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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Mähbalken mit einem ersten Mähmesser mit einer Mehrzahl von ersten Klingen und einem zweiten Mähmesser mit einer Mehrzahl von zweiten Klingen. Das erste Mähmesser ist zum Erreichen der für die Schneidwirkung zwischen den ersten und zweiten Klingen erforderlichen Relativbewegung mittels eines Antriebs translatorisch hin- und hergehend antreibbar ausgebildet. Das erste Mähmesser und das zweite Mähmesser sind zum Schneiden in einer ersten Arbeitsrichtung des Mähbalkens ausgebildet und angeordnet.
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Derartige Mähbalken werden insbesondere in der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft zum Abschneiden und Zerschneiden von Pflanzen sowie der kommunalen Verwaltung zur Pflege von Grünflächen benutzt.
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STAND DER TECHNIK
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Ein Mähbalken ist aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 525 321 A1 sowie der deutschen Patentanmeldung
DE 196 06 592 A1 bekannt. Der Mähbalken weist ein Obermesser mit einer Mehrzahl von ersten Klingen und ein Untermesser mit einer Mehrzahl von zweiten Klingen auf. Das Obermesser ist zum Erreichen der für die Schneidwirkung zwischen den ersten und zweiten Klingen erforderlichen Relativbewegung mittels eines Antriebs translatorisch hin- und hergehend antreibbar ausgebildet. Der Mähbalken dient zum Schneiden in einer Arbeitsrichtung, die der Bewegungsrichtung des Mähbalkens entspricht.
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Ein weiterer Mähbalken ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 1 196 412 bekannt. Der Mähbalken weist ein Obermesser mit einer Mehrzahl von ersten Klingen und ein Untermesser mit einer Mehrzahl von zweiten Klingen auf. Das Obermesser und das Untermesser sind jeweils zum Erreichen der für die Schneidwirkung zwischen den ersten und zweiten Klingen erforderlichen Relativbewegung gegenläufig hin- und hergehend angetrieben. Der Mähbalken dient zum Schneiden in einer Arbeitsrichtung, die der Bewegungsrichtung des Mähbalkens entspricht.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mähbalken so weiterzubilden, dass er sich gut zum Mähen bei schwierigen Arbeitsbedingungen – beispielsweise von Uferböschungen von Flüssen oder Seen – eignet.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Mähbalken mit einem ersten Mähmesser mit einer Mehrzahl von ersten Klingen und einem zweiten Mähmesser mit einer Mehrzahl von zweiten Klingen. Das erste Mähmesser ist zum Erreichen der für die Schneidwirkung zwischen den ersten und zweiten Klingen erforderlichen Relativbewegung mittels eines Antriebs translatorisch hin- und hergehend antreibbar ausgebildet. Das erste Mähmesser und das zweite Mähmesser sind zum Schneiden in einer ersten Arbeitsrichtung des Mähbalkens ausgebildet und angeordnet. Der Mähbalken weist ein drittes Mähmesser mit einer Mehrzahl von dritten Klingen auf. Das dritte Mähmesser ist zum Erreichen der für die Schneidwirkung erforderlichen Relativbewegung mittels des Antriebs oder eines weiteren Antriebs phasenverschoben zum ersten Mähmesser translatorisch hin- und hergehend antreibbar ausgebildet. Das dritte Mähmesser ist zum Schneiden in einer zweiten Arbeitsrichtung des Mähbalkens ausgebildet und angeordnet. Die zweite Arbeitsrichtung ist ungleich der ersten Arbeitsrichtung.
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Definitionen
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Mähbalken: Unter einem Mähbalken ist in dieser Anmeldung ein Schneidwerk zum Schneiden, Abschneiden, Zerschneiden, Zerkleinern, Mulchen usw. pflanzlichen Schnittguts im Bereich der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, im kommunalen Bereich zur Pflege öffentlicher Grünflächen und zur Pflege sonstiger Pflanzen aufweisenden Flächen zu verstehen.
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Mähmesser: Unter einem Mähmesser ist in dieser Anmeldung eine Messereinheit mit einer Mehrzahl – meist einer Vielzahl – von Klingen mit Schneiden zu verstehen. Ein Mähbalken weist also mindestens zwei derartige Mähmesser auf – ein Obermesser und ein Untermesser – zwischen denen zur Erreichung der Schneidwirkung eine translatorisch hin- und hergehende Relativbewegung stattfindet.
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Messerrücken: Unter einem Messerrücken ist in dieser Anmeldung ein Element zu verstehen, welches zur Befestigung der Klingen zur Bildung des Mähmessers dient. In dieser Weise bildet der Messerrücken sozusagen das Rückgrat des Mähmessers. Im Stand der Technik wurde unter einem Messerrücken oftmals ein derartiges Element verstanden, wenn es angetrieben ist. Wenn es sich stattdessen um ein stillstehendes Mähmesser handelt, wurde von einem Balkenrücken gesprochen. In dieser Anmeldung wird zur Vereinheitlichung der Bezeichnungen unabhängig von der Tatsache, ob das jeweilige Element stillsteht oder angetrieben ist, von einem Messerrücken gesprochen.
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Arbeitsrichtung: Unter der Arbeitsrichtung des Mähbalkens ist die Richtung zu verstehen, in die dieser während der Schneidarbeit bewegt wird. Es handelt sich also nicht um die Bewegungsrichtung des angetriebenen Mähmessers, sondern des gesamten Mähbalkens.
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Weitere Beschreibung
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Der neue Mähbalken ist so ausgebildet, dass er abwechselnd in zwei unterschiedlichen Arbeitsrichtungen arbeiten und somit Schnittgut schneiden kann.
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Ein solcher bidirektionaler Mähbalken bietet insbesondere bei schwierigen Arbeitsbedingungen wesentliche Vorteile. Ein Beispiel hierfür ist das Mähen von Uferböschungen von Flüssen oder Seen von einem Boot aus. Dabei kann der Mähbalken am Ende eines Auslegerarms angeordnet sein. Da ein Boot verständlicherweise nicht ständig schnell die Position ändern kann – insbesondere nicht in Querrichtung –, soll eine möglichst große Fläche von einer unveränderten Position des Boots aus bearbeitet werden. Mit dem neuen bidirektionalen Mähbalken kann nun ausgehend von einer mittleren Stellung des Auslegerarms des Boots flexibel in beide Arbeitsrichtungen gemäht werden. Es können also Leerbewegungen des Auslegerarms unterbleiben, wie sie in einem solchen Fall mit einem unidirektionalen Mähbalken des Stands der Technik erforderlich sind. Der neue Mähbalken arbeitet also in mindestens zwei Arbeitsrichtungen, insbesondere nach vorne und nach hinten oder nach links und nach rechts.
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Hierfür weist der neue Mähbalken mindestens zwei Messerpaare mit jeweils mindestens einem angetriebenen Mähmesser auf. Das andere Mähmesser ist insbesondere stillstehend angeordnet, kann jedoch auch im Sinne eines Doppelmessers ebenfalls angetrieben sein.
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Die Mähbalken können dabei jeweils einteilig oder zweiteilig aufgebaut sein oder sich aus einer größeren Anzahl von miteinander verbundenen langgestreckten Abschnitten zusammensetzen. Die Abschnitte sind dann so angeordnet, dass sie die Gesamtlänge des Mähbalkens definieren, die wiederum in etwa dessen Arbeitsbreite entspricht. Diese Abschnitte bilden dann aber funktional nur ein Mähmesser, so dass dies im Rahmen dieser Anmeldung nicht so zu verstehen ist, dass bereits dadurch mehrere Mähmesser vorhanden sind.
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Die beiden Messerpaare, die jeweils einer Arbeitsrichtung des Mähbalkens zugeordnet sind, sind nun in geschickter Weise so miteinander koordiniert, dass sich aus dem im Vergleich zum Stand der Technik zusätzlichen bewegten Mähmesser keine Verschlechterung, sondern sogar eine Verbesserung der Schnittqualität ergibt. Aus der hin- und hergehenden Bewegung eines Mähmessers resultieren Schwingungen, welche sich auch bis in den Auslegerarm oder ein anderes Teil, an dem der Mähbalken befestigt ist, fortsetzen. Insbesondere bei einem langen und dünnen Auslegerarm und einem breiten Mähbalken führen diese Schwingungen dann dazu, dass sich die Schnittqualität verschlechtert. Durch die erfindungsgemäße Koordinierung der Bewegungen der angetriebenen Mähmesser in einer phasenverschobenen Weise werden diese Schwingungen nun aufgehoben oder zumindest wesentlich reduziert. Dadurch werden die aus den Bewegungen der Mähmesser resultierenden Massenkräfte zumindest teilweise kompensiert.
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Durch die Phasenverschiebung werden die Vibrationen reduziert, da ein Ausgleich für die translatorisch oszillierende Masse der Mähmesser geschaffen wird. Hierdurch kann der neue Mähbalken auch zur Erzielung vergleichsweise großer Schnittbreiten – beispielsweise einer Schnittbreite von 190 cm, 200 cm oder mehr – ausgebildet sein. Auch bei hohen Schnittgeschwindigkeiten und schnellen Schwenkbewegungen des Mähbalkens läuft dieses derart vibrationsarm, dass keine Beschädigung der den Mähbalken tragenden Maschine – beispielsweise eines Auslegerarms – zu befürchten ist.
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Das Maß der Kompensation der Massenkräfte ist dann maximiert, wenn die Phasenverschiebung etwa 180° beträgt. Vorzugsweise ist die Phasenverschiebung genau 180°, aber es versteht sich, dass eine gewisse geringe Abweichung von dieser idealen Phasenverschiebung in der Praxis noch im Wesentlichen zum gleichen Ergebnis führt. Die Phasenverschiebung von etwa 180° bedeutet, dass die beiden angetriebenen Mähmesser gleichzeitig an entgegengesetzten Umkehrpunkten ihrer Bewegungsbahn die Geschwindigkeit von 0 m/s besitzen. Weiterhin besitzen sie in der Mitte ihrer Bewegungsbahn die betragsmäßig gleiche Geschwindigkeit mit einem anderen Vorzeichen.
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Die erste Arbeitsrichtung kann um etwa 180° versetzt zur zweiten Arbeitsrichtung verlaufen. Anders gesagt können also die Arbeitsrichtungen genau entgegengesetzt sein. Es ist aber ebenfalls möglich, die Arbeitsrichtungen nicht genau entgegengesetzt, sondern unter einem gewissen Winkelversatz relativ zueinander vorzusehen. Bei entgegengesetzten Arbeitsrichtungen kann der Mähbalken dann also sowohl bei seiner Vorwärts- als auch seiner Rückwärtsbewegung beziehungsweise seiner Bewegung nach rechts und links schneiden.
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Das erste Mähmesser kann parallel versetzt zum dritten Mähmesser hin- und hergehend angetrieben werden und die erste Arbeitsrichtung und die zweite Arbeitsrichtung können jeweils um etwa 90° versetzt zu dieser Bewegung des ersten Mähmessers und des dritten Mähmessers verlaufen.
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Die ersten Klingen können auf einem ersten Messerrücken und die zweiten Klingen auf einem separaten zweiten Messerrücken angeordnet sein. Jeder dieser Messerrücken kann wiederum mehrere Teile oder Sektionen aufweisen. Die Klingen können als Einfachklingen, Doppelklingen, Dreifachklingen usw. oder in einer gemischten Anordnungen auf dem jeweiligen Messerrücken befestigt sein. Zur Befestigung dienen insbesondere Schraubverbindungen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Messerrücken findet dann also eine Relativbewegung statt, wobei diese z. B. durch Führungselemente zur Gewährleistung des Geradauslaufs und somit der Schnittqualität unterstützt wird.
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Das erste Mähmesser kann als ein Obermesser, das zweite Mähmesser als ein Untermesser und das dritte Mähmesser als ein weiteres Obermesser ausgebildet sein. Das vierte Mähmesser kann ebenfalls ein Untermesser sein. In dieser Weise sind also zwei Messerpaare mit jeweils einem Obermesser und einem Untermesser gebildet, die jeweils einer der Arbeitsrichtungen zugeordnet sind. Es bietet sich an, die Obermesser anzutreiben, da dann der Antrieb von oben an das jeweilige Mähmesser herangeführt werden kann und keine nennenswerte Limitierung im Sinne eines großen erforderlichen Abstands zum Boden beim Mähen hervorruft.
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Mindestens das erste Mähmesser und das dritte Mähmesser sind über einen Antrieb antreibbar. Es kann sich dabei um einen gemeinsamen Antrieb handeln, der so ausgebildet ist, dass die gewünschte Phasenverschiebung erreicht wird. Es ist aber ebenfalls möglich, separate Antriebe für die phasenverschoben anzutreibenden Mähmesser vorzusehen.
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Der Antrieb kann eine Kurbelwelle mit einer ersten Treibstange und einer zweiten Treibstange aufweisen, wobei die erste Treibstange mit dem ersten Mähmesser und die zweite Treibstange mit dem dritten Mähmesser verbunden ist. In dieser Weise wird die Rotationsbewegung der exzentrischen Kurbelwelle in für sich genommen bekannter Weise in eine translatorische hin- und hergehende Bewegung umgesetzt und in neuer Weise zur phasenverschobenen Bewegung der angetriebenen Mähmesser genutzt.
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Die Klingen können dreieckförmig ausgebildet sein und jeweils mindestens zwei Schneidkanten aufweisen. In dieser Weise kann also jede Klinge sowohl mit der links von ihr angeordneten Klinge des jeweils anderen Mähmessers als auch der rechts von ihr angeordneten Klinge des jeweils anderen Mähmessers zur Bildung eines Schneidenpaars dienen, welches letztendlich zum Zerschneiden des Schnittguts führt. Andere Geometrien und Anordnungen der Schneiden der Klingen sind jedoch ebenfalls möglich.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem ersten Mähmesser die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein erstes Mähmesser, zwei erste Mähmesser oder mehr erste Mähmesser vorhanden sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
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Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des neuen Mähbalkens mit einem Antrieb.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Mähbalkens gemäß 1 ohne Antrieb.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Untermessers des Mähbalkens gemäß 1.
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4 zeigt eine Vorderansicht des Untermessers gemäß 3.
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5 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des Untermessers.
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6 zeigt eine Vorderansicht des Untermessers gemäß 5.
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7 zeigt eine perspektivische Ansicht des Antriebs des Mähbalkens.
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8 zeigt eine Ansicht von oben auf den Antrieb gemäß 7.
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9 zeigt eine Ansicht von vorne auf den Antrieb gemäß 7.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1–9 zeigen verschiedene Ansichten eines neuen Mähbalkens 1 zum Schneiden pflanzlichen Schnittguts in zwei unterschiedlichen Arbeitsrichtungen. Dabei zeigen die unterschiedlichen Abbildungen unterschiedliche Montagezustände des bidirektionalen Mähbalkens 1, um dessen Aufbau besser beschreiben zu können.
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Der Mähbalken 1 weist ein erstes Mähmesser 2 auf, welches hier als Obermesser 3 ausgebildet ist. Das erste Mähmesser 2 weist einen ersten Messerrücken 4 auf, an dem eine Mehrzahl von Klingen 5 befestigt ist. Die Klingen 5 sind hier dreieckförmig ausgebildet und weisen jeweils zwei Schneidkanten 6 auf.
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Der Mähbalken 1 weist weiterhin ein zweites Mähmesser 7 auf. Das zweite Mähmesser 7 ist als Untermesser 8 ausgebildet. Das zweite Mähmesser 7 weist einen zweiten Messerrücken 9 auf, auf dem eine Mehrzahl von zweiten Klingen 10 befestigt ist. Die zweiten Klingen 10 sind ebenfalls dreieckförmig ausgebildet und weisen jeweils zwei Schneidkanten 11 auf. Wie in den 3–6 gut erkennbar ist, sind die zweiten Klingen 10 des Untermessers 8 hier als Doppelklingen ausgebildet, so dass also zwei dreieckförmige Klingen 10 einstückig miteinander verbunden sind. Es versteht sich, dass jedoch auch einzelne Klingen 10 oder andere Ausbildungen verwendet werden können. Gleiches gilt für die Klingen der anderen Mähmesser.
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Das erste Mähmesser 2 bildet gemeinsam mit dem zweiten Mähmesser 7 ein zusammenwirkendes Messerpaar. Zum Erreichen der für die Schneidwirkung zwischen den ersten Klingen 5 und den zweiten Klingen 10 erforderlichen Relativbewegung wird das erste Mähmesser 2 mittels eines Antriebs 12 translatorisch hin- und hergehend angetrieben. Dieses erste Messerpaar dient zum Schneiden des Schnittguts in einer ersten Arbeitsrichtung 13. Die Arbeitsrichtung 13 entspricht dabei der Bewegungsrichtung des Mähbalkens 1 beim Mähen. Die Arbeitsrichtung 13 kann linear, abschnittsweise linear, kreisförmig oder anders kurvenförmig sein.
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Der neue Mähbalken 1 ist nun aber im Unterschied zum Stand der Technik auch in der Lage, Schneidarbeit in einer sich von der ersten Arbeitsrichtung 13 unterscheidenden zweiten Arbeitsrichtung 14 zu erbringen. Dabei ist die zweite Arbeitsrichtung 14 hier um etwa 180° versetzt zur ersten Arbeitsrichtung 13, d. h. die beiden Arbeitsrichtungen 13, 14 stellen gerade entgegengesetzte Richtungen dar.
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Für die Schneidarbeit in der zweiten Arbeitsrichtung 14 weist der Mähbalken 1 ein drittes Mähmesser 15 auf, welches hier als Obermesser 16 ausgebildet ist. Das dritte Mähmesser 15 weist einen dritten Messerrücken 17 auf, auf dem eine Mehrzahl dritter Klingen 18 fest angeordnet ist. Die dritten Klingen 18 sind wiederum dreieckförmig ausgebildet und weisen jeweils zwei Schneidkanten 19 auf.
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Das dritte Mähmesser 15 ist mittels des Antriebs 12 phasenverschoben zum ersten Mähmesser 2 translatorisch hin- und hergehend antreibbar ausgebildet. Anstelle eines gemeinsamen Antriebs 12 könnten jedoch auch separate Antriebe für die beiden Messer 2, 15 – und gegebenenfalls weitere Antriebe für weitere bewegte Messer – vorhanden sein.
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Die Phasenverschiebung ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass sie etwa 180° beträgt. Dies führt dazu, dass die aus der Bewegung der Massen der Messer 2, 15 resultierenden Massenkräfte kompensiert werden und der Mähbalken 1 somit nur minimalen Schwingungen unterliegt, so dass der Mähbalken 1 zuverlässig arbeitet und ein optimales Schneidergebnis realisiert wird.
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Das dritte Mähmesser 15 bildet dabei mit einem vierten Mähmesser 20 ein zweites Messerpaar für die zweite Arbeitsrichtung 14. Das vierte Mähmesser ist dabei wiederum als Untermesser 21 ausgebildet. In diesem Fall weist das vierte Mähmesser keinen separaten Messerrücken auf, sondern seine vierten Klingen 22 sind gemeinsam mit den zweiten Klingen 10 auf dem zweiten Messerrücken 9 angeordnet. Auch die vierten Klingen 22 sind wiederum dreieckförmig ausgebildet und weisen jeweils zwei Schneidkanten 23 auf.
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Die angetriebenen Mähmesser 2, 15 werden dabei während ihrer translatorischen hin- und hergehenden Bewegung über an den feststehenden Mähmessern 7, 20 befestigte Führungselemente 24 geführt. Zur Verdeutlichung der Befestigung der Führungselemente 24 an dem jeweiligen Messer 7, 20 wurden die Führungselemente 24 in 5 nicht dargestellt. Die Funktionsweise derartiger Führungselemente 24 ist im Stand der Technik für sich genommen bekannt, so dass auf weitere detaillierte Ausführungen hierzu verzichtet werden kann.
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Im vorliegenden Fall weist der Mähbalken 1 für den Antrieb beider Messerpaare für die beiden Arbeitsrichtungen 13, 14 nur einen Antrieb 12 auf. Es wäre jedoch ebenfalls möglich, dass mehrere separate Antriebe verwendet werden.
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Der Antrieb 12 weist hier eine Kurbelwelle 25 mit einer ersten Treibstange 26 und einer zweiten Treibstange 27 auf. Der Aufbau und die Funktionsweise eines derartigen Antriebs und einer Kurbelwelle sind für sich genommen im Stand der Technik bekannt, so dass auf weitere diesbezügliche Beschreibungen verzichtet werden kann.
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Die erste Treibstange 26 ist in geeigneter Weise über ein erstes Anschlusselement 28 mit dem ersten Mähmesser 2 verbunden. Entsprechend ist die zweite Treibstange 27 über eine zweites Anschlusselement 29 mit dem dritten Mähmesser 15 verbunden. In dieser Weise wird die Drehbewegung der exzentrischen Kurbelwelle 25 in die gewünschte translatorische hin- und hergehende Bewegung der Anschlusselemente 28, 29 und somit der Mähmesser 2, 15 umgewandelt.
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In 1 ist anhand der Stellung der ersten Treibstange 26 relativ zu der zweiten Treibstange 27, des ersten Anschlusselements 28 relativ zum zweiten Anschlusselement 29 und besonders gut an dem vom Antrieb 12 wegweisenden Ende des Mähbalkens 11 erkennbar, dass die angetriebenen Mähmesser 2, 15 phasenverschoben angetrieben werden. In der in 1 dargestellten Stellung befindet sich das erste Mähmesser 2 gerade an dem linken Umkehrpunkt seiner Bewegungsbahn, was gut daran erkennbar ist, dass es die ganz rechts liegende zweite Klinge 10 des zugeordneten Untermessers 8 nicht überdeckt. Somit weisen die angetriebenen Mähmesser 2, 15 gleichzeitig eine Geschwindigkeit von 0 m/s auf und werden anschließend mit der betragsmäßig gleichen Geschwindigkeit in entgegengesetzte Richtungen beschleunigt. Hieraus resultiert die gewünschte Kompensation der Massenkräfte der Mähmesser 2, 15.
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Eine andere Position der Mähmesser 2, 15 innerhalb ihrer Bewegungsbahn und somit auch relativ zueinander ist in 2 dargestellt. Dort ist die Mitte der Bewegungsbahn der Mähmesser 2, 15 zu erkennen – d. h. die Position, in der der Abstand des ersten Anschlusselements 28 und des zweiten Anschlusselements 29 von der Drehachse des Antriebs 12 gleich groß ist. In dieser Position bewegen sich das erste Mähmesser 2 und das zweite Mähmesser 15 dementsprechend mit der betragsmäßig gleichen Geschwindigkeit in entgegengesetzte Richtungen aufeinander zu.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mähbalken
- 2
- Erstes Mähmesser
- 3
- Obermesser
- 4
- Erster Messerrücken
- 5
- Erste Klinge
- 6
- Schneidkante
- 7
- Zweites Mähmesser
- 8
- Untermesser
- 9
- Zweiter Messerrücken
- 10
- Zweite Klinge
- 11
- Schneidkante
- 12
- Antrieb
- 13
- Erste Arbeitsrichtung
- 14
- Zweite Arbeitsrichtung
- 15
- Drittes Mähmesser
- 16
- Obermesser
- 17
- Dritter Messerrücken
- 18
- Dritte Klinge
- 19
- Schneidkante
- 20
- Viertes Mähmesser
- 21
- Untermesser
- 22
- Vierte Klinge
- 23
- Schneidkante
- 24
- Führungselement
- 25
- Kurbelwelle
- 26
- Erste Treibstange
- 27
- Zweite Treibstange
- 28
- Erstes Anschlusselement
- 29
- Zweites Anschlusselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0525321 A1 [0003]
- DE 19606592 A1 [0003]
- DE 1196412 [0004]