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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Ereignissen in einem Fahrzeug. Auch wird eine Anzeigeeinheit vorgeschlagen, die eine Verarbeitungseinheit aufweist, die Ereignisse verarbeitet und diese auf die Anzeigeeinheit projiziert. Weiterhin wird ein Fahrzeug bzw. Transportmittel mit mindestens einer derartigen Anzeigeeinheit angegeben.
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Es sind unterschiedliche Anzeigeeinheiten in einem Fahrzeug bekannt. Beispielsweise gibt es ein Kombiinstrument, das üblicherweise eine Geschwindigkeitsinformation und ggf. eine Drehzahlinformation des Motors, einen Tankfüllstand, etc. anzeigt. Dieses Kombiinstrument ist üblicherweise in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs, gut sichtbar für den Fahrer, angeordnet.
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Darüber hinaus ist es bekannt, dass ein derartiges Kombiinstrument zumindest teilweise ein freiprogrammierbares Display umfasst, auf dem die vorstehenden und beliebige weitere Informationen elektronisch visualisiert werden können. Anstelle des physikalischen Rundinstruments für Tachometer und Drehzahlmesser kann beispielsweise das freiprogrammierbare Display so programmiert werden, dass ebenfalls Rundinstrumente dargestellt werden. Entsprechend können auch Balkenanzeigen oder Zahlenwerte dargestellt werden.
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Neben dem beschriebenen Kombiinstrument sind oftmals weitere Anzeigeeinheiten, z. B. in Form eines separaten Bildschirms im Armaturenbrett, vorgesehen. Auch können Informationen mittels eines Headup-Displays in die Windschutzscheibe des Fahrzeugs projiziert werden.
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In den Anzeigeeinheiten werden auch zusätzliche Informationen betreffend Navigationsdaten (z. B. Richtungspfeile, Kartendaten, Ankunftszeit, Fahrtdauer) oder Multimediainhalte (z. B. Radiosender, MP3-Tag, Video) dargestellt. Ferner ist es bekannt, Informationen zu dem Fahrzeug bzw. einem Zustand des Fahrzeugs auf unterschiedlichen Anzeigeeinheiten darzustellen.
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Hierbei ist es von Nachteil, dass die Informationsflut für den Fahrer bereitgestellter Informationen zunimmt und diesen vom Verkehrsgeschehen ablenkt. So ist es für den Fahrer oft schwierig, unter den verfügbaren Informationen wichtige von unwichtigen Daten zu unterscheiden. Diesbezüglich sind die herkömmlich verwendeten Darstellungen (”Metaphern”) in den Anzeigeeinheiten teilweise für den Fahrer nicht optimal.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere in einem Fahrzeug anfallende Ereignisse für einen Fahrer (und ggf. Beifahrer oder weitere Insassen) aufzubereiten.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Verarbeitung von Ereignissen in einem Fahrzeug vorgeschlagen,
- – bei dem die Ereignisse gemäß einem zeitlichen Kontext sortiert werden,
- – bei dem die sortierten Ereignisse in einem virtuellen Raum auf einer Anzeigeeinheit projiziert werden.
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Je nach Ausführungsform der Anzeigeeinheit (z. B. TFT-Display, Headup-Display, Farb-Display, zweifarbiges Display, etc.) wird die Anzeigeeinheit so angesteuert, dass die Ereignisse entsprechend auf dieser erscheinen bzw. dargestellt werden (auch dies entspricht der hier erwähnten Projektion). Der virtuelle Raum wird projiziert, indem beispielsweise der Eindruck einer Dreidimensionalität von der Anzeigeeinheit geschaffen wird. Dies kann erreicht werden, indem Objekte in dem Vordergrund größer als Objekte in dem Hintergrund projiziert werden. Beispielsweise kann eine isometrische Darstellung gewählt werden, um die Dreidimensionalität zu projizieren.
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Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass beispielsweise die Ereignisse priorisiert werden können und dass diese schnell, intuitiv von dem Benutzer aufgenommen werden können und so die Ablenkung von dem Verkehrsgeschehen deutlich reduziert werden kann.
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Eine Weiterbildung ist es, dass der virtuelle Raum eine dreidimensionale Struktur aufweist, wobei die Tiefe des dreidimensionalen Raums in Richtung weg von der Fläche der Anzeigeeinheit eine zeitliche Dimension aufweist derart, dass später eintretende Ereignisse hinter früher eintretenden Ereignisse einsortiert werden.
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Eine andere Weiterbildung ist es, dass die Ereignisse in mehreren Ebenen in dem virtuellen Raum dargestellt werden, wobei die mehreren Ebenen sich teilweise überdecken oder teilweise separat voneinander projiziert werden.
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Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass eine Ebene als ein Rahmen ausgestaltet ist, in den Daten projiziert werden, die von Sensoren des Fahrzeugs ermittelt werden.
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Insbesondere kann der Sensor ein Geschwindigkeitssensor, ein Drehzahlsensor, ein Füllstandssensor für den Tank des Fahrzeugs oder ein sonstiger Sensor in dem Fahrzeug sein. Auch können Zustände des Fahrzeugs, externe oder interne Warnungen oder Multimediadaten in den Rahmen projiziert werden.
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Ergänzend sei angemerkt, dass diese Informationen auch in einer anderen oder in unterschiedlichen Ebenen in dem virtuellen Raum projiziert werden können.
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Auch ist es eine Weiterbildung, dass
- – das nächste Ereignis auf der Anzeigeeinheit in den Vordergrund projiziert wird,
- – die Projektion dieses Ereignisses gelöscht wird, falls das Ereignis eingetreten ist, sich geändert hat oder falls das Ereignis durch eine Interaktion bestätigt wurde,
- – ein nachfolgendes Ereignis auf der Anzeigeeinheit im Vordergrund projiziert wird.
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Die Projektion des Ereignisses kann auch gelöscht werden, wenn die Ereignisse sich ändern, wenn z. B. eine neue Navigationsinformation aufgrund einer geänderten Fahrtroute bestimmt wurde. Bei der Interaktion kann es sich um eine Eingabe des Benutzers handeln, woraufhin das Ereignis (z. B. im Vordergrund) gelöscht wird.
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Ferner ist es eine Weiterbildung, dass das Ereignis eines der folgenden Ereignisse ist:
- – eine Navigationsinformation,
- – eine Verkehrsinformation,
- – eine Multimediainformation,
- – eine aktuelle Warnung des Fahrzeugs,
- – eine Information, die von dem Fahrzeug bereitgestellt, insbesondere durch mindestens einen Sensor des Fahrzeugs, detektiert wird,
- – eine Information, die über eine Funkschnittstelle dem Fahrzeug bereitgestellt wird.
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Insbesondere können jedwede Ereignisse, die sich in einen zeitlichen Kontext einordnen lassen, gemäß der hier vorgestellten Lösung projiziert werden.
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Beispielsweise kann mindestens eine Funkschnittstelle genutzt werden (Radio, Mobilfunk, WLAN, Bluetooth, etc.), um Informationen zu erhalten, die von dem Fahrzeug (bzw. einer entsprechenden Verarbeitungseinheit des Fahrzeugs) als Ereignis detektiert und (ggf. geeignet aufbereitet) auf die Anzeigeeinheit projiziert werden.
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Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung ist das Ereignis ein deterministisches oder ein nicht-deterministisches Ereignis.
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Bei deterministischen Ereignissen handelt es sich um eine Abfolge von Ereignissen, die zumindest für einen festen Zeitraum fix (z. B. planbar oder vorgegeben) sind und entsprechend einer zeitlichen Abfolge projizierbar sind. Hierbei ist es nicht nötig, dass die absoluten Zeitpunkte des Eintretens der Ereignisse vorab bekannt oder bestimmbar sind, sondern dass deterministisch bestimmt werden kann, welches Ereignis welchem zeitlich nachfolgt. Beispielsweise kann es sich hierbei um Navigationsdaten handeln, umfassend z. B. Abbiegeinformationen entlang einer vorab geplanten Route. Auch kann eine Liste von (vorgegebenen, z. B. auf einem Speichermedium vorhandenen) Media-Titeln (betreffend z. B. Musik oder Audio/Video-Daten) auf diese Art projiziert werden.
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Bei nicht-deterministischen Ereignissen handelt es sich um Ereignisse, die (z. B. ungeplant) zu jedem beliebigen Zeitpunkt eintreten können. Derartige Ereignisse können z. B. von Sensoren des Fahrzeugs geliefert werden und als Warnung (z. B. Fehlermeldungen, Ausfall eines (Teil-)Systems, Ölstandsabfall, Außentemperatur unterhalb eines vorgegebenen Schwellwerts, etc.) projiziert werden. insbesondere können derartige Warnung in den zeitlichen Kontext des virtuellen Raums eingeordnet werden. Hierbei erfolgt beispielsweise auch eine Priorisierung dergestalt, dass wichtige Warnungen vorrangig dem Fahrer angezeigt werden und weniger wichtige Warnungen (z. B. ”bitte Ölwechsel in 500 km”) rechtzeitig aber ohne besondere Dringlichkeit in den virtuellen Raum projiziert werden. Weiterhin können nicht-deterministische Ereignisse auch Verkehrsmeldungen oder generell Informationen zum Verkehrsgeschehen betreffen. Derartige Ereignisse können in den zeitlichen Kontext, z. B. auch bereits vorhandener Navigationsinformationen, einsortiert werden und dem Fahrer z. B. zusätzlich angezeigt werden. So ist es möglich, dass der Fahrer neben den unmittelbar bevorstehenden Fahrmanövern auch einen Überblick über die Verkehrsstörungen entlang seiner geplanten Route erhält und ggf. rechtzeitig reagieren (z. B. eine Ausweichroute planen) kann.
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Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass das deterministische Ereignis und das nicht-deterministische Ereignis teilweise oder vollständig nebeneinander projiziert werden.
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Eine Ausgestaltung ist es, dass der Abstand zwischen den Ereignissen in dem virtuellen Raum linear, logarithmisch, äquidistant oder ungleichmäßig ist.
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Insbesondere kann der Abstand so bemessen sein, dass sich eine gute Übersicht über (z. B. eine bestimmte Anzahl bevorstehender Ereignisse) für den Benutzer ergibt. Auch können Ereignisse je nach Typ zusammengefasst werden. Beispielsweise können die Ereignisse hintereinander bzw. nacheinander in den virtuellen Raum einsortiert werden ohne dass eine Zeitdauer zwischen den Ereignissen bei der Projektion berücksichtigt wird (es wird lediglich festgestellt, in welcher zeitlichen Reihenfolge die Ereignisse zueinander auftreten und dies bei der Projektion berücksichtigt).
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Eine alternative Ausführungsform besteht darin, dass ein aktuelles Ereignis in den Vordergrund und eine vorgegebene Anzahl weiterer Ereignisse perspektivisch in den virtuellen Raum projiziert werden.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine Anzeigeeinheit in einem Fahrzeug, die von einer Verarbeitungseinheit ansteuerbar ist, wobei die Verarbeitungseinheit derart ausgestaltet ist, dass das Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche durchführbar ist.
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Die Verarbeitungseinheit kann als eine Steuereinheit des Fahrzeugs, z. B. eine zentrale Steuereinheit oder eine verteilte Steuereinheit, ausgeführt sein. Die Verarbeitungseinheit kann z. B. mindestens einen Prozessor, einen Controller, einen ASIC oder einen FPGA umfassen.
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Eine Weiterbildung besteht darin, dass die Anzeigeeinheit als ein Kombiinstrument, ein Headup-Display oder als eine separate Anzeigeeinheit in dem Fahrzeug ausgeführt ist.
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Ferner wird die vorstehend genannte Aufgabe gelöst durch ein Fahrzeug mit mindestens einer der hierin beschriebenen Anzeigeeinheiten.
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Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein beliebiges Transportmittel, beispielsweise um ein Kraftfahrzeug (PKW, LKW, Bus), ein Motorrad, ein Boot, ein Flugzeug, etc. handeln. Das Transportmittel kann einen elektrischen Antrieb, einen Verbrennungsmotor oder einen sonstigen Antrieb haben. Auch ist es möglich, dass das Transportmittel keinen zusätzlichen Antrieb hat (Segelboot, Fahrrad, etc.).
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt und erläutert.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Anordnung in einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, bei der mehrere Anzeigeeinheiten vorgesehen sind umfassend ein Kombiinstrument, ein Headup-Display und ein Zusatzdisplay;
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2 eine Darstellung eines Raums, der von einer Anzeigeeinheit virtuell aufgespannt werden kann, um die Ereignisse in einen zeitlichen Kontext einzuordnen;
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3 einen virtuellen Raum, wie er auf einer Anzeigeeinheit darstellbar ist umfassend einen Rahmen im Vordergrund zur Darstellung zusätzlicher Informationen (z. B. Geschwindigkeit, Drehzahl, etc.) sowie weiterer Informationsfelder ebenfalls zur Darstellung zusätzlicher Informationen (z. B. Warnungen, Kontrollanzeigen, etc.);
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4 den Inhalt und den virtuellen Raum einer Anzeigeeinheit wie dieser dem Benutzer dargestellt wird, wobei mehrere (insbesondere deterministische) Ereignisse in dem virtuellen Raum angeordnet sind;
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5 eine schematische Darstellung der Anzeigeeinheit von 4, wobei neben den in 4 gezeigten (deterministischen) Ereignissen auch nicht-deterministische Ereignisse in den virtuellen Raum projiziert sind;
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6 beispielhaft eine Ausführungsform für eine Anzeigeeinheit, z. B. eines Kombiinstruments, mit deterministischen Ereignissen sowie einem nicht-deterministischen Ereignis;
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7 ein Fahrzeug mit einer Verarbeitungseinheit, die von einem Sensor und/oder über eine Funkschnittstelle Informationen erhält und diese entsprechend auswertet, ggf. priorisiert, in einem zeitlichen Kontext sortiert und in einen virtuellen Raum auf einer Anzeigeeinheit projiziert.
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1 zeigt beispielhaft und schematisch die Möglichkeit, mehrere Anzeigeeinheiten in einem Fahrzeug vorzusehen. Neben einem Kombiinstrument 101 kann ein Headup-Display 102 und ein Zusatzdisplay 103 in oder auf dem Armaturenbrett 104 des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Es wird hierin vorgeschlagen, insbesondere den von einer Anzeigeeinheit zur Verfügung gestellten Anzeigeraum effizient auszunutzen und insbesondere eine Möglichkeit zu schaffen, Ereignisse (z. B. Informationen) dreidimensional zu strukturieren. Insofern wird ein dreidimensionaler Raum aufgespannt, wobei die Tiefe des Raumes einer Zeitachse entspricht. Diese Zeitachse ist linear oder nicht linear ausgestaltet. Insbesondere können Ereignisse in einer zeitlichen Reihenfolge hintereinander angeordnet bzw. einsortiert werden, wobei der Abstand zwischen den Ereignissen in der Darstellung gleich (oder auch beliebig) sein kann. So können bevorstehende Ereignisse dem Fahrer (und ggf. den Passagieren) in einer perspektivischen, zeitlich strukturierten Form dargestellt werden, wobei das zeitlich nächstliegende Ereignis vorzugsweise als erstes (für den Fahrer im Vordergrund erscheinendes) Ereignis dargestellt wird und die nachfolgenden Ereignisse z. B. teilweise (oder auch vollständig) verdecken kann. Insgesamt können die Ereignisse demnach auf der Anzeigeeinheit in mehreren Ebenen übereinander bzw. hintereinander räumlich dargestellt werden, wobei das zeitlich am weitesten entfernte Ereignis im (virtuellen) Raum als letztes dargestellt wird und ggf. von den Ebenen der früher eintretenden Ereignisse verdeckt werden kann. Die Ebenen in dem virtuellen Raum können sich teilweise überdecken, können aber auch nebeneinander entsprechend ihrer zeitlichen Reihenfolge, z. B. in unterschiedlichen Größen, dargestellt werden.
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2 zeigt eine Darstellung eines Raums 202, der von einer Anzeigeeinheit virtuell aufgespannt werden kann, um die Ereignisse in einen zeitlichen Kontext einzuordnen. Ein Rahmen 201 kann dazu vorgesehen sein, zusätzliche Informationen, z. B. Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankfüllstand, Warnungen, etc. anzuzeigen. Durch den Rahmen eröffnet sich dem Betrachter der Raum 202, der zeitlich strukturiert ist. Dies wird mittels einer Zeitachse t veranschaulicht, die anzeigt, dass fernliegende Ereignisse in dem Raum hinter unmittelbar bevorstehenden Ereignissen einsortiert werden können. Die zeitliche Struktur ist vorzugsweise nicht linear, d. h. die zeitlichen Abstände zwischen den Ereignissen werden nicht linear abgebildet; stattdessen werden die zeitlichen Ereignisse in ihrer Reihenfolge des Eintretens sortiert und entsprechend ”nacheinander” dargestellt. Dies hat den Vorteil, dass die zeitliche Strukturierung die Reihenfolge der Ereignisse so wiedergibt, wie sich z. B. der Fahrer mit diesen Ereignissen befasst und gleichzeitig den zur Verfügung stehenden virtuellen Raum effizient nutzt.
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3 zeigt beispielhaft einen virtuellen Raum 302, wie er auf einer Anzeigeeinheit darstellbar ist umfassend einen Rahmen 301 im Vordergrund zur Darstellung zusätzlicher Informationen (z. B. Geschwindigkeit, Drehzahl, etc.) sowie weiterer Informationsfelder 303a bis 303e ebenfalls zur Darstellung zusätzlicher Informationen (z. B. Warnungen, Kontrollanzeigen, etc.). Die Informationsfelder 303a bis 303e können vorübergehend aktiv sein, falls z. B. ein Benutzer eine (Menü-)Interaktion durchführt. Weiterhin sind unterschiedliche Ereignisse 304 bis 307 in dem virtuellen Raum 302 angeordnet, wobei eine zeitliche Struktur durch den Pfeil t angedeutet ist. Somit treten die dargestellten Ereignisse in der folgenden Reihenfolge ein: 304, 305, 306 und 307. Nachdem ein Ereignis eingetreten ist, wird es ausgeblendet. Dies kann automatisch oder anhand einer Bestätigung durch den Benutzer, z. B. den Fahrer, erfolgen.
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Der hier beschriebene Ansatz kann für jede Anzeigeeinheit des Fahrzeugs verwendet werden. Insbesondere kann der Ansatz für das Kombiinstrument 101 genutzt werden.
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Beispielhaft zeigt 4 den Inhalt einer Anzeigeeinheit wie dieser dem Benutzer dargestellt wird. So umfasst dieser Inhalt einen Rahmen 401 zur Darstellung der bereits oben angedeuteten zusätzlichen Informationen wie Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankfüllstand, Warnungen, Interaktionsmenüs, etc. Weiterhin ist ein virtueller Raum 402 mit mehreren Ereignissen 403 bis 405 dargestellt. Eine mit den Ereignissen 403 bis 405 verknüpfte Information kann in einem Feld 406 an dem oberen Rand der Anzeigeeinheit angeordnet sein. Die Ereignisse 403 bis 405 sind entsprechend einem zeitlichen Kontext angeordnet derart, dass zunächst das Ereignis 403 eintritt (z. B. von dem Fahrer berücksichtigt werden sollte) und anschließend die Ereignisse 404 und 405 in dieser Reihenfolge.
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Beispielsweise handelt es sich bei den Ereignissen 403 bis 405 um Navigationsereignisse, also um Hinweise welches Manöver als nächstes durchzuführen ist (z. B. in 100 m links abbiegen mit entsprechender Pfeildarstellung). In dem Feld 406 kann das Navigationsziel (Ort mit Zielflagge, Entfernung, Ankunftszeit) dargestellt werden.
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Wenn das in dem Ereignis 403 angedeutete Manöver von dem Fahrer durchgeführt. wurde, wird das Ereignis 403 in der Anzeigeeinheit gelöscht und das Ereignis 404 rückt nach. Demnach kann die Darstellung in dem virtuellen Raum eine stufenweise Erledigung der Ereignisse berücksichtigen.
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Die Darstellung fernliegender Ereignisse kann ohne Horizont durch eine Krümmung der Perspektive erfolgen (vergleiche: ”HERE & THERE”, http://berglondon.com/projects/hat/). Die Verkleinerung entfernter Ereignisse wird reduziert, fernliegende Ereignisse können somit besser erkannt und abgelesen werden.
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Der hier beschriebene virtuelle Raum, d. h. die Darstellung einer Dreidimensionalität, ermöglicht es, den Benutzer (insbesondere Fahrer) ohne unnötige Ablenkung situationsgerecht zu informieren. In dem Raum können die Ereignisse räumlich und zeitlich sortiert in Bezug zum eigenen Fahrzeug priorisiert angeordnet werden.
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So zeigt 5 eine schematische Darstellung der Anzeigeeinheit von 4, wobei neben den (deterministischen) Ereignissen 403 bis 405 auch nicht-deterministische Ereignisse 501 bis 504 dargestellt sind. Bei den nicht-deterministischen Ereignissen 501 bis 504 kann es sich beispielsweise um Verkehrsinformationen handeln, die in den zeitlichen Kontext zu den deterministischen Ereignissen einsortiert werden.
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Insbesondere ist es möglich, dass die deterministischen Ereignisse 403 bis 405 in einem zentralen Bereich der Anzeigeeinheit angeordnet sind, wohingegen die nichtdeterministischen Ereignisse 501 bis 504 seitlich versetzt zu diesen deterministischen Ereignissen 403 bis 405 arrangiert werden.
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6 zeigt beispielhaft eine Anzeigeeinheit, z. B. eines Kombiinstruments, mit deterministischen Ereignissen 601, 602 und 603 sowie einem nicht-deterministischen Ereignis 604. Die Ereignisse sind in einem virtuellen Raum 605 angeordnet, wobei die Tiefe des Raums 605 einer Zeitachse entspricht. Diese Zeitachse ist beispielsweise nicht linear, nicht logarithmisch oder auch nicht gleichmäßig ausgeführt; eine solche Zeitachse dient der Sortierung der Ereignisse ”nacheinander”, wobei der dargestellte Abstand (in dem Raum) zwischen zwei Ereignissen nicht notwendigerweise einen Rückschluss zulässt auf die Zeitdauer zwischen diesen Ereignissen. Alternativ kann die Zeitachse auch zumindest abschnittsweise linear, logarithmisch oder nach einem sonstigen Schema skaliert ausgeführt sein. Beispielsweise können auch immer die nächsten n (n größer oder gleich 1, insbesondere n größer 2) Navigationshinweise dargestellt werden (in 6 sind beispielhaft die drei nächsten Navigationshinweise gezeigt), so dass sich der Fahrer auf die kommenden Manöver einstellen kann.
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Ein Rahmen der Anzeigeeinheit umfasst eine Geschwindigkeitsanzeige 606 und eine Drehzahlinformation 607. Weiterhin sind in dem Rahmen dargestellt: Ein Tankfüllstand mit Restreichweite, eine Außentemperatur, ein Fahrprogramm ”D” eines Automatikgetriebes. Auch können in dem Rahmen Platzhalter 609 und 610 für etwaige Warnmeldungen vorgesehen sein. Ebenfalls in 6 angedeutet ist eine zusätzliche Information 608, die z. B. als statisches Foto eine aktuell zu durchfahrend Abbiegesituation darstellt. Am oberen Rand des Rahmens kann eine Ankunftsinformation betreffend die aktuelle Navigation angeordnet sein, umfassend z. B. eine Zieladresse, eine Ankunftszeit und eine Distanz zu der Zieladresse.
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Insbesondere kann die zusätzliche Informationen 608 (z. B. als ein statisches Bild oder eine kontinuierliche Bildsequenz) einen inhaltlichen Bezug auf das aktuell zu durchfahrende Manöver aufweisen. Beispielsweise kann hierfür ein visueller Link (z. B. eine Informationsverbindung) zwischen dem Ereignis 601 und der zusätzlichen Information 608 vorhanden sein (nicht in 6 gezeigt).
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Somit ermöglicht der hier vorgeschlagene Ansatz eine (zeitliche) Strukturierung der Fahrsituation z. B. durch Anzeige von einer Abfolge von Ereignissen. Relativ dazu kann eine Verkehrsinformation (zeitlich) eingeordnet und visualisiert werden. Der Benutzer sieht daher vor allem diejenigen Ereignisse, die kurz bevorstehen und kann sich darauf einstellen. Eine unnötige Ablenkung durch die Vielzahl verfügbarer Informationen wird vermieden. Der Benutzer kann mehrere Informationen wahrnehmen und diese entsprechend ihrer Dringlichkeit betrachten bzw. entsprechend reagieren. Besonders intuitiv können die zeitlich bevorstehenden Ereignisse größer dargestellt werden als die nachfolgenden Ereignisse. Die nicht-deterministischen Ereignisse können räumlich getrennt von den deterministischen Ereignissen in dem virtuellen Raum dargestellt werden. Grundsätzlich ist es möglich, alle zeitlich einordenbaren Ereignisse in dem virtuellen Raum darzustellen. So können (fahrzeugrelevante oder sonstige) Termine oder geplante Telefonate eingeblendet werden. Im letztgenannten Fall kann der Benutzer das Telefonat durch einen Tastendruck beginnen.
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Informationen und/oder Ereignisse können auf der Anzeigeeinheit in unterschiedlichen Ebenen dargestellt werden. Insbesondere kann eine Instrumentenebene vorgesehen sein, die Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankfüllstand, etc. (z. B. permanent oder semipermanent im Vordergrund, z. B. in einem Randbereich) anzeigt. Ferner kann eine Statusebene vorgesehen sein, die Statusinformation des Fahrzeugs oder von Einheiten im Umfeld des Fahrzeugs anzeigt. Die Ebenen können dynamisch aktiviert oder deaktiviert werden, z. B. abhängig von einer Benutzereinstellung oder automatisch infolge eines externen Ereignisses (z. B. Temperatur fällt unter 4 Grad Celsius: Anzeige einer Glatteiswarnung für eine vorgegebenen Zeitdauer (z. B. 10 Sekunden) in einer vorgegebenen Ebene). Die Ebenen können insbesondere in den vorstehend erläuterten virtuellen Raum integriert sein. Auch können weiterführende Informationen vorgesehen sein, die gegebenenfalls von einem Benutzer aktiviert werden können (z. B. kann eine eingeblendete Warnung ein Zusatzfeld aufweisen, das von dem Benutzer aktivierbar ist und in diesem Fall weitergehende Informationen bezüglich der Warnung darstellt).
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Durch die Verwendung mehrerer Ebenen ist es möglich, dass der Benutzer insbesondere gleichzeitig einen Überblick über wichtige Informationen behält. Nicht gewünschte oder nicht (länger) benötigte Informationen können ausgeblendet werden. Somit kann sich der Fahrer des Fahrzeugs auf die vorrangig für ihn in der jeweiligen Fahrsituation wichtigen Informationen konzentrieren, eine Ablenkung durch unnötige oder Informationen von geringerer Bedeutung wird minimiert. Auch wird durch den vorgeschlagenen Ansatz die Aufnahme der wichtigen Informationen durch den Fahrer beschleunigt, was weiter die Ablenkung vom Verkehrsgeschehen reduziert.
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7 zeigt ein Fahrzeug 701, z. B. ein Kraftfahrzeug, mit einer Verarbeitungseinheit 703, die von einem Sensor 702 und/oder über eine Funkschnittstelle 705 (z. B. von einem Radiosender oder über eine Mobilfunkschnittstelle) Informationen erhält und diese entsprechend auswertet, ggf. priorisiert, in einem zeitlichen Kontext sortiert und entsprechend der vorstehenden Erläuterungen in einen virtuellen Raum auf einer Anzeigeeinheit 704 projiziert. Bei dem Sensor kann es sich um einen Messaufnehmer in dem Fahrzeug handeln. Auch ist es möglich, dass bereits in einem Steuergerät vorliegende Werte oder von dem Steuergerät ermittelte (abgeleitete) Werte des Fahrzeugs der Verarbeitungseinheit bereitgestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://berglondon.com/projects/hat/ [0051]