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Die Erfindung betrifft ein Gurtschloss für einen Sicherheitsgurt, beispielsweise in einem Automobil, mit einer Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In technischen Anwendungen, wie beispielsweise dem Automobilbau und dergleichen, ist es oftmals erforderlich, die Lage eines in zwei Endlagen relativ zu einem stationären Teil verstellbaren Bauteils messtechnisch schnell und zuverlässig zu erfassen. Im Fall eines Gurtschlosses eines Automobils muss beispielsweise überprüft werden, ob ein Insasse angegurtet ist oder nicht. Die Kenntnis des Verriegelungszustands des Gurtschlosses ist erforderlich, um die Insassen durch ein Signal auf das Anlegen und Schliessen der Sicherheitsgurte aufmerksam zu machen. Seit der Einführung von Sicherheits-Airbags ist die Information über den Schliesszustand der Sicherheitsgurte auch für die Aktivierung oder Deaktivierung von Mechanismen zum Aufblasen von Fahrer- und Beifahrerairbags bzw. von Seiten- und Kopfairbags von Bedeutung.
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Beispielsweise sind aus dem Stand der Technik Hallsensoren zur berührungslosen Überwachung von Bauteilen, die ihre Lage verändern, insbesondere zwei unterschiedliche Endlagen einnehmen können, bekannt. Hallsensoren bestehen im Prinzip aus einer mit Konstantstrom versorgten Halbleiterschicht, üblicherweise in integrierter Bauweise. Durch eine Magnetfeldkomponente senkrecht zur Halbleiterschicht wird der Konstantstrom beeinflusst und der Sensor liefert eine auswertbare Hall-Spannung, die abgegriffen und zur Auswertung eines Zustands herangezogen bzw. auch unmittelbar als Schaltspannung eingesetzt werden kann. Die integrierte Bauweise von Hallsensoren bietet die Möglichkeit, bereits eine zur Auswertung des Schaltzustandes geeignete Auswerteschaltung auf dem Hallsensor zu integrierten. In der Automobilindustrie werden daher in vielen Anwendungen Hallsensoren als berührungslose Zustandssensoren eingesetzt.
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Aus der
EP-A-0 861 763 ist beispielsweise ein Gurtschloss mit einem integrierten vorgespannten Hallsensor bekannt, welches den Zustand eines Verriegelungskörpers bzw. eines Auswerfers für eine in das Gurtschloss eingeführte Schlosszunge berührungslos erfasst. Dabei ist ein Hallsensor mit einem Hallfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Permanentmagneten angeordnet. Durch eine Lageveränderung des Verriegelungskörpers bzw. des Auswerfers, die dazu aus einem ferromagnetischen Material bestehen, wird das Magnetfeld des Permanentmagneten verändert. Dabei verändert sich das Signal des Hallsensors und am Ausgang des Hallsensors kann die Zustandsänderung als Spannungsänderung abgegriffen werden. In einer alternativen Ausführungsvariante ist vorgeschlagen, den Hallsensor mit einem Hallfeld ohne einen Permanentmagneten zu installieren und dafür den Verriegelungskörper oder den Auswerfer als Permanentmagneten auszubilden. Auch bei dieser Anordnung soll die Lageänderung des Verriegelungskörpers oder des Auswerfers durch eine Änderung der Hallspannung erfassbar sein.
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Nachteilig an dem Gurtschloss gemäss der
EP-A-0 861 763 ist, dass der Hallsensor sehr sorgfältig in bezug auf das Verriegelungselement bzw. den Auswerfer positioniert werden muss. Ein nachträglicher Einbau des Hallsensors ist daher relativ aufwendig und teuer. Je nach seiner Anordnung ist der Hallsensor auch empfindlich gegenüber äusseren elektromagnetischen Streufeldern, die beispielsweise bereits durch einen magnetischen Schlüsselanhänger hervorgerufen werden können. Gegebenenfalls muss sogar eine zusätzliche Abschirmung angebracht werden, was den Aufbau bzw. den Einbau noch weiter verkompliziert. Die Anfälligkeit gegenüber äusseren Streufeldern wird auch noch dadurch vergrössert, dass die Signaländerungen wegen der verhältnismässig geringen Wegstrecken, die beim Schliessen bzw. Öffnen der Sicherheitsgurtverriegelung von dem Verriegelungskörper bzw. dem Auswerfer zurückgelegt werden, relativ klein sind. Auch die Gurtschlossvariante ohne vorgespannten Hallsensor, bei der entweder der Verriegelungskörper oder der Auswerfer als Permanentmagnet ausgebildet sind, erweist sich als wenig praktikabel. Die erzielbaren Signaländerungen sind auch hier relativ klein, was die Detektion von unterschiedlichen Zuständen, hier Gurtschloss offen oder geschlossen, erschwert. Durch die Erschütterungen des Verriegelungskörpers und des Auswerfers beim Schliessen und Öffnen des Sicherheitsgurtes kann es mit der Zeit zu einer Entmagnetisierung des Permanentmagneten kommen. Dies kann schliesslich dazu führen, dass der Hallsensor wirkungslos wird und die Zustandsänderungen des Gurtschlosses nicht mehr zuverlässig detektiert werden können.
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Die bekannten Gurtschlösser weisen eine sehr kompakte Bauweise auf; das Platzangebot innerhalb des Gurtschlosses ist daher meist sehr beschränkt. Dies erschwert es, Sensorbauteile innerhalb des Gurtschlossgehäuses, insbesondere in Nachbarschaft zu einem Bauteil anzuordnen, welches bei der Betätigung des Gurtschlosses seine Lage von einer Endlage in die andere Endlage verändert. Sollen dann auch noch Abschirmungen angebracht werden, steht der Konstrukteur meist vor einem praktisch unlösbaren Problem, da die Abmessungen des Gurtschlossgehäuses ja nicht verändert werden sollen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den geschilderten Nachteilen des Stands der Technik abzuhelfen. Es soll ein Gurtschloss geschaffen werden, dessen Verriegelungszustand einfach und zuverlässig feststellbar ist. Das Gurtschloss soll mit einer Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands ausgestattet sein, die unempfindlich gegenüber magnetischen Streu- und Störfeldern ist. Dabei soll das Gurtschlossgehäuse unverändert beibehalten werden können. Es soll ein einfacher und kostengünstiger Einbau ermöglicht sein, der auch eine Nachrüstung bestehender Gurtschlosssysteme unterschiedlicher Bauweisen begünstigt.
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Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Gurtschloss mit einer Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands, wie es im unabhängigen Patentanspruch 1 definiert ist. Weiterbildungen und/oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schlägt ein Gurtschloss für einen Sicherheitsgurt vor, welches mit einem in einem Gurtschlossgehäuse angeordneten Verriegelungsmechanismus ausgestattet ist. Der Verriegelungsmechanismus besitzt ein bei seiner Betätigung seine Lage von einer ersten Endposition in eine zweite Endposition veränderndes Bauteil und eine Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands. Bei der Betätigung des Verriegelungsmechanismus wirkt das seine Lage verändernde Bauteil mit der Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands zusammen.
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Die Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands ist ein elektromechanischer Schalter, der in Nachbarschaft zu dem sein Lage verändernden Bauteil angeordnet ist und bei dessen Verstellung von der ersten in die zweite Endposition betätigbar ist.
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Das durch die Erfindung vorgeschlagene Gurtschloss ist mit einem elektromechanischen Schalter ausgestattet, der einen sehr einfachen und platzsparenden Aufbau aufweist. Das seine Lage verändernde Bauteil wirkt mit dem elektromechanischen Schalter unmittelbar zusammen. Dadurch können Fehlfunktionen infolge sich lösender oder unvollständiger elektrischer Verbindungen von Schaltelementen zu dem bewegten Bauteil verhindert werden. Der elektrische Schalter ist beispielsweise ein Mini- oder Mikroschalter und ist relativ unempfindlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Insbesondere ist der elektromechanische Schalter unempfindlich gegenüber magnetischen Störfeldern; auf zusätzliche Abschirmungen und dergleichen kann dadurch verzichtet werden. infolge der sehr kompakten Bauweise des elektromechanischen Schalters sind am Gurtschlossgehäuse keine konstruktiven Modifikationen erforderlich.
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In eine erste Ausführungsvariante der Erfindung ist der elektromechanische Schalter in Nachbarschaft zu einem Bügelarm eines bügelartig ausgebildeten Verriegelungselements angeordnet, das um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die senkrecht zu einer Einschieberichtung für eine Gurtlasche verläuft. Bei Betätigung des Verriegelungsmechanismus schwenkt das Verriegelungselement aus einer ersten (offenen) Endposition in eine zweite (verriegelte) Endposition, in der es die eingeschobene Gurtlasche verriegelt. in einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist das seine Lage verändernde Bauteil ein bei Betätigung des Verriegelungsmechanismus axial verstellbarer Dom.
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Der elektromechanische Schalter ist zweckmässigerweise seitlich der Versstellbahn des axial verschiebbaren Dorns bzw. des Bügelarms angeordnet. Dabei weist der axial verstellbare Dorn bzw. der Bügelarm entlang seiner Längserstreckung Mittel auf, welche bei seiner Verstellung die Betätigung des elektromechanischen Schalters bewirken. Der axial verstellbare Dorn bzw. der Bügelarm bildet unmittelbar einen mechanischen Aktuator für den elektromechanischen Schalter, ohne selbst einen Bestandteil des elektrischen Schaltsystems zu bilden. Dadurch können die mechanischen Komponenten für den elektromechanischen Schalter und für dessen Betätigung auf das notwendige Minimum beschränkt werden.
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In einer weiteren Ausführungsvariante des Gurtschlosses weist der axial verstellbare Dorn im Bereich seines freien Endes eine dem elektromechanischen Schalter zugewandte seitliche Abschrägung auf, die bei seiner axialen Verschiebung mit einer Schaltnocke oder einem Schaltvorsprung des elektromechanischen Schalters zusammenwirkt. Beispielsweise erweitert sich der Dorn in Richtung seines freien Endes in seiner Breite.
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In einer konstruktiv sehr einfachen Aufbauvariante umfasst der elektromechanische Schalter zwei in Nachbarschaft zueinander etwa parallel verlaufende Kontaktbleche, wobei eines der Kontaktbleche, welches dem Dorn bzw. dem Bügelarm zugewandt ist, federnd beweglich gelagert ist und den Schaltvorsprung aufweist, an dem beispielsweise die seitliche Abschrägung des Dorns angreift.
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Eine praktikable Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass der elektromechanische Schalter als ein Schliesser ausgebildet ist. Im vom Dorn bzw. vom Bügelarm unbelastetem Zustand ist der elektromechanische Schalter geöffnet und ist der elektrische Kontakt unterbrochen. Erst durch die Verstellung des Dorns bzw. des Bügelarms bei der Betätigung des Verschlussmechanismus wird der elektromechanische Schalter und dadurch der elektrische Stromkreis geschlossen.
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Eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Gurtschlosses sieht vor, dass der axial verstellbare Dorn bzw. der Bügelarm eine seitlich abragende Schaltnocke aufweist, die entlang seiner Längserstreckung, vorzugsweise im Bereich seines freien Endes, angeordnet ist. Die seitlich abragende Schaltnocke wirkt mit zwei seitlich der Verstellbahn angeordneten Kontaktblechen des elektromechanischen Schalters zusammen.
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Sei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Gurtschlosses ist der elektromechanische Schalter als ein Schliesser ausgebildet. Dabei ist dasjenige Kontaktblech, welches bei der Verstellung des Dorns bzw. des Bügelarms von der Schaltnocke beaufschlagt ist, gegenüber dem zweiten Kontaktblech in Öffnungsrichtung federnd vorgespannt. Im von der seitlich abragenden Schaltnocke unbelasteten Zustand ist der elektromechanische Schalter geöffnet, und der elektrische Kontakt ist unterbrochen. Erst durch die Verstellung des Dorns bzw. des Bügelarms bei der Betätigung des Verschlussmechanismus wird der elektromechanische Schalter und dadurch der elektrische Stromkreis geschlossen.
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Ein alternativ ausgebildetes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Gurtschlosses sieht vor, dass elektromechanische Schalter als ein Öffner ausgebildet ist. Dabei ist wenigstens eines der beiden Kontaktbleche gegenüber dem zweiten Kontaktblech in Schliessrichtung federnd vorgespannt. Die vom Dorn seitlich abragende Schaltnocke ragt in eine Zwischenraum zwischen den beiden Kontaktblechen. Im Ausgangszustand ist keines der beiden Kontaktbleche von der Schaltnocke beaufschlagt und die beiden Kontaktbleche berühren einander und schliessen so den Stromkreis. Erst bei der Verstellung des Dorns bzw. des Bügelarms von der ersten in die zweite Endposition gleitet die Schaltnocke derart zwischen die beiden Kontaktbleche, dass diese auseinander gepresst werden. Dadurch wird der Stromkreis unterbrochen.
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Zum Schutz der elektrisch kontaktierten Kontaktbleche vor einem Kurzschluss kann der elektromechanische Schalter in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung in einem Schaltergehäuse angeordnet sein.
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Eine zweckmässige Verwendung eines erfindungsgemäss ausgestatteten Gurtschlosses besteht in der Generierung eines optischen und/oder akustischen Warnsignals für die Insassen beispielsweise eines Automobils, sich anzugurten. Weiters kann das erfindungsgemäss ausgestattete Gurtschloss auch für die Aktivierung oder Deaktivierung von Mechanismen zum Aufblasen von Airbags für die Insassen eines Automobils verwendet werden. Für den Fachmann erschliessen sich auch noch eine Vielzahl weiterer Verwendungsmöglichkeiten, die alle aufzuzählen, den Umfang der vorliegenden Anmeldung sprengen würde.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Prinzipdarstellungen eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer schematischer Darstellung:
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1 eine teilweise auseinander gezogene, perspektivische Ansicht eines Gurtschlosses gemäss der Erfindung ohne Gurtschlossgehäuse; und
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2–4 drei Ausführungsvarianten von Einrichtungen zur Erfassung des Verriegelungszustands des Gurtschlosses.
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Das in
1 in teilweise auseinander gezogener, perspektivischer Ansicht dargestellte Gurtschloss entspricht weitgehend dem in der
EP-1 025 774 B1 anhand der dortigen
1–
6 dargestellten Gurtschloss. Der diesbezügliche Beschreibungsteil der
EP-1 025 774 B1 wird hiermit zum integralen Bestandteil der vorliegenden Patentanmeldung erklärt. Die nachstehende Beschreibung der Erfindung beschränkt sich daher auf die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Bauteile des Gurtschlosses.
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In 1 und 2 ist das Gurtschloss jeweils ohne das Gurtschlossgehäuse dargestellt. Beispielsweise besteht dieses aus zwei Gehäuseschalen, die miteinander verschraubbar sind oder miteinander verklebt werden können. Ein Verschlussrahmen des Gurtschlosses ist gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Der Verschlussrahmen 1 setzt sich aus einer oberen und einer unteren Platine 2, 3 zusammen, die mittels Verbindungsbolzen 4 miteinander verbunden sind. Zwischen der oberen und der unteren Platine 2, 3 bleibt ein Führungskanal frei, in den eine metallische Lasche des Sicherheitsgurtes einschiebbar ist (nicht dargestellt). Der Verriegelungsmechanismus umfasst ein bügelartig ausgebildetes Verriegelungselement 40, das um eine Schwenkachse schwenkbar ist und bei Betätigung aus einer ersten (offenen) Endposition in eine zweite (verriegelte) Endposition verstellbar ist, in der es die eingeschobene Gurtlasche verriegelt. In 1 ist das bügelartige Verriegelungslement 40 durch seine beiden seitlichen Bügelarme angedeutet. Der Verriegelungsmechanismus und ein Auswerfer sind am Verschlussrahmen 1 bzw. an den beiden Platinen 2, 3 montiert und sollen hier nicht näher erläutert werden.
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Der Verriegelungsmechanismus umfasst einen stabförmigen Dorn 4, dessen eines Ende ein Eingriffsteil 5 aufweist. Das Eingriffsteil 5 greift an einem Sperrstift 6 an, der in der Verriegelungsstellung ein nicht näher dargestelltes Verriegelungselement sichert. Der Sperrstift 6 ist in Schlitzführungen 7 im Rahmen längsgeführt. Die Schlitzführungen 7 verlaufen im wesentlichen parallel zum Führungskanal für die Gurtlasche. Der stabförmige Dorn 4 ist durch eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Vorspannungsfeder 9 gesteckt. Die Vorspannungsfeder 9 stützt sich einerseits am Verschlussrahmen 1 und andererseits an einer Schulter 8 des stabförmigen Dorns 4 ab und spannt über das Eingriffteil 5 den Sperrstift vor. Der Dorn 4 dient gleichzeitig als eine Führung für die Vorspannungsfeder 9, welche dadurch ihre lineare Ausrichtung in jeder Verschiebestellung des Sperrstifts 6 beibehält. Bei der Betätigung des Verschlussmechanismus wird der Sperrstift 6 in den Schlitzführungen gegen die Federkraft der Vorspannungsfeder vor und zurückgeschoben. Über das Eingriffsteil 5 macht der Dorn 4 die axiale Verschiebebewegung des Sperrstifts 6 mit und wird dadurch bei jeder Betätigung des Verschlussmechanismus aus einer ersten Endposition in eine zweite Endposition und umgekehrt axial verschoben.
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Der Dorn 4 ist mit seinem dem Eingriffsteil 5 entgegengesetzten Längsende 10 in Nachbarschaft zu einer Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands angeordnet, die gesamthaft mit dem Bezugszeichen 13 versehen ist. Die Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands 13 ist innerhalb eines Schaltergehäuses 20 untergebracht, welches auf einem Endstück 21 montiert ist. Das Endstück 21 ist fest mit dem Rahmen 1 des Gurtschlosses verbunden und ist am Ende einer Verankerung 22 angeordnet, über die das Gurtschloss beispielsweise mit einem Rahmenteil eines Automobils verschraubbar ist. An seiner dem axial verschiebbaren Dorn 4 zugewandten Seite ist das Schaltergehäuse 20 offen ausgebildet, damit der Dorn 4 mit der Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands 13 zusammenwirken kann. In einer nicht näher dargestellten Ausführungsvariante der Erfindung kann der Dorn vom Schaltergehäuse auch räumlich geführt sein, um eine noch exaktere Bewegung des Dorns zu gewährleisten und einen genaueren Schaltpunkt zu erzielen. insbesondere können dadurch grössere Fertigungstoleranzen kompensiert werden.
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2 bis 4 zeigen Prinzipdarstellungen verschiedener Ausführungsvarianten der Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands 13 des Gurtschlosses, die am Beispiel des bei der Betätigung des Verriegelungsmechanismus axial verschiebbaren Dorns 4 betätigbar sind. Die Einrichtung zur Erfassung des Verriegelungszustands 13 ist jeweils als ein elektromechanischer Schalter ausgebildet, der zwei Kontaktbleche 14, 15 aufweist. Die elektromechanischen Schalter können als Schliesser (2 und 3) oder als Öffner (4) ausgebildet sein.
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Bei dem in 2 dargestellten elektromechanischen Schalter 13 sind die beiden Kontaktbleche 14, 15 etwa parallel zueinander verlaufend, seitlich der Verschiebebahn des Dorns 4 angeordnet. Das dem Dorn 4 zugewandte Kontaktblech 15 ist federnd beweglich gelagert und weist einen Schaltvorsprung 16 auf, der seitlich am Dorn 4 anliegt. Der Dorn 4 weist eine zu seinem freien Endabschnitt 10 hin schräg verlaufende Seitenfläche 11 auf, die mit dem Schaltvorsprung 16 zusammenwirkt. Die Schrägfläche 11 führt zu einer Verbreiterung des Dorns 4 an seinem freien Endabschnitt 10. Dadurch wird bei der axialen Verschiebung des Dorns 4 das bewegliche Kontaktblech 15 gegen das zweite Kontaktblech 14 gedrückt, bis die Kontaktbereiche 17 der Bleche 14, 15 einander berühren und den Stromkreis schliessen. Wird der Dorn 4 wieder in seine Ausgangsposition zurück verschoben, gleitet der Schaltvorsprung 16 entlang der Schrägfläche 11 und das beweglich gelagerte Kontaktblech 15 federt zurück in seine Ausgangsstellung, in der der Stromkreis unterbrochen ist.
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3 zeigt einen elektromechanischen Schalter 13, dessen zwei Kontaktbleche 14, 15 seitlich der Verschiebebahn des Dorns 4, etwa parallel zueinander verlaufend, übereinander liegend angeordnet sind. Von der Seitenfläche des Dorns 4 ragt eine Schaltnocke 12 ab, die gegen das obere Kontaktblech 15 drückt. Das obere Kontaktblech 15 weist eine Rampe 19 auf, gegen die die Schaltnocke 12 bei der Verschiebung des Dorns 4 stösst. Dadurch werden die Kontaktbleche mit ihren Kontaktbereichen 17 zusammengepresst, und der Stromkreis wird geschlossen. Wird der Dorn 4 wieder in seine Ausgangsposition zurückgeschoben, federt das obere Blech 15 in seine Ausgangslage zurück, und der Stromkreis wird wieder unterbrochen.
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4 zeigt einen als ein Öffner ausgebildeten elektromechanischen Schalter 13 mit zwei elastisch federnden Kontaktblechen 14, 15, die seitlich der Verschiebebahn des Dorns 4 etwa parallel zueinander verlaufend, übereinander angeordnet sind. Die mit Kontaktbereichen 17 versehenen freien Enden der Kontaktbleche 14, 15, sind federnd gegeneinander vorgespannt. Eine von der Seitenfläche des Dorns 4 abragende Schaltnocke 12 ragt in den Zwischenraum zwischen den beiden Kontaktblechen 14, 15 und presst in einer Endstellung des Dorns die Kontaktbereiche 17 der beiden Kontaktbleche 14, 15 auseinander, so dass der Stromkreis unterbrochen ist. Wird der Dorn 4 axial in seine zweite Endposition verschoben – im dargestellten Ausführungsbeispiel in Richtung seines freien Endes 10 – gleitet die Schaltnocke 12 in einen Bereich, in dem die beiden Kontaktbleche 14, 15 einen grösseren Abstand voneinander haben. Dadurch können sich die freien Enden der federnd gegeneinander vorgespannten Kontaktbleche 14, 15 auf einander zu bewegen, bis ihre Kontaktbereiche 17 einander berühren und der Stromkreis geschlossen ist.
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Die den Kontaktbereichen 17 abgewandten Enden 18 der Kontaktbleche 14, 15 der elektromechanischen Schalter 13 der Ausführungsbeispiele gemäss 2–4 dienen zur Kontaktierung, was beispielsweise formschlüssig oder stoffschlüssig erfolgen kann.
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Das Zusammenwirken des elektromechanischen Schalters mit einem bei der Betätigung des Verriegelungsmechanismus seine Lage von einer ersten in eine zweite Endposition verstellbaren Bauteil ist am Beispiel des axial verschiebbaren Dorns erläutert worden. In einer nicht näher dargestellten Ausführungsvariante der Erfindung kann der elektromechanische Schalter auch in Nachbarschaft zu einem der beiden Bügelarme des schwenkbaren Verriegelungselements 40 des Verschlussmechanismus angeordnet sein. Dabei trägt die räumliche Anordnung des anhand der 2–4 erläuterten Beispiele des elektromechanischen Schalters der gegenüber dem axial verschiebbaren Dorn um 90° versetzten Verstellbewegung des Bügelarms Rechnung. Davon abgesehen bleibt die mechanische Auslegung der Ausführungsbeispiele für den elektromechanischen Schalter weitgehend unverändert erhalten.
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Die durch den jeweiligen elektromechanischen Schalter gewonnene Information über den Zustand des Gurtschlosses kann beispielsweise für eine Gurtwarnanzeige verwendet werden, indem abhängig vom erkannten Verriegelungszustand ein optisches und/oder akustisches Warnsignal erzeugt wird, welches dem bzw. den Insassen eines Automobils bedeutet, sich anzugurten. Weiters kann das erfindungsgemäss ausgestattete Gurtschloss auch für die Aktivierung oder Deaktivierung von Mechanismen zum Aufblasen von Airbags für die Insassen eines Automobils verwendet werden. Befindet sich kein Beifahrer im Fahrzeug, so können aufgrund des erkannten Verriegelungszustands (offen) die Airbags auf der Beifahrerseite deaktiviert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0861763 A [0004, 0005]
- EP 1025774 B1 [0025, 0025]