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Die Erfindung betrifft eine Ordnermechanik gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannte Ordnermechaniken dieser Art kommen in Briefordnern zur Anwendung, die aus einem Ordnerrücken und je einem am Ordnerrücken angelenkten Vorder- und Rückdeckel bestehen. Dabei wird die Ordnermechanik am Rückdeckel des Briefordners befestigt. Sie weist eine Grundplatte auf, auf der zwei Aufreihstifte im Abstand voneinander überstehen, auf die gelochtes Schriftgut aufgereiht werden kann. Die Aufreihstifte sind paarweise mit Umlegeschenkeln kuppelbar, welche Bestandteil eines an der Grundplatte zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung begrenzt verschwenkbar gelagerten Umlegebügels sind. Der Umlegebügel weist einen die Umlegeschenkel miteinander verbindenden Lagersteg auf, der wiederum zwei an der Grundplatte verschwenkbar gelagerte Lagerpartien sowie eine die Lagerpartien miteinander verbindende, in Richtung zu den Aufreihstiften vorstehende Kröpfung aufweist. Zwischen den Aufreihstiften und dem Umlegebügel steht ein mit der Grundplatte verbundener Lagerschild senkrecht über diese über, an dem auf der Seite des Umlegebügels ein zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung begrenzt verschwenkbarer Betätigungshebel gelagert ist. Die Lagerachse des Betätigungshebels verläuft dabei quer zur durch die Lagerpartien des Lagerstegs verlaufenden Schwenkachse. Der Betätigungshebel ist mit einem Niederhalteorgan versehen, das auf eine sich im wesentlichen in Richtung der Schwenkachse erstreckende Mittelpartie der Kröpfung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder einwirkt. Die Mittelpartie der Kröpfung ist mit quer zur Schwenkachse verlaufenden Kröpfungsschenkeln mit den Lagerpartien verbunden. Ein Verschwenken des Betätigungshebels um die Lagerachse resultiert in einer Drehung des Niederhalters, der die Kröpfung teilweise freigibt, so dass durch die Rückstellfeder eine Schwenkbewegung des Umlegebügels um die Schwenkachse erfolgt, die die Umlegeschenkel und die Aufreihstifte entkuppelt.
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Die Aufreihstifte und die Umlegeschenkel liegen mit ihren freien Enden in der Regel auf Stoß aneinander an. Desweiteren sind Ordnermechaniken bekannt, bei denen ein aus dem freien Ende des Aufreihstifts vorstehender Zapfen in ein Sackloch im freien Ende des zugehörigen Umlegeschenkels eingreift. In jedem Fall wird aber die Ordnermechanik lediglich durch das Niederhalten der Kröpfung mittels des Niederhalteorgans geschlossen gehalten. Eine zusätzliche Kraft, die einem unerwünschten Öffnen, beispielsweise wenn ein schwerer Briefordner an der Ordnermechanik angefasst und hochgehoben wird, entgegenwirkt, wird dabei nicht aufgebracht.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Ordnermechanik der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine größeren Kräften standhaltende Kupplung zwischen den Umlegeschenkeln und den Aufreihstiften erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ordnermechanik mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Kupplung der Umlegeschenkel und der Aufreihstifte durch eine Verzahnung an deren freien Enden zu verstärken. Indem sich die Haken paarweise gegenseitig hintergreifen, ist ein Öffnen der Ordnermechanik durch bloßes Verschwenken des Umlegebügels, also durch eine bloße Bewegung der freien Enden in Längsrichtung der Umlegeschenkel bzw. der Aufreihstifte, nicht oder nur mittels einer großen Kraft möglich. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass der Umlegebügel vor dem Verschwenken um die Schwenkachse linear in Richtung der Schwenkachse verschoben wird, um zunächst die Haken außer Eingriff zu bringen. Im Anschluß an die Linearverschiebung findet dann die von den üblichen Ordnermechaniken her bekannte Schwenkbewegung des Umlegebügels statt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform steht der Mitnehmer in der Schließstellung mit der Kröpfung in Wirkeingriff und kommt beim Bewegen des Betätigungshebels von der Schließstellung in die Offenstellung nach der bereits beschriebenen Längsverschiebung des Umlegebügels außer Eingriff mit der Kröpfung. Dabei wird bevorzugt, dass der Mitnehmer als Fortsatz des Niederhalteorgans ausgebildet ist und vorzugsweise einstückig angeformt ist.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante weist der Mitnehmer einen Greifer auf, der in der Schließstellung einen der Kröpfungsschenkel an einer der an den Kröpfungsschenkel angrenzenden Lagerpartie zugewandten Seite und an einer der angrenzenden Lagerpartie abgewandten Seite umgreift und mit einer Wirkfläche am Kröpfungsschenkel anliegt. Der Greifer kann somit eine Kraft in beiden möglichen Verschieberichtungen ausüben und den Umlegebügel sowohl zum Öffnen als auch zum Schließen der Ordnermechanik gegenüber der Grundplatte verschieben. Bei der Öffnungsbewegung kommt der Greifer nach dem Verschieben außer Eingriff mit dem Kröpfungsschenkel, so dass die Schwenkbewegung des Umlegebügels der Linearbewegung nachfolgen kann. Um den Greifer bei der Schließbewegung wieder in Eingriff mit dem Kröpfungsschenkel zu bringen und letzteren an der Wirkfläche zu positionieren, weist der Greifer zweckmäßig an einer der Wirkfläche abgewandten Außenfläche an einer in der Offenstellung dem Kröpfungsschenkel zugewandten Seite eine Auflaufschräge für den Kröpfungsschenkel auf. Damit kann der Greifer bei der Schließbewegung mit dem Kröpfungsschenkel kollidieren und gleitet dann über diesen ab.
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Der Mitnehmer taucht zweckmäßig in der Schließstellung in eine Ausnehmung in der Grundplatte ein und ist in der Ausnehmung fixierbar. Ein unbeabsichtigtes Öffnen der Ordnermechanik durch eine versehentliche Längsverschiebung des Umlegebügels wird dadurch erschwert. Beim Eintauchen in die Ausnehmung beaufschlagt der Mitnehmer vorteilhaft ein Federelement, dessen Rückstellkraft den Mitnehmer mit seiner Wirkfläche gegen den Kröpfungsschenkel drückt. Dadurch wird eine Vorspannung der Kupplung in der Schließstellung erzielt, so dass die Umlegeschenkel in einer Richtung längs der Schwenkachse mit einer durch das Federelement aufgebrachten Kraft gegen die Aufreihstifte gedrückt werden. Zweckmäßig besteht die Grundplatte aus Blech, und das Federelement ist ein von der Grundplatte abgekantetes Blechstück.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante weist die Kröpfung in ihrer Mittelpartie eine Vertiefung auf, in die der Mitnehmer zum Verschieben des Umlegebügels eingreift. Die Kraftübertragung vom Mitnehmer auf den Umlegebügel erfolgt dann durch eine Kombination aus Formschluss und Reibschluss des in die Vertiefung eingreifenden Mitnehmers. Die Vertiefung weist zweckmäßig einen Boden und eine sich vom Boden aus entgegen der Verschieberichtung beim Öffnen des Umlegebügels schräg nach oben erstreckende Flanke auf. Dabei liegt der Mitnehmer in der Schließstellung vorteilhaft an der Flanke an und beaufschlagt diese mit Kraft. Durch diese Maßnahme wird ebenfalls eine Vorspannung erzielt, indem durch die vom Mitnehmer auf die Flanke übertragene Kraft der Umlegebügel an den freien Enden der Umlegeschenkel gegen die Aufreihstifte gedrückt wird. Die Vertiefung weist zweckmäßig eine sich vom Boden aus in der Verschieberichtung beim Öffnen des Umlegebügels schräg nach oben erstreckende weitere Flanke auf, die eine Auflaufschräge für den Mitnehmer bei der Schließbewegung bildet. Der Mitnehmer, der bei der Öffnungsbewegung außer Eingriff mit der Vertiefung gekommen ist, wird beim Schließen so besser wieder in Eingriff mit der Vertiefung gebracht.
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Die beiden beschriebenen Ausführungsvarianten wurden hier als Alternativen dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, beide Ausführungsvarianten miteinander zu kombinieren, um eine noch bessere Kraftübertragung vom Niederhalteorgan auf die Kröpfung zur Längsverschiebung des Umlegebügels zu erzielen.
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Es wird bevorzugt, dass bei jedem der in der Schließstellung eine Verbindung bildenden Hakenpaare ein erster der Haken sich zum freien Ende hin unter Bildung einer Auflaufschräge kontinuierlich verjüngt und dass der zweite Haken am freien Ende stumpf ist. Die Auflaufschräge am ersten Haken ermöglicht dann ein Schließen der Ordnermechanik durch Abgleiten des zweiten Hakens selbst dann, wenn die Mechanik aufgrund von Beschädigungen leicht verzogen ist. Dagegen wird ein zu weites Schließen der Ordnermechanik, bei dem die freien Enden aneinander vorbei bewegt werden, dadurch verhindert, dass das stumpfe Ende des zweiten Hakens an einer komplementären Fläche des ersten Hakens anliegt und von dieser nur schwer abgleiten kann. Zweckmäßig weisen beide Haken eine quer und vorzugsweise senkrecht zur Längserstreckung des Aufreihstifts bzw. des Umlegeschenkels verlaufende, im Abstand zum freien Ende angeordnete Anlagefläche auf, wobei die Anlageflächen in der Schließstellung einander zugewandt sind und entweder aneinander anliegen oder durch einen schmalen Spalt voneinander getrennt sind. Dadurch wird eine stabile Verzahnung der Haken gebildet. Desweiteren weist der zweite Haken zweckmäßig am freien Ende ebenso wie der erste Haken im Abstand zum freien Ende jeweils eine im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung des Aufreihstifts bzw. des Umlegeschenkel verlaufende Querfläche auf, wobei die Querflächen in der Schließstellung aneinander anliegen. Die Querfläche des zweiten Hakens bildet dessen stumpfes Ende.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen
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1a bis c eine Ordnermechanik gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in der Schließstellung in Seitenansicht, Vorderansicht und in einem Schnitt entlang der Linie A-A;
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2a bis c die Ordnermechanik gemäß 1a bis c mit längsverschobenem Umlegebügel in Seitenansicht, Vorderansicht und in einem Schnitt entlang der Linie B-B;
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3a bis c die Ordnermechanik gemäß 1a bis c und 2a bis c mit verschwenktem Umlegebügel in Seitenansicht, Vorderansicht und in einem Schnitt entlang der Linie C-C;
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4a bis c eine Ordnermechanik gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in der Schließstellung in einer Seitenansicht, einer Rückansicht und in Schnittdarstellung entlang der Linie A-A;
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5a bis c die Ordnermechanik gemäß 4a bis c mit leicht angehobenem Betätigungshebel in einer Seitenansicht, einer Rückansicht und in Schnittdarstellung entlang der Linie B-B;
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6a bis c die Ordnermechanik gemäß 4a bis c mit verschwenktem Umlegebügel in einer Seitenansicht, einer Rückansicht und in Schnittdarstellung entlang der Linie C-C;
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7a bis c die Ordnermechanik gemäß 4a bis c mit um ca. 180° verschwenktem Betätigungshebel in einer Seitenansicht, einer Rückansicht und in Schnittdarstellung entlang der Linie D-D;
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8 ein Diagramm mit über dem Schwenkwinkel des Betätigungshebels aufgetragener Öffnungsweite und Verschiebungsweg des Umlegebügels und
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9a bis d die Kupplung der freien Enden der Aufreihstifte und der Umlegeschenkel in vier verschiedenen Darstellungen.
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Die in 1 bis 3 dargestellte, für einen Briefordner bestimmte Ordnermechanik 10 weist eine Grundplatte 12 aus Blech auf, von der aus zwei Aufreihstifte 14 nahezu senkrecht überstehen. Im Abstand von den Aufreihstiften 14 ist ein Umlegebügel 16 verschwenkbar an der Grundplatte 12 gelagert, der zwei Umlegeschenkel 18 aufweist, die in einer Schließstellung (1a bis c) paarweise mit den Aufreihstiften 14 gekuppelt sind. Die Umlegeschenkel 18 werden durch einen Lagersteg 20 miteinander verbunden, der ausgehend von den Umlegeschenkeln 18 zwei gerade verlaufende Lagerpartien 22 aufweist, die in Lagerelementen 24 der Grundplatte 12 gelagert sind und eine Schwenkachse 26 des Umlegebügels 16 bilden. Die Lagerpartien 22 sind durch eine Kröpfung 28 miteinander verbunden, die in Richtung zu den Aufreihstiften 14 vorsteht. Die Kröpfung 28 weist eine im wesentlichen in Richtung der Schwenkachse 26 verlaufende Mittelpartie 30 auf sowie die Mittelpartie 30 mit den Lagerpartien 22 verbindende Kröpfungsschenkel 32.
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Im Bereich zwischen den Aufreihstiften 14 und dem Umlegebügel 16 steht ein Lagerschild 34 nahezu senkrecht über die Grundplatte 12 über. Das Lagerschild 34 ist einstückig mit der Grundplatte 12 verbunden und gegen diese um etwa 90° abgekantet. Am Lagerschild 34 ist ein Betätigungshebel 36 um eine etwa senkrecht zur Schwenkachse 26 verlaufende Lagerachse 38 verschwenkbar angelenkt. Der Betätigungshebel 36, der an seinem freien Ende einen Handgriff 40 aufweist, ist zwischen einer Schließstellung (1a bis c) und einer Offenstellung (3a bis c) begrenzt verschwenkbar. Über einen aufgesetzten Gleitschuh 42 aus Kunststoff als Niederhalteorgan wirkt der Betätigungshebel 36 auf die Mittelpartie 30 der Kröpfung 28 und drückt diese entgegen der Kraft einer in der Grundplatte 12 gelagerten Blattfeder 44 nieder. Der Gleitschuh 42 ist so geformt, dass ein Verschwenken des Betätigungshebels 36 die Kröpfung 28 teilweise freigibt, so dass diese durch die Blattfeder 44 angehoben wird, woraus eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse 26 zum Öffnen des Umlegebügels 16 resultiert.
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Die Aufreihstifte 14 und die Umlegeschenkel 18 sind an ihren freien Enden 46, 48 jeweils mit einander in der Schließstellung paarweise hintergreifenden Haken 50, 52 versehen. Die an den Aufreihstiften 14 angeordneten ersten Haken 50 verjüngen sich zum freien Ende 46 hin unter Bildung einer Auflaufschräge 54. Die zweiten Haken 52 an den freien Enden 48 der Umlegeschenkel 18 weisen dagegen ein stumpfes Ende mit einer senkrecht zur Längserstreckung des Umlegeschenkels 18 verlaufenden Querfläche 56 auf. Eine komplementäre Querfläche 58 ist am ersten Haken 50 im Abstand zu dessen freiern Ende 46 angeordnet. In der Schließstellung (9b) liegen die beiden Querflächen 56, 58 aneinander an und werden durch eine Vorspannung aneinander gedrückt. Desweiteren weisen beide Haken jeweils eine Anlagefläche 80, 62 auf, die jeweils im rechten Winkel zur Längserstreckung des jeweiligen Aufreihstiftes 14 bzw. Umlegeschenkels 18 verläuft. In der Schließstellung (9b) sind die Anlageflächen 60, 62 einander zugewandt. Aufgrund der die Querflächen 56, 58 aneinander drückenden Vorspannungskraft befindet sich ein kleiner Spalt zwischen den Anlageflächen 60, 62. Sie kommen aber aneinander in Anlage, wenn der Umlegebügel 16 mit einer von den Aufreihstiften 14 weg gerichteten Kraft beaufschlagt wird. Die beiden Haken 50, 52 weisen somit jeweils ein Verriegelungsprofil 64, 65 auf, so dass sie formschlüssig ineinander greifen und eine Verzahnung bilden können, die einem unbeabsichtigten Öffnen der Ordnermechanik 10 entgegenwirkt. Die Verriegelungsprofile 64 der ersten Haken 50 weisen dabei in eine Richtung parallel zur Schwenkachse 26, die Verriegelungsprofile 65 der zweiten Haken 52 in die entgegengesetzte Richtung.
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Zum Öffnen der Ordnermechanik 10 müssen die Verriegelungsprofile 64, 65 zunächst außer Eingriff gebracht werden. Dies erfolgt durch eine Linearverschiebung des Umlegebügels 16 entlang der Schwenkachse 26. Zu diesem Zweck weist der Gleitschuh 42 einen als Mitnehmer 66 ausgestalteten und einstückig angeformten Fortsatz auf, der im ersten Ausführungsbeispiel (1 bis 3) als Greifer 68 ausgestaltet ist. Der Greifer 68 erstreckt sich in der Schließstellung (1a bis c) in Richtung zum Handgriff 40 und umgreift den auf der Seite des Handgriffs 40 angeordneten Kröpfungsschenkel 32 an zwei Seiten, so dass eine Wirkfläche 70 an ihm anliegt. Ein Verschwenken des Betätigungshebels 36 führt dazu, dass der Greifer 68 den Kröpfungsschenkel 32 und damit den gesamten Umlegebügel 16 mitnimmt und, wie in 2a, 2c dargestellt, bezüglich der Lagerelemente 24 so weit nach rechts verschiebt, bis die Verriegelungsprofile 64, 65 außer Eingriff sind. Bei einem weiteren Verschwenken der Betätigungshebels 36 kommt der Greifer 68 außer Eingriff mit dem Kröpfungsschenkel 32 (3a bis c), so dass keine weitere Verschiebung des Umlegebügels 16 mehr erfolgt. So lange der Umlegebügel 18 in Richtung der Schwenkachse 26 verschoben wird, erfolgt keine Verschwenkung um die Schwenkachse 26. Der Gleitschuh 42 ist entsprechend gestaltet, so dass während der Längsverschiebung kein Anheben der Kröpfung 28 erfolgt. Beim Schließen der Ordnermechanik 10 wird zunächst der Umlegebügel 16 um die Schwenkachse 26 zurück verschwenkt, indem die Kröpfung 28 durch den Gleitschuh 42 niedergedrückt wird. Sodann kommt der Greifer 68 wieder in Eingriff mit dem Kröpfungsschenkel 32, und die Wirkfläche 70 greift auf der anderen Seite des Kröpfungsschenkels 32 an und schiebt den Umlegebügel 16 wieder zurück in die Ausgangsstellung, so dass die Verriegelungsprofile 64, 65 wieder miteinander in Eingriff kommen. An einer der Wirkfläche 70 abgewandten Außenfläche 72 weist der Greifer 68 eine Auflaufschräge 74 auf, so dass der Kröpfungsschenkel 32 vor dem Angreifen des Greifers 68 auf der Außenfläche 72 abgleiten kann.
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Die Grundplatte 12 weist eine Ausnehmung 76 auf, in die der Greifer 68 in der Schließstellung eingreift. In die Ausnehmung 76 ragt ein von der Grundplatte 12 abgekantetes, elastisches Blechstück 78, das vom Greifer 68 beim Eintauchen in die Ausnehmung 76 entgegen einer elastischen Rückstellkraft verformt wird. Das durch die Abkantung 78 gebildete Federelement drückt den Greifer 68 in der Schließstellung gegen den Kröpfungsschenkel 32, so dass die Haken 52 der Umlegeschenkel 18 gegen die Haken 50 der Aufreihstifte 14 gedrückt und dort unter einer Spannung gehalten werden.
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Die Ordnermechanik 110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel (4 bis 7) unterscheidet sich nur in Details von der Ordnermechanik 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Gleiche Bauteile sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen. Insbesondere sind die Haken 50, 52 so ausgestaltet wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
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Der Hauptunterschied der beiden Ausführungsbeispiele besteht darin, dass der Mitnehmer beim zweiten Ausführungsbeispiel nicht an einem der Kröpfungsschenkel
32, sondern an der Mittelpartie
30 angreift. Die Mittelpartie
30 weist eine Vertiefung
80 auf, von deren Boden
82 sich zwei Flanken
84,
86 aus erstrecken. Zum Öffnen greift der als radial abstehender Höcker
88 ausgebildete und einstückig angeformte Mitnehmer in die Vertiefung
80 ein und nimmt diese durch Reib- und Formschluss bei einem Verschwenken des Handhebels
36 mit (
5c) bis er durch weiteres Verschwenken des Betätigungshebels
36 außer Eingriff mit der Vertiefung
80 kommt (
6c). Durch das Mitnehmen der Kröpfung
28 durch den Mitnehmer
88 erfolgt die Längsverschiebung des Umlegebügels
16 entlang der Schwenkachse
26, an die sich die Schwenkbewegung um die Schwenkachse
26 anschließt (
6,
7). Beim Schließen gleitet der Mitnehmer
88 zunächst die in
4 bis
7 rechts angeordnete Flanke
86 hinab, die als Auflaufschräge dient, bis er am Boden
82 angelangt ist, woraufhin die Linearverschiebung entlang der Schwenkachse
26 bis zum ineinandergreifen der Verriegelungsprofile
64,
65 erfolgt. Zuletzt wird der Mitnehmer
88 ein Stück weit die in
4 bis
7 links angeordnete Flanke
84 hinauf bewegt, so dass die Haken
52 der Umlegeschenkel
18 unter einer Vorspannung gegen die Haken
50 der Aufreihstifte
14 gedrückt und gehalten werden. Die Ordnermechanik
110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist als sogenannte 180°-Mechanik ausgebildet, bei der der Betätigungshebel
36 um einen Winkel von etwa 180° verschwenkt werden kann, so dass Schriftgut sowohl auf die Aufreihstifte
14 als auch auf die Umlegeschenkel
18 aufgereiht werden kann (
7a bis c). Zur Ausgestaltung des Niederhalteorgans bzw. Gleitschuhs
42 bei einer 180°-Mechanik wird auf die
EP 1 682 357 B1 Bezug genommen. Es versteht sich von selbst, dass auch die Ordnermechanik
10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel als 180°-Mechanik ausgebildet sein kann.
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In 8 ist über den Schwenkwinkel des Betätigungshebels 36 sowohl die Öffnungsweite, also der Abstand zwischen den freien Enden 46 der Aufreihstifte 14 und den freien Enden 48 der Umlegeschenkel 18 (linke Skala, durchgezogene Linie), als auch die Längsverschiebung des Umlegebügels 16 bezüglich der Grundplatte 12 aus der Schließposition (rechte Skala, gestrichelte Linie) aufgetragen. Aus dem Diagramm geht hervor, dass bei einem Schwenkwinkel von etwa 2° eine Längsverschiebung des Umlegebügels 16 beginnt. Unterhalb des Schwenkwinkels von 2° werden die Umlegeschenkel 18 mit einer Vorspannung gegen die Aufreihstifte 14 gedrückt. Die Linearbewegung des Umlegebügels 16 endet nach einem Weg von knapp 2,5 mm, der den Abstand der Verriegelungsprofile 64, 65 voneinander definiert, wenn diese außer Eingriff sind. Ab einem Verschwenkwinkel des Betätigungshebels 36 von knapp 40° beginnt das Verschwenken des Umlegebügels 16 um die Schwenkachse 26.
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Die bereits oben beschriebene Form der Haken 50, 52 verhindert eine Fehlstellung der Umlegeschenkel 18 bezüglich der Aufreihstifte 14. Wie in 9c gezeigt, kann, wenn die Ordnermechanik 10, 110 leicht verbogen ist, noch ein Schließen dadurch erfolgen, dass das stumpfe Ende 56 des zweiten Hakens 52 auf der Auflaufschräge 54 des ersten Hakens 50 abgleitet, bis die Haken 50, 52 formschlüssig ineinander greifen (9d). Ein weiteres Verschwenken, bei dem die Haken 50, 52 weiter übereinander abgleiten und außer Eingriff kommen, wird dadurch verhindert, dass die beiden Querflächen 56, 58 aneinander anliegen und aufgrund ihrer rechtwinkligen Anordnung zur Längserstreckung des Aufreihstifts 14 bzw. des Umlegeschenkel 18 eine weitere Bewegung des Umlegeschenkels 18 in Richtung zum Aufreihstift 14 verhindern.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten:
Die Erfindung betrifft eine Ordnermechanik 10, 110 mit einer Grundplatte 12, mit zwei im Abstand voneinander an der Grundplatte 12 überstehenden Aufreihstiften 14, mit einem im Abstand von den Aufreihstiften 14 mittels eines Lagerstegs 20 an der Grundplatte 12 zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung um eine Schwenkachse 26 begrenzt verschwenkbar gelagerten Umlegebügel 16, der zwei durch den Lagersteg 20 im Abstand der Aufreihstifte 14 voneinander gehaltene und mit den Aufreihstiften 14 in der Schließstellung paarweise kuppelbare Umlegeschenkel 18 aufweist, wobei der Lagersteg 20 zwei jeweils an einen der Umlegeschenkel 18 anschließende, an der Grundplatte 12 gelagerte Lagerpartien 22, durch die die Schwenkachse 26 verläuft, sowie eine die Lagerpartien 22 miteinander verbindende, gegenüber der Schwenkachse 26 in Richtung zu den Aufreihstiften 14 vorstehende Kröpfung 28 aufweist, wobei die Kröpfung 28 eine im Wesentlichen in Richtung der Schwenkachse 26 verlaufende Mittelpartie (30) und zwei sich von den Enden der Mittelpartie 30 weg bis zu den Lagerpartien 22 erstreckende Kröpfungsschenkel 32 aufweist, mit einer im Bereich zwischen den Aufreihstiften 14 und dem Umlegebügel 16 über die Grundplatte 12 überstehenden und mit ihr verbundenen Lagerschild 34 und mit einem auf der Seite des Umlegebügels 16 am Lagerschild 34 um eine quer zur Schwenkachse 26 verlaufende Lagerachse 38 zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung begrenzt verschwenkbar gelagerten, mit einem Niederhalteorgan 42 auf die Mittelpartie 30 der Kröpfung 28 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 44 einwirkenden Betätigungshebel 36. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Aufreihstifte 14 und die Umlegeschenkel 18 an ihren freien Enden 46, 48 Jeweils mit einander in der Schließstellung paarweise hintergreifenden Haken 50, 52 mit zueinander komplementären Verriegelungsprofilen 64, 65 versehen sind, und dass der Umlegebügel 16 mittels eines auf die Kröpfung 28 wirkenden Mitnehmers 66, 88 des Niederhalteorgans 42 längs der Schwenkachse 26 verschiebbar an der Grundplatte 12 geführt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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