DE102011052380A1

DE102011052380A1 - Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts

Info

Publication number: DE102011052380A1
Application number: DE102011052380A
Authority: DE
Inventors: Judith Kling; Jana Kirchgäßner
Original assignee: Rational AG
Current assignee: Rational AG
Priority date: 2011-08-03
Filing date: 2011-08-03
Publication date: 2013-02-07
Anticipated expiration: 2031-08-04
Also published as: DE102011052380A9; DE102011052380B4

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts mit einem eine Vielzahl von Behandlungszonen aufweisenden Garraum, einer Garraumklimaeinstelleinrichtung zum Einstellen zumindest eines für ein Soll-Klima in dem Garraum charakteristischen Parameters, einer Sensiereinrichtung zum Erfassen zumindest einer für ein Ist-Klima im Garraum charakteristischen Messgröße, einer Steuer- oder Regeleinrichtung zur Vorgabe des Parameters in Abhängigkeit von einem durch zumindest ein ausgewähltes Gargut und/oder ausgewähltes Garprogramm bestimmten Garvorgang, einer Eingabeeinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung, bei dem während eines ersten Zeitraums während des Ablaufs eines bestimmten Garvorgangs der Verlauf der Messgröße über die Zeit für eine Vorhersage des Verlaufs der Messgröße während eines zeitlich dem ersten Zeitraum nachgeordneten zweiten Zeitraums während des Ablaufs des Garvorgangs erfasst und ausgewertet wird, und in Abhängigkeit von der Vorhersage des Verlaufs der Messgröße in dem zweiten Zeitraum angezeigt wird, ob während zumindest eines Teils des zweiten Zeitraums ein weiteres Gargut gegart und/oder ein weiteres Garprogramm durchlaufen werden kann und gegebenenfalls welches.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts.
Es sind zahlreiche Gargeräte im Stand der Technik bekannt, die einen hohen Grad an Flexibilität und Automatisierung zwecks Abarbeitung einer Vielzahl von Garwünschen aufweisen. So ist aus der EP 2 260 747 A1 ein Gargerät bekannt, das von sich aus vorschlägt, ob und gegebenenfalls welches Gargut zusätzlich zu einem bereits in einem Garraum des Gargeräts laufenden Garvorgangs gegart werden kann, was zu einer Energieeinsparung sowie Zeiteinsparung führen kann.
Aus der DE 10 2007 059 225 A1 ist es beispielsweise bekannt, dass dann mehrere Gargüter gleichzeitig in einem Garraum gegart werden können, wenn einen Überlappung der für die verschiedenen Gargüter benötigten Garraumklimabereiche vorliegt.
Die EP 2 211 115 A2 betrifft ein Verfahren zum Anordnen von Repräsentanten von über zumindest eine Eingabeeinrichtung aus einer Vielzahl von Programmen für Gargeräte ausgewählten Programmen auf zumindest einer Anzeigeeinrichtung in Form von virtuellen Bons. Die Anzeigeeinrichtung weist dazu mindestens einen zumindest zweidimensionalen Bereich in Form eines virtuellen Bonbretts mit entweder einer Zeitachse und zumindest einer Positionsachse oder zumindest zweier Positionsachsen auf, wobei über eine erste Positionsachse beispielsweise eine Behandlungsebene eines Garraums eines Gargeräts und/oder über eine zweite oder dritte Positionsachse zumindest eine Behandlungszone einer Behandlungsebene oder über die Zeitachse zumindest ein Zeitpunkt und/oder ein Zeitraum des Betriebs des Gargeräts visualisiert wird beziehungsweise werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts zu liefern, das eine optimale Ausnutzung des Gargeräts ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts mit einem eine Vielzahl von Behandlungszonen aufweisenden Garraum, einer Garraumklimaeinstelleinrichtung zum Einstellen zumindest eines für ein Soll-Klima in dem Garraum charakteristischen Parameters, einer Sensiereinrichtung zum Erfassen zumindest einer für ein Ist-Klima im Garraum charakteristischen Messgröße, einer Steuer- oder Regeleinrichtung zur Vorgabe des Parameters in Abhängigkeit von einem durch zumindest ein ausgewähltes Gargut und/oder ausgewähltes Garprogramm bestimmten Garvorgang, einer Eingabeeinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung, bei dem während eines ersten Zeitraums während des Ablaufs eines bestimmten Garvorgangs der Verlauf der Messgröße über die Zeit für eine Vorhersage des Verlaufs der Messgröße während eines zeitlich dem ersten Zeitraum nachgeordneten zweiten Zeitraums während des Ablaufs des Garvorgangs erfasst und ausgewertet wird, und in Abhängigkeit von der Vorhersage des Verlaufs der Messgröße in dem zweiten Zeitraum angezeigt wird, ob während zumindest eines Teils des zweiten Zeitraums ein weiteres Gargut gegart und/oder ein weiteres Garprogramm durchlaufen werden kann und gegebenenfalls welches.
Dabei kann vorgesehen sein, dass, der Beginn des ersten Zeitraums durch ein Ereignis ausgelöst wird, das ausgewählt wird aus einer Bewegung, insbesondere Öffnung oder Schließung, einer Tür oder eines Deckels des Garraums und/oder einer Veränderung des Parameters, insbesondere beim Wechsel zwischen zwei den Garvorgang bestimmenden Garprogramm oder Programmschritten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass

• für einen Garvorgang zum Garen eines ersten Garguts und/oder Durchlaufen eines ersten Garprogramms zumindest ein erster Parameter, vorzugsweise mit einem ersten Toleranzbereich, aus einer Speichereinrichtung heruntergeladen wird,
• der Garvorgang unter Berücksichtigung des ersten Parameters gestartet und die Messgröße während des ersten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wird,
• aus dem Verlauf der Messgröße über die Zeit in dem ersten Zeitraum der Verlauf der Messgröße über die Zeit in dem zweiten Zeitraum vorherbestimmt wird,
• aus einem Vergleich des für den zweiten Zeitraum vorherbestimmten Verlaufs der Messgröße mit in der Speichereinrichtung hinterlegten Parametern weiterer Gargüter und/oder Garprogramme, vorzugsweise jeweils einschließlich Toleranzbereich, zumindest ein zweites Gargut und/oder ein zweites Garprogramm bestimmt wird, das im zweiten Zeitraum gegart beziehungsweise durchlaufen werden kann, und
• angezeigt wird, wann das zweite Gargut in den Garraum geladen werden kann, wobei vorzugsweise auch angezeigt wird, wo das zweite Gargut in den Garraum angeordnet werden kann.

Dabei kann vorgesehen sein, dass das zweite Gargut und/oder das zweite Garprogramm dadurch bestimmt wird, dass der dazugehörende, zweite Parameter ein zweites Toleranzband aufweist, dessen minimaler Wert zumindest so groß wie die minimale Messgröße im zweiten Zeitraum und dessen maximaler Wert maximal so groß wie die maximale Messgröße im zweiten Zeitraum ist.
Ferner kann vorgesehen sein, dass als der Parameter, insbesondere der erste oder zweite Parameter, eine Soll-Garraumtemperatur, eine Soll-Feuchte, eine Soll-Luftgeschwindigkeit, ein Soll-Druck und/oder eine Soll-Mikrowellenenergie und als die Messgröße die Ist-Garraumtemperatur, die Ist-Feuchtigkeit, die Ist-Luftgeschwindigkeit, der Ist-Druck und/oder die Ist-Mikrowellenenergie ausgewählt werden.
Bevorzugt ist erfindungsgemäß, dass zu jedem Parameter ein Toleranzband ausgewählt wird durch eine prozentuale Abweichung von dem Parameter, insbesondere in einem Bereich +/–5 bis +/–15%.
Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, dass nach Auswahl eines ersten Garguts aus einer Vielzahl von Gargütern jedes weitere Gargut besagter Vielzahl, das jeweils als zweites Garguts während des Garens des ersten Garguts gegart werden kann, angezeigt wird, und/oder nach Auswahl eines ersten Garprogramms aus einer Vielzahl von Garprogrammen jedes weitere Garprogramme, das jeweils als zweites Garprogramm während des Durchlaufens des ersten Garprogramms durchlaufen werden kann, angezeigt wird.
Dabei ist besonders bevorzugt, dass jedes weitere Gargut und/oder jedes weitere Garprogramm nach einer, insbesondere über die Eingabeeinrichtung eingegebenen, Anforderung und/oder in vorgegebenen Zeitintervallen angezeigt wird bzw. werden.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung können dadurch gekennzeichnet sein, dass jedes Gargut und/oder jedes Garprogramm durch einen virtuellen Bon auf der Anzeigeeinrichtung repräsentiert wird, wobei vorzugsweise zweiten Gargütern und/oder zweiten Garprogrammen zugeordnete zweite Bons, vorzugsweise auf Anfrage, optisch hervorgehoben werden.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die jeweils zur Auswahl stehenden Bons in einer, insbesondere von einem Anzeige- und/oder Auswahlbereich der Ausgabeeinrichtung, wie einem Display, umfassten und/oder gebildeten, virtuellen Bonleiste auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden.
Ferner wird vorgeschlagen, dass beim Starten des Garens des ersten Garguts beziehungsweise Durchlaufen des ersten Garprogramms der erste Bon in einem virtuellen Bonbrett längs einer Zeitachse auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird, und jeder zweite Bon längs des Zeitachse abgelegt wird, sobald bestimmt worden ist, dass er parallel zur Abarbeitung des ersten Bons abgearbeitet werden kann.
Schließlich kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass im Bonbrett die Bons auch längs zumindest einer Positionsachse abgelegt werden, über die eine Garraumzone bestimmt wird.
Erfindungsgemäß ist es beispielsweise möglich, zwei Gargüter selbst dann zumindest teilweise zeitlich überlappend in ein und demselben Garraum, also im gleichen Garraumklima, zu garen, wenn ihre jeweiligen Soll-Garraumklimabereiche sich nicht überlappen. Es wird nämlich erstmals auch das Ist-Garraumklima berücksichtigt, das von einem Soll-Garraumklima beispielsweise aufgrund der Öffnung einer Garraumtür für eine Neubeschickung, während eines Aufheizschrittes oder während eines Abkühlschrittes abweichen kann. Genauer gesagt wird gemäß der Erfindung während eines ersten Zeitraums des Garens eines ersten Garguts der Verlauf des Ist-Garraumklimas, insbesondere der Ist-Garraumtemperatur, erfasst, um für einen folgenden zweiten Zeitraum den Verlauf der Ist-Garraumtemperatur vorherzubestimmen. Sodann wird überprüft, ob der vorherbestimmte Verlauf das Garen eines zweiten Garguts ermöglicht. Dies wird bejaht, wenn insbesondere ein Toleranzband der Soll-Garraumtemperatur des zweiten Garguts den für den zweiten Zeitraum vorherbestimmten Verlauf der Ist-Garraumtemperatur umfasst.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Die aus einer einzigen Figur bestehende Zeichnung zeigt dabei den Verlauf der Ist-Garraumtemperatur beim Garen eines ersten Garguts über die Zeit und Soll-Garraumtemperaturen für das erste Gargut sowie ein zweites Gargut.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass eine Bedienperson eines Gargeräts, beispielsweise eines unter dem Handelsnamen SelfCooking Center^® von der Anmelderin vertriebenen Gargeräts, zwei unterschiedliche Gargüter garen möchte, wobei jedes Gargut in einem Garprogramm mit nur einem Garschritt gegart werden kann. Dies dient jedoch lediglich zur Vereinfachung der folgenden Beschreibung. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass die Garprogramme mehrere Garschritte aufweisen und lediglich ein derartiger zeitlicher Versatz der Garprogramme besteht, dass in den zeitlich überlappenden Bereichen der Garprogramme gleiche, zumindest vergleichbare, Ist-Klimaparameter gelten. Der Garschritt kann jeweils durch ein virtuelles Bon repräsentiert werden. Unter einem virtuellen Bon im Sinne der Erfindung wird ein Repräsentant für zumindest ein Programm verstanden, wobei ein Programm jeweilige Garprogramme, Garbetriebsarten, Garprozesse, Garparameter, Gargüter, Speisen oder Speisenabfolgen, aber auch Hilfsprogramme, Diagnoseprogramme oder Reinigungsprogramme bzw. Schritte dieser Programme umfassen kann. Insbesondere kann ein virtueller Bon durch eine (virtuelle) Taste (product key), durch welchen ein Garprogramm gestartet wird, repräsentiert sein bzw. identisch mit einem solchen sein.
Die folgende Tabelle zeigt die Soll-Klimaparameter, die gemäß den Bons der beiden Gargüter gespeichert sind:

Betriebsart GTmin(°C) GTopt(°C) GTmax (°C) Fmin (%) Fopt (%) Fmax (%) Zeit (min)

Bon 1 HL 160 170 180 60 70 80 12

Bon 2 HL 130 140 150 60 70 80 3
Wie obiger Tabelle entnehmbar ist, fordern beide Garprogramme einen Heißluftbetrieb (HL) des Gargeräts und eine identischen Feuchtevorgabe, bei der nicht nur die Soll-Feuchtebereiche (von F_min bis F_max) identisch sind, sondern auch der jeweils optimale Wert der relativen Feuchte (F_opt). Die Garprogramme unterscheiden sich hinsichtlich der jeweiligen Gardauer (Zeit) sowie auch der Soll-Garraumtemperaturen. So unterscheiden sich dabei nicht nur die beiden optimalen Soll-Garraumtemperaturen (GT_opt) voneinander, sondern es liegt selbst kein Überlapp zwischen den Soll-Garraumtemperaturbereichen (von GT_min bis GT_max), also den beiden Toleranzbereichen um die jeweils optimale Soll-Garraumtemperatur, vor. Somit ist grundsätzlich ein Garen des durch den Bon 2 repräsentierten zweiten Garguts parallel zu dem Garen des durch den Bon 1 repräsentierten ersten Garguts ausgeschlossen.
Wird jedoch zum Beispiel, wie in der Praxis häufig üblich, das erste Gargut in einen leeren Garraum des Gargeräts, das also mit keinem Gargut beladen ist, eingeschoben, findet zu Beginn des Garvorgangs ein Aufheizen statt, das von der Last des ersten Garguts abhängt. Dabei wird die Last unter anderem beeinflusst durch Menge, Ausgangszustand, wie frisch oder gefroren, und Kaliber des ersten Garguts. Dabei kann das Kaliber beispielsweise durch Mehrpunkt-Kerntemperaturmessfühler, optische Messverfahren und/oder Eingaben mittels der Eingabeeinrichtung bestimmt werden. Der Verlauf der Ist-Garraumtemperatur über die Zeit ist der Figur zu entnehmen. Danach werden acht Minuten benötigte, bis die optimale Garraumtemperatur für das erste Gargut, also die Soll-Garraumtemperatur von 170° C, erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird ab Beladung des Gargeräts, nämlich zum Beispiel ausgelöst durch das Schließen der Garraumtür des Gargeräts, in den ersten zwei Minuten des Aufheizens der Verlauf der Ist-Garraumtemperatur über die Zeit erfasst, um den sich daran unmittelbar anschließenden Verlauf der Garraumtemperatur über die Zeit vorherzusagen. Diese Vorhersage ist dadurch möglich, dass in den ersten zwei Minuten eine Lasterkennung stattfindet, die zum Beispiel in der DE 10 2008 016 824 A1 beschrieben ist und durch einen Vergleich mit hinterlegten Tabellenwerten den weiteren Verlauf insbesondere bei Kenntnis des ersten Garguts vorhersagen lässt. Bei dem in der Figur gezeigten Beispiel ist die Vorhersage des Verlaufs der Ist-Garraumtemperatur nach Abschluss der Lasterkennungsphase in den ersten zwei Minuten derart, dass die Ist-Garraumtemperatur von der zweiten bis zur fünften Minute des Garvorgangs innerhalb des Toleranzbereichs der Soll-Garraumtemperatur von Bon 2 liegt, so dass also tatsächlich das zweite Gargut in dem Bereich von Minute 2 bis Minute 5 des Aufheizens während des Garens des ersten Garguts gegart werden kann. Daher wird erfindungsgemäß nach Ablauf von zwei Minuten des Garprogramms zu Bon 1 auf einer Anzeigeeinrichtung des Gargeräts angezeigt, dass das zweite Gargut gemäß Bon 2 nun in den Garraum geladen werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht also das Garen des zweiten Garguts gemäß Bon 2 während des Garens des ersten Garguts gemäß Bon 1, obwohl dies grundsätzlich bei einem ausschließlichen Betrachten von Soll-Werten ausgeschlossen wäre.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 2260747 A1 [0002]
DE 102007059225 A1 [0003]
EP 2211115 A2 [0004]
DE 102008016824 A1 [0024]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Gargeräts mit einem eine Vielzahl von Behandlungszonen aufweisenden Garraum, einer Garraumklimaeinstelleinrichtung zum Einstellen zumindest eines für ein Soll-Klima in dem Garraum charakteristischen Parameters, einer Sensiereinrichtung zum Erfassen zumindest einer für ein Ist-Klima im Garraum charakteristischen Messgröße, einer Steuer- oder Regeleinrichtung zur Vorgabe des Parameters in Abhängigkeit von einem durch zumindest ein ausgewähltes Gargut und/oder ausgewähltes Garprogramm bestimmten Garvorgang, einer Eingabeeinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung, bei dem während eines ersten Zeitraums während des Ablaufs eines bestimmten Garvorgangs der Verlauf der Messgröße über die Zeit für eine Vorhersage des Verlaufs der Messgröße während eines zeitlich dem ersten Zeitraum nachgeordneten zweiten Zeitraums während des Ablaufs des Garvorgangs erfasst und ausgewertet wird, und in Abhängigkeit von der Vorhersage des Verlaufs der Messgröße in dem zweiten Zeitraum angezeigt wird, ob während zumindest eines Teils des zweiten Zeitraums ein weiteres Gargut gegart und/oder ein weiteres Garprogramm durchlaufen werden kann und gegebenenfalls welches.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn des ersten Zeitraums durch ein Ereignis ausgelöst wird, das ausgewählt wird aus einer Bewegung, insbesondere Öffnung oder Schließung, einer Tür oder eines Deckels des Garraums und/oder einer Veränderung des Parameters, insbesondere beim Wechsel zwischen zwei den Garvorgang bestimmenden Garprogramm oder Programmschritten.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass • für einen Garvorgang zum Garen eines ersten Garguts und/oder Durchlaufen eines ersten Garprogramms zumindest ein erster Parameter, vorzugsweise mit einem ersten Toleranzbereich, aus einer Speichereinrichtung heruntergeladen wird, • der Garvorgang unter Berücksichtigung des ersten Parameters gestartet und die Messgröße während des ersten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst wird, • aus dem Verlauf der Messgröße über die Zeit in dem ersten Zeitraum der Verlauf der Messgröße über die Zeit in dem zweiten Zeitraum vorherbestimmt wird, • aus einem Vergleich des für den zweiten Zeitraum vorherbestimmten Verlaufs der Messgröße mit in der Speichereinrichtung hinterlegten Parametern weiterer Gargüter und/oder Garprogramme, vorzugsweise jeweils einschließlich Toleranzbereich, zumindest ein zweites Gargut und/oder ein zweites Garprogramm bestimmt wird, das im zweiten Zeitraum gegart beziehungsweise durchlaufen werden kann, und • angezeigt wird, wann das zweite Gargut in den Garraum geladen werden kann, wobei vorzugsweise auch angezeigt wird, wo das zweite Gargut in den Garraum angeordnet werden kann.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gargut und/oder das zweite Garprogramm dadurch bestimmt wird, dass der dazugehörende, zweite Parameter ein zweites Toleranzband aufweist, dessen minimaler Wert zumindest so groß wie die minimale Messgröße im zweiten Zeitraum und dessen maximaler Wert maximal so groß wie die maximale Messgröße im zweiten Zeitraum ist.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als der Parameter, insbesondere der erste oder zweite Parameter, eine Soll-Garraumtemperatur, eine Soll-Feuchte, eine Soll-Luftgeschwindigkeit, ein Soll-Druck und/oder eine Soll-Mikrowellenenergie und als die Messgröße die Ist-Garraumtemperatur, die Ist-Feuchtigkeit, die Ist-Luftgeschwindigkeit, der Ist-Druck und/oder die Ist-Mikrowellenenergie ausgewählt werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu jedem Parameter ein Toleranzband ausgewählt wird durch eine prozentuale Abweichung von dem Parameter, insbesondere in einem Bereich +/–5 bis +/–15%.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Auswahl eines ersten Garguts aus einer Vielzahl von Gargütern jedes weitere Gargut besagter Vielzahl, das jeweils als zweites Garguts während des Garens des ersten Garguts gegart werden kann, angezeigt wird, und/oder nach Auswahl eines ersten Garprogramms aus einer Vielzahl von Garprogrammen jedes weitere Garprogramme, das jeweils als zweites Garprogramm während des Durchlaufens des ersten Garprogramms durchlaufen werden kann, angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes weitere Gargut und/oder jedes weitere Garprogramm nach einer, insbesondere über die Eingabeeinrichtung eingegebenen, Anforderung und/oder in vorgegebenen Zeitintervallen angezeigt wird bzw. werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Gargut und/oder jedes Garprogramm durch einen virtuellen Bon auf der Anzeigeeinrichtung repräsentiert wird, wobei vorzugsweise zweiten Gargütern und/oder zweiten Garprogrammen zugeordnete zweite Bons, vorzugsweise auf Anfrage, optisch hervorgehoben werden.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils zur Auswahl stehenden Bons in einer, insbesondere von einem Anzeige- und/oder Auswahlbereich der Ausgabeeinrichtung, wie einem Display, umfassten und/oder gebildeten, virtuellen Bonleiste auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden.
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Starten des Garens des ersten Garguts beziehungsweise Durchlaufen des ersten Garprogramms der erste Bon in einem virtuellen Bonbrett längs einer Zeitachse auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird, und jeder zweite Bon längs des Zeitachse abgelegt wird, sobald bestimmt worden ist, dass er parallel zur Abarbeitung des ersten Bons abgearbeitet werden kann.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bonbrett die Bons auch längs zumindest einer Positionsachse abgelegt werden, über die eine Garraumzone bestimmt wird.