchten befindlichen Leuchten angeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den herkömmlichen Verfahren den großen Vorteil auf, dass gleichzeitig für mehrere Leuchten eine Identifizierung der Leuchte in Bezug auf ihre räumliche Position innerhalb des betrachteten Ensembles durchgeführt wird und insofern eine schnellere Zuordnung erfolgen kann. Dadurch, dass mehrere Leuchten gleichzeitig konfiguriert werden können, wird die Anzahl an Interaktionen zwischen dem Steuerungssystem und Benutzer verringert. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet insbesondere in solchen Fällen wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren, wenn die Datenübertragung zwischen Eingabeeinrichtung und Steuerungssystem eine hohe Latenz aufweist, beispielsweise aufgrund eines stark geschwindigkeitsbeschränkten Kommunikationskanals und/oder das Beleuchtungssystem aufgrund der verwendeten Leuchten nur langsam seinen Zustand wechseln kann, beispielsweise bei der Verwendung von HID(High Intensity Discharge)-Lampen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insofern besonders in solchen Fällen, bei welchen die Leuchten des Beleuchtungssystems über mehrere Räume verteilt sind und es für den Betrieb des Beleuchtungssystems ausreicht, Kenntnisse darüber zu erlangen, welche Leuchte sich in welchem Raum befinden, ohne dass es zwingend notwendig ist, jede Leuchte in Bezug auf ihre Position im jeweiligen Raum eindeutig zu identifizieren. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit besonders effektiv, wenn die vorgegebene Anzahl von Leuchten aus der Mehrzahl der Leuchten kleiner als die Gesamtzahl dieser Leuchten ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Leuchten des Beleuchtungssystems zweckmäßigerweise von der Steuerung über ihre Ident-Codes angesprochen.
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Der Begriff Indexgruppe bezeichnet eine Menge von Leuchten, welchen zumindest ein identischer Positions-Code zugewiesen ist. Der Begriff Indexuntergruppe wird verwendet, um die Menge von Leuchten zu bezeichnen, welche in eine solche Indexgruppe fallen und sich in einem vorgegebenen, bestimmten Betriebszustand befinden.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmale sind in der nachfolgenden allgemeinen und speziellen Beschreibung sowie in den Unteransprüchen angegeben.
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Um nicht nur die Ident-Codes der Leuchten einer Indexgruppe innerhalb des ausgewählten Ensembles von Leuchten, sondern die Ident-Codes aller Leuchten innerhalb des Ensembles der ausgewählten Leuchten zu ermitteln, wird zweckmäßigerweise der Schritt E) solange durchgeführt, bis die Anzahl der Leuchten für alle Indexgruppen jeweils nicht größer als die Anzahl der innerhalb der jeweiligen Indexgruppe zugewiesenen unterschiedlichen Positions-Codes ist. Somit kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise die Ident-Codes der in einem Raum befindlichen Leuchten eines Beleuchtungssystems, die zentrale gesteuert werden, vergleichsweise schnell und mit geringem Aufwand ermittelt und zugeordnet werden.
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Um den zeitlichen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter optimieren, kann vorgesehen sein, dass bei dem Schritt des Aufteilens der Leuchten einer Indexgruppe in zwei Indexuntergruppen etwa die Hälfte der Leuchten der Indexgruppe in einen ersten Betriebszustand und der andere Teil der Leuchten der Indexgruppe in einen zweiten Betriebszustand versetzt wird.
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Der Begriff Betriebszustand bezeichnet erfindungsgemäß einen beliebigen Funktionszustand einer Leuchte, bei welchem diese nicht in jedem Fall Licht zur Beleuchtung eines Raumes emittiert, stattdessen kann ein solcher Betriebszustand auch die Abgabe eines akustischen oder eines optischen Signals, beispielsweise mittels eines Signal-LED umfassen.
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Zur weiteren Verminderung der notwendigen Zeit für die Konfiguration bzw. Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass der obenstehend angegebene Schritt B) die gleichzeitige Gruppierung von mehreren, insbesondere von zwei Indexgruppen umfasst, wobei der in der ersten Indexgruppe identische Positions-Code unterschiedlich ist zu dem in der zweiten Indexgruppe identische Positions-Code. Somit kann eine gleichzeitige Konfiguration oder Erkennung innerhalb beider Indexgruppen durchgeführt werden, was den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens nochmals beschleunigt. Dabei kann es besonders zweckmäßig sein, wenn die Gruppierung in zumindest zwei Indexgruppen derart durchgeführt wird, dass Leuchten einer ersten Indexgruppe in Bezug zu Leuchten einer zweiten Indexgruppe unterschiedliche Positions-Codes zugewiesen sind. Dabei können zweckmäßigerweise in dem obenstehend beschriebenen Schritt C) die zumindest zwei Indexgruppen von Leuchten jeweils in zumindest zwei gewählte Indexuntergruppen dadurch aufgeteilt werden, dass eine Indexuntergruppe von Leuchten aus der jeweiligen Indexgruppe in einen ersten Betriebszustand und eine andere Indexuntergruppe von Leuchten aus der jeweiligen Indexgruppe in einen zweiten, vom ersten Betriebszustand unterschiedlichen Betriebszustand versetzt wird.
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Zweckmäßigerweise kann das Verfahren so eingerichtet sein, dass im obigen Schritt B) eine Leuchte aus der Mehrzahl von Leuchten nicht mehr in die Gruppierung in zumindest eine Indexgruppe eingebunden wird, wenn für diese alle anfänglich zugewiesenen Positions-Codes gestrichen wurden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßigerweise dadurch erweitert werden, dass mehrere Ensembles von Leuchten innerhalb des Beleuchtungssystems gleichzeitig konfiguriert werden, d. h. gleichzeitig für beispielsweise zwei Ensembles von ausgewählten Leuchten innerhalb der vom Beleuchtungssystem umfassten Leuchten eine Zuordnung der jeweiligen Ident-Codes zu zugeordneten Positions-Codes durchgeführt wird. Beispielsweise können damit gleichzeitig die in zwei Räumen befindlichen Leuchten konfiguriert werden. Da der Ablauf der Verfahrensschritte B) bis E) für beide Ensembles unabhängig voneinander durchgeführt werden kann aufgrund des Umstandes, dass sich beide Ensembles von ausgewählten Leuchten nicht überlappen, eignet sich dieses erfindungsgemäße Verfahren bei der Konfiguration eines Beleuchtungssystems, bei welchem die Leuchten über mehrere Räume verteilt sind, sodass die jeweiligen Leuchten innerhalb eines Raums für das erfindungsgemäße Verfahren als einzelnes Ensemble von ausgewählten Leuchten betrachtet werden können. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die Zugehörigkeit einer Leuchte zu einem Ensemble von Leuchten anhand des zugeordneten Positions-Codes festgelegt wird. Zweckmäßigerweise können dabei für jedes Ensemble von Leuchten voneinander unabhängige Positions-Codes vergeben werden, wobei der das Verfahren ausführende die Positions-Codes für jedes Ensemble getrennt in die Eingabeeinrichtung eingibt.
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Es sei darauf hingewiesen, dass nicht in jedem Fall bei der gleichzeitigen Konfigurierung von mehreren Ensembles von Leuchten diese keine Überlappungen aufweisen dürfen. Stattdessen kann es sehr wohl sein, dass Ensembles sich in Bezug auf die umfassten Leuchten teilweise überlappen und/oder sich gegenseitig enthalten.
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Je nach Konfigurationssituation, beispielsweise in Bezug auf die Größe der verschiedenen Räume bzw. der dort umfassten Leuchten kann es auch zweckmäßig sein, wenn mehrere Ensembles von Leuchten innerhalb des Beleuchtungssystems nicht gleichzeitig, sondern zeitlich hintereinander konfiguriert werden.
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Zweckmäßigerweise kann ein erster Betriebszustand ein angeschalteter Zustand der jeweiligen Leuchte und ein zweiter Betriebszustand ein ausgeschalteter Betriebszustand der jeweiligen Leuchte sein. Wie schon obenstehend angegeben, ist die Erfindung jedoch darauf nicht beschränkt. Beispielsweise können unterschiedliche Betriebszustände auch einen Betrieb bei Nennleistung und einen gedimmten Betrieb bei einem vorgegebenen Dimmlevel umfassen. Insofern ist es auch ohne weiteres möglich, mehr als zwei Betriebszustände, beispielsweise einen Nennleistungs-Betriebszustand, einen gedimmten Betriebszustand sowie eine ausgeschalteten Zustand der Leuchte für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzen. In dieser Hinsicht kann auch bei der Einstellung von unterschiedlichen Betriebszuständen vorgesehen sein, mehrere, unterschiedliche Dimmlevel der Leuchten zu verwenden.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Beleuchtungssystem mit einer Mehrzahl von Leuchten und einem zentralen Steuerungssystem zum Ansteuern der Leuchten sowie einer mit dem Steuerungssystem datenverbundenen Eingabeeinrichtung, wobei das Steuerungssystem ausgebildet ist zur Durchführung eines obenstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann von der zentralen Steuerung erfolgen. Es ist in einer speziellen Ausführungsform jedoch auch möglich, dass die Steuerung des Verfahrens von der mobilen Eingabeeinrichtung erfolgt, wobei diese der zentralen Steuerung die Befehle zu, Ein-/Ausschalten der jeweiligen Leuchten übermittelt.
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Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einiger Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren erläutert, wobei
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1 ein Beleuchtungssystem zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 den Ablauf des Verfahrens zum Konfigurieren des Beleuchtungssystems gemäß 1, und
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3 in einem Balkendiagramm einen Vergleich des geschätzten Zeitaufwands bei der Konfiguration eines Beleuchtungssystems nach zwei herkömmlichen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Verfahren
zeigt.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf ein Beleuchtungssystem 1 beschrieben, umfassend n = sechzehn Leuchten 40, welche sich auf drei Räume I, II, III verteilen, wobei die Leuchten 40 jeweils eine Ansteuereinheit 41 sowie eine Lampe 42 umfassen. Die Ansteuereinheit 41 weist jeweils eine eingangsseitige Versorgungs- und Steuerschnittstelle sowie einen Ausgang zum Treiben der Lampe 42 auf.
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In der Figur ist allein die Steuerleitung 20 angegeben, an welche alle Leuchten 40 angeschlossen sind und welche die Leuchten mit einem zentralen Steuersystem 10 verbindet. In der beschriebenen Ausführungsform erfolgt die Kommunikation über die Steuerleitung 20 auf der Basis des standardisierten Protokolls Digital Address of Light Interface (DALI), wobei die Erfindung natürlich auf ein solches Protokoll nicht beschränkt ist, in anderen Ausführungsformen kann ein anderes digitales Protokoll oder ein analoges Protokoll eingesetzt werden. Das zentrale Steuerungssystem 10 umfasst die eigentliche Steuereinrichtung 11 eine Eingabeeinrichtung 12 sowie einen Bildschirm 13 zur Bereitstellung einer Nutzereingabe für die Steuerung. Wie aus 1 hervorgeht, umfasst das zentrale Steuerungssystem 10 auch eine Funkeinrichtung 14, über welche eine Kommunikation mit einer mobilen Eingabeeinrichtung 30 ermöglicht wird.
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Wie aus 1 ferner hervorgeht, weisen die Räume I und II jeweils fünf Leuchten auf, während im dritten Raum sechs Leuchten des Beleuchtungssystems 1 angebracht sind. Bei der Installation der Leuchten in den jeweiligen Räumen werden die Leuchten zur Vereinfachung der Installationsarbeiten beliebig platziert.
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Soweit ein eindeutiger Ident-Code permanent in der jeweiligen Leuchte eingetragen ist oder die zentrale Steuereinrichtung diese Ident-Codes, auf der Basis dessen die Leuchten vom Steuerungssystem 10 angesteuert werden, nach der Installation beliebig vergibt, ist dem Steuerungssystem nicht bekannt, welche Leuchten in welchem Raum platziert sind. Diese Information ist jedoch wichtig, um raumabhängig zentral die Beleuchtung zu steuern, beispielsweise anzuschalten, zu dimmen oder auszuschalten. Bei dem in 1 angegebenen Beispiel sind die m = fünf Leuchten mit den Ident-Codes L2, L5, L6, L7 und L14 im Raum I angeordnet, im Raum II die Leuchten mit den Ident-Codes L1, L3, L7, L9 und L10 und im letzten Raum III die Leuchten mit den Ident-Codes L4, L11 bis L13 und L15, L16.
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Statt nun wie im Stand der Technik beschrieben, in einem Raum eine einzelne Leuchte auswählen, und dann durch Ein- und Ausschalten von Gruppen von Leuchten zu versuchen, genau diese Leuchte zu identifizieren, kann die gewünschte Zuordnung der Ident-Codes zu den Leuchten innerhalb eines Raumes über das erfindungsgemäß Verfahren durchgeführt werden, bei welchem in der Regel weniger Eingaben notwendig sind und damit Konfigurationszeit eingespart werden kann.
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Der detaillierte Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahren zum Konfigurieren der im Raum I befindlichen Leuchten, d. h. zum Erfassen der Ident-Codes der im Raum I befindlichen Leuchten wird im Folgenden mit Bezug auf 2 beschrieben, welche je nach Ausführungsform beispielhafte Anzeigen der mobilen Eingabeeinrichtung 30 darstellen. Dabei werden die im Raum I platzierten Leuchten als Ensemble betrachtet, von welchem die umfassten Ident-Codes zu ermitteln sind.
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Nachdem die Ident-Codes Li, i = 1–16 feststehen, gibt der Anwender über die mobile Eingabeeinrichtung 30 ein, dass sich m = fünf Leuchten innerhalb des hier betrachteten Ensemble befinden. Insofern werden fünf Positions-Codes A, B, C, D, E vergeben, wobei der Anwender jeder der im Raum I befindlichen Leuchten einen dieser Positions-Codes zuordnet.
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Ausgangspunkt des nun folgenden Konfigurationsverfahrens ist die oberste Matrix in 2, in welcher allen Ident-Codes Li, i = 1–16 in der obersten Zeile jeweils spaltenweise zunächst alle Positions-Codes A bis E für das Ensemble der im Raum I befindlichen Lampe zugewiesen werden. In der beschriebenen Ausführungsform werden zur Differenzierung innerhalb einer Indexgruppe von Leuchten zur Kennzeichnung von Leuchten einer Indexuntergruppen zwei verschiedene Betriebszustände der Leuchten, vorliegend AN bzw. AUS, durch das zentrale Steuerungssystem 10 eingestellt.
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Der in der obersten Matrix von 2 angegebene Ausgangszustand zeichnet sich dadurch aus, dass allen Ident-Codes Li, i = 1...16 der Leuchten jeweils alle Positions-Codes A, B, C, D, und E zugeordnet sind. Die betrachtete Indexgruppe von Leuchten umfasst demnach zunächst alle Leuchten. Eine Differenzierung bzw. Gruppierung dieser Indexgruppe wird nun dadurch verursacht, dass die Hälfte dieser Indexgruppe eingeschaltet und die andere Hälfte im ausgeschalteten Zustand gehalten wird.
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Auf diese Weise werden zwei Indexuntergruppen erzeugt, wobei in dem angegebenen Beispiel die Lampen mit den Ident-Codes L1 bis L8 durch das zentrale Steuerungssystem eingeschaltet werden. Insofern umfasst die erste Indexuntergruppe die Leuchten mit den Ident-Codes L1 bis L8 und die zweite Indexuntergruppe Leuchten mit den Ident-Codes L9 bis L16. Im vorliegenden Beispiel, siehe 1, sind im betrachteten Ensemble von Lampen des Raums I die Lampen mit den Ident-Nummern L2, L4, L5, L6 und L8 umfasst. Insofern leuchten diese Lampen, der Anwender gibt die von ihm der jeweiligen Lampe im Ensemble vergebenen Positions-Codes A, B, C und D in die mobile Eingabeeinrichtung 30 ein, siehe die diesbezügliche Zeile unterhalb der ersten Matrix von 2.
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Aufgrund dieser Eingabe des Nutzers wird vom zentralen Steuerungssystem 10 bei den Leuchten der Indexgruppe, welche eingeschaltet waren, d. h. bei den Leuchten, welche der ersten Indexuntergruppe angehören, die vom Benutzer nicht angegebenen Positions-Codes aus der jeweiligen Zuweisung gestrichen. Dies bedeutet, dass bei den Lampen mit den Ident-Codes L1 bis L8 der Positions-Code E gestrichen wird. Darüber hinaus werden bei den Leuchten der zweiten Indexuntergruppe, d. h. bei den Leuchten, welche ausgeschaltet waren, die vom Benutzer eingegebenen Positions-Codes aus der Zuweisung gestrichen, da mit der Eingabe des Benutzers klar ist, dass die vom Benutzer angegebenen Positions-Codes nicht zu den Leuchten gehören können, welche ausgeschaltet waren. Die verbleibende Zuweisung von Positions-Codes zu Ident-Codes ist in der zweiten Matrix von oben in 2 angegeben.
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Im nächsten Verfahrensschritt werden nun zwei Indexgruppen betrachtet, namentlich die Leuchten mit den Ident-Codes L1 bis L8, welche in dem angegebenen Beispiel noch alle die Positions-Codes A bis D aufweisen sowie die Leuchten mit den Ident-Codes L9 bis L16, welche alle den Positions-Code E aufweisen. In beiden Indexgruppen werden nun wiederum Untergruppen dadurch gebildet, dass ein Teil, hier die Hälfte der betreffenden Leuchten angeschaltet und die andere Hälfte ausgeschaltet wird. Gemäß der direkt unter der Matrix angegebenen Zeile werden die Leuchten mit den Ident-Codes L1 bis L4 und L9 bis L12 nun vom zentralen Steuerungssystem 10 eingeschaltet, die anderen Leuchten sind ausgeschaltet.
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Der Anwender erkennt allein die Leuchte mit dem Positions-Code A als brennend, insofern wird nur dieser Positions-Code in die Eingabeeinrichtung 30 eingegeben. Bezüglich der Indexgruppe, umfassend die Ident-Codes L1 bis L8 werden für die Indexuntergruppe der eingeschalteten Leuchten die vom Benutzer nicht eingegebenen Positions-Codes B, C, D gestrichen, demgegenüber bei dem in der anderen Indexuntergruppe, umfassend die Leuchten mit den Ident-Codes L5 bis L8 der vom Benutzer eingegebenen Positions-Code A gestrichen, sodass sich die in der dritten Matrix von oben angegebenen Zuweisungsverhältnisse für die Leuchten L1 bis L8 ergeben. In der zweiten Indexgruppe, umfassend die Leuchten mit den Ident-Codes L9 bis L16 wurde in dem betrachteten Ensemble keine angeschaltete Leuchte erkannt, insofern kann für die Indexuntergruppe, umfassend die Leuchten L9 bis L12 der nicht eingegebene Positions-Code E) gestrichen werden.
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Im nächsten Verfahrensschritt werden nun drei Indexgruppen betrachtet, namentlich die Indexgruppe mit den Ident-Codes L1 bis L4, die Indexgruppe mit den Ident-Codes L5 bis L8 sowie die Indexgruppe mit den Ident-Codes L13 bis L16. Die Mitglieder der ersten Indexgruppe weisen alle den Positions-Code A, die Mitglieder der zweiten Indexgruppe weisen alle die Positions-Codes B, C, D und die Mitglieder der dritten Indexgruppe weisen alle den Positions-Code E auf.
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Nun werden die angegebenen drei Indexgruppen vom zentralen Steuerungssystem wiederum in Indexuntergruppen dadurch aufgeteilt, dass ein Teil, hier die Hälfte der Mitglieder der Indexgruppe, eingeschaltet und der andere Teile ausgeschaltet wird bzw. bleibt. Wie aus der unterhalb der dritten Matrix angegebenen Zeile hervorgeht, werden die Leuchten mit den Ident-Codes L1, L2, L5, L6 und L13, L14 eingeschaltet. Der Anwender erkennt die Leuchten mit den Positions-Codes A, B, C, E als angeschaltet und gibt dies über die mobile Eingabeeinrichtung ein, sodass sich die in der vierten Matrix in 2 angegebene Zuweisung von Positions-Codes zu den Ident-Codes ergibt. In der Indexuntergruppe L3, L4 kann der Positions-Code A gestrichen werden, da dieser vom Benutzer in der anderen Indexuntergruppe L1, L2 erkannt wurde. Für die zweite Indexgruppe L5 bis L8 ergibt sich durch diese Eingabe, dass die Indexuntergruppe L5, L6 den Positions-Code D nicht umfassen kann, stattdessen ist allein dieser Positions-Code D der Indexuntergruppe L7, L8 zuzuordnen. Durch die Eingabe des Positions-Codes E wird erkannt, dass die Indexuntergruppe L5, L16 diesen Positions-Code E nicht umfassen kann.
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Im darauffolgenden Schritt werden neue Indexgruppen gebildet, nämlich die Indexgruppe L1, L2, in welcher den Mitgliedern der Positions-Code A zugewiesen ist, die Indexgruppe L5, L6, deren Mitgliedern die Positions-Codes B und C zugewiesen sind, der Indexgruppe L7, L8, deren Mitgliedern der Positions-Code D zugewiesen ist sowie die Indexgruppe L13, L14, deren Mitgliedern der Positions-Code E zugewiesen ist.
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In der unterhalb der vierten Zuweisungsmatrix angeordneten Zeile werden die jeweiligen drei Indexuntergruppen, umfassend jeweils eine einzelne Leuchte festgelegt wird. In dem angegebenen Beispiel werden die Leuchten mit den Ident-Codes L1, L7 und L13 angeschaltet. Der Anwender erkennt keine der im ausgewählten Ensemble befindlichen Leuchten als angeschaltet, insofern ergibt sich mit den beschriebenen Regeln die darunter dargestellte Zuweisungsmatrix, aus welcher hervorgeht, dass sich die Lampen mit den Ident-Codes L2, L5, L6, L8 und L14 im betrachteten Ensemble von Leuchten befinden.
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Wie angegeben, umfasst das Ensemble am Ende des Zuweisungsverfahrens vier Indexgruppen, wobei die Indexgruppe, umfassend die Leuchten L5, L6 bezüglich ihrer Positions-Codes noch nicht eindeutig zugeordnet sind. In vielen Anwendungsfällen ist eine weitere Differenzierung nicht notwendig, insofern können weitere Eingaben bzw. Abfragen eingespart werden. Die Konfiguration der im ersten Ensemble sich befindlichen Leuchten ist damit abgeschlossen. In gleicher Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Konfiguration der Leuchten in den Räumen II, III durchgeführt werden. Dabei können die im ersten Ensemble erfassten Leuchten ausgeschlossen werden, sodass sich das Verfahren vereinfacht.
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3 zeigt in einem Balkendiagramm einen Vergleich des geschätzten Zeitaufwands bei der Konfiguration eines Beleuchtungssystems nach zwei herkömmlichen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Verfahren. Es werden drei Fälle betrachtet, bei welchen das jeweilige Beleuchtungssystem insgesamt 60 Leuchten umfasst. In ersten Fall sind die Leuchten gleichmäßig auf 3 Räume, im zweiten Fall auf 6 Räume und im dritten Fall auf 15 Räume verteilt. Die Balken mit durchgezogener Linie stellen den jeweiligen Zeitbedarf für das Verfahren gemäß der
WO 96/00459 A1 , die Balken mit gestrichelter Linie den jeweiligen Zeitbedarf für das Verfahren gemäß der
DE 10 2007 040 111 B3 und die Balken mit gepunkteter Linie den jeweiligen Zeitbedarf für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung dar. Wie aus der Darstellung hervorgeht, weist das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber den herkömmlichen Verfahren in allen Fällen einen niedrigeren Zeitbedarf für die Umsetzung auf.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die Konfiguration gleichzeitig für mehrere Ensembles von Leuchten, welche alle vom Beleuchtungssystem umfasst sind, durchgeführt wird. Bei dieser Ausführungsformen werden anfänglich alle sechzehn möglichen Positions-Codes allen Ident-Codes zugeordnet, wobei der Anwender zunächst die Anzahl der Ensembles und die Anzahl der Leuchten für die jeweiligen Ensembles über die mobile Eingabeeinrichtung an die zentrale Steuereinrichtung übermittelt. Nach einer entsprechenden Aufteilung der Indexgruppen in Indexuntergruppen muss der Anwender dann zunächst für alle Ensembles, d. h. für alle Räume die jeweiligen Betriebszustände erfassen, bevor eine Differenzierung in neue Indexgruppen erfolgt. Dieses Verfahren kann insbesondere dann zweckmäßig sein, wenn sich die verschiedenen Ensembles von Leuchten relativ nah zueinander befinden, sodass sie vom Anwender schnell erfasst werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beleuchtungssystem
- 10
- Steuerungssystem
- 11
- Steuereinrichtung
- 12
- Eingabeeinrichtung
- 13
- Displayeinrichtung
- 14
- Funkeinrichtung
- 20
- Steuerleitung
- 30
- Mobile Eingabeeinrichtung
- 31
- Funkeinrichtung
- 40
- Leuchte
- 41
- Ansteuereinheit
- 42
- Lampe
- I, II, III
- Raum
- A, B, C, D, E
- Positions-Code
- L1 bis L16
- Ident-Code