DE102011090177A1 - Metallbearbeitungsanlage, insbesondere Walzwerk - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Metallbearbeitungsanlage (1), insbesondere ein Walzwerk, umfassend mindestens ein Walzgerüst (2), wobei jedes Walzgerüst (2) mindestens einen Antrieb (3) und/oder mindestens einen Aktuator (4) und/oder mindestens einen Sensor (5) umfasst, wobei die Metallbearbeitungsanlage (1) eine Einrichtung zum automatischen Betrieb aufweist, wobei die Einrichtung zum automatischen Betrieb mindestens ein Automatisierungssystem (6) aufweist und wobei zwischen dem mindestens einen Automatisierungssystem (6) und dem mindestens einen Antrieb (3) und/oder mindestens einen Aktuator (4) und/oder mindestens einen Sensor (5) eine Datenübertragungsleitung (7) angeordnet ist. Um bei der Automatisierung der Metallbearbeitungsanlage die Komplexität des Systems zu reduzieren, sieht die Erfindung vor, dass die Datenübertragungsleitung (7) ein Feldbus ist, der durch ein echtzeitfähiges Ethernet gebildet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Metallbearbeitungsanlage, insbesondere ein Walzwerk, umfassend mindestens ein Walzgerüst, wobei jedes Walzgerüst mindestens einen Antrieb und/oder mindestens einen Aktuator und/oder mindestens einen Sensor umfasst, wobei die Metallbearbeitungsanlage eine Einrichtung zum automatischen Betrieb aufweist, wobei die Einrichtung zum automatischen Betrieb mindestens ein Automatisierungssystem aufweist und wobei zwischen dem mindestens einen Automatisierungssystem und dem mindestens einen Antrieb und/oder mindestens einen Aktuator und/oder mindestens einen Sensor eine Datenübertragungsleitung angeordnet ist.
- Bei Metallbearbeitungsanlage, insbesondere bei Walzwerken, dieser Art ist es bekannt, in einem Schalthaus eine zentrale Steuerung vorzusehen, über die das Walzwerk automatisch betrieben werden kann. Hiermit liegt ein zentral gesteuertes System vor, über das die Betätigung aller Elemente (Antriebe, Aktuatoren, Datenerfassung über Sensoren) erfolgt. Zwischen dem zentralen Steuerungsrechner und den einzelnen Walzgerüsten ist hierfür ein Datenbus vorhanden.
- In nachteiliger Weise hat dies eine relativ hohe Komplexität des Gesamtsystems zur Folge, um einen automatischen Betrieb zu ermöglichen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Automatisierung einer gattungsgemäßen Metallbearbeitungsanlage zu ermöglichen, wobei die Komplexität des Systems reduziert wird.
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragungsleitung zwischen dem Automatisierungssystem und den Antrieben, Aktuatoren bzw. Sensoren der Walzgerüste ein Feldbus ist, der durch ein echtzeitfähiges Ethernet gebildet wird.
- Das echtzeitfähige Ethernet fungiert hierbei bevorzugt als Hochgeschwindigkeits-Feldbus.
- Die Metallbearbeitungsanlage weist in der Regel eine Mehrzahl von Walzgerüsten auf. Sie kann ein Kaltwalzwerk sein.
- Gemäß einer speziellen Konzeption der Erfindung steht eine oder mehrere Central Processing Units (CPU) des Automatisierungssystems mit dem echtzeitfähigen Ethernet als Feldbus in Verbindung steht.
- Das Automatisierungssystem kann eine Mensch-Maschine-Schnittstelle aufweisen.
- Das Automatisierungssystem kann weiterhin ein technologisches Regelungssystem aufweisen oder mit einem solchen in Verbindung stehen.
- Jedem Walzgerüst kann ein Kommunikationssystem zugeordnet sein, das mit dem Walzgerüst und dem echtzeitfähigen Ethernet in Verbindung steht. Ferner kann jedem Walzgerüst ein Regelungssystem zugeordnet sein, das mit dem Walzgerüst und dem echtzeitfähigen Ethernet in Verbindung steht. Schließlich kann jedem Walzgerüst ein Antriebssystem zugeordnet sein, das mit dem Walzgerüst und dem echtzeitfähigen Ethernet in Verbindung steht.
- Zu der hier verwendeten Nomenklatur sei folgendes angemerkt:
Erfindungsgemäß wird ein echtzeitfähiges Ethernet (Echtzeit-Ethernet) zur Kommunikation eingesetzt. Dieses stellt bevorzugt ein Feldbus-System dar. Hiermit kann erreicht werden, ein einziges Rechnernetz von der Leitebene des Walzwerks bis hin zu den Feldgeräten (Antriebe, Aktuatoren, Sensoren eines Walzgerüsts) zu schaffen. Wesentlich dabei ist, dass die Anforderungen hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit erfüllt werden (zumeist isochrone Zykluszeiten von weniger als 1 ms). Damit wird erreicht, dass die Synchronität der Walzwerks-Anlagenteile über isochrone Datenrahmen im echtzeitfähigen Netzwerk sichergestellt wird. - Beim Ethernet handelt es sich um eine Technologie, die den Datenaustausch in Form von Datenpaketen zwischen den angeschlossenen Geräten ermöglicht.
- Erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Datenübertragungsleitung ein Feldbus ist, der durch ein echtzeitfähiges Ethernet gebildet wird. Bei einem Feldbus handelt es sich üblicherweise um einen Standard für die Geräte-Kommunikation in der Automatisierungstechnik (insbesondere um einen Profibus (Process Field Bus)). Der Feldbus verbindet im Walzwerk Feldgeräte wie Antriebe, Aktuatoren und Sensoren mit dem Automatisierungssystem (zentral angeordneten Computer).
- Die vorgeschlagene Struktur einer Regelungsanordnung erlaubt also einen automatischen Betrieb einer Metallbearbeitungsmaschine, insbesondere einer Metallbearbeitungsstraße.
- Durch den Einsatz von Echtzeit-Ethernet basierten Feldbussen im Bereich der Walzwerksautomatisierung können bisher nicht mögliche, flache Automatisierungsstrukturen sowohl im Bereich der Hardware (das heißt zum Beispiel betreffend Aktuatoren, Sensoren und Automatisierungsgeräte) – gegebenenfalls verteilt auf unterschiedliche Anlagenteile – als auch im Bereich der Automatisierungs- Software realisiert werden.
- Damit ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Komplexität der klassischen, zentralen Mehrprozessorsysteme aufzubrechen und wesentlich zu reduzieren.
- Somit lässt sich eine gesamte Automatisierung beispielsweise eines Walzwerkes auf eine Minimalzahl an Automatisierungssystemen und die notwendigen dezentralen Ein- bzw. Ausgaben reduzieren.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Walzgerüsts, das mit einem Automatisierungssystem in Form eines zentral angeordneten Computers über eine Datenübertragungsleitung in Form eines echtzeitfähigen Ethernets in Verbindung steht, und -
2 eine schematische Darstellung eines Walzwerks mit einer Anzahl Walzgerüsten gemäß1 . - In
1 ist die Hardware eines Automatisierungs-Systems eines Walzwerks skizziert. Im oberen Bereich der Figur ist ein Schalthaus14 vorgesehen, im unteren Bereich der Figur befindet sich das Feld15 . Im Schalthaus14 ist ein Automatisierungssystem6 vorgesehen, der mindestens eine Central Processing Unit (CPU)8 aufweist. Im Feld15 sind die einzelnen Walzgerüste2 angeordnet, von denen in1 nur eines angedeutet ist. - Ein Walzgerüst
2 umfasst im Ausführungsbeispiel (mindestens) einen Antrieb3 , (mindestens) einen Aktuator4 und (mindestens) einen Sensor5 . Der Aktuator4 kann vorliegend noch unterteilt werden in ein Ventil4‘ und einen Zylinder4’’ . - Wesentlich ist, dass die Kommunikation zwischen dem Automatisierungssystem
6 und dem bzw. jedem Walzgerüst2 über eine Datenübertragungsleitung7 erfolgt, die als echtzeitfähiges Ethernet ausgebildet ist. - Die vorgeschlagene Architektur zeichnet sich durch ein Mehrkern-CPU-System
8 aus, das über ein Echtzeit-Ethernet7 – fungierend als Hochgeschwindigkeits- Feldbus – mit den Walzgerüsten2 verbunden ist. Vorteilhafter Weise befindet sich lediglich die Stromversorgung und die benötigten Netzwerke im Feld15 . - Eine konkretere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Walzwerks
1 zwecks dessen Automatisierung ist in2 zu sehen. Hier ist zunächst zu sehen, dass in einem Schalthaus14 oder auch dezentral Automatisierungssysteme (zentral angeordneter Computer)6 vorgesehen ist. Im Feld15 sind die einzelnen Walzgerüste2 vorgesehen, die über eine Datenübertragungsleitung7 in Form des echtzeitfähigen Ethernets mit dem Automatisierungssystem6 in Verbindung stehen. - Das Automatisierungssystem
6 umfasst vorliegend eine Mensch-Maschine-Schnittstelle9 sowie ein technologisches Regelsystem10 , das technologische Rahmendaten zum automatischen Betrieb des Walzwerks1 vorgibt. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle9 ist vorliegend als üblicher PC ausgebildet. - Nahe am Feld
15 ist ein Automatisierungssystem11 vorgesehen, das mit dem echtzeitfähigen Ethernet7 verbunden ist. Die Verbindung zwischen dem Automatisierungssystem11 und den einzelnen Walzgerüsten2 erfolgt über einen weiteren Abschnitt des echtzeitfähigen Ethernets7 , der mit7‘ markiert ist. - Diese Art der Einbindung des Kommunikationssystems
11 gilt analog für ein Regelungssystem12 und ein Antriebssystem13 , die in derselben Weise zwischen dem Automatisierungssystem6 und den einzelnen Walzgerüsten2 angeordnet sind. - Eine Messdatenerfassung
16 ist gleichermaßen in das System eingebunden. Diese steht ebenfalls mit dem echtzeitfähigen Ethernet7 in Verbindung. Das Kommunikationssystem11 , das Regelungssystem12 und das Antriebssystem13 sind über eine Speicherkopplung17 ebenfalls mit der Messdatenerfassung16 verbunden. - Das Kommunikationssystem
11 , das Regelungssystem12 und das Antriebssystem13 können des weiteren über einen Profibus18 verfügen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Metallbearbeitungsanlage (Walzwerk)
- 2
- Walzgerüst
- 3
- Antrieb
- 4
- Aktuator
- 4‘
- Ventil
- 4‘‘
- Zylinder
- 5
- Sensor
- 6
- Automatisierungssystem (zentral angeordneter Computer)
- 7
- Datenübertragungsleitung (echtzeitfähiges Ethernet)
- 7‘
- Abschnitt des echtzeitfähigen Ethernets
- 8
- Central Processing Unit (CPU)
- 9
- Mensch-Maschine-Schnittstelle
- 10
- technologisches Regelungssystem
- 11
- Automatisierungssystem (Kommunikationssystem)
- 12
- Regelungssystem
- 13
- Antriebssystem
- 14
- Schalthaus
- 15
- Feld
- 16
- Messdatenerfassung
- 17
- Speicherkopplung
- 18
- Profibus
Claims (10)
- Metallbearbeitungsanlage (
1 ), insbesondere Walzwerk (1 ), umfassend mindestens ein Walzgerüst (2 ), wobei jedes Walzgerüst (2 ) mindestens einen Antrieb (3 ) und/oder mindestens einen Aktuator (4 ) und/oder mindestens einen Sensor (5 ) umfasst, wobei die Metallbearbeitungsanlage (1 ) eine Einrichtung zum automatischen Betrieb aufweist, wobei die Einrichtung zum automatischen Betrieb mindestens ein Automatisierungssystem (6 ) aufweist und wobei zwischen dem mindestens einen Automatisierungssystem (6 ) und dem mindestens einen Antrieb (3 ) und/oder mindestens einen Aktuator (4 ) und/oder mindestens einen Sensor (5 ) eine Datenübertragungsleitung (7 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragungsleitung (7 ) ein Feldbus ist, der durch ein echtzeitfähiges Ethernet gebildet wird. - Metallbearbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das echtzeitfähige Ethernet (
7 ) als Hochgeschwindigkeits-Feldbus fungiert. - Metallbearbeitungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von Walzgerüsten (
2 ) aufweist. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Kaltwalzwerk ist.
- Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Central Processing Unit (CPU) (
8 ) des Automatisierungssystem (6 ) mit dem echtzeitfähigen Ethernet (7 ) in Verbindung steht. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Automatisierungssystem (
6 ) eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (9 ) aufweist. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Automatisierungssystem (
6 ) ein technologisches Regelungssystem (10 ) aufweist oder mit einem solchen in Verbindung steht. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Walzgerüst (
2 ) ein Kommunikationssystem (11 ) zugeordnet ist, das mit dem Walzgerüst (2 ) und dem echtzeitfähigen Ethernet (7 ) in Verbindung steht. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Walzgerüst (
2 ) ein Regelungssystem (12 ) zugeordnet ist, das mit dem Walzgerüst (2 ) und dem echtzeitfähigen Ethernet (7 ) in Verbindung steht. - Metallbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Walzgerüst ein Antriebssystem (
13 ) zugeordnet ist, das mit dem Walzgerüst (2 ) und dem echtzeitfähigen Ethernet (7 ) in Verbindung steht.
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2012
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