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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern der Bearbeitung eines Werkstücks mittels eines hochenergetischen Bearbeitungsstrahls.
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Schweiß-, Schneid-, oder Trennbearbeitungen lassen sich mit auf eine Oberfläche eines zu bearbeitenden Werkstücks fokussierten hochenergetischen Bearbeitungsstrahlen, wie Elektronenstrahlen oder Laserstrahlen präzise durchführen. Dabei ist eine Online-Qualitätskontrolle der jeweiligen Bearbeitung durch elektronische Auswertung eines Bildes der Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls auf das Werkstück möglich. Voraussetzung für eine gute Qualitätskontrolle ist ein aussagekräftiges Bild der Auftreffstelle, wobei in vielen Anwendungsfällen die Ist-Auftreffstelle mit einer Soll-Auftreffstelle, beispielsweise einer Fuge zwischen zwei Werkstücken, übereinstimmen muss. Weiter besteht häufig die Notwendigkeit, für eine einwandfreie Qualitätskontrolle zusätzlich ein Bild der Auftreffstelle zu haben, das nicht durch Rückstreuung des Bearbeitungsstrahls erzeugt wird, sondern das durch Beleuchtung der Auftreffstelle mit einem auf die Auftreffstelle fokussierten Beleuchtungsstrahl erzeugt wird.
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Aus der
DE 20 2007 018 689 U1 ist ein System zur aktiven Nachregelung der Fokusposition bei Optiken für Hochleistungs-Laserstrahlung zur Lasermaterialbearbeitung bekannt, das einen Sensor zur Ermittlung der Fokusposition und einen Steuerrechner enthält, der die Sensordaten verarbeitet und daraus Korrekturdaten ermittelt, entsprechend denen zumindest Teile der Optik zur Veränderung der Fokusposition parallel zur optischen Achse verschoben werden.
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Aus der
WO 2011/009594 A1 ist ein Laserbearbeitungskopf mit einer Kamera mit einer vor der Kamera im Strahlengang angeordneten Abbildungsoptik zur Beobachtung eines Bearbeitungsbereiches eines mittels des Laserstrahls zu bearbeitenden Werkstückstücks bekannt. Eine Fokussieroptik dient zur Fokussierung des Laserstrahls auf die Werkstückoberfläche und eine Auswerteeinheit ist dazu ausgebildet, die Abbildungsoptik bei einer Veränderung ihrer Brennweite in Richtung ihrer optischen Achse zu verstellen, um das Kamerabild wieder scharf einzustellen. Eine Veränderung der Brennweite kann durch eine Erwärmung der Fokussieroptik verursacht werden.
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Aus der
DE 10 2009 057 209 A1 ist eine mit einer Scanner-Optik ausgestattete Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laser, insbesondere zum Laserschweißen, bekannt. Die Vorrichtung enthält einen mit der Scanner-Optik mitbeweglichen Bildsensor, der optisch in einen mit der Bearbeitungsposition auf dem Werkstück beginnenden Teilbereich des Strahlengangs der Scanner-Optik eingebunden ist, und mindestens einen mit der Scanner-Optik mitbeweglichen Projektor, der dazu dient, Messlicht in Form von Messstrukturen auf das zu bearbeitende Werkstück zu projizieren. Der Bildsensor ist empfindlich im Wellenlängenbereich des vom Projektor abgestrahlten Messlichts und auf der dem Strahlengang abgewandten Seite einer Ablenkungseinheit, die für den Wellenlängenbereich des vom Projektor abgestrahlten Lichts durchlässig ist und Licht des Wellenlängenbereiches des vom Bearbeitungslaser ausgestrahlten Lichts reflektiert, angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern der Bearbeitung eines Werkstücks mittels eines hochenergetischen Bearbeitungsstrahls zu schaffen, das bzw. die bei einfacher Durchführung bzw. kompaktem Aufbau gute Voraussetzungen für eine Qualitätskontrolle der Bearbeitung des Werkstücks mit dem hochenergetischen Bearbeitungsstrahl ermöglicht.
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Der Anspruch 1 ist auf ein Merkmal zur Lösung der das Verfahren betreffenden Erfindungsaufgabe gerichtet. Der Einsatz einer senkrecht zu ihrer optischen Achse beweglichen Linse ermöglicht in einfacher Weise Einstellungen von bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Strahlen. Dabei erfolgt die Bewegung der Linse vorteilhaft in einer senkrecht zu ihrer optischen Achse geneigten Ebene. Die Bewegungsrichtung kann aber auch schräg zur optischen Achse erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit den Merkmalen der auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche in vorteilhafter Weise weitergebildet.
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Der Anspruch 9 ist auf eine Vorrichtung zur Lösung des diesbezüglichen Teils der Erfindungsaufgabe gerichtet.
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Die Vorrichtung gemäß dem Anspruch 9 wird mit den Merkmalen des Anspruchs 10 in vorteilhafterweise weitergebildet.
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Die Ansprüche 11 und 12 kennzeichnen weitere Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Lösung des diesbezüglichen Teils der Erfindungsaufgabe.
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Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen werden mit den Merkmalen der Ansprüche 13 bis 15 weiter gebildet.
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Die Erfindung ermöglicht durch die Bewegung einer von dem Bearbeitungsstrahl oder dem Beleuchtungsstrahl durchstrahlten Linse eine gesteuerte Verschiebung der Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls auf das Werkstück bzw. der vom Beleuchtungsstrahl beleuchteten Stelle des Werkstücks längs der Oberfläche des Werkstücks, wodurch eine Online-Nachführung des Bearbeitungsstrahls entsprechend einem vorgegebenen Bearbeitungsweg auf der Oberfläche des Werkstücks bzw. eine Nachführung des Beleuchtungsstrahls derart, dass die Auftreffstelle beleuchtet wird, möglich ist. Die Steuerung der Bewegung erfolgt bevorzugt durch elektronische Auswertung eines ortsauflösenden Bildes eines Bereiches der Werkstückoberfläche, der die Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls sowie ggfs. zusätzlich das Beleuchtungsfeld eines Beleuchtungsstrahls und/oder eine Soll-Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls als zu bearbeitende Stelle des Werkstücks enthält. Zusätzlich ermöglicht die Erfindung eine Überwachung der Qualität der Bearbeitung des Werkstücks mit dem Bearbeitungsstrahl.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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In den Figuren stellen dar:
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1 eine Prinzipansicht einer Vorrichtung zur Bearbeitung eines Werkstücks mittels eines hochenergetischen Bearbeitungsstrahls,
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2 eine abgeänderte Ausführungsform einer Bearbeitungsvorrichtung, und
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3 eine weitere Ausführungsform einer Bearbeitungsvorrichtung.
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1 zeigt schematisch in Seitenansicht eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Bearbeitung eines Werkstücks mittels eines hochenergetischen Bearbeitungsstrahls.
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Im dargestellten Beispiel wird aus einer Lichtleiterfaser 10 austretendes hochenergetisches Laserlicht von einem Kollimator, beispielsweise einer Kollimatorlinse, in einen vorzugsweise zumindest annähernd parallelen Bearbeitungsstrahl 14 umgewandelt. Der Bearbeitungsstrahl 14 wird von einem vorzugsweise dichroitischen Spiegel 16 vorzugsweise parallel zur optischen Achse O einer Fokuslinse 18 reflektiert. In der Brennebene der Fokuslinse 18 befindet sich ein mit dem Bearbeitungsstrahl 14 zu bearbeitendes Werkstück 20. Nach Durchtritt durch die Fokuslinse 18 wird der Bearbeitungsstrahl auf die Oberfläche des Werkstücks 20 fokussiert bzw. gebündelt und trifft in einer Auftreffstelle A auf das Werkstück auf.
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Auf der von der Fokuslinse 18 abgewandten Seite des Spiegels 16 befindet sich eine Optik 22 einer insgesamt mit 24 bezeichneten Überwachungskamera mit einem Sensorfeld 26 zur Aufnahme eines elektronisch speicherbaren und auswertbaren Bildes. Die Kamera 24 ist derart ausgerichtet, dass ihre optische Achse O mit der Mittellinie M des vom Spiegel 16 zur Fokuslinse 18 hin gespiegelten Bearbeitungsstrahls zusammenfallt. Die Optik 22 ist derart eingestellt, dass paralleles einfallendes Licht auf das Sensorfeld 26 fokussiert wird.
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Die Fokuslinse 18 ist innerhalb einer ortsfesten Halterung 30 mittels einer Antriebsvorrichtung 32 senkrecht zur Mittellinie M bzw. optischen Achse O bewegbar.
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An der Halterung 30 ist eine Zielführungskamera 34 mit integrierter Lichtquelle zum Beleuchten der Oberfläche des Werkstücks 20 montiert. Die Zielführungskamera 34 enthält eine Bildplatte bzw. ein Sensorfeld zum Aufnehmen eines elektronisch auswertbaren, ortsauflösenden Bildes der Werkstückoberfläche.
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Zur Auswertung und Steuerung der verschiedenen Vorrichtungen dient eine elektronische Aus wert- und Steuereinheit 36, deren Eingänge 38 mit dem Sensorfeld 26 der Überwachungskamera 24 und dem Sensorfeld der Zielführungskamera 34 verbunden sind und deren Ausgänge 40 mit der Antriebsvorrichtung 32 und der Lichtquelle 35 verbunden sind.
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Die Funktion der Vorrichtung ist beispielsweise wie folgt:
Sei zunächst angenommen, die Fokuslinse 18 befinde sich in einer Stellung, in der ihre optische Achse O mit der Mittellinie M des Bearbeitungsstrahls 14 zusammenfallt. Der Bearbeitungsstrahl 14 wird dann auf eine Auftreffstelle A auf der Oberfläche des Werkstücks 20 fokussiert, die nicht einer erwünschten Auftreff- bzw. Bearbeitungsstelle entspricht, beispielsweise einer am Werkstück 20 vorhandenen Naht oder Fuge, die im Folgenden als Bearbeitungslinie N bezeichnet wird und die mit dem Bearbeitungsstrahl, beispielsweise einem hochenergetischen Laserstrahl, verschweißt bzw. bearbeitet werden soll. Die Bearbeitungslinie N kann auch eine Linie sein, längs der die Werkstückoberfläche umgeschmolzen oder gehärtet werden soll.
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Vor Beginn einer Bearbeitung wird von der Einheit 36 gesteuert die Lichtquelle 35 eingeschaltet und der Laser (nicht dargestellt) zur Erzeugung des Bearbeitungsstrahls kurzzeitig mit verminderter Leistung aktiviert. Die Zielführungskamera 34 nimmt somit ein Bild der Oberfläche des Werkstücks 20 auf, auf dem die Bearbeitungslinie N und die Auftreffstelle A des mit verminderter Leistung abgestrahlten Bearbeitungsstrahls 14 sichtbar sind. In der Auswert- und Steuereinheit 36 werden der Abstand zwischen den Stellen A und N sowie die Richtung des Abstandes ermittelt und ein Steuersignal erzeugt, mit dem die Antriebsvorrichtung 32 derart betätigt wird, dass die Fokuslinse 18 gemäß 1 um die Strecke a, die dem Abstand zwischen der Auftreffstelle A bei mit der Mittellinie M zusammenfallender optischen Achse O und der Bearbeitungslinie N entspricht, bewegt wird. Im dargestellten Beispiel liegen A und N in der Papierebene. Bei 2-dimensionaler Verstellbarkeit der Fokuslinse 18 kann der Abstand jedwelche Richtung in der Ebene senkrecht zur optischen Achse O haben. In der dargestellten Position der Fokuslinse 18 fallt die Auftreffstelle A mit der Bearbeitungslinie N zusammen, so dass von der Einheit 36 der nicht dargestellte Laser mit voller Leistung aktiviert werden kann und die Bearbeitung der Bearbeitungslinie N mit Hilfe des Bearbeitungsstrahls 14 erfolgen kann.
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Mittels der erläuterten Verschiebbarkeit der Fokuslinse 18 senkrecht zur Richtung des Bearbeitungsstrahls können somit Fehlausrichtungen zwischen dem Werkstück 20 und der Bearbeitungsvorrichtung ausgeglichen werden und ohne eine Relativbewegung zwischen dem Werkstück 20 und der Bearbeitungsvorrichtung, die die Kameras 24 und 34, den Spiegel 16, den Kollimator 12, die Halterung 30 mit Antriebsvorrichtung 32 und die Fokuslinse 18 enthält, kann eine Verstellung der Auftreffstelle A über einen Bereich erfolgen, der durch die Verschiebbarkeit der Fokuslinse 18 innerhalb der Halterung 30 begrenzt sind.
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Die Qualität der Bearbeitung, beispielsweise einer Laserschweißung oder eines Laserschnitts, kann durch Auswertung des von der Überwachungskamera 24 aufgenommenen Bildes der Auftreffstelle A online erfolgen, wobei die geometrische Größe der Auftreffstelle A, die Farbe der Auftreffstelle A, die Helligkeit ohne und mit zusätzlicher Beleuchtung, das Reflexionsprofil des in Richtung der Kamera reflektierten Lichts und ggfs. weitere Größen Schlüsse über die Schweißqualität und die Lage der Auftreffstelle relativ zu der Sollbearbeitungsstelle, beispielsweise der Bearbeitungslinie N, zulassen.
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Die beschriebene Vorrichtung kann in vielfältiger Weise abgeändert werden. Beispielsweise kann eine fest mit der Linse verbundene, nicht dargestellte Beleuchtungsquelle vorgesehen sein, die in den Brennpunkt der Linse und damit die jeweilige Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls ein Beleuchtungsfeld erzeugt, so dass auf dem Sensorfeld 26 der Überwachungskamera 24 Bilder der jeweiligen Bearbeitungsstelle erzeugt werden können, die von der reflektierten bzw. rückgestreuten Strahlung des Bearbeitungsstrahls und/oder von der durch die Bearbeitung entstehende Sekundärstrahlung erzeugt werden und, aus anderem Winkel, von dem Beleuchtungsstrahl erzeugt werden. Die Auswertung dieser Bilder lässt besonders gute Rückschlüsse auf die Bearbeitungsqualität zu.
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Bei Vorhandensein einer solchen relativ starken Beleuchtungsquelle, die am Ort der Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls ein Beleuchtungsfeld erzeugt, kann die Zielführungskamera 34 entfallen, wenn von der Überwachungskamera 26 ein Bild aufgenommen wird, das das Beleuchtungsfeld, in dessen Mitte die Auftreffstelle liegt, und die Bearbeitungslinie N zeigt. Durch Auswertung dieses Bildes kann die Auftreffstelle zur Deckung mit der Bearbeitungslinie N gebracht werden. Des Weiteren erlaubt ein solches Bild den Einsatz der Überwachungskamera 24 auch als Zielführungskamera, da auf dem Bild nicht nur die Auftreffstelle A sondern auch ein Bereich der Bearbeitungslinie N sichtbar ist, längs der die Auftreffstelle geführt werden soll.
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Eine Beleuchtungsquelle kann vollständig entfallen, wenn die Bildauswertung der Überwachungskamera nicht nur die Qualitätsüberwachung der Bearbeitung sondern auch eine örtliche Übereinstimmung der Bearbeitungsstelle mit einer Sollbearbeitungsstelle, wie der Bearbeitungslinie, ermöglicht. Die Fokuslinie 18 wird bei nicht vorhandener Übereinstimmung entsprechend verstellt.
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Wenn die Länge der Bearbeitungslinie N, längs der eine Bearbeitung erfolgen soll, den Verstellbereich der Fokuslinse 18 übersteigt, kann die Auswertung des Bildes der Überwachungskamera 24 zur Steuerung einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung eingesetzt werden, mit der die Bearbeitungsvorrichtung insgesamt relativ zum Werkstück 20 bewegt werden kann.
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Die Antriebsvorrichtung 32 kann derart ausgebildet sein, dass die Fokuslinse 18 relativ zur Halterung 30 lediglich linear verschiebbar ist, oder dass sie in der gesamten zur optischen Achse O senkrechten Ebene verschiebbar ist. Zusätzlich kann die Fokuslinse 18 parallel zur optischen Achse O beweglich sein, um Abstandstoleranzen zur Oberfläche des Werkstücks 20 auszugleichen.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die einzige Fokuslinse 18 beweglich. Es versteht sich, dass auch optische Systeme mit mehreren Linsen verwendet werden können, von denen wenigstens eine in Querrichtung der optischen Achse des Linsensystems verschiebbar ist.
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Für eine genaue Erkennung etwaiger Strukturen auf der Oberfläche des Werkstücks 20 kann die Lichtquelle 35 die Oberfläche des Werkstücks 20 in an sich bekannter Weise mit strukturiertem Licht, beispielsweise einem Liniengitter, beleuchten. Eine Naht, Stufe oder Kante an dem Werkstück 20 kann dann durch elektronische Bildauswertung einfacher bestimmt werden.
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Die Position einer zu bearbeitenden Fügekante oder sonstigen Bearbeitungslinie an dem Werkstück 20 muss nicht zwangsläufig mittels optischer Bildauswertung ermittelt werden, sondern kann beispielsweise mit einem ortsauflösenden Wirbelstromsensor erfasst werden und elektronisch dem von der Sensorplatte 26 aufgenommenen Bild überlagert werden. Auch andere Sensoren, wie kapazitive Sensoren, Ultraschallsensoren usw. sowie mit Berührung arbeitende Sensoren sind möglich.
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Die Lichtquelle 35 und deren Anordnung können vielfältig variiert werden. Beispielsweise können um die Fokuslinse 18 herum mehrere Lichtquellen angeordnet werden.
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Eine lichtstarke Beleuchtungslichtquelle, die zur Erzeugung eines Bildes der Bearbeitungsstelle A in der Überwachungskamera dient, kann derart ausgebildet sein, dass ihr Licht beispielsweise über einen halbdurchlässigen Spiegel in den Bearbeitungsstrahl 14 eingekoppelt wird, wobei das Beleuchtungslicht nicht parallel sein muss, sondern der eingekoppelte Beleuchtungsstrahl eine leichte Divergenz haben kann, so dass auf der Werkstückoberfläche 20 ein im Vergleich zur Auftreffstelle A des Bearbeitungsstrahls größeres Beleuchtungsfeld entsteht, das bei Verschiebung der Fokuslinse 18 mitwandert.
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2 zeigt eine gegenüber 1 abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung, die sich von der der 1 dadurch unterscheidet, dass der dichroitische Spiegel 16 fehlt und ein in die Überwachungskamera 24 gelangender Abbildungsstrahlengang 42 parallel zum Bearbeitungsstrahl 14 ist und entsprechend dem Abstand vom Bearbeitungsstrahl 14 durch die Fokuslinse 18 hindurchtritt. Der Einfachheit halber fehlen in 2 die Auswert- und Steuereinheit 36, die Zielführungskamera 34 und die Halterung 30. Für denen der 1 entsprechende Bauteile sind in 2 dieselben Bezugszeichen wie in 1 verwendet. Die Funktionalität der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß 2 entspricht der der 1.
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In 2 ist ein Zusatzelement 44 eingezeichnet, beispielsweise ein Schweißdraht, dessen vorderes Ende an die Bearbeitungslinie N herangeführt wird und von der Zielführungskamera 34 (1) und/oder Überwachungskamera 24 als Soll-Auftreffstelle des Bearbeitungsstrahls erfasst wird.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Bearbeitungsvorrichtung. Für denen der 1 entsprechende Bauteile sind in 3 die gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet. Im Unterschied zu 1 enthält die Ausführungsform gemäß 3 eine Remotebearbeitungsvorrichtung, beispielsweise Laserschweißvorrichtung 50, bei der an einem gemeinsamen Rahmen der an eine Lichtleiterfaser 10 bzw. einen Lichtwellenleiter anschließbare Kollimator 12, der dichroitische Spiegel 16, die Kamera 24 und die Fokuslinse 18 angeordnet sind. Im Unterseined zur Ausführungsform gemäß 1 wird der Bearbeitungsstrahl 14 von dem dichroitischen Spiegel 16 nicht unmittelbar auf die Fokuslinse 18 reflektiert, sondern gelangt über zwei weitere Spiegel 52 und 54, die um zwei vorzugsweise senkrecht aufeinander stehende Achsen von einer Schwenkvorrichtung 56 verschwenkbar sind, durch die bei diesem Ausfühnungsbeispiel ortsfeste Fokuslinse 18 hindurch auf die Oberfläche des Werkstücks 20. Durch gesteuertes Verschwenken der Spiegel 52 und 54 kann die Auftreffstelle A, an der der auf die Oberfläche des Werkstücks 20 fokussierte Bearbeitungsstrahl 14 auf die Oberfläche des Werkstücks 20 auftrifft, längs einer vorbestimmten Bahn über die Oberfläche des Werkstücks 20 bewegt werden. Das von der Auftreffstelle A rückgestreute oder reflektierte Licht gelangt auf das Sensorfeld 26 der Überwachungskamera 24.
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Alternativ kann die Vorrichtung gemäß 3 derart aufgebaut sein, dass der Bearbeitungsstrahl 14 nicht durch Verschwenken der Spiegel sondern durch Bewegen der Fokuslinie 18 senkrecht zu ihrer optischen Achse, ähnlich wie gemäß 1, längs der Oberfläche des Werkstücks 20 bewegt wird.
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Wie bereits erläutert, ist für eine Online-Qualitätsauswertung beispielsweise einer Schweißung vorteilhaft, die Auftreffstelle A nicht nur durch Auswerten der in Folge des Auftreffen des Bearbeitungsstrahls 14 auf das Werkstück erzeugten Strahlung zu analysieren, sondern zusätzlich mit dem von einer Beleuchtungslichtquelle 60 erzeugten Beleuchtungsstrahl 61 einer zweckmäßigen Wellenlänge. Das Licht der Beleuchtungslichtquelle 60 gelangt durch eine Kollimatorlinse 62 und eine Fokuslinse 64, von der es auf die Oberfläche des Werkstücks 20 derart fokussiert wird, dass ein Beleuchtungsfeld B entsteht, das etwas größer sein kann als die Auftreffstelle A des Bearbeitungsstrahls 14. Das Beleuchtungsfeld B ist durch Verschieben der Fokuslinse 64 senkrecht zu ihrer optischen Achse bewegbar. Dazu ist die Fokuslinse 64 in einer Halterung 30 aufgenommen, in der sie mittels der Antriebsvorrichtung 32 in einer senkrecht zu der optischen Achse der Fokuslinse 64 gerichteten Ebene verschiebbar ist. Die Beleuchtungslichtquelle 60, die Kollimatorlinse 62, die Halterung 30 und die Antriebsvorrichtung 32 sind vorteilhafterweise starr mit dem Rahmen der Remotebearbeitungsvorrichtung 50 verbunden. Mit der Remotebearbeitungsvorrichtung 50 ist weiter eine Zielführungskamera 34 verbunden, die ein elektronisches Bild der Oberfläche des Werkstücks 20 aufnehmen kann mit der Auswert- und Steuereinheit 36 verbunden ist.
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Damit das Beleuchtungsfeld B der über die Oberfläche des Werkstücks 20 bewegbaren Auftreffstelle A folgt, nimmt die Zielführungskamera 70 ein Bild der Werkstückoberfläche auf, das die Auftreffstelle A und das Beleuchtungsfeld B enthält. Die Auswert- und Steuereinheit 36 wertet dieses Bild im Hinblick auf die jeweilige Lage der Auftreffstelle und des Beleuchtungsfeldes aus und errechnet Steuersignale für die Antriebsvorrichtung 32, die die Fokuslinse 64 derart verschiebt, dass das Beleuchtungsfeld B die Auftreffstelle A überdeckt. Somit folgt das Beleuchtungsfeld B der Auftreffstelle A online, so dass eine Online-Qualitätsüberwachung der Schweißung möglich ist, indem sowohl das vom Bearbeitungsstrahl erzeugte Bild als auch das von der Beleuchtungslichtquelle 60 erzeugte Bild, die jeweils von der Überwachungskamera 24 aufgenommen und gegebenenfalls unmittelbar überlagert werden, ausgewertet werden.
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Mit den vorstehend beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen, deren Merkmale in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden können, wurde erläutert, wie eine senkrecht zu ihrer optischen Achse verschiebbaren Linse in unterschiedlichster Weise für Verschiebungen einer Auftreffstelle einer durch sich hindurchgehenden Strahlung auf eine Werkstückoberfläche verwendet werden kann. Dies kann zum Zweck eines Toleranzausgleiches, zum Zweck einer Wegverfolgung oder für sonst welche Zwecke erfolgen.
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Bei den geschilderten Beispielen ist der Bearbeitungsstrahl ein Laserstrahl. Auch bei Elektronenstrahlbearbeitungen kann die Auftreffstelle eines Elektronenstrahls auf eine Werkstückoberfläche durch Verschieben einer Elektronenstrahllinse senkrecht zu ihrer Achse verschoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lichtleiterfaser
- 12
- Kollimator
- 14
- Bearbeitungsstrahl
- 16
- Spiegel
- 18
- Fokuslinse
- 20
- Werkstück
- 22
- Optik
- 24
- Überwachungskamera
- 26
- Sensorfeld
- 30
- Halterung
- 32
- Antriebsvorrichtung
- 34
- Zielführungskamera
- 35
- Lichtquelle
- 36
- Auswert- und Steuereinheit
- 38
- Eingänge
- 40
- Ausgänge
- 42
- Abbildungsstrahlengang
- 44
- Zusatzelement
- 50
- Remotebearbeitungsvorrichtung
- 52
- Spiegel
- 54
- Spiegel
- 56
- Schwenkvorrichtung
- 60
- Beleuchtungslichtquelle
- 61
- Beleuchtungsstrahl
- 62
- Kollimatorlinse
- 64
- Fokuslinse
- O
- optische Achse der Fokuslinse
- M
- Mittellinie des Bearbeitungsstrahls
- A
- Auftreffstelle
- N
- Naht
- B
- Beleuchtungsfeld
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007018689 U1 [0003]
- WO 2011/009594 A1 [0004]
- DE 102009057209 A1 [0005]