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Die vorliegende Erfindung betrifft ein interaktives System zur persönlichen Beratung und individuellen Zielführung bei komplexeren Lebensereignissen im Rahmen des menschlichen Life Cycles (Lebenszyklus) sowie zur Strategie-, Informations-, Finanz- und Versorgungs-Optimierung (5d) nach dem in 7e beispielhaft dargestellten „Wirkungsmodells”. Ein System, das Vertrieb, Marketing und Kommunikation erstmalig ganzheitlich bündelt. Höchste Kundennähe und Bedarfsorientierung, unter Einbeziehung von modernsten technologischen Komponenten, schafft. Den Anbieter – neben seinen Kernprodukten und Kernkompetenzen – zum Vermittler nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen werden lässt. Eine hohe Budgetkonzentration und Optimierung in Marketing und Vertrieb erreicht. Eine extreme Vertriebs- und Kundenbindungsmaßnahme – kundengruppen- und Branchen übergreifend – abbildet. Den Anbietern die Möglichkeit bietet, mit jedem seiner Kunden und Partner, an jedem Ort, zu jeder Zeit und zu jedem Anlass, in einen Live-Dialog zu treten. Jeden Systempartner gleichermaßen zu einem Nutznießer und ergänzenden Reseller – zum Nutzen des Endkunden – werden lässt. Der Anbieter und Nutzer erhält somit ebenso ein stetig wachsendes und qualifiziertes Life-Cycle-Status-Profil, welches ihnen einen kompletten Überblick sämtlicher Aktivitäten der Anbieter und des Nutzers bietet sowie neue Verkaufsanlässe automatisch erkennen lässt. Sämtliche Aktivitäten in Datum, Zeit, Lebensbereichen, Inhalten, Ergebnissen und z. B. den komplett geloggten Chats. So können sowohl die Systemanbieter, ebenso die Portalpartner, – wenn der Nutzer dies wünscht und die Funktion freischaltet – direkt und zielgerichtet anbieten (sofern die neuen Angebote gegenüber den vorhandenen Kundenvorteile (niedrigerer Preis, bessere Qualität, ...) bieten, ohne den Nutzer mit ungenauen Werbeanzeigen/Pop-Ups zu belästigen.
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Ein bevorzugtes Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Informations- und „Navigationssystem” zur Abarbeitung der Einzelschritte beim Bau eines Hauses.
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Beim Bau einer Wohn- oder Gewerbeimmobilie sind bis zu zweihundert Einzelschritte wichtig und entsprechend vielfältige Einzelentscheidungen zu treffen. Das Know-how, die Beratungs- und Serviceleistungen verschiedenster Experten aus unterschiedlichen Berufsgruppen und die insgesamt bis zu mehreren tausend Einzelartikel, die in einer Immobilie verbaut werden können, werden an unterschiedlichen Orten vorgehalten. Auch wenn mit Hilfe von Broschüren und Checklisten versucht wird die Orientierung zu erleichtern, so fällt es oftmals, insbesondere jüngeren Personen oder Personen, die ein solch komplexes Vorhaben zum ersten Mal eigenverantwortlich bewältigen, verhältnismäßig schwer, sich zu Recht zu finden und sich in der Informationsflut zu orientieren („Information-Overkill”). Insbesondere deshalb, weil mehrere Einzelentscheidungen in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander getroffen werden sollten, führt die mangelnde Erfahrung oftmals dazu, dass kostspielige Fehlentscheidungen getroffen, zeitaufwendige Wegstrecken mehrfach zurückgelegt und Tätigkeiten unnötig wiederholt werden.
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Ein typisches Beispiel eines derartigen Szenarios sind Eigenheime, die „Stein auf Stein” an einem individuell auszuwählenden Standort, mit unterschiedlichen Handwerkern, in Eigenregie errichtet werden. Hier müssen unterschiedlichste Entscheidungen, in bestimmten Reihenfolgen, getroffen und vielfältige Tätigkeiten koordiniert und überwacht werden. Möchte beispielsweise ein Bauherr ein besonders umweltfreundliches und energiesparendes Eigenheim errichten, so kann dies im Falle einer mangelnden Gesetzeskenntnis bzw. einer nicht optimalen Auftragsvergabe oftmals zu Mehrkosten führen, da auf Grund der vorgeschriebenen Antragsvorschriften Förderkredite oder Zuschüsse nicht in Anspruch genommen werden können (Beantragung vor Auftragserteilung).
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Zwar wird oftmals mit Hilfe persönlicher Beratungsstellen, Spezialisten oder Themenportalen versucht, Hilfesuchenden möglichst umfassend eine individuelle Beratung zukommen zu lassen. Die Möglichkeiten hierfür sind allerdings verhältnismäßig begrenzt, da derartige Beratungsstellen selbstverständlich nicht in beliebig großer Anzahl und mit der notwendigen Zeit zur Verfügung gestellt werden können oder die entsprechenden Berater sehr hohe Zusatzkosten für eine individuelle Betreuung verursachen.
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Bislang sind allerdings keine alternativen Möglichkeiten zur individuellen Beratung und Betreuung – auch nicht im Internet – bekannt, welche ganzheitlich verknüpfte, bewerte und ausreichend detaillierte Informationen (bewährte Einzelschritte, Expertengruppen, Einzelartikel und Services) auf einfache Art und unter Einbeziehung der aktuellen Technik zur Verfügung stellen und so auf die Bedürfnisse einzelner Bauherren individuell, zeit- und aufwandsoptimiert eingehen können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein neues holistisches Gesamtkonzept nach 11 (Information, Beratung, Abschluß von Angeboten) zur einfachen und individuellen Anzeige aller wesentlichen Einzelschritte, Informationen, Beratern und Angebote (s. 12) zur optimierten Zielführung für alle komplexeren Lebensereignisse – über den gesamten Lebenszyklus des Menschen hinweg – zur Verfügung zu stellen.
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Dabei soll die Transparenz – durch konsequente Nutzung der technischen Möglichkeiten und durch die jeweils aktuelle Entschlüsselung des auf Grund seiner Komplexität sich permanent ändernden (durch neue Angebote, Preise, Gesetze, Vorschriften, Anbieter, Forschungsergebnisse, Produktionsprozesse, Materialen, ...) „GEN-CODES” DER LEBENSEREIGNISSE bis in die letzte Detailtiefe – bezüglich der notwendigen Einzelschritte, Informationen und angebotenen Leistungen und Produkte erhöht, eine Verbesserung der Servicequalität bei der Abarbeitung und der Beratung erreicht und die Bedienung einfach, Orts- und zeitunabhängig ermöglicht werden.
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Weiterhin sollen gleichartige Anfragen nach Lebensereignissen in den jeweiligen „Social Business Communities” (z. B. Hausbau) gebündelt und mit entsprechenden Angeboten aus diesem Netzwerk abgeglichen werden. Dadurch können Systemnutzer (z. B. Bauherr mit dem Beruf des Dachdeckers) gleichzeitig als Nutzer (Fördermittelberatung, ...) und Anbieter ihrer Dienstleistung (Dach, Solar, ...) auftreten.
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Die Aufgabe wird durch nachfolgend näher beschriebenes System (1) sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Das System (1) weist (1a) zumindest ein von einem Teilnehmer zu nutzendes, optional netzwerkfähiges, Endgerät (EG2), optional mit dem Endgerät (EG2) verbundene Zusatzgeräte (ZG2a–2n), optional Videokonferenzterminals (POS2) mit optionalen Zusatzgeräten und zumindest einen mit dem Endgerät und/oder Videokonferenzterminals kommunizierenden Netzwerkserver (S4) (Info-, Berater-, Angebots-, Trendserver) auf. Die Endgeräte enthalten mehrere physische Interaktionsmittel (IM2), über welche die Auswahl und das Eingeben kundenspezifischer Informationen bzw. Lebensereignisse sowie die Ausgabe von individuell berechneten und verknüpften Informationen bzw. Informationsmitteln ermöglicht werden.
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Erfindungsgemäß wird ein völlig neuartiges Konzept zur individuellen Zielerreichung, persönlichen Beratung und optimalen Angebotsfindung vorgeschlagen. Mit dessen Hilfe beispielsweise Bauherren bei der Errichtung eines Wohnhauses mit Gewerbeeinheit („Stein auf Stein”) in Eigenverantwortung in äußerst komfortabler und effektiver Weise die „Best Practice-Einzelschritte”, -Informationen, -Experten und -Angebote und weitere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden. Das erfindungsgemäße System beruht z. B. auf dem Einsatz der unter [0011] beschriebenen technischen Komponenten, welche auf den Benutzer abgestimmte Informationen zur Verfügung stellen. Diese Einheiten sind derart ausgebildet, dass der Benutzer das System zu jeder Zeit ohne zusätzliche Hilfe bedienen oder direkt persönliche Hilfe in Anspruch nehmen kann. Mit Hilfe der Erfindung werden – wie nachfolgend beschrieben – Nutzern beispielsweise Einzelschritte, Informationen, Berater und Angebote zur Verfügung gestellt, welche davon abhängig sind, welche Aktivitäten für den Nutzer tatsächlich notwendig sind und welche Wertvorstellungen (Nachhaltigkeit, Umweltschutz, ...) der Nutzer bei der Auswahl zu berücksichtigen wünscht. Das gesamte System zeichnet sich dabei durch seine äußerst hohe Flexibilität und maximale Aktualität aus, so dass es jederzeit an sich verändernde Situationen angepasst werden kann (das Inkrafttreten neuer Gesetze und Vorschriften, Konditions- und Preisänderungen, die Veränderte Bewertung von Experten oder Produkten, ...). Ferner wird eine Nutzung sowie eine persönliche Beratung auch an entlegenen oder an Orten ermöglicht, die der Nutzer z. B. im Rahmen seines Vorhabens aufsucht (Steuerbüro, Baumarkt, Bank, Versicherung ..).
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1a Übersicht System (1)
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1b Übersicht Projektplan System (1)
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1c Übersicht Projektplan System (1) mit erklärenden Zeichnungen
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2 Bedürfnisse n. Maslow + kübern. Nutzenwirkung n. Prof. Mewes
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3 Nutzen-Ertrags-Chart System 1 lt. Studie „Virtuelle Community”
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4a Bsp. Anbieter-System-Anforderungen (Werte, Vertrieb, Ertrag)
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4b Bsp. Anbieter-System-Anforderungen (Produkte, IT)
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5a Bsp. Anbieter-E-Commerce-Strategie Teil 1
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5b Bsp. Anbieter-E-Commerce-Strategie Teil 2
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5c Bsp. Anbieter-Applikations-Strategie (LDs, Werte, Nutzer)
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5d Bsp. Anbieter-Applikations-Strategie (Optimierung, Content)
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6a Studie: Grundidee
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6b Studie: Aufbau
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6c Studie: Zentrale Erkenntnisse
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6d Studie: Ergebnisse
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7a + 7b Übersicht Projektplan Beispiel Hausbau
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7c Auszug Applikation-Ablaufplan Beispiel Hausbau
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7d1 + 7d2 Auszug Angebotsübersicht Beispiel Hausbau
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7e Auszug Übersicht System-Komponenten/Wirkungsweise System (1)
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8 Multi-Channel-System, graf. App-Elemente End-/POS-Geräte
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9 Bsp. linkED-eBook (direkte System-Informations-Verknüpfung)
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10 Bsp. Funktionsbeschreibung der Werte-Auswahl/-Sortierung
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11 Bsp. Verknüpfung Life-Domain > L.-Sub-Domain > Einzelschritte
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12 Bsp. Grafische Oberfläche xPhone/xPad
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12a Bsp. Multifunktions-POS-Terminal Mikroskopie
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14 Bsp. SYSTEM-Multibranchen-Eignung zur Verzahnung im Life-Cycle
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15 Bsp. Berechnung des eindeutigen Life-Cycle-Gesamt-Status
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Das erfindungsgemäße System wird nachfolgend anhand der Hilfestellung für einen Bauherrn eines Wohn-/Geschäftsgebäudes erläutert. Vorab sei allerdings darauf hingewiesen, dass das System gemäß der vorliegenden Erfindung keinesfalls auf dieses besondere Anwendungsgebiet beschränkt ist. Grundsätzlich kann das Konzept immer dann zum Einsatz kommen, wenn ein komplexeres Lebensereignis (optionales Einzelmodul, z. B. Hausbau, Existenzgründung, Finanzoptimierung, ...) ganzheitlich bewältigt und durch persönliche Beratung ergänzt werden soll. Das Gesamtsystem (alle Einzelmodule) beinhaltet vielmehr alle wichtigen Lebensereignisse (z. B. sieben Life Domains) mit den jeweiligen Unterbereichen (mehr als 3.000 Life Sub Domains) in einer auf den natürlichen Life Cycle des Menschen abgestimmten Form. So ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Systems auch für die Lebensbereiche Life-Balance, Gesundheit, Familie, Finanzen, Eigenheim (Immobilienkauf, Hausbau, Renovierung), Work-Life-Balance, Business realisiert. Durch diesen ganzheitlichen Aufbau wird also jedem Anbieter ermöglicht, das System (1) anzubieten. Durch die Einbindung seiner bisherigen Kernangebote im Rahmen der betroffenen Lebensereignisse hakt er sich in den Lebenszyklus des entsprechenden Kunden ein, bietet diesem Mehrwerte und Zusatzservices und begleitet den Kunden ggf. sein gesamtes Leben.
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Die schematische Darstellung in 1a zeigt die wesentlichen Komponenten des allgemein mit dem Bezugszeichen (1) versehenen erfindungsgemäßen Systems. Bei diesen Komponenten handelt es sich zunächst um die als interaktive Endgeräte (im Folgenden auch als Endgeräte (EG2) und Point of Service-Geräte (POS2)) bezeichneten oder als Server mit Datenbank (S4) benannten Systemkomponenten. Die POS-Geräte können an verschiedensten Stellen und bei den verschiedensten Wirtschaftsteilnehmern (Bank-Berater, Bank-SB-Filiale (als vandalesichere Version), Steuerberater, Rechtsanwalt, Baumarkt, Versicherung, ...) positioniert werden und dienen dazu, dem Teilnehmer des Systems (1) Informationen zur Verfügung zu stellen bzw. die Zurverfügungstellung von Informationen zu initiieren. Mit Hilfe eines End-(EG2) oder POS-Gerätes (POS2) kann der Teilnehmer dabei mit einem Servicemitarbeiter oder Experten in Kontakt treten, der seinerseits an einem Kommunikationsterminal arbeitet. Wie später noch ausführlich erläutert wird, eröffnen die verschiedenen physischen Ein- und Ausgabeoptionen der Endgeräte und POS-Terminals (POS2) sowie der Server (S4) unterschiedliche Möglichkeiten, dem Teilnehmer Informationsmittel zur Verfügung zu stellen. Diese können dann beispielsweise später dazu genutzt werden, an einzelnen Anzeigeeinrichtungen im Zusammenspiel mit den sogenannten Life Domain Applikationen (App1), weitere Informationen abzurufen.
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Ergänzend weist das erfindungsgemäße System (1) auch weitere Komponenten auf, durch welche der Gesamtablauf der Informationsübermittlung unterstützt bzw. eine übergeordnete Verwaltung des Systems (1) ermöglicht wird. Den Kern des Systems (1) bilden, neben der eigentlichen Life Cycle Applikation (App1) auf dem Endgerät des Nutzers (EG2) oder den POS-Geräten, Informations-, Berater-, Trend- und Angebotsserver (S4), mit jeweils installierter Datenbank zur sekundengenauen Informations-, Berater- und Angebots-Berechnung. Auf diese Server greifen die verschiedenen Bestandteile des Systems (1) zu.
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Schnittstellen zum Kunden sind dabei die bereits erwähnten Endgeräte (EG2), sowie die Service- und Experten-Arbeitsplätze (POS2). Die POS-Arbeitsplätze befinden sich in einem Contact Center oder direkt an einer der zugeordneten Informations- oder Arbeitsstellen der Experten. Im Datenpflegemodul werden die Einzelschritte, Informationen und Experten automatisch oder manuell gepflegt.
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Die Benutzung des erfindungsgemäßen Systems (1) durch den Bauherrn stellt sich dann beispielsweise wie folgt dar.
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Der Bauherr lädt sich z. B. nach der Information durch seine(n) Bank, Versicherung, Baumarkt, Steuerberater, ... (Homepage, Mitarbeiter, Informationsschreiben) oder nach der Internetsuche seine „Bauherren-App” auf sein Endgerät (EG2) oder öffnet diese Bauherren-Applikation direkt auf einem PC oder Laptop (EG2). Hierzu kann er jedes Endgerät mit einem Internetzugang nutzen. Eine weitere Option kann es sein, dass der Nutzer gemeinsam mit einem Experten, in dessen Räumen (POS2), die Applikation nutzt.
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Diese Bauherren-App verfügt z. B. über eine sehr einfach und intuitiv zu bedienende grafische Benutzeroberfläche (8). Durch Spracheingabe oder durch das Berühren oder Anklicken (IM2) wählt er unter „Eigenheim” aus den vorgegebenen Optionen „Immobilienkauf”, „Hausbau” und „Renovierung” die Auswahl „Hausbau” (7c) aus.
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Im Gegensatz zu klassischen Auswahlmenüs ist die grafische Oberfläche (8) so gestaltet, dass der Nutzer immer nur die Menge der Informationen angezeigt bekommt, die er auf einen Blick verarbeiten kann. Hierbei ist entscheidend, dass die Auswahloptionen in der Art miteinander verknüpft sind, dass die Auswahl eines Lebensereignisses immer automatisch die zugehörigen Details anzeigt. Nun arbeitet er sich schrittweise („vom Groben ins Feine”) durch die vorgegebene logische Reihenfolge der notwendigen Einzelschritte wie nachfolgend beschrieben.
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7a und 7b zeigen eine beispielhafte Darstellung der einzelnen Maßnahmen: Von der Entscheidung eines Anbieters bezüglich des Angebotes des Systems (1) (01–11) bis zur Errichtung einer Immobilie 1201–1214 (Life Sub Domains) durch den Nutzer/Bauherrn.
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In diesem Beispiel trifft die Hausbank des Bauherrn die Entscheidung, Anbieter des Systems 01 und einer Bauherren-App zu werden (der Anbieter könnte wie beschrieben auch aus jedem sonstigen Wirtschaftszweig, z. B. Versicherungs-, Groß-, Einzelhandels- oder Logistikbranche, stammen, siehe 14).
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Gemeinsam mit einer Gruppe aus der Kunden-Community des Anbieters (seinen Geschäfts- und Gewerbekunden und wiederum deren Kunden 07 und Partnern 06 sowie deren Kunden und Partner 05) (siehe auch 5c („Anbieter < = > Nutzer” einer „Social Business Community”)) beschließt die Hausbank, die in einem Projektplan 08 (1b + 1c) beschriebene E-Commerce- und Vermarktungsstrategie 02 (5a, 5b). Hierbei wurden die beispielhaft gezeigten Systemanforderungen des Anbieters (4a + 4b) ebenfalls beispielhaft aufgeführt.
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Nach der in 2 dargestellten „Nutzen-/Wirkungspyramide” nach Maslow & Prof. Mewes (Engpass Konzentrierte Strategie) und der in 3 gezeigten „Kundennutzen/Erträge-Grafik” werden die Angebotsprioritäten festgelegt. Die Service- und Preisgestaltung ergeben sich aus den Studienergebnissen (6a bis 6d).
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Eine „Quantitative Analyse” erfolgt ebenfalls im Rahmen einer Studie „Virtuelle Banking Communities” (6a, 6b, 6c, 6d).
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Weiterhin wird das Angebot der Experten (7d, „Baupartner finden”) und der angebotenen Artikel 04 (7d, „Bauelemente”) bestimmt. Ein Mitarbeiter 09 pflegt z. B. die Informationen auf den Servern ein und stellt die Apps auf den Internetseiten der Geschäftspartner 10 sowie den App-Marktplätzen 11 zum Download für Mobilgeräte 12/zur Nutzung an PCs, für die Bauherren zur Verfügung.
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Nun verfügt der Nutzer/Bauherr über eine Übersicht der einzelnen Bauphasen (1201–1214) mit den jeweiligen Einzelschritten, der Berater/Baupartner sowie der optionalen Artikel/Gebäudekomponenten eines Bauprojektes. An dieser Stelle sei erwähnt, dass jedes Angebot fortlaufend durch die Nutzer bewertet wird und dadurch vom System (1) fortlaufend veränderte Matching-Ergebnisse berechnet werden.
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1201 Budget festlegen (7a, 1201): Am Anfang legt der Bauherr sein Budget 1201 fest. In die Budgetermittlung fließen zuerst seine zur Verfügung stehenden Eigenmittel (12011) ein. Anschließend prüft er mit seinem Architekten (12041), Kredit-(12042) und Fördermittelberater (12043) in einer Video-Gruppen-Konferenz die Inanspruchnahme von regionalen und überregionalen Förderprogrammen (12012) zur Berechnung der „verlorenen Zuschüsse” (12013). Mit seinem Steuerberater (12044) wird überschlägig die Steuerersparnis (12014) des Gesamtprojektes (nach Abstimmung der Geschoßflächenzahl mit dem zuständigen Mitarbeiter im Bauamt (12045)), ermittelt. Anschließend stimmt der Bauherr die Eigenleistungen (12015) mit seinem Onkel (12046), der selbst Bauunternehmer ist, ab, um abschließend den Kreditbetrag (12016) mit seinem Kreditsachbearbeiter (12042) anzugleichen.
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1202 Vorhaben absichern (7a, 1202): Nach der Bestimmung der Gesamtkosten des Bauvorhabens übermittelt (vorab per E-Mail an den Bauherrn) und erläutert der Kreditspezialist (12042), der sich ebenfalls auf das Versicherungsgeschäft im Rahmen von Bauvorhaben spezialisiert hat, ein von den Baukosten abhängiges Angebot einer Bauherrenhaftpflicht Versicherung. Nach der Zustimmung des Bauherrn stellt er den entsprechenden Versicherungsvertrag in den individuellen „Cloud-Speicherbereich” „My Hausbau” des Bauherrn, z. B. zur elektronischen (biometrischen) Unterschrift („Fingerprint”), ein. Nachdem sich der Bauherr zum Einloggen in seinen persönlichen „Cloud-Speicherbereich” „My Hausbau” legitimiert hat, kann er den Versicherungsvertrag aufrufen und ggf. elektronisch unterschreiben.
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1203 Bauplatz suchen (vgl. 7c, „Bauplatz suchen”): Nun begibt sich der Bauherr auf die Suche nach einem geeigneten Bauplatz. Hierbei ermittelt ihm der Angebots-Server einige, mit seinen preis- und ortsabhängigen Kriterien übereinstimmende, Angebote und speichert diese zum Abruf ebenfalls im Cloud-Bereich „My Hausbau” des Bauherrn. Nach der Vorauswahl und virtuellen Besichtigung durch den Bauherrn (Kindergarten, Grundschule, Gymnasium, Bau- und Supermärkte befinden sich innerhalb der von ihm eingegebenen Reichweite), vereinbart der Bauherr, gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern, einen Besichtigungstermin mit dem anbietenden Makler (12047) und seinem Architekten (12041). Die Terminabstimmung, Blockung und Bestätigung wird automatisch durch den Berater-Server vorgenommen (Abgleich der geplanten und freien Terminvorschläge des Bauherrn, Architekten und Maklers). Die Vorort-Besichtigung ergibt, dass die Bauplatzlage der gesamten Familie (Lärmbelästigung, Infrastruktur, Freizeitmöglichkeiten, ...) zusagt. Auf Grund der Entfernung einer chemischen Produktionsstätte empfiehlt der Architekt ein Bodengutachten (Kontamination, Altlasten) durch einen Gutachter (120413). Auf Grund des steinigen Untergrundes schätzt der Architekt die Kosten des Erdaushubs für den gewünschten Keller.
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1204 Baupartner finden: Weitere bewertete (regionale) Baupartner (alle Kunden der Hausbank) findet der Bauherr (ggf. mit Funktionsbeschreibung, Entfernungsangaben und Wegbeschreibung) z. B. nach Zuständigkeits- und Postleitzahlauswahl. Neben dem regional niedergelassenen Baustoffhandel (12047) werden beispielhaft noch folgende (bewerte) Baupartner mit entsprechenden Ansprechpartnern und Kontaktdaten zur Direktansprache aufgelistet: Makler (12047); Bauträger (12048); Ingenieure (12049); Vermessungsamt (120410); Baumärkte (120411); Bauunternehmer (120412); Gutachter (120413); Bau-/FM-Services (120414); Energie-Berater (120415); Forschungseinrichtungen (120416); ...
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1205 Immobilientyp festlegen: Vor dem heimischen PC verschafft sich die Familie des Bauherrn einen Überblick über die möglichen Haustypen. Der Bauherr selbst plant die Raumgestaltung sowie die Integration seines Dachdeckergeschäftes (Ladenbetrieb, Lagerhallen, ...) in das Bauvorhaben und bespricht seine Skizze anschließend online mit seinem Architekten.
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1206 Bauelemente auswählen: Aus der Liste der vom System vorgeschlagenen qualitätsoptimierten Bauelementen wählt der Bauherr die Einzelkomponenten sowie die mit der Spezialisierung „Niedrigenergiehauses” mit „sehr gut” bewerteten Handwerker der Einzelgewerke aus.
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1207 Kosten ermitteln: Da die Gesamtkosten einschließlich der Baunebenkosten sein Budget übersteigen, korrigiert der Bauherr seine Auswahlkriterien der Bauelemente von qualitätsoptimiert auf preisoptimiert und erweitert seine Handwerkerbeurteilung von einer „sehr guten” Beurteilung auf die Qualitätsstufe „gut”. Dadurch verringern sich die neu ermittelten Kosten um den erhofften Betrag. Nun schlägt ihm das System die Bündelung seiner Heizungs- und Isoliermaterialbestellung vor. Gemeinsam mit zwanzig weiteren Bauherren aus der Bauherren-Community der Hausbank erhält er einen Preisnachlass von 15% auf die Summe des Großauftrages lt. der im System (1) hinterlegten Rabattstaffel.
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1208 Finanzierung sichern: Die vom System ermittelten Gesamtkosten (abzüglich Eigenmittel und Eigenleistungen) werden an seinen Kreditsachbearbeiter der Hausbank übermittelt. Der Kreditvertrag wird ihm, seinem Architekten, Fördermittel- und Steuerberater zur Prüfung in „My Hausbau” eingestellt. Der Bauherr unterschreibt den Vertrag mittels biometrischem Fingerprint und übermittelt ihn online an die Hausbank.
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1209 Vorhaben prüfen: Nach der Kosten-Prüfung und Freigabe durch die involvierten Finanz-Spezialisten erhält der Bauherr einen entsprechenden Vertragsentwurf eines Grundstück-Kaufvertrages sowie Vertragsentwürfe für die Beauftragung der Einzelgewerke aus dem eShop. Das positive Gutachten des Bodengutachters trifft in „My Hausbau” des Bauherrn ein. Nach der Kreditzusage und dem Abschluß des Notarvertrages werden die ausgewählten Bauelemente vom Bauherrn freigegeben und nach Prüfung durch seinen Architekten verbindlich über das System (1) bestellt.
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1210 Baustart: Lieferterminabhängig beginnt der Baustart wie geplant.
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1211 Bauphase: Die Bauphase verläuft dank der funktionierenden Kommunikation zwischen dem Bauherrn und der Experten-Gruppe weitgehend reibungslos. Vor dem Einbau der Fenster drang bei einem Sturm Regenwasser in die Räume und das Treppenhaus ein.
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1212 Bauabnahme: Bei der Bauabnahme wird eine Mängelliste erstellt. Der Regeneintritt während der Bauphase führte zur Schimmelpilzbildung im Treppenhaus. Die mit der Mikroskopie-Kamera aufgenommenen, 400-fach vergrößerten Bilder werden vom Bauherrn zur Bildanalyse und Pilzartbestimmung an den Server (S4) übertragen und an den Gutachter weitergeleitet. Das System schlägt zusätzlich die Einschaltung eines Gutachters aus der Region vor, der in Besitz eines „Mikrobiologie-Analysators für Schnellanalysen” sowie eines „Luftkeimsammlers für mikrobiologische Kontrollen” ist. Vor dem Einzug werden die Räumlichkeiten einer „Bautrocknung mit Ventilatoren” unterzogen. Die Bestellung der Geräte sowie die Terminierung erfolgt ebenfalls über das System bei einem regionalen Bau-Services-Anbieter. Zur Klärung der Kostenübernahme wird vorsorglich ein auf Baumängel spezialisierter Rechtsanwalt durch das System gesucht und durch den Bauherrn – nach Absprache mit dem Gutachter – beauftragt. Ein erstes, ebenfalls durch das System terminiertes Erstberatungsgespräch mit dem Anwalt findet per Video-Konferenz statt.
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1213 Umzug: Der Bauherr stellt Bilder der zu transportierenden Einrichtungsgegenstände mit den entsprechenden Maßen und dem Umzugstermin als Anfrage in das System ein. Im System erfolgt die Berechnung des CO2-Ausstoßes im Rahmen des Transportes auf Grund der jeweils verfügbaren LKWs der (An)Bieter (16: Ladevolumen, Verbrauch, Entfernung Anfahrt vom Spediteurstanort zum Küchenlager, Weiterfahrt zur Mietwohnung und dem neuem Eigenheim). Zusätzlich wird die direkte Lieferung der neu bestellten Küche (50 weitere Käufer aus der Community erhielten durch die Bündelung 20% Preisnachlass auf die Küchengeräte) durch das System kalkuliert. Obwohl der Umzugsunternehmer Z erst seit einer Woche Kunde der Hausbank und dadurch Mitglied und Anbieter in der Community ist (Konto-Community-Paketangebot), erhält er den Zuschlag (Umzugsunternehmer Z wechselte mit seiner Hauptgeschäftsverbindung auf Grund der vorteilhaften Mehrwertangebote im Rahmen der Hausbau-Community zur Hausbank, obwohl er vorher günstigere Kontoführungspreise nutzte).
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1214 Einzug: Den Einzug feiert der Bauherr mit seiner Familie, den Handwerkern und einigen Freunden der Familie. Das fertig zubereitete Einzugs-Menü bestellt er ebenfalls über das System. Das Essen wird aus biologisch angebauten Erzeugnissen aus der Region zubereitet. Der Wein wurde ebenfalls von einem regionalen Winzer mit biologischem Anbau hergestellt und von dem beauftragten Catering-Service geliefert.