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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugschlüssel mit einer elektronischen Wegfahrsperre nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Fahrzeugschlüssel können über eine Funkschnittstelle mit dem zugeordneten Fahrzeug kommunizieren. Die Funkverbindung zwischen dem Fahrzeugschlüssel und dem Fahrzeug ist länderspezifischen Zulassungsrichtlinien unterworfen, in denen beispielsweise die zulässige Sendeleistung oder die Sendedauer der Funkverbindung festgelegt sind.
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Ein aus der
US 7,327,216 B2 bekannter gattungsgemäßer Fahrzeugschlüssel weist eine solche elektronische Wegfahrsperre auf. Der Fahrzeugschlüssel ist mit einer über eine Funkverbindung mit dem zugeordneten Fahrzeug kommunizierenden elektronischen Verarbeitungseinheit ausgestattet. In der Verarbeitungseinheit sind Grundfunktionsdaten und Konfigurationsdaten abgelegt. Die Grundfunktionsdaten betreffen insbesondere fahrzeugspezifische Daten, wie etwa Wegfahrsperrdaten. Die Konfigurationsdaten betreffen dagegen insbesondere länderspezifische Daten, wie etwa Daten bezüglich der Funkverbindung, zum Beispiel Sendeleistung oder Sendedauer, und/oder Leuchtfarbe einer Fahrzeugschlüssel-LED und/oder eine erforderliche Mindestdauer zur Betätigung von Fahrzeugschlüssel-Tasten.
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Die oben erwähnten Grundfunktionsdaten des Fahrzeugschlüssels werden im Stand der Technik werksseitig mittels eines externen Programmiergerätes auf das jeweils zugeordnete Fahrzeug abgestimmt. Diese Daten können in einem Datenspeicher hinterlegt sein, in dem die Daten mit Hilfe des externen Programmiergerätes einstellbar bzw. änderbar sind. Die oben erwähnten Konfigurationsdaten werden dagegen nicht in einem solchen änderbaren Datenspeicher, in einem Programmspeicher der Verarbeitungseinheit hinterlegt, in dem auch die für die Wegfahrsperre erforderliche Software gespeichert ist.
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Da es sich beim Fahrzeugschlüssel um eine diebstahlrelevantes Teil handelt, ist im Stand der Technik eine nachträgliche Änderung der im Programmspeicher hinterlegten Konfigurationsdaten sowie der Software nicht möglich. Die Konfigurationsdaten sind daher zur länderspezifischen Anpassung nicht mehr änderbar. Um daher den gesetzlichen Anforderungen in unterschiedlichen Ländern gerecht zu werden, müssen unterschiedliche Varianten des Fahrzeugschlüssels erstellt und vorgehalten werden. Bei Änderungen der länderspezifischen Zulassungsrichtlinien müssen entsprechend auch diese erstellten Schlüssel-Varianten aktualisiert werden. Da eine Vielzahl von Schlüssel-Varianten vorgehalten werden muss, ergibt sich eine kostenintensive und komplexe Lagerhaltung der Fahrzeugschlüssel. Weiterhin entstehen Kosten, wenn es zu Änderungen bei der länderspezifischen Zulassungsrichtlinien kommt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Lagerhaltung der unterschiedlichen Schlüssel-Varianten einfacher sowie kostensparender zu gestalten.
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Die Aufgabe der Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 weist die elektronische Verarbeitungseinheit des Fahrzeugschlüssels einen Speicherbereich für die Konfigurationsdaten auf, in dem die Konfigurationsdaten mit Hilfe eines externen Programmiergerätes geändert werden können. Die Konfigurationsdaten des Fahrzeugschlüssels sind daher nicht mehr unveränderbar im Fahrzeugschlüssel hinterlegt, sondern können zum Beispiel je nach länderspezifischen Zulassungsrichtlinien, beispielsweise die Sendeleistung oder die Sendedauer der Funkverbindung betreffend, angepasst werden. Die Fahrzeugschlüssel können daher mit stark reduziertem Aufwand den Änderungen solcher Zulassungsrichtlinien angepasst werden. Dadurch verringert sich die Komplexität der Lagerhaltung deutlich. Die Fahrzeugschlüssel können daher in einfacher Weise beispielsweise im Kundendienst aktualisiert werden, wobei ein im Stand der Technik erforderlicher vollständiger Schlüssel-Austausch entfallen kann.
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Zusätzlich zu dem Speicherbereich für die Konfigurationsdaten kann die elektronische Verarbeitungseinheit des Fahrzeugschlüssels einen zweiten Speicherbereich für die oben erwähnten Grundfunktionsdaten aufweisen. Der zweite Speicherbereich kann, wie auch der erste Speicherbereich, so gestaltet sein, dass die Grundfunktionsdaten, das heißt die Wegfahrsperr-Daten, mittels eines externen Programmiergerätes geändert werden können. Die Speicherbereiche für die Grundfunktionsdaten und für die Konfigurationsdaten können in einem EEPROM des Fahrzeugschlüssels hinterlegt sein. Dieser kann als gemeinsamer Datenspeicher für sowohl die Grundfunktions- als auch Konfigurationsdaten dienen.
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In Abgrenzung zu dem als EEPROM ausgeführten Datenspeicher kann im Fahrzeugschlüssel zusätzlich ein Programmspeicher vorgesehen sein, in dem die für die Wegfahrsperre erforderliche Software gespeichert ist. Da es sich beim Fahrzeugschlüssel um ein diebstahlrelevantes Teil handelt, ist dieser Programmspeicher so ausgeführt, dass eine nachträgliche Änderung der darin hinterlegten Software-Daten nicht möglich ist. Im Unterschied zur Erfindung sind im Stand der Technik die Software-Daten zusammen mit den Konfigurationsdaten im Programmspeicher des Schlüssels unveränderbar hinterlegt worden. Ist daher in einem aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugschlüssel eine Veränderung der Konfigurationsdaten erforderlich, so war dies stets mit einer neuen Software und damit auch mit einer neuen Hardware verbunden, da aus Diebstahlschutzgründen der Programmspeicher im Gegensatz zum Datenspeicher nach einmaligem Beschreiben nicht mehr veränderbar ist.
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Durch die Erfindung ist der Kostenaufwand für Veränderungen sowie Variantenzahl erheblich verringert. Im Laufe des Produktionslebenszyklus gibt es häufig Änderungen dieser Art, weil sich Gesetze ändern oder neue Anforderungen vom Markt kommen. Im schlimmsten Fall sind daher sogar bereits ausgelieferte Fahrzeugschlüssel auszutauschen, was mit erheblichen Kosten verbunden ist, da neben dem Schlüsseltausch auch die Wegfahrsperre über eine Online-Verbindung zu aktualisieren ist.
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Bevorzugt können die in dem ersten und zweiten Speicherbereich hinterlegten Grundfunktionsdaten und Konfigurationsdaten über eine gemeinsame Funkschnittstelle mit dem externen Programmiergerät kommunizieren. Die Funkschnittstelle kann beispielhaft ein Transponder oder eine bidirektionale Funkstrecke sein. Zudem kann der Datenaustausch zwischen dem Fahrzeugschlüssel und dem zugeordneten Fahrzeug bzw. dem Programmiergerät unter an sich bekannter Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, etwa unter Einsatz von Kryptographie, Checksummen und/oder Retries, wodurch eine sichere Kommunikation gewährleistet ist. Die Funkschnittstelle des Fahrzeugschlüssels ist auf eine lokal begrenzte Reichweite ausgelegt, so dass es zu keiner Beeinflussung von Fahrzeugen untereinander kommt.
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Nachfolgend ist anhand der Figur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, die in einer grob schematischen Prinzipdarstellung einen Fahrzeugschlüssel mit zugeordnetem Programmiergerät bzw. zugeordnetem Fahrzeug zeigt.
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In der 1 sind in einem vereinfachten Blockschaltdiagramm die Funktionsbausteine eines Fahrzeugschlüssels 1 dargestellt, der einem Fahrzeug 3 zugeordnet ist. Der Fahrzeugschlüssel 1 bildet zusammen mit dem Fahrzeug 3 ein Fahrberechtigungssystem. Der Fahrzeugschlüssel 1 weist eine Entriegelungstaste 5 zur Entriegelung des Fahrzeugs 3 sowie eine Verriegelungstaste 5 zur Verriegelung des Fahrzeugs 3 auf. Zudem ist eine LED 9 vorgesehen. Die LED 9 ist zusammen mit den Tasten 5, 7 in Signalverbindung mit einer zentralen Steuereinrichtung 11. Diese bildet zusammen mit einem Programmspeicher 13, einem Datenspeicher 15 sowie einer Sende-/Empfangseinheit 17 eine elektronische Verarbeitungseinheit 19 des Fahrzeugschlüssels 1.
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Die elektronische Verarbeitungseinheit 19 des Fahrzeugschlüssels 1 weist eine Steuereinrichtung 11 auf, die das Senden und Empfangen von Daten und Signalen über die Sende-/Empfangseinheit 17 steuert und die ferner zur Verarbeitung empfangener Daten ausgebildet ist. Gemäß der 1 ist die Steuereinrichtung 11 sowohl mit dem Programmspeicher 13 und dem Datenspeicher 15 als auch mit der Sende-/Empfangseinheit 17 in Datenverbindung. Im Programmspeicher 13 ist die für die Wegfahrsperren-Funktion erforderliche Software hinterlegt. Der Programmspeicher 13 ist dabei aus Diebstahlschutzgründen so gestaltet, dass eine Änderung der darin gespeicherten Daten von außen nicht ermöglicht ist.
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Der Datenspeicher 15 ist vorliegend als ein EEPROM ausgeführt, der in einen ersten Speicherbereich 21 und einen zweiten Speicherbereich 23 aufgeteilt ist. Im ersten Speicherbereich sind sog. Konfigurationsdaten hinterlegt. Diese sind insbesondere länderspezifische Daten, wie etwa Daten bezüglich der Funkverbindung, das heißt Sendeleistung oder Sendedauer der Sende-/Empfangseinheit 17. Die Sende-/Empfangseinheit 17 kann hier beispielhaft als ein Transponder ausgeführt sein, der eine bidirektionale Kommunikation mit dem zugeordneten Fahrzeug 3 und/oder einem externen Programmiergerät 23 ermöglicht. Zu den Konfigurationsdaten, die im Speicherbereich 21 hinterlegt sind, zählen auch Daten bezüglich einer Leuchtfarbe des der Fahrzeugschlüssel-LED 9 sowie bezüglich einer erforderlichen Mindestdauer zur Betätigung der Tasten 5, 7 des Fahrzeugschlüssels 1.
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Wie oben erwähnt, kann mit den Konfigurationsdaten insbesondere bestimmt werden, mit welcher Sendeleistung sowie mit welcher Sendedauer der Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Fahrzeugschlüssel erfolgt. Die Datenübertragung kann im niederfrequenten oder im hochfrequenten Übertragungsband stattfinden.
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Im zweiten Speicherbereich 22 des Datenspeichers 15 sind im Unterschied zu den oben genannten Konfigurationsdaten die Grundfunktionsdaten gespeichert, insbesondere die fahrzeugspezifischen Daten, wie etwa Wegfahrsperrdaten. Diese werden bei Durchführung einer Fahrzeug-Verriegelung oder -Entriegelung mit korrespondierenden, im Fahrzeug 3 hinterlegten Datensätzen verglichen und in an sich bekannter Weise auf Berechtigung des Fahrers geprüft.
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Der als EEPROM ausgeführte Datenspeicher 15 ist im Unterschied zum Programmspeicher 13 so gestaltet, dass sowohl die Konfigurationsdaten im Speicherbereich 21 als auch die Grundfunktionsdaten im Speicherbereich 22 mittels eines externen Programmiergerätes 23 geändert werden können. Das externe Programmiergerät 23 kann beispielhaft werksseitig oder im Kundendienstfall eingesetzt werden. Um eine Datenkommunikation zwischen dem Datenspeicher 15 und dem externen Programmiergerät 23 zu erlauben, ist die Sende-/Empfangseinheit 17 vorgesehen. Diese ist gemäß der 1 sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten Speicherbereich 21, 22 in Verbindung. Mittels des Programmiergerätes 23 können daher in einfacher Weise nicht nur die Grundfunktionsdaten im Speicherbereich 22, sondern auch die Konfigurationsdaten im Speicherbereich 21 geändert werden. Dadurch kann die Konfiguration des Fahrzeugschlüssels 1 jeweils den länderspezifischen Zulassungsrichtlinien angepasst werden, die insbesondere die Sendeleistung und/oder die Sendedauer der Funkverbindung zwischen Fahrzeugschlüssel 1 und Fahrzeug 3 festlegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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