DE102011016643A1

DE102011016643A1 - Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine, Steuereinheit, Computerprogrammprodukt, Computerprogramm sowie Signalfolge

Info

Publication number: DE102011016643A1
Application number: DE201110016643
Authority: DE
Inventors: Martin GIENCKE
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2011-04-09
Filing date: 2011-04-09
Publication date: 2012-10-11

Abstract

Eine Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine (12) eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer Winkelstellung eines Gaspedals (22), Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer von der Brennkraftmaschine (12) bereitgestellten Drehzahl (38) und Unterbrechen einer Kraftstoffversorgung (20) der Brennkraftmaschine (12) in dem Auslösefall, dass sich die Drehzahl (34) bei einer gleichzeitigen Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung und/oder nach einer Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung oberhalb eines definierten Gaspedalschwellwerts erhöht. Dadurch ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine, eine Steuereinheit, ein Computerprogrammprodukt, ein Computerprogramm sowie eine Signalfolge, mit deren Hilfe eine Brennkraftmaschine, insbesondere eine Kraftstoffzufuhr der Brennkraftmaschine und/oder der Brennkraftmaschine, betrieben werden kann.
Um bei einem fahrergeschaltetem Kraftfahrzeug einen gewünschten Gangwechsel bei einem Kraftfahrzeuggetriebes des Kraftfahrzeugs festzustellen, ist es bekannt mit einem Kupplungspedalsensor die Betätigung eines Kupplungspedals zu detektieren. Anschließend wird die Kraftstoffzufuhr unterbrochen, damit an einer mit Hilfe des Kupplungspedals betätigten Getriebekupplung zwischen einem Kraftfahrzeuggetriebe und einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs ein geringeres Drehmoment anliegt und der Gangwechsel komfortabel und ohne Ruckeln erfolgt. Damit ein ohne Kupplungswunsch auf dem Kupplungspedal abgesetzter Fuß des Fahrers nicht zu einer Kraftstoffabschaltung führt, wird gleichzeitig mit einem Gaspedalsensor die Bewegung eines Gaspedals überwacht. Erst wenn sowohl der Kupplungspedalsensor eine Betätigung des Kupplungspedals detektiert als auch der Gaspedalsensor einen starken und schnellen Rückgang der Betätigung des Gaspedals detektiert, wird der von dem Kupplungspedalsensor detektierte Kupplungswunsch verifiziert und eine Kraftstoffabschaltung eingeleitet.
Es besteht ein Bedürfnis den konstruktiven Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug zu vereinfachen.
Mit der vorliegenden technischen Beschreibung werden Maßnahmen angegeben, mit deren Hilfe ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht ist.
Die Maßnahmen werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Steuereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 10, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 13, ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie eine Signalfolge mit den Merkmalen des Anspruchs 15 angegeben. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer Winkelstellung eines Gaspedals, Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer von der Brennkraftmaschine bereitgestellten Drehzahl und Unterbrechen einer Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine in dem Auslösefall, dass sich die Drehzahl bei einer gleichzeitigen Bewegung des Gaspedals in eine Löserichtung und/oder nach einer Bewegung des Gaspedals in eine Löserichtung oberhalb eines definierten Gaspedalschwellwerts erhöht.
Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass eine Drehzahlerhöhung der Brennkraftmaschine trotz gelöstem, das heißt nicht gedrücktem, Gaspedal in der Regel nur dann auftritt, wenn die Brennkraftmaschine aufgrund einer geöffneten Getriebekupplung von einem Kraftfahrzeuggetriebe getrennt ist und die von der Brennkraftmaschine bereitgestellte Leistung nicht mehr über das Kraftfahrzeuggetriebe abgenommen wird. Insbesondere ist für die Brennkraftmaschine eine Fahrkomfortregelung vorgesehen, bei der das von der Brennkraftmaschine abgeforderte Drehmoment nur gedämpft und/oder verzögert der Winkelstellung des Gaspedals folgt, um plötzliche Leistungsschwankungen im normalen Fahrbetrieb zu vermeiden. Diese Fahrkomfortregelung stellt sicher, dass auch bei einem gelösten Gaspedal die Brennkraftmaschine noch eine Zeitspanne lang mit Kraftstoff versorgt wird, so dass in dem Fall eines betätigten Kupplungspedals und einer geöffneten Getriebekupplung eine ansteigende Drehzahl der Brennkraftmaschine detektierbar ist. Hierzu ist es nicht erforderlich einen Kupplungspedalsensor zur Detektion der Betätigung des Kupplungspedals vorzusehen oder einen komplizierten aufgebauten Kupplungspedalsensor durch einen einfacher aufgebauten Kupplungspedalsensor zu ersetzen, der beispielsweise lediglich eine Betätigung aber nicht das Ausmaß einer Betätigung des Kupplungspedals detektiert. Dadurch ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht.
Gleichzeitig kann durch dieses Verfahren rechtzeitig eine unnötige Drehzahlerhöhung der Brennkraftmaschine beim Hochschalten („shift flare”) im Ansatz erkannt werden, wobei diese Erkennung als Auslösefall für eine Kraftstoffunterbrechung verwendet werden kann. Hierbei wird insbesondere eine Fahrkomfortregelung, die anderenfalls zu einem als unangenehm wahrgenommenen shift flare führen würde, ausgeschaltet und/oder zeitweilig suspendiert.
Bei einer Betätigung des Gaspedals wird das Gaspedal von dem Fahrer in Richtung eines Kraftfahrzeugbodens gedrückt, so dass das Gaspedal in einer Betätigungsrichtung um einen Schwenkpunkt geschwenkt wird. Ein Gaspedalwinkel zwischen dem Kraftfahrzeugboden und dem Gaspedal wird dadurch kleiner. Bei einem Lösen des Gaspedals, wenn der Fahren beispielsweise seinen Fuß vom Gaspedal abhebt, wird das Gaspedal beispielsweise mit Hilfe einer Feder entlang einer der Betätigungsrichtung entgegensetzten Löserichtung verschwenkt, wobei der Gaspedalwinkel zwischen dem Kraftfahrzeugboden und dem Gaspedal dadurch größer wird. Der Auslösefall wird festgestellt, wenn die Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine durch ein Lösen des Gaspedals geringer wird und trotzdem eine Drehzahlerhöhung bei der Brennkraftmaschine stattfindet. Ebenfalls kann der Auslösefall festgestellt werden, wenn zuvor das Gaspedal gelöst wurde und sich das Gaspedal oberhalb des Gaspedalschwellwerts für den Gaspedalwinkel befindet, bei dem keine oder nur eine geringfügige Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine eingestellt ist, und dennoch keine Reduzierung sondern eine Erhöhung der Drehzahl erfolgt.
Besonders bevorzugt liegt für das Vorliegen des Auslösefalls für die Drehzahl ein Gradient δ von 1000 U/(mins) ≤ δ ≤ 2750 U/(mins), insbesondere 1250 U/(mins) ≤ δ ≤ 2500 U/(mins), vorzugsweise 1500 U/(mins) ≤ δ ≤ 2250 U/(mins) vor. Ein derartig hoher Gradient für eine sich erhöhende Drehzahl indiziert mit hinreichender Sicherheit einen möglichen shift flare und somit das Vorliegen des Auslösefalls.
Insbesondere liegt der Auslösefall für einen definierten Mindestzeitraum T vor bevor das Unterbrechen der Kraftstoffversorgung erfolgt, wobei für den definierten Mindestzeitraum insbesondere 25 ms ≤ T ≤ 500 ms, vorzugsweise 50 ms ≤ T ≤ 400 ms, weiter bevorzugt 100 ms ≤ T ≤ 300 ms und besonders bevorzugt 150 ms ≤ T ≤ 200 ms beträgt. Der Mindestzeitraum kann lang genug, um eine unbeabsichtigte Drehzahlerhöhung zu detektieren, aber auch kurz genug sein, um einen als unkomfortabel empfundenen shift flare zu vermeiden.
Vorzugsweise erhöht sich für das Vorliegen des Auslösefalls die Drehzahl innerhalb des definierten Mindestzeitraums um einen Betrag Δn von Δn ≥ 25 U/min, insbesondere Δn ≥ 50 U/min, vorzugsweise Δn ≥ 75 U/min und besonders bevorzugt Δn ≥ 100 U/min. Geringfügige beispielsweise durch eine Fahrkomfortregelung verursachte Drehzahlerhöhungen, die nicht durch eine geöffnete Getriebekupplung verursacht sind oder die nicht einen drohenden shift flare indizieren, können dadurch unberücksichtigt bleiben. Dadurch kann insbesondere eine unnötige Deaktivierung einer Fahrkomfortregelung im normalen Fahrbetrieb vermieden werden.
Besonders bevorzugt wird der definierte Mindestzeitraum T abgebrochen und das Vorliegen des Auslösefalls festgestellt, wenn sich die Drehzahl um einen Betrag Δn von Δn ≥ 250 U/min, insbesondere Δn ≥ 200 U/min, vorzugsweise Δn ≥ 150 U/min und besonders bevorzugt Δn ≥ 100 U/min erhöht. In dem Fall, dass sich bei einem Lösen des Gaspedals ein besonders hoher Anstieg der Drehzahl einstellt, ist es nicht erforderlich den gesamten Mindestzeitraum abzuwarten, um die Kraftstoffzufuhr zu unterbrechen. In diesem Fall kann ein drohender shift flare mit ausreichender Sicherheit erkannt werden, so dass das Vorliegen des Auslösefalls umgehend festgestellt werden kann.
Insbesondere wird beim Vorliegen des Auslösefalls ein Gangwechsel bei einem mit der Brennkraftmaschine kuppelbaren Kraftfahrzeuggetriebe veranlasst. Da der Auslösefall eine geöffnete Getriebekupplung indiziert, kann bereits bei der Feststellung des Auslösefalls und nicht erst bei einer Betätigung des Schaltknüppels vorbereitende Maßnahmen für den Gangwechsel eingeleitet werden, beispielsweise Überprüfungen welche Gänge auf Grund der aktuellen Drehzahl gesperrt werden sollten und Ähnliches.
Vorzugsweise wird der Auslösefall ausschließlich durch das Überwachen der Winkelstellung des Gaspedals und das Überwachen der Drehzahl bestimmt. Ein Kupplungspedalsensor wird nicht berücksichtigt, so dass ein auf dem Kupplungspedal abgelegter Fuß des Fahrers, ohne dass der Fahrer das Kupplungspedal betätigen möchte, keine unnötige Abschaltung der Fahrkomfortregelung verursacht.
Besonders bevorzugt gilt für das Vorliegen des Auslösefalls für einen Gradient a der Bewegung des Gaspedals in Löserichtung a ≥ 50°/s, insbesondere a ≥ 100°/s, vorzugsweise a ≥ 150°/s, weiter bevorzugt a ≥ 200°/s und besonders bevorzugt a ≥ 250°/s. Im normalen Fahrbetrieb erfolgende Geschwindigkeitsverringerungen des Kraftfahrzeugs durch ein moderates Lösen des Gaspedals führt dadurch nicht zu einer unnötigen Unterbrechung der Kraftstoffversorgung, sondern nur wenn der Fahrer beispielsweise für einen Gangwechsel in einen höheren Gang den Fuß plötzlich vom Gaspedal nimmt und das Kupplungspedal durchtritt.
Insbesondere weist die Winkelstellung des Gaspedals im vollständig gelösten Zustand einen maximalen Winkelbetrag α_max auf, wobei für den Gaspedalschwellwert α_S α_S/α_max ≥ 0,5, insbesondere α_S/α_max ≥ 0,7, vorzugsweise α_S/α_max ≥ 0,8, weiter bevorzugt α_S/α_max ≥ 0,9 und besonders bevorzugt α_S/α_max ≥ 0,95 gilt. Bei einem derartigen Gaspedalschwellwert kann davon ausgegangen werden, dass der Fahrer keine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs wünscht, so dass eine Unterbrechung der Kraftstoffversorgung zumindest nicht unerwünscht ist oder sogar für die Vorbereitung eines Gangwechsels vorteilhaft ist.
Vorzugsweise liegt für das Vorliegen des Auslösefalls eine Drehzahl n vor, die im Vergleich zu einer Abwürgedrehzahl n₀, bei der die Brennkraftmaschine abgewürgt wird, n/n₀ ≥ 1,1, insbesondere n/n₀ ≥ 1,4, vorzugsweise n/n₀ ≥ 1,8 und besonders bevorzugt n/n₀ ≥ 2,0 beträgt. Dadurch wird vermieden, dass bei einer sowieso sehr geringen Drehzahl durch das Unterbrechen der Kraftstoffversorgung die Brennkraftmaschine abgewürgt wird. Ferner ist bei einer so niedrigen Drehzahl ein shift flare nicht zu befürchten, so dass eine Fahrkomfortregelung nicht unterbrochen werden muss, um einen drohenden shift flare zu vermeiden.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Steuereinheit zum Betrieb einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs zur Durchführung des Verfahrens, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, umfassend ein erster Eingangsport zum Einlesen von Messwerten über die Winkelstellung eines Gaspedals, ein zweiter Eingangsport zum Einlesen von Messwerten über eine von der Brennkraftmaschine bereitgestellten Drehzahl, eine Speichereinheit zum Speichern eines zeitlichen Verlaufs Winkelstellung des Gaspedals und des zeitlichen Verlaufs der Drehzahl der Brennkraftmaschine, eine Rechnereinheit zum Feststellen eines Auslösefalls, wenn sich die Drehzahl bei einer gleichzeitigen Bewegung des Gaspedals in eine Löserichtung und/oder nach einer Bewegung des Gaspedals in eine Löserichtung oberhalb eines definierten Gaspedalschwellwerts erhöht, und ein Ausgangsport zum Unterbrechen einer Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine bei einem Vorliegen des Auslösefalls. Insbesondere wird beim Vorliegen des Auslösefalls eine Fahrkomfortregelung deaktiviert. Dadurch ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht. Die Steuereinrichtung kann insbesondere wie vorstehend anhand des Verfahrens erläutert aus- und weitergebildet sein.
Insbesondere ist ein weiterer Ausgangsport zur Vorbereitung eines Gangwechsels bei einem mit der Brennkraftmaschine kuppelbaren Kraftfahrzeuggetriebe bei Vorliegen des Auslösefalls vorgesehen. Dadurch kann beispielsweise der Ausgangsport mit der Kraftstoffversorgung des Kraftfahrzeugs kommunizieren, während der weitere Ausgangsport mit dem Kraftfahrzeuggetriebe kommunizieren kann, wobei für die jeweilige Kommunikation unterschiedliche angepasste Datenformate und/oder Informationsübertragungsprotokolle verwendet werden können.
Vorzugsweise sind der erste Eingangsport und/oder der zweite Eingangsport und/oder der Ausgangsport und/oder der weitere Ausgangsport mit einem Datenbus, insbesondere einen CAN-Bus, verbunden. Dies ermöglicht die Feststellung des Auslösefalls auch anderen Fahrzeugkomponenten zur Verfügung zu stellen und/oder mit anderen Daten beispielsweise für eine Plausibilitätsprüfung abzugleichen. Insbesondere ist es möglich die Messwerte über die Winkelstellung des Gaspedals und über die Drehzahl der Brennkraftmaschine über den Datenbus einzulesen. Zusätzlich oder alternativ kann der Eingangsport und/oder der Ausgangsport vorzugsweise ausschließlich mit einem Motorsteuergerät verbunden sein, um besonders schnell Daten austauschen zu können.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das vorstehend beschriebene Verfahren durchzuführen, wenn das Programmprodukt auf einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit, ausgeführt wird. Die Steuereinheit kann wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein. Mit Hilfe des Computerprogrammprodukts ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Computerprogramm mit kodierten Anweisungen zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit, ausgeführt wird. Die Steuereinheit kann wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein. Mit Hilfe des Computerprogramms ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht. Das Computerprogramm kann insbesondere auf dem vorstehend beschriebenen Computerprogrammprodukt, beispielsweise eine Diskette, CD-ROM, DVD, Speicher, eine an das Internet angeschlossene Rechnereinheit, gespeichert sein. Das Computerprogramm kann insbesondere als eine kompilierte oder unkompilierte Datenfolge ausgestaltet sein, die vorzugsweise auf einer höheren, insbesondere objekt-basierten Computersprache, wie beispielsweise C, C++, Java, Smalltalk, Pascal, Turbo Pascal basiert.
Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Signalfolge mit computerlesbaren Anweisungen zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, wenn die Signalfolge von einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit, verarbeitet wird. Die Steuereinheit kann wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein. Mit Hilfe der Signalfolge ist ein geringer konstruktiver Aufwand für die Durchführung eines Gangwechsels bei einem Kraftfahrzeug ermöglicht. Die Signalfolge kann insbesondere mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Computerprogramms und/oder mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Computerprogrammprodukts erzeugt werden. Die Signalfolge kann als elektrische Impulse und/oder elektromagnetische Welle und/oder optische Impulse drahtlos oder drahtgebunden bereitgestellt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
1: eine schematische Prinzipdarstellung eines Antriebstrangs und
2: ein schematisches Diagramm des zeitlichen Verlaufs von Parametern einer in 1 dargestellten Steuereinheit.
Der in 1 dargestellte Antriebsstrang 10 weist eine Brennkraftmaschine 12 mit einer Kurbelwelle 14 auf, die über eine Getriebekupplung 16 mit einem Kraftfahrzeuggetriebe 18 gekuppelt werden kann. Die Brennkraftmaschine 12 kann über eine Kraftstoffversorgung 20 mit Kraftstoff versorgt werden. Die von der Kraftstoffversorgung 20 bereitgestellte Kraftstoffmenge entspricht im Wesentlichen einer Pedalstellung eines Gaspedals 22, wobei die tatsächliche Kraftstoffmenge mit Hilfe einer Fahrkomfortregelung modifiziert wird, um plötzliche ruckartige Lastwechsel bei der Brennkraftmaschine 12 zu vermeiden. Zwischen dem Gaspedal 22 und einem Kraftfahrzeugboden 24 wird ein Gaspedalwinkel α eingeschlossen, der mit Hilfe eines Gaspedalsensors 26 gemessen und zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr der Kraftstoffversorgung 20 zugeführt werden kann.
Der von dem Gaspedalsensor 26 gemessene Gaspedalwinkel α kann über einen ersten Eingangsport 28 einer Steuereinheit 30 zugeführt werden, wo der zeitliche Verlauf des Gaspedalwinkels α nach dem FIFO-Prinzip in einer Speichereinheit 32 gespeichert werden kann. Ferner kann eine Drehzahl 34 der Kurbelwelle 14 von einem Drehzahlgeber 36 gemessen werden, der die Drehzahl 34 der Kurbelwelle 14 misst. Die von dem Drehzahlgeber 36 gemessene Drehzahl 34 kann über einen zweiten Eingangsport 38 der Steuereinheit 30 zugeführt werden, wo der zeitliche Verlauf der Drehzahl 34 nach dem FIFO-Prinzip in der Speichereinheit 32 gespeichert werden kann. Mit Hilfe der in der Speichereinheit 32 gespeicherten Messwerte kann eine Rechnereinheit 40 der Steuereinheit 30 berechnen, ob ein shift flare droht und in diesem Fall einen Auslösefall feststellen, bei dessen Vorliegen über einen Ausgangsport 42 die Kraftstoffversorgung 20 unmittelbar unterbrochen werden kann. Da die Feststellung des Auslösefalls eine geöffnete Getriebekupplung 16 indizieren kann, kann gleichzeitig über einen weiteren Ausgangsport 44 ein Gangwechsel in dem Kraftfahrzeuggetriebe veranlasst werden.
Das Verfahren, nach dem die Steuereinheit 30 arbeitet, kann als Computerprogramm 46 auf einem Computerprogrammprodukt 48 in Form eines Datenspeichers gespeichert sein und als Signalfolge 50 die Steuereinheit 30 betreiben. Das Computerprogrammprodukt 48 kann auch Teil der Steuereinheit 30 sein, beispielsweise als Rechnereinheit 40 der Steuereinheit 30.
In 2 ist der zeitliche Verlauf der Drehzahl 34, des Gaspedalwinkels α sowie ein Kraftstoffversorgungssignal 52 dargestellt, wobei der Gaspedalwinkel α in diesem Diagramm derart dargestellt ist, dass der Gaspedalwinkel α im vollständig gelösten Zustand Null beträgt und im vollständig Betätigten Zustand des Gaspedals 22 maximal ist.
Ein plötzlicher Rückgang des Gaspedalswinkels α, wenn der Fahrer seinen Fuß 54 vom Gaspedal 22 abhebt, führt aufgrund der Fahrkomfortregelung nicht sofort zu einem Rückgang der Drehzahl 34, da das Kraftstoffversorgungssignal 52 noch eine weitere Kraftstoffversorgung veranlasst. Ein nachfolgendes Öffnen der Getriebekupplung 16 führt zu einem Knick 56 im zeitlichen Verlauf der Drehzahl 56, wonach die Drehzahl 56 mit einem deutlich erhöhten Gradienten ansteigt. Dies kann von der Steuereinheit 30 umgehend als ein drohender shift flare erkannt werden, woraufhin das Vorliegen des Auslösefalls festgestellt wird und umgehend die Kraftstoffversorgung 20 unterbrochen wird, wie an dem Kraftstoffversorgungssignal 52 abgelesen werden kann. Die Unterbrechung der Kraftstoffversorgung 20 erfolgt nur wenige ms nach dem durch das Öffnen der Getriebekupplung 16 verursachten Knick 56, so dass lediglich eine geringe Drehzahlerhöhung von ca. 150 U/min erfolgt, die bei einem Hochschalten nicht als signifikant unkomfortabel empfunden wird.
Während zumindest ein beispielhaftes Ausführungsbeispiel in der vorstehenden Beschreibung näher erläutert wurde, sollte anerkannt werden, dass eine Vielzahl von Variationen möglich sind. Die Ausführungsbeispiele in der Beschreibung geben dem Fachmann eine nützliche Erläuterung an die Hand, um zumindest ein Ausführungsbeispiel zu verwirklichen, wobei Änderungen in Funktion und Anordnung der in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche und deren Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste

10: Antriebsstrang
12: Brennkraftmaschine
14: Kurbelwelle
16: Getriebekupplung
18: Kraftfahrzeuggetriebe
20: Kraftstoffversorgung
22: Gaspedal
24: Kraftfahrzeugboden
26: Gaspedalsensors
28: Eingangsport
30: Steuereinheit
32: Speichereinheit
34: Drehzahl
36: Drehzahlgeber
38: zweiter Eingangsport
40: Rechnereinheit
42: Ausgangsport
44: weiterer Ausgangsport
46: Computerprogramm
48: Computerprogrammprodukt
50: Signalfolge
52: Kraftstoffversorgungssignal
54: Fuß
56: Knick

Claims

Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine (12) eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer Winkelstellung eines Gaspedals (22), Überwachen des zeitlichen Verlaufs einer von der Brennkraftmaschine bereitgestellten Drehzahl (34) und Unterbrechen einer Kraftstoffversorgung (20) der Brennkraftmaschine (12) in dem Auslösefall, dass sich die Drehzahl (34) bei einer gleichzeitigen Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung und/oder nach einer Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung oberhalb eines definierten Gaspedalschwellwerts erhöht.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem für das Vorliegen des Auslösefalls für die Drehzahl (34) ein Gradient δ von 1000 U/(mins) ≤ δ ≤ 2750 U/(mins), insbesondere 1250 U/(mins) ≤ δ ≤ 2500 U/(mins), vorzugsweise 1500 U/(mins) ≤ δ ≤ 2250 U/(mins) vorliegt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Auslösefall für einen definierten Mindestzeitraum T vorliegt bevor das Unterbrechen der Kraftstoffversorgung (20) erfolgt, wobei für den definierten Mindestzeitraum insbesondere 25 ms ≤ T ≤ 500 ms, vorzugsweise 50 ms ≤ T ≤ 400 ms, weiter bevorzugt 100 ms ≤ T ≤ 300 ms und besonders bevorzugt 150 ms ≤ T ≤ 200 ms beträgt.
Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der definierte Mindestzeitraum T abgebrochen und das Vorliegen des Auslösefalls festgestellt wird, wenn sich die Drehzahl um einen Betrag Δn von Δn ≥ 250 U/min, insbesondere Δn ≥ 200 U/min, vorzugsweise Δn ≥ 150 U/min und besonders bevorzugt Δn ≥ 100 U/min erhöht.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem beim Vorliegen des Auslösefalls ein Gangwechsel bei einem mit der Brennkraftmaschine (12) kuppelbaren Kraftfahrzeuggetriebe (18) veranlasst wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Auslösefall ausschließlich durch das Überwachen der Winkelstellung des Gaspedals (22) und das Überwachen der Drehzahl (34) bestimmt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem für das Vorliegen des Auslösefalls für einen Gradient a der Bewegung des Gaspedals (22) in Löserichtung a ≥ 50°/s, insbesondere a ≥ 100°/s, vorzugsweise a ≥ 150°/s, weiter bevorzugt a ≥ 200°/s und besonders bevorzugt a ≥ 250°/s gilt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Winkelstellung des Gaspedals (22) im vollständig gelösten Zustand einen maximalen Winkelbetrag α_max aufweist, wobei für den Gaspedalschwellwert α_S α_S/α_max ≥ 0,5, insbesondere α_S/α_max ≥ 0,7, vorzugsweise α_S/α_max ≥ 0,8, weiter bevorzugt α_S/α_max ≥ 0,9 und besonders bevorzugt α_S/α_max ≥ 0,95 gilt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem für das Vorliegen des Auslösefalls eine Drehzahl n vorliegt, die im Vergleich zu einer Abwürgedrehzahl n₀, bei der die Brennkraftmaschine (12) abgewürgt wird, n/n₀ ≥ 1,1, insbesondere n/n₀ ≥ 1,4, vorzugsweise n/n₀ ≥ 1,8 und besonders bevorzugt n/n₀ ≥ 2,0 beträgt.
Steuereinheit zum Betrieb einer Brennkraftmaschine (12) eines Kraftfahrzeugs zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend ein erster Eingangsport (28) zum Einlesen von Messwerten über die Winkelstellung eines Gaspedals (22), ein zweiter Eingangsport (38) zum Einlesen von Messwerten über eine von der Brennkraftmaschine (12) bereitgestellten Drehzahl (34), eine Speichereinheit (32) zum Speichern eines zeitlichen Verlaufs Winkelstellung des Gaspedals (22) und des zeitlichen Verlaufs der Drehzahl (34) der Brennkraftmaschine (12), eine Rechnereinheit (40) zum Feststellen eines Auslösefalls, wenn sich die Drehzahl (34) bei einer gleichzeitigen Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung und/oder nach einer Bewegung des Gaspedals (22) in eine Löserichtung oberhalb eines definierten Gaspedalschwellwerts erhöht, und ein Ausgangsport (42) zum Unterbrechen einer Kraftstoffversorgung (20) der Brennkraftmaschine (12) bei einem Vorliegen des Auslösefalls.
Steuereinheit nach Anspruch 10, wobei ein weiterer Ausgangsport (44) zur Vorbereitung eines Gangwechsels bei einem mit der Brennkraftmaschine (12) kuppelbaren Kraftfahrzeuggetriebe (18) bei Vorliegen des Auslösefalls vorgesehen ist.
Steuereinheit nach Anspruch 10 oder 11, wobei der erste Eingangsport (28) und/oder der zweite Eingangsport (387) und/oder der Ausgangsport (42) und/oder der weitere Ausgangsport (44) mit einem Datenbus, insbesondere einen CAN-Bus, verbunden ist.
Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit (30) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, ausgeführt wird.
Computerprogramm mit kodierten Anweisungen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wenn das Computerprogramm auf einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit (30) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, ausgeführt wird.
Signalfolge mit computerlesbaren Anweisungen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wenn die Signalfolge von einem Computer, insbesondere einer Steuereinheit (30) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, verarbeitet wird.