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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Telekommunikationsadapters, der Teil einer übergeordneten Telekommunikationsanlage ist, welche selbst einen Rechner mit integrierter Speichereinheit umfassen kann und über einen Systembus verfügt, und mit dem als Erweiterung der Telekommunikationsanlage Zusatzgeräte oder Teilnehmer als Nebenstelle der Telekommunikationsanlage eingebunden werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen entsprechenden Telekommunikationsadapter zur Durchführung des Verfahrens.
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Telekommunikationsadapter (TK-Adapter) dienen als Zusatzgeräte für Türsprechanlagen, die über einen Systembus verfügen. Mit derartigen TK-Adaptern kann über den Systembus beispielsweise ein Wohntelefon der Türsprechanlage in eine Telekommunikationsanlage eingebunden werden. Diese Telekommunikationsadapter bieten auch die Möglichkeit einer Rufweiterschaltung auf ein Telefon, dessen Telefonnummer als Zielempfangsnummer im Telekommunikationsadapter hinterlegt ist. Ein Klingelsignal an der Türsprechanlage kann somit zu einem beliebigen Telefon, auch durch Einwahl über das Festnetz in ein Mobilfunknetz zu einem Mobiltelefon, weitergeleitet werden.
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TK-Adapter können als Reiheneinbaugeräte ausgelegt sein, die in entsprechende Einbauschienen nebeneinander montierbar sind. Als Systembus ist beispielsweise der sogenannte „TwinBus“ bekannt, wie er von der Anmelderin für Türsprechanlagen bzw. Hauskommunikationsanlagen verwendet wird. Sämtliche Geräte und Komponenten, wie z.B. Wohntelefone, Video-Hausstationen und -Türstationen werden über eine Busleitung miteinander verbunden. Damit lassen sich mehrere Teilnehmer miteinander vernetzen, was insbesondere in größeren Wohnanlagen den Installationsaufwand erheblich reduziert. Entsprechende Komponenten und Anlagen sind beispielsweise auf der Homepage der Anmelderin (www.ritto.de) beschrieben.
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Die bekannten Telekommunikationsadapter müssen bei der Installation einer Türsprechanlage für den jeweiligen Teilnehmer bzw. für das entsprechende Endgerät konfiguriert werden. Insbesondere beim Wechsel von Teilnehmern, beispielsweise beim Umzug eines Teilnehmers, muss der Telekommunikationsadapter wieder neu konfiguriert werden. Dies setzt eine gewisse Qualifikation des Einrichters voraus.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Installation der Telekommunikationsadapter zu vereinfachen und dafür ein entsprechendes Verfahren sowie einen entsprechenden Telekommunikationsadapter bereitzustellen.
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Die das Verfahren betreffende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zur Inbetriebnahme des Telekommunikationsadapters mittels einer PC-Software auf einem angeschlossenen Computer eine Konfigurationsdatei erstellt und diese nach erfolgter Konfiguration mittels einer Datenverbindung zu einem im Telekommunikationsadapter integrierten µ-Controller übertragen und in einer ebenfalls im Telekommunikationsadapter integrierten Speichereinheit gespeichert wird.
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Die die Vorrichtung betreffende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Telekommunikationsadapter einen µ-Controller aufweist, welcher eine zusätzliche Datenschnittstelle aufweist.
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Mit dem Verfahren und dem entsprechenden Telekommunikationsadapter kann erreicht werden, dass zum einen eine vereinfachte Inbetriebnahme des Telekommunikationsadapters ermöglicht wird und zum anderen kann ein bereits erstelltes Teilnehmerprofil der Nebenstelle beim Wechsel des Telekommunikationsadapters recht einfach und schnell wieder gespeichert werden, was besonders vorteilhaft ist, wenn die Telekommunikationsanlage durch weitere Nebenstellenteilnehmer oder Endgeräte erweitert werden. Die dafür benötigte Installationszeit kann damit deutlich reduziert werden. Ebenso kann beim Austausch eines beispielsweise defekten Telekommunikationsadapters eine Konfiguration durch einfaches Überspielen der Konfigurationsdatei vom PC durchgeführt werden. Der µ-Controller steuert die Kommunikation mit weiteren Systemkomponenten im Telekommunikationsadapter sowie die Kommunikation über den Systembus der Telekommunikationsanlage und die zusätzliche Datenschnittstelle. Eine entsprechende Firmware, welche als Programm installiert ist, steuert die Abläufe.
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Eine bevorzugte Verfahrensvariante sieht dabei vor, dass die Datenübertragung über eine USB-Schnittstelle, des im Telekommunikationsadapter integrierten µ-Controllers durchgeführt wird, welche vorzugsweise als Version 2.0 oder 3.0 ausgeführt sein kann. Hiermit können besonders bequem Daten mit ausreichend hoher Geschwindigkeit vom angeschlossenen PC oder Laptop übertragen werden.
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Der Telekommunikationsadapter weist dazu in bevorzugter Ausführungsform eine Datenschnittstelle auf, die als USB-Schnittstelle ausgeführt ist, wobei diese für normale USB-Stecker oder Mini-USB-Stecker ausgelegt sein kann.
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Besonders komfortabel ist es, wenn nach der Installation des Telekommunikationsadapters zur Erstellung der Konfigurationsdatei Teilnehmereigenschaften der Nebenstelle in Form von Informationen zum Namen des Nebenstelleninhabers sowie dessen Rufnummer, ein Teilnehmerverzeichnis und/oder Einstellungen zu Schaltbefehlen vorgegeben und in der Konfigurationsdatei hinterlegt werden. Schaltbefehle können beispielsweise zum Ansteuern von Türöffnern dienen. Das Hinterlegen eines Teilnehmerverzeichnisses in der Konfigurationsdatei ist besonders vorteilhaft, wenn bei entsprechend großen Telekommunikationsanlagen eine Vielzahl von Teilnehmern oder Endgeräten verwaltet werden müssen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass über die USB-Schnittstelle des µ-Controllers eine Firmware für den µ-Controller übertragen werden kann. Dies ermöglicht besonders einfach Firmware-Upgrades für den Telekommunikationsadapter.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist dem µ-Controller mindestens eine Speichereinheit zugeordnet, die im µ-Controller integriert und/oder ein separater zusätzlicher Speicherbaustein im Telekommunikationsadapter diesem µ-Controller zugeordnet ist. Diese Speichereinheit ermöglicht insbesondere die Speicherung der Konfigurationsdatei mit den zuvor genannten Detailinformationen. Zudem kann in dieser Speichereinheit als Systemsteuerungsprogramm die Firmware gespeichert sein. Ein zusätzlicher Speicherbaustein ermöglicht aufgrund der üblicherweise gegenüber dem im µ-Controller integrierten Speicher größeren Speicherkapazität die Speicherung von zusätzlichen Daten.
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In bevorzugter Ausführungsform umfasst der µ-Controller eine Systemsteuerung, eine Verwaltung der Daten, sowie eine Ansteuerung der USB-Schnittstelle und eine Steuerung der Kommunikation über den Systembus mit der Systembus-Schnittstelle des Telekommunikationsadapters. Damit kann gegenüber dem Stand der Technik eine nahezu autarke Steuerung des Telekommunikationsadapters erreicht werden. Diese zusätzliche Intelligenz ermöglicht zum einen die bereits beschriebene leichte Inbetriebnahme des Telekommunikationsadapters und zum anderen auch eine Rückkopplung von entsprechenden Daten an die übergeordnete Telekommunikationsanlage.
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Zur Kommunikation mit analogen Nebenstellen der Telekommunikationsanlage ist der µ-Controller mit einer Modem-Einheit verbunden, über die ein Kommunikationsablauf mit dem µ-Controller steuerbar ist, der eine Erzeugung und einen Empfang von Mehr-Frequenz-Signalen sowie einen Empfang von Wähltönen umfasst. Die Modem-Einheit ist in der Regel als integrierte Schaltung (IC) ausgebildet und dient als Treiber für die Steuerung der Kommunikation über die Schnittstelle. Diese ist für eine Signalton-Erzeugung beim Tonwahlverfahren oder Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) und eine Erkennung einer Wähltonerkennung, Erzeugung von Signalisierungstönen (Quittung etc.) und den Kommunikationsaufbau auf der Telefonleitung zuständig.
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Zudem kann in einer weiteren Ausführungsvariante der µ-Controller über die Modem-Einheit mit einer Codierer/Decodierer-Einheit für Audiosignale, einem sogenannten Voice-Codec, verbunden sein, mit der digitale Audio-Daten als auch eine Daten-Übertragung über den Systembus ermöglicht sind. Dabei können die Daten analog über den Systembus weitergeleitet und/oder empfangen werden. Zur Steuerung der Lautstärke kann zudem eine Audio-Anpassungseinheit vorgesehen sein, welche mit der Codierer/Decodierer-Einheit für Audiosignale verbunden ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen Telekommunikationsadapter; und
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2 ein Blockschaltbild des Telekommunikationsadapters.
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1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Telekommunikationsadapter 10 als Teil einer übergeordneten Telekommunikationsanlage, in der mehrere Teilnehmer eingebunden sein können. Der Telekommunikationsadapter 10 ist als Reiheneinbaugerät ausgelegt. Dazu sind im rückseitigen Teil des Gehäuses 11 entsprechende Befestigungselemente 14 vorgesehen, mit denen sich das Gehäuse in ein dazu korrespondierendes Schienensystem, z.B. Hutschienen oder DIN-Rail, rastbar einsetzen und mittels Klemmen fixieren lassen. Auf der Vorderseite sind unter einer abnehmbaren transparenten Abdeckung 13 eine oder mehrere Elektronik-Platinen angeordnet, auf der sich der Telekommunikationsadapter 10 mittels üblicher Einstellelemente, wie beispielsweise Dip-Schalter, konfigurieren lässt. Zudem sind diverse Leuchtanzeigen in Form von LEDs auf den Platinen integriert, mit denen sich die Funktion überwachen lässt. Eine Systembus-Schnittstelle 12, welche z.B. als „TwinBus“ ausgelegt sein kann, befindet sich im oberen Teil der Vorderseite rechts und links des Telekommunikationsadapters 10. Mittels eines hier nicht dargestellten Systembus-Steckers lassen sich mehrere Telekommunikationsadapter 10, welche nebeneinander montiert sind, miteinander verknüpfen. Eine nicht mehr benötigte Systembus-Schnittstelle 12 kann dabei mittels einer Abdeckung geschützt sein, wie dies in 1 am gezeigten Telekommunikationsadapter 10 rechts oben zu erkennen ist.
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Erfindungsgemäß weist der Telekommunikationsadapter 10 eine USB-Schnittstelle 27 an seinem Gehäuse 11 auf, welche als normale USB- oder als Mini-USB-Schnittstelle ausgeführt sein kann. Diese USB-Schnittstelle 27 ist im gezeigten Beispiel ebenfalls von der Abdeckung 13 geschützt auf den Platinen im Gehäuse 11 angeordnet. Über diese USB-Schnittstelle 27 lässt sich insbesondere für eine Softwarebasierte Konfiguration des Telekommunikationsadapters 10 ein PC oder Laptop anschließen.
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In 2 ist die Funktionalität des Telekommunikationsadapters 10 mit seinen wesentlichen Komponenten als Blockschaltbild 20 schematisch dargestellt.
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Zentrale Einheit ist in dem Telekommunikationsadapter 10 gemäß der Erfindung ein eigener µ-Controller 21, welcher eine eigene Speichereinheit 21.1 enthält und/oder ein separater zusätzlicher Speicherbaustein diesem µ-Controller 21 zugeordnet ist. Auf diesem µ-Controller 21 läuft die Firmware des Systems. Weitere Aufgaben des µ-Controllers 21 sind: Steuerung eines Modems für den Kommunikationsablauf, Erzeugung und Empfang von Mehr-Frequenz-Signalen, Empfang von Wähltönen, die Systemsteuerung, die Verwaltung der Daten, wie z.B. die Konfigurationsdaten, die Ansteuerung der USB-Schnittstelle 27 und der Kommunikation über den Systembus 23.
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Ausgangsseitig steht der µ-Controller 21 mit einer Sende-/Empfangseinheit 22 in Verbindung, welche die Kommunikation zum Systembus 23 bidirektional ermöglicht, wobei der Systembus 23 als „TwinBus“ ausgebildet sein kann und zur Kommunikation mit weiteren Teilnehmern die Systembus-Schnittstelle 12 aufweist. Als weitere Schnittstellen weist der µ-Controller 21 die USB-Schnittstelle 27 sowie noch einen potentialfreien Schaltausgang 28 auf, mit dem sich beispielsweise Türöffner, Beleuchtungen etc. schalten lassen.
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Über eine UART-Schnittstelle ist der µ-Controller 21 mit einer Modem-Einheit 26 verbunden. UART steht für „Universal Asynchronous Receiver Transmitter“ und ist als elektronisches Bauteil ausgebildet, das zur Realisierung von digitalen seriellen Schnittstellen dient. Die Modem-Einheit 26 ist in der Regel als integrierte Schaltung (IC) ausgebildet und dient als Treiber für die Steuerung der Kommunikation über die Schnittstelle. Alternativ kann die Modem-Einheit 26 auch als Softwarefunktion verwirklicht sein. Diese Schnittstelle ist für eine DTMF-Erzeugung (DTMF steht für Dualtone multi-frequency, Doppeltonmehrfrequenz) beim Tonwahlverfahren oder Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) und Erkennung der Wähltonerkennung, Erzeugung von Signalisierungstönen (Quittung etc.) und den Kommunikationsaufbau auf der Telefonleitung zuständig. Zudem wird eine Codierer/Decodierer-Einheit 25 für Audiosignale (Voice-Codec), beispielsweise zur Steuerung der Lautstärke, über die Modem-Einheit 26 gesteuert. Dazu ist zudem eine Audio-Anpassungseinheit 24 vorgesehen, welche mit der Codierer/Decodierer-Einheit 25 für Audiosignale verbunden ist. Damit sind eine Übertragung sowie ein Empfang von digitalen Audio-Daten als auch eine Daten-Übertragung möglich, welche über den Systembus 23 analog weitergeleitet werden kann.
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Die Modem-Einheit 26 ist über eine galvanische Trennung 31, beispielsweise über einen Puls-Transformator, weiterhin mit einer DAA-Einheit 30 verbunden. DAA steht für „Data Access Arrangement“ und unterstützt länderspezifische Anruf-Protokolle und -Kennungen, die für jedes Land spezifiziert sind. Es sind daher verschiedene DAA-Einheiten 30 verfügbar, um einen weltweiten Einsatz zu gewährleisten. Über diese Schnittstelle finden die Kommunikation mit dem DAA und die Steuerung der Kommunikation über die Telefonleitung statt. Des Weiteren wird ein Abbild eines Tip-/Ring-Interfaces 30.1, 30.2 als analoges Telefoninterface codiert in beiden Richtungen übertragen.
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Als Energieversorgung des Telekommunikationsadapters 10 ist eine Spannungsversorgung 29 vorgesehen, wobei der Spannungseingang 29.1 mit dem Plus- und Minus-Pol des Systembuses 23 oder separat über einen Netztransformator (12 VAC) verbunden sein kann. In der Spannungsversorgung 29 dienen Step-Down-Regler zur Erzeugung der für die diversen elektronischen Bausteine und Schnittstellen erforderlichen Spannungen (1,2 VDC, 3,3 VDC, 5 VDC und 12 VDC).
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Zur Installation ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass mittels einer PC-Software auf einem angeschlossenen Computer, z.B. ein PC, Laptop oder Tablett-PC, eine Konfigurationsdatei erstellt und diese nach erfolgter Konfiguration mittels der als USB-Schnittstelle 27 ausgeführten Datenverbindung zu dem im Telekommunikationsadapter 10 integrierten µ-Controller 21 übertragen und in der Speichereinheit 21.1 gespeichert wird. Dabei werden zur Erstellung der Konfigurationsdatei Teilnehmereigenschaften der Nebenstelle in Form von Informationen zum Namen des Nebenstelleninhabers sowie dessen Rufnummer, ein Teilnehmerverzeichnis und/oder Einstellungen zu Schaltbefehlen für den potentialfreien Schaltausgang 28, beispielsweise für einen Türöffner, vorgegeben und in der Konfigurationsdatei hinterlegt.
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Zudem lässt sich ein Firmware-Update durchführen, wobei über die USB-Schnittstelle 27 des µ-Controllers 21 die aktuelle Firmware für den µ-Controller 21 vom angeschlossenen PC übertragen wird.
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Es sei angemerkt, dass eine Konfiguration bei der Inbetriebnahme oder eine Änderung der Einstellungen mit dem zuvor beschriebenen Telekommunikationsadapter 10 auch weiterhin analog über entsprechende Telefonwahlbefehle der Nebenstelle, wie bisher üblich, erfolgen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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