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Die vorliegende Erfindung ist auf eine Übertragungseinrichtung zum Übertragen einer Kraft und eines Drehmoments zwischen einer Handhabungseinrichtung und einem Werkzeug eines medizinischen Instruments und auf ein Verfahren zum Herstellen einer Übertragungseinrichtung bezogen.
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Die Erwartungen an medizinische Instrumente für mikroinvasive Eingriffe steigen beständig. Bereits in Vielfalt angeboten und weit verbreitet sind medizinische Instrumente mit einem Werkzeug mit Greif- oder Schneidefunktion am distalen Ende, bei denen das Werkzeug um die Längsachse des Schafts rotierbar ist. Die Greif- oder Schneidefunktion und die Rotation des Werkzeugs sind beispielsweise mittels einer einzigen Übertragungsstange steuerbar, die Längskräfte und Drehmomente überträgt. Hinzu kommt in neuerer Zeit eine Abwinkelbarkeit des Schafts an einem Gelenk proximal des Werkzeugs. Dies setzt eine Flexibilität der Übertragungsstange im Bereich des Gelenks voraus.
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In der
DE 39 23 609 A1 ist eine Winkelantriebsvorrichtung mit einer Vielzahl von miteinander in Eingriff stehenden Bewegungsübertragungssegmenten beschrieben. Jedes Bewegungsübertragungssegment umfasst einen Kopfabschnitt und einen Fassungsabschnitt mit jeweils polygonalem Querschnitt. Der Kopfabschnitt eines Bewegungsübertragungssegments greift in einen Fassungsabschnitt eines benachbarten Bewegungsübertragungssegments ein. Die Winkelantriebsvorrichtung ermöglicht jedoch keine Übertragung von Zugkräften.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Übertragungseinrichtung zum Übertragen einer Kraft und eines Drehmoments zwischen einer Handhabungseinrichtung und einem Werkzeug eines medizinischen Instruments, ein verbessertes Werkzeug für ein medizinisches Instrument, ein verbessertes medizinisches Instrument und ein verbessertes Verfahren zum Herstellen einer Übertragungseinrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine Übertragungseinrichtung zum Übertragen einer Kraft und eines Drehmoments zwischen einer Handhabungseinrichtung und einem Werkzeug eines medizinischen Instruments umfasst miteinander gelenkig verbundene Übertragungsglieder, wobei jeweils ein konvexer Kopplungsabschnitt eines ersten Übertragungsglieds in einem konkaven Kopplungsabschnitts eines benachbarten zweiten Übertragungsglieds derart formschlüssig gehalten ist, dass eine Rotation des ersten Übertragungsglieds um seine Längsachse eine Rotation des zweiten Übertragungsglieds um seine Längsachse bewirkt, wobei jeweils ein konvexer Kopplungsabschnitt eines ersten Übertragungsglieds in einem konkaven Kopplungsabschnitt eines benachbarten zweiten Übertragungsglieds derart formschlüssig gehalten ist, dass eine Zugkraft zwischen dem ersten Übertragungsglied und dem zweiten Übertragungsglied übertragbar ist.
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Die Übertragungseinrichtung ist insbesondere für ein medizinisches Instrument für mikroinvasiv-chirurgische Eingriffe ausgebildet und weist einen Schaft zwischen Handhabungseinrichtung und Werkzeug auf. Die Übertragungseinrichtung ist zum Übertragen eines Drehmoments und zum Übertragen von sowohl Druck- als auch Zugkräften in dem Schaft vorgesehen und ausgebildet. Die gelenkig verbundenen Übertragungsglieder sind insbesondere dazu vorgesehen und ausgebildet, in einem gekrümmten oder krümmbaren bzw. flexiblen oder elastischen Bereich des Schafts angeordnet zu werden.
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Damit eine Rotation eines ersten Übertragungsglieds um seine Längsachse eine Rotation eines zweiten Übertragungsglieds um seine Längsachse bewirkt, sind die Übertragungsglieder insbesondere torsionssteif miteinander gekoppelt bzw. in einer zur Übertragung von Drehmomenten geeigneten Weise miteinander gekoppelt. Insbesondere weisen der konvexe Kopplungsabschnitt eines Übertragungsglieds und der konkave Kopplungsabschnitt eines benachbarten Übertragungsglieds jeweils korrespondierende polygonale Querschnitte auf, beispielsweise sechseckige Querschnitte.
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Mitteils einer Übertragungseinrichtung mit den beschriebenen Merkmalen können nicht nur Drehmomente und Druckkräfte, sondern auch Zugkräfte übertragen werden. Dies kann beispielsweise eine Steuerung einer Rotation und sowohl eines Öffnens als auch eines Schließens von Maulteilen eines Werkzeugs am distalen Ende eines krümmbaren oder abwinkelbaren Schafts ermöglichen, wie es von medizinischen Instrumenten mit starrem geraden Schaft bereits bekannt ist.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, sind insbesondere am konvexen Kopplungsabschnitt eines ersten Übertragungsglieds ein erster Haltebereich und am konkaven Kopplungsabschnitt eines benachbarten zweiten Übertragungsglieds ein zweiter Haltebereich vorgesehen und der erste Haltebereich und der zweite Haltebereich formschlüssig miteinander verbunden, um eine Zugkraft zwischen dem ersten Übertragungsglied und dem zweiten Übertragungsglied aufzunehmen.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, ist bezogen auf eine Schnittebene, die die Längsachse des ersten Übertragungsglieds enthält, insbesondere der erste Haltebereich zu einem konkaven Bereich der Kontur des Übertragungsglieds benachbart, wobei der zweite Haltebereich eine im Wesentlichen konvexe Kontur aufweist.
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Die Kontur des ersten Haltebereichs selbst in der Schnittebene ist insbesondere konvex. Der zweite Haltebereich kann eine Gleitfläche aufweisen, deren Gestalt an die Gestalt der Oberfläche des ersten Haltebereichs angepasst ist bzw. zu dieser korrespondiert. Die im Wesentlichen konvexe Kontur des zweiten Haltebereichs kann im Bereich der Gleitfläche konkav sein.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, wird der erste Haltebereich am ersten Übertragungsglied insbesondere durch den Rand einer Nut gebildet, wobei der zweite Haltebereich am zweiten Übertragungsglied die Gestalt eines Kragens, der in die Nut am ersten Übertragungsglied eingreift, aufweist.
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Die Nut ist insbesondere eine umlaufende, den gesamten Umfang des ersten Übertragungsglieds (insbesondere in einer Ebene senkrecht zu dessen Längsachse) einnehmende, nach radial außen offene Nut. Die Nut bildet insbesondere den oben genannten konkaven Bereich der Kontur des ersten Übertragungsglieds in der die Längsachse enthaltenen Schnittebene. Der erste Haltebereich wird insbesondere durch einen schulterförmigen Bereich am ersten Übertragungsglied gebildet, der gleichzeitig ein Randbereich oder eine Flanke der Nut ist. Der zweite Haltebereich am zweiten Übertragungsglied weist insbesondere die Gestalt eines umlaufenden bzw. im Wesentlichen geschlossenen und nach radial innen ragenden Kragens auf. Der Kragen weist insbesondere die Gestalt eines vollständigen oder fast vollständigen Kreisrings auf.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, ist der erste Haltebereich insbesondere durch eine Verjüngung des ersten Übertragungsglieds an einer von dem zweiten Übertragungsglied abgewandten Seite des konvexen Kopplungsabschnitts des ersten Übertragungsglieds gebildet.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, bildet insbesondere eine Hülse, die den konkaven Kopplungsabschnitt umgibt, den nach radial innen ragenden Kragen.
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Den nach radial innen ragenden Kragen an einer Hülse vorzusehen, kann eine kostengünstige Fertigung ermöglichen, bei der beispielsweise der konvexe Kopplungsabschnitt für ein erstes Übertragungsglied zunächst in der Hülse angeordnet und dann mit dem ersten Übertragungsglied gefügt wird, wonach die Hülse mit dem zweiten Übertragungsglied gefügt wird.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, umfasst die Hülse insbesondere einen Schlitz, der parallel zur Längsachse des zweiten Übertragungsglieds ist.
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Bei einer Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist, ist der erste Haltebereich am ersten Übertragungsglied insbesondere durch eine Verjüngung des ersten Übertragungsglieds an einer von dem zweiten Übertragungsglied abgewandten Seite des konvexen Kopplungsabschnitts gebildet, wobei der Schlitz in der Hülse eine Breite aufweist, die nicht kleiner ist als eine minimale Breite der Verjüngung.
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Der konvexe Kopplungsabschnitt kann einstückig mit anderen Bereichen des ersten Übertragungsglieds gebildet werden, beispielsweise mittels spanabhebender Verfahren. Danach kann die Verjüngung zwischen dem konvexen Kopplungsabschnitt und dem Rest des ersten Übertragungsglieds durch den Schlitz der Hülse hindurchgeführt werden, bis der Kragen an der Hülse den konvexen Kopplungsabschnitt hintergreift. Danach kann die Hülse mit dem zweiten Übertragungsglied gefügt werden. Die Verjüngung weist insbesondere die Gestalt eines Halses bzw. einer Taille auf.
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Ein Werkzeug für ein medizinisches Instrument umfasst eine Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist.
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Ein medizinisches Instrument umfasst eine Übertragungseinrichtung, wie sie hier beschrieben ist.
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Bei einem Verfahren zum Herstellen einer Übertragungseinrichtung werden mehrere Übertragungsglieder mit jeweils zwei Kopplungsabschnitten bereitgestellt, wobei eines der mehreren Übertragungsglieder eine Hülse mit einem sich vom ersten Ende zum zweiten Ende der Hülse erstreckenden Schlitz und einen nach radial innen ragenden Kragen am zweiten Ende der Hülse aufweist. Eine Verjüngung an einem konvexen Kopplungsabschnitt an einem ersten Übertragungsglied wird vom ersten Ende durch den Schlitz bis zum zweiten Ende der Hülse hindurchgeführt. Ein konkaver Kopplungsabschnitt an einem zweiten Übertragungsglied wird in die Hülse eingeführt, wobei der konvexe Kopplungsabschnitt am ersten Übertragungsglied in den konkaven Kopplungsabschnitt am zweiten Übertragungsglied eingeführt wird. Die Hülse wird mit dem zweiten Übertragungsglied gefügt.
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Das beschriebene Verfahren kann eine einfache und kostengünstige Herstellung einer Übertragungseinrichtung, insbesondere einer Übertragungseinrichtung mit den oben beschriebenen Merkmalen, ermöglichen. Insbesondere sind alle Übertragungsglieder gleich und weisen jeweils eine Hülse mit einem sich vom ersten Ende zum zweiten Ende der Hülse erstreckenden Schlitz auf. Alternativ sind zwei oder mehr verschiedene Typen von Übertragungsgliedern vorgesehen, wobei jedes einzelne Übertragungsglied an jedem Ende, an einem Ende oder an keinem Ende eine Hülse mit einem nach radial innen ragenden Kragen aufweisen kann.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Nachfolgend werden Ausführungsformen anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines medizinischen Instruments;
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines flexiblen Abschnitts einer Übertragungseinrichtung;
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3 eine weitere schematische Schnittdarstellung des flexiblen Abschnitts aus 2;
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4 eine weitere schematische Schnittdarstellung von Kopplungsgliedern aus den 2 und 3;
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5 eine weitere schematische Schnittdarstellung der Kopplungsglieder aus 4;
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6 eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren flexiblen Abschnitts einer Übertragungseinrichtung;
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7 ein schematisches Flussdiagramm.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines medizinischen Instruments 10 mit einem proximalen Ende 11 und einem distalen Ende 12, zwischen denen sich ein Schaft 14 mit einem Gelenk 16 erstreckt. Der Schaft 14 ist proximal des Gelenks 16 insbesondere starr und gerade und weist eine Längsachse 18 auf. Das Gelenk 16 wird durch einen flexiblen oder elastischen Abschnitt des Schafts 14 oder durch eine gelenkige Verbindung zweier jeweils starrer Abschnitte des Schafts 14 gebildet.
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Am proximalen Ende 11 weist das medizinische Instrument 10 eine Handhabungseinrichtung 20 mit einem feststehenden Griffteil 21 und einem bewegbaren Griffteil 22 auf. Der bewegbare Griffteil 22 ist insbesondere um eine Schwenkachse senkrecht zur Zeichenebene der 1 schwenkbar. Eine erste Position des bewegbaren Griffteils 22 ist in 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt. Eine zweite Position des bewegbaren Griffteils 22 ist in 1 mit gestrichelten Linien dargestellt. Ferner weist die Handhabungseinrichtung 20 ein Drehrad 23 auf, das um die Längsachse 18 des Schafts 14 rotierbar ist.
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Am distalen Ende 12 des medizinischen Instruments 10 ist ein Werkzeug 30 mit zwei schwenkbaren Maulteilen 31, 32 vorgesehen. In 1 ist durch zwei Pfeile angedeutet, dass die schwenkbaren Maulteile 31, 32 jeweils um eine zugeordnete Schwenkachse senkrecht zur Zeichenebene der 1 zwischen geschlossenen Positionen und offenen Positionen schwenkbar sind. Die geschlossenen Positionen sind in 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt, die offenen Positionen sind in 1 mit gestrichelten Linien dargestellt. Ferner ist das Werkzeug 30 mit den Maulteilen 31, 32 um eine Rotationsachse 38 rotierbar, die insbesondere die Längsachse des Werkzeugs 30 ist.
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Die Handhabungseinrichtung 20 am proximalen Ende 11 und das Werkzeug 30 am distalen Ende 12 des medizinischen Instruments 10 sind mittels einer Übertragungseinrichtung 40, insbesondere einer Übertragungsstange, im Schaft 14 gekoppelt. Die Übertragungseinrichtung 40 umfasst einen flexiblen Abschnitt 46, der unten mit Bezug auf die 2 bis 6 dargestellt ist. Die Übertragungseinrichtung 40 koppelt insbesondere den bewegbaren Griffteil 22 der Handhabungseinrichtung 20 und das Drehrad 23 an der Handhabungseinrichtung 20 einerseits mit dem Werkzeug 30 andererseits.
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Insbesondere wird eine manuelle Bewegung des bewegbaren Griffteils 22 an der Handhabungseinrichtung 20 durch eine axiale Bewegung der Übertragungseinrichtung 40 parallel zur Längsachse 18 des medizinischen Instruments 10 und distal des flexiblen Abschnitts 46 parallel zu der Rotationsachse 38 des Werkzeugs 30 zu den Maulteilen 31, 32 übertragen und bewirkt öffnende oder schließende Schwenkbewegen der Maulteile 31, 32. Eine Rotation des Drehrads 23 um die Längsachse 18 wird durch eine Rotation der Übertragungseinrichtung 40 um die Längsachse 18 und distal des flexiblen Abschnitts 46 um die Längsachse 38 des Werkzeugs 30 zu dem Werkzeug 30 übertragen und bewirkt eine Rotation des Werkzeugs 30 um seine Rotationsachse 38.
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Für eine spiel- und reibungsarme Übertragung von Längskräften und Drehmomenten ist die Übertragungseinrichtung 40 im Schaft 14 spiel- und reibungsarm gelagert und hinsichtlich Druck- und Zugkräften steif bzw. unelastisch und ferner torsionssteif bzw. steif hinsichtlich einer Torsion um ihre Längsachse ausgebildet. Dies gilt insbesondere auch für den flexiblen Abschnitt 46.
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2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels des flexiblen Abschnitts 46 der Übertragungseinrichtung 40 aus 1. Die Schnittebene A-A der 2 ist parallel zur Zeichenebene der 1 und enthält insbesondere die Längsachse 18 des Schafts 14 und die Längsachse 38 des Werkzeugs 30. Der flexible Abschnitt 46 umfasst eine Mehrzahl baugleicher Übertragungsglieder 50, 60, deren Längsachsen 58, 68 ebenfalls in der Schnittebene der A-A der 2 liegen.
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Jedes Übertragungsglied 50, 60 umfasst einen konvexen Kopplungsabschnitt 51, 61 und einen konkaven Kopplungsabschnitt 55, 65. In der Schnittebene A-A der 2 weisen die konvexen Kopplungsabschnitte 51, 61 jeweils einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Jedes Übertragungsglied 50, 60 weist zwischen dem konvexen Kopplungsabschnitt 51, 61 und dem konkaven Kopplungsabschnitt 55, 65 eine Verjüngung bzw. einen Hals 52, 62 bzw. eine umlaufende Nut 53, 63 auf.
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Die konkaven Kopplungsabschnitte 55, 65 umfassen Ausnehmungen 56, 66, die in der Schnittebene A-A jeweils einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen und von einer Wand 57, 67 umgeben sind. Jeder konkave Kopplungsabschnitt 55, 65 umfasst ferner eine Hülse 70. Jede Hülse 70 weist eine im Wesentlichen zylindrische Wand 74 auf, die die Wand 57, 67 um die Ausnehmung 56, 66 mantelförmig umgibt. Die Hülse 70 weist ferner einen nach radial innen ragenden Kragen 76 auf. Die Hülsen 70 sind mit den konkaven Kopplungsabschnitten 55, 65 gefügt, insbesondere geschweißt.
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Es greift jeweils der konvexe Kopplungsabschnitt 51 an einem ersten Übertragungsglied 50 in den konkaven Kopplungsabschnitt 65 an einem zweiten, benachbarten Übertragungsglied 60 ein. Der Kragen 76 an der Hülse 70 des konkaven Kopplungsabschnitts 65 des zweiten Übertragungsglieds 60 greift teilweise in die Nut 53 am ersten Übertragungsglied 50 ein und liegt an einem schulterförmigen Bereich 54 am konvexen Kopplungsabschnitt 51 des ersten Übertragungsglieds 50 an. Die zum Anliegen an dem schulterförmigen Bereich 54 am konvexen Kopplungsabschnitt 51 des ersten Übertragungsglieds 50 vorgesehene Gleitfläche am Kragen 76 weist entsprechend dem in der Schnittebene A-A im Wesentlichen kugelförmigen Querschnitt des konvexen Kopplungsabschnitts 51 insbesondere die Gestalt eines ringförmigen Ausschnitts einer Kugeloberfläche auf.
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Durch den zumindest teilweisen Eingriff des Kragens 76 eines Übertragungsglieds 60 in die Nut 53 am benachbarten Übertragungsglied 50 bzw. durch das Anliegen des Kragens 76 eines Übertragungsglieds 60 am schulterförmigen Bereich 54 am konvexen Kopplungs-abschnitt 51 des benachbarten Übertragungsglieds 50 sind nicht nur Druckkräfte, sondern auch Zugkräfte zwischen den Übertragungsgliedern 50, 60 übertragbar. Damit sind auch durch den gesamten flexiblen Abschnitt 46 der Übertragungseinrichtung 40 Zugkräfte übertragbar. Die Darstellung in 2 zeigt, dass die formschlüssige Kopplung der Übertragungsglieder 50, 60 gelenkig ist. Deshalb können die Längsachsen 58, 68 benachbarter Übertragungsglieder 50, 60 innerhalb eines vorbestimmten Winkelintervalls relativ zueinander gekippt werden.
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3 zeigt eine weitere schematische Schnittdarstellung des flexiblen Abschnitts 46 aus 2. Die Lage der in 3 dargestellten Schnittebene B-B senkrecht zur Längsachse 68 eines Übertragungsglieds 60 ist in 2 angedeutet. Die Lage der in 2 dargestellten Schnittebene A-A ist in 3 angedeutet.
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In der Schnittebene B-B weisen sowohl der konvexe Kopplungsabschnitt 51 als auch die innere Oberfläche der Wand 67 jeweils einen im Wesentlichen sechseckigen Querschnitt auf. Die einander korrespondierenden, im Wesentlichen sechseckigen Querschnitte des konvexen Kopplungsabschnittes 51 des ersten Übertragungsglieds 50 und der Wand 67 des konkaven Kopplungsabschnitts 65 des zweiten Übertragungsglieds 60 bewirken eine formschlüssige Kopplung der Übertragungsglieder 50, 60, die eine Übertragung eines Drehmoments zwischen den Übertragungsgliedern 50, 60 ermöglicht.
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Die äußere Oberfläche der Wand 67 und die Wand 74 der Hülse 70 weisen jeweils im Wesentlichen die Gestalt eines Kreiszylindermantels auf. Abweichen davon weist die Hülse 70 einen Schlitz 78 auf, dessen Breite in der Schnittebene B-B mindestens so groß wie der Durchmesser des Halses 52 (vgl. 2) ist. In gestrichelter Linie ist die radial innere Kontur des Kragens 76 der Hülse 70 sowie der Fortsetzung des Schlitzes 78 in den Kragen 76 hinein dargestellt. Der Kragen 76 weist also nicht die Gestalt eines geschlossenen Kreisrings sondern abweichend davon eine dem Schlitz 78 entsprechende Lücke auf.
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4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Übertragungsglieds 50 und einer Hülse 70 eines zweiten Übertragungsglieds, dessen weitere Bestandteile in 4 nicht sichtbar sind. Die Schnittebene der 4 ist senkrecht zur Schnittebene A-A der 2 und senkrecht zur Schnittebene B-B der 3 und enthält die Längsachse 58 des Übertragungsglieds 50. Die Schnittebene der 4 verläuft insbesondere in der Mitte des Schlitzes 78 in der Hülse 70 und parallel zu dessen Rändern.
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Das Übertragungsglied 50 ist mit durchgezogenen Linien und schraffierter Querschnittsfläche in einer anfänglichen Position gezeigt, in der die Längsachse 58 des Übertragungsglieds 50 senkrecht zur Längsachse der Hülse 70 ist. Von dieser anfänglichen Position aus wird der konvexe Kopplungsabschnitt 51 des Übertragungsglieds 50 mit der durch den geraden Pfeil angedeuteten reinen Translationsbewegung von deren ersten Ende 71 aus in die Hülse 70 eingeführt bis der konvexe Kopplungsabschnitt 51 des Übertragungsglieds 50 am Kragen 76 der Hülse 70 im Wesentlichen anliegt und der Hals 52 des Übertragungsglieds 50 in dem Schlitz 78 in der Hülse 70 angeordnet ist. Die so erreichte Konfiguration ist durch gestrichelte Konturen angedeutet.
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Wie in 4 durch einen gekrümmten Pfeil angedeutet ist, wird das Übertragungsglied 50 danach um eine Achse senkrecht zur Zeichenebene der 4 und dabei um den konvexen Kopplungsabschnitt 51 geschwenkt bis die Längsachse des Übertragungsglieds 50 im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Hülse 70 ist. Die so erreichte Konfiguration ist ebenfalls durch gestrichelte Konturen angedeutet. In dieser Konfiguration ist der Hals 52 des Übertragungsglieds 50 nicht mehr im Schlitz 78 in der Hülse 70, sondern im Wesentlichen in der Mitte des Kragens 76 am zweiten Ende 72 der Hülse 70 angeordnet.
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5 zeigte eine weitere schematische Schnittdarstellung des Übertragungsglieds 50 und der Hülse 70 aus 4 in der Konfiguration, die am Ende der anhand der 4 beschriebenen Bewegung vorliegt. Das Übertragungsglied 50 und die Hülse 70 sind zusammen mit einem weiteren Übertragungsglied 60 dargestellt. Durch einen geraden Pfeil ist eine Bewegung des Übertragungsglieds 50 zusammen mit der Hülse 70 relativ zum weiteren Übertragungsglied 60 angedeutet. Bei dieser Bewegung wird der konvexe Kopplungsabschnitt 51 des Übertragungsglieds 50 in die Ausnehmung 66 am weiteren Übertragungsglied 60 eingeführt. Gleichzeitig wird die Hülse 70 über die Wand 67 um die Ausnehmung 66 am weiteren Übertragungsglied 60 gestülpt bzw. die Wand 67 in die Hülse 70 eingeführt. Wenn die in 2 dargestellte Konfiguration erreicht ist, werden die Hülse 70 und das weitere Übertragungsglied 60 gefügt, insbesondere durch Schweißen, Löten oder Kleben.
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6 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des flexiblen Abschnitts 46 der Übertragungseinrichtung 40 aus 1. Die Schnittebene der 6 entspricht der Schnittebene der 2.
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Das Ausführungsbeispiel der 6 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel der 2 bis 5 dadurch, dass nicht alle Übertragungsglieder gleich sind. Stattdessen sind Übertragungsglieder 80, 90 zweier unterschiedlicher Typen bzw. Bauarten vorgesehen, die abwechselnd angeordnet sind. Ein Übertragungsglied 80 des ersten Typs weist zwei konvexe Kopplungsabschnitte 81, 83 mit einer Verjüngung bzw. einem Hals 82 zwischen den konvexen Kopplungsabschnitten auf. Ein Übertragungsglied 90 des zweiten Typs weist zwei konkave Kopplungsabschnitte 91, 93 auf.
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Jeder einzelne konvexe Kopplungsabschnitt 81, 83 eines Übertragungsglieds 80 des ersten Typs entspricht hinsichtlich Gestalt und Funktion dem konvexen Kopplungsabschnitt 51, 61 eines Übertragungsglieds 50, 60 des Ausführungsbeispiels aus den 2 bis 5. Jeder einzelne konkave Kopplungsabschnitt 91, 93 eines Übertragungsglieds 90 des zweiten Typs entspricht hinsichtlich räumlicher Gestalt und Funktion dem konkaven Kopplungsabschnitt 55, 65 eines Übertragungsglieds 50, 60 des Ausführungsbeispiels aus den 2 bis 5. Insbesondere weist deshalb jedes Übertragungsglied 90 des zweiten Typs zwei Hülsen 70 auf. Die Hülsen entsprechen dem Ausführungsbeispiel der 2 bis 5.
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Die formschlüssige gelenkige Kopplung zwischen einem konvexen Kopplungsabschnitt 81, 83 eines Übertragungsglieds des ersten Typs und einem konkaven Kopplungsabschnitt 91, 93 eines Übertragungsglieds 90 des zweiten Typs entspricht der formschlüssigen mechanischen Kopplung zwischen einem konvexen Kopplungsabschnitt 51 eines Übertragungsglieds und einem konkaven Kopplungsabschnitt 65 eines benachbarten Übertragungsglieds 60 bei dem oben anhand der 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel. Das in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel des flexiblen Abschnitts 46 der Übertragungseinrichtung 40 ermöglicht deshalb ebenso wie das oben anhand der 2 bis 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eine Übertragung von Druck- und Zugkräften sowie von Drehmomenten. Auch die Herstellung des flexiblen Abschnitts 46 gemäß dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel kann entsprechend dem oben anhand der 4 und 5 für das Ausführungsbeispiel der 2 bis 5 dargestellten Verfahren erfolgen.
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7 zeigt ein schematisches Flussdiagram eines Verfahrens zum Herstellen einer Übertragungseinrichtung. Obwohl sich das Verfahren auch zum Herstellen einer Übertragungseinrichtung mit Merkmalen, die sich von den oben anhand der 1 bis 6 dargestellten unterscheidet, eignet, werden nachfolgend beispielhaft Bezugszeichen aus den 1 bis 6 verwendet, um das Verständnis zu erleichtern.
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Bei einem ersten Schritt 101 werden mehrere Übertragungsglieder 50, 60; 80, 90 mit jeweils zwei Kopplungsabschnitten 51, 61, 55, 65; 81, 83, 91, 93 bereitgestellt. Das Bereitstellen der mehreren Übertragungsglieder umfasst ein Bereitstellen 102 einer Hülse 70 als Bestandteil von einem der Übertragungsglieder 50, 60; 80, 90. Die beim zweiten Schritt 102 bereitgestellte Hülse 70 weist einen Schlitz 78 auf, der sich vom ersten Ende 71 zum zweiten Ende 72 der Hülse 70 erstreckt. Ferner weist die Hülse 70 einen nach radial innen ragenden Kragen 76 am zweiten Ende 72 der Hülse 70 auf.
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Bei einem dritten Schritt 103 wird eine Verjüngung bzw. ein Hals 52; 82 an einem konvexen Kopplungsabschnitt 51; 81, 83 an einem Übertragungsglied 50; 80 vom ersten Ende 71 durch den Schlitz 78 bis zum zweiten Ende 72 der Hülse 70 hindurch geführt. Der dritte Schritt 103 wird beispielsweise, wie oben anhand der 4 dargestellt, durchgeführt.
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Bei einem vierten Schritt 104 wird der konvexe Kopplungsabschnitt 51; 81, 83 am ersten Übertragungsglied 50; 80 in den konkaven Kopplungsabschnitt 65; 91, 93 am zweiten Übertragungsglied 60; 90 eingeführt. Dabei wird gleichzeitig der konkave Kopplungsabschnitt 65; 91, 93 am zweiten Übertragungsglied 60; 90 in die Hülse 70 eingeführt. Bei einem fünften Schritt 105 wird die Hülse 70 mit dem zweiten Übertragungsglied 60; 90 gefügt, insbesondere geschweißt, gelötet oder geklebt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- medizinisches Instrument
- 11
- proximales Ende des medizinischen Instruments 10
- 12
- distales Ende des medizinischen Instruments 10
- 14
- Schaft des medizinischen Instruments 10
- 16
- Gelenk am Schaft 14
- 18
- Längsachse des medizinischen Instruments 10
- 20
- Handhabungseinrichtung am proximalen Ende 11 des medizinischen Instruments 10
- 21
- feststehendes Griffteil der Handhabungseinrichtung 20
- 22
- bewegbares Griffteil der Handhabungseinrichtung 20
- 23
- Drehrad an der Handhabungseinrichtung 20
- 30
- Werkzeug am distalen Ende 12 des medizinischen Instruments 10
- 31
- erstes Maulteil am Werkzeug 30
- 32
- zweites Maulteil am Werkzeug 30
- 38
- Rotationsachse des Werkzeugs 30
- 40
- Übertragungseinrichtung
- 46
- flexibler Abschnitt der Übertragungseinrichtung 40
- 50
- Übertragungsglied
- 51
- konvexer Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 60
- 52
- Hals des Übertragungsglieds 50
- 53
- Nut am Übertragungsglied 50
- 54
- schulterförmiger Bereich am konvexen Kopplungsabschnitt 51
- 55
- konkaver Kopplungsabschnitt am Übertragungsglied 50
- 56
- Ausnehmung am konkaven Kopplungsabschnitt 55
- 57
- Wand um Ausnehmung 56
- 58
- Längsachse des Übertragungsglieds 50
- 60
- Übertragungsglied
- 61
- konvexer Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 60
- 62
- Hals des Übertragungsglieds 60
- 63
- Nut am Übertragungsglied 60
- 64
- schulterförmiger Bereich am konvexen Kopplungsabschnitt 61
- 65
- konkaver Kopplungsabschnitt am Übertragungsglied 60
- 66
- Ausnehmung am konkaven Kopplungsabschnitt 65
- 67
- Wand um Ausnehmung 66
- 68
- Längsachse des Übertragungsglieds 60
- 70
- Hülse des Übertragungsglieds 60
- 71
- erstes Ende der Hülse 70
- 72
- zweites Ende der Hülse 70
- 74
- zylindrische Wand der Hülse 70
- 76
- Rand am zweiten Ende 72 der Hülse 70
- 78
- Schlitz in Hülse 70
- 80
- Übertragungsglied eines ersten Typs
- 81
- erster konvexer Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 80
- 82
- Hals des Übertragungsglieds 80
- 83
- zweiter konvexer Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 80
- 84
- schulterförmiger Bereich am ersten konvexen Kopplungsabschnitt 81
- 88
- Längsachse des Übertragungsglieds 80
- 90
- Übertragungsglied eines zweiten Typs
- 91
- erster konkaver Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 90
- 93
- zweiter konkaver Kopplungsabschnitt des Übertragungsglieds 90
- 96
- Ausnehmung am konkaven Kopplungsabschnitt 95
- 97
- Wand um Ausnehmung 96
- 98
- Längsachse des Übertragungsglieds 90
- 101
- erster Schritt (Bereitstellen)
- 102
- zweiter Schritt (Bereitstellen)
- 103
- dritter Schritt (Hindurchführen)
- 104
- vierter Schritt (Einführen)
- 105
- fünfter Schritt (Fügen)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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