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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauteil zum Einbau in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Anbauteile im Interieur eines Kraftfahrzeugs werden aus Kostengründen mit einfachen Hilfsmitteln, vorzugsweise Befestigungsklammern, befestigt. Aus dem Kundendienst gibt es zudem die Anforderung, die Bauteile wieder leicht und schnell lösen zu können. Darüber hinaus müssen die Bauteile aus Sicht der Fahrzeugsicherheit einen ausreichenden Festsitz aufweisen, um bei Crashversuchen und ähnlichem sich nicht aus der Verankerung zu lösen und dadurch den Passagier zu verletzen.
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Die Diskrepanz zwischen Festsitz, einfacher Montage und einfacher Demontage stellt die größte Herausforderung bei der Entwicklung und Abstimmung von Bauteilen dar. Zumeist geht der erforderte Festsitz zu Lasten der Demontierbarkeit. Speziell beim Einsatz von mehreren Befestigungsklammern besteht die Gefahr, dass ein Bauteil nicht mehr unbeschädigt demontiert werden kann.
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Die
DE 29 03 176 A1 offenbart ein Einbaugerät für Kraftfahrzeuge mit einer im Kraftfahrzeug zu befestigenden Haltevorrichtung, wobei die Haltevorrichtung ein im Wesentlichen quaderförmiger, an Vorder- und Rückseite offener, in den Umfangsabmessungen dem Gerätegehäuse angepasster Rahmen ist, in welchem das von vorn eingeschobene Gerät mittels wenigstens einer in der vorgesehenen Einbaulage federnd in Eingriff tretenden, einen geräteseitigen und einen rahmenseitigen Teil aufweisenden Rastvorrichtung lösbar verriegelt ist. Im Bereich seitlicher Randkanten einer Blende des Einbaugeräts sind fluchtend auf die Rastvorrichtungen ausgerichtete Durchgangsöffnungen vorhanden. Durch die Öffnungen können zur Lösung des Gerätes aus seiner eingerasteten Einbaulage stiftförmige Werkzeuge zwischen Gehäuseaußenseite und Rahmeninnenseite eingeführt werden. Die stiftförmigen Werkzeuge sind an den Enden U-förmiger Drahtbügel ausgebildet, da in den gegenüberliegenden Seitenwänden des Gehäuses jeweils zwei Rastfedern vorgesehen sind.
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Zum Lösen des Einbaugerätes aus seiner eingerasteten Einbaulage durch Einführen der U-förmigen Drahtbügel in die Öffnungen zwischen Gehäuseaußenseite und Rahmeninnenseite sind somit aufgrund der Mehrzahl von Öffnungen eine Mehrzahl von Arbeitsschritten bzw. eine Mehrzahl von Betätigungseinrichtungen erforderlich.
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Ein Bauteil zum Einbau in einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art ist aus der
DE 38 35 969 A1 bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Bauteil zum Einbau in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, welches eine vereinfachte Montage sowie Demontage bei ausreichendem Festsitz ermöglicht.
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Vorteile der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung gibt daher ein Bauteil zum Einbau in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs an. Das Bauteil weist eine Haltevorrichtung mit einer Mehrzahl von Befestigungsklammern zur Befestigung des Bauteils in einem Einbauraum auf, die auf einer Außenoberfläche des Bauteils angeordnet sind. Des Weiteren weist das Bauteil eine Einrichtung zur Entriegelung der Haltevorrichtung auf, wobei die Einrichtung zur Entriegelung der Haltevorrichtung ein Betätigungselement aufweist, welches geeignet ist, sämtliche der Mehrzahl von Befestigungsklammern gemeinsam zu entriegeln. Die an dem Bauteil angeordneten Befestigungsklammern können somit durch eine einzige Betätigung des Betätigungselements entriegelt werden. Zur Entriegelung der Befestigungsklammern ist somit lediglich ein Arbeitsschritt unter Verwendung eines Betätigungselements erforderlich.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die jeweiligen Befestigungsklammern mit jeweiligen Anlagerippen des Einbauraums in Eingriff sind. Dadurch ist ein ausreichender Festsitz sowie eine einfache Montage möglich, wobei ebenfalls eine einfache Demontage des Bauteils aus dem Einbauraum durch die erfindungsgemäße Einrichtung zur Entriegelung der Haltevorrichtung ermöglicht wird.
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Vorzugsweise weist die Einrichtung zur Entriegelung der Haltevorrichtung einen Befestigungsdraht auf, welcher die Mehrzahl von Befestigungsklammern miteinander befestigt. Dadurch ist es möglich, bei Betätigung der Einrichtung zur Entriegelung der Haltevorrichtung die Mehrzahl von Befestigungsklammern gleichzeitig zu betätigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Befestigungsdraht an einer Oberseite der Befestigungsklammern angeordnet ist. Wird durch das Betätigungselement ein Druck auf den Befestigungsdraht entgegen der Ausdehnungsrichtung der Befestigungsklammern ausgeübt, so erfolgt eine gemeinsame Betätigung der Befestigungsklammern.
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In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Betätigungselement geeignet ist, unter Zusammenwirkung mit dem Befestigungsdraht sämtliche der Mehrzahl von Befestigungsklammern gemeinsam zu entriegeln. Dadurch erfolgt die Entriegelung der Mehrzahl von Befestigungsklammern mit einem einzigen Arbeitsschritt. Der Befestigungsdraht ist um das Bauteil umlaufend angeordnet und an die Form des Bauteils beliebig anpassbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement eine auf der Außenoberfläche des Bauteils angeordnete Halterung zur Aufnahme einer Schraube, die Schraube und eine Lasche aufweist, wobei die Lasche zwischen der Halterung zur Aufnahme der Schraube und dem Befestigungsdraht angeordnet ist, so dass die Lasche bei Eindrehen der Schraube in Axialrichtung der Schraube bewegbar ist und der Befestigungsdraht bei Bewegung der Lasche ebenfalls in Axialrichtung der Schraube bewegbar ist. Somit ist eine einfache Betätigung des Betätigungselements mit einem Schraubenzieher möglich. Durch Vorsehen der Lasche zwischen der Halterung zur Aufnahme der Schraube und dem Befestigungsdraht wird eine gleichmäßige Kraftübertragung zwischen der Schraube und dem Befestigungsdraht sichergestellt, ohne den Befestigungsdraht bei der Betätigung zu beschädigen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Betätigungselement eine der Mehrzahl von auf der Außenoberfläche des Bauteils angeordneten Befestigungsklammern auf, wobei die Befestigungsklammer mit einer Halterung versehen ist, die eine Höhenverstellbarkeit aufweist und der Befestigungsdraht unterhalb der Befestigungsklammer angeordnet ist, so dass bei Bewegung der Halterung in Vertikalrichtung der Befestigungsdraht in Vertikalrichtung bewegbar ist. Durch Verwendung einer modifizierten Befestigungsklammer als Betätigungselement ist es somit nicht notwendig, ein gesondertes Betätigungselement vorzusehen. Die Befestigungsklammern sowie das Betätigungselement können als Einheit vorgesehen und bereits vormontiert werden, so dass diese in einfacher Weise an dem Bauteil angebracht werden können.
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Vorzugsweise ist die Höhenverstellbarkeit der Halterung des Betätigungselements dadurch gegeben, dass ein Werkzeug von einer Außenseite des Bauteils in eine in der Halterung ausgebildete Öffnung einführbar ist, wobei das Werkzeug in eingeführtem Zustand in Vertikalrichtung bewegbar ist. Als Werkzeug kann beispielsweise ein Schraubenzieher verwendet werden, welcher von einer Außenseite des Bauteils einfach in die in der Halterung ausgebildete Öffnung eingeführt werden kann. Durch einen entsprechenden Hebelarm ist dadurch eine einfache Höhenverstellbarkeit der Halterung des Betätigungselements mittels des Werkzeugs möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Befestigungsdraht aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Befestigungsdraht aus Federstahl oder Nylonfaden ausgebildet ist. Dadurch sind eine ausreichende Flexibilität sowie Festigkeit des verwendeten Materials gegeben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es illustrieren:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bauteils;
- 2 eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bauteils;
- 3 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bauteils; und
- 4 eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bauteils.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten.
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Ein Bauteil 1 zum Einbau in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs gemäß 1 weist eine Haltevorrichtung 5 bestehend aus einer Mehrzahl von Befestigungsklammern 6 zur
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Befestigung des Bauteils in einem Einbauraum auf. Des Weiteren weist das Bauteil eine Einrichtung 10 zur Entriegelung der Haltevorrichtung 5, bestehend aus einem Befestigungsdraht 7 und einem nicht gezeigten Betätigungselement auf. Das Bauteil 1 ist hier beispielhaft an einer Luftdüse dargestellt. Der Befestigungsdraht 7 der Einrichtung 10 zur Entriegelung der Haltevorrichtung ist um das Bauteil 1 umlaufend jeweils an den Befestigungsklammern 6 anliegend angeordnet. Der Einbauraum zum Einbau des Bauteils ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils 1. Die Einrichtung 10 zur Entriegelung der Haltevorrichtung 5 weist das Betätigungselement 11 auf, welches eine Halterung 12, eine Schraube 13 und eine Lasche 14 enthält. Wie bereits mit Bezug auf 1 beschrieben, ist der Befestigungsdraht 7 an einer Oberseite der jeweiligen Befestigungsklammern 6 anliegend angeordnet. Das Betätigungselement 11 ist zwischen zwei der Mehrzahl von Befestigungsklammern 6 angeordnet. Die Halterung 12 weist ein mit einem Innengewinde versehenes Durchgangsloch auf, durch welches die Schraube 13 in die Halterung 12 eingedreht werden kann. Die Lasche 14 ist zwischen der Halterung 12 zur Aufnahme der Schraube 13 und dem Befestigungsdraht 7 angeordnet, so dass bei Eindrehen der Schraube 13 die Lasche 14 in Axialrichtung der Schraube bewegbar ist und der Befestigungsdraht 7 bei Bewegung der Lasche ebenfalls in Axialrichtung der Schraube 13 bewegt wird. Durch Eindrehen der Schraube 13 wird somit erreicht, dass der mit der Mehrzahl der Befestigungsklammern 6 verbundene Befestigungsdraht 7 von der Oberseite der Befestigungsklammern 6 einen Druck auf diese ausübt und dadurch die Entriegelung der Haltevorrichtung auslöst. Die Schraube 13 ist beispielsweise über eine Öffnung durch einen herausgenommenen Schalter einer Armaturentafel zugänglich.
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3 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Bauteils 1 zum Einbau in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Die jeweiligen Befestigungsklammern 6 sind mit jeweiligen Anlagerippen 15 des Einbauraums in Eingriff. Der Befestigungsdraht 7 verläuft an der Oberseite der Befestigungsklammern 6, so dass bei Betätigung des Betätigungselements 11 eine in Pfeilrichtung dargestellte Druckkraft D auf die Befestigungsklammern 6 wirkt. Durch Anwendung der Druckkraft D werden die jeweiligen Befestigungsklammern 6 in Kraftrichtung bewegt, so dass die Befestigungsklammern 6 und die Anlagerippen 15 keine Anlagefläche mehr aufweisen und die Befestigungsklammern 6 aus dem Eingriff gelöst werden.
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4 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils. Das Betätigungselement 11 besteht aus einer mit einer Halterung 8 versehenen Befestigungsklammer 6, wobei die Halterung 8 eine Höhenverstellbarkeit aufweist und der Befestigungsdraht 7 unterhalb der Befestigungsklammer 6 angeordnet ist, so dass bei Bewegung der Halterung 8 in Vertikalrichtung der Befestigungsdraht 7 bewegbar ist. Die Halterung 8 weist des Weiteren eine Öffnung 9 auf. Die Öffnung 9 ist derart ausgestaltet, dass von einer Außenseite des Bauteils ein nicht gezeigtes Werkzeug in die Öffnung 9 einführbar ist. Ein Benutzer ist somit mittels dem in die Öffnung 9 der Halterung 8 eingeführten Werkzeugs in der Lage, eine Vertikalbewegung der Halterung 8 herbeizuführen. Durch die Abwärtsbewegung der Halterung 8 wird die mit dieser verbundene Befestigungsklammer 6 und damit ebenfalls der Befestigungsdraht 7 in Vertikalrichtung abwärts bewegt, wodurch eine Betätigung sämtlicher der Mehrzahl von Befestigungsklammern 6 erfolgt. Mit Betätigung des Betätigungselements 11 werden somit die jeweiligen Befestigungsklammern 6 aus dem Eingriff mit den jeweiligen Anlagerippen 15 gelöst und das Bauteil kann aus dem Einbauraum entfernt werden.