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Die Erfindung betrifft eine Häckseltrommel für einen Feldhäcksler gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Häckseltrommeln für selbstfahrende Feldhäcksler sind mit lösbaren Häckselmessern am Umfang der Häckseltrommel bestückt. Lösbar deshalb, damit verschlissene Häckselmesser durch neue Häckselmesser ersetzt werden können. Die Häckselmesser werden mittels Schraubverbindungen mit den Messerträgern der Häckseltrommel verschraubt. Dazu ist eine erhebliche Anzahl an Schraubverbindungen vorgesehen. Ausführungsbeispiele dazu zeigen die
DE 101 26 280 A1 und die
DE 10 2004 061 070 A1 mit zwei nebeneinander liegenden Häckselmessern auf einer schräg verlaufenden Mantellinie, und die
DE 10 2009 046 808 A1 mit vier nebeneinander liegenden Häckselmessern, ebenfalls auf einer schräg verlaufenden Mantellinie liegend. Die Mantellinien verlaufen dabei üblicherweise schräg zur Drehachse der Häckseltrommel, welches dazu dient, den Häckselmessern einen ziehenden Schnitt zu verleihen.
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Aus
DE 697 16 657 T2 ist eine Häckseltrommel für einen Feldhäcksler bekannt, welche umlaufend antreibbar ist, mit mehreren am Außenumfang verteilten Halterungen zur Aufnahme von Schraubverbindungen für Häckselmesser mit einer Schneidkante, welche mit einer Gegenschneide zusammenwirkend das Häckselgut zerkleinert, wobei wenigstens zwei nebeneinanderliegende Häckselmesser auf dem Außenumfang der Häckseltrommel eine Häckselmesserreihe bilden und die Häckselmesser mit gekrümmter Innenfläche ausgebildet sind. umlaufenden Messern und mit einer feststehenden Gegenschneide, wobei die Messer mit von einer Schneidkante aus nach innen verlaufenden durchgehenden Nuten versehen sind, deren Breite geringer ist, als die Dicke der im zu verarbeitenden Erntegut enthaltenen Körner.
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Insbesondere beim Häckseln von feuchtem Gras treten im Nachbeschleuniger Gutflussprobleme auf, deren Ursache auf Adhäsionskräften in Verbindung mit Aufwickeleffekten beruht. Diese Effekte können zu einem Verklumpen der feuchten und klebrigen Grasmasse im Nachbeschleuniger führen. Die Beseitigung der Verklumpungen des Häckselgutes führt zwangsläufig zu Unterbrechungen im Betriebsablauf.
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In der Praxis hat sich herausgestellt, dass dieser Verklumpungseffekt dadurch verhindert werden kann, indem die Portionsgröße des dem Nachbeschleuniger zugeführten Häckselgutes verändert wird. Dieses kann beispielsweise dadurch herbeigeführt werden, indem jedes zweite Häckselmesser einer Häckselmesserreihe von der Häckseltrommel entfernt wird. Entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahme sind die Veränderung der Zuführfrequenz und die Herabsetzung der dem Nachbeschleuniger zugeführten Häckselgutportionen.
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Bekannt ist, dass sich für diese Maßnahme der Minderung der Zuführfrequenz und der Minderung der zugeführten Häckselgutportionen Häckseltrommeln mit vier nebeneinander in einer Häckselmesserreihe liegenden Häckselmessern eignen, in dem jedes zweite Häckselmesser entfernt wird. Eine derartige Ausführungsform zeigt die
DE 10 2009 046 808 A1 . Ein Nachteil besteht in der Vielzahl der Schraubverbindungen, welche sich besonders nachteilig durch einen hohen Zeitaufwand bei einem Wechsel aller Häckselmesser auswirken.
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Aufgabenstellung
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, eine gegenüber dem beschriebenen Stand der Technik verbesserte Häckseltrommel bereit zu stellen.
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Lösung der Aufgabe
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Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figurendarstellungen zu entnehmen.
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Die Erfindung betrifft eine Häckseltrommel für einen Feldhäcksler mit mehreren am Außenumfang verteilten Halterungen zur Aufnahme von Schraubverbindungen für Häckselmesser, wobei wenigstens zwei nebeneinander liegende Häckselmesser auf dem Außenumfang der Häckseltrommel eine Häckselmesserreihe bilden, wobei die Häckselmesser als Schalenmesser mit gekrümmter Innenfläche ausgebildet sind und die Schneidkanten wenigstens eines Häckselmessers in ihrer Längserstreckung eine Aussparung aufweisen.
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Hierzu können die Häckselmesser der Häckseltrommel derart ausgebildet sein, dass sich die Aussparung der Schneidkante über etwa 30% bis 50% der Messerlänge erstreckt. Durch eine Aussparung in der Schneidkante, die sich über 50% der Messerlänge erstreckt, kann eine Schnittlängenverdoppelung bei einer Halbierung der Messerzahl erreicht werden. Zudem ist kein zusätzlicher Verschleißschutz auf den offenen Messerträgern notwendig. Durch die durchgängigen Messergrundkörper entsteht eine Gebläsewirkung, die bei trockenem Erntegut zum Tragen kommt.
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Weiterhin ist im Bereich des Übergangs der Aussparung zum Vollquerschnitt der dadurch entstehende Steifigkeitssprung innerhalb der Längserstreckung des Häckselmessers von einer partiellen Verstärkung auf dem Messerrücken überbrückt, welches der Erhöhung der dynamischen Festigkeit zur Vorbeugung gegen Ermüdungsbrüche dient. Dabei ist die Höhe der Aussparung des Häckselmessers so bemessen, dass sich diese von der Schneidkante bis etwa an den Beginn der Flanschfläche des Befestigungsflansches des Trommelkörpers erstreckt. Die Aussparung dient dazu, die Scheidkante zu unterbrechen und die Förderwirkung des Häckselmessers herabzusetzen, um damit die Portionsgröße des zerkleinerten Häckselguts des einzelnen Häckselmessers zu verringern. Dabei weist eine Häckseltrommel nach der Erfindung Häckselmesserreihen auf, die alternierend mit Rechts- und Linksausführungen der Häckselmesser besetzt sind. Links- und Rechtsauführungen sind spiegelbildliche Ausführungen zueinander. Diese Ausgestaltung und Anordnung der Häckselmesser am Umfang einer Häckseltrommel weist den Vorteil auf, dass trotz einer Vollbestückung der Häckseltrommel mit Häckselmessern der beabsichtigte Effekt der Verklumpung des Häckselguts durch eine etwa Halbierung der zugeführten Portionsgröße des Häckselguts in Richtung des Nachbeschleunigers erzielt wird.
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Bedingt durch die Aussparung weist das Häckselmesser in diesem Bereich keine Schneid- und Fördereigenschaften mehr auf und ist dabei zugleich gegenüber dem Vollquerschnitt des Häckselmessers in diesem Bereich erheblich im Querschnitt gemindert. Die Übergangsstelle vom reduzierten Querschnitt auf den Vollquerschnitt beinhaltet einen erheblichen Steifigkeitssprung, dessen Wirkung im Belastungsfall einer technologischen Kerbe gleich kommt. Um diesen Effekt auszugleichen, ist der Messerrücken mit einer partiellen Verstärkung ausgestattet. Diese partielle Verstärkung kann monolithisch und damit aus demselben Werkstoff des Häckselmessers ausgebildet sein. Alternativ kann die partielle Verstärkung mit dem Häckselmesser vernietet, verschraubt, verschweisst oder auch hartverlötet sein. Vorzugsweise jedoch geht die partielle Verstärkung mit dem Häckselmesser eine unlösbare Verbindung ein.
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Um die Verstärkung nicht durch eine Durchgangsöffnung für eine Verschraubung zu schwächen, sind Aufnahmeöffnungen zur Befestigung des Häckselmessers mit dem Trommelkörper beidseits der partiellen Verstärkung vorgesehen, so dass diese Schraubverbindungen aufnehmen können. Um den Schraubaufwand möglichst gering zu halten, ist das erfindungsgemäße Häckselmesser mit genau zwei Durchgangsöffnungen für diese Schraubverbindung ausgestattet. Dabei weist in besonders vorteilhafter Weise die erfindungsgemäße Häckseltrommel je Häckselmesserreihe zwei nebeneinander liegende Häckselmesser auf, wobei jede Häckselmesserreihe alternierend entweder zwei Linksauführungen oder zwei Rechtsauführungen der Häckselmesser aufweist.
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In besonders vorteilhafter Weise ist das Häckselmesser als Schalenmesser ausgebildet, was bedeutet, dass der Querschnitt eines Häckselmessers mit einem gekrümmten Verlauf ausgebildet ist, so dass dieses zugleich als effektiv wirkende Förderschaufel auf das Häckselgut einwirkt.
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Anhand des nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiels und den zugehörigen Figurendarstellungen sind Einzelheiten der Erfindung näher dargestellt und erläutert:
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Es zeigen:
- 1 eine Häckseltrommel nach der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung
- 2 eine Häckseltrommel nach der Erfindung in einer Vorderansicht
- 3 Schnitt A-A durch die Häckseltrommel gemäß Schnittverlauf in 2
- 4 Schnitt B-B durch die Schraubverbindung des Häckselmessers gemäß Schnittverlauf in 2
- 5 Häckselmesser nach der Erfindung mit einer monolithischen Verstärkung des Messerrückens in Rechtsausführung
- 5a Schnitt A-A gemäß 5
- 5b Schnitt B-B gemäß 5
- 6 Häckselmesser nach der Erfindung mit einer partiellen monolithischen Verstärkung des Messerrückens in Linksausführung
- 6a Schnitt A-A gemäß 6
- 6b Schnitt B-B gemäß 6
- 7 Häckselmesser nach der Erfindung mit einer partiellen genieteten Verstärkung auf dem Messerrücken in Rechtsausführung
- 7a Schnitt A-A gemäß 7
- 7b Schnitt B-B gemäß 7
- 8 Häckselmesser nach der Erfindung mit einer partiellen genieteten Verstärkung auf dem Messerrücken in Linksausführung
- 8a Schnitt A-A gemäß 8
- 8b Schnitt B-B gemäß 8
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In 1 ist eine Häckseltrommel 1 nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt und in 2 ist die gleiche Häckseltrommel 1 gemäß 1 in einer Vorderansicht dargestellt. Die Häckseltrommel 1 umfasst im Wesentlichen die Durchgangswelle 11, die mit dem Trommelkörper 9 eine drehfeste Verbindung eingeht. Mit dem Trommelkörper 9 verschweisst sind vier Befestigungsflansche 10, die mit Häckselmessern 2 verschraubt sind. Eine Schraubverbindung 7 zur Befestigung der Häckselmesser 2 zeigt 4 als Schnitt B-B in der 2. Die Häckseltrommel 1 ist alternierend mit je zwei nebeneinander liegenden Häckselmessern in Rechtsausführung 3 und Linksausführung 4 an ihrem Umfang besetzt. Die Längserstreckung der Häckselmesser 3,4 verläuft leicht schräg zur Drehachse der Durchgangswelle 11. Zwei nebeneinander liegende Häckselmesser 3,4 bilden eine Häckselmesserreihe 19, wobei eine Häckselmesserreihe 19 entweder zwei Häckselmesser in Rechtsausführung 3 oder zwei Häckselmesser in Linksausführung 4 umfasst.
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Der Schnitt A-A gemäß 2 ist in 3 dargestellt und zeigt die Anordnung der Häckselmesser 3,4 bzw. der Häckselmesserreihen 19 auf dem Umfang der Häckseltrommel 1. Die Häckselmesser 3,4 sind als Schalenmesser 22 mit gekrümmter Innenfläche 21 ausgebildet und weisen im Messerrücken 20 eine partielle Verstärkung 16 auf.
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In 5 ist ein Häckselmesser 12 nach der Erfindung mit einer partiellen monolithischen Verstärkung 16 des Messerrückens 20 in Rechtsausführung 3 dargestellt, wobei 5a den Schnitt A-A gemäß 5 und 5b den Schnitt B-B gemäß 5 zeigt. Analog zeigt 6 ein Häckselmesser 13 nach der Erfindung mit einer partiellen monolithischen Verstärkung 16 des Messerrückens 20 in Linksausführung 4, wobei 6a den Schnitt A-A und 6b den Schnitt B-B gemäß 6 darstellt.
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In 7 ist ein Häckselmesser 14 nach der Erfindung mit einer mittels Niet 18 mit dem Grundkörper eines Häckselmessers 2 vernieteten partiellen Verstärkung 16 in einer Rechtsausführung 3 dargestellt. Die partielle Verstärkung 16 befindet sich dabei auf dem Messerrücken 20. 7a zeigt den Schnitt A-A gemäß 7 und 7b den Schnitt B-B gemäß 7. Analog 7 zeigt 8 ein Häckselmesser 15 nach der Erfindung mit einer genieteten partiellen Verstärkung 16 des Messerrückens 20 in Linksausführung 4, wobei 8a den Schnitt A-A und 8b den Schnitt B-B gemäß 8 darstellen. Grundsätzlich kann die partielle Verstärkung 16 beispielsweise auch mit dem Grundkörper eines Häckselmessers verschweißt, hartgelötet oder auch verschraubt sein.
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Die Schnitte A-A, dargestellt in den 7a und 8a, zeigen den jeweiligen Vollquerschnitt 25 der Häckselmesser, ausgebildet als Schalenmesser 22 mit der vorn liegenden Schneidkante 5, und die Schnittverläufe B-B, dargestellt in den Figuren 5b bis 8b zeigen den jeweils geminderten Querschnitt der Häckselmesser im Bereich der Aussparung 6. Die Länge der Aussparung 26 in Bezug auf die Messerlänge 23 der Häckselmesser 3,4,12,13,14,15 liegt im Bereich 30% bis 50%, vorzugsweise bei etwa 40% der Messerlänge 23.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht somit darin, dass aufgrund der Aussparung 6 der Häckselmesser 3,4,12,13,14,15 mit der partiellen Verstärkung 16 im Bereich des Übergangs 24 vom geminderten zum Vollquerschnitt 25 mit der dadurch verursachten Unterdrückung der Folgen der Kerbwirkung des Steifigkeitssprungs 8, der Grundkörper der Häckselmesser 3,4,12,13,14,15 im Bereich der Schraubverbindungen 7 unverändert erhalten bleibt, so dass diese mit lediglich zwei Schraubverbindungen 7, welche sich durch die Durchgangsöffnungen 17 erstrecken, diese Häckselmesser ebenso wie die Standardhäckselmesser, ausgeführt als Vollschnitthäckselmesser, mit dem Befestigungsflansch 10 des Trommelkörpers 9 verschraubt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Häckseltrommel
- 2
- Häckselmesser
- 3
- Häckselmesser Rechtsausführung
- 4
- Häckselmesser Linksausführung
- 5
- Schneidkante
- 6
- Aussparung
- 7
- Schraubverbindung
- 8
- Steifigkeitssprung
- 9
- Trommelkörper
- 10
- Befestigungsflansch
- 11
- Durchgangswelle
- 12
- Halbschnittmesser, Häckselmesser Rechtsausführung monolithisch
- 13
- Halbschnittmesser, Häckselmesser Linksausführung monolithisch
- 14
- Halbschnittmesser, Häckselmesser Rechtsausführung genietet
- 15
- Halbschnittmesser, Häckselmesser Linksausführung genietet
- 16
- partielle Verstärkung
- 17
- Durchgangsöffnung
- 18
- Niet
- 19
- Häckselmesserreihe
- 20
- Messerrücken
- 21
- gekrümmte Innenfläche
- 22
- Schalenmesser
- 23
- Messerlänge
- 24
- Übergang
- 25
- Vollquerschnitt
- 26
- Länge der Aussparung