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Bei der Erfindung handelt es sich um: ”Ein optisch, akustisch sowie mit einem Geruch aussondernden Modul bestücktes RC Fluggerät als Jagdhilfsmittel für das Auffinden und/oder Treiben bzw. Vergrämen von Vertretern verschiedenster Tiergattungen”
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„Nicht nur in Deutschland, sondern fast überall in ihrem Verbreitungsgebiet explodieren die Schwarzwildpopulationen. Das gilt für Japan und China ebenso wie für Taiwan, Nordamerika, wo das Schwarzwild erst im 19. Jahrhundert eingeführt wurde, oder Europa. Naturgemäß führt das insbesondere in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft zu erheblichen Problemen keineswegs nur in der Landwirtschaft. Der Ruf nach drastischen Reduktionsmaßnahmen, bei uns besonders laut erhoben von Landwirten, Schweinezüchtern [...] und Veterinärbehörden, von in ihren Gärten, ja sogar Wohnzimmern, in Eisdielen, Kneipen und an Tankstellen vom Schwarzwild „bedrängten” Bürgern, von Opfern von Verkehrsunfällen, an denen Schwarzwild beteiligt war und ist, aber auch von Naturschützern, die zunehmend eine Gefährdung der Bodenbrüter und anderer Schutzobjekte befürchten, wird auch medienwirksam immer lauter.” (MÜLLER 2009)
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Die Folge dieser Entwicklung sind explosionsartige Steigerungen der Schwarzwildstrecken in zahlreichen Bereichen der eroberten Lebensräume. So schildern der DJV (2004) den in 45 Jahren (1957–2003) annähernd 1000 prozentigen Anstieg der Schwarzwildstrecken in Deutschland. Dadurch konnte und kann durchaus der ein oder andere Jäger in seinem Revier einen zufriedenstellenderen Jagderfolg (gemessen am jährlich geschossenen Wild) verzeichnen. In den meisten Fällen sind die Resultate jedoch eher negativ. Denn insbesondere auf landwirtschaftlichen Flächen werden besonders hohe Schwarzwildschäden gemeldet, welche, wie KRÜGER (1998) bestätigt, durch die aktuellen Agrarstrukturen gefördert werden.
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Durch zu hohe Schwarzwilddichten ergeben sich weitere Probleme wie z. B.:
- 1. Bedrohung für zahlreiche Niederwildarten (u. a. Rehkitze, Junghasen) und Bodenbrüter (u. a. Waldschnepfe, Kiebitz, Großtrappe, Fasan, Rebhuhn) (vgl. MÜLLER (2009))
- 2. Gefahr für Mensch und Tier insbesondere als Krankheitsübertrager (POHLMEYER & SODEIKAT 2004).
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Heute werden zum Teil Schäden angerichtet, welche das Verpachten von einigen Jagdrevieren nicht (mehr) möglich machen (Tendenz steigend) (vgl. MÜLLER 2009). Denn in der Regel müssen nach dem Entstehen solcher Wildschäden in den landwirtschaftlichen Kulturen (z. B. Mais, Weizen, Hafer, ...) exorbitante Summen (Wildschadensausgleiszahlung) vom Jagdpächter an den Landwirt gezahlt werden. Wieviel dann tatsächlich gezahlt werden muss, kann von Revier zu Revier sehr unterschiedlich sein da solche zu zahlenden Wildschadensausgleichssummen im Pachtvertrag, welcher zwischen dem Landwirt und dem Revierpächter geschlossen wird, festgeschrieben werden.
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Gründe für die hohen und stetig steigenden Schadwirkungen des Schwarzwilds sind primär folgende:
- 1. Klimawandel
- 2. Steigendes Nahrungsangebot
- 3. Falsche Bejagung
- 4. Psychische und physische
Eigenschaften des Schwarzwilds
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Die Punkte 1–4 bewirken letztendlich eine geringere Mortalität (Sterberate) und eine höhere Natalität (Geburtenrate) sowie eine gesteigerte Abundanz (Häufigkeit) und Ausbreitungsdynamik.
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Um die derzeitigen Schwarzwildpopulationsdichten zu verringern – hier sollten tragbare Wilddichten von, wie KLOTZ (2005) vorschlägt, zwei Sauen je 100 ha angestrebt werden – muss geprüft werden, ob Optionen und Potenziale vorhanden sind, um die Kernursachen (Punkt 1–4) für den „Siegeszug des Schwarzwildes” so zu verändern, zu beeinflussen oder eventuell auch zu nutzen, dass eine Verbesserung bzw. Entspannung der momentanen Schwarzwildproblematik verzeichnet werden kann.
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Punkt 1: Der Klimawandel
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Die entscheidendsten limitierenden Faktoren für den Schwarzwildbestand sind strenge, schnee- und eisreiche Winter, Dauerfrostböden, Nahrungsknappheit und eine damit verbundene hohe Frischlingsmortalität (vgl. u. a. AZAROV & KLIMOV 1990; BROMLEY 1964; DANILKIN 2002; FADEEV 1988 und 1993; GORELOV 1994; KOZLO 1975; LAVROVSKY 1952; LEBEDEVA 1956; NASIMOVICH 1955; SMIRNOW 1994; SOBANSKY 1992; SOKOLOV & BASKIN 1984; SOKOV 1993; TIMOFEEVA 1975; VATOLIN 1980). So steigen in strengen Wintern mit langanhaltendem Frost und hohem Schnee die Schwarzwildmortalitätsraten drastisch an (vgl. u. a. OKARMA et al. 1995) Der Klimawandel – ob natürlich oder anthropogen bedingt – bewirkt weiterhin eine Häufung der Mastjahre von bedeutenden Mastbäumen wie z. B. der Gattung Quercus (Eiche) und Fagus (Buche) und stellen somit eine entscheidende Nahrungsquelle dar (MÜLLER 2009). Dieser Effekt wird nachweislich durch den immer weiter steigenden Stickstoffeintrag aus der Luft in die Böden forciert (vgl. u. a. CALLAHAN et al. 2008).
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„Gegenüber der Dreißigjahresperiode 1958–1987 ist die mittlere Jahrestemperatur 1988–1997 in Basel um 1 Grad C angestiegen ... im Winter sogar um 1,4 Grad C” (PFISTER 1999).
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Somit zeigt sich, dass die kontinuierliche Veränderung des Klimas (momentan) einen Vorteil für die Schwarzwildreproduktions- und Überlebensrate bedeutet.
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Es gibt zahlreiche Programme und Maßnahmen, welche den Verlauf des Klimawandels verlangsamen und die möglichen Auswirkungen verringern sollen (HM TREASURY 2009). Doch es handelt sich um ein komplexes System, welches momentan zu Gunsten des Schwarzwildes verändert. Wenn überhaupt eine Trendwende bezüglich des Klimawandels erreicht werden sollte, ist nur langfristig mit einer Verbesserung der Schwarzwildproblematik – ausgehend von den Klimaparametern – zu rechnen.
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Punkt 2: Das steigende Nahrungsangebot
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„Neben dem Abschuss limitiert die Nahrung als wichtigstes Requisit im Lebensraum die Schwarzwildpopulationsdichte (HAHN & EISFELD 1998).
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MÜLLER (2009) weist darauf hin, dass sich die Biomassenentwicklung in Deutschlands Wäldern z. T. um über 30% gesteigert hat und begründet dies mit den durchschnittlich höheren Niederschlagssummen, natürlichen und anthropogen bedingten höheren Nährstoffeinträgen sowie der Waldarealvergrößerung. Parallel dazu war und ist eine Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität in der Feldflur zu erkennen, welche im Wesentlichen ein Ergebnis der EU-Agrarpolitik und seit neustem auch der Energiepolitik ist (MÜLLER 2009). Wälder mit Mastbäumen (Eiche, Buche, lokal Kastanie) sorgen laut MÜLLER (2009) nach einem Mastjahr in aller Regel für höhere Schwarzwildpopulationsdichten. KRÜGER (1998) fand durch seine Untersuchungen in Sachsen heraus, dass mit einem erhöhten Maisanbau die Schwarzwildstrecken ansteigen. MÜLLER (2009) weist ebenfalls daraufhin, dass das Nahrungsangebot in der Feldflur (u. a. Weizen-, Hafer-, Maisanbau) in der Vegetationszeit für die Schwarzwildpopulationsentwicklung von Bedeutung ist.
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In Deutschland und anderen Nachbarstaaten wurde in den letzten Jahren auf dem Weg zu einer CO2 neutralen Energieerzeugung ein nicht unbedeutender Geldumfang in den Bau von Biogasanlagen gesteckt. Betrieben werden solche Anlagen unter anderem durch nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo). Der Energiemais hat sich in der Agrarlandschaft als wettbewerbsstärkster NaWaRo gezeigt.
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Vor diesem Hintergrund begründet sich nicht nur die jährlich größer werdende Gesamtmaisfläche, sondern die immer größer werdenden einzelnen Maisschläge (vgl. BREUER et al. 2007). ERKER (2010) gibt zu bedenken, dass das Schwarzwild in Großanbauflächen (Mais, Raps oder sonstiges Getreide) genügend Nahrung und Deckung findet und bei größeren Anbauflächen als 100 ha eine Bejagung nicht möglich ist.
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Um, ausgehend vom Energiemais, dieses Schwarzwildproblem zu lösen, müsste bei der Begründung solcher Energiemaisschläge berücksichtigt werden, dass diese nicht direkt an Waldbestände grenzen, nicht zu groß sind sowie einen geräumigen Abstand zu benachbarten Maisschlägen haben. Solche Vorgaben zu berücksichtigen ist allein aus ökonomischer Sicht für die meisten Landwirte nicht umsetzbar. Eine andere Alternative, an der bereits zielstrebig geforscht wird, ist das Einsetzen einer Ersatzfrucht, welche einerseits nicht mehr in das Nahrungsspektrum des Schwarzwildes passt und andererseits genügend Energie für die Biogasanlagen erbringt. Sollten die Schwarzwildschäden weiterhin steigen, ist nicht auszuschließen, dass der Betrieb von Biogasanlagen in bestimmten Regionen unrentabel wird und in letzter Konsequenz aufgegeben werden muss.
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Auch bezüglich des Energiemais, als entscheidende Ursache für die weitere Ausbreitung und Wilddichteerhöhung des Schwarzwildes, zeigt sich, dass vermutlich nur mittelfristig mit Erfolgen zu rechnen ist.
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Punkt 3: Die falsche Bejagung
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Es ist weithin bekannt, dass die Jagdpraxis nicht selten deutlich von der Jagdtheorie abweicht.
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Bei einer disziplinierten Einhaltung von bewehrten Jagdstrategien könnten jedoch in den meisten Revieren nicht nur die Jagderfolge merklich erhöht, sondern auch die Wildschäden an landwirtschaftlichen Kulturen verringert werden. Dadurch würden die von den Jägern an die Landwirte zu zahlenden Ausgleichssummen für Wildschaden verringert oder gänzlich ausbleiben.
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Grundsätzlich sollte die Jagd auf Schwarzwild wie folgt charakterisiert sein:
- • Abschuss: etwa 75% Frischlinge (♀ u. ♂), 15% Überläufer (♀ u. ♂), Bachen 5%, jagdbare Keiler 5% (vgl. MEYNHARDT 1990)
- • Der Jäger sollte exzellente Revier- und Wildkenntnisse besitzen/sich aneignen (vgl. MÜLLER 2009)
- • Ablenkfütterungen sollten nicht als Bejagungshilfe genutzt werden (vgl. HARLING & KEIL 2008)
- • Korrekter und effizienter Einsatz der Kirrung (Anlockfütterung) (vgl. HARLING & KEIL 2008)
- • Der Schwerpunkt der Jagd sollte in den Bereichen mit den höchsten Wildschäden gelegt werden (vgl. KUTSCHER 2002)
- • Der intensiven Einzeljagd sind, wenn möglich, großflächige und revierübergreifende Bewegungsjagden vorzuziehen
- • Der Einsatz von Mensch u. Tier als Treiber in unübersichtlichen Feldern (z. B.: Mais, Weizen, ...) sollte aufgrund der hohen Unfallgefahr [ausgehend von Jagdschützen (Fehlschüsse sind keine Seltenheit) und von Schwarzwild (verwundet oder in die Enge getrieben wird es laut MÜLLER (2009) zum „wehrhaften Wild”)] nach Möglichkeit vermieden werden (vgl. KLOTZ 2005)
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Doch selbst wenn all diese aufgeführten Grundsätze konsequent beachtet und durchgeführt werden, bleiben Wildschäden nicht aus. Deshalb fordern viele Experten wie z. B. MÜLLER (2009) unter anderem die rechtliche Legitimation von folgenden Punkten:
- • Einsatz von Lichtquellen für die Jagd bei Nacht
- • Nutzung von Nachtsichtzielfernrohren
- • Das Fangen von Sauen, insbesondere der Frischlinge, mittels Fallen
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Eine wirkliche Populationskontrolle in der jetzigen Situation ist nur möglich, wenn zu einer Flexibilisierung der Jagdmethoden übergegangen wird und vor allem vorurteilsfrei jede tierschutzakzeptable Jagdmethode revierbezogen und revierübergreifend eingesetzt werden kann (vgl. MÜLLER 2009).
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Punkt 4: Die psychischen und physischen Eigenschaften des Schwarzwildes
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Der intelligente Anpassungskünstler ist nicht nur durch ein hervorragendes Geruchsvermögen und ein gutes Raum-Zeit-Gedächtnis gekennzeichnet (vgl. MÜLLER 2009), sondern auch durch eine hohe Vermehrungsrate, ein ausgeprägtes Sozialverhalten, Konkurrenzstärke und Zähigkeit.
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Laut MÜLLER (2009) besitzt keine andere Schalenwildart ein vergleichbares, fast an Nagetiere erinnerndes, Reproduktionspotential. Es ist nicht nur durch ein enormes Sozialverhalten charakterisiert, sondern auch mit einer beachtlich hohen genetischen Plastizität ausgestattet (MÜLLER 2009). Selbst das Vorkommen von Prädatoren (z. B. Wolf, Bär und Luchse), welche effizient das Schwarzwild bejagen, scheint den Anstieg der Schwarzwildpopulationsraten nicht sonderlich zu beeinflussen (vgl. KLOTZ 2005; MÜLLER 2009).
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All diese Eigenschaften haben das Schwarzwild in den letzten Jahrzenten nicht nur in unserer Kulturlandschaft, sondern weltweit zum Gewinner gemacht. Denn nur so konnte und wird es weiterhin neue Lebensräume besiedeln, sich an andere Standort- und Klimabedingungen anpassen und sich gegenüber anderen Arten behaupten.
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Selbst die menschliche Intelligenz scheint dem Schwarzwild nicht gewachsen. Es ist zurzeit nicht möglich, Vergrämungsgerätschaften, -verfahren bzw. Jagdstrategien, -verfahren anzuwenden und/oder durchzuführen, welche auf lange Sicht erfolgsversprechend sind. Bisherige vielzählige Versuche, das Schwarzwild von landwirtschaftlichen Grünlandflächen oder bedeutenden Kulturpflanzen wie Mais oder Weizen fernzuhalten, scheinen wenn dann nur kurzfristig zu funktionieren. Auch das Zäunen von ganzen Feldern entpuppt sich nicht selten als eine unausgereifte Methode, da es sogar zu einer Schadenerhöhung kommen kann, falls sich im Feld befindliches Wild versehentlich mit eingezäunt wird oder das Wild sich von außen unter den Zäunen nach innen durchgräbt, dann aber nicht mehr herauswechseln kann. Des Weiteren ist diese Vorgehensweise sehr teuer und zeitaufwändig (vgl. BRIEDERMANN 2009; KLOTZ 2005; GEISSER 2000; VASSANT 1994).
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In der heutigen Zeit, in der die Weltbevölkerung zunimmt und die zur Verfügung stehenden Ressourcen immer knapper werden, ist so zu wirtschaften, dass einerseits eine qualitative und quantitative Ernährung der Weltbevölkerung gewährleistet ist und andererseits die qualitativen und quantitativen Ressourcenpotentiale für kommende Generationen ungemindert zur Verfügung stehen (Nachhaltigkeit).
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Dieser Nachhaltigkeitsgrundsatz verlangt eine Form der intelligenten Bejagung, um langfristig die Populationsdichten und somit die zu erwartenden Schäden für Landwirt und Jäger effizient zu verringern.
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Solch eine intelligente Bejagung sollte nicht nur sicher, tierschutzakzeptabel, preisgünstig sowie schnell in der Ausführung sein, sondern auch flexibel genug, um Gewöhnungseffekte des Schwarzwildes zu unterbinden und diese gegebenenfalls auch zu nutzen.
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Einen entscheidenden Beitrag zu solch einer Form der intelligenten Bejagung verkörpert die vorliegende Erfindung, da deren Einsatz neben der Erhöhung der Jagderfolge zu einer Verringerung der Jagdrisiken, des Zeitaufwands, der Schwarzwildbestände und -dichten sowie der Wildschäden führt.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Schwarzwildstrecken durch wenige Bewegungsjagden im Jahr (meist) höher sind als durch die zeitaufwendige Einzeljagd.
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Aufbauend auf den Erkenntnissen von MÜLLER (2009), dass nach Mastjahren der Baumarten Eiche und Buche sowohl die Schwarzwildstrecken als auch die Schwarzwildschäden deutlich ansteigen, wird der Erfindungseinsatz insbesondere während und nach den jeweiligen Mastjahren angestrebt und empfohlen.
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Des Weiteren soll auf Expertenrat hin die Erfindung primär auf landwirtschaftlichen Flächen und in der Zeit des Überganges der Feldfrüchte (z. B. Hafer, Weizen oder Mais) in die Milchreife eingesetzt werden, da diese sich dann zu regelrechten Schwarzwildanziehungsmagneten entwickeln (vgl. KLOTZ 2005; MÜLLER 2009).
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Ferner soll die Erfindung in erster Linie bei Tag angewandt werden, da sich während der Jagd bei Nacht signifikant mehr Unfälle ereignen und die geforderten und notwendigen Frischlingsabschüsse sich als schwer bis unmöglich darstellen (vgl. MÜLLER 2009). Dadurch ist es möglich, der Forderung von Fachexperten wie MÜLLER (2009) nachzukommen, ein transparentes Verfahren zu entwickeln, welches den gezielten Eingriff in die Jugendklassen und nichtführenden Überläufer-Bachen ermöglicht und gewährleistet.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist der Einsatz als Flugobjekt, da somit die Hauptproblematik einer Jagd auf landwirtschaftlichen Flächen, verursacht durch die stark eingeschränkte Sicht aufgrund des Dichtstandes und der Höhe der Kulturpflanzen, gelöst werden kann. So ist es durch ein integriertes Kamerasystem möglich, Bilder in Echtzeit aus der Vogelperspektive an eine oder mehrere flexible Bodenstation(en) zu liefern. Das Schwarzwild kann somit schnell, effektiv und selektiv aufgespürt werden. Durch das Flugobjekt ist es ebenfalls möglich, das Wild in die gewünschte Richtung (Schützen) zu drücken oder, wenn das Wild weiterhin unbeeindruckt von der Erscheinung der Erfindung weiter äst oder im Versteck verharrt, die Position des Wildes für die Schützen zu markieren. Dafür schwebt das Flugobjekt über dem Wild in einer für die Schützen sichtbaren Höhe, wodurch diese sich zwischen den Pflanzreihen langsam an das Wild heranpirschen können, um dann zeitnah auf das Schwarzwild zu schießen.
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In Gebieten mit schlechten Sichtverhältnissen – selbst aus der Luft – kann mit der Erfindung ebenfalls ein hoher Erfolg erzielt werden. In solchen Fällen kommt zu dem optischen System außerdem zum Einsatz:
- 1. Ein akustisches System, welches sich ebenfalls an Bord der Erfindung befindet und von einer flexiblen Bodenstation bedient wird. Die Erfindung wird in solchen Fällen für das Herausdrücken des Wildes mit einer speziellen Route über den Bezugsraum navigiert und dabei durch den Einsatz des installierten und vor allem variablen Akustiksystems erfolgreich unterstützt.
- 2. Ein geruchsaussendendes System, welches sich ebenfalls an Bord der Erfindung befindet und von einer flexiblen Bodenstation bedient wird. Die Erfindung wird in solchen Fallen für das Herausdrücken des Wildes mit einer speziellen Route über den Bezugsraum navigiert und dabei durch den Einsatz des installierten und vor allem variablen Geruchsaussendenden Modul erfolgreich unterstützt.
-
Der Einsatz des akustischen und/oder Geruchsaussendenden Systems wird je nach Verhaltensreaktion des Schwarzwilds variiert und ist auch für den Einsatz bei guten Sichtbedingungen vorgesehen.
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Des Weiteren soll den Erkenntnissen, dass Schwarzwild ein Anpassungsstratege ist, jedoch bei einem Wechsel der Jagdmethode die Anpassungskapazität anfänglich versagt (MÜLLER 2009), gefolgt werden, indem bei der Konzipierung der Erfindung auf den mannigfaltigen, unkomplizierten und zügigen Einsatz oder auch die Kombination von Gerätschaften geachtet wurde. Ferner ist die Erweiterung der Erfindung mit anderen Gerätschaften und/oder deren Kombination mit den schon vorhandenen Modulen vorgesehen.
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Die & zeigen die Bodenstation, welche notwendig ist, um einerseits die Bildinformationen, welche vom Flugobjekt (s. & ) gesendet werden, zu empfangen und andererseits das Lenken und Bedienen des Flugobjekts bzw. der eingebauten Module zu ermöglichen.
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Der Anwender steigt über eine Leiter
welche vorher in einer Einrastvorrichtung
eingehackt wird, auf die Dachrelingplatte
. Unter der Leiter
ist für deren sicheren Stand eine Fußplatte
montriert. Auf der Dachrelingplatte
wird zunächst die Teleskopstange
ausgeklappt und mit Hilfe des Befestigungsgestänges
arretiert, indem die Schellen um die
gelegt und festeschraubt werden. Danach wird auf die
das Antennen-Empfänger
-Bewegungsapparat
-Modul geschraubt und die
komplett ausgefahren. Es folgt das Aufklappen des auf die Dachrelingplatte
gebrachten Klappstuhls
und des fest auf der Dachrelingplatte
installierten Klapptisches
. Danach wird die Betriebsbereitschaft der
und den mit Videokabeln verbundenen Bildausgabegeräten (auf Klapptisch aufgestellt) sowie der Funkfernsteuerung für das Flugobjekt hergestellt. Nachdem die Betriebsbereitschaft des Flugobjekts hergestellt wurde (s. Beschreibung
&
), wird
durch den
in Richtung Flugobjekt automatisch ausgerichtet und während des Fluges ständig verfolgt, da sich in diesem ein GPS befindet. Das Flugobjekt und die darin befindlichen Module kann bzw. können nun von der Bodenstation aus über den Anwender mittels einer Funkfernsteuerung gesteuert werden.
-
-
Das Flugobjekt (s. & ) ist mit 3 Modulen ausgestattet:
- 1. Kamerasystem, bestehend aus einem Bewegungsapparat darauf befestigt eine Kamera und ein Sender , welcher die Bildinformationen an die Bodenstation (s. Beschreibung Bodenstation) weiterleitet.
- 2. Akustiksystem, bestehend aus Audio-Player , Verstärker und Hochtöner
- 3. Geruchsaussonderungs-Apparat, bestehend aus Behälter mit Duftliquiden und integrierten Zerstäuber
-
Das Ein- und Ausschalten, Bewegen, Regulieren und Kombinieren der 3 oben genannten Module wird über die Bodenstation (s. Beschreibung Bodenstation) mittels einer Fernbedienung durchgeführt.
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-
Alle nachfolgenden Bsp.-Einsatzvarianten sind dadurch gekennzeichnet, dass in einem vorliegendem bestockten Bereich einer landwirtschaftlichen Fläche z. B. Mais, Hafer, ...)
eine Rotte Schwarzwild
bzw. einzelne Stücke vermutet werden. Es folgt die um
systematische Aufstellung von Schützen
– wenn möglich, gegen den Wind, in klar vorgegebenen und einzuhaltenen Wirkungsbereichen
. Die Bodenstation (s. Beschreibung Bodenstation) wird so aufgestellt, dass eine optimale Übersicht über das Einsatzgebiet möglich ist. Das Flugobjekt (s. Beschreibung Flugobjekt) wird in der Nähe der Bodenstation gestartet und dann so hoch, weit und unauffällig wie möglich um das Einsatzgebiet funkferngesteuert, um in einem vordefinierten Flugweg
über den
zu fliegen.
-
Einsatzvariante 1 (s. Abb. 5 & Abb. 6):
-
Diese Variante ist dadurch bezeichnet, dass durch den Einsatz des Flugobjektes und deren Module die
aus dem
herausgedrückt und von den
beschossen wird.
-
-
Einsatzvariante 2 (s. Abb. 7 & Abb. 8)
-
Diese Variante ist dadurch charakterisiert, dass durch den Einsatz des Flugobjektes und deren Module aus dem
keine
herausgedrückt wird, sondern die
sich von dem Flugobjekt unbeeindruckt zeigt. In diesem Fall bricht das Flugobjekt den
ab und bleibt über der
in einer Höhe stehen, in welcher der Blickkontakt der
zum Flugobjekt möglich ist. Danach bewegen sich ausgewählte Schützen
in dem
zielstrebig (zwischen den Reihen) in Richtung
, dabei immer orientierend an dem Flugobjekt, bis der direkte Blickkontakt zu
vorhanden ist. Es erfolgt der Abschuss. Die außerhalb des
verbliebenen
warten auf eventuell aus dem
heraustretende
oder einzelne Stücke, um diese ebenfalls zu erlegen.
-
-
Einsatzvariante 3 (s. Abb. 9 & Abb. 10)
-
Diese Variante zeigt, das durch den Einsatz des Flugobjektes und deren Module die
aus dem
herausgedrückt wird und von den
beschossen wird. Die
können jedoch nicht alle Stücke niederstrecken, wodurch die restliche
an den
vorbeizieht. In diesem Fall bricht das Flugobjekt den
ab und versucht – wenn möglich – über einen abweichenden Flugweg
die ausbrechende Rotte in Richtung
zurückzudrücken, um den
eine weitere
zu beschießen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- MÜLLER 2009 [0002]
- KRÜGER (1998) [0003]
- Rehkitze, Junghasen [0004]
- MÜLLER (2009) [0004]
- POHLMEYER & SODEIKAT 2004 [0004]
- MÜLLER 2009 [0005]
- KLOTZ (2005) [0008]
- AZAROV & KLIMOV 1990 [0009]
- BROMLEY 1964 [0009]
- DANILKIN 2002 [0009]
- FADEEV 1988 und 1993 [0009]
- GORELOV 1994 [0009]
- KOZLO 1975 [0009]
- LAVROVSKY 1952 [0009]
- LEBEDEVA 1956 [0009]
- NASIMOVICH 1955 [0009]
- SMIRNOW 1994 [0009]
- SOBANSKY 1992 [0009]
- SOKOLOV & BASKIN 1984 [0009]
- SOKOV 1993 [0009]
- TIMOFEEVA 1975 [0009]
- VATOLIN 1980 [0009]
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- MÜLLER 2009 [0009]
- CALLAHAN et al. 2008 [0009]
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- HM TREASURY 2009 [0012]
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- MEYNHARDT 1990 [0021]
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- HARLING & KEIL 2008 [0021]
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- KUTSCHER 2002 [0021]
- MÜLLER (2009) [0021]
- KLOTZ 2005 [0021]
- MÜLLER (2009) [0022]
- MÜLLER 2009 [0023]
- MÜLLER 2009 [0024]
- MÜLLER (2009) [0025]
- MÜLLER 2009 [0025]
- KLOTZ 2005 [0025]
- MÜLLER 2009 [0025]
- BRIEDERMANN 2009 [0027]
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- GEISSER 2000 [0027]
- VASSANT 1994 [0027]
- MÜLLER (2009) [0033]
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- MÜLLER 2009 [0035]
- MÜLLER (2009) [0035]
- MÜLLER 2009 [0039]