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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Komponente, ein Verstärkungsbauteil, eine Strukturanordnung, ein Luft- oder Raumfahrzeug sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Komponente.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem allgemein mit 100 bezeichneten Flugzeug gemäß dem Stand der Technik. Das Flugzeug 100 umfasst eine Landeklappe 102. 1 zeigt die Landeklappe 102 entgegen der Flugrichtung des Flugzeugs 100 gesehen. Die Landeklappe 102 ist einmal in gestrichelter Darstellung gezeigt, was ihrem unbelasteten Zustand entspricht. Weiterhin ist die Landeklappe 102 in durchgezogener Linie dargestellt, was ihrem stark übertrieben dargestellten, aufgrund von Luftlasten 104 verformten Zustand entspricht. Die Landeklappe 102 ist mittels zweier Klappenwagen 106, 108 mit einem Flügel 110, welcher lediglich schematisch angedeutet ist, verbunden. Die Klappenwagen 106, 108 ermöglichen ein Verstellen der Landeklappe 102 bezüglich des Flügels 110 aus einer Flugstellung in eine Start- oder Landestellung, wobei die Start- und Landestellung einer Vergrößerung des Auftriebs dienen. In Spannweitenrichtung, also in 1 von links nach rechts, ist der eine Klappenwagen 106 als Festlager und der andere Klappenwagen 108 als Loslager ausgebildet. Die Klappenwagen 106, 108 sind jeweils über eine Auge-Bolzen-Verbindung 112 mit der Landeklappe 102 verbunden.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, das Auge einer jeweiligen Auge-Bolzen-Verbindung
112 in Form eines Beschlags auszubilden, welcher aus Metall gefertigt und mit der Landeklappe
102 verbunden, insbesondere vernietet, ist. Beispielsweise zeigt die Druckschrift
DE 10 2007 011 613 A1 einen Beschlag aus Metall zur Lasteinleitung.
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Es besteht zunehmend der Bedarf, auch Lasteinleitungselemente, wie beispielsweise das vorstehend beschriebene Auge der Auge-Bolzen-Verbindung
112, aus Faserverbundwerkstoffen, beispielsweise Kohlenstofffaserkunststoff (CFK), herzustellen, um weiteres Gewicht und Montagekosten einzusparen. Die Druckschrift
US 2010/0148008 A1 beschreibt ein entsprechendes Lasteinleitungselement aus Faserverbundwerkstoff.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten, fasergerechten Ansatz zu schaffen, um Lasten insbesondere in kastenartige Strukturen, wie beispielsweise Landeklappen, einzuleiten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Komponente mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Verstärkungsbauteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9, durch eine Strukturanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10, durch ein Luft- oder Raumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13.
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Demgemäß wird eine Komponente zur Verbindung von Strukturen an Kreuzungsbereichen derselben, insbesondere für ein Luft- oder Raumfahrzeug, bereitgestellt, mit einem Kopplungselement, mit einer ersten Faser, welche das Kopplungselement umschlingt, sodass sich die erste Faser mit einem ersten Faserabschnitt vor dem Kopplungselement in einer ersten Ebene und hinter dem Kopplungselement mit einem zweiten Faserabschnitt in einer zweiten Ebene erstreckt, wobei die erste und zweite Ebene einander schneiden, und mit einer zweiten Faser, welche das Kopplungselement umschlingt, sodass sich die zweite Faser vor dem Kopplungselement mit einem ersten Faserabschnitt in einer dritten Ebene und hinter dem Kopplungselement mit einem zweiten Faserabschnitt in einer vierten Ebene erstreckt, wobei die dritte und vierte Ebene einander schneiden, wobei sich die ersten Faserabschnitte der ersten und zweiten Faser in einem ersten Bereich und die zweiten Faserabschnitte der ersten und zweiten Faser in einem zweiten Bereich überkreuzen.
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Weiterhin wird ein Verstärkungsbauteil zur Verbindung von Strukturen an Kreuzungsbereichen derselben, insbesondere für ein Luft- oder Raumfahrzeug, bereitgestellt, mit einem Einbettungsteil und der erfindungsgemäßen Komponente, welche in das Einbettungsteil eingebettet ist.
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Noch weiterhin wird eine Strukturanordnung, insbesondere für ein Luft- oder Raumfahrzeug, bereitgestellt, mit einer ersten Struktur, mit einer zweiten Struktur, welche mit der ersten Struktur einen Kreuzungsbereich bildet, und mit der erfindungsgemäßen Komponente, welche die erste und zweite Struktur in dem Kreuzungsbereich miteinander verbindet, oder dem erfindungsgemäßen Verstärkungsbauteil, welches die erste und zweite Struktur in dem Kreuzungsbereich miteinander verbindet.
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Noch weiterhin wird ein Luft- oder Raumfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Strukturanordnung bereitgestellt.
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Noch weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen einer Komponente, insbesondere der erfindungsgemäßen Komponente, mit folgenden Schritten bereitgestellt: Legen einer ersten Faser um ein erstes Kopplungselement, sodass sich die erste Faser mit einem ersten Faserabschnitt vor dem Kopplungselement in einer ersten Ebene und hinter dem Kopplungselement mit einem zweiten Faserabschnitt in einer zweiten Ebene erstreckt, wobei die erste und zweite Ebene einander schneiden, Legen einer zweiten Faser um ein zweites Kopplungselement, sodass sich die zweite Faser vor dem Kopplungselement mit einem ersten Faserabschnitt in einer dritten Ebene und hinter dem Kopplungselement mit einem zweiten Faserabschnitt in einer vierten Ebene erstreckt, wobei die dritte und vierte Ebene einander schneiden, Entfernen des ersten und zweiten Kopplungselements, Überlagern der ersten Faser mit der zweiten Faser, sodass sich die ersten Faserabschnitte der ersten und zweiten Faser in einem ersten Bereich und die zweiten Faserabschnitte der ersten und zweiten Faser in einem zweiten Bereich überkreuzen und dabei einen geschlossenen Durchtritt für ein drittes Kopplungselement bilden, Hindurchstecken des dritten Kopplungselements durch den geschlossenen Durchtritt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass bei der Komponente zwei Fasern mittels eines Kopplungselements derart gekoppelt werden, dass die Fasern Lasten zwischen zumindest zwei verschiedenen Ebenen, die schräg, insbesondere senkrecht, zueinander angeordnet sind, transferieren können. Dadurch kann beispielsweise das Abschälen eines Beschlags aus Faserverbundwerkstoff, welcher mittels eines solchen Kopplungselements mit einer Landeklappe verbunden ist, vermieden werden.
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Die Anwendung der Komponente ist nicht auf den Luft- oder Raumfahrtbereich beschränkt. Beispielsweise kann diese auch im Leichtbau oder bei Brücken, Hochhäusern, Masten, Dächern oder sonstigen Flächtragwerken Anwendung finden.
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Mit einem ”geschlossenen Durchtritt” ist vorliegend ein Durchtritt gemeint, welcher in einer Richtung senkrecht zu einer Ebene gesehen, in welcher die erste oder zweite Faser das Kopplungselement umschlingt, vollständig von der ersten und zweiten Faser begrenzt ist.
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Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Selbstverständlich können eine Vielzahl erster und zweiter Fasern vorgesehen sein.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass die erste und zweite Ebene im Wesentlichen senkrecht zueinander und/oder die dritte und vierte Ebene im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind. Dadurch eignet sich die Komponente gut, um Strukturen zu verstärken, die sich unter einem Winkel von im Wesentlichen 90 Grad kreuzen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass das Kopplungselement ein oder mehrere insbesondere miteinander verwobene Fasern aufweist, wobei sich bevorzugt die eine oder mehreren Fasern in einer Richtung senkrecht zu einer Ebene erstrecken, in welcher die erste oder zweite Faser das Kopplungselement umschlingt. Dadurch lässt sich ein leichtes und gleichzeitig stabiles Kopplungselement bereitstellen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass die eine oder mehreren Fasern Glas oder Kohlenstoff aufweisen und/oder mit einer Thermoplast- und/oder Duroplastmatrix versehen sind. Bevorzugt ist die Thermoplast- und/oder Duroplastmatrix ausgehärtet, bevor die erste und zweite Faser um das so gebildete Kopplungselement gelegt werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass das Kopplungselement aus einem monolithischen Material, insbesondere Aluminium oder Titan, bevorzugt in Form einer Stange, gebildet ist. Dadurch lässt sich das Kopplungselement einfach herstellen. Es ist auch denkbar, das Kopplungselement aus einer Mischung von Fasern und Metall zu bilden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass das Kopplungselement in einer Ebene, in welcher die erste oder zweite Faser das Kopplungselement umschlingt, einen gerundeten, insbesondere kreisförmigen, Querschnitt aufweist. Dadurch lässt sich das Kopplungselement einfach herstellen, insbesondere extrudieren.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass eine Vielzahl erster Fasern, welche mehrere erste Faserstränge bilden, und eine Vielzahl zweiter Fasern vorgesehen sind, welche mehrere zweite Faserstränge bilden, die in einer Richtung senkrecht zu einer Ebene, in der die erste oder zweite Faser das Kopplungselement umschlingen, abwechselnd mit den ersten Fasersträngen angeordnet sind. Dadurch lässt sich auf einfache Weise die Komponente herstellen. Denn ganze Faserstränge lassen sich effizienter verarbeiten, insbesondere um ein jeweiliges Kopplungselement legen, als einzelne Fasern.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Komponente ist vorgesehen, dass die ersten Faserstränge mit dritten Fasersträngen und die zweiten Faserstränge mit vierten Fasersträngen verwoben sind, wobei beispielweise weiterhin fünfte Faserstränge mit den dritten Fasersträngen verwoben sind und mit den ersten Fasersträngen einen ersten geschlossenen Durchtritt bilden, und/oder sechste Faserstränge mit den vierten Fasersträngen verwoben sind und mit den zweiten Fasersträngen einen zweiten geschlossenen Durchtritt bilden, wobei sich das Kopplungselement durch den ersten und zweiten Durchtritt erstreckt. Durch das Verweben der Fasern wird ein besonders stabiler Aufbau erreicht.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Strukturanordnung ist vorgesehen, dass die erste Struktur als eine Kastenstruktur, insbesondere als eine Kastenstruktur einer Trag- oder Steuerfläche oder Steuerklappe, ausgebildet ist, wobei der erste Faserabschnitt der ersten Faser der Komponente mit einem ersten Wandabschnitt der Kastenstruktur und/oder der zweite Faserabschnitt der zweiten Faser mit einem zweiten Wandabschnitt der Kastenstruktur verbunden ist, wobei bevorzugt die zweite Struktur als ein innerer Steg innerhalb und ein äußerer Steg außerhalb der Kastenstruktur ausgebildet ist, wobei der erste Faserabschnitt der zweiten Faser der Komponente mit dem inneren Steg und/oder der zweite Faserabschnitt der ersten Faser der Komponente mit dem äußeren Steg verbunden ist, wobei bevorzugt der äußere Steg ein Auge zur Anbringung eines Stellglieds, insbesondere eines Klappenwagens, eines Hebels und/oder einer Koppelstange, aufweist. Damit ergibt sich eine einfache Möglichkeit, die Komponente zur Verbindung von Strukturen einzusetzen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Strukturanordnung ist vorgesehen, dass ein an einer Trag- oder Steuerfläche angeordnetes Stellglied an dem Auge der Strukturanordnung angreift, wobei bevorzugt das Stellglied als ein Klappenwagen ausgebildet ist, welcher einerseits an der Trag- oder Steuerfläche verschieblich angeordnet ist und andererseits mit dem Auge in Eingriff steht. Damit ergibt sich eine belastbare Anbindung beispielweise einer Landeklappe an einer Tragfläche.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass ein erstes Gewebe mit einer Vielzahl erster Fasern und ein zweites Gewebe mit einer Vielzahl zweiter Fasern bereitgestellt werden, wobei beim Weben des ersten Gewebes anstelle des Schussfadens in ein Fach das erste Kopplungselement und beim Weben des zweiten Gewebes in ein Fach das zweite Kopplungselement eingeschoben werden. Die ersten und zweiten Fasern bilden entsprechende Kettfäden des ersten bzw. zweiten Gewebes. Die dritten und vierten Fasern bilden entsprechende Schussfäden des ersten bzw. zweiten Gewebes. Dadurch wird ein einfacher Herstellprozess erzielt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Ausschnitt aus einem Flugzeug gemäß dem Stand der Technik;
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2A in schematischer Darstellung eine Komponente gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2B in perspektivischer Ansicht die Komponente aus 2A gemäß einer Variation;
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2C in perspektivischer Ansicht die Komponente aus 2B gemäß einer Variation;
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3 in perspektivischer Ansicht ein Verstärkungsbauteil mit einer Komponente aus einer der 2A bis 2C gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4A einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4B einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung gemäß einer Variation gegenüber 4A;
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4C einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung 400 gemäß einer Variation gegenüber 4B;
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4D einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung samt dem Verstärkungsbauteil aus 3 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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5A in einer perspektivischen Ansicht eine Strukturanordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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5B einen Schnitt I-I aus 5A;
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5C eine Schnitt II-II aus 5B;
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5D eine Ansicht III aus 5A;
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6 in schematischer Darstellung eine Komponente gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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7 in schematischer Darstellung eine Komponente gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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7A eine Strukturanordnung mit der Komponente 200 aus 7 in einer Prinzipdarstellung;
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8 in perspektivischer Ansicht eine Komponente gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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9A in perspektivischer Ansicht ein Gewebe gemäß einer Variante gegenüber 8; und
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9B perspektivisch eine Komponente gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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2A zeigt in schematischer Darstellung eine Komponente 200 gemäß einem vergleichsweise allgemein gehaltenen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Komponente 200 ist beispielsweise Bestandteil der in 1 gezeigten Landeklappe 102 und damit Bestandteil des Flugzeugs 100.
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Vorliegend sind die drei zueinander orthogonalen Raumrichtungen als Längsrichtung L, Querrichtung Q und Hochrichtung H bezeichnet. Die Bezeichnungen der drei Richtungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der räumlichen Anordnung der verschiedenen Elemente zueinander und sind nicht als einschränkend zu verstehen. In Einbaulage der Komponente 200 in der Landeklappe 102 entspricht dann beispielweise die Querrichtung Q der Anströmrichtung X, die Längsrichtung L der Spannweitenrichtung Y und die Hochrichtung H der Hochrichtung Z der Landeklappe.
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Die Komponente 200 umfasst zwei Fasern 202, 204, welche jeweils um ein Kopplungselement 206 gelegt sind.
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Die erste Faser 202 umfasst einen ersten Faserabschnitt 208 vor dem Kopplungselement 206 und einen zweiten Faserabschnitt 210 hinter dem Kopplungselement 206. ”Vor” und ”hinter” bezieht sich vorliegend auf einen Anlagebereich 212, in welchem die erste Faser 202 gegen den äußeren Umfang 214 des Kopplungselements 206 anliegt und dieses somit abschnittsweise umschlingt. Der erste Faserabschnitt 208 erstreckt sich in einer ersten Ebene 216. Der zweite Faserabschnitt 210 erstreckt sich in einer zweiten Ebene 218. Die erste und zweite Ebene 216, 218 schneiden einander, beispielsweise wie dargestellt unter einem Winkel von 90 Grad.
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Die zweite Faser 204 umfasst ebenfalls einen ersten Faserabschnitt 220 vor dem Kopplungselement 206 und einen zweiten Faserabschnitt 222 hinter dem Kopplungselement 206. Auch hier bezieht sich ”vor” und ”hinter” auf einen Anlagebereich 224, in welchem die zweite Faser 204 gegen den äußeren Umfang 214 des Kopplungselements 206 anliegt und dieses somit abschnittsweise umschlingt. Der erste Faserabschnitt 220 erstreckt sich in einer dritten Ebene 226. Der zweite Faserabschnitt 222 erstreckt sich in einer vierten Ebene 228. Die dritte und vierte Ebene 226, 228 schneiden einander, beispielsweise wie dargestellt unter einem Winkel von 90 Grad.
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Darüber hinaus kreuzen sich die ersten Faserabschnitte 208, 220 der ersten und zweiten Faser 202, 204 in einem ersten Bereich 230. Die zweiten Faserabschnitte 210, 222 der ersten und zweiten Faser 202, 204 kreuzen sich in einem zweiten Bereich 232. Der erste und zweite Bereich 230, 232 sind voneinander beabstandet und liegen beispielsweise wie dargestellt einander in Bezug auf das Kopplungselement 206 gegenüber. Dazu schneiden sich die erste und dritte Ebene 216, 226 bevorzugt unter einem Winkel von 90 Grad. Entsprechend schneiden sich auch die zweite und vierte Ebene 218, 228 bevorzugt unter einem Winkel von 90 Grad. Somit ergibt sich, dass sich der erste Faserabschnitt 208 der ersten Faser 202 und der zweite Faserabschnitt 222 der zweiten Faser 204 in der Längsrichtung L zu beiden Seiten des Kopplungselements 206, jedoch in unterschiedlichen Ebenen 216, 228 erstrecken. Der erste Faserabschnitt 220 der zweiten Faser 204 und der zweite Faserabschnitt 210 der ersten Faser 202 erstrecken sich dagegen in der Hochrichtung H zu beiden Seiten des Kopplungselements 206, jedoch in unterschiedlichen Ebenen 218, 226. Das Kopplungselement 206 erstreckt sich in Querrichtung Q.
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Typischerweise sind eine Vielzahl erster und zweiter Fasern 202, 204 vorgesehen, welche jeweils einen Strang bilden. Die Fasern 202, 204 sind beispielsweise aus Kohlenstoff, Aramid oder Glas gebildet und mit einer Duroplast- oder Thermoplastmatrix infiltriert.
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Das Kopplungselement 206 kann auf verschiedene Arten gebildet sein, sollte aber eine hohe Scherfestigkeit in Ebenen 234 (Papierebene und dazu parallelen Ebenen) aufweisen, in welcher eine jeweilige Faser 202, 204 das Kopplungselement 206 umschlingt.
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Beispielsweise kann das Kopplungselement 206 eine Vielzahl Fasern (nicht dargestellt), insbesondere aus Glas oder Kohlenstoff, aufweisen. Die Fasern erstrecken sich ausschließlich oder überwiegend in der Querrichtung Q, also senkrecht zu den jeweiligen Ebenen 234. Die Fasern können miteinander verwoben sein. Bevorzugt sind die Fasern mit einer Duroplast- oder Thermoplastmatrix versehen, welche in dem beispielweise in der Landeklappe verbauten Zustand der Komponente 200 ausgehärtet ist.
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Alternativ ist das Kopplungselement 206 aus einem monolithischen Material, insbesondere Aluminium oder Titan, gebildet. Bevorzugt ist das Kopplungselement 206 in Form einer Stange gebildet.
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Die Komponente 200 kann beispielweise dadurch hergestellt werden, dass zunächst die erste Faser 202 um ein erstes Kopplungselement (nicht dargestellt) gelegt wird, sodass sich die erste Faser 202 mit dem ersten Faserabschnitt 202 vor dem ersten Kopplungselement in der ersten Ebene 216 und nach dem Kopplungselement mit dem zweiten Faserabschnitt 210 in der zweiten Ebene 218 erstreckt. Hiernach, zuvor oder parallel dazu wird die zweite Faser 204 um ein zweites Kopplungselement (nicht dargestellt) gelegt, sodass sich die zweite Faser 204 vor dem zweiten Kopplungselement mit dem ersten Faserabschnitt 220 in der dritten Ebene 226 und nach dem zweiten Kopplungselement mit dem zweiten Faserabschnitt 222 in der vierten Ebene 228 erstreckt. Daraufhin werden das erste und zweite Kopplungselements entfernt. In einem weiteren Schritt wird die erste Faser 202 mit der zweiten Faser 204 überlagert, sodass sich die ersten Faserabschnitte 208, 220 in einem ersten Bereich 230 und die zweiten Faserabschnitte 210, 222 in einem zweiten Bereich 232 überkreuzen und dabei einen in der Querrichtung Q gesehenen geschlossenen Durchtritt 235 bilden. Die Fasern 202 und 204 liegen dabei in zwei unterschiedlichen voneinander beabstandeten, aber parallelen Ebenen 234. Durch diesen Durchtritt 235 wird das dritte Kopplungselement 206 gesteckt, wodurch die erste und zweite Faser 202, 204 formschlüssig miteinander verbunden werden.
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2A zeigt das Kopplungselement 206 mit einem kreisförmigen Querschnitt. Alternativ ist der Querschnitt des Kopplungselements 206 auch lediglich gerundet ausgebildet, beispielweise oval oder dreiecks- oder vierecksförmig mit gerundeten Ecken. Der Querschnitt ist in der Querrichtung Q bevorzugt konstant.
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2B zeigt die Komponente 200 aus 2A in einer perspektivischen Ansicht gemäß einer Variation.
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Erste Faserabschnitte 208 erster Fasern 202, 202' bilden zusammen einen ersten Arm 236, zweite Faserabschnitte 210 der ersten Fasern 202, 202' bilden zusammen einen zweiten Arm 238, erste Faserabschnitte 220 zweiter Fasern 204, 204' bilden zusammen einen dritten Arm 240 und zweite Faserabschnitte 222 der zweiten Fasern 204, 204' bilden zusammen einen vierten Arm 242. Der erste und vierte Arm 236, 242 sind beispielsweise in der Hochrichtung H und der zweite und dritte Arm 238, 240 in der Längsrichtung L zueinander versetzt. Die Fasern 202, 202', 204, 204' sind dem besseren Verständnis halber lediglich schematisch angedeutet.
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Beispielweise können sich drei Arme 236, 240, 242 jeweils von dem Kopplungselement 206 weg verjüngen, was durch entsprechendes zurückschneiden der Fasern 202, 202', 204, 204' erreicht wird. Der Arm 238 weist eine gleichbleibende Dicke D auf.
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Ferner ist der Arm 238 mit einem Auge 244 versehen. Dieses ist zur Anbringung eines Klappenwagens 106, 108 geeignet. Die Vielzahl der zweiten Faserabschnitte 210 (gestrichelt angedeutet) grenzen an das Auge 244 an und nehmen entsprechend an dem Auge 244 angreifende Lasten auf. Diese Last wird dann über das Kopplungselement 106 in den Arm 240 geleitet. Als Reaktion erhalten die Fasern in den Armen 236 und 242 Reaktionskräfte über das Kopplungselement 206. Mittels des Kopplungselements 206 werden die Lasten aus einer jeweiligen ersten Faser 202 auf eine jeweilige zweite Faser 204 übertragen und dann mittels der ersten und zweiten Faserabschnitte 220, 222 in die Arme 240 und 242 übertragen.
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2C zeigt die Komponente 200 aus 2B in einer perspektivischen Ansicht gemäß einer Variation.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2C ist auch der Arm 238 derart ausgebildet, dass er sich von dem Kopplungselement 206 weg verjüngt. Außerdem weist der Arm 238 kein Auge auf.
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3 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Verstärkungsbauteil 300 mit einer Komponente 200 aus einer der 2A bis 2C. Die Vielzahl Fasern 202, 204 ist in ein Einbettungsteil 301 eingebettet. Das Einbettungsteil 301 weist einen kreuzförmigen Querschnitt mit einem ersten, zweiten, dritten und vierten Arm 302, 304, 306, 308 auf. Das Einbettungsteil 301 weist bevorzugt einen Faserverbundwerkstoff auf. In jedem der Arme 302, 304, 306, 308 ist ein Faserabschnitt 208, 210, 220 bzw. 222 integriert aufgenommen. In der Kreuzmitte 310 liegt das Kopplungselement 206. Aufgrund des Einbettungsmaterials 301 kann das Verstärkungsbauteil 300 so ausgebildet werden, dass die Arme 304, 308 in derselben Ebene QL, also nicht versetzt zueinander, und die Arme 302, 306 in derselben Ebene HQ, also ebenfalls nicht versetzt zueinander, liegen.
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Beispielsweise drei der Arme 304, 306, 308 können sich von der Kreuzmitte 310 weg verjüngen, während ein Arm 302 eine konstante Dicke D aufweist. Die Verjüngung eines jeweiligen Arms 304, 306, 308 kann in Form mehrerer Stufen 311 vorgesehen sein.
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Der Arm 302 weist ein Auge 312 zur Befestigung beispielsweise eines Klappenwagens 106, 108 aus 1 auf. Die Vielzahl der zweiten Faserabschnitte 210 (gestrichelt angedeutet) grenzen an das Auge 312 an und nehmen entsprechend an dem Auge 312 angreifende Lasten auf, wie bereits vorstehend in Zusammenhang mit 2B erläutert. Diese Lasten werden dann direkt innerhalb einer jeweiligen ersten Faser 202 in den Arm 304 mittels eines jeweiligen ersten Faserabschnitts 208 geleitet. Mittels des Kopplungselements 206 werden die Lasten aus einer jeweiligen ersten Faser 202 auf eine jeweilige zweite Faser 204 übertragen und dann mittels der ersten und zweiten Faserabschnitte 220, 222 in die Arme 306 und 308 übertragen.
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4A zeigt einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Strukturanordnung 400 umfasst eine im Wesentlichen geschlossenen Kastenstruktur 402 (nur teilweise dargestellt). ”Im Wesentlichen geschlossen” umfasst vorliegend eine Kastenstruktur mit einer vollständig geschlossenen Außenkontur sowie eine Kastenstruktur mit vergleichsweise kleinen Durchbrüchen in der Außenkontur.
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Die Kastenstruktur 402 weist insbesondere eine untere Außenwand 404 auf. Die untere Außenwand 404 bildet einen Kreuzungsbereich 406 mit einem inneren und einem äußeren Steg 408, 410 der Strukturanordnung 400. Der innere Steg 408 ist innerhalb der Kastenstruktur 402, d. h. in einem Innenraum 411 derselben, und der äußere Steg 410 außerhalb der Kastenstruktur 402 angeordnet.
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In dem Kreuzungsbereich 406 ist die Komponente 200 gemäß dem in Zusammenhang mit 2B beschriebenen Ausführungsbeispiel angeordnet. Die zweiten Abschnitte 210 der ersten Fasern 202, 202' erstrecken sich innerhalb des äußeren Stegs 410, die ersten Abschnitte 220 der zweiten Fasern 204, 204 innerhalb des inneren Stegs 408, die ersten Abschnitte 208 der ersten Fasern 202, 202' innerhalb eines ersten Abschnitts 414 der Außenwand 404 und die zweiten Abschnitte 222 der zweiten Fasern 204, 204' innerhalb eines dem ersten Abschnitt 414 gegenüberliegenden Abschnitt 416 der Außenwand 404. Die Abschnitte 220, 210 sind mit ihrem jeweiligen Steg 408, 410 und die Abschnitte 208, 222 mit ihrem jeweiligen Abschnitt 414, 416 fest verbunden, insbesondere verklebt. Eine entsprechende Harzmatrix 412 ist der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich teilweise dargstellt.
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Das Einkleben der Komponente 200 in die Kastenstruktur 402 und in die Stege 408, 410 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: Die vollständig oder teilweise ausgehärtete Komponente 200 kann mit der nassen Kastenstruktur 402 (Prepreg) und den nassen Stegen 408, 410 (Prepreg) ausgehärtet werden. Weiterhin kann die vollständig oder teilweise ausgehärtete Komponente 200 mit der vollständig oder teilweise ausgehärteten Kastenstruktur 402 und den vollständig oder teilweise ausgehärteten Stegen 408, 410 strukturell verklebt werden. Noch weiterhin können die trockene Komponente 200 sowie die trockene Kastenstruktur 402 und die trockenen Stege 408, 410 gemeinsam infiltriert und ausgehärtet werden. Ferner können die nasse Komponente 200 sowie die nasse Kastenstruktur 402 und die nassen Stege 408, 410 miteinander verklebt werden.
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Der innere Steg 408 kann als Rippe oder Holm ausgebildet sein, welcher insbesondere an eine obere Außenwand 418 der Kastenstruktur 402 anschließt.
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4B zeigt einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung 400 gemäß einer Variation gegenüber 4A.
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Bei der Strukturanordnung 400 gemäß 4B ist die Komponente 200 aus 2B in die Strukturanordnung 400 aus 4A integriert. Während sich beispielsweise – wie in 4A angedeutet – die Faserabschnitte 208, 222 innerhalb der unteren Wand 404 über deren Gesamterstreckung in der Längsrichtung L erstrecken können, sind die sich verjüngenden Arme 236, 242 der Komponente 200 in 4B vergleichsweise kurz ausgebildet und erstrecken sich innerhalb der unteren Wand 404 lediglich über einen Teil der Gesamterstreckung der unteren Wand 404 in der Längsrichtung L. Entsprechendes gilt für den oberen, sich verjüngenden Arm 240 in dem inneren Steg 408.
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Das Auge 244 in der Komponente 200 bildet mit entsprechenden Durchtritten 418, 419 in dem äußeren Steg 410 ein Auge 420. Dieses ist zur Anbringung eines Klappenwagens 106, 108 geeignet.
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4C zeigt einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung 400 gemäß einer Variation gegenüber 4B.
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Bei der Strukturanordnung 400 gemäß 4C ist die Komponente 200 aus 2C in die Strukturanordnung 400 aus 4B integriert. Im Unterschied zu 4B erstreckt sich der untere, sich verjüngende Arm 238 innerhalb des äußeren Stegs 410 lediglich über einen Teil der Gesamterstreckung des äußeren Stegs 410 in der Hochrichtung H erstrecken. Der äußere Steg 410 kann ein Auge 420 aufweisen, welches den Arm 238 nicht durchdringt, indem es von diesem in der Hochrichtung beabstandet angeordnet ist.
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4D zeigt einen Teilschnitt durch eine Strukturanordnung 400 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In dem Kreuzungsbereich 406 ist – anstelle der Komponente 200, wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 4A bis 4C – das Verstärkungsteil 300 aus 3 angeordnet. Der erste Arm 302 erstreckt sich innerhalb des äußeren Stegs 410, der dritte Arm 306 innerhalb des inneren Stegs 408, der zweite Arm 304 innerhalb des ersten Abschnitts 414 und der vierte Arm 308 innerhalb des Abschnitts 416. Die Arme 302, 306 sind mit ihrem jeweiligen Steg 408, 410 und die Arme 304, 308 mit ihrem jeweiligen Abschnitt 414, 416 fest verbunden, insbesondere verklebt. Eine entsprechende Harzmatrix 412 ist der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich teilweise dargstellt.
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Das Einkleben des Verstärkungsteils 300 in die Kastenstruktur 402 und in die Stege 408, 410 kann beispielsweise in der Weise erfolgen, wie für die Komponente 200 im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 4A beschrieben.
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Das Auge 312 in dem Verstärkungsteil 300 bildet mit entsprechenden Durchtritten 418, 419 in dem äußeren Steg 410 ein Auge 420.
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5A zeigt eine Strukturanordnung 400 in einer perspektivischen Ansicht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Strukturanordnung 400 bildet einen Teil einer Landeklappe 102 aus.
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Die Strukturanordnung 400 umfasst eine im Wesentlichen geschlossene Kastenstruktur 402, welche die Außenwand des aerodynamischen Profils der Landeklappe 102 bildet. In der Y-Richtung, also der Spannweitenrichtung, ist die Kastenstruktur 402 bevorzugt offen ausgebildet. Innerhalb der Kastenstruktur 402 erstrecken sich innere Stege 408 in Form von Querrippen und Querstege 500.
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In die Kastenstruktur 402 und eine Querrippe 408 ist ein Verstärkungsteil 300, wie beispielsweise anhand von 3 beschrieben, derart integriert, dass sich dessen Arm 302 in der Z-Richtung nach unten erstreckt. Der Arm 306 weist in den Innenraum 411 der Kastenstruktur 402 und ist bevorzugt in die Querrippe 408 integriert. Die Arme 304, 308 sind in die untere Außenwand 404 integriert. Der äußere Steg 410 erstreckt sich von der unteren Außenwand 404 nach unten und bildet das Auge 420. Das Auge 420 ist somit unterhalb der Kastenstruktur 402 angeordnet und damit gut geeignet, um mit einem nicht dargestellten Klappenwagen 106, 108 verbunden zu werden.
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Wie sich aus dem Schnitt I-I aus 5A ergibt, welcher in 5B dargestellt ist und eine gegenüber 5A noch speziellere Ausgestaltung zeigt, liegt der Arm 306 innerhalb der Querrippe 408, welche bevorzugt an ihrem gesamten Umfang mit der Kastenstruktur 402 verbunden ist. Das in 5B linke und rechte Ende des Arms 306 ist mit einer strichpunktierten Linie angedeutet. Insbesondere ist anhand von 5B zu erkennen, dass die Querrippe 408 und bevorzugt der Arm 306 oben an die obere Außenwand 418 der Kastenstruktur 402 anschließen, das heißt an dieser befestigt sind.
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Der äußere Steg 410 kann Schrägen 502 aufweisen, um zusätzlich Material einzusparen.
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5C zeigt einen Schnitt II-II aus 5B. 5C unterscheidet zwecks der einfacheren Darstellbarkeit nicht zwischen dem Material des Verstärkungsteils 300 und dem Material der Kastenstruktur 402 und der Stege 408, 410.
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Anhand von 5C ist gezeigt, dass die Strukturanordnung 400 ferner ein Paar Winkel 504, beispielweise aus Faserverbundwerkstoff oder Metall, aufweisen kann, welche zu beiden Seiten des äußeren Stegs 410 angeordnet sind und das Auge 420 verstärken. Die Winkel 504 weisen jeweils Stege 506 samt Augen 508 auf, welche mit dem Auge 420 korrespondieren. Die Winkel 504 weisen weiterhin jeweils einen Fuß 510 auf, mit welchem sie gegen die untere Außenwand 404 anliegen. Die Füße 510 sind jeweils mit vier Bolzen 512 an der Kastenstruktur 402 befestigt. Die Bolzen 512 können einen Kopf 514 aufweisen, mit welchem sie die obere Außenwand 418 hintergreifen und sich mit ihrem Schaft 516 durch das Verstärkungsteil 300 erstrecken. Das Ende 518 eines jeweiligen Schafts 516 ist mit dem entsprechenden Fuß 510 verschraubt.
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Wie anhand von 5D zu erkennen, welche eine Ansicht III von unten aus 5A zeigt, können acht Bolzen 512 pro Verstärkungsteil 300 vorgesehen sein, welche dieses durchdringen oder angrenzend zu diesem angeordnet sind. In der Darstellung aus 5D sind der besseren Übersichtlichkeit halber die Winkel 504 sowie auch der äußere Steg 410 nicht gezeigt.
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Anstelle des Verstärkungsteils 300 könnte genauso eine Komponente 200 gemäß einem der vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiele verwendet werden.
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6 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Komponente 200 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Komponente 200 gemäß 6 weist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 2A mehrere erste Fasern 202, 202', welche in der Querrichtung Q abwechselnd mit mehreren zweiten Fasern 204, 204' angeordnet sind.
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7 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Komponente 200 gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Komponente 200 gemäß 7 weist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 zusätzlich mehrere dritte Fasern 702, 702' und vierte Fasern 704, 704' auf.
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Eine jeweilige dritte Faser 702, 702' umfasst einen ersten Faserabschnitt 708 vor dem Kopplungselement 206 und einen zweiten Faserabschnitt 710 hinter dem Kopplungselement 206. ”Vor” und ”hinter” bezieht sich vorliegend auf einen Anlagebereich 712, in welchem die dritte Faser 702 (”Faser” meint hiernach immer eine ”jeweilige” Faser, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.) gegen den äußeren Umfang 214 des Kopplungselements 206 anliegt und dieses somit abschnittsweise umschlingt. Der erste Faserabschnitt 708 erstreckt sich in einer fünften Ebene 716. Der zweite Faserabschnitt 710 erstreckt sich in einer sechsten Ebene 718. Die fünfte und sechste Ebene 716, 718 schneiden einander, beispielsweise wie dargestellt unter einem Winkel von 90 Grad.
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Eine jeweilige vierte Faser 704 umfasst ebenfalls einen ersten Faserabschnitt 720 vor dem Kopplungselement 206 und einen zweiten Faserabschnitt 722 hinter dem Kopplungselement 206. Auch hier bezieht sich ”vor” und ”hinter” auf einen Anlagebereich 724, in welchem die vierte Faser 704 gegen den äußeren Umfang 214 des Kopplungselements 206 anliegt und dieses somit abschnittsweise umschlingt. Der erste Faserabschnitt 720 erstreckt sich in einer siebten Ebene 726. Der zweite Faserabschnitt 722 erstreckt sich in einer achten Ebene 728. Die siebte und achte Ebene 726, 728 schneiden einander, beispielsweise wie dargestellt unter einem Winkel von 90 Grad.
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Darüber hinaus kreuzen sich die ersten Faserabschnitte 708, 720 der dritten und vierten Fasern 702, 702, 704, 704' in einem dritten Bereich 730. Die zweiten Faserabschnitte 710, 722 der dritten und vierten Fasern 702, 702, 704, 704' kreuzen sich in einem vierten Bereich 732. Der dritte und vierte Bereich 730, 732 sind voneinander beabstandet und liegen beispielsweise wie dargestellt einander in Bezug auf das Kopplungselement 206 gegenüber, sodass die Kreuzungsbereiche 230, 232, 730, 732 auf den Ecken eines Rechtecks liegen. Dazu schneiden sich die fünfte und siebte Ebene 716, 726 bevorzugt unter einem Winkel von 90 Grad. Entsprechend schneiden sich auch die sechste und achte Ebene 718, 728 bevorzugt unter einem Winkel von 90 Grad. Somit ergibt sich, dass sich der erste Faserabschnitt 708 der dritten Faser 702 und der zweite Faserabschnitt 722 der vierten Faser 704 in der Längsrichtung L zu beiden Seiten des Kopplungselements 206 in unterschiedlichen Ebenen erstrecken. Der erste Faserabschnitt 720 der vierten Faser 704 und der zweite Faserabschnitt 710 der dritten Faser 702 erstrecken sich dagegen in der Hochrichtung H zu beiden Seiten des Kopplungselements 206. Die Ebenen 216, 728, die Ebenen 226, 726, die Ebenen 228, 716 und die Ebenen 218, 718 liegen jeweils in derselben Ebene. Die Ebenen 216, 728 sind zu den Ebenen 228, 716 in der Hochrichtung parallel versetzt angeordnet. Die Ebenen 226, 726 sind zu den Ebenen 218, 718 in der Längsrichtung L parallel versetzt zueinander angeordnet.
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Mittels der in 7 gezeigten Komponente 200 wird bei einem Einbau derselben in eine Kastenstruktur 402 und Stege 408, 410 (siehe eine der 4A bis 4C) erreicht, dass sich die Wandabschnitte 414, 416 in derselben Ebene und die Stege 408, 410 in derselben Ebene und nicht in verschiedenen Ebenen (wie bei den 4A bis 4C der Fall) anordnen lassen.
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7A zeigt eine Strukturanordnung 400 mit der Komponente 200 aus 7 in einer Frinzipdarstellung.
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Zusätzliche Lagen 734 sind in zwischen den Fasern 202, 702, den Fasern 202, 704, den Fasern 204, 702 und den Fasern 204, 704 jeweils gebildete Zwischenräume eingebracht, insbesondere eingeklebt. Zusammen mit diesen Lagen 734 ist die Komponente 200 dabei von äußeren Fasern 404, 408 umgeben, über die sie in die Kastenstruktur 402 eingefügt wird.
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8 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Komponente 200 gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Komponente 200 umfasst erste Fasern 202, welche mehrere erste Faserstränge 800 bilden. Weiterhin umfasst die Komponente 200 zweite Fasern 204, welche mehrere zweite Faserstränge 802 bilden. Die Faserstränge 800, 802 umschlingen das Kopplungselement 206 in der Weise, dass sie sich in der Querrichtung Q abwechseln.
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Die ersten Faserstränge 800 sind mit dritten Fasersträngen 804, welche sich in der Querrichtung Q erstrecken, verwoben. Entsprechend sind vierte Faserstränge 806 mit den zweiten Fasersträngen 802 verwoben.
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Die so gebildeten, zwei separaten Gewebe 805, 807 können einfach in einen Kreuzungsbereich 406 einer Strukturanordnung 400 eingeklebt oder andersartig mit dieser verbunden werden. Bevorzugt ist ein erster Gewebeabschnitt 808 des Gewebes 805 in einen äußeren Steg 410, siehe beispielsweise 4A, ein zweiter Gewebeabschnitt 810 des Gewebes 805 in einen ersten Abschnitt 414 einer Kastenstruktur 402, ein erster Gewebeabschnitt 812 des Gewebes 807 in einen inneren Steg 408 und ein zweiter Gewebeabschnitt 814 des Gewebes 807 in einen zweiten Abschnitt 416 der Kastenstruktur 402 eingeklebt oder mit diesen andersartig verbunden.
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Der notwendige Freiraum zum Hindurchschieben des Kopplungselements durch die Gewebe 805, 807 wird beispielsweise dadurch geschaffen, dass ein Faserstrang 804 in einem ersten Gewebe 805 und ein Faserstrang 806 in einem zweiten Gewebe 807 weggelassen wird. Anschließend werden die Gewebe 805, 807 jeweils im Bereich der weggelassenen Faserstränge 804, 806 umgebogen und derart zueinander angeordnet, dass sich die ersten und zweiten Faserstränge 800, 802 überlappen. Hiernach wird das Kopplungselement durch den gebildeten geschlossenen Durchtritt 816 geschoben.
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9A zeigt perspektivisch ein Gewebe 805 gemäß einer Variante gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach 8. Das winkelförmige Gewebe 805 weist dabei vom Betrachter weg.
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Das Gewebe 805 weist fünfte Faserstränge 900 auf, welche mit den ersten Fasersträngen 800 in der LH-Ebene geschlossene Durchtritte 816 bilden und sich im übrigen bevorzugt parallel zu den ersten Fasersträngen 800 erstrecken. Außerdem sind die fünften Faserstränge 900 mit den ersten Fasersträngen 800 in der Querrichtung Q abwechselnd angeordnet und mit den dritten Fasersträngen 804 verwoben.
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Entsprechend weist das in 9B dargestellte Gewebe 807 sechste Faserstränge 902 (entsprechende Fasern sind in teilweise ausgebrochener Darstellung gezeigt) auf, welche mit den vierten Fasersträngen 806 verwoben sind und mit den zweiten Fasersträngen 802 zweite geschlossene Durchtritte 816' bilden.
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9B zeigt perspektivisch eine Komponente 200 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Komponente 200 umfasst zwei Gewebe 805, 807, welche jeweils nach dem Vorbild der 9A gestaltet sind. Die Gewebe 805, 807 sind mit ihren jeweiligen Durchtritten 816, 816 in Überlappung gebracht. Das Kopplungselement 206 ist durch die Durchtritte 816, 816' hindurch gesteckt.
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Die Komponente 200 kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass beim Weben des ersten Gewebes 805 anstelle des Schussfadens in ein gebildetes Fach (nicht dargestellt) ein erstes Kopplungselement eingeschoben wird. Beim Weben des zweiten Gewebes 807. wird anstelle des Schussfadens ein gebildetes Fach (nicht dargestellt) ein zweites Kopplungselement eingeschoben werden. Anschließend werden das erste und zweite Kopplungselement herausgezogen, die dann gebildeten Durchtritte 816, 816' in Überlappung gebracht und ein (drittes) Kopplungselement 206 durch diese hindurch gesteckt. Hiernach sind das erste und zweite Gewebe 805, 807 fest miteinander mittels des dritten Kopplungselements 206 verbunden. Das erste und zweite Kopplungselement können jeweils wie das dargestellte Kopplungselement 206 beschaffen sein.
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Die Komponenten 200 der 8 und 9B können auf dieselbe Weise eingesetzt werden, wie im Vorhergehenden für die Komponenten 200 der vorstehenden Ausführungsbeispiele beschrieben.
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Die Fasern 202, 204, 702, 704 sowie die nicht näher bezeichneten Fasern der genannten Faserstränge 804, 806, 900, 902 können beispielsweise aus Kohlenstoff, Glas und/oder Aramid beschaffen sein.
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Obwohl die Erfindung vorliegend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf keineswegs beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar. Insbesondere sind die für die erfindungsgemäße Komponente erläuterten Ausführungsbeispiele und Ausgestaltungen entsprechend auf das erfindungsgemäße Verstärkungsbauteil, die erfindungsgemäße Strukturanordnung, das erfindungsgemäße Fahrzeug sowie auf das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar, und umgekehrt. Ferner schließt „ein” vorliegend keine Vielzahl aus. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Strukturanordnung nicht nur bei Landeklappen, sondern bei sämtlichen Kastenstrukturen wie beispielsweise Steuerklappen Anwendung finden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Flugzeug
- 102
- Landeklappe
- 104
- Windlast
- 106
- Klappenwagen
- 108
- Klappenwagen
- 110
- Flügel
- 112
- Auge-Bolzen-Verbindung
- 200
- Komponente
- 202
- erste Faser
- 202'
- erste Faser
- 204
- zweite Faser
- 204'
- zweite Faser
- 206
- Kopplungselement
- 208
- erster Faserabschnitt
- 210
- zweiter Faserabschnitt
- 212
- Anlagebereich
- 214
- äußerer Umfang
- 216
- erste Ebene
- 218
- zweite Ebene
- 220
- erster Faserabschnitt
- 222
- zweiter Faserabschnitt
- 224
- Anlagebereich
- 226
- dritte Ebene
- 228
- vierte Ebene
- 230
- Kreuzungsbereich
- 232
- Kreuzungsbereich
- 234
- Ebene
- 235
- Durchtritt
- 236
- Arm
- 238
- Arm
- 240
- Arm
- 242
- Arm
- 244
- Auge
- 300
- Verstärkungsteil
- 301
- Einbettungsteil
- 302
- Arm
- 304
- Arm
- 306
- Arm
- 308
- Arm
- 310
- Kreuzmitte
- 311
- Stufe
- 312
- Auge
- 400
- Strukturanordnung
- 402
- Kastenstruktur
- 404
- untere Außenwand
- 406
- Kreuzungsbereich
- 408
- innerer Steg
- 410
- äußerer Steg
- 411
- Innenraum
- 412
- Harzmatrix
- 414
- erster Abschnitt
- 416
- zweiter Abschnitt
- 418
- obere Außenwand
- 420
- Auge
- 500
- Quersteg
- 502
- Schräge
- 504
- Winkel
- 506
- Steg
- 508
- Auge
- 510
- Fuß
- 512
- Bolzen
- 514
- Kopf
- 516
- Schaft
- 518
- Ende
- 702
- dritte Faser
- 702'
- dritte Faser
- 704
- vierte Faser
- 704'
- vierte Faser
- 708
- erster Faserabschnitt
- 710
- zweiter Faserabschnitt
- 712
- Anlagebereich
- 716
- fünfte Ebene
- 718
- sechste Ebene
- 720
- erster Faserabschnitt
- 722
- zweiter Faserabschnitt
- 724
- Anlagebereich
- 726
- siebte Ebene
- 728
- achte Ebene
- 730
- Kreuzungsbereich
- 732
- Kreuzungsbereich
- 734
- Lagen
- 800
- erster Faserstrang
- 802
- zweiter Faserstrang
- 804
- dritter Faserstrang
- 805
- Gewebe
- 806
- vierter Faserstrang
- 807
- Gewebe
- 808
- Gewebeabschnitt
- 810
- Gewebeabschnitt
- 812
- Gewebeabschnitt
- 814
- Gewebeabschnitt
- 816
- Durchtritt
- 816'
- Durchtritt
- 900
- fünfter Faserstrang
- 902
- sechster Faserstrang
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- H
- Hochrichtung
- X
- Anströmrichtung
- Y
- Spannweitenrichtung
- Z
- Hochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007011613 A1 [0003]
- US 2010/0148008 A1 [0004]